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Konflikt 6riand'potncftr£ verschärft. Porncars widersetzt sich der eutzentzolitischen Debatte. Varls. 6. Januar.  (Eigener Drahtbericht.) Di« Mitteilungen des -Echo de Paris�. nach denen Poincare sich persönlich zeder Aus- spräche über die auswärtige Politik in der nächsten Zeit vor der Kammer widersetzen werde, dürsten als ein« direkte A n t- wart des Ministerpröstdenten Poincar« auf dt« Erklärungen Srionds imMalin* anzusehen sein, und sind schließlich als ein dahin zu betrachten, daß der außenpolitische Gegen- saß zwischen den beiden Ministern in aller Schars« fortbesteht. Poincare   hat sich beeilt, diese seine Ausführungen am Donnerstag von dem Ministerrat ratifizieren zu lassen, indem beschlossen wurde, in er st er Linie nicht die Interpellationen über die auswärtig« Politik, sondern diejenigen über die Teuerung und Wirischaststrise«ach ihrer Plenar. besprechung in Angriff zu nehmen. Daneben wird die Generaldebatte über die cheeresresorm einsetzen. Der Berichterstatter Paul B o n c o u r hat der zuständigen Kammerkommission am Donnerstag bereits mitgeteilt, daß er mit seinem Bericht zu Ende sei und diesen in den ersten Tagen der Kammereröffnung der Kommission zur Prüfung vorlegen werde. Sie wird ihn aller Voraussicht nach in der gegenwärtigen Form, die auch vom Obersten Kriegsrot genehmigt worden«t, annehmen, so daß die Geiicraldistussion in aller Kürze einsetzen kann. Es mtrd sich also in den nächsten Wochen darum handeln, ob B r i a n d auf seiner Forderung nach einer klaren Stellungnahme der Parteien zu seiner Locarnopolitik bestehen wird und ob ihn dabei die Linksparteien der Kammer unterstützen werden. Bon der sozialistischen   Partei steht es außer Zweifel, daß sie Briands Aufsossung nach einer klaren außenpolitischen Aussprache r e i l t. Dagegen kann das gleiche von der Radikalsozialisti- schen Partei nicht ohne weiteres gesagt werden. Es ist insolgedesien zu befürchten, daß ein Teil von ihr, wie schon so oft, auch In diesem Falle die Kartelldisziplin verleugnen wird. Ein« Entscheidung wird sicherlich bereit« in den ersten Tagen der Wiedereröffnung der Kammer fallen, da bestimmt von sozialistischer Seite ein Antrag auf schleunig st e Diskussion der vorliegenden Interpellation über die auswärtige Politik erfolgen wird. Caillaux für Briand. pari». 6. Januar.  (EP.) C a i l t a u x und seine zwei Partei- genossen, die im Sarthe  -Departement für die Wiederwahl zuin Senat kandidieren, haben in einer Botschaft an ihre Wähler er- klärt, daß sie entschlossen seien, die Politik der d e u t s ch- f r a n- zösischen Annäherung, wie sie von Briand   befürwortet werde, tatkrästig zu unterstützen, weil sie überzeugt seien, daß die große Mehrheit des französischen   Volkes die Der- söhnung mit Deutschland   und nicht ewigen.<iader wolle. Außerdem seien sie emschlofsen, jede Regierung zu unterstützen, die mit bewährten Mitteln eine Politik der finanziellen Restaurierung und der wirtschaftlichen Gesundung betreibe.
