Wunsch des Zentrums wieder davongejagi wird- Es ist schlimm für sie. Ts ist eine erste und ernste Niederlage. Eine Demütigung. Es ist«in Olmütz der deutsch - nationalen Reichstagsfraktion. » Die deutschnalionale Reichstagsfraktion mit ihren Iii) Mitgliedern ist die stärkste Fraktion in der Regierung?- koalition. Sie hat eine starke Stellung im Kabinett mit ihren nier Ministern, vielleicht ist diese Stellung noch stärker, wenn sie Herrn Graes durch 5ierrn H e r g t'«rseftt. und Herrn v. Lindeiner-Wildau an Stelle des Herrn H« r g t ins Innenministerium schickt. Sie wird diese Stellung nach dem Olmütz . das sie um des Herrn Graes willen erlitten hat. erst recht ausnützen. Sie wird nach Revanche dürsten. Sie wird alles daran letzen, um dem Olmütz ein Königgrätz folgen zu lassen,«inen Sieg über ihre Koalitionsgenosien. der ihr vor' ihren eigenen Anhängern das Prestige wiedergeben fall. das sie mit Herrn Graes verloren hat. Es liegt im Wesen der Dinge, daß ihr Einfluß in der Regierungskoalition sehr stark sein wird— unabhängig von den Personenfragcn. Nachdem das Zentrum sich an den Bürgerblock verkairft hat. ist«s fest gebunden. Es ist nicht leicht, sich ans so kompromittierender Bindung zu lösen, ohne politisch weit zurückgeworfen zu werden! Darin liegt die Stärke der Deutschnationalen gegenüber dem Zentrum. Sie werden davon Gebrauch machen. Weil sie nach Rache dürsten werden, wird sich ihr Wollen auf dl« Objekte demonstrativer Politik richten, weil Erfolge auf diesem Gebiete auf die Massen ihrer Anhänger stärker wirken werden als Erfolge auf dem Gebiete des Sachlichen, die schließlich nur in einem kleinen Kreis von Interessenten emp- funden werden. Gerad« auf dem Gebiete des Demonstrativen aber können sie verhängnisvolle Verwicklungen innen» und außenpolitischer Natur herbeiführen— und keine Richtlinie wird dem Zentrum Garantien dagegen bieten. So demonstrative Politik können und werden die Deutsch » nationalen betreiben um die Frage der Staatsform und ihrer Symbole, wie auf dem Gebiete der Außenpolitik. Richtlinien sind Richtlinien, und Macht ist Macht. Die Deutschnatto» nalen gewinnen Macht durch ihren Eintritt in die Regierung — Macht, sich über Richtlinien hinwegzusetzen. Sie deuten es heute schon an! Man liest in der„K r e u z» Z e i t u n g". dem Organ des Grafen Westarp, über die Richtlinien: „Nur darauf möchten wir hinweisen, daß da? Zugeständnis der Deutschnationalen zu diesen Abmachungen nach unserer Meinung nicht aufzufassen ist ol» eine Preizgabe der tra, ditlonellen �ieberzeugungen. die auch bisher von den Deutschnationalen In konservativer Ueberlieferung gepflegt wurden. Die„Kreuz-Zeitung ' insbesondere behält sich, da sie ohnedies kein deutschnationales Parteiblatt»an« phro,« ist. voll- kommen freie Hand vor. Wir fassen unsere Aufgab« In der Zukunft besonders als ein„tousour, en vedctte" auf mit der Verpflichtung, darüber zu wachen, daß bei der praktischen politischen Zusammen- arbeit mit anderen Parteien dl, konservative Tradition hochgehalten wird. Die..Krenz-Zeitung' hat nach wie vor ihr» eigen« Meinung und«ird sie mit aller Energie«elter verfechten, getreu ihrem Wahlspruch, den sie an ihrem Kopf trägt.' ..Vorwärts mit Gott für König und Vaterland!'