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Zeichnungstexten usw. erforderlich ist. Und daß es I menschentum aus bitterfter Armut an den Stadträndern, mo unter den Indern mit ihren alten Handwerks und Mensch und Vich in Höhlen und Höfe gepfercht sind; Mittel­Kunsthandwerkstraditionen nicht wenige sehr geschickte alterfultur und buntes Boltsleben in den Brennpunkten des Arbeiter gibt, haben wir sowohl im Textil- wie im Eingeborenenviertels; englischen und deutschen Frühfapitalis­Metall- und Holzgewerbe bisher feststellen können. Es bedarf mus in der Arbeiterbehandlung( viel schlimmer natürlich und nur der technischen Schulung, um hier Arbeiterqualitäten frei- fchwerlich vergleichbar, weil's ja nur" natives" find); zumachen, die mit denen irgendeiner abendländischen Nation Hochfapitalismus in der Fabrikmaschinerie und den Wettbewerb aufnehmen können. Der Beweis, daß diese organisation, im Bau- und Berkehrswesen; Ueberzivilisation in Annahme richtig ist, liegt bereits in Tatsachen vor. Eine den Hotels und Stadtteilen des Europäertums, die nur dadurch DON uns besuchte staatliche Eisenbahnwerfstätte unter sich von denen Berlins und Londons unterscheiden, daß in hält Lehrlingsschulen, die in Bolfschulfächern und technischem Hausnischen, auf Straßen und auf Denkmalsfodeln einge Bissen unterrichten. Der Erfolg zeigt sich darin, daß nicht borene arme Teufel ihr Ruhelager suchen. Eingewickelt in ein nur die weit überragende Mehrzahl der Holz- und Metall- weißes durchsichtiges Tuch zum Schuße gegen Mosfitostiche, arbeiter Inder sind, sondern auch der Stab des technischen liegen sie ohne weitere Unterlage, ohne Kopfpolfter auf dem Bureaus so gut wie ausschließlich braune Leute aufweist. steinernen Ruhebett.

Am schlimmsten aber wird doch durch die fast völlig fehlende Schulbildung der proletarische Befreiungs­fampf behindert. Man muß an die polnischen, italienischen, griechischen und anderen süd- und osteuropäischen Einwanderer der Bereinigten Staaten denken und diese kennen, um sich auch nur einen annähernden Begriff madjen zu fönnen von den rnüberwindlich scheinenden Schwierigkeiten, denen hier jeder Versuch einer Gewerkschaftsgründung begegnet. Bir kamen aus dem Staunen nicht heraus, wenn trotzdem in menigen Stunden Maffenverfammlungen von 2000 Personen zuwege gebracht wurden. Ein flug und sehr individuell gestaltetes System von Bertrauensmännern ist dabei von großem Nuhen und ermöglicht überhaupt erst die Massen­führung, wenigstens in der Mehrzahl der Fälle. Nicht immer: die Mustergewerkschaft der Präsidentschaft Bombay , der Ber­band der Telegraphen- und Bostangestellten besteht aus lauter Mitgliedern, welche nicht nur mindestens zwei indische Landes­sprachen und die Schriften mehrerer indischer Idiome, sondern auch das Englische beherrschen.

