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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 208.

August

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Interm neuesten Kurs.

1. Münster  . Acht Genossen wegen Vergehens gegen das Vereinsgefeß, zu Geldstrafen von 15-85 M. Ge­fammtsumme 280 M.

Solingen. Von der Anklage, einen Unteroffizier beleidigt zu haben, Genosse Wilde freigesprochen. Antrag 200 M. Geldstrafe.

Stettin  . Die Genoffin Frau Naß und Frau Pangram von der Anklage der Uebertretung der§§ 43 und 149 der Gewerbe- Ordnung freigesprochen.

Janer. In der Berufungsinstanz Genosse Lehms wegen Beleidigung eines Amtsvorstehers 30. M. Geld­strafe. Erstinstanzliches Urtheil 8 Tage Gefängniß.

3. Frankfurt   a. M. Wegen Beleidigung des Ortsvorstehers Brode in Reußen, Genosse Sch midi 300 M. Geldstrafe. Altona  . Sechs Monate Gefängniß der Pantoffelmacher Bauer aus Pinneberg   wegen Majestätsbeleidigung. Antrag: 1/2 Jahre Gefängniß.

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Lägerdorf  . Der Vorsitzende des Wahlvereins wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz 6 M. Geldstrafe.

5. Goslar  . Genosse Roßtamp wegen groben Unfugs, Boykottaufforderung, 5 M. Geldstrafe.

5. Erfurt  . Wegen Beleidigung eines Oberlehrers Genosse Suth 100 M. Geldstrafe.

6. Wiesbaden  . Zwei Monate Gefängniß Genosse Reibel wegen Majestätsbeleidigung.

7. Konstanz. Die Genossen Krohn, Dittrich, Schulze und Hauri je 10 M. Geldstrafe wegen Vergehens gegen das badische Einführungsgesetz zum Reichspreßgeset. Leipzig  . Sieben Maurer wegen Hausfriedensbruchs, be­gangen bei dem Ausstand, je 10 Tage Gefängniß. " Fürth  . Wegen Vergehens gegen das Vereinsgesetz zehn Vorstandsmitglieder des Frauen- und Mädchenvereins je 10 Mark und 45 Mitglieder je 3 Mark Geldstrafe. 8. Dresden  . Wegen Beleidigung von Arbeitskollegen an. läßlich einer Arbeitsniederlegung die Genossen Rostig und Feuerberg je 5 Wochen und Genosse Hoff mann 1 Woche Gefängniß.

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Berlin  . In der Revisionsinstanz die Genossen Topf und Roland von der Anklage der Verrufserklärung freigesprochen.

10. Berlin  . Genosse Knoll wegen Beleidigung eines Stein­segmeisters und eines Garnisonbeamten, beide in Erfurt  , 200 M. Geldstrafe.

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Freitag, den 6. September 1895.

12. Jahrg.

20. Luckenwalde  . Genosse Hellsinger 5 Mandate auf verhält sich die Volkspartei zu der gewaltsamen Germanisirung je 15 M. lautend wegen Annoncirens der Einladung zu Elfaß- Lothringens   und Polens  ? Wie verhält sie sich dazu, daß einem verbotenen Volksfest. Wegen des gleichen Vergehens die deutsche Sprache der anderssprechenden Bevölkerung in dem Buchdruckereibefizer Kobisch 15 Mark. Kirchenwesen, dem Unterricht, der inneren Verwaltung und der Soden im Taunus  . Wegen groben Unfugs Genoffe Rechtspflege" aufgezwungen wird? Und warum vermieden Petermann, 1 Woche Haft. es die sonst sehr gesprächigen Verfasser des volts= parteilichen Programm Entivurfs, in diesem darüber auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen? Warum lassen sie diese Forderung der Grundrechte" unter den Tisch fallen?

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21. Breslau  . Von der Anklage, einen Maurermeister be­leidigt zu haben, Genosse Kosmeier freigesprochen. 22. Hanan. Genosse Hoch von Hanau  , und Genosse Schmidt Frankfurt, von der Anklage, in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise verschiedene Bevölkerungs­flaffen zu Gewaltthätigkeiten angereizt zu haben, frei gesprochen. Antrag: 4 bez. 1 Woche Gefängniß.

