Maffen der Arbeitnehmer, die noch hinter den Chriftlichen stehen, nicht mittlerweile erkannt haben, daß ihre Sache nur im festen Zusammenschluß aller Arbeitnehmer, wie ihn Die Sozialdemokratie anstrebt, vorwärts gebracht werden kann? Wir versprechen heute schon, daß wir alles aufbieten werden, um diese Erkenntnis zu fördern.
Deutschland , deffen Bevölkerung in ihrer erdrückenden Mehrheit aus, Lohn- und Gehaltsempfängern besteht, soll von einer Koalition regiert werden, in der die Interessen des Großbefizes und der Arbeitgeber ausschlaggebend jitd. Das ist der Sinn des Bürgerblocks. Es ist auch außer halb der Sozialdemokratie richtig erkannt worden braucht in diesem Zusammenhang nur den Namen Wirth
zu nennen.
man
Aber auch das muß noch mit aller Klarheit gefagt werden: Die Drohung mit dem schwarzen Mann, die Drohung mit dem Bürgerblod, kann die Sozialdemokratie nicht schrecken. Kommt der Bürgerblock, dann hegen wir das feste Vertrauen, daß das Volk bei den nächsten Wahlen den Schaden wieder gut machen wird, den er bis dahin angerichtet haben wird. Parteipolitisch gesehen, ist aber der Bürgerblock ein Unheil nicht für die Sozialdemokratie, sondern für die bürgerlichen Barteten.
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Herr Marr hat es nicht leicht! Die Sozialdemokratie wird ses ihm nicht überflüffigerweise noch schwerer machen dafür forgen, wie wir gesehen haben, schon andere. Bloß, um seinetwillen sich selbst vergessen wird sie nicht, und das follte vernünftigerweise auch niemand von ihr verlangen.
Sonntagstagung des Zentrumsvorstandes.
Der Vorstand der Zentrumsfraktion des Reichstages ist zu einer Sigung auf heute, Sonntag, miltag einberufen worden. In dieser Sizung wird Reichskanzler Dr. Marr über seine Besprechungen mit dem Reichspräsidenten Bericht erstatten.
Der Frattionsvorstand der Deutschen Wolfspartei wird fich am Montag mit der politischen Lage befassen.
Die Fraktionen auch die sozialdemokratische tagen voraussichtlich erst am Mittwoch. Der sozialdemokra tische Frattionsvorstand wird schon früher einberufen werden, salls die Umstände es fordern.
Jui Spiegel ihrer Rektoren.
Die Universität München veranstaltete am 15. Jamuar, dem Tag der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches , eine Erinnerungsfeier. Die Festrede hielt ihr Rektor, Geheimraf Dr. Voßler. Die studentischen Korpo: rationen waren auf Grund eines gemeinschaftlichen Be
schlusses nicht erschienen. Warum? Eine Eine Meldung aus
In seiner Festrede führte der Reftor, aus, daß gerade die atfienfchaftliche Betrachtung der Bergangenheit das Bewußtsein der Gegenwart desto weniger entbehren tonne, je strenger und kritischer sie geführt werde. Den kommilitonen hielt der Rektor vor, daß sie seit einigen Jahren Gefahr laufen, sich in politischen Phralen geifig su betrinten. Wenn die akademische Jugend es nicht vermöge, fich nichtern zu halten, so fehe er der Zukunft des Reiches mit Besorgnis entgegen.
Die Studenten follfen die Wahrheit hören. Davor glaubten die völkischen Drahtzieher der Korps ihre Schäflein bewahren zu müssen. Was Monarchie und die, Erinnerung an die Glanztage des Kaiserreiches, wenn die völfische Phrase ins Gedränge fommi! Nicht Deutschland , der Radauantisemitismus und der nationale Phrasendrusch geht ihnen über alles. Das ist die ruhige, fachliche Arbeit", die sie meinen. Das ist ihre Großdeutsche Politit".
"
Orden".
