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ein drittes fleines Wildschwein, zunächst noch unbestimmbarer Art. Die neuen Anfömmlinge sind einstweilen im Straußenhaus unter gebracht, da mit tropischen Schweinen zur jezigen Jahreszeit größte Vorsicht geboten ist.

griffe enthielt und unwahres behauptete. Er habe darauf Ber| Wildschweinart durch ihre lebhaft rotgelbe Chromfarbe) und durch anlassung genommen, mit dem perantwortlichen Redakteur in Füh lung zu treten, bestreite aber, daß er der Verfasser oder Informator des Artikels des Blattes, der bald darauf als Antwort erschienen mar, gewesen sei. Der als Zeuge vernommene Redakteur Giefemetter hatte ausgesagt, daß er den Artikel selbständig perfaßt und dabei den Bölkischen Courier" und eine völlische Kor: respondenz benutzt habe. Aus diesen Gründen konnte dem Ange­flagten weder nachgewiesen werden, daß er den Artikel verfaßt habe, noch daß er der Anstifter. desselben gewesen sei. Er wurde daher auf Kosten der Privatfläger freigesprochen.

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Die mörderische Zensur.

Unter den vielen Unglücksfällen, Bränden, Selbstmorden, von denen auch die Weihnachtsfeiertage nicht verschont blieben, verdient ein Ereignis der Vergessenheit entrissen zu werden. Der siebzehn jährige Unterfekundaner Friz H. griff unmittelbar vor dem Fest zum Revolver.

Die Ursache war leider dieselbe wie schon bei vielen früheren Schülerfelbstmorden: eine schlechte Zensur. Alle Vierteljahre erhalten Die Schüler höherer Schulen ein Zeugnis über ihre Leistungen. Sind diese so schlechte, daß das weitere Fortlommen auf der Schule frag­lich ist, so wird dies in einer besonderen Bemerkung den Eltern mitgeteilt. Auf dem Zeugnis des Schülers Friz H. stand nun eine Bemerkung, daß die Versetzung zu Ostern zweifelhaft sei. Und das traf den Schüler sehr schwer; denn damit wäre sein Lebensplan in Frage gestellt worden. Er wollte zur Marine. Nun ist zuzugeben, daß auch der Offizier der Handelsmarine über ein gewisses Maß von Kenntnissen in Mathematit, Technologie und in der englischen  Sprache verfügen muß. Und eine möglichst gute Allgemeinbildung ist ihm ebenso vonnöten. Zugegeben, daß es hieran bei dem Toten gefehlt hat. Aber dafür verfügte er über Fähigkeiten, die ihn nicht nur über das Niveau seiner Mitschüler hinaushoben, sondern ihm gerade für den gewählten Beruf manche natürliche Anlage mitgaben. Er war nach dem Zeugnis seines Reftors ein vorzüglicher Ruderer und als solcher der Stolz seiner Schule. Ist das nicht unter Um­ständen ein pollwertiger Erfaz für fleine Bildungslüden, die bei Fleiß, Energie und Ausdauer im späteren Leben sicher noch aus. gefüllt werden? Energie und Ausdauer sind aber dem gewiß nicht abzusprechen, der im Rudern der erste ist. Unsere Schulen sollen dem Schüler gewiß ein gediegenes Wissen mit ins Leben geben. Aber da, wo Charakterstärken und andere formalen Eigenschaften immerhin jo ausgebildet find wie bei dem jungen Friz H., sollte man ein Auge zudrüden, wenn irgendwo ein Bierer auf dem Zeugnis steht.

Vielleicht mag aber auch das Ehrgefühl bei dem unheilvollen Schritte des Jungen mitgespielt haben. Leider gilt es trotz Revo­lution, trotz Wandervogel und trotz Montessori   immer noch als

Geldschrankeinbrecher bei der Stadtfynode.

