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Die Elektrizität in der Industrie.

81 Prozent der Antriebskräfte in Süddeutschland   und Sachsen   elektrifiziert.

Das Zeitalter des Dampfes gehört der Geschichte an. An feine Stelle sind die Elektrizität und das Del getreten. Würde der Berkehr in den kapitalistischen   Staaten nicht wesentlich aus militärischen Gründen unter Kohlenfeuerung gehalten, der Sieg der elektrischen Antriebstraft würde schon seit Jahrzehnten viel sinnfälliger geworden fein Ueber das Ausmaß der Verdrängung der Dampffraft durch die Elektrizität muß so die Kurve der Stromerzeugung und die Etatistit der installierten Pferdefräfte in der Industrie Aufschluß geben. Dankenswerterweise hat das statistische Reichsamt nicht nur aus gewerbe-, sondern auch aus konjunkturstatistischen Gründen dieser Entwicklung ihre besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In den in rascher Folge veröffentlichten Teilergebnissen der Berufs- und Be­triebszählung von 1925 ist darüber wertvolles Material enthalten.

In dem letzten Heft der ,, Wirtschaft und Statistik" finden wir die Ergebnisse der Betriebszählung über die eifen, stahl und metall­verarbeitenden Industrien in Bayern  , Sachfen, Württem= bergund Baden. Insgesamt wurden in den genannten Ländern, die nach Fläche und Einwohnerzahl etwa 27 Prozent des Deutschen Reichs ausmachen, 75 100 Betriebe des Eifen- und Metallgewerbes mit einer Belegschaft von 956 166 Personen und einer Gesamtleistung von 1110 137 Pferdefräften ermitfelt.

Für die folgenden Gewerbegruppen der Metallverarbeitung im Berichtsgebiet werden nähere Angaben angeführt:

Eisen, Stahl- und Metall­warenherstellung. Elektrotechnif, Feinmechanif und Optif

Eisen- u. Metallgewinnung

1907

Zahl der Personen Motorische Leistung in PS 1925 1907 1925 211 691 295 013 69 780 166 225 64 168 177 178 28 290 111 576 62 023 65 082 77 041 236 985 Alle drei Gewerbegruppen zeigen einen Aufschwung im Vergleich mit dem Jahre 1907, befonders aber die Elektrotechnik und Fein: mechanit, deren Belegschaft um 176 Proz. zugenommen hat( während die Zahl der Personen, die in der Eisen-, Stahl- und Metallwarenher: stellung beschäftigt sind, eine Zunahme von 39 Proz., das Personal in der Eisen- und Metallgewinnung eine Zunahme von bloß 5 Broz. aufweist). Viel schneller geht aber die Entwicklung der tech nischen Ausrüstung, der motorischen Leistung der betreffenden Industrien vor sich. Es entfiel an Antriebskraft auf je 100 Personen: 1907 1925 Zunahme in Pferdestärken in Brozenten 33 56+70 Proz. 44 63 +43 124 379+206

Eisen, Stahl und Metallwarenherstellung Elektrotechnik  , Feinmechanik und Optik Eisen- und Metallgewinnung.

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Die Branchen der Metallverarbeitung, die eine ganz geringe 3u­nahme des Personals verzeichnen, haben also tiefe Beränderungen in Der Technik der Production erlebt und ihre Anlagen erheblich ver­vollkommnet. In allen drei Gewerbegruppen zufammen entfielen im Berichtsgebiet auf je 100 Perfonen der Belegschaft im Jahre 1907: 52 PS, im Jahre 1925 schon 96 PS, die mechanische Antriebskraft, die jedem Arbeiter zur Verfügung steht, hat sich beinahe verdoppelt! Sehr kennzeichnend sind auch die Angaben über die Gliede rung der Antriebskraft in den in Frage kommenden Industrien. Im Jahre 1907 wurde in Deutschland   der größte Teil der von den Kraft maschinen verwendeten Energie mit Hilfe von Transmissionen den Arbeitsmaschinen zugeführt und nur ein kleiner Teil wurde

Gute Zeiten für Bodenspekulanten.

