fehler zurüd. Die Schwere der Krankheit ist in den einzelnen Fällen sehr verschieden.
Das Krankenzimmer foll immer gleichmäßig marm, der Patient ftets gleichmäßig bedeckt sein und nor jeglicher Zugluft sorgsam ge= hütet werden. Die erkrankten Gelente sind meich zu lagern, in Watte zu hüllen und mit Flanell zu umwideln. An Medikamenten haben fich vor allem Salizylpräparate und Atophan hervorragend bewährt. Selbstverständlich gehört jeder Fall von afutem Gelentrheumatismus fchleunigst in ärztliche Behandlung.
Ob Zusammenhänge zwischen den Mandeln und dem Gelent: rheumatismus bestehen, ist noch umstritten. Jedenfalls schließt sich nicht selten ein Gelenkrheumatismus an eine eitrige Mandelent: zündung( Angina) an. Man hat in dem Ausschälen der Mandeln einen gewissen vorbeugenden Schutz gegen Gelenfrheumatismus zu finden geglaubt. Personen, deren Mandeln dauernd mit Eiterpfröpfchen durchsetzt und wiederholt entzündet sind, werden also, sofern fie unter Anfällen von Gelenkrheumatismus zu leiden haben, gut daran tun, den Arzt über etwaige Herausnahme der kleinen Halsorgane zu befragen.
Es gibt nun Fälle von atutem Gelentrheumatismus, die chronisch merden. Aber dies ist nicht die einzige Entstehungsart des chroni schen Gelentrheumatismus, für den auch ein Erreger angenommen wird, der aber bisher gleichfalls nicht gefunden ist. Eine andere Form des Rheumatismus entsteht von vornherein chronisch und verläuft fieberlos. Hier spielt das familiäre Moment vielfach eine wichtige Rolle; bei dieser Form finden sich auch häufig noch andere Konstitutionskrankheiten wie Fettfucht, Zucker, Gicht und Arteriosklerose. Auch beim chronischen Gelenfrheumatismus bilden Erkältungen und Aufenthalt in feuchten Räumen auslösende Ursachen, wenn auch nicht die alleinigen. Gewöhnlich tritt der chronische Rheumatismus nach dem 25. und 30. Lebensjahre auf. Frauen find häufiger befallen als Männer, und zwar scheinen die Wechseljahre disponierend zu wirken. Fast immer sind Schmerzen in wechselnder Stärke vorhanden, die von der Außentemperatur, Witterungseinflüssen und dem sonstigen Befinden start abhängig sind.
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Auch hier sind falizylhaltige Medikamente und Atophan wirf fame Heilmittel, die durch Hitze, Jodpinselungen, durch warme und heiße Bäder unterstützt werden. Natürliche Thermen, Schwefelbäder und vor allem Schlamm-, Moor- und Fangobäder bringen vielen Rheumatikern Linderung und Heilung. In anderen Fällen hat man mit trockener Wärme mit Sandbädern und mit Heißluft vorzügliche Erfolge erzielt. Neuerdings erfreuen sich auch radioaktive Substanzen in der Heilbehandlung des chronischen Rheumatis mus großer Beliebtheit; führt man doch die guten Ergebnisse mit Heilquellen und Fango auf ihren Gehalt an radioaktiven Stoffen zum großen Teil zurück.
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Eine weit weniger flare Erkrankung, die zu dem Sammelbegriff Rheumatismus " gehört, ist der Muskelrheumatismus eine Erkrankung der Muskulatur, deren Ursache bisher ebenso wenig geflärt ist, wie es gelungen ist, objektiv nachweisbare anatomische Veränderungen am Sitze der Krankheit einwandsfrei festzustellen. Obwohl eine ererbte Veranlagung nicht ganz von der Hand zu weisen ist, findet sich beim Kinde das Krankheitsbild höchst selten. Neben der Disposition spielt auch hier sicherlich die Schädigung durch Kälte eine ursprüngliche Rolle, deren Einzelheiten jedoch noch in ein geheimnisvolles Dunkel gehüllt sind. Man nimmt neben anderen Theorien an, daß der Kältereiz eine mangelhafte Durchblutung per Muskulatur und damit Störungen in der Ernährung der Muskeln zur Folge hat.
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Als weitere Ursache dürfte eine Infektion in Frage kommen. Hierfür spricht die Häufung zu bestimmten Jahreszeiten, vor allem im Herbst und Frühling, sowie das vielfach beobachtete Auftreten von Fiebererscheinungen. Sonstige stichhaltige Belege für diese Anschauung fehlen. Im allgemeinen neigt man der Ansicht zu, daß der Muskelrheumatismus durch Zusammenwirken von Kältereiz und Infektionserregern ausgelöst wird.