22. Königsberg   i. Pr. Drei Wochen Gefängniß, Genosse Lorenz, wegen Beleidigung eines Polizeibeamten. Leipzig  . Wegen Richterbeleidigung Genosse Wiesenthal, 3 Wochen Gefängniß.

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23. Dresden  . 30 Mart Geldstrafe Genoffe Rothe in Plauen   wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz. Meißen  . Genosse Thiepold wegen Beleidigung eines Kaufmanns 2 Wochen Gefängniß.

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26. Neu- Ruppin  . 9 Monate Gefängniß Genosse Kniestedt in Acken wegen Aufreizung verschiedener Bevölkerungs­flaffen zu Gewaltthätigkeiten gegeneinander.

27. Halle. Wegen Beleidigung von Polizeibeamten Genoffe Schneckenburger 6 Monate Gefängniß. Leipzig  . Wegen Beleidigung eines Arbeitskollegen und Verstoßes gegen§ 153 der Gewerbe Ordnung Genosse Kunigam 6 Tage Gefängniß.

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28. Duisburg  . Genosse Kohus aus Essen, wegen Majestäts: beleidigung 3 Monate Gefängniß. 29. Nürnberg  . Drei Monate und 3 Tage Gefängniß ein Genoffe wegen Verstoßes gegen§ 158 der Gewerbe­Ordnung.

Insgesammt wurde erkannt auf 1476 M. Geld, 18 Jahre 6 Monate Zuchthaus   und 4 Jahre 5 Monate 3 Wochen und 2 Tage Gefängnißstrafe. Der Parteivorstand.

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Der wirthschaftliche Theil des Entwurfes zeigt unter anderem eine Verschärfung der Forderungen zur Arbeiterschutz Gesetzgebung. Das meiste ist hier der sozialdemokratischen Agitation entnommen, ohne freilich daß die Voltspartei mit uns Schritt halten könnte. Wir lassen sie weit zurück, aber sie trippelt nach, so gut sie tann.

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Worin aber die deutsche Boltspartei sich nicht direkt an die deutsche Sozialdemokratie anlehnt, das ist auch danach! So die Forderung der Versicherung gegen Arbeitslosigkeit", die blos eine Umschreibung des " Recht auf Arbeit  " ist. Da ist zunächst interessant zu erfahren, was sich die Volkspartei unter diesem pompösen Namen denkt? Wie denkt sie sich z. B. die Ausführung dieser Reform? Sollen auch die frisch vom Lande zukommenden Arbeitskräfte versichert werden? Wer soll die Kosten tragen? Worin soll die Ver sicherung bestehen? Vor allem muß man zu diesen Fragen Stellung nehmen, wenn man mit einer solchen Forderung auf tritt. Wie gedenkt nun die Volkspartei damit fertig zu werden? Vielleicht geben uns die Gelehrten und Politiker der, Frant. furter Zeitung", die für den Entwurf so warm eingetreten ist, darüber Aufschluß?

Uebrigens will die Vollspartei nur die unverschuldete" Arbeitslosigkeit versichern. Wie gedenkt sie nun, die Scheide­linie zu ziehen zwischen verschuldeter" und unverschuldeter" Arbeitslosigkeit? Auch das ist keine müssige Frage, denn von ihrer Beantwortung hängt der Werth der ganzen Maßregel ab. Wir appelliren wieder an die allwissende Frankfurter Zeitung  ", die uns natürlich auch darin wird Bescheid geben können!. Oder? Uns will es scheinen, daß es sich für die Voltspartei dabei blos um eine Art kommunaler Armen unterstübung handelt. Dann sei man doch ehrlich und sage es!

