Der Terror in der Sowjetunion . Gewaltanwendung gegen politische Gefangene.
In dem Werchne Uralsfer Gefängnis, dem sog. politischen Isolator befinden sich zurzeit 200 politische Gefangene, darunter 50 Frauen. Der sozialdemokratischen Partei gehören 80 und der zionistisch- sozialistischen Partei 38 Personen an.
In diesem Gefängnis spielten sich vor kurzem haarsträubende Vorgänge ab. In einer der Zellen faß zusammen mit vier georgi schen Sozialdemokraten ein parteilofer Arbeiter der„ Dynamowerfe" Beljantin. Da fich die Georgier, die die russische Sprache schlecht beherrschten, miteinander in der georgischen Sprache unterhielten, fühlte sich Beljantin vollkommen isoliert und bat um die Ueber. führung in eine Einzelzelle. Diese Bitte wurde abgelehnt. Er erklärte deshalb am 13. Otteber den
Hungerstreit.
In den letzten Oktobertagen verbreitete sich das Gerücht, daß man bei ihm fünstliche Ernährung anwenden werde. Als die politischen Gefangenen am 30. Ottober( am 17. Tage des Hungerftreifs!) in Erfahrung brachten, daß man Beljantin unbekannt wohin fortgeschafft habe, unternahmen sie als Protest eine Obstruktion, indem fie mit den Tischen und Bärfen gegen die verschlossenen Türen schlugen. Die Gefängnisforridore wurden sofort mit Soldaten der politischen Staatspolizei( der Tscheta), die sich senst in der städtischen Kaserne befanden, besetzt. Die Tichetisten brangen in die Gefängniszellen ein( viele von ihnen waren betrunken) und erklärten, daß über das gesamte Gefängnis für drei Tage Rarzerzustand verhängt sei. Daraufhin warfen fie Tische, Bänke, Betten und die Sachen der Gefangenen in den Korridor hinaus. Als sie das mit fertig waren, fielen fie in Gruppen von 20 bis 25 Personen über die Gefangenen her und zogen ihnen mit Gewalt die Stiefel von den Füßen, wobei sie ihnen zwischenFußfriffe und Fauftschläge
durch
versetzten.
Noch empörender war das Berhalten der Tschefisten in der Frauen abteilung. Nachdem sie sämtliche Sachen aus den Zellen hinausgeworfen hatten, begannen sie den Frauen die Schuhe und Strümpfe von den Füßen zu reißen. Es war ein entsetzlicher Anblic. Die einen packten die Frauen und hoben sie in die Höhe, die anderen zogen ihnen die Schuhe und Strümpfe aus, wobei sie ihre Opfer auf die gemeinste Art beschimpften. Die Sozialrevolutionärin Kscheschnewsta, die gegen diese Behandlung protestierte, wurde zu Boden geworfen und blutig geschlagen. Auch Holzmann und viele andere Frauen, deren Namen noch nicht festgestellt worden sind, wurden auf diese Weise mißhandelt. Auch die Genoffen Dalinsti und Dichter wurden für den Versuch, ihre Frauen zu schützen, verprügelt. Dasselbe Schicksal ereilte auch die franten Genossen, die in einer befonderen Zelle untergebracht waren. Hier wurde u. a.
auch der franke und ganz alte Strufow verprügelt. Diese Mißhandlungen wurden am 1., 2. und 3. November, sowie an den folgenden Tagen, nachdem der Karzerzustand aufge hoben war, fortgesetzt. Besonders schlimm wurden die Petersburger Studenten, darunter Lewigti, Tarasow u. a. zugerichtet, die im Jahre 1925 unter der Anklage der Zugehörigkeit zur sozialdemofratischen Partei verhaftet wurden.