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Die erwähnten Bersammlungen sind jedesmal von neuem lehrreich und immer wieder intereffant infolge der Verschieden artigkeit der Zusammenseßung. Gleich bleibt stets nur die rührende Herzlichkeit, mit der wir empfangen werden. Blumensträuße und wundervoll gewundene Girlanden, mit denen wir regelmäßig überhäuft werden, sind das landesübliche Zeichen eines besonders freundschaftlichen Willkommengrußes. In jeder der Versammlungen wurden uns zuweilen schriftlich firiert die brückendsten Sorgen und Schmerzen der jungen Arbeiterbemegung vorgetragen. Einen erschütternden Eindruck erlebten wir bei folder Gelegenheit, als fidy uns im vollen Meeting die Invaliden der Industrie präsentierten der eine mit zerquetschter Hand, der andere mit amputiertem Fuß. Das waren ausgehungerte Knochen gerüste, spinnendürre Arme, und Beine aus fpärlichen Lumpen guckend, den Kopf mit einem ärmlichen, fchlecht gewundenen Turban b.deckt. Bilder des Grauens. Dem hat die Maschine die Hand zermaimt. Des anderen Bein wurde nach ähnlichem Unfall abgenommen, aus dem Hospital hat man ihn so rasch wie möglich weghumpeln lassen. Der Arbeitgeber aber erklärt bedauern zu müssen, daß sein Fall von der Unfallgefeßgebung des Landes nicht berührt werde und er, der Arbeitgeber, somit von der Berantwortung und Leistung enthoben sei. So siehen sie da, schauen mit den großen braunen Augen fragend uns an. Niemand sorgt für fie. Die Delegierten mögen ihren Fall dem Gouverneur vortragen und, wenn möglich, auch dem Bizetönig. Die Gewerkschaft hat ihnen bereits den Arzt be­Bahlt. Mehr fann sie nicht tun, das sagen sie selbst, denn der Berband habe mit seiner Einnahme von je vier Annas( 60 Bfennig) monatlichem Mitgliedsbeitrag noch mehrere ähnliche Fälle zu bestreiten. stelle auch Rechtsbeihilfe, wenn möglich und nötig. Reguläre Unterstützungen in Krankheits- und Unfällen fönne er unmöglich zahlen.

Welche Aufgaben hat hier noch die Arbeiterbewegung zu erfüllen die heimische wie die internationale!

Ja, hier in Bomban fann man alle Stadien der Zivili jationsentwicklung in einer einzigen Stadt, auf engem Raume, mie an einem Ausstellungsmodell demonstriert sehen: Höhlen­

nur

Kriegsgericht.

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Von Hermann Schüßinger. Der Entrüftungssturm der französischen Linken über das Kriegsgerichtsurteil" von Landau hatte neben der Empörung über diesen Spezialfall der Militärjustiz eine ganz besondere Note, die der Kenner der französischen Frontsoldaten" Berbände herauszuhören vermag: die Erbitterung der ehemaligen Boilus" gegen das Kriegsgericht" an sich. In der ersten großen Massen­schlacht im Jahre 1914 tobten sich die schlechten Instinkte im deutschen Offizierforps, der operativen Lage nach, in erster Linie an der otkupierten" Bevölkerung aus, während sich der franzö­fische Offizier an die eigene Mannschaft" halten mußte, die ihm im Lauf der großen Rückzugsgefechte, bei denen die drohende Banif" ganz anders in der Luft lag als bei uns, gewisse Hand­haben dazu bot. Jeder Kenner der Truppenpsychologie meiß übrigens, daß diese Erschießungen nicht auf den Blutdurst" der Kommandeure zurückzuführen sind, sondern auf die tiefgehende Nervenüberspannung im modernen Gefecht, die eben nach irgendeiner Entladung schrie.

Dazu bot das franzöfifche Kriegsrecht dem Regimentskomman deur ganz andere Bollmachten als dem deutschen und so wurde ohne das verzögernde Element der Division nach Wallensteinscher Manier luftig drauflos egekutiert, sobald der Kommandeur mit der Haltung" irgendeiner Kompagnie im Gefecht unzufrieden war. Das Beloton", das Exekutionsfommando, tat ja meist seine Pflicht; die Grausamfeit der Militärs fraß sich jedoch trotz aller Siege" in die Seele der franzöfifchen Frontsoldaten hinein. So hatte die ,, Union federale" und die ligue de droit de l'homme" ein leichtes Spiel, als sie vor einigen Jahren mit einer großen Kampagne gegen die Schand­urteile" der französischen Kriegsgerichte vorging, die Revision der Urteile und die Rehabilitierung der Opfer unter dem Zähnefnirschen

der Militärs erzwang.

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Die Erschießung der beiden Leutnants Hardouin und Millant bei Fleury, ohne jeden Richterspruch, lediglich wegen vorzeitiger Breisgabe ihrer Stellung"( mein Gott, mit der Begründung fonnte man den tapfersten Mann füfilieren!) und die Erschießung der drei Slindenböcke von Maisy im Anschluß an die große Massen meuterei am Chemin des Dames sind durch die feierliche Rehabili­tierung der Opfer" wieder gutgemacht" worden. Schade, daß man die Füfilierten von ihrer feierlichen Wiedereinführung in die ..gute Gesellschaft" nicht mehr benachrichtigen tann!