Schwere Arbeit und wenig Erfolg hatten Geldschrankeinbrecher, die in der Nacht zum Donnerstag der Kasse der Stadtfynode in der Marchstraße 4/5 zu Charlottenburg   einen Besuch machten. Sie famen, wie der Befund ergab, von dem Nachbarhaus Marchstraße 3, in dem sich das 126. Polizeirevier befindet, über die Dächer her, stiegen durch eine Bodenlufe ein und wählten einen Umweg, um in die gut gesicherten Kassenräume im Erdgeschoß zu gelangen. Mit einem Nachschlüssel öffneten sie die Tür zu den Bureaus im ersten Stock, bohrten hier ein Loch in die Decke und stiegen durch dieses in das Erdgeschoß hinab. Im Kassenraum schweißten sie zwei Geldschränke auf, fanden aber nur 354 Mart, das Gehalt eines Kassierers, das dieser vorläufig in einem Schrank auf bewahrt hatte. Den Rückweg nahmen sie wieder über die Dächer.

Arbeiterwohlfahrt- Lofferie!!!

Die Gewinnlisten( Stück 10 Pfennige) sind in allen Konsum- Filialen, Vorwärts- Speditionen und im Sekretariat, Lindenstraße 3, II. Hof 2 Trp. Zimmer 1 zu haben.

Potsdams architektonische Geschichte.

Nenderung der Straßenbahnlinie 32. Die Pinie 32 verkehrt bom 3. Januar 1927 ab bom Hermannplaz über Kaiser- Friedrich Straße- Reuterstraße- Berliner Straße- Bietenstraße( zurüd Stein­megstraße)-Hermannstraße( statt über Wissmannstraße, Karlsgarten­straße, Hermaunstraße). Auf der Linie 40 wird ein neuer Fahrplan eingeführt, der einen früheren Betriebsbeginn 5.35 Uhr ab Ramlerstraße, 5.13 Uhr ab Steglitz  - vorsieht.

Die Juristische Sprechstunde fällt heute aus. Freireligiöse Gemeinde. Am 1. Januar, vorm. 11 1hr, Babbelallee 15: Am 2. Januar: Bortrag des Herrn A. Domdey Das Jch und das Al." Herr P. Kogal Alter nnd neuer Geist." Gäste willkommen. Jahresendfeier des Arbeifer- Kultur- Kartells Groß- Berlin. Die Ordner für die Jahresendfeier treffen sich am Freitag, den 31. Dezember, abends pünktlich 10 Uhr, im Jugendheim Lindenstr. 3, 2. Hof III.

Jm Saalbau Friedrichshain   findet heute eine stimmungsvolle Silvesterfeier statt. Seppel Pius mit seiner lustigen Bayern­fapelle wird für Stimmung und Humor forgen. Eine reichhaltige Bühnenschau, humoristisches Schneetreiben, sowie leberraschungen jeglicher Art werden die Besucher in die fröhlichste Stimmung ber­feßen. Eintrittspreis von nur 1 Mark einschließlich Ball und Steuer.

Reichsbund ber Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinters bliebenen, Bezirk Wedding   3. Montag, 3. Januar, 8 Uhr, Generalversamm­Tung Chauffceftr. 64, Bazenhofer.

In der Psychologischen Gesellschaft zu Berlin   spricht Donnerstag, 6. Ja muar, im Institut für praktische Binchologie, Kurfürstendamm 45, 8 Uhr, Herr Dr. Kurt Piorłowsti über: Schulung von Verkäuferinnen und Bertretern auf pinchotechnischer Grundlage". Es wird gebeten, Gäste vorher bei Herrn Dr. Albert Moll, Rurfürstendamm 45, schriftlich anzumelden.

Der Arbeiter- Abstinentenbund veranstaltet zwei Silvesterfeiern: In der Jugendherberge Berlenbrüd bei Fürstenwalde, die vorzugsweise den jüngeren Genoffen gilt. Treffpunkt zweds verbilligter Fahrt am 31. Dezember um 92, 3, 5% und 7 Uhr am Fahrkartenschalter des Bahnhofs Friedrichstraße  , östlich der Friedrichstraße. Nachzügler fahren Gonntag, 9 Uhr frith, ab Schlesischen Bahnhof  . Die andere Beranstaltung findet im Vegetarischen

11/2 Meter Schneehöhe in Spanien  .