Wirtschaft aufrecht zu erhallen, ihre Grundstücke an wirtschaftlich stärkere Elemente verkaufen und damit die Landwirtschast ge- fördert werden kann. Die Presse der neuen litauischen Regierung erwartet von dieser Aenderung des Agrarreformplanes»die Bii- dung eines gesunden Großgrundbesitzes", der dann auch mehr ländliche Arbeiter beschäftigen und versorgen könnte. Die Linkspresse vertritt die Ansicht, daß durch dies« Maßnahmen -der sozial« Charakter des Staatsstreichs blitzartig beleuch» t e t wird". »* Es paßt vortrefflich zu den Machern des litauischen Putsche«, unter denen jetzt litauische Offiziere der ehemaligen deutschen   Bal- tikumtruppen eine durchaus nicht geringe Rolle spielen, daß ihr« positiven Regicrungstaten bisher neben der Unterdrückung jeder Opposition die Stillegung der Agrorrefonn und die Wiederermög- lichung des Bauernlegens sind. Sehr charakteristisch ist an der obenstehenden Begründung des Landwirtschaftsministers für die Wiedereinführung des Bodenkaufrecht», daß er nur Vorteile davon erzählt, aber kein Wort über das Los derer sagt, die ihren Besitz verkauft hoben. Sie werden ihn schon nicht teuer oerkaufen dürfen, wenn die Milttorrrgierung doch den Massenoertauf wünscht! Wer etwa noch«inen Zweisel daran hatte, der wird an diesem Agrarprogromm den wahren Geist dieser Faschistenregierung er- kennen. Die Wirkung aber aus die litauischen Bauern wird nicht aus sich warten lasten._
yankau gegen Eaglanö. Die Forderungen des Volkes. haakau. 6. Januar.  (Reuter.) Die Vertreter der chinesischen Arbeiter, Bauern, Koufleute und Soldaten haben in einer Versamm­lung an, 1 Januar ihre Forderungen formuliert, die, sülls sie von der Kanton-Regierung gebilligt werden, dem britischen Konsul in ultimativer Form zur Erfüllung innerhalb 72 Stunden vor- gelegt werden sollen. Die Chinesen verlangen Entschuldigung der britischen Regierung und Bezahlung einer Entschädigung für die Tötung und Verwundung von Chinesen bei den Wirren am 3. Januar, sowie Bestrafung der daran beteiligten Engländer, Auslösung okl�r Freiwilligenkorps und Entfer­nung der Kriegs schisse, Zulastung chineftscher Versamm­lungen und Umzüge in» britischen Konzelsionsgebiet und Bildung von Boykottkomitees und chinesischen Abteilungen zur Aufrecht- erhollung der Ordnung in der britischen Konzession.
Eiue Entschuldigung der Kautouregierung bei Deutschland  Als am letzten Montag in ch a n k a u ein« große Volksmenge gegen die englische Niederlassung demonstrierte, geriet der Reiche» deutsche   B u r m e st e r auf der Rückfahrt von einer Motorrad- tour irrtümlich in diese Volksmenge und wurde durch zahlreiche Messerstich« erheblich nerletzt. Der Außenminister der Kanton- regierung Hot dem deutschen   Konsul sofort sein Bedauern über diesen Vorfall ausgesprochen und erklärt, daß die Kontonregiening die Sicherheit der in ihrem Gebiet lebenden Reichsdeutschen verbürge. England will nichts nnfgebc«. London  , 6. Januar.  (EP.) Die heut« aus Hankau eingehenden Telegramme weliden, daß der Außenminister der Kanton- regierung den englischen Behörden di« Zusicherung gegeden hat. er sei in der Lag«, die Ruhe in der Stadt aufrechtzuerhallen. Offiziell erklärt man, daß im Augenblick kein« Red« von einer völligen Räumung der englischen Konzestion sein könne, die zweifellos von den chtnesischen Extremisten al» Beweis der Furcht ausgelegt werden würde. Der Abtransport der Frauen und Kinder nach Schanghai   bilde nur«in« Vorsichtsmaßnahme und solle di« zu- rückbleibenden Engländer von der Sorge für ihr« Angehörige» befreien. Da gestern bei den Unruhen«in Deutscher   verletzt wurde, haben alle Deutschen  «in besonderes Abzeichen«r- hallen, welches ihnen Schutz gegen Angriff« von Chinesen ge­wahren soll.
Da» Reichskabine« beiaßte sich am Donnerstag in einer kurzen Sitzung mit den neuen Instruktionen für die deutschen   Unterhändler, die über die in Genf   noch ossengelossenen militärischen Rest- punkte zu Beginn der nächsten Woche in Pari» Erörierunge» führen sollen. Es handelt sich um Fragen, die bis zum ZI. Jouuqr bereinigt fein sollen. Die Beraiuitgen des Kabinett», an denen die deutschen   Unterhändler General Pawels und Gehelmrat Farster teilnahmen, sollen am Freitag fortgesetzt werden. Di« Abreise der deutschen   Delegation nach Paris   erfolgt am Sannabend. Osfiziersbegnadigung ln Spanien  . Priv'v de Rivera hol an- geordnet, daß alle wegen der Vorkommnisse vom September im Gefängnis befindlichen Artilleristen ireigelasien werden. Alle Offi- ziere, die ungesetzlichen Junten angehören oder einen Druck auf ihre Kameraden ausüben, um solche Junten zu bilden, sollen entlosten «erde«.