Wir übergehen noch vieles andere, um denjenigen Punkt berauszugreifen, der in diesem Moment für uns das meiste

Was ist die Volksparkei? Aus Südwest- Deutschland   wird uns geschrieben: Die Programme der Deutschen Voltspartei Interesse hat das Verhalten der Volkspartei zum Bauern denn das Programm wurde mehrmals geändert gingen thu m. ftets sehr ins einzelne. So auch ihr neuer Programmentwurf. Die Volksparteiler lieben es, zu behaupten, die Sozial­Kein Wunder, wenn man die Rolle bedenkt, die in dieser Partei demokratie habe ihre großartigen Erfolge ihrem praktischen 13. Riel. Ein Genosse wegen unerlaubten Kollektirens 5 M. Juristen spielen. Diese Juristerei bringt es mit sich, daß hier Programm zuzuschreiben und nicht ihrer sozialrevolutionären Geldstrafe. viel paragraphirt, registrirt, numerirt wird. Stellungnahme. Dann bleibt freilich unerklärlich, warum die Berlin  . Wegen Aufreizung, Verächtlichmachung staat  - Diesmal sind im politischen Theil des Programms die Volkspartei selbst, die an den gegenwärtigen Staat ungefähr die licher und kirchlicher Einrichtungen 2c. Genosse Steding meisten Erweiterungen dadurch entstanden, daß die Grund- gleichen politischen und sozialpolitischen Forderungen stellt, wie 9 Monate Gefängniß. Genosse B aate von der gleichen rechte" von 1849, deren Ausnahme in die Reichsverfassung die Sozialdemokratie, nicht auch einen ähnlichen Erfolg aufzus Anklage freigesprochen. das alte Programm fordert, nunmehr in den Text verarbeitet weisen hat. Deshalb auch der stete Konkurrenzneid der Bolts­" Magdeburg  . Ein Tag Gefängnik, Genosse Bauwurden. Es ist also soweit nichts neues. Es ist aber nicht partei gegen die Sozialdemokratie.. müller, wegen Verstoßes gegen§ 158 der Gewerbe- alles aus den Grundrechten" in den Programmentwurf auf- Aber nun bietet sich einmal der Volkspartei die Gelegen. Ordnung. heit, zu zeigen, welche praktischen Vorzüge ihre sozial­15. Kaffel. Genoffe John, wegen Beleidigung eines Bürger- genommen worden. Gins   fehlt, das nicht ohne Interesse ist. Artikel 13 der Grundrechte" lautete:" Den nicht deutsch  - reformerische Stellungnahme hat. Beim Bauernthum stehen ihr meisters 14 Tage, und wegen Beleidigung militärischer redenden Volksstämmen Deutschlands   ist ihre volksthümliche Entweder sozialdemokratische Organisation, noch sozialdemokratische Borgesetzten, 3 Wochen Gefängniß. wickelung gewährleistet, namentlich die Gleich Disziplin im Wege. Der Bauer Ilmenau  . Wegen unerlaubten Kollektirens, ein Genosse berechtigung ihrer Sprachen, soweit deren aus der sozialrevolutionären Theorie am wenigsten zugeneigt. ist auch von Haus # 10 M. Geldstrafe. Gebiete reichen, in dem Kirchenwesen, dem Also nichts steht hier der Volkspartei im Wege, damit sie uns 16. Landshut  . Von der Anklage, groben Unfug verübt zu unterricht, der inneren Verwaltung und der einmal beweise, was sie tann und was sie werth ist! haben, fünf Genossen freigesprochen. Rechtspflege." So erklärt denn auch die Frankfurter Zeitung  ", daß die 17. Harburg  . Genosse Kaufmann wegen öffentlicher Be­Volkspartei die Erhaltung und Kräftigung" des Bauernthums leidigung 100 m. Geldstrafe. Von der gleichen Anklage nicht nur für nothwendig, sondern auch für durchaus möglich" - dolus eventualis die Genossen Weniger und halte, ein offenbarer agitatorischer Vorzug gegenüber der Sozial Weber freigesprochen. demokratie, die beides für unmöglich hält. So die Frankfurter Zeitung  "; aber wie es gemacht werden soll, darüber hat uns Wohl enthält der prinzipielle Theil des Programms den das volksparteiliche Programm Aufschluß zu geben. Hinweis auf die Selbstbestimmung" der Nationen( allerdings in Und also spricht ihr neuer Programmentwurf:( 4) Ers der vagen Form des gleichen Anspruchs auf Selbst- haltung und Kräftigung des bäuerlichen und gewerblichen Mittel­bestimmung" unser Programm fordert kategorisch:" Selbst standes; Steigerung der Produktivität des Bodens und der bestimmung und Selbstverwaltung des Voltes in Reich, Leistungsfähigkeit der mittleren und kleineren Betriebe" 19. Osnabrück  . In der Berufungsinstanz Genosse Schrade Staat, Provinz und Gemeinde"), doch das reicht nicht aus. Doch das sind offenbar blos Wünsche, die irrthümlicher Weise Bramsche   wegen Beleidigung eines Wertmeisters 50 M. Auch das alte volksparteiliche Programm enthält diesen Satz, unter die programmatischen Forderungen gerathen find. Geldstrafe. Erstinstanzliches Urtheil zwei Monate Gebegnügt sich aber damit nicht. Und thatsächlich ist Aber nicht auf Wünsche, sondern darauf kommt es an, auf welche fängniß. es für ein so ins Detail gehendes Programm, wie das Weise man sie erfüllen soll. der Wolfspartei, das selbst aus der Verantwortlichkeit der Minister Wünsche sind billig, wünschen kann man sich auch das Blaue Darauf gebt Antwort! oder der Verbilligung der Eisenbahn- Tarise besondere Para- vom Himmel. graphen macht, durchaus nicht genügend. Planmäßige Nußbarmachung der technischen Fortschritte und Hilfsmittel für dieselben" noch planmäßig"- sehr schön. Aber wie das zu stande Nußbarmachung" und dabei bringen? Sehen wir weiter!

