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Schatten im Ächtkonzern. Die Betriebsumstelluug bei Osram. Wann kommt die nächste Preissenkung?
Oeffmtllchkeit und Wissenschast sind im Nachkriegs-Deuts chland den Kartellen nicht günstig gesinnt. Sie wissen, warum: die Kar- telle hallen die Preis« hoch, während das vollswirtschaftlich« Ge- samtinteresse ihre nachdrückliche Senkung verlangt. Mit dem in» ternationalen Glühlampenkartell wird eine Aus. nähme gemacht. Es hat die Produktion gesteigert und die Preise gesenkt. Das Glühlampenkartell wird darum viel gelobt. Das ist begreiflich, denn der massive Schallen, der besonders über Deutsch  - land durch die Preispolitik der Kallelle liegt, macht das kleine Licht doppelt willkommen, das vom Osram  -Konzern aussllahll. Man ist sehr anspruchslos geworden! Aber man soll darum gegenüber dem Lichtkonzern nicht unkritisch werden. Lobt man Osram   und das Glühlampenkallell, so soll da» Lob voll verdient sein. Anders ausgedrückt: Wenn Osram   rallonalisiell und Rationalisterungs- gewinne macht, dann soll der Konzern mit den Preisen weller her- unter. Ein« Schwalbe macht noch keinen Sommer, und Osram  als Beispiel für ein brauchbares oder wenigstens nicht schädliches Kallell soll in der Zukunft nicht mehr als Kallellköder gellen dürfen, wenn der Konzern auf halbem Wege stehen bleibt und mit alten Lorbeeren Gewinne scheffelt, statt die Preise zu senken. Ersparnisse durch Ratloualisieruag. Die Osram   G. m. b. Sj. Komm..Ges. hat ihr siebentes Lebens» jähr kaum erreicht und stammt von sehr stabilen Ellern. Durch die Zusammenlegung der Glühlampenfabllken der AEG.-Siemens- Deutsche Gasgluhlicht-Gesellschast Auer wurde sie gebildet. Ihre Gesellschaftsform ist eine der klügsten unserer Zeit. Kein Auf- s i ch t s r a t ist nach dem Gesetz notwendig, kein Aktionär darf etwas tiefer einen Blick in den Gang der Geschäft« tun. Mit dieser Ge­sellschaftsform ist es viel leichter möglich als bei allen anderen, in aller Verfchwiegenheic und Stille den Reingewinn zu errechnen, die Verteilung zu regeln und dannga n z* sorgfällia die Bilanz aufzu. stellen. Auch die Bilanz erblickt fast nie das Licht der Oeffentlich- kell: die Oeffsntlichkell, auch der Fiskus, tappen im L i ch t k o n- zern im Dunkeln. Mit einem Arbeitnehmerstand von 18 000 begann die Tällgkeit, mit 7 8 00 arbeitet die Gesellschaft heute. Allein vom Frühjahr bis Ende 1926 wurden 3000 abgebaut. Wie aber entwickelte sich die Produttion? Obwohl über 10 000 Arbettnehmer aus dem Produkttonsgange für alle Zellen abgebaut sind, tst die erzeugte Lampenmeng« mit wenigen Schwankungen die gleiche geblleben. Dabei ist besonders ülleresfant daß die Belegschaft der Berliner   Le- trieb« nur 43 Stunden im Wochemzurchschnllt arbeitet. Der Nutz­effekt der Umstellung ist im wesentlichen der, daß mit einem Drittel der Belegschaft die gleiche Produktions- mengeerzeugt werden kann, wie mitdervorfechsJahren. Die technischen Einrichtungen sind amerikanisiert, und zwar so gut, daß die Amerikaner hier wieder lernen können. Die Nor- m u n g der Lampenformen(Beschränkung auf wenig