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Stresemanns Verantwortung.

Der Vorstoß des Zentrums.

Der auffallende Beschluß der Zentrumsfraktion, ihre schweren Bedenken gegen eine Bürgerblock- Regierung nicht dem Fraktions vorsigenden der Deutschen Volkspartei  , Dr. Scholz, sondern dem Parteivorsitzenden   Dr. Stresemann mitzuteilen und zu erörtern, iſt allgemein als eine Demonstration gegen den einseitigen und un­entwegten Berfechter des Bürgerblocks aufgefaßt worden, als der Dr. Scholz längst bekannt ist. Offenbar hatte die Zen­trumsfraktion in die Objektivität des Dr. Scholz nicht das nötige Vertrauen und sie wollte nur mit einem Manne ver handeln, der fähig ist, vor seinen Parteifreunden über die Bedenken des Zentrums sachlich zu referieren und aus ihnen die Konsequenzen zu ziehen. Herr Scholz hat sich durch seine Insterburger Rede viel zu sehr auf den Bürgerblock festgelegt, als daß er der Mann sein tönnte, der die Deutsche   Bolkspartei aus der Sackgasse herauszuführen vermöchte, in der sie sich befindet und mit ihr die ganze Regierungskrise.

Aber die Umgehung von Scholz hat anscheinend auch einen anderen Sinn, der sich aus den Kommentaren ver­schiedener Zentrumsblätter ergibt. Bor drei Tagen hat die ,, Germania  " mit auffallender Schärfe an Dr. Strese mann eine Reihe von Fragen gerichtet. Das Berliner  Zentrumsorgan sprach von der undurchsichtigen Rolle", die der Reichsaußenminister in dieser Krise spiele. Es richtete an ihn die Frage, wie er sich die Fortsetzung der Politik von Locarno   und Thoiry mit einer Bürgerblock regie­rung vorstelle. Nun haben inzwischen andere führende Bentrumsblätter in der Provinz die merkwürdige Zurück­haltung des Reichsaußenministers lebhaft kritisiert. Insbe­sondere hat die auf dem rechten Flügel der Zentrums­ partei   stehende ,, Tremonia" in Dortmund   daran erinnert, Daß Stresemann sich ursprünglich für das Koalitionsangebot an die Sozialdemokratie ausgesprochen hatte, und erklärt, es jei nun seine Pflicht, sich über die außenpoliti­schen Wirkungen einer Rechtsfoalition zu

äußern.

Man geht also nicht fehl in der Annahme, daß der Be­schluß des Zentrums, unter Umgehung von Scholz mit Stresemann   direkt zu verhandeln, auch den Zweck verfolgt, Stresemann aus seiner vorsichtigen und nicht sehr tapferen Reserve herauszulocken und vor seine schwere Verantwortung zu stellen.

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Es ist kein Geheimnis, daß Stresemann persönlich die schwersten Bedenken gegen den Einfluß eines Eintritts der Westarp- Fraktion in die Regierung hegt. Auch hinsicht­lich der Notwendigkeit einer Reform der Reichswehr  unter einem anderen Manne als Geßler dürfte der verant­wortliche Leiter der deutschen   Außenpolitik ganz anders denken als Scholz. Aber gerade er, dem sonst das Reden nicht schwer manchmal sogar zu menig schwer- fällt, ist in diefer Situation, wo es feine Pflicht wäre, zu reden, überaus schweigsam. Der Grund dieser äußersten Zurüd haltung ist leicht zu ergründen: er weiß zwar, daß er jeder zeit in der Lage ist, die Landesvorstände seiner Partei herum zureißen, aber er muß stets befürchten, von seiner Reichstags= fraktion im Stiche gelaffen zu werden, in der die groß­kapitalistischen Interessenten des Bürgerblocks den Ausschlag

geben.

Ob es dem Zentrum gelingen wird, Stresemanns Zunge zu lösen? Ob Stresemann   den Mut finden wird, seine innere lleberzeugung laut zu verfünden? Das ist das Preis rätsel des Tages. Die Fragen, die jetzt von der Zentrums­presse so eindringlich an ihn gerichtet werden, find bereits vor mehr als zwei Wochen im Borwärts" an ihn gestellt morden. Um ihm den Entschluß zu erleichtern, drucken wir die Erklärung nochmals ab, die der Borsigende der Deutsch­fonservativen Partei, also eines einflußreichen Flügels der Deutschnationalen, fürzlich erlassen hat:

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,, In der Linkspresse wird die Vermutung verbreitet, als ob es möglich wäre, daß die DNBP. anläßlich der Regierungsbildung durch eine Erklärung die wesentlichsten ihrer Grundsäge, den monarchischen Gedanken und den Widerstand gegen die Erfüllungspolitik- preiszugeben sich bereit finden tönnte. 3d halte einen derartigen Gefinnungswechsel für unmöglich und darf namens der in diesem Zusammenhang erwähnten Deutschkonservativen Partei erklären, daß diefe etwas Derartiges feinesfalls mitmachen Dr. h. c.   Graf Seidlig Sandreczki."

würde.