Den tiefsten Eindruck muß auf jeden denkenden und fühlenden Menschen jedoch die Füfilierung des fchwachsinnigen Sol daten Mardochee Levy, im Zivilberuf" Friseur in Bayonne , machen, die der Rechtsanwalt Danjou im Quotidien" beschreibt. Mardochee Levy, ein einfacher Soldat des 49. Linienregiments, der unter seinen Kameraden allgemein als Dummtopf galt, hatte im Schützengraben die Nachricht vom Heldentod feines Bruders empfan­gen, döfte zunächst etwas vor sich hin, machte dann turz fehrt und ging ohne Befehl zur Rantine zurück, um sich einen Liter Wein geben zu laffen. Als der Zugführer den Graben revidierte und das Schüzenloch des Levy leer fand ,,, meldete" er ihn. Im Nu war er gefaßt und ins Loch gestedt.

,, Sie haben es früher auch nicht anders gefannt," hört man hier zuweilen sich das Europäergewissen beru higen. Das mag stinumen. Und wenn wir in Büchers öfono misch- historischen Schriften von Stämmen in Zentralafrifa lesen, die tags nach Früchten und färglicher Nahrung sdyweifen, um fiáy bei Anbruch der Nacht unter Baumwurzeln zu verfrieden, so wissen wir, daß es sich um Menschen handelt, bie fich in einem Stadium der Entwicklung befinden, wo sie nehmen, was die Natur gibt, und dieser Natur leicht und früh zum Opfer fallen, meil sie nicht die technischen Waffen und Mittel befizen, mit denen die Zivilisation diese selbe Natur bändigt. Aber unter denjenigen, die hier dem Regen und der Hizze schutzlos ausgeliefert sind, befinden sich nicht wenige solche, die in harter Tagesarbeit den Reichtum der Zivilisation mehren helfen, die Stoffe weben, ohne selbst das notwendige Kleid zu befizen, die schustern, ohne felber Schuhe zu haben, die Häuser bauen, ohne es selbst auf ein Nachtlager zu bringen. Bollends fläglich ist die billige Redensart, das indische Bolt habe keine höheren Bedürfnisse. Kein Inder, der es anders fann, legt sich auf die Straße schlafen oder wälzt sich in einer Höhle, feiner, der über die nötigen Rupien zu einem an ständigen Kleide verfügt, widelt sich in schmukige, schweiß getränkte Lumpen. Wir haben bei der ärmsten Klaffe in den erbärmlichsten Höhlen die Reinlichkeit der Kochgeschirre be­wundert und nicht weniger die Trockenplätze ihrer Leibwäsche, wo der letzte Lumpen, forglich gewaschen, zum Trocknen auf gehängt wird. Daß auch nach einer ordentlichen Unterkunft dringendes Verlangen gerade unter den ärmsten Arbeitern besteht, zeigt die stets wiederholte Klage ihrer Führer darüber, daß Arbeiter der Industrie genötigt sind, auf öffentlichen Blägen in ihrer Tagesfleidung sich im Staube zu wälzen. Diese Menschen sind keine von der Natur verurteilten Höhlenbewohner. Sie haben Kulturbedürfnisse, die kaum erst geweckt zu werden brauchen, aber nicht befriedigt werden tönnen, derweil sie den Reichtum anderer mehren. Und in diesem Bewußsein, das beim indischen Arbeitervolle zweifels ohne vorhanden ist, besteht die Tragit, die dies Bolf mehr bemitleidenswert macht, als den Höhlenbewohner des Ur waldes, deffen Anflage sich nicht gegen eine ungerechte gesellschaftliche Ordnung richtet.

Krise in Mecklenburg .

