Das Wort von der Felonie gegenüber einem treuen und zuverlässigen Bürger der Republik spricht sich leicht in einem Freistaat aus, der noch vor kurzem in der Achtung vor dem Gefeß und Recht des Reiches so treulos war, wie das heute von Herrn Dr. Held regierte Land.
dung, man wisse ja gar nicht, ob das Reich zusammenhalten| 3ur politischen Polizei der preußischen Regie werde. Es war Herr Dr. Held. rung, die Maslow trop feiner erfolgten Ausweisung nun schon mehrere Monate sorgsam behütet. Wir hoffen, daß die oppositio nellen Arbeiter dieses offene Geständnis zur Kenntnis nehmen und entsprechend würdigen werden. Aber noch etwas anderes. Mas lom ist ruffischer Staatsangehöriger. Troßdem meidet er Sowjetrußland wie die Hölle. Es gibt zwei Sorten von Russen, denen die Sovjetunion ein Ort des Schreckens bedeutet. Das sind die weißen Emigranten monarchistischer und menschewiftischer Couleur, und jene Russen, die im Dienfte aus ländischer Regierungen ihre Spionagearbeit gegen die Sowjetunion betreiben. Wir überlassen es der neuen Antibolschewistischen Liga, in welche Kategorie sie Maslow einreihen will.
Biel Reden ist keine Kunst. Schwerer ist, fachlich bleiben in Erinnerung an eigenes Handeln. Herr Dr. Held kann sich nicht über mangelnde Loyalität auf der Seite seiner politischen Gegner beklagen. Statt seine Gegner mit Schmähworten zu befämpfen, sollte Bayerns Ministerpräsident sorgfältiger die eben neröffentlichte Kritif seines Parteiorgans, der Augsburger Postzeitung" beherzigen: Die Hitler Bewegung wurde nicht nur toleriert, sondern vielfach von Parteimitglie dern gefördert, weil man glaubte, damit den nationalen Gedanken stärken und die Sozialdemokratische Partei schwächen zu können. In beiden Fällen war der Erfolg" für die innerpolitische Politik tatastrophal."" Dieser politische Erfolg fommt zum guten Teil gerade auf das Konto Herrn Dr. Helds. Die Bilanz jüngster, lebendiger Vergangenheit müßte ihn etwas bescheidener, etwas unparteiischer, etwas weniger wilhelminisch machen.
Kommunisten unter sich.
Ruth Fischers Bericht aus Moskau . Gestern früh wurde hier das wesentliche aus einem Bericht wiedergegeben, den die gestürzten Führer der KPD. über ihre Reije nach Moskau erstattet haben. Der Bericht ist gedruckt und trägt den Bermert Nur für Parteimitglieder." Eines der Exemplare ist in unsere Hände gelangt und wir haben geglaubt, seinen interessanten Inhalt der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten zu dürfen. Rote Fahne" zieht daraus den durch nichts gerecht fertigten Schluß, die gestürzten Führer seien beim ,, Borwärts" gelandet" und benüßten diesen als ihr 3entral organ".
Die
In ihrem Bericht betonen die gestürzten Führer ihre Treue zum Rommunismus und zur fommunistischen Internationale. Sie bringen flar zum Ausdruck, daß sie die gegenwärtig im Kommunismus herrschende Richtung befämpfen, weil sie ihnen nicht revolutionär genug ist. Die Rote Fahne " schreibt: Ruth Fischer - Maslow offerieren sich der deutschen Bourgeoisie als die neue antibolichemistische Liga."
Die gestürzten Führer begründen das Fernbleiben Maslows von Moskau mit der Gefahr, daß Maslow, der russischer Staatsbürger ist, in Moskau gewaltsam hätte zu rückgehalten werden können. Sie begründen das mit Erfahrungen, die Ruth Fischer dort gemacht habe. Dazu bemerkt die ,, Rote Fahne":
Uчzähligemale erklärte Ruth Fischer vor der Partei, daß sie Mostar nur verlassen habe, weil ihr Gesundheitszustand dies fategorisch verlangte. Nun plöglich hat man sie gewaltsam zurüc gehalten.
Hier liegt offenbar ein Widerspruch vor, der sich jedoch leicht erklären läßt. Solange Ruth Fischer der Partei an gehörte, durfte sie über ihren Zwangsaufenthalt in Moskau nicht die Wahrheit, fagen. ,, Die moralische Qualifitation der Frau Ruth Fischer ist der deutschen Bartei bekannt," schreibt die ,, Rote Fahne". War ihr diese moralische Qualifikation noch nicht bekannt, als Frau Ruth Fischer die erste Geige in ihr spielte?