Strede

Im Lichthof des Kunstgewerbemuseums in der Prinz Epeifehaus Marquardt, Solamarkt. Ede Alexanderstraße, ab 9 Uhr statt. Albrecht- Straße ist zurzeit eine recht instruktive Ausstellung von architektonisch- bautechnischen Studentenarbeiten über Potsdam   und feine Umgebung ausgestellt.( Leitung: Prof. Dr. ing. A. Zeller, Charlottenburg  ). Zahlreiche architektonisch besonders markante Häuser, Bläge und Kirchen vereinigen sich in fünstlerisch und technisch flarsichtiger Produktion zu einem interessanten Abbild dieser Stadt. Erwähnt seien Entwürfe der Stadtschule Protsdam, eine Feder­zeichnung vom alten Markt mit dem Rathaus, Abbildungen des schönen Berliner   Tors, das, wie es im Marginal heißt, dem Ver­fehrsfanatismus zuliebe verstümmelt wurde", das Haus Blücher­platz 2 aus der Zeit des englischen Klassizismus und der englischen Romantik( 1755-1764), das Nauener Tor( 1751), das chinesische Haus im Bart von Sanssouci   nach dem Vorbild des chinesischen  Pavillons im Jardin Royal in Luneville   1754, das Brandenburger  manches andere. Die Ausstellung ist noch am Neujahrstage geöffnet und für den Besuch kostenlos freigestellt. Reinigung der Bürgersteige.

Ein Zug im Schnee stecken geblieben. Madrid  , 30. Dezember.  ( WTB.) Auf der Madrid  - Albaceto ist ein Personenzug in dem Meter Die abgesandten Hilfszüge hohen Schnee stedengeblieben. mußten umfehren, da es unmöglich war, die Strede freizumachen. Die Regierung hat angeordnet, daß ein Flugzeuggeschwader über der Unfallstelle Lebens- und Stärkungsmittel abwerfen soll, um die Lage der Reisenden und Angestellten bis zur Befreiung des Zuges

chrlos", wenn man in irgendeiner geistigen Disziplin zurückgeblieben Tor, die französische Kirche( Spätbarod in Ellipsenform) und so zu erleichtern. Der Schneefall ist immer noch sehr start.

ist. Alle unsere überreiche moderne pädagogische Literatur vermag eben doch nicht über die Tatsache hinwegzuhelfen, daß die Eltern des Mittelstandes ihre Kinder den gesteckten Bildungszielen so schnell ols möglich zuführen lassen müssen. Jedes verlorene Jahr trifft die Familie finanziell aufs schwerfte. Und was dem Bürger wider den Geldbeutel geht, das nennt er nun einmal ehrlos.

Es hieße natürlich den Eltern unserer höheren Schüler unrecht tun, wollten wir auch nur einen Moment glauben, daß sie ihre Söhne nicht lieber fünfmal sizenlassen, als sie dem Zensurenmord zu opfern. Aber der Gesamtgeist macht's. Und der fann erst ein anderer werden, wenn wahr geworden ist, was in der Weimarer Verfassung  sicht: Kunst und Wissenschaft und ihre Lehre sind frei. Wenn jedem, der danach dürftet, alle Bildungsgüter zugänglich gemacht worden find, dann wird's nur noch grotest wirken, daß es einmal eine Zeit gab, in der es als ehrlos galt, wenn jemand irgendeinen Lehrabschnitt noch einmal durchgehen mußte. An der Herbeiführung solcher zu stände zu arbeiten, ist Aufgabe aller, denen solch Schülerselbstmord ans Herz geht.

Auch gestern war wieder der Selbstmordversuch eines zwölf jährigen zu verzeichnen: Ein 12 Jahre alter Schüler Heinz S. aus der Goethestraße zu Neukölln hatte seine Taschenuhr zer brochen. Weil er fürchtete, deshalb von den Eltern bestraft zu werden, drehte er in der Küche alle hähne des Gasherdes auf und setzte fich auf einen Stuhl, um den Tod zu erwarten. Zum Glück wurde eine Flurnachbarin auf den starken Geruch zeitig auf merksam. Ihr gelang es, den Knaben ins Bewußtsein zurückzu­rufen, bevor noch die Feuerwehr erschien.

