Die Ausbildungsverhältniste im Handelsgewerbe madsen fich geradezu zu einem Krebsschaben im Wirtschaftsleben aus. Es ist allgemein bekannt, daß viele Arbeitgeber Lehr- Sonntag, 23. Januar: linge nur zur Ausnutung billiger Arbeitskräfte einstellen; an eine richtige Ausbildung zu der sie nach den Bestim= mungen des Handelsgefegbuches verpflichtet sind, denken diese unsozial eingestellten Arbeitgebertreise nicht. Aus diesem Grunde war die Errichtung und der Ausbau der faufmänni schen Berufsschulen eine dringende Notwendigkeit, damit durch den Schulunterricht wenigstens ein gewisses Maß von Berufswissen und-fenntnissen den Schülern vermittelt werden kann.
Nicht nur, daß recht viele Lehrherren ihrer Ausbildungspflicht in feiner Weise nachkommen, sondern sich lediglich auf die Ausbeutung beschränken, suchen sie obendrein noch die jungen Leute mit allen Mitteln von dem notwendigen Unterricht der Berufsschule fernzuhalten.
Dieser Unterricht ist seit jeher einer großen Anzahl von Unternehmern des Handelsgewerbes ein Dorn im Auge. Sie warfen die Lehrlinge nach beendeter Lehrzeit rüdsichtslos aus dem Betrieb, nur weil diese noch für eine türzere Zeit die Schule pflichtgemäß zu besuchen hatten. Nachdem durch das neue Ortsstatut für die Berufsschulen in Berlin der Unterricht bis zum 18. Lebensjahr ausgedehnt worden ist, muß beobachtet werden, daß diese rücksichtslose Einstellung der Unternehmer um sich greift. Die Berufsschulen haben deshalb gerade in dieser Zeit vielfach darüber zu Klagen, daß der Berufs schulunterricht durch die Arbeitgeber geradezu fabotiert wird.
Es ist natürlich unter solchen Umständen für einen jungen Menschen, der seine Lehre beendet hat und die Stellung verlassen muß, meil er noch die Berufsschule zu besuchen hat, vielfach unmöglich, eine andere Stellung zu erhalten. Deshalb rekrutiert sich das Heer der ftellenlosen jungen Angestellten nicht zuletzt in seiner Mehrzahl aus folchen Ausgelernten. Bon einer Beendigung der Lehre ist natürlich nicht zu reden, denn erfahrungsgemäß muß gerade der junge Angestellte nach der Lehrzeit darauf bedacht sein, fein Berufswissen zu erweitern und zu vertiefen. Wenn ihm das im Betriebe nicht möglich ist, bedeutet die mangelnde Gelegenheit zum praffischen Lernen eine große Gefahr für den jungen Menschen.
Vorm. 9: Morgenfeier. 11.30-12.50: Platzmusik des Musikkorps des 1. Batl. 9.( Preuß.) Inf.- Reg. Nachm. 1.10: Die Stunde der Lebenden: Alexander LernetHolenia, Hans Henny Jahnn . 2.30: Die große amerikanische Postwertzeichenausstellung( Rosen). 3: Die gesetzliche Regelung des Handels mit Futtermitteln ( Hamm ). 3.30: Der Funkheinzelmann erzählt. 4: Bergbesteigungen in Winter ( Lehner). 4: 30-6: Etté- Kanımer- Orchester. 7.05: Gedanken über den Sinn des
Lebens( Roth ). 7.30: Die Frauen der deutschen Literatur: Mittelalter( Dr. Hoffmann- Harnisch). 7.55: Das Seelenleben jugendlicher Sünder( Dr. Baschwitz). 8.30: Kunterbunt. 10.30-12.30: Tanzmusik( Orchester Etté).