Als Protest gegen diese Gewalttätigkeiten erflärten die Gefangenen einen dreitägigen hungerstreif. Zurzeit herrschen in dem Gefängnis schlimme Zustände. Die Berwaltung ist bestrebt, durch fleinliche Schifanen die Erregung der Gefangenen auf die Spitze zu treiben. Bei dem kleinsten Pretest werden die Gefangenen verprügelt. Das Gefängnis steht
vor dem Ausbruch eines allgemeinen Hungerstreifs. Diese Mitteilungen gingen dem Berliner russischen Soziali stischen Boten" von einem Mitglied der zionistisch- sozialistischen Partei zu, der eben aus der Haft nach Palästina abgescho
mons.uoltola 20
Hilfe bei der Berufswahl.
Ein Segen für die Kinder- und für die Eltern!
Die vom Landesberufsamt Berlin veranstaltete| Dr. Bryll, Chefarzt der Allgemeinen Ortsfrankentasse Berlin . Vortragsreihe über Berufswahl wurde am Dienstag Er zeigte, wie verhängnisvoll eine Berufswahl werden kann, wenn mit Vorträgen über grundlegende Forderungen der Berufsberatung dabei nicht auf die gesundheitliche Eignung gesehen eröffnet. Den großen Hörsaal der staatlichen Kunstbibliothek( Brinz wird. Dr. Bryll, der früher Gewerbearzt war, hat vor längerer Albrechtstraße 7a) füllte eine dichtgedrängte Zuhörerschaft, die aus unter den nicht von einem Arzt vor der Berufswahl untersuchten Zeit durch sorgfältige Beobachtung von Lehrlingen festgestellt, daß Eltern, Bormündern, Lehrern, Wohlfahrtspflegern, Jugendpflegern Lehrlingen 27 Bro3. im ersten Jahr ihrer Lehrzeit und auch vielen Jugendlichen sich zusammensetzte. ertrantten. Der deutschen Berufsberatung sei nachzurühmen, daß fie von Anfang an den Arzt als Mitberater hinzugezogen have. Der Arzt muß den Gesundheitszustand des Jugendlichen prüfen, etwaige Krankheitsanlagen ermitteln und die Einwirkungen des zu wählenden Berufes beurteilen. Er muß die Berufe und ihre Eigenart kennen und zu diesem Zweck in dauernder Verbindung mit Gewerbe und Industrie bleiben. Der Vortragende nannte einige Beispiele von beruf, den Buchbinderberuf, den Buchdruckerberuf, deren Anforde Berufen, die fälschlich als leicht" gelten, den Gärtnerrungen manchem Schwächlichen nur zu bald fühlbar werden. Dr. Bryll wünscht, daß die Erkenntnis der Notwendigkeit ärztlichen Rates bei der Berufswahl in weitesten Kreisen des Volkes sich verbreiten möge
Einleitend sprach Direktor Dr. Liebenberg( vom Landesberufsamt Berlin ) über die vom Berufsberater zu leistende Hilfe bei der Berufswahl. Die wirtschaftliche und tech nische Entwicklung mehrt andauernd die Berufsarten( es gibt schon über 15 000 verschiedene Berufsbezeichnungen) und erschwert immer mehr die Uebersicht über die Berufsmöglichkeiten. daß die meisten Berufe überfüllt" sind. In jährlich etwa 40 000 Dazu kommt, Fällen wird die Hilfe der Berliner Berufsberatung in Anspruch genommen. Eltern fragen gewöhnlich nur, welche Berufe die aussichtsreichsten sind. Berufsberater müssen auch danach sehen, auf welchen Beruf Eignung gung ein Kind hinweisen. Die Eltern sollten das schon beachten, wenn sie ein Kind von der Grundschule zur höheren Schule bringen wollen. bildung in eine Handwerkslehre geht, findet ein besseres Fortkommen Ein Junge, der mit abgeschlossener Boltsschul als andere, die in unteren Klassen höherer Schulen hängen bleiben und dann von Handwerksmeistern ungern noch genommen werden. Die Wahl der richtigen Schule und danach die Wahl des richtigen Berufes bewahren die Eltern und das Kind vor Sorge und Leid.
und Nei=
Landesberufsamt Berlin, gab einen Einblid in die Arbeit der Lehrer Bogen, Leiter der Eignungsprüfungsstelle beim psychotechnischen Eignungsprüfung. Viele Eltern verrät. Die Mißgriffe in der Schulwahl fönnten sich verringern, achten faum darauf, welche Fähigkeiten ein Kind schon im Spiel wenn Eltern ihre Kinder richtiger zu beurteilen wüßten. Wer für die eine Sache dumm ist oder scheint, kann für eine andere sehr flug sein und umgekehrt. Zur Eignungsprüfung bei der Berufswahl hat die Prüfungsstelle besondere Methoden und Instrumente, die zuverlässigere Feststellungen ermöglichen. Die lehrreichen Vorträge wurden durch Borführung von Licht
Die Forderungen des Arztes bei der Berufswahl erörterte bildern ergänzt.