Um die neuen Kanalufer.

Die Inangriffnahme der großen Kanalbauten, die u. a. auch in das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung und der Länderregierungen mit aufgenommen ist, wedt die Gefahr einer Bodenspekulation an den Ufergeländen. Eine un­gesunde Preistreiberei würde die Gewinnung neuer ge­funder Anlagen für Industriesiedlungen, Heimstättenbildung usw. wesentlich erschweren. Grundsätzlich hat der Deutsche Reichstag bereits erklärt, daß, gemäß Artikel 155 der Reichsverfassung bei Kulturarbeiten auf Kosten der Gesamtheit Bodenspekulationsgewinne nicht entstehen dürfen. Das ist geschehen durch das Reichsgesetz über die Enteignung von Grundeigentum und über die Beitragsleistung bei der Kanalisierung des Neckars und des Mains sowie zum Ausbau der Donau  , vom 3. August 1920.

Es sollte fast als selbstverständlich erscheinen, daß die Reichs­regierung jeẞt ein Gesez vorlegte, durch das zu bestimmen wäre, daß fünftig bei allen solchen Wasserstraßenbauten gleiche Bestimmungen Anwendung finden. Wie liegen aber die Dinge? Der Bund Deutscher Bodenreformer hat auf eine Eingabe vom Reichsverkehrsminister eine Antwort erhalten in der ge­sagt wird, es erscheine ihm durchaus erwünscht, daß eine un­gefunde Bodenspekulation anläßlich des in Aussicht genommenen Ausbaues der Wasserstraßen rechtzeitig unterbunden wird. Da jedoch", so fährt der Reichsverkehrsminister fort, die Länder" fich neuerdings auf den Standpunkt gestellt haben, daß die dem Reich nach Artikel 97 Abfaz 2 zustehende Enteignungsbefugnis sich auf den Bereich der Reichs wasserstraßen selbst und ihrer Nebenanlagen beschränkt, jehe, ich mich außerstande, die zur Verhinde­rung der Bodenfpefulation erlaffenen Borschriften vom 3. August 1920 im Wege des Reichs gefeßes auch für die anderen zum Ausbau tommenden Kanalufer in Anwendung zu bringen. Mein Versuch, für die Bollendung des Mittellandfanals ein solches Gesetz einzu­bringen, ist auf erheblichen Widerstand der beteiligten Länder, insbe­fondere Preußens, gestoßen, und ich muß bei der Zweifelhaftig­feit der Rechtslage es den Ländern, in deren Gebiet der Kanalbau zur Ausführung gelangt, überlassen, ihrerseits durch ge­setzgeberische Maßnahmen einer ungesunden Bodenspekulation an den zum Ausbau gelangenden Kanälen vorzubeugen."

Um eine höchst notwendige Maßnahme in die Wege zu leiten, streiten sich also erst einmal wieder Reich und Länder, wer dafür eigentlich zuständig ist. Und die Bodenfpekulanten eignen fich den Wertzuwachs an, der auf Kosten der Allgemeinheit ge­schaffen wird.

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Wenn nun aber das Reich inzwischen auf seine Zuständigkeit verzichtet hat, wie die Zuschrift des Reichsverkehrsministers erkennen läßt, wo bleiben denn jetzt die Länder mit den erforderlichen Gesetzesvorlagen? Heraus damit, und zwar schnellstens: in Breußen, Sachsen  , Braunschweig   und Anhalt! Diefe Länder sind es nämlich, die zurzeit dafür in Frage kommen.

Verschmelzung von Automobilinteressen Siemens- Schudert und NAG.

Zwischen der Siemens- Schudertwerfe G. m. b. 5. und der Natio­nale Automobilgesellschaft 2.-G., Berlin  , erfolgt eine bedeutsame Intereffenverschmelzung. Zum Zwede der Rationalisierung wird die Kraftwagenfabritation der beiden Firmen ver einigt werden. Die Herstellung der Brotos Bersonenwagen,

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elektrifiziert und durch Leitungen auf eine größere Entfernung über. tragen. Die metallverarbeitende Industrie im Betriebsgebiet läßt er= sehen, welche Veränderungen in dieser Hinsicht seitdem ein­getreten sind.