.. So steht am Kopf der„Kreuz- Ze i tu n g* zu lesen. Und über di« Außenpolitik schreibt sie: «Wenn nun der Weg der Verständigung mit Frank- reich welter fortgesetzt werden soll, so ist es die mindeste Pflicht der Deutschnationalen, darüber zu wachen, daß entsprechend der Auffassung ihres Parteiführer, mit der Taktik end» gültig gekrochen wird, an unsere Gegner Porlei st ongen zu machen, ohne daß nachher von der anderen Seite«ine Gegen- lcistung erfolgt. Darüber wird sich insbesondere Frankreich klar sein müssen, daß die Deutschnationalen al» Regierungspartei nicht g«» willt sind, die sogenannte Erfüllungspolitik mit- zumachen, sondern nur«ine solche Politik, die auf friedlichem
Die Hüter öer fugend. von Paul Gutmann. Die Zeltungen melden von einer Abnahm« der zurzeit Herr» schenden Grippeepidemie, aber sie sind nur in den seltensten Fällen bereit, einzugestehen, daß in Deutschland ein, Seuche in immer gefährlicherem Umsang sich ausbreitet, die man als Moralpest an» sprechen kann. Diese Krankheit, von der fast ausschließlich die sogenannten besseren Kreise befallen sind, äußert sich nicht nur IN den bekannten Schwindelerschcinungen. auch Klassenjustiz genannt. sondern sie offenbart Fäulnisprodukte, deren Gestank dem Volk den Atem benimmt. Jene bereits den Zeitungslesern bekannte Ge» richtsoechandlung aus den letzten Tagen soll un» unvergessen bleiben, wo ein sunges, schönes Mädchen von Korpsstudenten, denen sie den liebreizenden Körper hingegeben hatte, wegen geringfügiger Diebe- reien angezeigt worden war. Dieselben Ehrenjüngling«. die sie der Reih« noch inißbraulht hatten, wagten dieses ebenso bezaubernde wie halllose junge Geschöpf wegen einiger leichtsinnig uirterschlagentr Deträge von höchstens 20 Mark dem Gericht in die Arme zu treiben. Aber das ist noch mcht olles. Dt, Klassenmoral dieser akademischen Kavaliere oerstieg sich zu Aeußerungen von solcher Frechheit, wie sie das Volt nur selten in gleicher Osfenheit zu hören bekommt. Aus die Frage des Richters an einen der Ankläger, oh dos Mädchen den entwendeten Betrog nicht als vankbarkeitsbezeugung ansehen konnte, antwortete der Befragte:«Ich hätte Ihr das Geld nie ge- geben, wenn ich sie nicht für ein Fräulein o. Bergrlow. Tochter au» gutem Hause, gehalten hätte.' Die Moral der Geschichte: ein Mädchen aus dem Volk ist Freiwild, seine Schönheit und Anmut dienen ebenso wie die Arbeit dieses Volke» nur dazu, das Dasein der privilegierten Klasse zu perschönen. Der Lohn wird so niedrig geHallen wie möglich. Die Tochter au» gutem Hause hätte den ihr gebührenden Mehrwert sich aneignen können, ohne daß eine Anzeig« erfolgt wäre. St« gehört ia derselben Schicht an, wo der Raub ver» zeihlich ist oder, wie zahllose Fäll« gezeigt haben, nur als«In Zeichen harmloser pathologisch« Veranlagung gilt. Arme Schönheit, di, du in die Hände von Korpsstudenten ge» raten bist, zukünftigen Staatsanwälten oder Seelsorgern oder sonstigen einflußreichen Herrschaften. Warum konntest du mit deinem blühenden Mädchenleib nicht»inen Dicht» begnaden, der vor Dank» barkeit sich nicht hätte fasten können, der mit dir gehungert hätte, nnt dir zu den Sternen geflogen war«, d« dich nicht mit Geld be- sudall hätte, der dein« leibliche Schönheit mit geistiger vergvllen hätte. Du hingegen hast deinen Feinden dich Hingegeb«», jenen Element die dem Genuß im verborgenen frönen, ihn in der Veffenllichkell brandmarken. Dieselben Kreise, denen jene Jüngling« entstammen, haben wieder einmal entdeckt, daß dt« Moral de» Volke» aus» äußerst» gefährdet sei. und nachdem sie soeben erst das Schund» und Schmutz»
