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fich Tschangfolin in der vorteilhaften Nachbarschaft Japans  . Demgegenüber befigt die Kantongruppe eine große moralische Baffe, die zugleich auch eine militärische ist: sie ist von einem unbeugsamen Sturm und Drang   beseelt. Und sie wird ein­heitlicher und aktiver geführt als die Armeen der Generale. In der Konzentration der Kräfte auf beiden Seiten tritt in immer steigendem Maße die Einheit Chinas   als das Grundproblem des Kampfes hervor. Borodin  , der Sowjet­gefandie in Ranton, hat es in seiner jüngsten Rede offen aus gesprochen; ebenso hat auf der anderen Seite Tichangfolin fast gleichzeitig in dem Interviem mit dem Befinger Bertreter der

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OSTCHINESISCHES MEER  

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Gebiete.die dem Einfluss der Kanionesen und Feng Yu- hsiangs unterlegen sind Reichsgrenzen Provinzgrenzen

Zu den Ereignissen in China  . Daily Mail" als sein Ziel die Wiedervereinigung Chinas   auf der Grundlage einer starten Regierung bezeichnet. In dieser Hauptfrage, der chinesischen Einheit, wird sich auch das Schick jal des englischen Memorandums erfüllen, soweit es sich in China   entscheidet. England hat die Unbezwinglich keit des Südens eingesehen, deshalb ist es bereit, sowohl mit dem Norden als mit dem Süden zu paktieren. Auch hand greifliche materielle Interessen führen dazu: liegen doch die Hauptreichtümer Englands im Süden-Hongkong und im Mittelgebiet Shanghai  - Allein diese politische Friedfertigkeit nach zwei Seiten erweckt das Mißtrauen Kantons: denn sie bedeutet eben auch ein Baktieren mit Tschangfolin. Japans   chinesische Interessen sind territorial den britischen entgegengesetzt: seine liegen im Norden und vor allem gerade in Tschangfolins Hauptgebiet, der Mandschurei  Hier gehören den Japanern 20 000 Quadratkilometer Landes und find an zwei Milliarden Jen in der füdmandschurischen Eisenbahn angelegt. So stehen hinter den beiden großen chinesischen   Gegenfpielern die zwei Weltmächte England und Japan  , einst gegen Rußland   oftastatische Bundesgenossen, jest Rivalen in dem Ringen um die Herrschaft über China  .

In Litauen   hat die in der Regierung vertretene Bauernpartei die Heranziehung der Boltssozialisten zur Regierung angeregt. Berhandlungen darüber schweben. Im Memelland   wurde der deutsch  - evangelische Pastor Weihrauch von einem Begräbnis meg verhaftet und weggeschleppt. Die 6 Mann starte fommunistische Ge­meindefraktion von Kowno fizt in der Festung, weil sie gegen die Erschießung der vier Kommunisten protestiert hat!

Villedieu.

Friedensgreuel" des Großen Generalstabs   in Frankreich  . Bon Hermann Schüßinger.

Seit Mitte Dezember läuft im Impartial français", dieser mitigen Zeitung des antimilitaristischen Frankreich  , die durch Jean de Pierrefeu  , den Drachentöter" der franzöfifchen Generalität, eine ganz eigene Note erhalten hat, ein Film. Ein Film in schlaglicht. artigen Fortsetzungen unter dem Titel: Ein französisches Dorf wird zufammentanoniert durch den Großen Generalstab der Armee." Prolog: Ein liebliches Dorf in der Franche- Comté   namens Billedieu, im Departement Doubs  . Der Morgentau liegt auf den Blättern und Blüten, und der sanfte Morgenwind fäuselt durch die Scheunen des idyllischen Dörschens wie ein Bastorale von Grieg  . Ein Dorf wie alle anderen Dörfer auch, flein   und behäbig, mit Kirche, Schule, Mairie und Friedhof, mit braven, fleißigen und be­scheidenen Bewohnern, ein Dorf ohne Strupel, ohne Besonderheiten und ohne Geschichte, bis

ja bis

Erster Att: Bis 1914! Das Datum bedeutet nichts Gutes. Hat aber mit dem Krieg nichts zu tun. Eines Sonntags, als die friedlichen Bauern, von Sorgen unbeschwert, die Kirche verlassen. steht blaurot angestrichen, der Feind vor den Toren, die Militäre verwaltung, die Generalität, und verlangt die Expropriation  " von Billedieu zugunsten des Artillerieſchießplazes von Baldahon. Die Gemeinde protestiert. Erstens protestieren die Bauern immer, wenn man etwas ungewohntes von ihnen verlangt, zweitens protestieren fie diesmal aus Prinzip. Die Gemeinde hat seit Jahren einen be­sonderen Haß auf die benachbarte Artillerie wegen der Granat­splitter, die unentwegt über die Geschoßfänge fligen und wegen der Jungfrauen, die der Troß der heiligen Barbara alle Jahre verführt. 3 meiter Att: Billedieu protestiert. Es gibt Krieg, es gibt Frieden, es gibt Invasion, Inflation, Deflation, Reparation, Genf  , Cannes  , Locarno  , Thoiry tut nichts. Das Militär will sich den

