Krankenkassen und Arztgebühren.
Die Ermäßigung aufgehoben!
Der Minister für Volkswohlfahrt hat am Mittwoch, den 22. Dezember, die Bekanntmachung vom 11. Juli 1924 betr. die Gewährung einer 20prozentigen Ermäßigung auf die Mindestsäge der Gebühren für Aerzte in Abschnitt II der Gebührenordnung für approbierte Aerzte und Zahnärzte zugunsten der Versicherungsträger mit Wirkung vom 1. Januar 1927 ab aufgehoben.
In der in dieser Woche im Wohlfahrtsministerium veranstalteten Besprechungen über die Frage der Wiederaufhebung der Ermäßigung erklärte der Wohlfahrtsminister, er fönne nicht die Ueberzeugung gewinnen, daß die finanziellen Schwierigkeiten der Krankenkassen, die seinerzeit zur Ausnahmeverordnung geführt haben, auch heute noch in gleichem Umfange bestehen. Der Minister brachte es fertig, trotz des Widerspruchs der Kranten tassenvertreter die erwähnte Berordnung aufzuheben.
Die Krankenkassenverbände( der Gesamtverband der Krankenfaffen Deutschalnds, der Hauptverband deutscher Krankenkassen, der Berband zur Wahrung der Interessen der deutschen Betriebskrankerkassen, der Reichsverband deutscher Landkrankenkassen, der Haupt. verband deutscher Innungsfrankenkassen) erlassen deshalb eine Stund gebung, in der es heißt: Durch die Verordnung erhöhen sich die bisherigen Arzt gebühren für die reichsgesetzlichen Krankenfassen mit Wirkung vom 1. Januar 1927 ab um jährlich 25 Pro3. Durch die Verordnung werden die Arztkosten der Krantenfassen um jährlich 60 Millionen Reichsmart gesteigert. Bei= tragserhöhungen der Krankenkassen sind die unausbleibliche Folge. Die Krankenkassenspizenverbände lehnen die Verantwortung für diese neue hohe Belastung der Wirtschaft ausdrücklich ab.
Alldeutscher Weihnachtsgruß. Rücksichtsloser Kampf gegen die Republik . In der Weihnachtsbetrachtung der Deutschen Zeitung" muß Herr v. Sodenstern zugeben, daß man außenpolitisch im letzten Jahr vorwärtsgekommen ist: Räumung der Kölner Zone, Auflösung der Interalliierten Kontrolltommission. Troßdem gibt er für das neue Jahr die Parole aus:
,, In diesem aber soll unsere Parole nicht heißen: ,, hinein in den Staat zur positiven Mitarbeit an einem verderbenbringenden System, sondern: Nationale Oppofifion bis zum äußersten. rüdsichtsloser Kampf( selbstverständlich im Rahmen der verfaffungsmäßigen Rechte) gegen das Syftem, das uns der November 1918 beschert hat!"
Man kennt das Lied. Die Aktionen derer um Claß haben fich selbstverständlich" immer im Rahmen der verfassungsmäßigen Rechte" gehalten. Man begnügte sich damit, nach dem„, starken Mann" und der„ rettenden Tat" zu schreien und die Rezepte weiter zubereiten, die die Republik aus dem Wege räumen sollten. Die Tat selbst überließ man Männern wie Kern und Fischer So soll es also auch in neuen Jahr verbleiben.
Die Kattowitzer Spitzelaffäre. Die polnische Presse gegen Lukaschet und Calonder. Warschau , 26. Dezember.( Eigener Drahtbericht.) Die aufgebedte Spionageaffäre in atto wig wird zur See gegen Calonder, den Vorsitzenden der interalliierten oberSchlesischen Kommission, benutzt. Der deutsche Kommissionsvertreter Dr. Lutasche?, den die polnische Presse als den Leiter der Spionageorganisation bzeichnet, veröffentlichte eine Richtig. stellung in den deutschen Kattowizer Zeitungen. Beide Zeitungen wurden jedoch beschlagnahmt. Die polnische Presse verlangt die Abberufung utfchets sowie die Belangung Calonders,
der von der Tätigkeit Lutdchefs gewußt haben soll.
