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Sonntag

23. Januar 1927

Aus der Film- Welt

Die Filme der Woche.

, Die Tänzerin des Zaren."

( Ufapalaft am 300.)

Sin merita notiert zurzeit das Rußland bes 3aren scheinbar über Bari . Nach Hotel Stadt Bemberg" läuft der Universal Film Die Tänzerin des Zaren". Man sieht wieder uniformierte Groß­fürsten, Generalsraupen und Gardeoffiziere, auch Torpedoboote werben nebenbei mobilisiert, dazu Ballette in der Kaiserlichen Oper zu Petersburg , unrafierte Nihilistengesichter von tropig männlichem Ausdrud, Chambreséparées in Luxushotels, und beinahe kommt es zu einer Hinrichtung. Dazwischen tanzt die Primaballerina des failerlichen Balletts. Daß ein Großfinanzier und der Großfürst Sergius fie lieben, braucht nicht betont zu werden, und daß sie einen fleinen Gardeleutnant liebt und am Schluß auch heiratet, weiß jeder Filmroutinierte vom ersten Bilde an. Schwierige Berwicklungen er­höhen den Reiz, da ohrfeigt 3. B. der Leutnant den Großfürsten, weil er an verschiedenes glaubt, was tatsächlich nicht vorgefallen ist. Nach dieser Gotteslästerung verurteilt ihn das Kriegsgericht zum Lobe. Männliche Fassung des Berurteilten in Großaufnahme. Aber der Großfürst hat ein edel flopfendes Herz. Zuerst rettet er die Tänzerin, die der Finanzmann gerade auf seiner Jacht entführt, und dann verhindert er im legten Augenblid bie Eretution, und gibt die Tänzerin mit dem beinahe erschossenen Leutnant zufammen. So edel ist er. Das Ganze ist, rein stofflich betrachtet, Kitsch. Der Filmbearbeiter hat nur die Knalleffette aus Baurids Brumns Roman Die Mitternachtssonne" herausgeflaubt, und man fönnte einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn nicht Dimitri Budhometi Regie führen würde. Manchmal gerät er in Schablone. Die Schlußfzenen mit den gewehrlabenden Soldaten und dem heranfaufenden Auto ist durch allzu häufigen Gebrauch abgenutzt, aber der ganze Aufbau des Films bleibt trobem meisterlich. Buchomekfi gibt nur die Handlung in ihren Hauptzügen, gibt geradezu den Ertraft jeder Szene. Er ift, verglichen mit früher, fachlicher geworden. Der Hauptafzent ruht aber auf der schauspielerischen Leistung. Er vereinfacht hier radikal das Geschehen. Mit ein paar Strichen sind diese Menschen scharf umriffen. Eine Handbewegung, ein Zuden des Gesichts geben die ganze Charatteriftif. Buchomeßfi entwidelt nicht langsam einen Charakter, er zeigt ihn in Situationen, die ihn auf einen Schlag flar enthüllen. Deshalb hat der Film feine störenden Längen, die Hand­lung ist immer bis zum Aeußersten komprimiert. Hinzufommt ein erwähltes Ensemble. George Sigmann spielt den Großfinanzier brutal, ungezügelt, Barvenü, bei dem in Augenblicken der Erregung dem Großfürsten nicht friecht. Dieser ist Bat O'Mallay glänzend,

jede gesellschaftliche Schminke abfällt, ein Gewaltmensch, der auch por liebenswürdig, unaufdringlich, ein Schauspieler, der nur mit den einfachsten Mitteln arbeitet. Auch der Beutnant Raymond Keenes hat starte Augenblide. Laura La Plante als Tänzerin ift endlich eine amerikanische Schauspielerin, die mehr gibt als zudrigen Augen aufschlag. Start im Affeft, tapriziös, glitzernd bedeutet sie eine mertvolle Ermerbung des Films. Buchowegři beweist aber hier, daß Regie und Darstellung auch aus einem restlos vertitschten Stoff einen Film formen fönnen, der das Durchschnittsniveau überragt.

, Sie, die Einzige." ( Mozartfaal.)