Typen) schrei. tet rüstig vorwärts, die Konsumenten werden sehr bald vor einer .amerikanischen   Auswahl"' stehen. Die Arbeiterschaft ist schon.genormt" durch Abbau der Leistungsschwachen und mit chilfe der Pfychotechnik. Allerdings, gegenüber der äußerst qualifizierten Arbellnehmerschaft stehen die noch nicht.genormten" höheren Angestellten. Nur ganz schwache Versuche zum D-rwaltungs.abbau" sind zu verzeichnen, obwohl das .Konto unprodukttve Gehaster und Tantiemen emen großen Bellag ausmacht bei dem Gestehungspreis der Lampe  . Bon der Scheuer- frau bis zum Tarifangestellten ist das Maximum an notwendiger Senkung der Belegschaftsziffer well überschrillen. Ein Beispiel der Maschinentechnik sei noch angeführt: Zwei Arbeiterinnen produzierten vor einigen Iahren an zwei Maschinen noch 50 Teil- operationen pro Stunde, cheute macht eine Arbeiterin an einer Maschine achthundert pro Stunde. Rakionalisierungsgewinne und Arbeitsverhältnisse. Daß der Reingewinn nicht gerade bescheiden zu nennen ist, da- zu braucht man kein Rechenkünstler zu sein. Wie steht es aber mll den Löhnen? Werden die Arbeiter reell bezahlt? Können sie zu- mindest sich mit Osram  -Lampen ihr Heim erleuchten? Osram   zähst Tariflöhne. Di« Löhne bewegen sich auf der chöhe, wie sie der VBMI. diktiert. Trotz erhölster Preise für den Lebensbedarf ist der Reallohn gegenüber der Friedenszell gesenkt. Die Arbeller- schaft muß heute einen großen Teil der sozialen Lasten für Er- werbslose und anderes tragen. Unter diesen sind viele, die durch
ihren erfinderischen Geist Technik und Rationalisierung gefördert und die Möglichkeit zu ihrem Abbau geschaffen haben. Leistungen und Gewinne gesteigert Arbeitsmöglichkellen und Löhne gesenkt! Auch bei Osram   kennzeichnet diese Feststellung die Rationalisierung»- tragödie der deutschen   Arbeiterschaft. Aehnlich sieht das Arbeitsverhältnis bei Osram   aus. Jede Konjunkturschwankung enttädt sich über der Belegschaft. Entweder wlld abgebaut, die Arbeitszeit wird verkürzt, oder es werden Ueberstunden gemacht. Viele Arbellerinnen haben ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit mit Erfolg versucht, in 43 Stunden die gleiche Lesstung zu erzielen, wie in der 48-Stunden-Woche. Mit mehr oder weniger sanftem Nachdruck der technischen Angestellten ge> schieht das übrig«, um dann so manchen.Akkord bereinigen" zu können. Ein Gegendruck tritt kaum in Erscheinung, da viele Ar- beller trotz des Unternehmerbeispiels die Wichtigkeit der Organisatton nicht erkannt haben. Daß die sozialen und hygie- nischen Einrichtungen mit der Gewinnsteigerung nicht auf gleicher Höhe stehen, braucht nicht besonders betörst zu werden. Die letten- den Köpfe des Werkes sind keine Scharfmacher: die Mehrzahl der deutschen Unternehmer ist viel reaktionärer eingestellt. Osram   hat eine Pensionskasse� schickt ein gut Teil von Kindern der Arbeit- nehmerschast in Erholungsheime, Hai eine Bibliothek und einen Werkssoortverein. Aber die Leitung, ist manchmal ehrlich erstaunt, daß bei so viel Entgegenkommen die Belegschaft kühl bis ans Herz bleibt. was ist mit den Lampenpreisen? E» ist