Eisen-, Stahl- u. Metallwaren Elektrotechnik, Feinmechanik und Optit

Zum Antrieb v. Arbeitsmaschinen verwendete Energie

Dampl maschinen und and. primäre

Elektro­motoren

1907

Elektro motoren

PS 18495

1925 Dampf maschinen und and. primäre Motoren PS PS 28 396 137829

Motoren

PS 51 285

20005 8285 5606 105970 Eisen- und Metallgewinnuna 63410 13681 62876 174609 Insgesamt: 134700 40411 96378 418408 514786 Es wurden also im Jahre 1907 etwa 22 Proz. der verwendeten Energie, im Jahre 1925 über 81 Broz. elektrifiziert!

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Es ist schwer zu beurteilen, in welchem Maße diese Angaben, die fich nur auf einen Teil des Deutschen Reichs beziehen und nur gewisse Industriezweige umfaffen, für die gesamte deutsche   Wirtschaft kenn­Industriezweige umfassen, für die gesamte deutsche   Wirtschaft fenn zeichnend sind. Gewiß hat die Elektrifizierung in Bayern  , das so reich an Wasserkräften ist, und in Sachsen  , wo die Industrie von Grund aus umgestellt wurde, größere Fortschritte gemacht, als im übrigen Deutschland  . In gleicher Weise ist zu erwarten, daß nicht alle Industrien denselben Entwicklungsgeist wie die Metallverarbeitung aufweisen werden.

Allerdings bedeuten die 81 Broz. einen außerordentlich hohen Grad der Elektrifizierung der Antriebsfräfte, einen Grad, der bis jetzt sogar in den Bereinigten Staaten, im Lande der größten Elektrizitätswirtschaft der Welt, nicht erreicht wurde. Hier wurde die Industrie in dem Zeitraum von 1909 bis 1923 auf elektrischen Antrieb umgestellt. Der Anteil der Elektromotoren an der von den Arbeits­maschinen verwendeten Energie betrug in den Vereinigten Staaten:

1909. 1914

1919

1923.

Die gesamte ver­wendete Energie in PS

18 552 000 22 291 000

29 328 000 33 940 000

Davon verwendet von Elektromotoren in PS in Proz. 4817 000 26 39 55

8 827 000

16 253 000 22 188 000 67

mann- Mulag, ihre Produktion zu verdoppeln. Riesige Ma. terialbestellungen wurden aufgegeben und alles mit furzfristi= gen Schulden finanziert. Die Frage, ob die eintretende Konjunktur nicht bloß eine Scheinkonjunktur sei, ob der Markt fähig jei, eine solche gesteigerte Produktion aufzunehmen, ob es nicht un­geheuer leichtsinnig sei, den ganzen Ausbau des Betriebes mit furz­fristigen Schulden in die Wege zu leiten, stieg den verantwortlichen Leitern nie auf. Blindlings wurde die Gunst des Augenblicks aus­genugt, um die Gewinne zu erraffen, die der Augenblick zu bieten schien. Um die Zukunft sorgte man sich nicht, bis eines Tages, verstärkt durch die Schwierigkeiten, in die die Beteiligungs­firmen geraten waren, alle Finanzierungskunststücke versagten und 60 Wechsel zu Protest gingen. Und als man nun an eine genaue Prüfung des Vermögens heranging, da stellte es sich heraus, daß bei der Aufstellung der Goldmarferöffnungsbilanz fast fämtliche Posten zu hoch bewertet waren und außer= ordentliche Abschreibungen nötig wurden, die 0,5 Millionen bei den Werkzeugen, 0,6 Millionen bei den Beteiligungen und 5,4 Millionen Mark bei den Waren betrugen. Die Unterbilanz von 9,2 Millionen Mark ist ein Unfähigkeitsattest für die Verwaltung; ein Beispiel allerdings nur für viele, und es ist selbstverständlich, daß die Ar­beiterschaft immer weniger Bertrauen in die Tätigkeit und Fähig­feit der Unternehmer segt.