der �ufstaaö auf Sumatra  . Verschuldet von der Regierung. Amsterdam  ,(5. Januar.  (Eigener Drahtbericht.) Di« Schuld der indischen Regierung an den jetzigen Lortommnisten aus Java und Sumatra   stellt in einer Haager Zeitung ein höherer Kolonial- beamter a. D. wenn auch nicht mit direkten Worten, so doch durch die von ihm wiedergegeben«», Tatsachen unzweifelhaft fest. Die indische Volksbewegung ist danach durch geradezu beispiellose Fehler gewaltsam in die Arm« der Kommunisten getrieben»aorden, wie sich besonders an dem Verhallen der Regierung gegenüber der großen ABC-Dewegung zeigt«, die nicht» anderes bez>veckte, al» L e h r k u r s e für Erwachsen« zum Erlernen de» Lesens und Schreiben» einzurichten. Die reaktionären Aufpeitscher sahen hierin das Bestreben, die Bevölkerung zum Lesen kommunistischer Schriften fähig zu machen, und sie ruhten nicht«her, bis diese ganze Bewegung niedergedrückt roar, wobei gleichzeitig sozial- demokratisch« Lehrer, die den Unterricht erteilten, als Kam- muniften gebrandmarkt wnrden. Dos Derschimnden dieser gc- sunden Bewegung hatte zur Folge, daß dadurch Raum für koin- munistische S�ch u l e n gemacht wurde. Was die indischen Kommunisten selbst angehe, so seien Semaoen und seine Parteigenosten nicht kommunistische Inter- Nationalisten im europäischen   Sinne des Wortes. Es seien asiatische Bolschewisten. heftige Nattonalisten, die ihr Vaterland um jeden Preis von den Europäern befreien wollen. Sie benutzen den Europäer»nd feine Veen nur, wo diese zu ihren Zielen passen. In der Leitung der Holl.-Jndischen Kommunistischen Partei seien jetzt keine Europäer mehr, und die Regierung Hobe nur ihren Wünschen entsprochen, alz sie verschiedene niederlän- dische«ommunisien zwang, nach Europa   zurückzukehren. Ihren Höhepunkt habe die unselige Regierungspolitik durch die schändliche Weise erreicht, wie man erst den Eisenbahner st reik vor einigen Jahren hervorrief und später den Me- tollarb«iterstrei.t in Surabaja   niederschlug. Im Anschluß an diese Ausführungen stellt unser Amsterdamer Parteiblott-i)et Volk" fest, daß es zum bewassneten Wider- stand erst kam. als all« natürlichen Mittel der Volksbewegung. Vereinswesen, wirtschaftliche Streiks usw. brutal unterdrückt wurden..So wurde aus der öffentlichen Bewegung eine geheime mit der Konsequenz, daß die Regierung jetzt durch>en Aufruhr plötzlich überrascht wurde. Die Regierung meldet Erfolge. Amsterdam  . 6. Januar.(TU.) Den Bemühungen der Regie- rung, der Aufstandsbewegung auf Sumatra   Herr zu iverden. ist es gelungen, die Bahnverbindung Mischen Saivah.Luento und Solot wiederherzustellen. Frauen u»d) Kinder würben unter milttärischem Schutz nach Sokok gebracht. Die Ausständischen konnten von ihrem Hauptziel Sawah-Luento, einer Gebirgsstodt im Bergbauzentrum, ferngehalten iverden. In Silumkan, wo der Ausstand seinen Ansang nahm, schetnt man der Log« Herr zu sein. Einer der dortjgen Rädelsführer wurde erschossen. Die Verluste der Aufständffchen sind bedeutend. Allein an der Eisen­bahnlinie Silumkan-Sawah-Luento wurden 20 Tote gesunden. Putsch für öie Großagrarier. Schluß mit der Bodenreform i« Litauen  ! Sowao. 5. Januar.  (OE.) Der neu« litauisch« Landwirtschaft?- minister Aleska hat erklärt, daß die Durchführung der A g r a r- reform in Litauen   verlangsamt werden soll. Entgegen dem bisherigen Lufteilungsplon sollen Güter unter 150 Hektar überhaupt nicht parzelliert»erben und zur Aufteilung gelangen nur noch die für 1SZK zu diesem Zweck vorgemerkten Güter. Auch da» verbot des Landauskaus» soll aufgehoben werden, damit die Siedler, die nicht imstande find, eine eigene
veutfihnationale unö Loemno. Werden die feierlichen Schwüre widerrufen?