Der Stahlhelm" macht augenblicklich eine tiefgreifende Führerfrise durch. Nicht weniger als vier Parteien streiten sich über die politifden Richtlinien, die der unpolitische Stahlhelm" in 3ufumft zu befolgen hat. Da ist der schon fast verdrängte gemäßigte Gründer des„ Stahlhelm" Gelbte, da ist der ebenfalls nicht mehr genehme radikale Nationalist Franke, da sind der eben erst arrivierte aber auch schon desavouierte Kapitän Ehrhardt und der unvermeidliche Oberstleutnant Düsterberg aus Halle. Diesem Düfterberg, der ja stets ein lebhaftes Intereffe für„ Aktivität“ und„ Aktionen" an den Tag gelegt hat und der seinerzeit durch sein geschmackvolles Anti- Stock verbot- Telegramm selbst dem deutschnationalen Innenminister Schiele peinvolle Stunden der Verlegenheit bereitete, scheint der häusliche Kleinkrieg nicht zu genügen. Sein Ehrgeiz geht weiter. Und da auch ihm ein frisch- fromm- fröhlicher Krieg mit dem Erzfeind" an der Elblinie nicht ganz statthaft zu sein und ihm die Luft an Antimarristenhat und Staatsstürziertum seit Schieles Beiten etwas vergangen zu sein scheint, mobilisiert er seine Mannen gegen den„ 3 ungdeutschen Orden". Mit dem Munde natürlich mir und den bei ihm beliebten Mitteln. Das will fich mun der Jungdeutsche Orden" ebensowenig gefallen lassen, wie es seinerzeit die Marxisten" und Republikaner getan haben. Ordensleitung erläßt deshalb an die Mitglieder einen Aufruf, in dem es heißt:
Die
Wir verjagen es uns vorläufig, näher auf seine Ausführun gen einzugehen, erklären jedoch, daß die von Herrn Düsterberg gemachien Angaben teils der Wahrheit widersprechen, teils durch die Art ihrer Fassung einen falschen Eindruc in der Deffentlichkeit erwecken müssen. Herr Düsterberg hat nachträglich erklärt, daß er seine Ausführungen nicht als Stahlhehm"-Bundesvorsitzender, sondern als Vorsitzender des Landesverbandes Mitteldeutschland des Stahlhelm" gemacht habe. Auch diese Erklärung enthält unrichtigteiten und Beleidt gungen. Bedauerlicherweise hat das Vorgehen des Herrn Düfterberg bereits dazu geführt, daß Angehörige des„ Stahlhelm" sich an dem Verfuch der Störung der jungdeutschen Rundgebung in Leipzig am 11. Januar beteiligt haben. Herr Düfterberg trägt die Verantwortung dafür, daß erftmalig innerhalb der nationalen Bewegung politische Meinungsverschiedenheiten blufig ausgetragen
wurden.
Die Ordensleitung bricht deshalb jede Beziehung und jeden Verkehr mit dem Stahlhelm ab und erläßt an die Ordensbrüder entsprechende Anweisungen. Bezeichnend, daß dabei Warnungen vor Provokationen und gewaltsamen Zusammenstößen mit dem Stahlhelm" eine Rolle spielen. Die Ordensleitung fennt offenbar ihre Freunde vom„ Stahlhelm". Das dürfte Herrn Düsterberg aber wohl kaum daran hindern, über Bergewaltigung und blutigen Terror der anderen zu jammern, wenn es gelegent lich einmal Senge setzt. Die Befreiungskriege" des Herrn Düſterberg pflegen immer mit dieser Melodie zu enden.
und kleinbäuerlichen Berbände, zwischen denen zum Teil fein freund schaftliches Verhältnis und feine einheitliche Auffassung über die Ziele einer fortschrittlichen Bauernpolitik bestand, an den Verhand lungstisch gesetzt und eine Vereinigung unter dem Namen„ Ost= preußischer Bauernbund" ins Leben gerufen,
In Pommern sei durch die einseitig deutschnationale Eins ftellung des Landbundes und die unerträgliche Bevormundung seiner einer vom Landbund unabhängigen Bauernorganisation, der bäuerlichen Mitglieder durch den Großgrundbesitz zur Gründung Bommerschen Bauernwirtschaft", die zunächst 4 Kreise umfaßt, übergegangen worden.