Man findet den Mustelrheumatismus am Raden afs steifen Hals"; in der Schulter, Bruft- und Baudymuskulatur; in den Muskeln des Rückens als Herenschuß" und in den Armen und Beinen. Er tritt entweder in afuter Form auf und hält dann nur menige Tage an, um in gewissen Abständen wiederzufehren; oder er zeigt sich als chronischer Muskelrheumatismus und geht dann mit Schmerzen von wechselnder Stärke einher.
Auch hier kommen Atophan, Salizylpräparate, Hize und Massage, Bäderbehandlung, Reizkörpertherapie und Einreibungen als Heilmittel in Frage.
Solange es nicht gelingt, die letzten Ursachen der rheumatischen Leiden zu finden, muß man sich damit begnügen, einerseits durch Vermeidung von Abkühlung und Durchnässung, andererseits durch Abhärtung der Wiederkehr des Rheumatismus vorzubeugen.
Mutter Frosch.
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Die Ueberschrift ist vielleicht nicht ganz forrekt. Wenn jemand 2 jagt, erwartet man für gewöhnlich, daß er auch 3 sagen werde und zu Mutter Frosch" gehörte Bater Fröschin". Man denke sich einmal einen Augenblid, es gäbe auch unter den Froschen welche, die bei jedem Fortschritt an der Notbremse reißen, und wer will schließlich das Gegenteil behaupten, da es das unter den Menschen gibt, so müßten diese Froschphilosophen zwar nicht über Bermännlichung der Frau, wohl aber über Berweiblichung des Mannes flagen. Und zwar mit einiger Berechtigung, mie sich gleich zeigen wird. Bei in Europa häufigen Froschlurchen, den Geburtshelferfröten ist es jedoch völlig unmöglich, Kröte und Kröteridy zu unterscheiden. Nur zur Paarungszeit ist es etwas nämlich ein
leichter, das Tier, das ein Eierpafet an den Hinterbeinen trägt, ist
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Männchen. Die Paarung selbst verläuft auch schon recht luftig.„ Er" hält die bessere Hälfte nach Froschfitte von hinten umschlungen, drückt die Eier heraus( daher der Name, und außer. dem, menn nur das Schmutz- und Schundgesez hier nicht dazwischen kommt!), gibt rasch den väterlichen Segen darüber, und zieht dann mit den fünftigen Freuden los. Manchmal sogar mit den Eierschnüren mehrerer Krötchen. Ein ähnliches Kunststück macht der südamerikanische Rasenfrosch, dessen Moralbegriffe zwangsweise etwas strenger sind und der immer nur mit einem Froschfräulein anbandelt. Nach dem Liebesvergnügen verschluckt er die Eier, aber nicht in den Magen, sondern in einen besonderen Kehljack. Sie" braucht sich um nichts mehr zu fümmern, er" hat die Plage. Im Kehlsack wachsen die Kindchen heran und werden immer größer, so daß dem bedauernswerten Herrn Papa schließlich die Speiseröhre zusammengedrückt wird und er für den Rest der Tragzeit fasten muß. Dabei müssen die Kleinen aber noch ernährt werden, was erreicht wird, indem sie auf höchst kompliziertem Wege aus dem Blut des Vaters Nährstoffe aufnehmen. Endlich wird das aber auch dem geduldigsten Frosch zuviel, schließlich spuckt er die ganze Gesellschaft aus. Hübsch einzeln, der Reihe nach. Damit aber niemand denkt, daß alle so das Naturgeschehen auf den Kopf stellen, will ich noch rasch zwei Fälle erzählen, mo die Fröschin wirklich Mutter ist. Ein brasilianischer Lurch, der Schmied, so genannt, weil seine Rufe wie helle Hammerschläge auf einem kleinen Amboß flingen, baut aus Schlamm für seine Jungen richtige fleine Töpfe, in denen sie ihr Kaulquappenstadium abmachen können, d. h. das Weibchen baut, mauert und töpfert die Basen, das Männchen hält es für bequemer und der Gesundheit dienlicher, sich dabei Hucke: pack herumschleppen zu lassen.
Nun ist noch Mutter Pipa aus Surinam zu ermähnen. Sie trägt ihre Jungen auf dem Rücken aus, so daß die ersten Beobachter annahmen, daß dieser Frosch lebendig- gebärend sei, und die Jungen sich irgendwie zum Rücken durchfressen, ohne der Mutter dabei zu schaden. In Wirklichkeit wird das aber so gemacht: Piperich"
ftreicht seiner„ Bipa" die Eter auf den Rüden, wo fie bann in eine Hautfalten einfinfen, wobei jedes seine sechseckige Zelle bekommt, die mit einem Dedel verschlossen ist und genau wie Bienenmaben aussehen, was der Pipa auch schon den deutschen Namen„ Bobenfröte" verschafft hat. Interessant ist hier, daß genau wie beim brasilianischen Nasenvater eine Ernährung der Kaulquappen ffatt findet durch einen weißen, eiweißhaltigen Schleim, der direkt mie ein Vorläufer der Muttermilch der Säugetiere erscheint. Nun haben die Froschphilosophen das Wort!