Gegen den Mietwuche an bildenden Künstlern wendet sich ein Antrag der Sozialdemokratichen sowie der Demokratischen Bartei im Preußischen Landtag, wonch die Ateliers dieser Künstler nicht als gewerbliche Räum anzusehen sind und die Miete nicht beliebig gesteigert werden fan.
prinzessin" wohl auch in Erlin ihr Bublifum finden. Was sonst für das Werk getan werdenkonnte, ist geschehen. Man hat es mit einer pruntvollen Ausstattun auf die Bühne gestellt. Besonders der erste Aft, der im Foyer eins Birtus spielt, bietet eine Reihe intereffanter und gut gelungen Bilder. Die Besetzung mit Erit Wirl, Lori Leur, Bul Bestermeyer, Josephine Dora ist ausgezeichnet unider heltere Mar Hansen und seine Partnerin Maria Bauder, die in der Operette offensichtlich erst an der richtigen Stelle sht, verdienen sogar ein besonderes Lob.
Tes.
Die modernste Drudere der Welt. In den Neubau des Lon doner Northcliffe- Hauses, de Residenz eines der mächtigsten Beitungstrufte der Welt, wurderwährend der letzten Woche die 42 mäch tigen Rotationsmaschinen eirebaut, die stündlich 756 000 Zeitungseremplare nicht nur drucken, ondern auch versandbereit hergerichtet, refalzt und abgezählt unmielbar an die Expedition liefern. Be trieben werden fie selbstverindlich durch elektrische Energie, und ihre Bedienung ist faum schieriger als die einer häuslichen Nähmaschine: sie werden durch inen einzigen elektrischen Schalthebel in Gang gefeßt und erhaltei die Papierzufuhr von den in einem befonderen Raume unmittelbe unter dem Maschinensaal befindlichen Rollen. Diese Papierrollen nd so sinnreich konstruiert, daß die Maschine niemals leerlaufen ann, denn im gleichen Augenblid, wo das Papierquantum einer Rie verbraucht ist, wird sie durch eine neue Rolle automatisch ersetzt. 18 Motoren von je 100 PS. Leiſtung liefern die Betriebstraft fürdie tomplizierten Maschinen, die mit den sonstigen dazugehörigen Räumlichkeiten im Kellergeschoß des neuen Hauses 12 Dieter tief nter der Erde liegen.
Phonograph und Käse. ine amerikanische Fabrit phonographischer Platten machte die nerkwürdige Beobachtung, daß die Kupfermatrizen aus einem bemmten Bad bedeutend härter waren als die aus allen anderen; ifolgedessen ließen sich mit weniger Kupfer viel mehr Phonograjenplatten pressen. Man ging dieser merkwürdigen Erscheinung naand ließ das Bad durch eine chemische Untersuchungsanstalt prüfen, e das Borhandensein eines organischen Stoffes feststellte. Da e solcher Stoff der Lösung nicht beigegeben war, stand man vor tem Rätsel. Der Chemiter Dr. Wil liam Blum fand aber, wie der Umschau" berichtet wird, die ebenso überraschende wie einfje Lösung. Bei der Herstellung der fraglichen Blatten hatten sich ihrend der Frühstücspaufe ein paar italienische Arbeiter geneckt, u der eine hatte ein Stüd Käse als Wurfgeschoß benußt, um eine anderen zu treffen. Er hatte aber fein Ziel verfehlt, der Käse w in eines der Kupferbäder gefallen und hatte dort unerkannt die aftige Wirkung ausgelöst. Nachdem auf diese Weise die Ursache denartung erflärt war, feßt die Firma jetzt allen ihren Kupferbädern asein zu und hat dadurch die Herftellung der Platten verbilligt id verbessert.
Die dramatische Sängerin Rofeauly- Dreffen, die unter Dtto Klemperer mehrere Jabre am Kölner Doernus wirtte und zuletzt am National theater in Mannheim tätig war, irde an die Berliner Staats. oper für die nächste Spielzeit berichtet.
Das nächfle Internationale Mitteft wird zum erstenmal in einer reichsdeutichen Stadt veranstaltet erben. Die Internationale Mufit. gefellichaft bat für das kommende thr Frankfurt a. M. als Drt der Beranstaltung bestimmt.
100 Feuerwehralarme in den Weihnachtstagen.
Die Feuerwehren Groß- Berlins wurden vom Heiligabend bis| 28jährige Arbeiter E. Neumann mit seiner 25jährigen Frau eine Jum 2. Weihnachtsfeiertag nicht weniger als einhundertmal alarmiert. Es handelle fich in den meisten Fällen um Gasvergiffungen, Kleinfeuer, Straßenunfälle und böswillige bzw. voreilige Alarme.