Im Zusammenhang mit diesen Angaben des Hannoverschen Kleinbauernbundes ist ein Vorgang bemerkenswert, der sich in einer der legten Sizungen des Thüringischen Landtages abgespielt hat. Zur Beratung stand ein Antrag, der verlangte, daß in Fällen von Nachfrankheiten bis zu 6 Wochen nach Ausbruch der Seuche eine Entschädigung der Tierbefizer erfolgen soll. Dieser im Interesse der kleinen Landwirte und Kleinbauern liegende Antrag wurde mit den Stimmen der Linksparteien gegen die Regierungsparteien, also auch gegen den 2andbund angenommen. Die Folge der Abstimmung iſt, daß fich der thüringischen Kleinbauern eine starke, sich gegen den Landbund richtende Entrüftung bemächtigt hat.
Nach alledem verdient das zufünftige Verhältnis der Kleinbauern zu dem unter deutschnationaler Führung stehenden Landbund stärkste Beachtung der politisch und organisatorisch intereſſierten
Kreise.
Der Krupp- Konzern bedarf seiner. Nachdem Reichskanzler a. D. Luther fürich gegen große Widerstände in den Verwaltungsrat der Deutschen Reichs= bahagesellschaft aufgenommen worden ist, hat sich auch die Verwaltung des Krupp Konzerns es nicht entgehen lassen, den illustren Mann in ihren Aufsichtsrat zu wählen. Wir wollen nicht annehmen, daß diese Wahl irgend etwas mit Politik zu tun hat. Denn es ist zwar nicht ausgeschlossen, daß Herr Reichskanzler a. D. Hans Luther noch einmal in der Liste der Bewerber um höchste Aemter erscheinen wird, aber sein Ehrgeiz zielt wahrscheinlich auf anderes ab, als auf Reichskanzlerpofte.,
Jedenfalls muß die Krupp- Verwaltung ein Interesse daran haben, Herrn Luther in ihrem Aufsichtsrat zu wissen, und die ermutung ist peinlich, daß man ihn wegen seiner Stellung in der Reichsbahngesellschaft gerne in den Aufsichtsräten von Großunternehmungen igen hat.
Was sagt Geßler dazu?
Aus Darmstadt wird uns geschrieben: Die alte Gepflogenheit, von Zeit zu Zeit Reserveübungen zu machen, steckt gewissen Kreifen so sehr in den Knochen, daß fie es auch heute noch nicht
Die Opposition gegen den Landbund wächst. laffen können. Es scheint, daß die republikanische Reichswehr dieser
Die Kleinbauern machen nicht mehr mit.
Der Hannoversche Kleinbauernbund bringt in seinem Verbands. organ interessante 2 nga ben für das Wachsen der oppo. fitionellen Bewegung gegen den Landbund. Da nach bricht sich die Erkenntnis, daß die klein- und mittelbäuerlichen Interessen nur durch selbständige, vom Großgrundbefiz unabhängige Organisationen start und zielbewußt vertreten werden können, nicht, nur in den Kreisen derjenigen Bahn die den Organisationsfragen bisher verhältnismäßig teilitahmslos gegenüberstanden, sondern gerade auch in den Kreisen, die bisher unbedingte Anhänger und treue Mitglieder des Landbundes waren.
