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LEAR

STADTE

BEILAGE

Die Wochenendabfichten des Magistrats

2500 M. für ein Wochenendhaus?- Vorschläge der Freibadvereine.

Zu den Veranstaltungen, die das Berliner Messeamt im nächsten Jahre in den Ausstellungshallen am Kaiserdamm treffen wird, ge­hört auch eine Wochenend- Ausstellung. Man will den Berlinern die Einrichtungen, die dazu dienen können, das Wochen­ende in freier Natur zu erleben, an Ausstellungsgegenständen in Bild und Schrift zeigen. Nach den Meldurgen einer Berliner Tageszeitung ist den städtischen und staatlichen Behörden ein An­trag zugegangen, nach dem die Stadt schon jetzt geeignetes Gelände in allergrößtem Umfange für den Bau von Wochenend= Wohnungen in der näheren Umgebung von Berlir bereitstellen foll. Dieses Gelände an Seen und Flüssen soll, natürlich ebenfalls aus öffentlichen Mitteln, kanalisiert, elektrifiziert und mit Holz­häusern, sogenannten Wochenend- Häusern, bebaut werden. Die am Wasser gelegenen Blockhäuser und ihre Gärten soller, wenn irgend­möglich, schon im nächsten Sommer beziehbar sein; die einzelnen Grundstücke und die Häuser will man gegen einen Betrag verpach ten, der auch für die werftätige Bevölkerung erschwinglich ist. Jedes Haus soll zwei Stuben und eine kleine Küche enthalten und so solide gebaut sein, daß man auch im Winter darin wohnen kann.

Und die Kosten?

RK.

VORWARTS

Winterhilfe und Wohlfahrtsreformen.

Das städtische Nachrichtenamt verbreitet aus der Feder des Bürgermeisters Scholz Ausführungen über Städtische Winterhilfe und Wohlfahrtsreformen", denen I wir folgendes entnehmen:

Die gewaltige Wirtschaftskrise hat sich naturgemäß im Laufe des Jahres 1926 auch in der Berliner öffentlichen Wohlfahrtspflege in stärkstem Maße ausgewirkt. Wenn auch durch die gesetzliche Erwerbslosenfürsorge der großen Masse der Erwerbslosen die not­wendigste Unterstüßung gewährt wird, so vermag diese doch be­ſondere Bedürfnisse und Notstände faum zu befriedigen, tums usw.; besonders bei lange dauernder Erwerbslosigkeit muß zum Beispiel in Fällen der Krankheit, des Kinderreich­deshalb hier die öffentliche Fürsorge in sehr zahlreichen Fällen er­gänzend eingreifen. Die damit gegebene Steigerung der einmaligen Unterstützungen, wie sie besonders als Mietunterstützungen not­wendig wurden, wird deutlich, wenn man 18 000 einmalige Unter­stüßte mit 438 000 m. Unterstüßungen im Dezember 1925 mit den 3ahlen von Oftober 1926 vergleicht, die fich auf 38 700 Per­fonen mit 1063 000 mart Unterstügungen beziffern. In vollem Umfange aber hat die öffentliche Fürsorge denjenigen be­dürftigen Erwerbslosen zu helfen, welche ohne ihre Schuld keinen Anspruch auf die gefeßliche Erwerbslosenunterstügung haben, weil fie nicht alle gefeßlichen Boraussetzungen dafür erfüllen. Dies per­anlaßte die städtischen Körperschaften, an der Jahreswende 1925/26 Sondermaßnahmen zu treffen und diese Erwerbslosen durch be sondere Stellen in gleichem Umfange betreuen zu lassen. Die Rahl der durch diese städtische Notstandsaktion erfaßten Ber­sonen hauptsächlich fommen ehemalige Gewerbetreibende, An­gehörige freier Berufe und Jugendliche in Frage beläuft sich auf etwa 37 000 mit 9000 Ehefrauen und 12 000 Kindern und erfordert einen wöchentlichen Kostenaufwand von rund 400 000 Mart.