Maslom aber, der einst gefeierte Führer, dem ein fommunistischer Parteitag ein Huidigungstelegramm sandte, wird jetzt so behandelt:
Ruth Fischer und Maslow erffären, daß sie zur Sowjetregierung, die doch, da Maslow ruffischer Staatsangehöriger ist, allein maßgebend für die Erteilung von Bisen und Pässen ist, nicht das geringste Bertrauen haben. Sie haben viel mehr Vertrauen
Der goldene Berg.
Von Erich Funke.
Seit Peter Langhammer im Krankenhaus lag und viel Zeit hatte zum Grübeln, war es ihm so recht klar geworden, daß es ihm immer herzlich schlecht gegangen war. Nie noch hatte er es so deutlich gefühlt wie gerade jetzt, da seine Straft erlahmt war und er dem Ende entgegenging. Er wußte es auch selbst genau: Lange würde es nun nicht mehr dauern! Sein ganzes Dasein ließ er im Geifte noch einmal langsam an sich vorüberziehen: Seine Eltern hatten sich ihr
Leben lang gemüht, zu etwas zu kommen, um ihre letzten Jahre forgios verbringen zu können. Aber arme Leute Arbeitsleute find nie auf Rosen gebettet gewesen. Und so ist es auch ihnen nie
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gelungen, dieses einzige Ziel zu erreichen. Nun schließen sie längst schon unter dem Rasen und er, Peter Langhammer, war selbst schon schon unter dem Rasen und er, Peter Langhammer, war selbst schon ein alter Mann geworden, erschlafft, verbraucht, dem Tode verfallen. Er konnte sich noch genau entfinnen, wie er das erstemal auf Arbeit ging- in die Spinnerei. Später trat er als Arbeiter in die chemische Fabrik ein, die er nun schon seit geraumer Zeit wieder verlassen hatte. Der Husten und das Fieber hatten ihn niedergeworfen. Fast erschien es ihm selber unverständlich, wie er sein Leben, sein langes Dasein so schnell überfliegen konnte. Er fand aber auch wirklich nur drei Punkte, die sein Leben bestimmt hatten: Sein Eintritt in die Fabrik Arbeit fein Ausscheiden durch die Krankheit! Alles, was dazwischen lag, bestand aus dem ewig gleichen, aus Sorge, Not und Elend. Wenn er jetzt noch einmal und immer wieder darüber nachdachte, was bisher für ihn Leben war, so tam er zu der traurigen Einsicht, daß es unmöglich war, zu enträtseln, warum er überhaupt die lange Zeit auf der Erde wandelte. Sein Leben war nicht einen Heller mert gewesen, seine Arbeit ja, seine Arbeit mag wohl etwas wert gewesen sein, für andere! Peter Langhammer war stumpf und teilnahmslos geworden in den Jahren vorher, aber jetzt, da er so einfam und hilflos dalag, jetzt glomm es auf in ihm, etwas, was er bisher nicht gefannt hatte. Es regte sich ein weiches Gefühl, ein Bedauern seiner selbst. Ein findliches Schluchzen löfte sich aus seiner Br. Seine Augen fielen langsam zu und unter den Lidern beroer quollen bittere Tränen. Denn führte ihn ein wohltuender Schlaf weg, weit hinweg...
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In einer langen, langen Allee, von Palmen umfäumt, fand Beter fich wieder. Ganz hinten, in endloser Ferne, so fchien es, glizerte und funfelte es wie im Märchenreich. Golden brach die Sonne durch das Morgenrot. Eine feierliche Stille lag über dem Ganzen und er Peter Langhammer stand allein in all diefer Bradh! Saum wage er einen Schritt zu tun. Ihm war so wohl und feicht zumute, daß er hätte faut aufjubeln mögen. Aber das hätte wchi entheiligend gewirkt. So schritt er schweigend aus und wanderte
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Das kostbare Geständnis, daß Rußland für die menschemistischen, d. h. die sozialdemokratischen, Emigranten einen ,, Ort des Schreckens" bedeutet, sei nur nebenbei festgehalten. Der Roten Fahne" genügt es nicht, den Revolutionär Maslow bei den menschewistischen Emigranten" einzureihen. Sie verdächtigt ihn, im Dienst einer fremden Regierung als Spion gegen sein eigenes Baterland zu arbeiten. Sie betreibt nach dem Muster der deutschen Nationalisten gegen einen Politiker, der ihr unbequem iſt, Landesverratshege.
Die Fäulnis der Kommunistischen Partei stinkt zum Himmel. Es wäre wahrhaft Zeit, diesen Kadaver aus Gesundheitsgründen zu verscharren.