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fetten Bissen mit dem schönen Namen nicht entreißen lassen; es will die zwanzig Häuser dem Erdboden gleichmachen. Villedieu aber protestiert und protestiert bis auf den heutigen Tag.

Dritter Att: Der Handel geht los! Achtung, ein Dorf zu verkaufen! Komplette Garnitur! Prima Schule! Erstklassiges Bad! Borzügliche Kirche! Ein Friedhof mit allen Schifanen! Alles in allem 225 000 Frant!" Billedieu aber protestiert. 350 000 Frant!" Billedieu protestiert durch alle Instanzen hindurch, ruft Gott   und die

Welt um Hilfe an!

Bierter Aft: Der Impartial" springt durch einen Sonder­forrespondenten dem bedrohten Billedieu bei: Wer ist schuldig für ben Skandal von Billedieu? Wer wirft dem Generalstab mitten im Frieden ein Dorf zum Fraß vor? Die Deutschen   werden ihre Photo­graphen und ihre Reporter schicken und sagen: Seht! Ihr redet immer noch von den deutschen Grausamteiten" im großen Krieg!

Schlechte Freunde.

Ein deutschnationaler Bärendienst an der Reichswehr  . In der Deutschen Tageszeitung" ruft ein Ungenannter zum Kampfe gegen die Reform des Mannschaftserfages und der inneren Struktur der Reichswehr  . Er bezeichnet die Reform als die zweite Welle".

Die zweite Welle? Jawohl, die erste Belle mar die Novemberrevolution. Sie richtete fich gegen die monarchis stische Form des Staates. Gegen wen fann sich aber in der Republik   die zweite Welle richten? Der Anonymus der ,, Deutschen Tageszeitung" schreibt:

..Die zweite Welle des Generalangriffs gegen den legten Rest staatlicher Form ist im Gange." Die deutsche Republif, gegründet auf der Verfassung von Weimar, hat ftattliche staatliche Form- und die Reichswehr  ist davon nur ein kleiner Teil. Warum letzter Rest? Ist denn alle staatliche Form zusammengebrochen? Der Ano­nymus meint es anders: er sieht in der Reichswehr   den legten Rest staatlicher Form des alten faiserlichen Staates. Das ist das schlechteste Zeugnis, das man der Reichswehr   der Republit ausstellen fann es ist zugleich bester Beweis für die Notwendigkeit der geforderten Reform der Reichswehr  .

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Ein anonymer Freund der Reichswehr  , der in der Deutschen Tageszeitung" dies Geständnis ablegt, aber ein schlechter Freund.

Schädigung der Justiz.

Die Beschäftigung unwürdiger Richter.

Das Disziplinarverfahren gegen richterliche Beamte ist ein Geheimverfahren. Es findet unter völligem Aus­schluß der Deffentlichkeit statt. Mitunter wäre man jedoch wirklich neugierig zu erfahren, in welcher Art ein solches Verfahren voran­schreitet, wenn der harte Ausdrud voranschreiten hier überhaupt an gebracht ist.

Da ist beispielsweise der Fall des Amtsgerichtsrats Beinert in Wernigerode  . Er hat im Jahre 1924 in einer Druckschrift die Minister der Republit als beftochene und täufliche Subjette be­zeichnet, den ermordeten Erzberger den größten Halunken der Welt geschichte genannt. Dentbar einfach der Fall: die Druckschrift liegt vor, bis zum November 1926, bis fich der Große Disziplinarsenat Herr Beinert bestreitet auch gar nicht. Dennoch dauerte es beim Kammergericht dazu aufrafft, gegen Herrn Beinert auf die entfeßliche Strafe- der Strafverfehung zu erkennen. Ob Serr Beinert übrigens wirklich strafverfekt ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Nach unserer Information zerbricht man sich seit Wochen im Justizministerium die Köpfe darüber, wohin man einen Amts­richter von Wernigerode   aus ftrafversetzen könne.