Die gefährlichen Kohlenoxydgase.
Das Telephon als Retter.
Die Zehlendorfer Feuerwache wurde am ersten Feiertag gegen 5 Uhr nachmittags durch das Telephon nach der Karlstraße 21 gerufen, wo vier Personen durch die Einwirkung von Kohlenorydgasen bewußtlos geworden waren. Auf den Alarm Menschenleben in Gefahr eilten außer der Zehlendorfer Behr, unter Leitung von Brandmeister Schmiedecke, die Steglitzer und Lichterfelder Wehren zur Hilfeleistung herbei. Nach einftündigem Bemühen gelang es die Bewußtlofen ins Leben zurüdzurufen. Wir erfahren dazu folgendes: In dem Hause Karlstraße 21 hat der 28jährige Polizeiobermachtmeister Dürre mit feiner 28jährigen Frau Sophie und ihrem zweijährigen Kinde eine Rotwohnung inne. Das Kind ist seit einiger Zeit frant und steht in Behandlung eines Behlendorfer Arztes, der auch am ersten Feiertag gegen 5 Uhr nachmittags einen Besuch machte. Während der Arzt das Kind noch untersuchte, sant plößlich der daneben stehende Bater ohnmächtig zu Boden. Das gleiche Schicksal ereilte die in der Küche hantierende Frau und auch das Kind verlor unter den Augen des Arztes die Befinnung. Dieser selbst fühlte einen stechenden Kopfschmerz, hatte aber noch die Geistesgegenwart, sofort zum Telephon zu eilen, um die Feuerwehr herbeizurufen. Dann sant auch er bewußtlos zu Boden. Die Wehren, die kurz nacheinander eintrafen, nahmen mit Sauerstoffapparaten Wiederbelebungsversuche vor, die glücklicherweise bei allen Berunglüdten Erfolg hatten. Die drei Familienmitglieder mußten in das Sanatorium Waldfrieden in Zehlendorf gebracht werden. Der Arzt fonnte seine Wohnung aufsuchen. Sofort angestellte Untersuchungen ergaben, daß eine Rohlenoxydgasvergiftung vorlag. Wahrscheinlich sind die Gase der schadhaften Heißluft heizung entströmt. Möglicherweise liegt auch ein Konstruktionsfehler in beren Röhrensystem vor. Die Polizei ist mit der weiteren Untersuchung beschäftigt. Das Sprungtuch als Lebensreffer.
Ein verhängnisvoller Wohnungsbrand fam in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend in dem Hause Ryte str. 24 zum Ausbruch. Im vierten Stockwert des Quergebäudes bewohnt der
Die Weihnachtstage.
Die Wetterpropheten hielten diesmal, was sie versprochen: Es gab Winterwetter, frostig und trocken und auch die Sportenthusiasten Heer Frühaufsteher die Bahnhöfe belagerte, um auf einige Stunden tamen zu ihrem Recht. Kein Wunder, daß am Sonnabend früh ein ins Freie zu entwischen. Stier und Rodler kamen allerdings noch nicht auf ihre Kosten. Dafür zog man aber mit Schlittschuhen in die engere und weitere Nähe. War es am Heiligabend wie gewöhnlich überall fleinstädtisch still und leer, so tobte die Weltstadt Berlin am ersten Feiertag um so bewegter auf. Schon Tradition ist es, daß die Theater und Kinos am 25. Dezember ausverkauft sind, baß die zum Bersten gefüllten Vergnügungslotale gute Geschäfte machen, daß die Straßenbahnen noch in zweiter und dritter Nacht stunde, bis auf die Trittbretter mit frierenden Menschen behangen, fast asthmatisch teuchen und die weihnachtliche Ueberlastung nur mit Mühe an den häuslichen Herd zurückbrachten. Natürlich war auch an beiden Feiertagen der Zug ins Freie" sehr start. Das Ausflugswetter wurde füchtig ausgenutzt. Ringbahn, Stadtbahn, starten Bertehr aufzuweisen, der vom frühen Nachmittag bis tief Wannsee - und Vorortbahn hatten ausnahmslos einen außerordentlich in die Abendstunden währte.