klar, daß der Lichtkonzevn bei solchen Rationalisterungs, .erfolgen" die Preise nicht zu erhöhen brauchte. Es ist begreislich, daß sie nicht unerheblich einmal gesenkt werden konnten. Das war klug, es war zum Teil auch notwendig. Dereinfochte Herstellung, ausländische Konkurrenz und der Wille zur Absatz- steigerung waren die Ursachen. Längere Zeit waren die Erzeugnisse im Ausland billiger als im Inland zu haben. Doch diese Zeit der Konkurrenzkämpfe ist gewesen. Vor einiger Zeit wurde in der Schweiz   die.P h ö b u s A.-G." gegründet, der all« maßgebenden Glühlampenfabllken der Erde angehören. Alle Maschinen- und Versahrenpatente werden durch die ganze West ausgetauscht. Das Absatzgebiet der Erde ist aufgeteist und wird von Zeit zu Zeit ge- regest. Ebenso sind die Lampenprllse für die ganze West festgesetzt. Sie gelten auch für die Lizenzerwerber. Selbst den Konjunktur- schwankungen in einzelnen Ländern sind Bande angelegt- Wenn in einem Lande der Unternehmer seinen ihm von der Phöbus A.-G. zugeteisten Absatz überschrettet, muß er den größten Teil des dabei erzielten Gewinnes in einen gemeinsamen Topf werfen, aus dem die Unternehmer einen Anteil erhallen, die u n t e r ihrem Kontingent geblieben sind. Man darf gelinde Zweifel haben, ob diese kaplla- listtsche.Planwillschaft" der Lampeninternattonale Volkswirtschaft- lich sehr viel günstiger wirst, als andere international« Kallelle. Für die Senkung der Lampenpreise ist die Lampeninternationale noch sehr wenig wirksam gewesen. Die.berühmte" Preissenkung sst älteren Datums. Eine neue Preissenkung sollte aber, nicht nur nach den großen Rattonalisierungs-, auch nach den Bilanzgewinnen. möglich sein. Wenn wir llchttg im Bilde sind, hat der Osram  - Konzern, trotz des Zinsendienstes für die S-Millionen-Dollaranleihe, auf sein 40-Millionen-Kapital im letzten Jahre seine Gewinne verdreifacht. Preissenkulw und Absatzsteigerung, damit Mehr. beschäftigung, wären also das Naheliegende. Wir hoben noch nichts von solchen Absichten gehöll! Sollte die Ausschaltung der Kon- kurrenz durch das Lampenkallell, sollt« der garantterte, mono- polistisch beherrschte Markt auch für Osram   da» warm« Kallell- Polster nicht sehr willkommen gemacht hoben? Es wäre nicht oer- wunderlich. Auf hohen Gewinnen ruht sich' so schön! Unsere Volkswirtschaft kann schließlich nicht gefunden durch die heute von den Unternehmern angewendeten Rattonalisierungs- Methoden. Durch.soziales Flickwerk" kann der Gegensatz zwischen Leistungssteigerung und schlechter Entlohnung nicht überbrückt wer- den. Es fehlt die Gegenlllstmig der Unternehmer durch Derbilligung und Derbrauchssteigerung. Osram   gibt zur Förderung der ratto- nellen Lichtwillschast(Lichthaus) ansehnliche Summen aus. Dürfen seine Wissenschaftler und Techniker auch den Rat geben, daß die Preise gesenst werden sollen? Jedenfalls müßte das die Wissen- schaft! Uns scheint, daß auch der Lichttonzern nichts geändell hat an dem Erfahrungssatz, daß Dolkswohl und der Dienst der Wissen- schaft an ihm nur durch das Streben immer größerer Massen zu erreichen sst, es selbst zu schassen!