Aber immerhin: menn ein relativ so einfacher Fall volle zwei Jahre zu seiner Erledigung braucht, dann wird man wohl mit der Annahme nicht fehl gehen, daß das Disziplinarverfahren gegen den Affeffor Rusmann frühesten in zehn Jahren, das gegen untersuchungsrichter öfling allerfrühestens in 25 Jahren abge schloffen sein wird und so argumentiert das Juftizminifterium­hungern laffen. Deshalb wird Herr Affeffor Kußmann mit Auf­wertungssachen, Herr Kolling bei einer Zivilfammer beschäftigt. Gegen den Bandgerichtsdirettor Hoffman it Magdeburg ist aller­dings das Unglaubliche zur Tatsache geworden: thn hat der Diszipli narhof bis zur Erledigung des Berfahrens nom Amte suspen biert

man fann doch die armen Leute während dieser Zeit nicht ner.

Es liegt gewiß nicht viel baran, ob bie Herren Rolling, Rußmann und nicht zu vergessen Bewersdorff aus Magdeburg   während einiger Monate oder Jahre anstatt Arbeitslosenunterstützung Gehalt beziehen. Aber die Sache hat eine andere, sehr viel ernstere Seite: So lange Beute wie Bewersdorff, Rölling und Rußmann beschäftigt werden, haben sie gegenüber dem Recht suchenden Publikum die Autorität und das Ansehen der Rechtspflege zu vertreten. Nun weiß aber die gefamte Deffentlichkeit um die Taten dieser Herren Bescheid. Hat

Geht nach Billedieu! Betrachtet euch die französischen   Grausam feiten", den französischen Militarismus" mitten im Frieden in Rein­tultur!" Ich flage an! Ich flage an! Ich flage an!"

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Fünfter Att: Das häuflein von Villedieu wird auf geputscht: Ihr dürft nicht wanken und weichen! Laßt sie mit ihren Kanonen schießen, wo sie wollen, nur nicht in Billedieu!" Da feßt sich der Generalstab zur Wehr: Die Gemeinde Billedieu dentt nicht baran, sich einer Evaluation zu mibersegen, mit Ausnahme zweier Greise im Alter von 75 Jahren, die des Friedhofs wegen den Ort nicht verlassen wollen. Der Friedhof wird jedoch verlegt!" Sechster Akt: Das war das richtige Stichwort für den Impartial"! Der Friedhof, der Friedhof! Die Leute wollen auf ihrer Scholle sterben! Ihr aber schmeißt sie zum Dorf hinaus! Was ist denn nun mit eurem Gebrüll von Ypern   und von Verdun  ? Seid ihr etwa beſſer wie le kronprinz" et le baron von Kluck"? Der Friedhof verlegt? Was soll das heißen: ,, Berlegt"? Hat ein fran­zöfifcher Bürger die Pflicht, sich ausbuddeln zu laffen, wenn der Generalstab für sein Metier einen neuen Acer   braucht?"

Siebenter Att: Der Maire Barbier wird alarmiert: Sie, mein Herr, fennen Sie Ihre Gefeße nicht? Das Enteignungs, das Gemeinde- Berschmelzungsgeset"? Der Pfarrer: Beben Sie Ihre Kirche nicht her, Herr Abbé Huot, fein Mensch fann Sie herausschmeißen, solange sie noch geweiht ist! Rennen Sie nicht das Kirchenrecht". Und die Friedhofsordnung"? Lassen Sie Ihre Toten nicht im Stich!"

Schluß: Der Abschluß des Films ist noch nicht da. Er flimmert immer noch vom Impartial" über die ganze Linkspreffe hinweg und ganz Frankreich   lacht über den Maire von Billedieu und den Lagerkommandanten von Baldahon. Ob Herr Geßler wohl soviel Spaß verſtünde wie Mr. Painlevé? Ich glaube nicht. Ein Schreiben an den Oberreichsanwalt und der Sput wäre aus. Uebrigens hat man jemals von einem deutschen Billedieu" nur einen Mudser gehört?

Das Experimentiertheater" der Boltsbühne. Die in unserer nr. 6 gemachten Mitteilungen über geplante Experimentier". Matineen der Bolfsbühne geben, wie uns vom Generalsekretariat der Volksbühne E. V. mitgeteilt wird, fein ganz richtiges Bild. Es ist weder beschlossen worden, daß regelmäßig etwa alle 6 Wochen Aufführungen stattfinden sollen, noch wurde bisher Piscator mit einer Regieaufgabe betraut Der Beschluß der leitenden Körper. fchaften des Bereins bejagt lediglich, daß, wenn sich ein dafür ge­eignetes Stück finden sollte, die Möglichkeit einer Bersuchsaufführung in einer Matinee geschaffen werden soll. Bisher wurde indessen noch kein Stück für eine Aufführung ausgewählt.