Die Schule dem Staate.
Im Rahmen einer Berbeversammlung referierte Genosse Oberfiudiendirektor Dr. Karsen in der Aula Friedenstr. 31 über das Thema: Warum müssen wir unsere Kinder in die weltliche Schule schicken?"
"
Er führte aus, die Hoffnung auf eine einheitliche Schule in Deutschland hat sich 3 erschlagen. Schon der Weimarer Kom promiß hat gezeigt, daß man außer den Gemeinschaftsschulen nech andere Schulen schaffen müsse. Und die spätere Entwicklung ergab, daß der Gedanke einer Einheitsschule immer mehr zurüc= Schule die Regel. Die Ronfessionsschule sollte nur auf Antrag der gedrängt wurde. Zunächst war die einheitliche religionslose Erziehungsberechtigten errichtet werden. Doch brehte fich das Ver hältnis bald um. In dem letzten Schulgesetentwurf find die Konfefsionsschulen die Regel. Wohin schließlich dieser Weg führt, zeigt bas Kontardat in Bayern , der Vertrag zwischen Kirche und Staat, der die Schule ganz unter die Macht der Kirche stellt. Parallel mit dieser Entwicklung geht natürlich die Behrer tonfeffionell Für die Lehrer ist die Vorherrschaft der Kirche bildung, und die tabemien in Preußen sind ja bereits fann burch die Kirche sein Amt verlieren. So hat die Gesamtheit über die Schule unerträglich, denn jeder ihr nicht genehme Lehrer des Volkes das größte Interesse, die Schule dem Staate zu erhalten. Der Rebner zeigte entwicklungsgeschichtlich, wie die Lebensaus Furcht vor unbekannten Naturkräften, Schuh bei einem höheren notwendigkeiten der heutigen Menschen entstanden. Ein Bedürfnis Wesen zu suchen, hört auf. Auch in seelischen Nöten ist die Lebensgemeinschaft, der Kamerad, der Genosse die Hilfe. Das Proletariat hat erkannt, daß die Gemeinsamkeit seiner Arbeit seine Macht und feine Stütze ist. Die Schule, die Menschen erziehen soll, die sich dieser Gemeinschaft einorbnen, muß aus dieser Gesinnung entDer bedeutungslose Dreck. springen. Das tann nicht mehr Sache der Kirche sein. Die LebensKommunistenausschluß und Krach in Oesterreich. gemeinschaftsschule gehört dem Staat, der Gesamtheit des Boltes. An Beispielen aus dem Unterricht zeigte sodann der Redner, wie Die deutsche Kommunistische Partei ist der Affe der russischen, die Erziehungsarbeit einer solchen Schule diesem Ziel zuführt. Er die österreichische der Affe der deutschen . Es wird Fraktionstrach wies ben Vorwurf, der oft erhoben wird, die weltliche Schule ergemacht: in Rußland , in Deutschland , in Desterreich. Es wird aus ziehe die Kinder nicht zu moralischen Menschen, zurück. Er zeigt geschlossen, verdammt, verfemt. Je kleiner die Maßstäbe werden, gerade, daß erst die Lebensgemeinschaftsschulen, dadurch, daß sie aus Der um so lächerlicher wird die Geschichte. Die deutsche Kommunistische Gemeinschaft heraus erzieht, bie Kinder zu moralischen Bartei hat 1300 Funktionäre ausgeschlossen. Die österreichische ein Gegner zu Worte fam, die Ausführungen des Redners. Mit der Kommunistische Partei hat nicht genug Mitglieder, daß fie so viele Aufforderung an die Versammelten, alle Kräfte zur Errichtung von cusschließen tönnte. Aber den Krach hat sie. Die Rolle von Ruth weltlichen Schulen einzusetzen, schloß die Versammlung. Fischer spielt ein Dr. Fren. Er sagt der KPOe. nach, sie habe ... auf die werftätigen breiten Massen nicht nur feinen Einfluß, sondern sie hat mit ihnen nicht einmal Berbindung, sie hat nicht einmal das Ohr der großen Masse, ja wird von der großen Masse nicht einmal angehört, sie sei pauschal ein bedeutungsloser Dred".