Neigung rechtsradikaler Herren gern entgegenkommt. So verbrachte der Studienreferendar an der Oberrealschule zu Gießen , Dr. Harald Kaesberger, seine letzten großen Ferien Ende Juli bis Anfang August in Reichswehruniform als Teilnehmer der Uebungen der Reichswehr in der Gegend von Stuttgart - Münsingen bänden eine führende Rolle spielt. Es ist bekannt, daß Herr Dr. Kaesberger bei den Rechtsper
Der Rechtsausschuß des Reichstags beendet am Sonnabend die Beratung der Vorlage über die Sammlung des Reichsa rechts. Die Anträge der verschiedenen Parteien wurden der Ree gierung als Wünsche überwiesen. Boraussichtlich wird die neue Bon besonderem Interesse seien die Vorgänge in Ober- Regierung eine volltommen neue Borlage einbringen. schlesien . Dort haben sich die Führer der oberschlesischen Bauernschaft mit dem von ihnen gegründeten oberschlesischen Bauernblock dem Schlesischen Bauernbund angeschlossen. In Ostpreußen haben sich vor einigen Wochen die aus Gegnerschaft gegen den Landbund entstandenen einzelnen bäuerlichen
fönnen heute in den Vereinigten Staaten noch kein Zeitungsblatt erzittern machen, aber sie werden mit anderen Wellen, die von anderen Mißhandlungen der Menschheit erzittern, zum Erdbeben
werden.
Der kleine, nackte, braune Weber, der irgendwo in Indien sein Ich habe aus Ihrem Schreiben ersehen, daß Sie sich in einer Gewebe schlägt, während Millionen dem Atem seines Mundes verzweifelten Stimmung befinden. Ueberall, so sagen Sie, trium- lauschen, ist ein Symbol für die Macht des Gewissens. Er fügt phiert das Unrecht in der Welt. Stets find es die Kleinen, die Masche an Masche mit jener Ruhe, womit das göttliche Atmen die von den Großen vergewaltigt werden, Der Arbeiter Krawutschte, Beit gebiert; denn er, der Mahatma, weiß, daß der Sieg des der in der Gegenwehr eine schwarzweißrote. Fahne zerbricht, wird Guten über das Böse unaushaltsam ist. Auch er wird siegen, wie zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, während ein abliger jene anderen Weber gefiegt haben, von denen Heinrich Heine singt: General, der die Republik mit Waffengewalt zu stürzen versucht Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch. Wir weben hinein hatte, dafür sein Gehalt nachbezahlt bekommt. Sozialistische Be den dreifachen Fluch. Wir weben, wir weben." Lassen wir uns amte werden durch Verleumdungen ins Zuchthaus oder in den Tod nicht durch die äußere Macht verblenden. Eines Tages wird der gehezt, und dem geriffenen Schwindler, der einen Prinzen mimt, scheinbar gleichgültige Name Nicaragua ebenso die Gewissen betüffen alle Narren die Hände. Wie im Kleinen, so im Großen. laften, wie es der Name Dreyfus getan hat, geeignet, den BerDie schwachen Nationen werden von den in Waffen Starrenden zweifelnden Mut zu machen, die Lauen anzufeuern. Seien Sie mit Füßen getreten. Ueberall das gleiche Bild. Einmal ist es eingedent, junger Freund, daß wir nicht müde werden dürfen, das Urmenien, ein andermal Südtirol oder Marokko , heute sind es die Unrecht zu bekämpfen, ganz gleich, wo es verübt wird, auf der Chinesen oder ein winziger Staat wie Nicaragua , die in die Straße oder in der Fabrik, im winzigen Verein oder im Parlament, Interessensphäre" eines Mächtigen sich nicht einfügen und deshalb in Moabit oder vor Nicaragua . mit Kanonen, Fluggeschwadern und Kriegsschiffen gefügig gemacht werden. Sie rufen verzweifelt aus, der Zustand der Welt ist hoffnungslos, was nüßen alle Ideale, wenn man immer und überall dre rohe Macht triumphieren sähe und wenn alle scheinbare Sittlich keit der anderen sich nur als plumper Schwindel und Bauernfängerei offenbare. Dieselben Leute, die empört megen Belgien den Zorn des Himmels beschwören, zerdrücken ein Ländchen, das sie nicht im mindesten etwas angeht wie eine Wanze.