Berbot der Lautsprecherreflame in Paris  . Der Polizeipräfeft Don Baris hat gleichzeitig mit der vom Handelsministerium ange crdneten Neuregelung des französischen   Rundfunkwesens eine An­ordnung erlassen, durch die die Verwendung von Lautsprechern auf den Straßen zu Reflamezwecken verboten wird. Er hat damit einer Gewohnheit Einhalt getan, die in letzter Zeit immer mehr um fich

fich Herr Kußmann doch selber vor der breitesten Deffentlichtet seiner Runftfertigkeit im Heucheln und Lügen gerühmt! Da fragen mir: Welchen Eindruck muß der Staatsbürger von einer Justiz bekommen. die ihm, personifiziert durch einen Bewersdorff, Kußmann oder Hölling, gegenübertrifft! Wie soll das Publikum noch das hohe Amt des Richters respektieren, wenn es von Männern ausgeübt wird, die sich notorisch dieses Amtes als unwürdig erwiesen haben? Was sagt das preußische Justizministerium dazu?

Die Restpunkte".

Pessimismus in Paris  .

Paris  , 7. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Ankunft des Generals v. Bamels, der am Sonntag zur Regelung der noch ausstehenden Entwaffnungspunkte hier eintreffen wird, sieht man in der hiesigen Preffe mit wenig Optimismus entgegen. Die Blätter äußern die Befürchtung, daß allen aus Berlin   vorliegenden Nachrichten zufolge der General feine für die Botschafterkonferenz annehmbaren Vorschläge der deuschen Regierung mitbringen werde. Man hat bereits aus der Tatsache, daß die Reise mehrfach hinaus­geschoben wurde, geschlossen, daß Deutschland   kein Interesse an der schnellen Liquidierung der noch ungelösten Entwaffnungs­fragen habe, da ihm in Genf   im voraus die Versicherung ge­geben worden sei, daß die Kontrollkommission am 31. Januar 1927 abberufen würde. Infolgedessen wird in Linfstreifen ebenfalls be fürchtet, daß die Verhandlungen der nächsten Woche das Problem teinerlei Lösung entgegenführen. Eine solche Verschleppung würde, so wird in parlamentarischen Kreifen der Linten betont, angesichts des Zusammentritts der Kammer und der von Briand  geäußerten Forderung nach flarer Stellungnahme der Parteien zu feiner Locarnopolitik äußerst ungünstig wirken.

Eine Auslegungsnote in Berlin   überreicht. Die Reichsregierung ist inzwischen in den Besitz einer neuen Entwaffnungsnote der Botschaftertonferenz gelangt, die sich nach unseren Informationen an zuständiger Stelle jedoch nicht mit neuen Vorschlägen über die restlichen Entwaffnungsfragen an sich, sondern mit der Auslegung des§ 180 des Versailler Vertrags befaßt. Es handelt sich hier um die nach dem Friedensvertrag ftatthaften Festungen, die nach Ansicht der deutschen   Behörden ohne Verstoß gegen den Vertrag modernisiert werden können, während die Botschafterkonferenz bisher die Auffassung vertrat, daß eine Modernisierung nicht in Frage kommt, sondern die Festungen in ihrem alten Zustande zu belaffen find.

Die Zeitfreiwilligenfrage.

Eine Verordnung des Reichspräsidenten   bevorstehend

Der Demokratische Zeitungsdienst meldet: Wie verlautet, wird frage in der nächsten Zeit als eine Berordnung des Reichs­präsidenten erlaffen werden. Damit sind die Verhandlungen über die Zeitfreiwilligenfrage, die zwischen der deutschen   Regierung und der Interalliierten Militär- Kontrollkommission gepflogen wurden, auch formell zum Abschluß gebracht. Bei den gegenwärtig geführten Berhandlungen spielt die Frage der Zeitfreiwilligen keine

die angekündigte Berordnung über die Zeitfreiwilligen

Rolle mehr.

Der Termin der Reichstagseinberufung. Die fommunistische Reichstagsfraktion hat beim Reichstagspräsidenten Löbe die fo fortige Einberufung des Reichstags beantragt: Bräsident Mehrheit der Fraftionen fich zurzeit von Reichstagsverhandlungen Lobe lehnte diefen Antrag ab, ba bie ganz überwiegende ohne eine verantwortliche Regierung feinen Nugen verspricht. Auch die Anregung, fofort eine elteftentatssigung einzu­berufen, wurde vom Präsidenten abgelehnt.