Rekchsbanköiskont 5 Prozent. Was tun die Banken? Auf die Bedeutung der ersten Reichsbonkausweise des neuen Jahres für die Frage der Diskontherabsetzung haben wir bei unserer Besprechung des Jahresschlußausweises der Reichsbank nachdrücklich hingewiesen. Di« Reichsbank hat gestern den Diskontsatz um ein volles Prozent auf S Proz. ermäßigt, den Lombardsatz von 7 Proz. aber beibehalten. Die Reichsbank Halle es ellig. Die erwartete Diskontherabsetzung in London   ist nicht vorangegangen, und die nicht allzu große Erleichterung der Reichs- bankbilanz in der ersten Januarwoche hätte noch die Prüfung der nächsten Ausweise erwallen lassen. Gegenüber einer Steigerung der Inanspruchnahme der Reichs- bankmillel um 470,3 Millionen in der Vorwoche betrug der Rück- gang in der ersten Januarwoche nur 194,5 Millionen. Der Wechselbe st and, der um 415,8 Millionen gestiegen war, ging um nur 134,2 auf 1694,4 Millionen zurück. Die Lombard- bestände sanken um 60,3 auf 23,8 Millionen. Die hauptsächlichste Erleichterung des Notenumlaufs erfolgte durch die Zunahme der Gelder auf Girokonto um 194,7 auf 842,8 Millionen. Neben den Zinsrückgängen in den letzten Wochen ist diese Steigerung der Girogelder bei der Reichsbank das Hauptzeichen erheblicher Geld- marktflüssigkeit. Der Geldumlauf der Reichsbank ging ins- gesamt um 371 P Millionen zurück. Der Umlauf der Reichsbank- noten sank um 298,7 auf 3436.8 Millionen, der an Rentenmark  - scheinen um 73,1 auf 1091,0 Millionen. Di« Goldbestände blieben mll 1831,2 Millionen fast unverändert, die deckungsfähigen Devisen sanken um 5,9 auf 513,3 Millionen. Dem Beschluß der Reichsbank, den Diskontsatz auf 5 Proz. zu ermäßigen, den Lombardsatz aber auf 7 Proz. zu belassen, wird für die Geschichte der deutschen Kreditwillschast historische Bedeu­tung zukommen. So wünschenswell die generell« Senkung des Zinsniveaus in Deutschland   ist, so wird man doch der vom Reichs- bankpräsidenten gegebenen Begründung für die Diekontermähi- gung weniger Bedeutung beimessen dürfen als dem Willen der Reichsbank, den im Dezember erreichten Anschluß an die Zinssätze des Geldmarktes nicht mehr zu ver- l i« r e n. Gerade well die Beanspruchung der Wechselkredite der Reichsbank ziemlich hoch blieb und weil die Lombardbeanspruchung verhältnismäßig zurückging, auch mll Rücksicht auf die noch nicht deutlich erkennbare Konjunktur, wäre eher eine kleinere Diskontermäßigung und ein gleichmäßiges Senken des Lombardsatzes zu erwarten gewesen. Auf der anderen Seite hätte aber die Reichsbank den Anschluß an die Zinssätze des Geldmarktes wieder nicht ganz erreicht, wenn sie so verfahren wäre. Daß der Reichsbankpräsident selbst der rein bankmäßigen Le-