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| durchaus nichts aussehen wollen, sich die Beachtung der Deffentlich feit erzwungen haben, übt in aller Stille eine Sportart praktische Gesundheitspolitif, unbeachtet, unbemerkt, und doch in nicht zu unter­schäßendem Maße. Das sind die Angler. An stillen Wasserwinkeln, an Schlenken und verborgenen Seen gehen still für sich die" Ingler ihrer Passion nach. In der Einsamkeit märkischer Natur, beim Bürschen auf Hecht, Barsch und Blei vergessen sie für einer Tag alle läftigen und beengenden Sorgen des Alltags, find freie Mens hen in der freien Natur. Der Wechsel der Naturgeschehnisse, durch Wetter und 3eit, gibt soviel Anlaß zu Beobachtungen, daß wie im Fluge die Stunden enteilen und feinerlei Langeweile aufkommen fann. Eire besondere Anziehung bilden die Angler Kolonien Am Sadrow- Barezzer Kanal, bei Nedlitz , Marquardt, Leetz a. d. Wublig, Kezin a. d. Havel , am Tegeler See , überall tauchen die Lauben wohnungen, primitive Ferienheime, Eigenheime auf. Der Angler braucht nicht mehr, wie früher, zum Gasthaus su lafen. in steter Sorge um Unterkunft, er genieß: den Sommerabends zum Ende, kehrt dann zu der Familie, die ihn in der Laube beim Abendbrot erwartet, zurück, um dann in aller Frühe die schön't: Morgen. andacht, das Werden des neuen Tages zu genießen. Und so dieren diese Sportausflüge mit Familie zur Stärkung des Familienfinns und gleicherweise zur Stärkung der Gesundheit. Und viele Momente, Der Gedarte ist so verführerisch, daß man ihm ohne weiteres die das Naturgetriebe den Menschenaugen vermittelte, werden ver­beitreten könnte, wenn nicht ganz außerordentlich große Bedenken in finanzieller Hinsicht beständen. Der Zentralverband der folgt in den kommenden Wocherabenden durch Nachforschen in Infolge der allgemeinen Wirtschaftslage und des damit ge­Freibadpereine von Groß- Berlin e. V." hat zu dieser naturwissenschaftlichen Werken. So sind die Freuden des Wochen- gebenen Wegfalls zahlreicher, von Angehörigen usw. gegebenen Frage Stellung genommen. Es wird zunächst betont, daß der vom endes ein dauerndes Wiederaufleben gemachter Beobachtungen, die Unterstützungen stiegen aber nicht nur die Zahl der Erwerbslosen, Messeamt und von dem erwähnten Antrag propagierte Gedanke der immer aufs neue den Freudesuchenden am wiederkehrenden Wochen- sondern auch die der laufend unterstützten Kleinrentner, Wochenend- Siedlungen ir den Freibadvereinen längst seine Berwirkende hinaustreiben, in den ewig wechselnder Wunderfim der Sozialrentner und sonstigen Bedürftigen und die für diese lichung gefunden hat. Am Müggelsee, am Wannsee und am Tegeler Natur." notwendigen monatlichen Aufwendungen, und zwar die letzteren See haben die Mitglieder, meist in Berbindung und in unmittel­barer Nachbarschaft mit den dort befindlichen städtischen Freibädern, Wochenend- Haustolonien gebaut, die dem Geschmack des einzelnen angepaßt sind, dabei aber auf die Vermögensverhältnisse des er­bauenden Mitgliedes die notwendige Rücksicht nehmen. Nach den Angaben des Zentralverbandes werden sich die Häuser in den von der Stadt geplanten Wochenend- Kolorien auf etwa 2500 Marf pro Haus stellen, ein Betrag, der selbst unter erleichterten Zahlungs­bedingungen man spricht von 50 m. monatlicher Abzahlung Der erste Genuß im neuen Jahr wird dem Berliner von der für die große Masse der arbeitenden Bevölkerung unerschwinglich ift. Der Zentralverband vertritt dem gegenüber die Auffassung, daß Cigarette zuteil, die er selbst die meistgerauchte nennt. Sie war im nur durch eine weitgehende behördliche Förderung und Unterstützung alten Jahr seine treue Begleiterin, sie wird ihm auch im neuen der Freibadvereine der Wochenerd- Aufenthaltsgedanke die richtige Förderung erhalten kann. Daran mangelt es aber noch recht sehr. Jahr Freude, Behagen und Genuß schaffen.. Obwohl sich der Zentralverband der Freibadbereine in unzähligen and disdadmaus 011 29nlls is on sir? Gesuchen und persönlichen Unterredungen mit seinen Forderungen und Bitten an städtische und Staatliche Körperschaften gewandt hat hat er stets nur nach langen Kämpfen und dann auch nur in sehr beschränktem Maße Unterstützung gefunden. Die Freibadvereine haben sich in jeder Hinsicht fördernd den städtischen Freibädern zur Verfügung gestellt. Sie üben den Rettungsdienst aus, fie unter­ftüßen die Aufseher, die Forst und Polizeibeamten bei ihrer Arbeit und haben dafür bei den Leitungen der Freibäder wie auch von den Sicherheitsorganen volle Anerkennung gefunden. Nur offiziell ver­fagt man ihren die Anerkennung, obwohl sie als gemeinnügige In­ſtitute gelten. Noch im vorigen Sommer hat der Zentralverband mit feinem Antrag an die städtischen Behörden auf Lieferung von Rettungsfähnen und Sanitätsutensilien feine Gegenliebe gefunden. Nur durch das Entgegenkommen anderer Stellen war es dem Ver­band möglich, den so notwendigen Rettungsdienst in der erforder­lichen Form auszuüben. Das sieht nicht gerade nach eirer bewuß­ten behördlichen Förderung des Freibadwesens und der Wochenend Bewegung aus.