Wege und mit» Wahrung unserer Rechte nichts preisgibt und sich nicht vorher jedesmal die Trümpfe aus der Hand schlagen läßt.' Das zeigt, auf welch« Wege die Deutschnationalen �ihre Koalitionsgenossen werden schleifen wollen. Ueber die Ten- denzen in der Sozialpolitik, in der Steuerpolitik, in der Zoll- frage braucht kein Wort verloren zu werden. Das ist wichtiger als die Frage: Graes oder«in anderer. Daß Herr Graes fliegt— das ändert am W» f e n des Bürgerblocks nichts. Höchstens an seinem Schein nach außen ein wenig. Die aufklärende Wirkung des Falles Graes aber ist groß. Er enthüllt die Absichten der Deutschnationalen, ent» hüllt die Furcht des Zentrums vor Hinterhältigkeiten seiner Bürgerblockgenossen, enhüllt die innere Unsicherheit de» Bürgerblock» gegenüber dem Volte. Dieser Fall Graes — das ist der ganze Bürgerblockschacher in der Nußschale. Der Bürgerblock soll maskiert werden. Darum ist Graes geflogen. Aber gerade der Wunsch zur Maskerade offenbart seine innere Schwäche. Stingls Jlucht vor Köhler. Der Entschluß des Frtdericus-Minister» Stingl zum Rück- tritt ist seh? plötzlich gekommen. Die„Deutsche Zeitung' teilt mit, worauf er zurückzuführen ist. HerrStinglhatvordem neuen Reichsfinanzminister Dr. Köhler die Flucht ergriffen. Dr. Köhler hat als badischer Minist» scharfe An- griff« wegen der Fridericus-Mark« gegen Stingl gerichtet. Er hat im Badischen Landtag erklärt: „Wir hallen das Borgehen des Reichspostministers für»er- fehlt und mit der Würde der Republik nicht oereinbar.' Wie nun die„Deutsche Zeitung' milleill, hat Herr Stingl sich mit Herrn Köhl» nicht zusammenfetzen wollen und ist deshalb nach München zurückgekehrt. Seltsamer Witz der Weltgeschichte.. daß der Fridericus-Stingl gehen muß. wenn der Dürgerblock kommt! Sozialistisches �usianösurteil. Kopenhagen , 29. Januar. (Eig. Drahtber.) Der„Social- demokratey' schreibt zur deutschen Regierungsbildung: Poincarö an der Spitz« Frankreich «, vierDeutschnationolein Deutsch - lands Regierung, das ist gerade keine rosig« Perspektive für Europa » Völkerl Briand wie Etresemann versicherten zwar, daß eine Kursänderung in der Außenpolitik Ihrer Länder nicht beabsichtigt sei, aber schon bei her Aufhebung der Militär- kontrolle verspür« man Poincarö« lähmende Hand, und«s ist wahr- scheinlich, daß es Stresemann mit den Deutschnationalen ebenso gehen wird. E» wird sicher nicht long« dauern, bi» di« Hand der deutschnationalen Reaktion in Deutschlands Außen- und Innenpolitik eingreift. Da» Schlimmste Ist, daß die min in Deutschland geschaffenen Berhältnisse die Reaktion in den Ententelä ndern stärkt, und man versteht, daß die franzö- fische Rechtspresse mit Freudengeschrei die Meldung von der Aus- nahm« der Deutschnationalen in di« deutsche Reich»regi«rung entgegengenommen hat. Amsterdam , 29. Januar. (Eigener vrahtbericht.) D» Eintritt der Deutschnationalen tn die Reichsregierung veranlaßt J)et Volk' zu der Feststellung, daß dem Progranim d» neuen Regierung nicht der geringst« Wert beizumesien ist. pariser Sewillkommnuag. Pari». 29. Januar. (Eigen» Drahtbericht.) von den Journalisten um seine Ansicht üb» di« neue deutsche Regierung befragt.