Beim Schlittschuhlaufen ertrunken.
Der Frost der letzten Tage hat faum die ſtilliegenden Seen mit einer schwachen Eisdecke überzogen, so werden sie auch schon zur Ausübung des Schlittschuhsportes benußt. Das voreilige Beginnen hat in Spandau bereits ein Todesopfer gebracht. Der 13jährige Schüler Will Bagel aus der Kuhnertstraße zu Spandau und fein gleichaltriger Kamerad G., Sohn eines Kriminaloberwachtmeisters, hatten sich für den ersten Feiertag nachmittags zum Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen Grimäßsee verabredet. An einer schwachen Stelle brachen beide plöglich ein. G. flammerte fich in seiner Angst an der Eisdecke fest und konnte sich herausarbeiten. Er wollte dann seinem Freunde Bagel helfend die Hand reichen, der aber war bereits untergegangen. Vom Land aus, wo der Vorfall bemerkt worden war, konnte wegen der Gefahr feine Hilfe geleistet werden. Die Spandauer Feuerwehr wurde herbeigerufen, die unter eigener Gefahr mit Leitern und Seilen den Ertrunkenen zu bergen versuchte. Die Arbeiten unter Leitung des Branddirektors Kreis gestalteten sich äußerst schwierig, da das Wasser zwei Meter tief und der Grund sehr moraftig ist. Nach dreiviertelstündigem Suchen mit Fangleinen und Haten konnte der Berunglückte geborgen werden. Dieser Gin herbeigeeilter Arzt fonnte nur noch den Tod feststellen. Borfall gibt erneut Veranlassung, vor dem Betreten von Eisflächen zugefrorener Gewäffer zu warnen. Es wäre dringend erwünscht, auch in den Schulen immer wieder auf die drohenden Gefahren des Eislaufs an verbotenen und gefährlichen Stellen hinzuweisen. Ein Bubenstück.
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In einer der letzten Nächte ist der Denkstein für die gefallenen Gemeindemitglieder vor der Christuskirche in der König gräger Straße abermals von Bubenhänden mit einer gelben Säure übergossen worden. Es ist leider nicht gelungen, der Denkmalsschänder habhaft zu werden. Es ist bereits das dritte mal, daß dieser Gedenkstein von ruchlosen Händen verschandelt wurde. Es scheint fast, als ob gerade dieser schlichte Stein mit seiner einfachen Inschrift: Ihren gefallenen Brüdern der Christuskirchengemeinde" das besondere Mißfallen gewiffer nationaler" Kreise erregt hat. Offenbar gefallen diesen Leutchen nur Erinnerungsmale" mit Racheinschriften. Chinesische Ausstellung.
In den Räumen der E. Cassirer G. m. b. H., Nettelbedstr. 23, wurde die 2. Ausstellung chinesischer Frühferamit eröffnet, der diesmal ein Ausstellungszimmer von Farbenholzschnitzen, einer Sammlung teils fertiger, teils schwarzweißer Holzschnitte aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts angegliedert ist. Die frühkerami fchen Stüde( Blaftit und Gefäße) find zum Teil in Rhythmus, Charakterisierung und geschlossener Plastit des Ausdrucks außer ordentlich interessant. Aus der Fülle des Materials feien einige besonders markante Stüde aufgeführt. Von einer verblüffenden mimischen Vitalität, sprühend in der Ausführung und stilistisch aus einem Buß find zwei bemalte Tonftücke aus der Bor- T'angzeit ( Krieger in Banzer und Schuppenpanzer) Fabelhaft ausdrucks. lebendig die Gruppe der Tänzerinnen, sensible Meisterwerkchen aus der T'angepoche, start die sieben mufizierenden Mädchen, verblüffend in der ziselierten Materialbearbeitung und der Vollkommenheit des Mimischen das Mädchen mit Einkauftasche und Geldbörse", Ton mit Glajur( T'angzeit), das Mädchen mit Kopfpuz und die Tänzerin. Bas immer wieder staunen macht, ist die Geschlossenheit des Stils und die fast moderne, weil eben zeillose Kunst, mit intellektueller Schärfe, das Charakteristische des geformten Gegerstands festzuhalten. Sehr feine Schalen aus den Epochen L'ang( 6. bis 9. Jahr.