gründung der Diskontherabsetzung nicht voll huldigt, daß die Aktion mehr veichsbankpolittsch im großen Maßstab zu betrachten ist, beweisen die Zweifel, die die Begründung der Diskontermäßigung in deren Beständigkeit setzt. Es wird auch ausgesprochen, daß die Herabsetzung des Diskonts um ein volles Prozent die An- ziehungskraft des deutschen Marktes für kurzfristige ausländisch« Gelder herabmindern und die Notwendigkeit heimischer Kapital- bildung und zweckmäßig st er heimischer Kapital Nutzung unterstreichen wird. Nicht gesagt wird, daß auch die Ueberführung langfristigen Auslandskapttals nach Deutschland   unter der Diskont- Herabsetzung leiden wird, etwas, was zwar in die Absichten der Reichsbank passen mag, was aber nur dann gerechtfertigt ist, wenn die Koniunktur wirklich auf die Dauer aufwärts zeigt, was wiederum die Diskontermäßigung um«in volles Prozent rein bankmäßig nicht ganz begründet erscheinen lassen kann. Mit besonderem Nachdruck wird daher die Oeffentlichkett den Satz zu beachten haben, nach dem die Reichsbank erwartet, daß die private Kreditgewährung der von der Reichsbank vorgenommenen Z i n S h e r a b se tz u n g in vollem Umfang folgen wird. In dieser Mahnung dürfte der Schlüssel für die Bedeutsamkell der gegenwälligen Situation liegen. Ausdrücklich wird gesagt, daß die Zinsen für die Kredit- gewährung herabgesetzt werden sollen. Es heißt nicht ein- fach, daß die Privatbanken der Diskontermäßigung entsprechend Ausdruck geben sollen. Damit werden die Privatbanken von der Reichsbank zur Verringerung der Zinsspann« auf. gefordert, die allein für die Kreditbedürfnisse der Wirtschaft eine Erleichterung bedeuten kann. Mit dieser offiziellen Mahnung an die Privatbanken zur Verringerung der Zinsspanne wird, da die Einlagenzinsen bei den Privatbanken nicht ohne weiteres mehr gesenkt werden können, jene kritische Phase zwischen der öffentlichen und der privaten Kreditwirtschaft erreicht, die längst fällig war und der die private Bankwell durch die Vernachlässigung der Kreditgewährung an die Wirtschaft und durch die Flucht auf die Börse bisher ausgewichen war. Die Hochhaltung des Lom- bardsatzes, der Druck auf die Debetzinsen und die Gefahren der Kreditzinsensenkung für das Depositengeschäft schaffen eine Konflists- situation in dem Augenblick, in welchem die öffentliche Kon- kurrenz der Privatbanken ohne enssprechende Verringerung der Cinlagenzinsen der Diskontermäßigung in der Kredstgewährnng voll Ausdruck gibt. Jedenfalls kann die Diskontherabsetzung den für die Willschaft notwendigen Erfolg nur haben, wenn in« Kredit- gcwährung durch die Verringerung der Zinsspanne verbilligt wird und die össeilllichen Ban'en zu ihrem Teile dazu beitragen, die pri­vaten Banken zu dieser Verbilligung zu zwingen. Im Augenblick steht es noch dahin, was die Pllvatbanken, ihnen
voran dt« Berliner   Großbanken, in dieser KonfNktssvuation tun werden. Sie haben sich im Februar 1926 für ihre Kredit- gewährung auf 1 Proz. über Rcich-bank diskont(zuzüglich Provision) festgelegt. Man wird darauf achten müssen, ob sie nicht den unveränderten Stand des Lombardsatzes dazu benutzen werden, um der Kreditverbilligune, auszuweichen. Die Zeit, in der die Banken vor der öffentlichen Meinung ein R e ch t auf eine bestimmte Zinsspanne proklamieren konnten, ist endgüllig vorbei. Die Reichsbank wird es vor der O e f f e n i l i ch k e i t als eine Prestigefrage zu verteidigen haben, daß die Privatbanken der Diskontherabsetzung in der Zinsspanne vollen Ausdruck geben.