Montag, 24. Januar:
Nachm. 3.30: Der Lebensmittelmarkt, ein Treffpunkt aller Länder( Annie J. Richert). 4: Novellen: ,, Wintergespinst". Von Moritz Heimann . 4.30-6: Kapelle Gebrüder Steiner. 6.15: Feuerbach, Liebermann, Thoma( Dr. Kuhn). 6.45: Rembrandt im Urteil der Mitwelt und Nachwelt( Prof. Dr. Waetzoldt). 7.30: Uebertragung aus der Staatsoper: Othello". Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi . 10.30-12.30: Tanzmusik( Orchester Etté). Dienstag, 25. Januar:
Nachm. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4: Schachstunde. 4.30-6: Konzert. 6.15: Stunde mit Büchern. 6.40: Das. Theater der Chinesen( Jacques). 7.05: Einführung in die physische Geographie( Dr. Heyde). 7.30: Der heimische Markt der heimischen Erzeugung, ein Beitrag zur Lösung des Arbeitsbeschaffungsproblems( Horwitz). 7.55: Die Grundlagen der menschlichen Gesellschaft und das Problem der Entwicklung( Prof. Dr. Preuß). 8.30: Jakob Wasser mann . 9.30: Unterhaltungsmusik der Berliner Funkkapelle.
Mittwoch, 26. Januar:
Nachm. 1.30-2: Glockenspiel der Parochialkirche. 3.30: Die Welterate and ihre Einwirkung auf den deutschen Haushalt( Dr. Martha Bode). 4: Jugendbühne. 4.30-6: Altungarische Nationalmusik. 6.30: Die Bedeutung der Landwirtschaftlichen Woche für Stadt und Land( v. Hake). 7.05: Der deutsche Rodelsport( Dr. Wernecke). 7.30: Ein Besuch bei Frau Prof. Lovis Corinth ( Jaro- Jaretzki). 8.30: Sendespiel: ,, Der Verschwender ". Ein Zaubermärchen in drei Aufzügen von Ferdinand Raimund . 10.30-12.30: Tanzmusik( Kapelle Kermbach).
Donnerstag, 27. Januar:
Nachm, 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4: Als erster Deutscher im Auto durch die Sahara ( Erpf). 4.30-6: Kapelle Gebrüder Steiner. 7.05: Spanisch. 7.35: Das dichterische Drama( Zarek). 8: Rechtsfragen des Tages ( Prof. Dr. Heilfrou). 8.30: Vortrag. 9: Konzert des Kosleckschen Bläserbundes. 10.30-12.30: Tanzmusik( Orchester Etté).
Freitag, 28. Januar:
Nachm. 3.30: Die Sprache der Blumen( Ola Alsen ). 4: Die Kanat des Sehens( Dr. Schulz). 4.30:„ Der Sohn" von Thekla Lingen . 5-6: Konzert. 6.10: Oeffentliche Gärten( Lesser). 7.05: Der Beamte als Treahänder der Allgemeininteressen( Dr. Bolle). 7.30: Spinozas Weltanschauung( Dr. Fromer). 8: Sendespiel: Die Postmeisterin". Opperette in drei Teilen von August. Neidhart. Musik von Leon Jessel . 10.30-12.30: Tanzmusik( Kapelle Kermbach).
Der Industrie- und Handelstammer zu Berlin , der diese Verhältnisse sicherlich sehr gut bekannt sind, scheint an einer Abstellung des geschilderten Uebelstandes nicht viel zu liegen, sonst hätte sie von sich aus schon dafür sorgen müssen, daß die Arbeitgeber fich anders einstellen. Unter dem Eindruck dieses Mißstandes kommt man nicht umhin, zu fordern, daß ähnlich wie in Desterreich ein Behaltszwang für die Lehrlinge eingeführt wird, damit Sonnabend, 29. Januar: fie gegen Schädigungen in der Ausbildung bewahrt bleiben. Mit einem Appell an ihre Einsicht ist bei den deutschen Unternehmern wenig auszurichten; fie müssen immer erst durch Gesetz ge= zwungen werden, den Arbeitnehmern das ihnen zustehende Recht zu gewähren.
Kundgebung des Amerikanischen Gewerkschaftsbundes.