fleine Wohnung, deren sämtliche Fenster auf den 2. Hof hinaus. gehen. Gegen 1 Uhr nachts erwachte Neumann plöglich, die ganze Stube war mit dichten Rauchschwaden angefüllt, große Size machte sich bemerkbar und als der Erschrockene nach der Ursache forschen wollte, schlugen ihm aus dem Korridor die hellen Flammen entgegen. Eine Flucht durch den brennenden Korri dor zur Treppe war unmöglich. Nach kurzer Zeit waren alle Mieter durch die gellenden Hilferufe der Gefährdeten aus dem Schlaf gerüttelt. Die Feuerwehr erschien sehr schnell auf den Alarm Menschenleben in Gefahr unter Leitung des Oberbranddirektors Gempp. Das Feuer hatte inzwischen erhebliche Ausdehnung angenommen, die Flammen schlugen durch die brennende Wohnungstür auf den Treppenflur hindurch und setzten das Geländer in Brand. Den Rettungsmannschaften war der Zugang durch ein Flammenmeer versperrt. Auf dem Hof wurde ein Sprungiuch aus. gebreitet und als erster sprang Neumann, der bereits am Fensterfreuz hing, in die Tiefe. Troß der Dunkelheit landete er glücklich und unversehrt im Sprungtuch. Dann folgte seine Frau, die beim Absprung gegen ein Fensterbrett schlug und mit einigen Berletzungen unten antam. Bimmerfenster auch schon die ersten Flammengarben. Frau N. Unmittelbar darauf schossen aus dem wurde sofort ins Krankenhaus am Friedrichshain geschafft, der Ehemann fand bei Bekannten Aufnahme. Nach längerem Waffergeben gelang es dann den Wohnungsbrand, der inzwischen alle Räume erfaßt hatte, zu löschen. An einigen Stellen war die Decke bereits durchgebrannt. Die Entstehungsursa che ist jedenfalls unvor sichtigkeit beim Hantieren mit Licht im Korridor. Nach mehritündiger Tätigkeit rückten die Wehren ab.
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Das fahrlässige Umgehen mit einer Schußwaffe hat am Heiligabend wieder einmal Unheil angerichtet. In der Nacht zum ersten Feiertag befand sich eine größere Gesellschaft in der Lübbener Straße 11, zu ber auch ein 24 Jahre alter Karl U. gehörte. Im Scherz legte er einen Revolver auf die 39 Jahre alte Mathilde Gospodaret an. Unversehens ging ein Schuß los, traf einen Hund, den die Frau auf dem Arm hielt, in den Hals und drang dann ihr selbst in den Oberarm. Frau G. wurde in das Krankenhaus gebracht, das verlegte Tier auf der Rettungsstelle verbunden.
hundert), Lung und Juan( 12. bis 15. Jahrhundert) sind zu sehen. Die Farbholzschnitte der Zehnbambushalle sind ein ästhetisches Panorama, Blumenstücke, weit zarter als diskreteste Pastellarbeit. von einer Weichheit und einem Duft, wie sie unsere Zeit wohl nur zu Weihnachten der Blinden. ahnen vermag.
Der Moonsche Blindenverein lub seine Schüßlinge zu einer Weihnachtsfeier in den„ Clou" Mauerstraße. Groß, allzugroß ist die Zahl dieser Aermsten der Armen Weit über 1500 Besucher waren erschienen. Still lauschten sie dem Gesang und der Mufit. Und manch einem, der früher Weihnachten gleich dem anderen glücklichen, sehenden Menschen gefeiert hatte, dem stieg es wohl wie eine liebe leise Erinnerung auf. Ein stilles Duldertum liegt über all den Menschen. So ruhig und gefaßt tragen sie ihr herbes Schicksal, gleichsam erhaben über menschliches Leid in ihrer Bertlärung strahlt von ihnen aus. Als Weihnachtsgabe erhielt jeder 10 M., der Wirt spendete die Bewirtung. Still wie sie gekommen waren, gingen sie wieder ihrer Wege.
Raiserhof, Potsdamer Str. 50, Kinderbescherung. Alle Barteigenoffen 74. Abt. Zehlendorf . Morgen, 27. Dezember, 6 Uhr abends, im werden gebeten, zu erscheinen.
Opfer eigenen Leichtsinns.