Rowdytum am Koppenplay.

Durch den Bau der Untergrundbahn hat der Roppenplay das Aussehen eines riesigen Bauplages bekommen. Nun haben fich auf dem Plaz Zustände herausgebildet, die für die Anwohner ein stetes Aergernis sind. Abend für Abend finden sich dort rect zweifelhafte Gestalten ein und treiben ihr Unwesen. Durch Bäume und durch Lagerpläge von Baumaterialien ist der schon immer un­genügend beleuchtete Blazz erst recht unübersichtlich und ein 3u fluchtsort für junge Burschen geworden, die Frauen und Mädchen belästigen und auch die umwohnenden Geschäfts­leute ständig in Angst und Schrecken halten. Die Polizei hat hon mehrfach versucht, den Rowdys beizukommen, aber bisher nur den Erfolg gehabt, daß, solange Beamte in der Nähe waren, die Burschen harmlos spazieren gingen, um nachher ihr freches Spiel fortzufeßen. Vielleicht faßt die Polizei doch einmal fester zu und kontrolliert den Plaz stärker als bisher. Nochmals: kein Eisenbahnattentat.

Zu dem Eisenbahnunfall bei 3ehlendorf er. fahren wir ergänzend, daß auch nach den weiteren Feststellungen der Kriminalpolizei fein Attentat vorliegt. Das Gerücht ist entstanden durch die ersten Mitteilungen eines Schaffners Emil Schramm. Die beiden Züge, die sich an der Seehof- Brücke, 200 bis 300 Meter von der Haltestelle Zehlendorf- Mitte ent­fernt, streiften, fuhren ohne Aufenthalt weiter. Der D- Zug meldete den Borgang von Berlin   aus, der Vorortzug von Schlachten­see, der nächsten Haltestelle, aus. Der Bahnhoftsvorsteher von Zehlendorf- Mitte schickte nun den Schaffner Schramm hinaus, damit er sich an Ort und Stelle umsehe. Schramm tam bald mit der Meldung zurück, daß er auf dem Bahnförper Tau­sende von Glassplttern, Holzsplittern und Eisenstüde gefunden habe, außerdem aber eine Schienenfarre, wie fie die Eisenbahnarbeiter gebrauchen. Außer Zweifel steht, daß die Karre mit dem Unfall nichts zu tun hat. Wäre ein Zug auf sie gestoßen und hätte er sie beiseite geschleudert, so müßte fie zertrümmert oder verbogen, auf jeden Fall start beschädigt sein. Tatsächlich ist sie aber ganz unversehrt. Was an Holz- und Eisenstücken gefunden wurde, stammt alles von der angerissenen Tür.

Gänzliche Sperrung der Schloßbrücke.

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Der Polizeipräsident teilt mit: Die Erneuerungs­arbeiten an der Schloßbrücke machen aus sicherheitspolizeilichen Gründen die gänzliche Sperrung notwendig. Die Schloßbrüde wird daher vom 3. Januar av bis Ende April nächsten Jahres für den gesamten Fuhrverkehr gesperrt. Der Ost- West- Verkehr wird über die Eiserne Brüde  , der West- Ost Bertehr über die Schleusenbrücke geleitet. Gleichzeitig merden für die Dauer der Bauarbeiten nachfolgende Straßen zu Einbahnstraßen erklärt: Schinkelplatz vom Blag am Zeughaus zur Berderstraße, Oberwall­Straße von der Werderstraße zum Platz am Zeughaus, Straße am Zeughaus vom Blah am Zeughaus zur Straße Hinter dem Gieß hause, der Straßenzug Hinter dem Gießhause am Kaftanienwäldchen von der Straße am Zeughaus bis zum Plaz am Zeughaus.