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Die Dessauer Gas- Gesellschaft erwirbt die Zeche Westfalen  ". Wie gemeldet wird, hat die Continentale Gas Gesell= schaft A. G. in Dessau   von den Giesche Werfen die Zeche Westfalen" erworben, die im östlichen Teil des rheinisch- west­fälischen Kohlengebiets liegt. Die Giesche- Gesellschaft nimmt den Ver­fauf dieser sehr wertvollen Zeche vor, um sich für den Bau einer 3inthütte die erforderlichen Mittel zu beschaffen, nachdem sie die For­derung Preußens, eine Zinkhütte auf deutschem Gebiet aus einem gegen diese Bedingung zugefagten 25- Millionen- Kredit zu errichten, abgelehnt hat. Diesem Erwerb der Dessauer Gas- Gesellschaft fommt eine besondere Bedeutung zu. Offenbar bereitet sich die Dessauer Gas- Gesellschaft darauf vor, bei den in der Durchführung eine starke Stellung zu erhalten. Die Beche Westfalen" ist für das begriffenen Gasfernversorgungsplänen der Ruhrzcchen große Gasversorgungsgebiet der Dessauer Gas- Gesellschaft in Mittel­ deutschland   außerordentlich günstig gelegen und für die Gas­produktion sehr wertvoll. Sie hat eine Beteiligung von 1,2 millionen Tonnen Kohle und 290 000 Tonnen Koks und hat in diesem Jahre bereits 800 000 Tonnen Kohle gefördert. Es fallen bei ihr rund 10 000 Zonnen Teer und 50 Millionen Kubikmeter Gas an. Die Zeche ist außerdem stark ausbaufähig. Der Besitz dieser Zeche erlaubt der Dessauer Gesellschaft sowohl als Konturrent gegen­über den Gasversorgungsplänen der Ruhrzechen aufzutreten, als auch sich selbst an der Kohleverwertungs- A.- G. zu beteiligen und damit Einfluß auf die Gaslieferungsverträge zu gewinnen. Jedenfalls haben die Gemeinden und Gemeindeverbände, an welche mit Verträgen zum Anschluß an die Zechengasversorgung herangetreten werden wird, allen Anlaß, dieses Borgehen der Dessauer Gas- Gesellschaft und ihr weiteres Berhältnis zur Kohle­verwertungs- A.- G. forgfältig zu beobachten.

Für die metallverarbeitenden Industrien war aller auch in der Holzindustrie stark bemerkbar gemacht und die Gewinne dings im Jahre 1923 der Elektrifizierungsgrad etwas höher:

Eisen und Stahl Andere Metalle Maschinenbau  

Zufammen

Davon verwendet von Elettromotoren in PS in Proz. 4.901 000 68 978 000

Die gesamte ver wendete Energie

in PS

7 202 000

1168 000

84

2 300 000 10 670 000

2 292 000 100

8 171 000 76

So standen vor kurzem die Dinge in den Vereinigten Staaten  von Amerika  , und im Vergleich mit ihnen erscheint der Vormarsch der Elektrizität in den füddeutschen und sächsischen metallverarbeiten­den Industrien als besonders bemerkenswert.

die bisher bei der Protos Automobil G. m. b. H. in Berlin- Siemens­ stadt   erfolgte( die Protos Automobil G. m. b. H. befindet sich voll im Besitz der Siemens- Schuckert G. m. b. 5.) wird auf die Werke der National Automobil Gesellschaft übertragen. Die NAG. wird also National Automobil Gesellschaft übertragen. Die NAG. wird also in Zukunft neben ihrer bisherigen Lastkraftwagenproduktion auch Personenwagen herstellen; die in gemeinschaftlicher Arbeit her­gestellten Personenwagen werden den Namen NAG.- Protos" führen. Die zahlreichen in- und ausländischen Geschäftsstellen der Siemens- Schuckert  - Werte werden sowohl die Lastkraftwagen der NAG. als auch die Protos- Personenwagen vertreiben. Ebenso werden die Reparaturwertstätten zusammengelegt. Die Siemens- Schuckert G.   m. b. H. wird für die Uebertragung ihrer Produktion 2 Millionen Mark Aktien der NAG. übernehmen.