Arbeitslosenversicherungsgefes ist nunmehr dem Das Arbeitslofengefeh. Die Regierungsvorlage zum Reichstag zugegangen und zu gleicher Zeit im Reichsarbeitsblatt" veröffentlicht worden.

Der Hamburger Senat   hat für das Jahr 1927 den Bürgermeister Dr. Petersen zum 1. und den Bürgermeister Dr. Schramm zum 2. Bürgermeister wiedergewählt.

| griff. Auf den Boulevards wurden die Spaziergänger aus den Cafés, Tanzlofalen und Auktionshäusern durch Grammophone mit enormen Lautsprechern eingeladen, näher zu treten; Reflameautos durchfuhren vielfach die Stadt und verfündeten unter Verwendung von Megaphonen den Ruhm irgendeines Handelsartitels. Diese Entwicklung zur afuftifchen Reklame wird jest aufgehoben.

Arbeitsgemeinschaft zwischen Theater und Akademie in Düffel­dorf. Der Intendant der Düsseldorfer   städtischen Theater hat mit dem Leiter der dortigen staatlichen Kunstakademie eine Arbeits­gemeinschaft vereinbart, nach der Schüler der Bühnenkunstflaffe der Theater herangezogen werden. Akademie zu praktischen Aufgaben im Arbeitsbereich der städtischen Sie sollen Gelegenheit haben, im Laufe einer Spielzeit mindestens drei Inszenierungen in bühnen­bildnerischer Hinsicht ganz durchzuführen.

Ein deutscher Cyriferpreis. Bon einem bekannten Kunstmäzen

ist dieser Tage ein deutscher Lyrikerpreis gestiftet worden, der jähr. ich einmal vergeben werden soll. Dem Kuratorium der Stiftung gehören eine Anzahl befannter Lyriker, vor allem der jüngeren Generation an, wie Gottfried Benn  , Ernst Blaß  . Mar Herrmann­Neiße, Armin T. Wegner   und Alfred Wolfenstein   sowie einige literarische Bublizisten Die Einzelheiten der Ausschreibung werden in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden.

Kunfffeide aus Reisschalen. Eine amerikanische   Kunstseidefabrit hat neuerdings die Herstellung von Kunstseide aus Reisschalen in Angriff genommen, nachdem die Versuche ergeben hatten, daß aus diesen Schalen, die bisher als wertloser Abfall behandelt wurden, der Fabritation wurde bereits ein Kontraft über den gesamten Bro­eine gut spinnbare Zellulose gewonnen werden fann. Zur Sicherung buttionsanfall der Lake Charles Rice Milling Company, einer der größten Reismühlen der Belt, abgeschlossen.

Gummianbau in Rußland  . Der ruffische Gummitruft hat die im Botanischen Garten in Suchum   in der Krim   vorhandenen Gummibaumpflanzungen näher untersuchen lassen und dabei feft­gestellt, daß die Bäume sich vollkommen attlimatisiert haben und in größerem Umfange angepflanzt werden können. Das aus den Blättern durch Extrattion gewonnene Guttapercha ist für die Gummi­fabritation verwendbar. Der Gummitrust beabsichtigt jetzt mit Hilfe des Allruffischen Instituts für angewandte Botanit größere Versuchspflanzungen zu schaffen, um fünftig einheimisches Material für die russische Gummiindustrie zu gewinnen.

Clara Biebig left auf Einladung der Boltsbühne e. B. am Montag, den 10., abends 8 Uhr, im Bürgerfaal des Rathauses( Eingang Königstraße) aus ihren Werten vor. Einfagfarten 60 Bf. Der Junge Kreis gibt seinen zweiten Autorenabend am 11., 8 Uhr int Sturm, Botsdamer Str. 134 a. Fehie und Günther Franzle. Albert Hirte spricht einleitende Borte. Karten Es lesen: Erwin Dorow, Willi R.

8 2 M. an der Abendlasse.

nächsten Spielzeit an als Dberregisseur an die Dresdener Oper berufen Dr. Otto Ehrhardt vom Landestheater in Stuttgart   ist von Beginn der

worden.

inftitut für Erziehung und Unterricht in Berlin  , den vereinigten mufil Die erfie deutsche   Tagung für Privatmufifunterricht, die vom Zentral pädagogischen Berbänden und der Stadt Dortmund   veranstaltet wird, foll bom 21. bis zum 24. April in Dortmund   stattfinden.