ben wurde.
Fren fämpft nichtsdestoweniger um die Macht" in diesem bedeutungslosen Dred, mit Frattionsfigungen, geheimen Zusammen. fünften, eigenen Beiträgen. Dafür ist er ausgeschlossen worden, und die Wiener Rote Fahne" widmet 30( dreißig) Artikel seiner Hinrichtung. Schade um das Papier. Schade um das Geld, das Moskau zahlt. Eine Harlekinade abseits von der Arbeiterbewegung. Indessen, diese Harlekinade zeigt wie ein Hohlspiegel in verfleinerten, aber verschärften Zügen den deutschen Kommunisten, welchen Unfug fie eigentlich betreiben.
Oslo , 12. Januar. ( BIB.) Dem Staatsrat wurde ein Bor schlag betreffend Aufhebung des Branntweinverbots unterbreitet. Einfuhr und Engrosumfaß von Branntwein werden unter das Weinmonopol verlegt und der Detailhandel unter dessen Verfauf. Das Recht zum Berkauf von Branntwein ist abhängig von der Erlaubnis der kommunalen Behörden und diese Erlaubnis foll vorläufig nur in den Städten erteilt werden, in denen die Bolfsabstimmung im vergangenen Herbst eine Mehrheit für die Aufhebung des Branntweinverbots ergab.
Nach dem Jahre 1932 soll die Frage betreffend Berkauf und Ausschank von Branntwein in einer Gemeinde zum Gegenstand einer fommunalen Bolts abstimmung gemacht werden können. Der Gesezentwurf enthält teinerlei Bestimmungen über Rationierung, sondern baut sich auf einer sehr einfachen Kontrolle auf. Diejenigen, Die Branntwein faufen, sollen mit einer Karte versehen sein, die angibt, daß der Karteninhaber nicht au jener Klasse von Personen gehört, die ein Recht zum Kauf nicht haben, zum Beispiel Ber. jonen, die wegen Uebertretung des Autoholgefeßes bestraft worden find. Weiter enthält das Gesetz Bestimmungen, die ein Touristen hotel , dem die Gemeinde das Recht zum Ausschank von Wein und Bier verweigert hat, berechtigen, diese Verweigerung dem Rönig zur endgültigen Entscheidung zu unterbreiten.
Der Celfer der Minderheilsabteilung des Bölkerbundes, Colban, besucht Oberschlesien . Er will sich beim neutralen Präsidenten CaLonder über die Minderheitsfragen persönlich informieren.
Aushebung einer Fälscherwerkstätte.
1925 Marten für die Invaliden- und Angestelltenver Eine Fälscherwerkstatt, die in großem Umfange seit Oktober licherung herstellte, wurde in Spandau von der dortigen hinter Schloß und Riegel gesetzt. Kriminalpolizei ausgehoben. Der Fälscher, die Bertreiber wurden
Für die hungernden Schulkinder.
In der Berliner Stadtverordnetenversammlung ich teitsantrag eingereicht: hat die sozialdemokratische Frattion folgenden Dring
Die Mittel für die Schulkinderspeisung sind in verschiedenen Bezirfen so weit erschöpft, daß zum Teil eine Berminderung der Speisen auf ein Drittel des bisherigen Umfanges erfolgen mußte. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Fortlegung der Speisung und ersucht den Magistrat um eine dahingehende Vorlage."
morgigen Donnerstag zu entscheiden haben. Ueber den Antrag wird die Stadtverordnetenversammlung am morgigen Donnerstag zu entscheiden haben.