In der letzten Nummer des American Federationist"( Organ des Amerikanischen Gemertschaftsbundes) spricht der Herausgeber über die verschiedenen Symptome des Zusammenbruchs des mirt schaftlichen Nationalismus, über das internationale Stahlfartell, die internationale Wirtschaftstorferenz usw. Er sagt in diesem Zu fammenhang u. a.:
Obwohl wir wegen unserer geographischen Lage an vielen Problemen nicht direkt interessiert sind, dürfen wir uns nicht isolieren oder bei der Schaffung einer höheren Form inter nationaler Beziehungen den uns zufominenden Teil der Verantwor tung ablehnen. Wir wissen alle, daß Kriege nicht verhütet werden tönnen, folange nicht wirklich gangbare Wege zur Bermeidung von Rorfliften gefunden werden. Die Arbeiter wünschen, daß unsere Regierung ihr Teil dazu beiträgt, damit Instanzen geschaffen merden, die sich mit der Regelung internationaler Beziehungen befaffen, und sie glauben, daß dies auch der Wunsch des Großteils der ameritanischen Staatsbürger ist."
Dazu bemerken die Pressenachrichten des Internationalen Gemertschaftsbundes: Mit großem Interesse werden wir jeden Schritt verfolgen, den der amerikanische Gewerkschaftsbund unternimmt, um die amerikanische Regierung zur Teilnahme an internationalen Konferenzen oder zum Anschluß an internationale Körperschaften zu bewegen. Die amerikanischen Arbeiter verfolgen damit eine Politik, die auch von ihren Kameraden in Europa angestrebt wird.
Sp
Aus Mailand wird uns berichtet: Trotz aller Gewalttaten, Unterbrüdungen und Berbrechen ist ein großer Teil der italienischen Arbeiter, besonders in den Großstädten, nicht den joge= nannten faschistischen Gemertschaften" beigetreten oder aber es ist ihnen gelungen, sich von der Zahlung der sehr hohen Gewertschaftsbeiträge zu drücken. tam es, daß das ganze Heer der Gewerkschaftsfunktionäre, da sie auf die Beiträge der Organisierten nicht rechnen fonnten, auf Kosten der 3entraltasse der faschistischen Korporationen gelebt hat. In der legten Zeit hat der Präsident der sogenannten faschistischen Gewerkschaften, Rossoni , überdies feststellen müssen, daß die Regierung ihren Beitrag für die Gewerkschaften herabgemindert hat und daß die Industriellen, die früher fo freigebig ihre Beiträge für die Gewerkschaftstassen geleistet haben, sie nunmehr abzubauen beginnen. In dieser mißlichen Lage ist Rossoni auf den Einfall der„ Carta del Lavoro", d. h. der Charte der Arbeit", gefommen.
Diese„ Charte der Arbeit wird nichts anderes als ein fis= falisches Gefeß sein. Die Arbeiter, Angestellten und Produ zenten werden in den faschistischen Korporationen nicht das mindeste Recht befizen. Sie werden lediglich eine neue Steuer zu tragen haben, die der faschistischen Regierung min destens 300 Millionen Lire einbringen wird. Wenn die Arbeit. geber damit einverstanden sein werden, nur solche Arbeiter einzustellen, die die Charte der Arbeit vorweisen, so heißt das, daß nur die in den sogenannten faschistischen Gewerkschaften" Organisierten Beschäftigung finden, die diese Charte" nicht eher erhalten, als bis sie ihre ersten Gewertschaftsbeiträge und die„ Charte" selbst, insgesamt etwa 60 2ire, bezahlt haben. So ist also glücklich das Problem der Bezahlung der faschistischen Gewerkschaftsfunttionäre in der Provinz gelöst.
Um die Arbeitgeber dieser neuen Form des Monopols auf die Arbeitstraft geneigt zu machen, wie fie Roffoni beabsichtigt, werden Ronzessionen auf Rosten der Arbeiter ge. macht. Im Lavoro d'Italia" entwickelt er die Grund. sätze, unter denen die Einrichtung der„ Charte der Arbeit" endgültig festgelegt werden soll, und teilt dann unter langatmigem Wortschwall mit, daß damit fattisch das Gesez über den Achtstundentag fallen und die Zwangseinführung des Neunstundentages in allen Industrien erreicht werde. Nun ist ja tlar, was diese„ Charte der Arbeit" eigentlich bebeutet: n.ur mer faschist ist, erhält Arbeit, jeder andere Pann verhungern! Das wird jedoch den früheren fozialistischen Revolutionär Rossoni nicht davon abhalten, in Genf bein Internationalen Arbeitsamt zu erklären, in Italien herrsche ge= perffchaftliche Freiheit".