F. S.

Dieses Produkt einer deutsch - schwedischen Zusammenarbeit be­megt sich auf der Oberfläche des Gesellschaftslebens in Glanz und Schönheit, rollt einen fleinen Ronflift auf und entläßt die Zuschauer

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init dem angenehmen Gefühl, in Biarig in einer prächtigen Meeres landschaft unter gut angezogenen Menschen, tie sich ber Segeljacht, des Flugzeuges und des Autos erfreuen und fich fortwährend um ziehen, ein paar angenehme Stunden verbracht zu haben. Ach ja, es lohnt sich, den Strand von Biariz und die schönen Körper der Badenden zu bewundern. Es ist sehr nett, wenn der abgewiesene Liebhaber, der statt des richtigen Bräutigams mit der Braut ins Flugzeug gestiegen ist, fich 500 meter höher demaskiert und die Einzige zurüdgewinnt. Berloren hatte er fie, well er an ihrer Tugend zweifelte und durch eine Bette dem reichen Onfel, der fie ihm als Bartie empfiehlt, bemeifen wollte, daß fie auch nicht mehr wert jei als die anderen alle. Aber bei der Austragung dieser Bette verliebt er sich in die Dolores, es fommt zu einer wunderhübschen Liebelei in einem entlegenen Pyrenäen - Wirtshaus, aber im rechten Augenblid durchschaut sie sein Spiel und wirft fich dem Dnfel in die Arme. Es tommt zu ein paar netten Ueberraschungen und Zwischen fällen, bis er und sie einsehen, daß aus dem Spiel ernst und sie wirklich die Einzige geworden ist.

Bera Moronina gibt ber Dolores eine eigene Note; man mertt ihr an, daß fie tein bloßes Spieltäßchen, sondern eine Ber fönlichkeit ist und dabei doch alle Reize entfalten tann. Der Lieb haber ift 2. Fryland, der manchmal nur gar zu sehr den Blafierten und Ueberlegenen mimt. Sonst wären zu nennen Jwan Hedquist und Lydia Bote china and Gunnar Ungar, der als ein amerikanischer Blödian sehr frisch wirkte. Der Regiffeur Mo= lander hatte dem Film die leichte, gefällige Form gegeben. D.

Eine tolle Nacht." ( Emeltapalaft.)

Richard Oswald reiht der Serie seiner Berliner Filme einen ein. Man tut fehr anzüglich und ist recht harmlos aus Rücksicht. nahme auf die Zenfur. Es handelt sich diesmal um einen Schwant. Der Zuschauer hat also das Recht, derbe, luftige Streiche zu ver­langen. Derb sind sie mitunter, luftig zuweilen, neu aber nie. Zum Schluß empfehlen sich drei glückliche Baare. Die mancherlei Ber­wicklungen, die zum endlichen Glück führen, sind zu unwesentlich, als daß fie aufgezählt zu werden brauchten. Harry Liebtte spielt in bekannter Manier den Liebhaber, der diesmal nicht nur lieben, sondern auch noch eifersüchtig sein darf. Offi Oswalda ist mat wieder die bewußte Kleine vom Barieté und Henry Bender spielt den nach Berlin verschlagenen Provinzontel. Richard Oswald war recht trampfhaft bemüht, Eindruck zu schinden und da ihm Hermann Bicha als Hebamme noch nicht genügte, flickte er als hinein und das historische Edfenster sowie den dazugehörigen fich glückliche Erinnerung an das alte Berlin noch allerlei Soldatenbeine huldvollst verbeugenden Kaiser Wilhelm I. Der Film entstand nicht Demonstrationseinlage, durch die ein großer Teil des Publikums in aus einer Notwendigkeit heraus, ebensowenig die monarchistische die schärffte ablehnende Stimmung gerät.

, Dürfen Eltern heiraten?" ( UT. Kurfürstendamm.)

e. b.