Die Fliegerbombe auf dem geheizten Ofen. Kaffel, 26. Dezember. ( WTB.) Wie Wolff's Südwestdeutscher Brovinzialdienst meldet, ereignete fich am Heiligen Abend gegen 7 Uhr in dem Hause Annastraße 16 ein schweres Explosions. unglüd. Ein dort wohnender Malergeselle hatte in einem Stubenofen eine Fliegerbombe zur Erinnerung an den Weltkrieg aufbewahrt. Am Heiligen Abend wurde dieser Ofen geheizt, ohne daß die Bombe entfernt worden wäre. Als dann die aus vier Per. sonen bestehende Familie zur Weihnachtsfeier versammelt war, explodierte die Bombe und riß den Ofen auseinander. Der malergefelle, seine Ehefrau, sein vierjähriges Kind und sein Bater wurden verlegt, der Ehemann lebensgefährlich.
Schwerer Unfall im Hamburger Hafen . Auf dem beim Schuppen 48 liegenden Dampfer Stabled ereignete sich gestern abend ein schwerer Unfall. Bei der Kohlenübernahme löfte sich auf einem Greifer plöglich eine Lauffaße und stürzte aus einer Höhe von 8 Metern auf das Dec. 3 mei Arbeiter und ein Heizer wurde getroffen und so schwer verlegt, daß sie sofort ins Hafenfrantenhaus übergeführt werden mußten.
Sport.
Rennen zu Ruhleben am Sonntag, den 26. Dezember. 1. Rennen 1. Charade( 3. Mills), 2. Charley Worthy ( Winter), 3. Botsdam( L. Weiß). Toto: 35: 10. Platz: 32, 87, 30: 10. Ferner liefen: Lug, Tram, Eitelfried, Vola Frisco, Einsicht, Kletterrose, Quantität, Sultan S., Augenstern B., Wintermärchen, Kronsbeere, Struwelpeter, Dina Watts.
2. Rennen. 1. Arnfried( Przyrembel), 2. Kinostern, 3. Beffie. Toto: 90:10. Play: 20, 19, 23:10. Ferner liefen: Harlekin, Hof. meisterin B., Good By, Heroftratos, Coriolanus, Divisionär, Kapit. Halle, Sphing I, Czillag, Ilona W.
3. Rennen. 1. Dunajec ( Th. Rezki), 2. Quera, 3. Colonel . Toto: 223: 10. Plag: 40, 52, 18:10. Ferner liefen: Blaumeife. Lindowkind, Brilon Brinz, Erifa, Friedrich Reg, Ingrid Halle, Bring Ruckud, Venus, Paula Bingen, Heiderose B., Höhensonne, Cadiac Arworthy, Kammerfänger.
4. Rennen. 1. Progreß( M. Huth), 2. Doritha, 3. Blaue Adria. Toto: 54:10. Blag: 22, 14, 20:10. Ferner liefen: Natter, Marrel, Crassus , Quintora, Wainsca, Frankenstein, Johanniskäfer, Ostermagda, Gassenmädel, Frettchen.
5. Rennen. 1. Lebemann( Knöpnadel jun.), 2. Kürassier, 3. Möglich. Toto: 69:10. Blaz: 22, 23, 25: 10. Ferner l'efen: Gerhard, Kartenspieler, Sultan S., Ludwig, Crispa, Augenstern, Salome, Liebesbote, Dele Marion, Benedict.
6. Rennen. 1. Quera( M. Huth), 2. Barmaid, 3. Cypresse II. Tato: 185: 10. Blag: 28, 19, 17:10. Ferner liefen: Königsadler, Beter Harvester, Jimiene, Ballonfönigin, Flamingo, Heiderose B., The Kitty.
7. Rennen. 1. Modern( F. Brandt), 2. Vola Frisco, 3. Mais fönigin I. Toto: 67:10. Platz 17, 40, 54:10. Ferner liefen: Kronsbeere, Elfenfönigin, Ludwig R., O'Capt. Leerberg, Mantua , Baron Watts, Raßgradd, Radiola.
8. Rennen. 1. Baron Arworthy( J. Mills), 2. Minz, 3. Drelise Antil. Toto: 24:10. Blag: 16, 26, 28:10. Ferner liefen: Zeit. geift, farwelle, Indianer, Weinstoc, Fiscus, Carl Alexander , Belve dere , Hersteller, Bergschwalbe, Odessa. Berdun.