Das Lüttwit- Urteil.
Wo bleiben die Gegenforderungen des Reichswehrminifteriums?
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dann einstellen, wenn es sich um fintsgerichiele Bere sonen handelt. Die Lüttwig, Bischoff und ihre Trabanten hatten sich jahrelang der Verfolgung durch die Flucht entzogen". Sie sind trotzdem amnestiert und haben die Genugtuung, daß ihnen ein deutsches Gericht nachträglich noch Gehalt und Bension zuspricht.
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Ueberhaupt handelt es sich nicht um eine Begnadigung" im landläufigen Sinne, sondern um die Notwendigkeit, die blöden Kommunistenprozesse durch eine Reichs& mnestie auszulöschen. Da das Reichsjustizministerium sich so schmerhörig stellt, machen wir auf diesen Unterschied ausdrücklich aufmerksam.
Die Liga für Menschenrechte" hat sich, wie sie mitteilt, neuerdings direkt an den Reichspräsidenten gewandt, um ihm die Notwendigkeit einer Amnestie im inner- und außenpolitischen Interesse dringend nahezulegen. Wir hoffen, daß das Reichsjustizministerium dem Reichspräsidenten ebenso dringend empfiehlt, durch die Tendenzurteile einen dicken Strich zu machen, die für wirkliche oder vermeintliche, aus den Krifenjahr 1923 stammende Straftaten ergangen sind.
Regensburg , 29. Dezember. ( WIB.) Wegen Bergehens gegen Idas Republikschußgefeß hatten sich der Rebatteur Sandel vom„ Abensberger Wochenblatt" und der Vorstand des Rentnervereins Abensberg, Streng, vor dem Schwurgericht Regensburg zu verantworten. Streng hatte im Juli dieses Jahres einen Aufruf an die Kleinrentner und Sparer verfaßt, der bezweckte, Anhänger für den Gedanken der Beseitigung der gegenwärtigen Auf
Urteil geschrieben: Von juristischer Seite wird uns zu dem Lüttwitz- wertungsgesetzgebung zu gewinnen. In diesem Aufruf, den.er in
das„ Abensberger Wochenblatt" einrüden ließ, bezeichnete er das Reich als eine, deutsche Juden und Schieberrepublik". Redakteur Sandel rechtfertigte sich damit, daß er an jenem Tage, an dem der Aufruf veröffentlicht wurde, von Abensberg abwesend war. Sandel wurde daher freigesprochen, dagegen verurteilte das Gericht Streng wegen Befchimpfung der verfassungsmäßigen republikanischen Staatsform zu 100 m. Geldstrafe.
Der schimpfende Rektor.
Lassen wir einmal ganz dahingestellt, ob der Anspruch der Herren Lüttwig und Bischoff auf ihr gesperrtes Gehalt formalrechtlich begründet ist, nehmen wir einmal an, es sei fo: auch dann noch wäre die Verurteilung des Reichswehrministeriums zu vermeiden gewesen, vorausgesetzt freilich, daß das Reichswehrministerium den Prozeß richtig geführt hat. Es fonnte ja gegen die Gehaltsforderung der Herren aufrechnen mit der Erfagforderung für den ungeheuren Schaden, der dem Reich durch Lüttwitz und Bischoff entstanden ist. Wir vermögen diesen Schaden nicht zu spezifizieren, den Aufwand für die Butschtruppen wie für die Butschabwehr; dem Reichswehrministerium wird wegen Beleidigung des Reichspräsidenten diszipliniert wird es unschwer möglich sein. Hat das Reichswehrministerium die Bielefeld , 30. Dezember. ( Eigener.Drahtbericht.) Wegen BeAufrechnung geltend gemacht? Wird es wenigstens in der Beleidigung des Reichspräsidenten Ebert war der rufungsinstanz( troß§ 529 Abs. 5 der Zivilprozeßordnung) den Ver- Rektor Bohnekamp aus Minden von der Straffammer des juch machen, die Aufrechnung noch zur Geltung zu bringen? Landgerichts zu 500 M. Geldstrafe verurteilt worden, nachdem vorher das Schöffengericht Minden den Angeklagten befremdlicherweise freigesprochen hatte. Bohnekamp, der wegen seiner reaktionären Gesinnung bekannt ist, hatte beim Unterricht in der Fortbildungsschule bei der Erörterung über die Verfassung über den Reichspräsidenten Ebert und seine Gattin belei digende Wige gemacht und behauptet, daß der Reichspräsident gelegentlich einer Fahrt im Speisewagen nicht mit Messer und Gabel umzugehen verstanden, und daß seine Gattin mir" und„ mich" verwechselt habe. Dies könne man aber einem früheren Sattler nicht übelnehmen. Das Disziplinarverfahren in dieser Angelegenheit lief weiter und fand jetzt vor einem von der Regierung in Minden eingesetzten Disziplinargericht seine Erledigung. 100 m. Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte wurde zwar schuldig befunden, aber zu nur
Dazu ist zu bemerken, daß auch noch andere Leute an Lüttwizz und Genossen Ersagforderungen stellen könnten, die die Pensionen dieser Heren glatt auffrejsen würden. Aber würden diese anderen vor deutschen Gerichten ihr Recht finden?