D. C. I
Nachm. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4: Merkwürdiges aus Abessinien( Dr. Fuchs). 4.30-6: Etté- Kammer- Orchester. 6.30: Nenzeitliche Gesichtspunkte bei der Behandlung von Knochenbrüchen( Dr. Caro). 7.05: Wert und Unwert des Dilettantismus( Paul Friedrich). 7.30: Die neuen Arbeitsgerichte ( Wölbling). 7.55: Die spezielle Relativitätstheorie Einsteins ( Prof. Dr. Reichenbach). 8.30: Einakter- Abend. 10.30-12.30: Tanzmusik( Kapelle Kermbach).
Königswusterhausen.
Nachm. 2.30-3: Was bringt die Landwirtschaftliche Woche in Berlin für die Landfrau. Reichsverband landwirtschaftlicher Hansiranenvereine. 8.30-4:
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Dienstag, 25. Januar:
Nachm. 3.30-4.30: Schöpferische Methodik. Lehrer: Gansberg. 4.30-5: Aus der pädagogischen Welt. 5-5.30: Die Abstammungslehre des Menschen. Prof. Dr. Rawitz. 5.30-6: Grundlagen der deutschen chemischen Industrie. Prof. Dr. Großmann. 66.30: Tonkunst und Recht. Reg.- Rat Dr. Calé. 6.30-7: Spanisch für Anfänger. G. v. Eyseren und C. M. Alfieri. 7-7.30: Nordpolexpedition in alter und neuer Zeit. Wirkl. Admiralitätsrat Prof. Dr. Kohlschütter. 7.30 8: Beethovens Kammermusik. Quartette. Prof. K. Schubert. BrunierQuartett. Ab 8: Uebertragung aus Berlin .
Mittwoch, 26. Januar:
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Donnerstag, 27. Januar:
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EFK
Lachen muß man
wenn man hört, wie naiv doch manche Leute sind.
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14.
Läßt sich da Herr Bliemchen auf einer Reise nach Bayern Naturwunder zeigen. Und jetzt", so erklärt der Führer,„ kommt eine Eiche, die Io Männer nicht umfassen können."„ Ach gommen Se", wehrt Bliemchen darauf ab ,,, was soll'n wir da erscht hinjähn, wänn wir se doch nicht umspannen gönnen?!"
Freuen wir uns alle, daß uns Seele und Gemüt erhalten blieben. Kehren wir zu zwei begeisterungsfähigen Menschen zurück: zum Münchner Kindl, dem Wahrzeichen der alten, weltbekannten Zuban- Zigarettenfabrik, und Dr. Ali Nabi, unserem Tabakdoktor. Die Freude ist beim Kindl groß, als heute der gute Tabakdoktor zur Besichtigung der weiten Tabakfelder aufbricht. Ein flinker Wagen bringt beide voran. Liebes Kindl", so weist der Alte den Weg ,,, diese riesengroßen Tabakplantagen bebauten schon in ältester Zeit meine Vorfahren.
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In rastloser Arbeit gelang es mir, das Erbe meiner Väter zu vergrößern und vor allem Verbesserungen zu finden, die für sämtliche heimischen Pflanzungen ohne Ausnahme von größter Bedeutung wurden.
Nun ist Dir wohl klar, weshalb gerade unsere Tabake die edelsten und die gesuchtesten im ganzen Orient sind. Von neuem wiederhole ich es: alles das kommt einzig und allein der ZubanZigarettenfabrik zugute.
Jetzt weißt Du auch, warum die Zuban- Zigaretten ihren Weg über die Erde fanden und warum die Zuban- Zigaretten zur Weltmarke geworden sind:
Zuban- Zigaretten
sind in der Güte unübertrefflich!" Übermorgen hören Sie mehr!
Die Geschmacksrichtungen der Raucher sind wandelbar wie die Zeiten. Wir gehen mit! Die leichten, süffig süßen Mischungen unserer Zigaretten sind Glanzstücke der heutigen Zigaretten- Herstellungsart.
Drum seien Sie nicht nur Lebenskünstler, sondern werden Sie Künstler des Geschmacks! Rauchen Sie die 4 Pfg.- Zigarette
s
Zuban Nr. 6!