Der Landtag in Medlenburg- Schwerin tritt am 30. De­3ember zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Die Einberufung erfolgte auf Antrag der Rechtsparteien, weil die Linksregierung im Gegensatz zu der Regelung im Reich und anderen Ländern ausschließlich den unteren Beamtentate. gorien eine Weihnachtsbeihilfe zukommen ließ. Es ist nicht aus. geschlossen, daß über diese Angelegenheit die gegenwärtige Re­gierung ftürzt, ohne daß zunächst die Möglichkeit zur Bildung einer anderen Regierung gegeben wäre.

Jubeils Nachfolger im Reichstag. Als Nachfolger des gestern verstorbenen Genossen Fritz Zubeil , dessen Verdienste um die deutsche und die Berliner Arbeiterbewegung an anderer Stelle ausführlich gewürdigt werden, tritt Genoffe Kurt Heinig in den Reichstag ein.

,, Abandon de poste", unerlaubte Entfernung vor dem Feind", hieß die Anflage vor dem Kriegsgericht. Man hatte sich mit dem Zeugnis des Hauptmanns und des Zugführers begnügt und auf andere störende Elemente Berzicht geleistet. Offenbar brauchte das Regiment wieder mal ein Erempel" und so ging die Berhand­lung" jehr rasch vor sich.

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Am 28. Dezember, 2 Uhr nachmittags, waren Sie nicht auf Ihrem Posten. Stimmt das?" ,, Jawohl!"

,, Wo waren Sie?"

In der Kantine. Mein Bruder war eben gefallen. Ich verlor den Kopf und fah mich nach einer Bulle Wein um!" ,, haben Sie Ihren Bruder geliebt?" Jawohl!"

Die Hoffnungen der Deutschnationalen.

Die große Rechte, die kleine Rechte, das Beauten­fabinett.

Der ,, Demokratische Zeitungsdienst" schreibt:

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An den Mitteilungen über die Pläne der Rechten hinsichtlich der Regierungsbildung dürfte so viel richtig sein, daß von rechtsstehender Seite versucht worden ist, Lösungen in Vorschlag zu bringen, dic mit drei verschiedenen Möglichkeiten alle auf das gleiche Ziel, die Rechtsregierung, hinsteuern. Zuerst dachte man an die große Rechte mit Einschluß des 3entrums. Für den wahr­scheinlichen Fall, daß sich das Sentrum dazu nicht bereit fand, war eine Rechtsregierung als Minderheitsregie. rung geplant. Diese Regierung hätte nur dann Aussicht gehabt, über ihren Geburtstag hinwegzufommen, menn das Zentrum zu dem Zugeständnis bereit war, eine solche Minderheitsregierung 311 tolerieren. Borhandene Abneigung gegen eine neue Minderheits­regierung wurde mit dem Hinweis abgetan, daß die Regierung der Mitte ja auch eine Minderheitsregierung gewesen sei. Für den Fall, daß beide Kombinationen nicht zum Ziel führten, war drittens an ein Beamtentabinett gedacht, das aber auch nur als verfchleierte Rechtsregierung amtieren sollte, um so­bald wie möglich einer offenen Rechtsregierung Platz zu machen. Im Hintergrund aller drei Pläne stand der Artikel 48. Dabei wußte man sehr wohl, daß im Augenblick auch nicht der Schein einer Berechtigung zur Anwendunig des Diktaturartikels vorlag. Da aber derartige Regierungspläne in absehbarer Zeit zu Konflikten geführt hätten, so wäre die Anwendung des Artikels 48 nur eine Beitfrage gewesen.

Diese deutschnationalen Pläne waren afuf am Sonnabend, den 18. Dezember, an dem Tage also, als der Reichspräsident die Partei­führer empfing. Diese Pläne sind zwar inzwischen vertagt worden, aber sie bestehen deshalb noch fort. Bon deutsch­nationaler Seite ist ja auch in den letzten Tagen mehrfach betont worden, daß eine Entscheidung nach links oder nach rechts nun einmal fallen müsse, und das Königsberger Blatt des Herrn Scholz hat ebenso flar zum Ausdrud gebracht, daß es Wunsch und Wille der Deutschnationalen Boltspartei sein müffe, mit den Deutschnatio­nalen im Kabinett zusammen zu fügen.

Nach unseren Informationen ist die Darstellung des Demokratischen Zeitungsdienstes" richtig. Es muß lediglich hinzugefügt werden, daß die Deutschnationalen am 18. De­zember mit ihren Plänen eine Enttäuschung erlebt haben.