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Effen. Wegen wissentlichen Meineides Genosse Schröder 2 Jahre 6 Monate, die Genossen Meyer und Gräf   je 3 Jahre 6 Monate, und die Genossen Jmberg, Bed mann und Wilting je 3 Jahre Zuchthausstrafe. Der Genosse Thiel wegen fahrlässigen Meineides 6 Monate Gefängniß.

Schweidnitz  . Sechs Wochen Gefängniß Genoffe Hartung in Freiburg   wegen Beleidigung der Polizeibehörde. Frei sprechung erfolgte von der Anklage, groben Unfug verübt zu haben.

20. Stettin  . Von der Anklage, zu Gewaltthätigkeiten auf gereizt zu haben, Genosse Herbert freigesprochen.

Das fehlt jetzt in dem Programmentwurf der Volkspartei. Warum? Befindet sich betreffs dieses Punktes die Boitspartei im Widerspruch mit den Grundrechten" von 1849 und mit ihrem eigenen alten Programım? Wird sie national unduldsam, wie die nationalliberale Partei?

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Es handelt sich nicht um die ferne Zukunft, sondern um die Praxis der Gegenwart, wo im Deutschen Reich noch keine Selbst bestimmung der Nationen anerkannt ist. Die Frage ist: wie

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Technische Rundschau.