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Ein gangbarer Weg.

Der Zentralverband der Freibadvereine stellt die Forderung, daß im Anschluß an die bereits bestehenden Freibäder schon vor­handenes, anschließendes Gelände zur Verfügung gestellt und den Interessenten gegen eine Gebühr überlasser wird, die für den Arbeiter, Angestellten und fleinen Beamten erträglich ist. Die Dr­ganisation der dazu notwendigen Arbeiten wird der Zentralverband gern übernehmen Daß er dazu in der Lage ist, hat er in seinem 15jährigen Bestehen tauferdfach bewiesen. Die Ausgestaltung des Geländes fann im Wege der Notstandsarbeiten vorgenommen mer­den. Hand in Hand damit wird eine Verbesserung der Fahrverbin­dungen und der Zugangswege zu den Freibadkolonien erfolgen müssen. Vielleicht fann in diesem Zusammenhang auch die Frage der Gewährung von Fahrpreisermäßigung an die Wochenend­Koloniften erwogen werden. Nicht zuletzt macht der Zentralverband darauf aufmerksam, daß für die Wochenend- Aufenthaltsbestrebungen in erster Linie der stark bevölkerte Often und Norden Berlins berüd­fichtigt werden muß. Der Ausbau des Freibades am Müggelsee läßt noch viel zu wünschen übrig, wenn auch anerkannt werden muß, daß in den letzten Jahren auf Drängen der Freibadvereine schon vieles besser geworder ist. Die bereits beschlossenen Berbesserungen, die das Freibad Wannsee erhalten soll, sollten auch dem im Osten gelegenen Freibad am Müggelsee zugute kommen. Dabei muß die Ausgestaltung des Freibades am Müggelsee auf die Absichten und Bedürfnisse der hier in Frage kommenden Besucher Rücksicht nehmen. Auf Anlagen, die beispielsweise im Freibad Wannsee durchaus an­gebracht sein fönnen, tönnte am Müggelsee getrost verzichtet wer­den; dafür sollte man aber für einen Sportplag und einige Turn­geräte jorger. Was hier vom Freibad Müggelsee gesagt ist, trifft auch auf das Freibad und die Freibadkolonie am Tegeler See zu. Auch hier rekrutieren sich die Besucher fast ausnahmslos aus den Kreisen der Arbeiter und Angestellten, die schon jetzt die billige und bequeme Art, einen freien Sonntag in freier Natur zu verleben, gehörig ausnutzen. Die Forderungen des Zentralverbandes der Freibadvereine find notwendig und durchführbar. Wenn die Absich­ten der Stadt Berlin , dem Berliner den Wochenend- Gedanken näher­zubringen, der großen Masse der Berliner Bevölkerung zugute fommen sollen, fann nur nach den Vorschlägen der Freibadvereine verfahren werden. Anderenfalls dürften Wochenend- Kolonien ent­stehen, die mur für einen sehr beschränkten Kreis benutzbar sind. Dazu sind aber die aus allgemeinen Steuern aufgebrachten Mittel nicht da.

In einer Zufchrift an uns vertritt der Arbeiter- Anglerbund ähnliche Gedankengänge zur Förderung des Wochenend- Gedankens. Er schreibt:

Während alle möglichen Sportarten nüzlichen Zeitvertreib in der freien Natur bieten, und infolge ihrer Aufmachung, an der wir

Was sagt der Bär?

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