Die Deutschnationolen möchten um jeden Preis wieder in die Reichsregierung. Gegenüber den Warnungen der fron  - zösischen Linkspresse versichern sie, wie es namentlich die Deutsche Tageszeitung" am Mittwoch abend in einem lang- atmigen Zlussatz getan hat. daß sie eigentlich viel zuverlässigere Perständigungspolitiker feien als die Sozialdemokraten. Wir find gern bereit, die B e t e h r u n g der Dsutschnationalcn zur Locarnopolitik zu erleichtern. Deshalb wollen wir die feierlichen Erklärungen der deutjchnationalen Führer und Blätter in der Zeit der Locarnodebatte in Er- innerung bringen und erwarten, daß diese Erklärungen nun» mehr ebenso feierlich widerrufen werden. In seiner Reichstagsrede vom 2Z. November 1S2S, bei der ersten Lesung der Locarnovorlage, erklärte Graf Westarp unter anderem: Die Vorlage ist oersossungsändernd, denn der Ein» tritt Deutschland  » in die überstaatliche..Dachorganisation" des Völkerbundes bedeutet eine Preisgabe deutscher   Hoheitsrechte... Sollte die Frage der Derfastungsänderung hier nicht gestellt oder sollte sie verneint werden, so erheben wir jetzt schon Einspruch gegen die verkündung des Gesetzes, das nicht rechtmäßig angenommen sein würde." Einige Monate zuvor hatte Westarp in einer Sitzung des erweiterten Vorstandes der Konservativen Partei erklärt: Meiner Ansicht nach ist es unmöglich, dem Eicherheitspakt zuzustimmen, und ich kann den Sicherheitspakt mit der Anerkennung der westlichen Grenze nicht mit- machen, besonder» bezüglich Elsaß-Lothringen  » halte ich e» für eine Anmöglichkeil. Es ist dies ein nationales Ziel, das wir haben müssen und an dem unser Nationalgefühl erstarken muß." Nach der Uiiterzeichnung des Locanwgesetzes durch den Reichspräsidenten v. Hindenburg   erklärte dieKreuz- z e i t u n g  ", also das Organ des deutschnationalen Partei- führers Westarp  , am 28. November 1925: »Wir erkennen nach ivie vor die rechtlich bindende Kraft der Vorlage nicht an. Mit uns dürfte ein recht großer Teil des beut- schen Volkes derselben Meinung sein. Nicht»ur die Deutsch  - nationalen und die Völkischen, sondern auch all« oater- ländischen Verbände und di« hinter ihnen stehenden Kreise halten diesen Standpunkt fest. Da» kann für spätere Zeiten von großer Wichtigkeit sein... Je mehr die Zahl derer an- schwillt, die die Freiheit des deutschen   Volkes nicht aufs neue ver- kaufen nwllei», desto mehr gewinnt es on Bedeutung, daß die nationale Opposition im Reichstage al» die»»rteipoli tische Vertre­tung der nationalen Kreise die rechtlich Kindende Kraft der Vorlage nicht unerfennt." Wir können die Worte derKreuzzeitung  " nur auf da» nachdrücklichste unterstreichen, daß diese damalige Erklärung für spätere Zeiten von großer Wichtigkeit' gewesen ist. Letzt sind diese Zeiten gekommen, da die Deutichnationalen wieder in die Regierung hinein wollen. Es ist schon damals gegenüber diesen feierlichen Schwüren der Deutschnationalen  . daß sie Locarno   als für sie nicht rechtlich bindend anerkennen, von bürgerlicher Seite erklärt worden, daß die Deutschnationalen erst dann wieder regie- rungsfähig sein würden, wenn sie diesen Standpunkt k a t«- gorisch widerrufen hätten. Ein solcher Widerruf muß nunmehr unbedingt verlangt»Verden  . Ebenso erwarten wir von den übrigen deulschnationaien Blättern, daß sie ihre damaligen Aeußerungen zum Locarno- pakt   als null und nichtig bezeichnen. Z. B.: Lokal- Anzeiger" vom 28. November 1325:..Was gestern noch Ankündigung ivar, ist heute schon Tatsache: Der Reichstag   hat mit dem setzten Restchen unserer politischen Bewe- gungsfreiheit auch aus Zahre hinaus, auf mindesten» neun Jahre, die Zukunft unserer Brüder am Rhein   und on der Saar   dem Erfüllung siaumel ausgeopsert." Tag" vom 28. November:Und es wirdtrotz allem" einst der Tag kommen, wo Europa   in Flamme« stehst and wo in diesen