Ver Edelstahlkonzern des Stahltrust». Bekanntlich gehen die Dereinigten Stahlwerke jetzt daran, ihr Produktionsprogramm weiter zu spezialisieren. Es sind deswegen die Edel st ahlwerte des Ruhrreoiers zu einer Dachgesellschaft zu- sammengeschlossen worden, und als außenstehendes Werk sind die Glocken st ahlwerke A.-G. zu Remscheid   diesem Edel- stahltrust beigetreten. Der Grund, der die Verwallung des Werkes zur Ausgabe ihrer Selbständigkeit veranlaßte, war nach der Aus- tunft in der Generalversammlung vor allem die Tatsache, daß die Werke der Gesellschaft technisch sowohl wie auch in ihrer Größe und Kapitattraft der übermächtigen Konkurrenz nicht ge- wachsen wären. Es wäre notwendig gewesen, erhebliche Kapi- tasten aufzuwenden. Der Vertrag, den die Gesellschaft mit den Deutschen Edelstahlwerken A.-G. auf Grund dieser Genehmigung abzuschließen beabsichtigt, läuft vom 1. Januar 1927. Von den 30 Millionen Mark, mit denen die Deutschen   Edelstahlwerte arbeiten werden, erhalten die Glockenstahlwerke für ihre Anlagen nominell 3,36 Millionen Edelstahlwerksaktien. Die Vorräte werden bar be- zahlt und die Debitoren und Kreditoren von der allen Gesellschaft, die in Liquidation tlltt, abgewickell. Mrd der Kundenkredit kartelliert? In Berlin   besteht seit längerer Zell der Plan, die an der sogenannten Konfumfinan- zierung interessierten Organisationen in einer Interessengemeinschaft zusammenzubringen. Schon gelegentlich der Elektrotogung im Ansang Dezember 1926 wies Direktor Kauffmann von den Berliner   Elektri  - zitätswerken auf die Notwendigkeit einer solchen Interessengemein- schaft hin. Man folgt dabei durchweg amerikanischem Muster, wo man unter Einschluß des ganzen Landes Kreditlisten anlegt, die über Ellahrungen, die man mit einzelnen Kunden gemacht hat, Auskunft geben. Es handelt sich also sozusagen um eine Kredit- st a m m r o l l e. Für die Berliner   Interessengemeinschaft kommen außer den Berliner   Städtischen Elektrizitätswerken der Derband des kreditgebenden Einzelhandels, die Citag und die Tietzsche Kauf- kredstgesellschaft in Frage. Es ist zu erwarten, daß die Interessen- gemeinschaft früher oder später aus das ganze Reich ausgedehnt wird. Don besonderem Interesse dabei ist. daß auch die Kredit- bedingungen angeglichen werden sollen, wamst die gegenseittge Konkurrenz wegfällt und gewissermaßen ein Äondi- t i o n e n k a r t e l l für die Kundenkreditgeschäfte geschaffen wird. 6 Proz. Dlvideude im süddeutschen Zuckerkoazeru. In der Auf- sichtsralssitzung der Süddeutschen Z u ck e r- A.- G., Mann- heim, wurde beschlossen, der Generaloersammlung die Delleilung einer Dividende von 6 Proz. auf die Stammaktien und 7 Proz. auf die Vorzugsaktien vorzuschlagen. Die Aussichten auf das laufende Geschäftsjahr werden als nicht ungünstig bezeichnet. Die günstigen Jahresabschlüsse der Zuckerindustrie häufen sich. Die Be- llchte über das neue Geschäftsjahr lauten im allgemeinen günstig. Sie zeigen, wie unberechtigt die Forderung nach der Er- höhung der Zuckerzöll« ist. Auslandsaufträge 1500 Mann neu eingestellt. In der Generalversammlung der Hannoverschen Maschinenfabrik A.