Die neuen Düngemittel.
Der Verein Deutscher Düngerfabrikanten lud zu einem Vortrag über die physiologische Reaktion der Düngemittel" ein. Der Zweck der Beranstaltung war, einer größeren Algemein heit die überaus günstige Wirkung des Superphosphates als Dünge mittel erneut vor Augen zu führen, das, im Vergleich zu allen im Gefolge hat. Die Fabritation des Superphosphates ist auf das anderen Dungstoffen, keinerlei fäuernde Veränderung des Bodens Jahr 1840 zurückzuführen, wo Liebig durch seine Arbeiten die Grundlage für eine Industrie gab, welche die Aufgabe hatte, die in der Natur vorkommenden unlöslichen und daher das Pflanzenwachstum nur in fehr bescheidenem Umfange fördernden Phosphate in einen leicht löslichen Dünger umzuwandeln. In legter Zeit glaubte der Betriebswissenschaftler Profeffor Aereboe ein startes Sparen mit Superphosphat empfehlen zu können, um die erhöhten landwirtschaftlichen Betriebskosten erhebliche Berteuerung dieses Dungſtoffes ein zu reduzieren. nach dem Kriege setzte eine Man ist jedoch in dieser Beziehung sowohl in der Wissenschaft wie in der Braris weit über das Ziel gegangen. Die Superphosphat Industrie fommt den Landwirten badurch entgegen, daß sie durch eine scharfe Rationalisierung in der Lage gewesen ist, die erheblich gestiegenen Phosphatpreise wieder fast auf das Vorkriegsniveau zu fenten. Nach den Ausführungen von Kommerzienrat Klamroth, Halberstadt und Prof. Kappen, Bonn , folgte die Borführung eines Filmes, der die Bedeutung der Superphosphates und seine Erfolge in der Landwirtschaft zum Ausdruck brachte.
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Oberst Heymannsberg vor dem Reichsbanner.
Das Reichsbanner hatte zu gestern abend eine Funktionärverſammlung einberufen, in der Polizeioberst Heymannsberg über die Polizei der Großstadt" sprach. Die Polizei im heutigen Staate, so führte der Redner aus, unterscheidet sich im Polizei ein Machtinstrument einzelner Herrscher und Fürsten und wesentlichen von der Polizei der Vorkriegszeit. Früher war die Polizei im Dienste der Allgemeinheit tätig ist. Dieser Dienst in der darum verhaßt bei der Bevölkerung, während im Volksstaat die Allgemeinheit legt dem Polizeibeamten die Pflicht auf, nach allen Seiten hin auch im politischen Kampf als der neutrale mittelpunkt zu erscheinen. Die Bevölkerung, die teilweise nech Anlässen oder Zusammenstößen sich gegen die Polizei stellt, vergibt, in Erinnerung an die Polizei der Vorkriegszeit bei irgendwelchen daß der Polizeibeamte im Dienste des Staates tätig ist. Die Polizeibeamten haben, als 1918 das Staatsgewölbe zu frachen begann, ihren Dienst nach wie vor weiterversehen; ohne Rücksicht was fommen werde, haben sie sich den neuen Machthabern zur Verfügung gestellt, um Ordnung und Ruhe soweit wie möglich aufrechtbis zum Kommandeur nicht des Gehalts wegen, sondern aus Ueberzuerhalten. Wir wissen, daß jeder Beamte, vom Unterwachtmeister Minister Severing hat mit seinen Worten Bitte treten Sie zeugung für den republikanischen Staat eintritt. näher", sagen wollen, daß Polizei und Bevölkerung zusamme:= wirken. Daß die Polizei treu zur Verfassung steht, hat arbeiten müssen. Diese Zusammenarbeit legt auch der Bevölkerung die Verpflichtung auf, am Ausbau des heutigen Staates mitza fie oft bewiesen. Im Anschluß an die Ausführungen des Polizeis obersten Heymannsberg sprach Gauvorsitzender Koch, der ausder Bevölkerung rechnen müsse. Daß die Polizei ihre vielfältigen führte, daß die Polizei in ihrer Arbeit auf die weiteste Unterstüßung Aufgaben nur dann richtig lösen könne, wenn die Zusammenarbeit von Polizei und Bevölkerung hergestellt sei.