Ebenso, wie Sie, empfinden bei dem Namen Nicaragua noch piele andere Menschen ein Unbehagen. Die meisten verbinden mit diesem Wort kaum eine klare Vorstellung; dieser belangloje Fleck irgendwo auf der Erde mar ihnen so gleichgültig wie ein Mond frater. Blötzlich fühlen sie, daß Nicaragua , eigentlich höchst wichtig ist mindestens ebenso wichtig. wie der Arbeiter Krawutschte, der zu Unrecht ins Gefängnis geworfen wurde, daß Nicaragua ihnen näher liegt als meinetwegen Boisdam, daß es eine. Angelegenheit her Menschheit geworden ist. Diese merkwürdige Fähigkeit, daß mir ein Unrecht, das auf dem entferntesten Bunft der Erde verübt wurde, als ein Unrecht an uns selber empfinden, ist eine größere Garantie für den Fortschritt als alle diplomatischen Beteuerungen. Es ist unmöglich, daß die elektrischen, Bellen, die dieses oder irgendein ähnliches Unrecht auf der Welt in den Herzen der Gewissensmenschen fühlbar machen, sich nicht irgendwann einmal in dieje, befreiende Tot umjeßen. Heute triumphieren die Wolken trager in der. Wallstreet , als seien sie für die Ewigkeit gebaut. Heute brüsten sich die Betroleumkönige und Bantmagnaten, daß ein paar Kriegsschiffe genügen, um ein rebellisches Land zum Gehorsam zu zwingen. Die Schwingungen, die von Nicaragua ausgehen,
Es besteht jetzt bei uns das Bestreben, statt des teuren chinefischen Tees den Paraguay - Tee einzuführen, der billiger und sehr viel ausgiebiger ist. Dieses eigenartige Genußmittel, das in Südamerifa regelmäßig von mehr als 10 Millionen Menschen getrunken wird, hat nach eingehenden wissenschaftlichen Versuchen große Borzüge; sein Genuß ermuntert nur, ohne nervös zu machen, und die Berdauung wird durch den geringen Tannin- Gehalt gefördert. Auf die Bedeutung des Paraguay - Tees weist Prof. Otto Bürger in der eingehenden Landeskunde von Paraguay hin, die er von dem„ Garten Südamerikas " in einem soeben bei der Dieterichschen Verlagsanstalt in Leipzig erschienenen Werf bietet.
Der Tee stammt von einem Strauch oder Baum, der im Spa nischen Verba Mate heißt; daher wird das Getränk auch vielfach Blättern befleidete Strauch bildet das Unterholz ausgedehnter Mate genannt. Der 4 bis 6 Meter hohe, mit glänzend grünen wälder in Paraguay , Nordargentinien und einigen brasilianischen. Staaten. Aus den getrockneten Blättern dieses immergrünen Ge wächses wird seit langer Zeit ein in Südamerika weit verbreiteter Tee bereitet. Man rühmt ihm nach, daß er vortrefflich den Durst stillt, Hunger und Ermattung leichter ertragen läßt, die Berdauung und besonders die Funktionen der Nieren fördert und anregend, aber nicht erregend wirkt. Im Vergleich mit dem chinesischen Tee ist Mate sehr arm an Aromastoffen und steht in feiner Sujammenfegung dem Staffee näher. Der Tee mundet ebenso gut falt wie warm und ist besonders schwer arbeitenden Personen zu empfehlen; er wird besonders gern von den südamerikanischen Bergarbeitern und Bauern, von den Soldaten auf dem Marsch als Erfrischungs. mittel benutzt.
Der Beamtenausschuß des Reichstags erledigte die zweite Beratung der Reichsdienststrafordnung. Bon Abände= rungsanträgen wurde mit Rücksicht auf das Fehlen einer verant wortlichen Regierung Abstand genommen. Die dritte Beratung der Borlage wird erst nach Bildung der neuen Regierung stattfinden.