Glaubt Herr Stresemann  , daß er unter diesen Umständen mit deutschnationalen Miniſtern ſeine bisherige Außenpolitik ohne schwerste Gefährdung der Intereffen des Reiches fortsetzen tann? Eine solche Gefährdung macht sich im Zu­fammenhang mit dem Auftrag an Curtius schon jet be­merkbar. Die Pariser   Berhandlungen über die Restpunkte" fommen nicht vom Fleck weg, weil die Gegenseite sich a b= wartend verhält. Die Möglichkeit der Bürgerblock- Bildung hat sie mit Mißtrauen erfüllt und das Schweigen Stresemanns fällt in der ganzen Welt auf.

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Herr Stresemann hat das Wort, damit weiterer Schaden abgewendet werde!

Belgische Kritik an Stresemann  .

Brüffel, 13. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Der dem Außen minister Vandervelde nahestehende Peuple" befaßt sich am Donnerstag mit der Regierungskrise in Deutschland  . Er erwartet, daß Curtius scheitert und unterstreicht die zweideutige Hal tung Stresemanns, der so das Ergebnis von Lecarno und Thoiry offensichtlich gefährde. In seinen weiteren Aus­führungen spricht der" Peuple  " seine Genugtuung über den Be­schluß des sozialdemokratischen Parteiausschusses aus,

Borah klagt Coolidge   an.

Die Senatsopposition bleibt fest. fest. Bruch mit der Regierungspolitik.

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New York  , 13. Januar.  ( 3) Die mit großer Spannung| seine Oppofition ungemindert anhalten werde. Senator Norris Bruch mit der Regierungspolitik dar. Borah bezeich- der Regierungspolitit. Senator Wheeler erklärte, Kellogg   habe be­erwartete Rede des Senators Borah stellt einen glatten nannte Kelloggs   Worte eine äußerst arme Verteidigung nete das Borgehen der Bereinigten Staaten in Nicaragua   als einen wiesen, daß lediglich einige amerikanische   Kommunisten nach Merifo Bruch der Monroedoktrin. Die Regierung habe die Kriegs- abgeschoben worden seien, Merito also allen Grund habe, die fchiffe nach Nicaragua   zur Sicherung der Anleihe, nicht aber Bereinigten Staaten dafür anzugreifen. Kellogg   verwechsele schein­zum Schutze des Lebens der dortigen Amerikaner geschickt. Borah bar Kommunismus und Liberalismus. Die Anflagen Kelloggs  gab seiner Freude Ausdruck, daß er die Diskussion über eine so basierten auf unwesentlichen Dingen, die bereits Jahre zurückliegen. wichtige Frage, wie sie die Mittelameritapolitik darstelle, in aller Kellogg   müßte eigentlich auch ebenso wie gegen Zentralamerika  Oeffentlichkeit führen könne. Während Borahs Rede waren die auch gegen den Senat Kriegsschiffe in Bewegung setzen. Galerien des Senats überfüllt.

Der Kommunisten"-Schwindel entlarvt. New York  , 13. Januar.( TU.) Die Rede Kelloggs   über die drohende kommunistische Gefahr" hatte bei der Oppofition im Kongreß nicht die geringste Wirkung. Von den Rednern Kommunismus   dazu bestimmt seien, die Opposition und die Welt­der Opposition wurde erklärt, daß die Ausführungen über den meinung umzustimmen, es sich also nur um eine Propaganda­aktion der Regierung handele. Senator Borah betonte, deß

stand der Regierung Poincaré   zu bedrohen beabsichtigt und er sich mit dem Beschluß des letzten Ministerrates, die außenpolitische Aus­iprache im Senat vorzunehmen, abgefunden hat.

Die Opposition der Rechten, die befürchtete, Briand   sei

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Entsendung weiterer Kriegsschiffe. Washington, 13. Januar.  ( WTB.) Das Marinedepartement hat zwei in den kubanischen   Gewässern befindlichen Torpedo= bootzerstörern den Befehl erteilt, sich nach Nicaragua   zu begeben. Dementierte Greuelmeldungen.

meldungen der Revolutionäre in Mexiko   werden von der New York  , 13. Januar.( TU.) Die hier vorliegenden Greuel­merikanischen Regierung dementiert.