Neue Wildschweinarten im 300. Im Zoologischen Garten ist bie große, wohl einzig dastehende Sammlung interessanter Schweine arten wieder wesentlich vermehrt worden burch einen afritanischen Barzenschweinteiler, der schon starte Waffen" aufzuweifen hat, burch ein junges meftafrilanijches Binjelichmein( mohl die schönste

Der Polizeipräsident weist erneut darauf hin, daß nach§ 1 der Polizeiverordnung über Straßenreinigung vom 4. März 1925 die Straßenanlieger in Groß- Berlin verpflichtet sind, von morgens fieben Uhr bis abends acht Uhr die Bürger­steige frei von Schnee und Eis zu halten und von morgens fieben Uhr bis abends neun Uhr mit Asche oder anderen abstumpfenden Stoffen derart zu bestreuen, daß der Entstehung gefahrdrohender Glätte vollständig vorgebeugt wird. Gegen fäumige Etreupflichtige soll mit allem Nachdruck eingeschritten Zwei Krankenkassen- Betrüger.

werden.

Besonders schwere Strafen verhängte das Schöffengericht Mitte gegen zwei Gauner, die sich Krantentassen zur Brandschabung ausgewählt hatten. Der Maler Billy Bar­nede und der Kellner Otto Neuendorf, beide bereits mehr fach vorbestraft, hatten sich bei Krantentassen Listen von Krant gemeldeten verschafft, dann die Unterschriften der Arbeitgeber und der Aerzte gefälscht. Daraufhin hatten fie fich unrechtmäßigerweise Kaffenbeiträge auszahlen lassen. Warfede hat dasselbe Manöver auch in München   gemacht und wird dort noch verfolgt. Das Gericht war der Meinung, daß die Krankentassen als soziale Einrich= tungen eines besonderen Schuges bedürfen gegen Ber brecher, die auf ihre Kosten sich ein Wohlleben verschaffen wollen. Es erfannte gegen Warnecke auf ein Jahr drei Monate, gegen Neuendorf auf ein Jahr Gefängnis, gegen Beide auch auf je drei Jahre Ehrverlust.

Turmmusik am Neujahrstage.

Der Roßledsche Bläserchor wird in Gemeinschaft mit dem Organisten der Barochialkirche in der Klosterstraße, mie alljährlich, um 12 Uhr mittags in Verbindung mit dem Glocken­spiel eine Neujahrsmusit veranstalten. Jedoch wird der Bläserbund nur bei gelinder Witterung spielen können, um die Instrumente nicht zu schädigen. Im arderen Falle würde das Gloderspiel allein erflingen.

Reichstagsabgeordneter Genosse Philipp Scheidemann   hat auf der großen republikanischen Rundgebung des Reichsbanners Schwarz­Rot- Gold am Montag, den 3. Januar, abends 8 Uhr, in der Stadt­halle, Klosterstraße, das Referat zu dem Thema: Bolt, hab' acht!" übernommen.

Eine Ehrengabe für das Berliner   Meffeamt. Die Preußische Staatsregierung hat dem Berliner   Meffeamt als Dant für seine großen Verdienste bei Vorbereitung und Durchführung der Großen Polizei- Ausstellung Berlin   1926" eine Ehrengabe in Form des großen Staatspreises der Polizei- Ausstellung übermittelt.

Funkwinkel.