Flammen das Papier von Locarno   samt den Nomen seiner Unter- Zeichner verkohlt." Deutsche Zeitung" vom 28. November:Der Ausrechten einzige Hoffnung klammert sich mir noch an den Tag von Sedan." Wir sind gern bereit, die Aeußerungen dieser Art zu vermehren. Einstweilen wollen wir uns mit diesen begnsigen und erwarten deren Widerruf als Boraussetzung der außenpolitischen Regierungsfähigkeit der Westarp  -Partei. ,Sloß nicht Strefemann T Aufschrei eines gepreßten Herzens. Das offizielle Organ der Deutschnationalen Partei Groß- Berlins, die..Deutschnationale Tagespost", beschäftigt sich mit der in der Oeffentlichkeit ab und zu erörterten Ä>ee einer Reichskanzlerschoft Streie manns. und kommt dabei mit großer fachlicher und Personenkenntnis zu folgen- dem Ergebnis: Es war im Jahre 1923. als das deutsche   Volk durch di« so- genannte Inflation um seine Ersparnisse erleichtert wurde. Damals liquidierte Eiresemann den Ruhrtamps. Er schuf die Groß« Koalition. Der Dollar ging von den Millionen in die Milliarde». Eil» aus Wien   stammender ehemaliger Mediziner, namens Dr. HUserding, war der Finanzminister. Ein Laie auf den» Gebiet, er Halle ober das Mitgliedsbuch der SPD.   in der Tasche und das genügt, um iu die höchsten Stellen zu kommen, auch wen» man nichts verst.-ht. Die paar Worte nur. um zu beweisen, daß das deutsche   Volk keine Lust verspüren wird, noch einmal die Segnungen der Großen Koalition unter Strefemann kennen zu lernen. Also bloß nicht Strefemann als Kanzler." Damit ist aber natürlich nur Strcsemann als Kanzler der großen Koalition gemeint. Als Kanzler einer Rechtsregierung wäre es wohl ein anderer Fall. Und dann stände ja auch eine wissenschaftliche Kapazität vom Schlage des Herrn von Schlieben als Reichsfinanz- minister zur Verfügung. Das Tauziehen. Eurtius oder nicht Curtius. DieTägliche Rundschau" veröffentlicht folgende, etwas gewurrdene Meldung: ..Der Vorstand der Relchstagsfraktion der Deutsche  « Dvltspartei wird zu Beginn der nächsten Woche zu- iammentrcten. Der Fraktionsvorstand hat sich bisher noch nicht mit den zurzeit schwebenden Fragen in einer förmlichen Sitzung besaßt. Es hat aber zwischen den Mitgliedern des Fraktionsvor stände» über diese Frage, so auch üher die i» Aussicht genommene Berufung des bisherigen Reichswirt- schoftsministers Dr. Curtius zur Regierungsbildung eine per- sönliche Fühlung staUgesunden. bei der sich ergeben hat. daß die MUglieder des Frattionsvprstandes mit dem beabsichtigten Schritte einverstanden sind." DasBerliner Tageblatt" behauptet, Herr Scholz intrigiere gegen Herrn Curtius. Der.K r e u z- Z e i t u n g" kommentiert die Aeußerun- gen derTäglichen Rundschau" und derGermania  "»stit folgenden Sätzen: Das Bild, dos sich aus den widerstrettenden Meinungs­äußerungen der Volkspartei und des Zentrum» ergibt, ist in aller Kürz« aus die Formel zu bringen: Die Volkspartei will nach rechts, das Zentrum noch links. Wie das Tau- ziehen zwischen den beiden Parteien enden wird, wird sich erst in der nächsten Woche zeigen. Jedenfalls beansprucht dckv Zentrum erneut mit aller Entschiedenheit die Führung." Die Hugenbergpresse ergeht sich in Betrachtungen über rechte Regierung der Mitte und linke Regierung der Mitte.