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Der Zusammenschluß bedeutet eine noch engere Verflechtung des AEG. Konzerns mit den Siemens- Schuckert  - Werken. Wie be­fannt, befindet sich nämlich der größere Teil des NAG.- Kapitals in den Händen der AEG. Die Zusammenarbeit der Konzerne, die in der gemeinsamen Beteiligung an den Osram  - Werfen, der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie und den Vereinigten Affumulatorenwerten Berlin- Hagen schon in der Vergangenheit zum Ausdrud fam, wird durch die Vereinigung der Automobilinteressen noch weiter vertieft. Die Konzentration der Produktion hat naturgemäß durch die stärkere Ausnuzung der NAG.- Anlagen bedeutsame Ersparnisse zur Folge. Auf der einen Seite wird die Absazbasis und Werbekraft für die gemeinjam hergestellten Produkte durch die Einbeziehung der Berkaufsorganisation von Siemens- Schuckert   verstärkt. Die NAG. gehört mit den Brennaborwerken und der Hansa- Lloyd- Werke A.-G. zur Gemeinschaft deutscher Automobilfabriken, die bisher allein die NAG.- Produktion vertrieben hat. Der Vertrieb der neuen Personen­wagen der NAG. durch die Gemeinschaft scheint nicht beabsichtigt zu sein.

Von der Mannesmann- Mulag A.-G.

Die Mannesmann Mulag A.-G. Aachen gehörte mit zu den erften Werfen der Automobilindustrie, die bald nach der Sta­bilisierung in finanzielle Schwierigketten gerieten. Die Geschäftsauf­sicht wurde unabwendbar, und lange Zeit schwebte über dem Unter­nehmen das Damoklesschwert des Konkurses. Um wenigstens einen Buftimmung zu einer tiefgreifenden Sanierung geben, Teil ihres Befizzes zu retten, mußte die Familie Mannesmann ihre die mit Hilfe einer Reichssubvention von 1,2 millionen M. durchgeführt wurde. Das Aktienkapital wurde im Berhältnis von 20: 1 auf 250 000 m. zujammengelegt, um den 9,2 Mil­fionen Mark betragenden Bilanzverlust zu decken. Gleichzeitig er­felgte eine Rapitalerhöhung um 2,1 Millionen M.; die neuen Aftien wurden zu einem großen Teil dem Reich für die ge­währte Unterstügung verpfändet. Das Unternehmen hat auf diese Weise genügend neues Betriebskapital, um seine Pro­duftion von Laftkraftwagen auf neuer finanzieller Grundlage wieder aufzunehmen. Wie aus dem jezt erst veröffentlichten Geschäftsbe richt für das Jahr 1925 Fervo, läßt sich das Geschäft dank der merflichen Belebung des Automobilgeschäfts recht gut an. Die Mannesmann- Mulag aanie nennenswerte Aufträge nor Behörden, Kommunen, Privaten und aus dem Auslande herein. nehmen.

Bas an dem jüngsten Geschäftsbericht am meisten interessiert, ist die Darstellung der Berwaltung, wie es zu den riesigen Berlusten gefommen ist. Richtig gelesen, find diese Ausführungen ein neuer, weiterer Beweis für die wirtschaftliche Kurzsichtigteit und Unfähigteit vieler deutiger Unternehmer. Die Hochtonjunttur, die im Jahre 1924 einfegte, veranlaßte die Mannes