Ein hervorragendes Abendkonzert. Das Havemann: Quartett spielt zwei Quartette von Beethoven  : Opus 18 Nr. 3 und das Harfenquartett. Immer wieder fann man feststellen, daß Kammermusit unter den gegebenen Umständen am geeignetsten für den Rundfunk ist. Jedes Instrument fommt flar zur Geltung, ohne seine Klangfarbe einzubüßen und die musikalischen Figuren werden nicht verwischt. Leider räumt die Funkstunde augenblicklich der Kammermusit wenig Play in ihrem Programm ein. Darauf unter Alfred Brauns Regie das Tschechowsche Lustspiel: Ein Heiratsantrag", ein harmloser und liebenswürdiger Stetsch, vielleicht aber zu fraß gegen Beethoven  , trotzdem eine Teilung der Abendveranstaltung durchaus zu begrüßen ift. Man vermißt bel diesem Tschechow   nicht die Bühne. Der Dialog allein gibt ein flares Bild der einfachen und fustigen Vorgänge. Es wird mit viel Tempo und Wiß gespielt. Greil Schert und Hermann Ballentin geben zart umrissene Figuren. Nur Erwin Kalser  , der für den verhinderten Gülstorff eingesprungen ist, übertreibt. Außerdem zwei Vorträge. Der Leiter des Stadtreinigungsamtes, Direktor Gustav Erdmann   spricht über die Technit im Kampf gegen Eis und Schnee. Erdmann erzählt von dem Kampf, den die Stadt Berlin   mit allen technischen Mitteln gegen Eis und Schnee führt, und versucht es, den Hörern flarzumachen, warum die Hausbefizer verpflichtet sind, die Bürgersteige reinigen zu lassen. Professor Dr. Kohlrausch von der Berliner   Universität nennt seinen Bortrag Modernes Strafrecht". Man erwartet ein Referat über die bevorstehende Strafrechtsreform, die Kohlrausch aber erst am Schluß erwähnt und dann nur in bezug auf den Strafvollzug. Sonft gibt er einen fesselnden Ueberblid über die verschiedenen Farmen der Strafe und über ihre geschichtliche Entwidlung

Furchtbares Erdbeben in Südamerika  .

Gewaltige Ausbrüche des an der Grenze der beiden füdameri tanischen Staaten Kolumbia   und Ecuador   gelegenen Bul­fans Cumbal haben verheerende Erdbeben zur Folge gehabt. Mehrere Städte und Orte der benachbarten Gebiete Kolumbiens   und Ecuadors   wurden in Mitleidenschaft gezogen. Vollständig vernichtet

sollen die Städte Aldana und Guachural sein. Die Stadt Naranjito ist durch eine Feuersbrunst fast vollkommen ein­geäschert worden. Ob die Ratastrophe auch Menschenleben er­fordert hat, steht noch nicht fest. Jedoch ist der Schaden gewaltig, da auch große Vorräte an Rohprodukten des Landes, vor allem Eisen, Kupfer und Edelmetalle, die cus den Kordilleren gewonnen werden, vernichtet worden sind.

verkehrsminister gibt in den Amtlichen Nachrichten für Luftfahrer" 68 Flughäfen und Landeplätze in Deutschland  ! Der Reichs­ein Verzeichnis der deutschen   Flughäfen und Berkehrslandeplage nach dem Stande vom 1. Dezember 1926 bekannt. Das Verzeichnis umfaßt 68 Flughäfen und Verkehrslandepläge und nennt die An­schriften der Flughafenunternehmer.

Parteinachrichten

Einsendungen für diese Rubrik find Berlin   8 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

ftets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.

7. Kreis Charlottenburg  . Montag, 3. Jamuar, 7% Uhr. Sikung des engeren Borstandes mit allen Abteilungsvorsißenden im Jugendheim Rofinenstr. 4. Achtung! Alle Genosfinnen und Genossen werden gebeten, fich recht aalfireich an der Einäscherung des Genossen Frig Zubeil am Montag, 3. Januar, au beteiligen.

24. Abt. Einige Bezirksführer haben immer noch nicht die restlichen Rarto­thektarten für das Betriebssekretariat zurückgegeben. Diefelben müssen nunmehr fofort beim Abteilungskassierer abgeliefert werden.

34. Abt. Achtung! Rarten zur Trauerfeier für den verstorbenen Genossen Frik Rubeil am Montag, 3. Januar, nachmittags 4 Uhr, find zu haben beim Genossen Willi Fränkel, Kopernikusstr. 33.

Jungjozialisten.

Gruppe Süben  : Heute, Freitag, 31. Dezember, Treffpunkt nachmittags 5 Uhr Wriezener Bahnhof. Fahrt nach Tiefensee. Sonntagsrüdfahrkarten lösen. 2- Tage- Fahrt durch den Blumenthal. Gruppe Schöneberg  : Heute, Freitag, 31. Dezember, Fahrt nach Löwenberg. Treffpunkt abends 7 Uhr an der Normal. rhr am Stettiner Hauptbahnhof  . Sonntagsrückfahrkarten Löfen( 1,80 M.). Nachzügler benuken den Morgenzug 7,32 Uhr.