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Genoffin Lüdke, geb. Jubeil, sendet uns folgende Zeilen: A11viele Beweise der Wertschätzung und Liebe zugegangen, daß läßlich des Todes meines lieben Baters, Frih zubeil, sind uns es uns nicht möglich ist, allen persönlich zu danken. Ich bitte darum, den herzlichsten Dank an dieser Stelle aussprechen zu dürfen.
Genoffe Karl Pid bittet uns mitzuteilen, daß er mit dem in Luckenwalde verhafteten Falschspieler gleichen Namens nicht iden= tisch ist.
,, Berlin in Wort, Bild und Lied." Die vom Bezirksamt Mitte veranstaltete, acht Abende umfassende Vortragsreihe beginnt am Mittwoch, dem 12. Januar, 8 Uhr abends, im Bürgersaal des Berwerden von Charlotte Freyer und Alexander Flehs= liner Rathauses mit einem Bortrag von Dr. Franz Lederer : ,, Sang und Klang aus der Zeit der Romantit". Die Gefänge burg vom Berliner Rundfunk ausgeführt. Am Flügel: Cmii
Schwarzkopf.
Die Flüsse steigen!
Bauhen, 12. Januar. ( WTB.) Erneutes Hochwasser sucht infolge der Schneeschmelze in den Laufiger Bergen und bes anhaltenden Regens das Spreetal und die Umgegend von Baußen heim. Weite Gebiete sind überschwemmt. Wiesen und Felber stehen unter Wasser. In einer großen Anzahl von Ortschaften find Straßen und Wege überflutet. Teilweise steht das Wailer bereits in den Hausgärten und bedroht die Häuser. Schwer heimgesucht ist vor allem das Oberland, wo das Wasser startes Gefälle hat. Die Ueberschwemmung reicht beinahe an den Stand des großen Hochwassers vom vorigen Sommer. Die Straße von Rodewig nach Nederwitz ist überschwemmt. Das Wiesental bei GroßBostmiz bildet einen langgestreckten See. Das Tal bei Dehne ist völlig unter Wasser gejeßt und unpassierbar.
Görlig, 12. Januar. ( WTB.) Im Laufe der Nacht ist die Neiße um weitere 40 3entimeter gestiegen. Heute morgen um 4 Uhr betrug der Begelstand 3.10 Meter. Um 6 Uhr war er unverändert, so daß mit einem Stillstand bzm. Zurückgehen des Hochwassers für die nächsten Stunden gerechnet wird. Die Fluten haben während der Nacht auch die Bleichen vollständig unfer Wasser gesetzt.
Prag , 12. Januar. ( WTB.) Im Laufe des gestrigen Tages wurde von allen Flüssen Nordoftböhmens ein ständiges Steigen des Wasserstandes gemeldet. Die Adler ist 3 Meter über normal gestiegen und hat in großer Breite die Ufer überschwemmt. Infolge bes andauernden Regenwetters im Gebirge und der eingetretenen Schneeschmelze ist mit weiterem Steigen der Flüsse zu rechnen. Den legten Nachrichten zufolge ist im Riefengebirge leichter Frost eingetreten. In ganz Mähren ist ebenfalls ein Steigen der Flüsse zu verzeichnen.
Paris , 12. Januar. ( TU.) Infolge der Regenfälle der letzten Tage und der Schneeschmelze sind in verschiedenen Gegenden Frank reichs die Flüsse im Steigen begriffen. Dies trifft besonders bei der Maas zu. Die Gaone steigt stündlich um 3 3entimeter, so daß man damit rechnen muß, daß sie demnächst über die Ufer treten dürfte. Die Anwohner haben bereits die nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
Erdstöße in Italien . In Nicosia wurden furg hintereinander drei starte Erdstöße verspürt. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Mehrere Häuser wurden beschädigt.