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Berluste durch falsche Geschäftspolitik. Die Absazkrisis hat sich der Unternehmungen geschmälert. Aber offenkundige ehler der Betriebsleitungen haben die Wirkung der mißlichen äußeren Berhältnisse noch verschärft. Dafür bieten die beiden Abschlüsse voit 1925 der Gebr. Rosenberg Holz A. G. in Köln   und der Schlesienwerfe für Holzverwertung 2. G. in Breslau   ein Beispiel. Die großen Unterschiede der örtlichen Lage gestatten natürlich nicht, zwischen den beiden Firmen, die beide nut. je eine Million Mart Attienkapital arbeiten, eine Parallele zu ziehen. Aber auffällig ist, daß ihre Berluste( bet der Rosenberg A.-G. 247 000 Mart, bei den Schlesienwerfen" 65 000 Mark) überein stimmend zum nicht geringen Teil durch ihr zu umfangreiches und zu hoch bewertetes Warenlager verursacht worden sind. Wenn die Gebr. Rosenberg Holz- A.- G. darüber flagt, daß die Entwertung der Lagerstände infolge des Preissturzes einen Teil des Bruttogewinnes aufgezehrt habe, so liegt hier nichts anderes als ein Fehler der Berwaltung vor, die bei der Bewertung des Lagers feine Reserve zum Schutz gegen einen Konjunkturumschlag geschaffen hatte. Ebenso ist es Schuld der Verwaltung, wenn die Schlesien­werke" A.-G. durch die Auflösung einiger während der Inflation angelegter Läger Berlufte erlitten und so die falsche Geschäftspolitik vergangener Jahre den Abschluß für 1925 belastete. Leider läßt sich aus den beiden Bilanzen die Höhe der durch diese Fehler entstandenen Verluste nicht ganz ersehen. Aber vielleicht machen sich die verant wortlichen Direktoren selbst einmal eine Kostenrechnung ihrer linter­lassungen auf.

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Exportvergüfungen in der öfferreichischen Industrie. Zwischen den Verbänden der östererichischen weiterverarbeitenden Industrie, wie die Metallwarenindustrie, die Maschinenindustrie  , die Elektrizitäts. und Automobilindustrie, einerseits und der Verkaufsstelle der öster= reichischen Metallwerte ist ein Rahmenvertrag zur Gewährung von Rückvergütungen beim Export fertiger Waren abgeschlossen worden. Aehnlich wie zwischen der deutschen   Avi und den Eisenverbänden werden denjenigen Firmen, welche Messing, Tombak, Kupfer- und Aluminiumhalbzeug verarbeiten und die Halbfabrikate von der Berkaufsstelle der österreichischen Metallwerte kaufen, für die Aus­fuhr der Endfabrikate gewisse Exportvergütungen von der Verkaufs­stelle gewährt werden

Reparationszahlungen in Raten. Für das dritte Reparations­sind zwischen der deutschen   Regierung und dem Generalagenten für jahr nach dem Dawes- Plan  , das am 1. September begonnen hat, Reparationszahlungen A breden getroffen worden, die die Zahlung der fälligen Summen in allen Fällen in einzelnen Raten sicherstellt. Die Zinszahlung für die Eisenbahnobligationen wird wie bisher ( unter Bergütung von 6 Proz. bei Borauszahlungen) in Monatsraten erfolgen. Die Beförderungssteuer der Reichsbahn wird in regel­mäßigen monatlichen Zahlungen von je 22% Millionen Mark abge­tragen. Dieselbe Zahlungsweise gilt für einen Betrag von 110 Mil­pfändete Einnahmen). Die zusätzlichen Zahlungen aus dem Reichs­lionen Goldmark, der aus dem Reichshaushalt zu zahlen ist( ver­haushalt werden in sieben Teilbeträgen zu je 18 Millionen und in fünf weiteren Teilbeträgen von je 34,8 Millionen fällig. Die Zinsen für die Industrieobligationen, die in diesem Jahre mit 250 Millionen Mart voll zu zahlen sind, werden in zwei Teilbeträgen am 1. April und am 25. August 1927 geleistet werden.

STAATL

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bet Gicht, Rheumatismus  , Zucker-, Nieren-. Elasen-, Harnleiden( Harnsäare). Arterienverkalkung, Francnleiden, Magenleiden

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