Februar- März Erhöhung der Kredite bei der Staatsbank Februar März 1924 um 4,6 Millionen sei telephonisch geschehen. Die Staatsbant habe zweimal bei ihm angerufen, ob die Amesima Geld gebrauche. Bei der Bewertung der Sicherheiten sei ihm um so weniger etwas aufgefallen, als die Staatsbant Blantoakzepte besaß, durch die das gesamte holländische Vermögen verpfän

det war.

in Genf   weit über seine Vollmachten hinausgehende Verpflichtungen über eine vorzeitige Räumung der Rheinlande eingegangen, ist beruhigt durch seine heutigen Erklärungen, aus denen sie ins­besondere entnehmen zu können glaubt, daß die Besetzung nur gegen ernsthafte Kompensationen Deutschlands  gefchlossen gelten, daß in der nächsten Zeit dieſe außenpolitische fehlung des Reichskanzlers Bauer   und des sächsischen Gesandten eingeschränkt oder aufgehoben werden soll. Es darf als völlig aus­Frage eine Regierungstrife in Frankreich   hervorrufen fönnte.

Knoll und die Kußmann- Akten. Hilfsbeamter bei der Staatsanwaltschaft."-Akten­verhöferung an Bacmeister.

Wie unseren Lesern erinnerlich, schwebt vor dem Schöffengericht in Blauen ein Strafverfahren gegen den völkischen Rechtsanwalt Müller, der wegen Beleidigung Dr. Stresemanns angeflagt ist. Müller hatte von Stresemann   Dinge behauptet, die ihn ähnlich diffamieren sollten, wie die nationale Meute den Reichspräsidenten Ebert und andere Sozialdemokraten öffentlich zu diffamieren trachteten.

vernehmung in Berlin   vorzunehmen. Diese fand in den letzten Tagen Das Plauener   Gericht hatte seinerzeit beschlossen, die Zeugen­hier statt. Dr. Stresemann gab weitgehende Auskunft über die Angelegenheit, wegen derer die beleidigenden Behauptungen aufge­stellt wurden. Auch Reichsbankpräsident Schacht wurde vernommen. Aber auch der Leiter der Lügenpropaganda gegen Ebert, Bauer und andere, der Freund und Kumpan Kußmanns, Knoll, der fich auch Kluge nennt, erschien als zeuge. Er war von dem Ange­angebliche Schiebungen der Evaporator- Gesellschaft befize. flagten Müller dafür benannt, daß er aftenfundiges Material über

nichts über Verschiebung von Kriegsmaterial durch die Evaporator Einleitend erklärte Knoll, daß er selbst aus eigener Kenntnis nach Polen   sagen fönne, sondern daß er lediglich von dritten Personen ähnliche Dinge behaupten gehört habe. Er felbft befize zwar ein umfangreiches Attenmatrial, das er übrigens der Staatsanwaltschaft Plauen   zur Verfügung gestellt hebe. Dieses Material sei ihm im Februar 1924 von der Staats­anwaltschaft in Moabit   übergeben worden, zu einer Zeit, als er felbft Hilfsbeamter der Staatsanwaltschaft war. Assessor Dr. Kußmann habe ihm die Atten übergeben, nachdem er einen entsprechenden Auf­dazu erhalten habe. Die Atten seien durchaus ungeordnet gewesen, frag von Oberstaatsanwalt Tetzlaff und Generalstaatsanwalt Cindow und es handele sich in der Hauptsache um Material des früheren Reichsschazamtes. Er selbst habe, als er im Jahre 1920 bei der Orgefch angestellt war und in Königsberg   zu tun hatte, dort davon mun kein hören, daß im polnischen Korridor deutsche Munitionszüge verschwunden seien. Allerdings habe er damals auch gehört, daß hierfür nicht die Evaporator= Gesellschaft, sondern die Firma Schweizer   und Oppler verant­wortlich zu machen sei. Auf Befragen, wo Knoll das ihm seinerzeit von der Staatsanwaltschaft übergebene Aftenmaterial gelassen habe, erklärte der Zeuge, daß er das Material dem Verleger Bacmeister  in Berlin   als Treuhänder zur Aufbewahrung übergeben habe. Gr, Knoll, habe jetzt in Abwesenheit Bacmeisters nach vorheriger Ver­ständigung mit diesem die Aftenblätter herausgesucht, die er dem Ge­richt überreicht habe.

Auf weiteres Befragen, ob Knoll finanzielle Beziehun gen zu dem Verleger Bacmeister   oder Oberfinanzrat Bang habe, bestritt der Zeuge dies, erklärte jedoch, daß er früher für eine Gruppe Industrieller fäfig gewesen sei, deren Namen anzugeben er sich jedoch weigerte.