Monarchisten gegen Revanche?

Die Deutschnationalen verleugnen sich. Die Deutsche Tageszeitung" ift böse darüber, daß in der Bilderbeilage des Borwärts" und anderer sozialdemo fratischer Blätter ein Kriegerdenkmal, das die bekannte Inschrift: Möge aus unseren Gebeinen einst ein Rächer erstehen!" trägt, durch die Worte glossiert wurde: Alter Monarchistengeist im neuen Deutschland ." Sie bemerkt dazu:

Ganz abgesehen davon, daß sich der revolutionäre Dichter Ferdinand Freiligrath durch einen spanischen, mit jenem Bers der Meneide in engem Zusammenhang stehenden Vorgang zu einem Gedicht begeistern ließ, hat gerade das republikanisch gewordene Frankreich den Bergeltungsgedanken nach dem Kriege von 1870/71, im großen gefchen, zur Richtschnur seiner Außenpolitif gemacht. Es ist also entweder eine Un überlegtheit oder eine 3medlüge, wenn das sozialistische Organ den in Birgils Bers ausgesprochenen Wunsch Gründen politischer Stimmungsmache monarchistisch" abstempelf.

aus

Das Landbundorgan redet um eine Tatsache herum. Nicht um den Bers Birgils, sondern um den Geist, der aus dem Den?- mal spricht, handelt es sich hier. Wir stellen deshalb die Frage: Will die Deutsche Tageszeitung" leugnen, daß das schwarz. weißrote, das monarchistische Deutschland dem Bergeltungs. gebanten huldigt und die Außenpolitit des republitanischen Deutschland deshalb so scharf bekämpft, weil sie pazifistisch ein­gestellt ist. Ja oder Nein?

Die Bereinigung fünfflerischer Bühnenvorstände erstattet in der Don ihr herausgegebenen Zeitschrift Die Szene"( Verlag Defter held u. Co.) einen Bericht über ihre Tätigkeit. Danach ist die Zahl der Mitglieder seit Neujahr 1926 um etwa 150 gestiegen. Die Fach ausschüsse konnten zahlreiche Auskünfte geben, insbesondere in staatsrechtlichen Streitfragen, die in das Gebiet des Künstlerischen übergreifen. Eine Anzahl Ortsgruppen find neu gegründet worden, 11. a. auch in Wien Der Vorstand plant die Beranstaltung einer Buchausstellung, die alles an Literatur enthalten soll, was der fünstlerische Bühnenvorstand in Ausübung seines Berufes und bei der Berufsvorbereitung und fortbildung bedarf. Ferner soll eine Werbeschrift über die 15jährige Geschichte der Vereinigung heraus­gegeben werden.

Bolfstanzfeft zum Londoner Neujahr. Die sehr rührige Be­

Und da faufen Sie Wein und verlassen Ihren Posten? Warum wegung für die Belebung der alten englischen Boltstänze beab­haben Sie Ihren Bruder nicht gerächt?"

Der Schwachtopf Levy bricht in Tränen aus.

Was soll man dazu sagen. Schießt mich halt tot, wenn ihr wollt. Mir ist alles egal!"

Protofoll: Ertlärt sich schuldig. Wird einstimmig zum Tode perurteilt." Danjou erklärt sich bereit, ein Begnadigungsgesuch nach Baris zu bringen. Man sagt ihm: Nein! Es ist nicht der Mühe wert!"

Am andern Morgen holt man den Rechtsanwalt Danjou aus dem Bett zur Erefution. Der Rabbiner ist bereits bei Levy. Er tröstet ihn:

,, Es ist ein Mißverständnis! Bird wohl nichts dahinter sein!" Sicher!" meint der Schwachtopf, vielleicht schießen sie mit Waffer."

Man ging zwanglos zur Egefution, der Anwalt, der Rabbiner und der Arreftunteroffizier. Levy hatte immer noch feine Ahnung, was vor sich ging. Plößlich hatten sie sich verlaufen. Der Unter­offizier sah sich um.

Wo ist denn das Kommando?"