Man schlürft ihn in Südamerika mit Zucker oder mit Zitronensaft verseht durch ein besonderes Rohr mit Sieb, die sogenannte Bombilla, und aus besonderen Gefäßen, die aus Kürbissen hergestellt find. Beim Matetrinken geht die Schale gewöhnlich von Mund zu Mund. Gewaltige Flächen des östlichen Paraguay sind mit diesen Sträuchern bedeckt; im Jahre 1920 wurden 5 staatliche und 86 private Matemälder ausgebeutet, die eine Ernte von 6 600 000 kilogramm lieferten. Bei der Ernte, die gefeßlich nur vom Januar bis Auguft erfolgen darf, reinigen die Arbeiter zunächst das Stück Wald, das ausgebeutet werden soll, und errichten dort ihre Hütten. Dann schlagen fie mit ihren mächtigen Buschmeffern alle 4 bis 4½ Fuß langen Zweige der Bäume ab, sammeln sie in Bündeln von 100 Kilogramm und unterwerfen sie einer vorläufigen Röstung. Danach werden die Blätter von den Zweigen entfernt, gewogen und hergestellt wird. auf Karren den Röstwerken zugeführt, in denen der eigentliche Tee
Drei Zeitungsbäume für jeden Deutschen . Eine statistische Uebersicht über die Zeitungsherstellung und den Berbrauch an Zeitungen im Jahre 1924 weist Riesenzahlen auf. So befördert die Deutsche Reichspost im Laufe eines Jahres täglich sechs Millionen Zeitungen und Zeitschriften, deren Gewicht ungefähr 200 000 Kilogramm beträgt. Um biefe Zeitungsmassen herstellen zu fönnen, braucht man jährlich 150 000 Tonnen Holz( 1 Tonne 1000 Kilogramm), d. h. mit anderen Worten, foniel Bäume, wie ein 500 Quadratkilometer großer Wald enthält. Demnach müssen für jeben erwachsenen Deutschen , damit er feine Zeitungen lesen fann, jährlich drei Bäume gefällt werden. Dieser große Holzverbrauch erklärt sich zum Teil auch damit, daß man bisher das alte Zeitungspapier, der untilgbaren Druderschwärze wegen, nicht wieder zur Neuherstellung von Beitungspapier verwenden fonnte. Man ist aber bereits dabei, ein Verfahren zu erproben, durch das eine solche Wiederverwendung zu ermöglichen wäre, was zur Folge hätte, daß alljährlich das Papier von zwei Milliarden Zeitungen
wieder verbraucht werden könnte.
Sunft und Natur im Donautal. Einer der bedeutendsten Lichtbildner Defterreichs auf dem Gebiete fünstlerischer Landschaftsphotographien, Alexander Sauger, wird am 17. Jannar, 7 Uhr, in der Urania über eine malerische Donaureife ſprechen.
Borträge im Museum für Meeresfunde Am 18. Januar spricht Kapitän
Bontow über das Luftlichtbild im Dienste der Polarforschung,
In der Alademie der Wissenschaften( Unter den Linden 38) spricht Sonnabend, 7%, Uhr, Profeffor Franz Studniesla( Leipzig ) über das Thema: Myron, der Meister der rhythmischen Plastit ( mit Lichtbildern).
Münzbildausstellung des Reichfinanzminifterums. Ab nächsten Dommers tag werden in den Bereinigten Staatsschulen für freie und angewandte tunst, Berlin , Hardenbergstraße 33, die rund fiebenhundert eingegangenen Entwürfe für neue Münzbilder ausgestellt werden. Die Entwürfe find das Ergebnis des vom Reichfinanzministerium veranstalteten Preisausschreibens.
Das Gautlerfeft des Freundeskreises der Schule Reimann findet am Donnerstag, den 20. Jan., in den Gesamtfestfälen des Zoologischen Gartens statt. Die Substriptionsliste liegt im Reimannhaus, Landshutter Str. 38, aus,