„ Grundsätze" der Reichsjustiz.
Warum die Amnestierung Rau's versagt wird.
Bor einigen Tagen hat im Borwärts" Genoffe Lands berg die Ungeheuerlichkeit der Berurteilung des tommunistischen Redakteurs Rau durch den Staatsgerichtshof be handelt und die Notwendigkeit ausgesprochen, durch eine 2mnestie derartige sonst nicht auszulöschende Fehlurteile zu beseitigen.
Dazu läßt jeßt das Reichsjustizministerium erklären, daß die Ablehnung der Begnadigung mit seinem Einverständnis erfolgt fei. Als Grund für die Ablehnung gibt es an, daß Rau sich der Strafvollstreckung durch die Flucht entzogen habe. In solchen Fällen fomme grundfäßlich eine Begnadigung nicht in Frage.
Es ist merkwürdig, daß sich solche Grundsäße" immer
die stille Straße fürbaß. Er merfte faum, wie schnell er sich bewegte, so leicht war sein Schritt. Plötzlich sah er die Pracht eines golden leuchtenden Berges ganz nahe vor sich. Da ruhte er einen Augenblick und stieß einen Jauchzer aus, so hell und freudig, wie er so stand und jauchzte, fiel sein Blick an den Wegesrand, wo sich an es noch nie getan und auch noch niemals gehört hatte. Und wie er einer Stelle drei große, schwarze Kreuze erhoben. Er konnte es nicht verstehen, daß in diesem Glanz folche Zeichen der Trauer seinem Blicke begegnen konnten. Langsam trat er näher. Aber wie erNot" staunte er, als ihm die Inschriften sichtbar wurden: „ Sorge"„ Elend". Da erhellten sich seine Züge wieder. Also hier, am Wegesende, lagen sie endlich begraben, die Gefährten der Armut, die garstigen Gesellen! Frei atmete er auf und stürmte vorwärts. Nur ein Drang hatte Raum in ihm: Weiter
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weiter!
Beinahe hätte er ganz übersehen, daß er vor einer großen, weiten forte ſtand. In glühend roter Flammenschrift umzog ein Wort die riesenhafte Ueberwölbung des mächtigen Tores: Menschheits verbrüderung. Unwiderstehlich trieb es ihn vorwärts in die maßlos helle, lichte Unendlichkeit, aus der sich groß und herrlich der goldene Berg aufreckte in die Morgensonne.
Nebliggrau pochte der Morgen an die Fensterscheiben des Krankenhauses. Der Wind pfiff leise durch die Baumwipfel und die bunten Blätter fielen... eins nach dem andern. Wie im Krankenhaus," dachte die Pflegerin und trat in den Saal mit den vielen Betten. An jedem Schmerzenslager blieb sie einen Augenblick stehen, um die Wünsche der Kranken zu hören. So kam sie auch zu Peters Bett Aber Peter Langhammer hatte keinen Wunsch mehr.
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Poccis„ Zaubergeige". In der Sezession am Kur fürstendamm gastiert augenblicklich Paul Braun mit seinem Marionettentheater Münchener Künstler. Nach dem Krippenspiel gibt er jetzt Poccis Baubergeige", ein Stüd also, das direkt für die Marionettenbühne geschrieben worden ist. Braun jollte aber nicht in dies harmlos hübsche Märchenspiel zeitgemäße Gloffen einstreuen, das schadet dem Stil des Ganzen. Manches geht auch in Darstellung und Dekoration über das Marionettenhafte hinaus. Braun schwankt zwischen Realismus und Groteske. Mehr Groteske und mehr Wiz würden aber der Aufführung nur Nuzen bringen. Manchmal werden die Bewegungen der Puppen etwas fahrig, der König der Kupfergeifter etwa rudert zu viel mit den Händen in der Luft herum. Daneben steht Ausgezeichnetes. Glän. zend ist der Hofstaat des Grafen Richard, hier besteht vollkommene Einheit zwischen den Bewegungen und dem Ausdrud der Puppen. Ueberhaupt sind diese Buppen ausgezeichnet ausgeführt und kostümiert. Die farbliche Abstimmung der Buppen auf die Dekorationen zeigt feinen, malerischen Sinn. Doch die Einfalt des alten Märcher ftils ist auch hier bei Braun verlorengegangen und er bringt auch nichts Neues wie die Italiener: trotzdem unterhält man sich gut und lächelt vergnügt über diese hübschen Dinge.