Entfeßen leuchtet ihm aus dem Gesicht. Levy hört das Wort, gloßt erst vor sich hin und fapiert. Das Endlich finden sie das Feld". Die Truppe empfängt sie mit dem Präfentiergriff, den Levy mit großen Augen bestaunt. Man hat die Refruten eigens aus der Ortsunterkunft herangeholt, damit fie Refpeft" vor dem Krieg bekommen. Aber der Poteau", der Richtblod" ist nicht da. Man weist ihnen ein schwarzes Birken. stämmchen, mitten auf dem Egerzierplaz des Refrutendepots.

Jetzt erst fapiert Levy sein Schicksal ganz und gar. Er zittert und fällt wie ein Kind zusammen. Der Gendarmeriehauptmann ruft nach dem Strick, um ihm die Hände zu binden. Es ist aber feiner da. Da tritt Danjou vor ihn hin: Um Gotteswillen, hier haben Sie mein Taschentuch! Machen Sie schnell!" Eine Salve frißt ihn weg.

fichtigt am Neujahrstag in London in der großen Arena der Albert­Hall ein großes Feft zu geben. Unter anderem sollen zwei Mann­schaften mit dem traditionellen Schwertertanz auftreten sowie eine Gruppe aus Durham , deren Mitglieder sämtlich über 65 Jahre alt find und seit 40 Jahren gemeinsam tanzen. Zum Schluß wird eine Waffenvorführung stattfinden, an der über 500 Mitwirkende be­teiligt find.

Brenzliche Folgen der Sparfamkeit. Auf Beranlassung des gegenwärtig in Rußland maßgebenden Bolschewiftenführers Stalin ist ein großes Sparprogramm ausgearbeitet und allen Beamten ans Herz gelegt worden, mit allen Ausgaben soweit nur irgend möglich zu sparen. Diese Ermahnung hatte denn auch, wie die Franff. 3tg." berichtet, der Leiter der Somjetregierung in Scilla in dem Sinne aufgefaßt, daß er der bisherigen Berufsfeuerwehr ankündigen ließ, fie würde in 3ufunft ihr Gehalt nicht mehr monatlich pauschal erhatten, sondern an die Stelle dieses Gehalts würde ein Stundenlohn treten, der sich nach ihrer Arbeitszeit bei Bränden richten und fünfzig Kopefen die Stunde betragen würde. Bon dem Tage dieses Erlaffes an häuften sich die Brände in Scilfa in erschreckender Weise. Man ging den Ursachen nach und ent­deckte zur allgemeinen großen Ueberraschung, daß es die tüchtigen Herren von der Feuerwehr selbst waren, welche die Brände an­legten, um sich so Arbeitsgelegenheit zu verschaffen. Gesellschaft wurde mun festgenommen und vor Gericht gestellt. Bei ihrer Bernehmung erflärten sie, daß sie durch den Erlaß der Sowjetbehörde ihrer sämtlichen Subsistenzmittel beraubt worden seien. Einen fleinen Brand pro Tag mußten sie aber mindestens haben, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

Die ganze

Georg Oskar Schumann aus Spandau wurde zum Chormeister des

Berliner Männer Gesangvereins Ramenlos"( Mitglied des ASB .) gewählt.

Henri van de Velde , der bekannte, vor dem Kriege in Deutschland tätige Kunstgewerbler und Architekt, wurde zum Direktor der Hochschule für deko

Jetzt fämpft man um seine Rehabilitation"! Und wir? Haben wir bis jetzt an ein einziges Kriegsgerichtsrative Nunft in Brüssel ernannt. urteil zu rühren gewagt?

Das Metropoltheater in finanziellen Schwierigkeiten. Ueber das Metropoltheater ist die Geschäftsaufsicht eröffnet worden.

Untisemitischer Terror an der Bufarefter Universität. Wie die Bufarefter Diemineata" berichtet, fönnen die jüdischen Hörer die Vorträge der medt zinischen Fakultät Bufarest seit Wochen nicht besuchen, weil die der Christlichen Ziga angeborenden Studenten vor dem Gebäude eine ständige Bache auf geftellt haben, welche die jüdischen Hörer an dem Besuch der Vorträge hindert