Also auch die Amerikaner haben nicht immer das flotte Tempo, auch fie tönnen ausgesprochene Ronverfationsstüde für einen Film ausgeben, ohne fich darüber Gedanken zu machen, daß auch das feinfte Mienenspiel fein Erfag für die Unterhaltung ist. Es ge­schieht so gut wie nichts in diesem Paramount - Film. Er und Sie sind einander überdrüssig, streiten fortgesezt miteinander und führen

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ben augenscheinlichen Beweis, daß ihre Ehe scheidungsreif ist.( Boher der trreführende Titel tommt, ist unverständlich.) Aber ihre Tochter, ein echt amerikanisches Mädchen voll Initiative und Selbständigkeit, fittet die Ehe wieder zusammen. Als sie eines Nachts derfchwunden ut und die Eltern sie vergeblich fuchen, entbeden beide, daß sie mit gleicher Liebe an ihrer Tochter hängen. Da sie nun, mit einem Ber. lobten ausgerüstet, den sie kompromittiert und so zur Verlobung gedrängt hat, ins Elternhaus zurüdfehrt, finden sich auch die Eltern wieder. Malcolm St. Clair hat zwar gar fein Tempo in feiner Regieführung, entschädigt dafür jedoch durch allerlei entzückende De tails und gute Psychologie. Er verfügt über hervorragende Dar. steller: Adolf Menjou, der in Amerika das Batent darauf zu haben scheint, Schwerenöter und nicht langweilige Chemänner zu spielen; Florence Bidor, eine ebenso schöne wie im Spiel zurückhaltende Frau, und vor allem Betty Bronson , die die frische, charmante und reizende Tochter verkörpert.

W 19h 08.Die u

Die ungleichen Brüder."

f.

Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin ließ diesen landwirtschaftlichen Kulturfilm von der Ufa unter der Regie von Adolf Troy herstellen. Man mußte, mas Ziele tam. So entstand ein guter Film, der zu erhöhtem Milch­man wollte und mußte auch, wie man, rein filmisch betrachtet, gum verbrauch und zu erhöhter Milchproduktion auffordert. Man ver. mied die trockene Lehrmethode und umrahmte alle die vielen be­merkenswerten Mitteilungen mit einer Spielhandlung. Diese drängt sich nie auf, macht aber ganz gewiß den Film, namentlich für die ländliche Bevölkerung, um vieles unterhaltsamer. Als oberstes Gebot mird durch den Filmanschauungsunterricht Sauberfeit verkündet. Ihr gesellen sich als wichtige Faktoren hinzu eine rationelle Fütte rung und eine sorgfältige Auswahl der Zuchttiere.

Dem Film vorweg wurde ein Bortrag gehalten, der in den Aufruf Verbraucht mehr Milch" qustlang. Diesem Ausruf muß man die Forderungen entgenensetzen: Schafft der breiten Masse Arbeit und schafft der proletarischen Mutter das nötige Haushaltungsgeld, bann wird, höchstwahrscheinlich sogar ohne Werbefilm, der Milch­verbrauch fich heben."

Wie bleibe ich jung und schön?" ( Piccadilly.)

e. b.

,, Wege zu Kraft und Schönheit" haben bei diesem Film Pate

gestanden, aber die Verfasser wollten das Vorbild noch übertrumpfen. find die eingefügten Bilder aus dem Sportleben und der Gymnastik und indem sie eine zusammenhängende Handlung schufen. Beider ist aber weder diese Handlung, die an sich auch ziemlich zerfahren ist, noch der Schönheitskultur fortreißend. Das Ganze läuft schließlich darauf hinaus, daß ein paar Frauen, die bisher Hausputtel waren, fich einen Bubitopf schneiden lassen oder auch in die Gymnastikschule gehen, um Damit ihre Männer zurückzuerobern. Auf der Gegenseite steht das moderne Mädchen von heute, das von vornherein über alle Qualitäten verfügt, die die anderen sich erst aneignen müssen, und deshalb nicht nur ihren Bräutigam, sondern auch den Sportsmenschen Albami, einen dieser Ehemänner, entzückt. Es fehlt auch nicht der Bösewicht, ber gern im trüben fischen und die vernachlässigte Frau der Adami für sich einfangen möchte. Schließlich wird alles zum guten Ende ge­führt und nur die Zuschauer find die Leibtragenben. Denn auch dem Regiffeur Wolfgang Neff ist nichts Besonderes eingefallen, und die Darsteller von Ramen, wie Walter Rilla , Slezat, Dieterle und Hanni Weiße , Betty Aftor und Hanna Brüdmann werden nicht zum Siege geführt.

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