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Als ftellvertretender Regierungspräfident in Köln ist, wie der Bertreter des„ Soz. Preſſedienſt" erfährt, der frühere Landrat von Harnad in Aussicht genommen. Harnad ist ein Sohn des Reihe von Jahren der Sozialdemokratischen Partei an. bekannten Theologen der Berliner Universität und gehört seit einer war Mitarbeiter von Ronrad Haenisch im Kultusministerium, später Landrat in Hersfeld und ist gegenwärtig als Regierungsvizepräsident bei der Regierung in Hannover tätig.
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Entdeckungen an der Berliner Klosterkirche. Am schönsten mittelalterlichen Bau Berlins , an der frühgotischen Kirche der Franziskaner in der Klosterstraße sind Instandsetzungsarbeiten im Gange, da das Gebäude stark zu verfallen drohte. Die Ausschachtungen bei dem tief in der Erde steckenden Chor der Boden hat sich hier sehr gehoben ergaben wichtige Funde. Man entdeckte außer der mittelalters, einem feldsteinernen Bauwerk. Es handelt sich offenKlostermauer ein ganzes Stück von der Berliner Stadtmauer des bar um die Ringmauer, die die askanischen Markgrafen Johannes und Dito 1247 errichteten. Man sieht aus dem Grabungsergebnis, daß ein Stück Mauer abgetragen werden mußte, als 1290 der Bau der Kirche begann. Daneben fand sich aber noch ein anderes MauerStück aus Feldsteinen, von dem man vorläufig nicht weiß, wozu es gehörte. Und schließlich wurde ein gotischer Anbau nördlich am Chor der Klosterkirche freigelegt. Auch hier ist noch nicht flar, was es für eine Bewandtnis mit diesem Gebäudeteil hat. Er scheint 1786 einem Umbau an der Klosterkirche zum Opfer gefallen zu sein. Die Ergebnisse der Grabungen, in deren Beginn man erst steht, find für die Berliner Baugeschichte jedenfalls sehr wichtig, und es wurde daher die Anordnung getroffen, daß bei den weiteren Ausschachtungsarbeiten ständig photographische und zeichnerische Aufnahmen gemacht werden.
Verteilung des Bremer Schauspielpreises. Der vom GoetheBund, Bremen , in Verbindung mit dem Bremer Schauspielhaus im April d. I. ausgeschriebene Schauspielpreis ist am 29. Dezember verteilt worden. Eingereicht waren 1080 Bühnenwerke. Das Preisgericht kam zu der Ueberzeugung, daß keinem der eingereichten Stücke der volle Preis zuerkannt werden könnte. Statt dessen sind von der verfügbaren Summe zwei Preise von je 1000 m. verteilt worden, und zwar für die beiden Einafter" Saul und Alkestis" von Alexander Lernet- Holenia , Klagenfurth, und für ,, Dornenweg, dramatische Szenen aus der russischen Revolution" an M. Lewadin, Berlin . Ferner sind drei Preise zu je 500 m. verteilt worden, für die Komödie ,, Quin teh" an Peter Baum, für das Drama„ Ioni" an Gina Kaus und für das Kammerspiel Das Land im Rücken" an Herbert Scheffler .
Die Bananen- Kirche. Die Krypta der Londoner Dreifaltigkeitsfirche ist an einen Obsigroßhändler vermietet worden, der dort ein Bananenlager eingerichtet hat. Mit einem zu diesem Zweck erbaugrün eintreffen, künstlich zum Reifen gebracht. Die Verwaltung der ten Heizungssystem werden hier die Bananen, die aus Ueberseee Kirche erklärt, sie verfüge für die Erhaltung des Gebäudes und für die Armen des Kirchensprengels nur über sehr geringe Einfünfte und sei daher auf die Einnahme aus der Vermietung angewiesen.
Das Berliner Sinfonie- Ort efter veranstaltet unter Leitung von Emil Bohnte am 1, und 2. Januar, abends 8 Uhr, im Blüthner - Saal, Konzerte Solift des eriten Abends ist N. Lambinon( Bioline), Solist des zweiten Abends Ernst Knobel( Klarinette).
3m Neven Theater am 300 beginnt die Silvestervorstellung„ Ninon am
Scheibeweg" um 8 Uhr.