Diese Aussagen Knolls leuchten noch einmal blitzlichtartig in den Sumpf hinein, der, von Industrielleninteressen fünstlich angelegt, von den Knoll und Kußmann sorgsam umgerührt, seine Dünste über Deutschland   ausströmte, bis Ebert gestorben und Höfle in Unter­juchungshaft gleichfalls dem Tode überliefert ward.

Hilfsbeamter der Staatsanwaltschaft?" Wer hat diesen Knoll dazu gemacht? Woher hatte er seine Empfehlungen? Wer hatte ein Interesse daran, diesen Orgesch- Bruder zum Aktenverwalter der Staatsanwaltschaft zu machen?

Es folgt die Vernehmung des Angeklagten Oberfinanzrat a. D. Dr. Hellwig, nach dessen Aussage Julius Barmat durch Emp­Gradnauer Dom Staatsbank Präsidenten der Exzellenz v. Dombois empfangen wurde. Diese Tatsache habe einen sehr großen Eindruck auf ihn gemacht.

Die Bernehmung gestaltet sich interessant als die Frage einer stabilen Sicherung der Kredite angeschnitten wurde. Hellwig erklärte: Ich habe dann selbst, und damit begann das ganze Unheil, den Vorschlag gemacht, die Effekten durch ein stabiles Element zu ersetzen, und so find wir auf die drei Majoritätspakete gekommen, die die dauernde Effektengrundlage bilden follten, dieser Effekten damals Fehler unterlaufen sind, die ich einfach Heute muß ich offen sagen, daß mir bei der Berechnung nicht verstehe. Ich habe diese Wertpapiere maßlos überschäßt. Es ist übrigens richtig, daß Herr Barmat niemals über den Wert der Papiere gesprochen hat."

Weiter sagte Hellwig dann,

daß die Staatsbank Anfang 1924 Not hatte, ihr Geld los zu werden, so daß sie ihren Kunden Geld anbot und zwar nicht nur Barmat, sondern auch allen anderen. Weitere Namen möchte er nicht nennen, da er nicht wisse, ob diese Kunden erbaut davon wären, wenn sie öffentlich genannt würden. Barmat sei nicht bevorzugt worden, sondern als Krea ditnehmer sehr willkommen gewesen, da er der Staats­bauf das Geld abnahm, auf dem sie sonst sitzen geblieben wäre. Er jei mit Barmat befreundet gewesen. Er selbst habe mehrere der bekannten Liebesgabenpatete aus Holland   bekommen, Barmat aber gebeten, diese Gaben ließer seiner Mutter zufommen zu amten witwen ausgeteilt habe. Einmal habe Herr Barmat die lassen, die sie nachweislich) restlos einer großen Zahl von Be Freundlichkeit gehabt, ihm für seine Mutter eine Delfter Figur im Werte von etwa 10 m. mitzugeben. Weiter habe er einige Aftien von Barmat getauft, sonst nichts. Aufs schärffte mußte er zu­rückweisen, sein Dienstgeschäft und seine freundschaftlichen Beziehun gen zu Barmat in irgendeinen Zusammenhang zu bringen. Weiterverhandlung Freitag früh 10 Uhr.

Klaffenkampf nach Prozenten.

Vier Richtungen in der KPD  .

Je blutiger und kraftvoller die Redensarten der Kommunisten sind, desto mehr fränkelt ihr Parteiförper. Das ist ein seit Jahren bestätigter Erfahrungssatz.

In ihrer neuesten Nummer bringt die Rote Fahne" auf ihrer letzten Seite ganz unten einen ganz kleinen Bericht über die Groß­Berliner Parteiarbeiterkonferenz", die der ehrenvollen Aufgabe fich widmen mußte, die langen Resolutionen des Ekki gutzuheißen und schließlich auch zum Bezirks- und Reichsparteitag Stellung zu nehmen. Man lese den Bericht" des Rommumistenblattes über diese Debatten:

Nachdem der Genosse Pied in furzen Ausführungen auf die Aufgaben des Bezirks- und Reichsparteitages hingewiesen hatte, sprachen in der Diskussion die Genossen Bartels für die Urbans Richtung, Genosse Riese für die Weber­Richtung und Genosse Kruschke für die Kötter- Rich­hung. Keiner dieser Genossen vermochte irgendwelche ernsten politischen Einwendungen gegen die Be schlüsse der Erweiterten Exekutive zu machen, sie beschränkten sich im wesentlichen auf eine Wiederholung der bekannten Berdächti­gungen gegenüber der Parteileitung, der Komintern und Sowjet­rußland. Ihre Ausführungen, besonders die des Genossen Bar­tels, fanden den heftigsten Widerspruch der Konferenz. Bei der Abstimmung wurden die in der Roten Fahne" be­reits abgedruckten Resolutionen der Bezirksleitung mit 538 gegen 145 Stimmen bei 16 Enthaltungen angenommen. Die drei Oppositionsrichtungen vermochten also nur noch 20 Proz. der abgegebenen Stimmen aufzubringen gegenüber 30 bis 33 Proz. der letzten Abstimmungen. Politisch haben aber diese Gruppen in noch stärferem Maße ihren Anhang verloren. 3ählt man zu den drei Oppositionsrichtungen" die gegenwärtig offizielle Richtung hinzu, so ergibt sich, daß die Kommunistische Partei   in vier Himmelsrichtungen zerfällt, von denen jebe für sich behauptet, daß sie den Stein der Weisen befize. Nun Die Bernehmung Barmats wurde in dem nach ihm benannten wird zwar der Parteiarbeiter" förper schon mit allen Mitteln, die Prozeß bei dem Kapitel Staatsbant fortgefeßt. Der erste Kredit der Bezirksleitung zur Verfügung stehen, gesiebt. Troßdem fann wurde danach ohne Wissen Barmats durch Geschäftsführer Klenste erhoben. Dieser wie die weiteren Kredite wurden nach Rückfelbst die Rote Fahne" nicht verschweigen, daß noch immer

Will das preußische Justizministerium nicht noch einmal nach fragen, ob die Herrschaften von Moabit   ihm nicht einige Aufklärung zu geben so gnädig sein wollen?

Barmat- Prozeß.

Die Beziehungen zur Staatsbank.

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Die Räumungsfrage vertagt. Einmütigkeit im französischen   Kabinett. Paris  , 13. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Kabinettsrat führte heute eine eingehende Aussprache über die deutsch  - französi schen Beziehungen, insbesondere über die Besprechungen von Thoiry und Genf  . Allgemein ist man überzeugt, daß damit endgültig eine sprache mit der Generaldirektion anstandslos bewilligt. Entspannung in den seit den Neujahrserklärungen Briands Die Kredite wurden mit Wissen der Staatsbank zum Teil zu gespannten Beziehungen zwischen dem Außenminister, Bpincaré Weiterverleihgeschäften verwendet. Barmat wurden wie anderen und mehreren seiner Ministerkollegen eingetreten ist. Briand   hat Großkonzernen auch Vorzugszinsen gewährt. Die Dedung er­insbesondere erklärt, daß er Stresemann gegenüber eine Berfolgte in Afzepten und Aktien der Gesellschaft. Ihr Wert ist troß pflichtungen in der Frage der Räumung der Rhein  - mehrmaliger Aufforderung Barmats nicht nachgeprüft. lande eingegangen sei und er in Thoiry, als Stresemann die Frage der Räumung anschnitt, geantwortet habe, möglichst schnelle Räu- wurde, sagte aus, daß er die Staatsbant, wie es im täglichen Geld Kommunisten nur zu dem Zwecke erfolgt, um ihre eigene innere

mung hänge einzig und allein von der Haltung Deutsch­ lands   ab.

Diese Erklärungen bestätigen, daß Briand   feineswegs, wie man voreilig aus seinem Neujahrsinterview geschlossen hatte, den Be­

Angeklagter Geschäftsführer Ienste, der darauf vernommen verkehr üblich gewesen sei, mehrere Male telephonisch um re dite angerufen, aber nie selbst mit ihr verhandelt habe über die Hinterlegung von Sicherheiten. Barmat wurde schriftlich unter­richtet und habe mehrfach Direktiven gegeben. Er selbst habe an Banken und Privatpersonen Kredite weitergegeben. Auch die

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20 Proz. der Parteifunktionäre die russische   und die deutsche Bol­schewiſtenleitung für Verräter am Klassenkampf halten, dementsprechend reden und abstimmen! Und wenn diese 20 Proz. unverfälschter Bolschewisten mögen fie nun zur Richtung" Ur bahns, Weber oder Rötter gehören auch langfam durch Ausschluß oder sonstige Raltstellung weiter herabgemindert werden sollten, fo bleibt doch die Tatsache, daß die großmäulige Propaganda der Zerrissenheit zu verdecken.

Wo der reine und unverfälschte Klassenkampf erst mit der Prozent- Elle gemessen werden muß, ist allerdings der geeignete Ort, die Welt mit Geschrei zu erfüllen.