noch mit einem dünnen Fädchen an das sentimentalische Bolts- Berlinischen Schärfe und resoluten Schneidigkeit von Frl. Bäckers Kunst und Wissenschaft. stück und die Syrupmoral der L'Arronge und Genossen geknüpft bei Adolf Ernst werden, gäbe es eine Posse, die einen Abglanz des find. Der Schornsteinfeger Hirsekorn ist durch Fleiß und wirklichen Lebens bedeutete. So aber zerrinnt ihr Können in ein­Berliner Poffen. Im Adolf Ernst Theater fingt feiner Hände ehrlichen Arbeit ein reicher Rentner ge- feitigen, niederen Künsten, im Vortrage grotesker Solonummern. Fräulein Dora ein Kouplet, in dessen Endstrophe sie bekennt, das worden. Das ist ja nach uraltem Volksstückbrauch die öffentliche Leben gäbe ihr noch Stoff genug zu lustigen Be Regel. Nun wird er progig, will nur mit Rittern vom Geist merfungen. Aber da hinten in der Ecke lauere der Blaue", und verkehren, fällt einem Schwindler in die Hände und erkennt da heiße es: G'scheit sein, still sein, vorsichtig sein", wie der schließlich, daß niemand über seinen Stand hinausstreben solle. Schlußvers des Rouplets lautet. Nun ist die Vorsichtigkeit Diese Philistrosität ist aber nur ein dürftig gezimmertes Gerüst( Der Clyde Tunnel. Neue Gewehre. nirgends von größerem Uebel, als bei dem Possendichter, der von um die Komödie, die in Wirklichkeit durch komisch- exzentrisches elektrische Quecksilber Bogenlampe. jeher das Vorrecht des luftigen Raths besaß, teck und nicht Vorführen von Paradebummlern wirken soll. Paradebummler leum Lampen.) verschwiegen zu sein. Wenn unsere Poffendichter selber aber find Leute, die unausgesetzt bemüht sind, die Aufmerksamkeit fich der Aengstlichkeit aus guten Gründen" zeihen, wer der Großstadt auf sich zu lenten, populär zu werden, Staat zu will da noch auf ein erneutes Aufblühen Berlinischer machen.

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Eine Petro.