Welche Energie braucht man beim Eſſen.
Jeder weiß, daß der Mensch beim Essen eine gewisse Kraft entmideln muß, um die Speisen mit den Zähnen zu zerteilen. Bon dieser Kraft macht man fich im allgemeinen eine falsche Borstellung, da man sich darüber nicht flar mird, welche Energieaufwendung dazu nötig ist, bestimmte Faserstoffe, aus denen das Essen besteht, mit den Zähnen zu durchschneiden. Natürlich sind nicht bei allen Speisen die gleichen Kräfte nötig. So wird zum Beispiel weiches Brot weniger Aufwand erfordern als das Zerbeißen von Fleischfasern. Aber auch zum Zerbeißen von Fleischfasern wird sich der Mensch im allgemeinen nicht der Kraft bewußt, die er dabei aufwendet, da er gewohnt ist, täglich diese Arbeit zu leisten. Ueber die Arbeit selbst könnte sich jeder dadurch unterrichten, daß er auf ein Stück Fleisch ein Messer mit der das Gewicht so schwer ist, um die Messerschneide durch das Fleisch Schneide aufstellt und auf dieses Messer ein Gewicht legt. Sobald hindurchzutreiben, dann hat der Effende die Gewißheit, daß er eine dieser Gewichtsgröße entsprechende Kraft aufgewendet hat, um das Fleisch zu zerbeißen. Ganz andere Kräfte sind natürlich nötig, wenn man z. B. mit den Zähnen Nüsse auffnaden mill. Bei diesem Bersuch merkt jeder, daß tatsächlich eine ungeheure Energie nötig ist, um die Arbeit zu leiften. Schon bei dem Knaden von Nüssen durch den Nußfnader ist eine große Muskelanstrengung notwendig, die allerdings dadurch vermindert wird, daß der Nußknacker zwei lange Hebelarme hat, welche die Anstrengung herabmindern. Trotzdem aber leisten auch hier die Muskeln beträchtliche Kräfte. Es ist nun interessant, daß nach Untersuchungen Trostos über die beim Essen entwickelte Kraft festgestellt wurde, welche Kraft tatsächlich nötig ist, um eine bestimmte Leistung hervorzubringen. Er untersucht darin die Kraft, die ein Hund beim Zerbeißen eines Knochens entwickelt, und kommt mit Hilfe des Kraftmessers zu dem Ergebnis, daß dazu eine Kraft von 1650 Kilogramm, also rund 33 Bentner nötig sind, die auf einen Quadratmeter wirken. Wenn man also einen Knochen durch Auflegen eines Gewichtes zertrümmern wollte, dann müßte man pro Quadratmeter 33 Zentner verwenden, um die gleiche Wirkung zu erreichen, welche der Hund mit Hilfe seiner Beißmusfein erlangt. Das gleiche gilt für den Fall, daß man den Knochen durch einen Schlag zertrümmert. Auch diese Kraft müßte dem Gewicht von 33 Zentnern entsprechen. Diese Zahlen gelten für das Zerbeißen eines Knochens. Nun wird man annehmen, daß für das Zerbeißen eines Stückes Fleisch sehr viel geringere Kräfte nötig find, da es sich hier um einen weichen Gegenstand handelt. Es dürfte barum viele überraschen, zu hören, daß auch für diese Leistung ein Gewicht von ungefähr 8 3entnern notwendig ist. Man fann fich leicht selbst davon überzeugen, menn man einen Bersuch mit einem nicht zu scharfen Messer macht, das ungefähr der Schärfe der Zähne entspricht. Man wird erfennen, daß auch recht schmere Gewichte nicht instande sind, dieses Messer durch ein Stück gefochten Fleisches ohne Anstrengung der Muskeln hindurchzutreiben, also nur durch die eigene Laft des Gewichtes felbft. Beim Menschen dürfte diese Zahl durch das Zerbeißen von Fleisch auch nicht viel geringer sein, als fie beim Hund festgestellt wurde, da ja auch der Mensch gezwungen ist, das Fleisch vollständig mit den Zähnen zu zermahlen, wenn es fachgemäß gegeffen und gut verdaut werden soll. Man kann also sagen, daß der Mund bei jedem Effen eine recht beträchtliche Schwerarbeit verrichtet.
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