-G. wurde mitgeteilt, daß der Schlcpperbau sich gehoben hat und daß durch den südafrikanischen Lokomotivenauftrag etwa 1500 Arbeiter mehr beschäftigt werden können. So sehr dieser Auftrag zu begrüßen ist, so bedeutet er noch keine Entscheidung für die Hebung der Konjunktur. Es gelangen 6 Proz. Dividende auf die Äorzugsaktien zur Ausschüttung. Thyssen baut in Rußland  . Die Firma Thyssen, die bekanntlich vom Kohlentrust des Donezbeckens  ,..Donugolft, einen Auftrag auf den Bau von drei neuen Gruben erhalten hat, hat mit dem Bau der ersten Grube im Rutschenkowski-Bergwerksbezirk begonnen. Die Vorarbeiten sollen noch im Januar beendet werden, wonach im Februar mit den Verttefungsarbeiten begonnen werden soll. Der größte Teil der Moschinen ist bereits aus Deutschland  eingetroffen und wird zurzeit montiert. Ehemietrust uud Sohlenbergbau. Der Farbentrust wird in nächster Zell   daran gehen, im Anschluß an das Leuna  -Werk den Bau einer Kalksalpeterfabrik durchzuführen. Mit der Genehmigung des Bauvorhabens ist zu rechnen. Die Fabrik soll in den Gemeinden Gölitzsch und Daspig bei Merseburg   errichtet werden. Weiter wird in Kreisen, die dem rheinisch-westfälischcn Kolensyndikat nahestehen, betont, daß mit der Möglichkell einer Ver- ständigung zwischen dem rheinisch-wesssälischen Kohlenbergbau und der I. G. Farbenindusttte zu rechnen ist. Di« Verhandlungen sehen besonders die Aufteilung der Produktion in den einzelnen Gebieten der Kohlenchemie vor. Die Gerüchte erhalten dadurch eine Bestätigung, daß die I. G. Farbenindustrie und der rheinisch-west- fälische Bergbau in letzter Zeit auf dem Gebiete der Kohlenwasser- stosfsynthese zusammengegangen sind. Inwieweit von einer mög- lichen Einigung zwischen dem rheinisch-westfälischen Kohlensyndikat und dem Farbentrust die Klöckner-Rostergschen Misch- düngerpläne berühtt werden, steht noch nicht fest.
Sewina-AoSzag 4. Klaff« 28. Preußisch-Süddeutsch«(254. Preuß.) Klaffeulotleri« Hak jede gejogen« Rümmer Nut»»«et gleich hob« Se- wiune gefalle», und»war ie einer auf die Lafe gleicher Rummer iu den beide»«bteiluuge» 1 und 2 1. ZlehungStag 11. Januar, vormittags Ohne Gewähr Nachdruck verboten Es wurden Gewinne über 150 Mark gezogen 2 tktviiuu ,» I« 50 000 92 300992 2 gtcreinne ju je 10000 91. 140102 2 Gewinne zu je 5 000 91 162309 2 Gewinne zu je 3 000 91 302362 4 Gewinne za je 2 000 9t 282563 305014 S Gewinne zu je 1 000 91 117433 236633 319145 12 Gewinne ,» je 600 91 34356 SS912 242399 305152 307511 »21650 32 Gewinne zu ie 500 92 5669 47S99 51671 136543 1 33365 167231 132559 210333 226562 243902 272353 233315 326223 327086 333036 346996 90 Gewinne zu je 400 92 9613 19623 20117 23983 24332 37329 44145 62419 63747 89447 90347 102699 104945 108564 118213 119697 131966 136697 136860 150630 167389 172015 175588 180619 181220 181491 187327 197483 208348 219753 223402 226410 231812 248871 267509 267339 267674 272847 272990 279878 309613 334341 336521 337980 341642 234 Gewinne zu je 300 M 7337 10363 17678 18681 19448 20727 29694 33138 34256 34534 36076 39724 40694 42082 43757 46220 47678 47806 43076 49833 60419 64011 68006 66072 68089 70433 76281 76830 84181 86330 86539 96539 101372 103327 105447 113117 121423 123343 124737 131067 132457 134088 134601 160674 180579 164881 165696 181467 161679 162620 163698 177167 182606 182886 184838 187607 190928 192334 192491 192669 193665 194137 196981 196678 200761 206188 206324 211297 216686 224636 224979 228144 228192 228420 233134 233174 234424 235182 239146 239833 246006 246670 249464 252464 252468 257675 258208 253621 260273 260336 266986 267424 276130 276884 277252 283702 284746 291233 292648 293909 294695 297471 301186 301470 303393 304309 304809 308583 316220 316475 317700 317874 321682 322675 336275 340439 344613