Die Welt steht heute im Zeichen des Verkehrs; wenigstens trifft dies für die kapitalistisch entwickelten Länder zu, in denen nicht das Militär, sondern Handel und Industrie die erste Stelle Possenkunft hoffen und wer noch glauben, daß sich an die alten So weit geht die Wesensverwandtschaft der sogenannten einnehmen. In den großen Verkehrsmittelpunkten Englands, wo Boffentraditionen mit ihrer Verquickung von sentimentalischer Berliner   Possen, daß bei Adolf Ernst, wie im Zentral- Theater der Schiffsverkehr ebenso wenig eine Verzögerung erleiden darf, Gutmüthigkeit und sarkastischer Fronie heutzutage anknüpfen ein und derselbe komisch exzentrische Tric zu finden ist. wie der übrige Verkehr, überbrückt man nicht mehr die Flüsse, ließe? Der Handlungsreisence Lehmann( Tielscher) läßt seine drei welche die verschiedenen Stadttheile trennen, sondern baut die An zwei aufeinander folgenden Abenden, am Dienstag und Töchter immer auf elegante Gruppenbilder bedacht sein, Verbindung unter dem Flußbett, als Tunnels, die von der einen am Mittwoch, haben unsere Bossentheater, das Adolf- Ernst, wie er stellt mit ihnen förmliche Tableaus; im Zentral- Theater thut zur anderen Seite reichen. In London   wird emfig an einem das Zentral- Theater, ihre diesjährigen Novitäten aufgeführt. Es der Billethändler Pietsch dasselbe mit seinen Paradebummlern, neuen Themsetunnel gearbeitet; in Glasgow  , der großen hat sich in neuerer Zeit ein förmlicher Sport herausgebildet, zu seinen vier à la Barrison aufgeputzten und wohldressirten schottischen Handels- und Fabrikstadt, find vor kurzem die beiden ergründen und zu wetten, welche dieser Bühnen jeweilig das Töchtern, den vier Pietschern", wie es geist und geschmackvoll Ufer des Glyde durch einen gewaltigen Tunnel verbunden worden. Rennen um die Gunst Berlins   gewinnen werde". Was dem in der Poffe heißt. Allein naiver und offenherziger ist man im Der Clyde ist nur 122 Meter breit, aber sehr tief und durch geehrten Schaupöbel beffer behagen wird? Wer nicht den Zentral- Theater gewesen. Dort ist man auf gar feine Moralitäten Baggerarbeiten für Seeschiffe bis zu 51/2 Meter Tiefgang fahrbar dressirten Pudeln der Berliner   Zeitungstritit gleicht, die unter mehr bedacht. Der Possenreiz wird vorwiegend darin gesucht, gemacht, so daß auf ihm ununterbrochen ein starker Verkehr von freudigem Gebell dem Publikum apportiren, was der wohl daß das Theater und seine schauspielerischen Kräfte mit den dichtgedrängten Schiffen herrscht. Da derselbe schon durch die meinende Direktor apportirt wissen will, dem fällt natürlich die grotest- komischen Künsten und Einfällen bunter Artistenwelt vorhandenen Brücken belästigt wird, so beschloß man, die Entscheidung hart. Es ist möglich, daß alles die Szene im arbeiten. So wird bei der Soubrette selber nicht tolle Laune, Grazie neue Verbindung, welche zwischen dem Norden und Süden Bentral- Theater gesehen haben muß, da der Komiker Thomas oder Dreistigkeit zur Hauptsache. Wenn sie, gymnastisch geschult, der Stadt nöthig wurde, unter dem Flußbett zu bauen. aus einem Kanonenrohr geschossen wird und in den Lüften einen exzentrischen Tanz auszuführen vermag, dann spendet man Dieselbe besteht aus drei getrennten Tunnels, deren jeder eine zappelt. Es ist ebenso gut möglich, daß man Tielscher's drei ihrer Bravour überreichen Beifall. Der Philister Pieper aus innere Weite von etwa 52 Meter hat. Der mittlere ift für Töchter als elegant fostümirte Parade bummler wird bewundern Nakel in Posen will einmal in Berlin   den wilden Mann spielen. Fußgänger, die beiden andern für den Wagenverkehr bestimmt, müssen. Eines ist für den ünbefangenen jedenfalls klar: Das Da erlebt er in einer tollen Nacht die seltsamsten Dinge. Im und zwar sollen durch jeden die Wagen nur in einer Richtung Gerede, als besäßen wir wieder eine Berliner   Poffe, ift hohle Birkus Renz wird er zum unfreiwilligen Akteur, beim Souper fahren. Der Fußgänger- Tunnel schließt sich dem Flußbette an, Schaumschlägerei. Weder die" Parade bummler" bei Adolf mit einer Trapezkünstlerin eilt er von Abenteuer zu Abenteuer, so daß man auf einer geneigten Ebene herabgehend, zum their Ernst( Verfasser sind die Herren Jacobson und Treptow  ), noch und schließlich wirbelt noch ein Maskenball im Wintergarten auch auf Treppen, Die tolle Na ch t" von Freund und Mannstädt im Zentral vor seinen Augen auf: Den Pieper in tausend komischen Ver- ebenso wieder herauffteigt. Für Pferde, welche eine Theater geben ein lustiges, übermüthiges oder bitter- fatirisches legenheiten gab Herr Thomas. Die Darsteller des Komischen sind starke Wagenlast Wagenlast ziehen, wäre das Ueberwinden der Bild Berlinischer Vorgänge, Berlinischen Geistes. um so übler daran, je mehr das Possentheater sich den Zirkustünsten Steigung eine zu schwere Arbeit; daher sind die beiden für Trotzdem sie äußerlich grundverschieden adjustirt sind, sind nähert. Sie werden im Grunde zu einer passiven Rolle verurtheilt, den Wagenverkehr bestimmten Tunnels ganz horizontal unter. sie durchaus wesensverwandt. Beide wurzeln in einem Gebiet, wo sie aktiv sein könnten. Ihre Individualität wird zurück- dem Flußbett gelegt; durch hydraulische Aufzüge werden die das man im internationalen Artistenjargon mit dem Ausdruck gedrängt, ihr besonderer Esprit, wenn sie den haben, darf sich Lasten und Thiere in die Tiefe und aus der Tiefe wieder herauf exzentrische Komit bezeichnet. Im Adolf- Ernst- Theater kann nicht entfalten. Was könnte aus dem wienerischen Frohsinn und befördert. Wenig mehr als vier Jahre genügten, um diese man noch eher darüber getäuscht werden, weil die Paradebummler qer herzlichen Echalthastigkeit von Frl. Dora, was aus der gewaltige Verkehrsader fertig zu stellen, obwohl die

die Mitte erreicht, von 100 man