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Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde. Kreis Mitte: Wir treffen uns für Nachzügler am Sonnabend früh 7% Uhr ebenda.

heute, Freitag. 81. Dezember, abends Uhr, am Bahnhof Börse. Treffpunkt

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

14. Abt. Am 27. Dezember ist unsere Genoffin Martha Rreger ver­ftorben. Einäfcherung heute, Freitag, 31. Dezember, nachmittags Uhr, im Rrematorium Gerichtstraße. Wir erwerten recht zahlreiche Beteiligung.

24. Abt. Unfer Genosse Franz Schulze, Mandelftr. 1, ist am Dienstag. nachmittags 1 Uhr, nach kurzem Rrantenlager verstorben. Einäscherung am Montag, 3. Januar, abends 64 Uhr, im Krematorium Gerichtstraße. Ehre feinem Andenken,

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

Das Jugendsekretariat bleibt am 31. Dezember gefchloffen. Jugendgenoffinnen und-genoffen! Beteiligt euch heute nacht an der Jahres­wendfeier auf dem Kreuzberg  .

Westen: Fahrt Steglik I: Jahreswend­

Heute, Freitag, 31. Dezember. Reichenberger Bieriel: Fahrt Freienwalde. Treffpunkt abends 16 Uhr Görliker Bahnhof  . Schöneberg I  : Neujahrsfahrt. Treffpunkt abends 49 Uhr Boffen. Treffpunkt abends 8 Uhr Bahnhof Vordstraße. Kaiser- Wilhelm- Blak.( Rodelschlitten mitbringen.) fahrt. Treffpunkt 48 Uhr abends Bismard. Ede Mariendorfer Straße, Salte­Bahnhof, nachmittags 16 Uhr Reuter- Ede Berliner Straße. stelle der 88. Neukölln II: Fahrt. Treffpunkt vormittags 49 Uhr Stettiner Lichtenberg­Mitte: Fahrt, Treffpunkt 7 Uhr abends Bahnhof Stralau- Rummelsburg. Werbebezirk Teltowkanal: Fahrt Tiefensee. Treffpunkt abends 49 Uhr pünktlich Schlesischer Bahnhof  ( Briezener Bahnsteia). Fahrtleitung F. Seifert. Sonntag, 2. Januar: Charlottenburg  : Jugendheim Rofinenstr. 4, Musibabend( Händel  , Mozart usw.). Gäfte herzlichst willkommen.

Montag, 3. Januar, abends 7% Uhr: Moabit I: Schule Waldenserstr. 20. Bortrag: Bismard und feine Reit". selmholkplak: Jugendheim Greifenhagener Str. 58. Funktionärversammlung. Friedenau  : Mitwirtung am Frauenabend, Rathaus. Giralauer Biertel: Jugendheim Goßlerstr. 61. Glaßbrennerabend. Charlottenburg  - Rord: Schule Wiebestraße Ede Neues Ufer. Mitgliederversammlung. Anschließend Ausfprache. Baumschulen weg: Schule Ernststr. 16. Mitgliederversammlung. Hermsdorf: Jugendheim Roonstraße. Aussprache: Unsere Weihnachtsfeier tionärsikuna. Bünktliches Erscheinen ift Bflicht. und Gruppenarbeit". Brik: Jugendheim Rathaus, Chauffeeſtr. 48. Funt Werbebezirk Brenzlauer Berg: Altersheim Danziger Str. 62, 8 Uhr, Sprech

chorprobe. Alle Gruppen müssen verteten fein.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin   und Umgebung. Riederichlägen. Noch ziemlich mild bet frischen westlichen Binden. Weiterhin ziemlich trübe und fortdauernde Neigung au Deutschland  : In Süd- und Mitteldeutschland ziemlich zahlreiche Nieder Für jhläge und jehr mild. Auch im Süden Temperaturen noch meist über Null.