«» klärte Außenminister Bria nd:„Greifen wir nicht vor und warten wir die Taten der neuen Regierung ab!' D»„Temps' bezeichnet va9 neue Kabinett Marx al» da» reaktionärste, da» die deutsche Republik seit ihrem Bestehen gehabt hat. Man seh« sich einer Rechtsregierung gegenüber, die entschlossen sei. Rechtspvlitik zu treiben. Die Deutsch - nationalen seien die Herren der Stunde, und es habe keinen Zweck. sich darüb» hinwegzutäuschen: denn nur mit den Sozial- demotraten und den Republikanern könne gut» Innenpolitik und nach außen Annäherungspylitik betrieben werden. Die deutschnationalen Minister seien Persönlichkeiten von
gesetz unter Dach gebracht haben, bereiten sie ein neues Gesetz zum Schutz der Jugendlichen bei Lustbarkeiten vor. Natürlich sind es nicht ihre eigenen Angehörigen, die die Jugendlichen verführen, sondern, wie Immer, die Dichter und sonstigen Geistesarbeit». Darum wird diesmal zu einem besonderen Schlag ausgeholt. Jedes Dichterwort, das ein Schauspieler auf der Bühne oder im Vortrags» soat spricht, jede Geste, die» hierbei macht, kann Veranlassung zu polizeilicher Beanstandung werden, und im Wiederholungsfall kann solche Rüge die Existenz de» betreffenden Direktors oder Saal» inhabers, der dem Schauspiel» Obdach gewährte, für Lebensdauer ruinieren. Dieses Attentat auf die Getstesfreiheit übertrifft alle» bisher Dagewesene. AehnNch wie beim Schundgcsetz, ob» in noch stärkerem Maße, wird das wirtschaftliche Leben des Unternehmers geistiger Darbietungen, d» zum Beispiel auch ein Wanderredner sein kann,«in Lehr», ein Wissenschaftl». durch da» beabsichtigt« Moment d» Unsicherheit bedroht. Alle» im Namen einer so» genannten Moral, im Grunde als Mittel zur Knebelung der geistigen Freiheit. Je höher di« Schlammflut der Unmoral auf d» einen Seit« steigt, um so höher werden auf d» anderen Seite die Gchutzdömme gegen den Geist, den gesährlichen Augcnöffner und Kritiker. Man bezahlt di» Schönheit, man entehrt sie, man wirft sie wie eine aus» gepreßte Frucht auf die Straß«, aber man brandmarkt diejenigen, die. von ihren Strahlen bezaubert, ihr Lob in Werkrn des Geiste» singen, al» die eigentlichen Bersühr» der Jugend.
Zu dem Sefeßeuknmrf zum Schuß der Zugend bei CufftarMtai hat der„Schutzoerband deutscher Schriftsteller' in seiner Wüglieder» Versammlung vom 28. Januar mit folgender«instimmig gedilligtcr Resolution Stellung genommen:„Der Schutzverband erblickt in dem Gesetz zum Schutz der Jugend bei Lustbarkeiten eine außerordent- lich« Gefährdung des geistigen und künstlerischen Leben». Er wendet sich daher grundsätzlich gegen die Annahme dieses Knebewngs» gesetzes. Sollt« da» Gesetz wider Erwarten Annahme sinden. so fordert der Schutzverband, daß zumindest ein Paragraph eingeführt werde, durch den festgelegt ist daß dieses Gesetz auf Theater. aorführungen, Borlesungen und alle sonstig« wissenschaftliche,«elt- anschauliche, literarisch« und künstlerisch« Darbietungen nicht an- gewendet werden darf.' Theaterausstellung und Aolksbühuentag 1927. Auf der Magd«. b u r g « r Theaterausstellung, die im Somm» diese» Jahres ihr« Pforten öffnen soll, wird d» Verband der deutschen Volksbühnen. vereine ein« groß« Sonderschau veranftallen. die das Wesen der Lalle- bühnenbewcgung sowie ihre bisherigen Leistungen anschaulich vor Augen sühn. Die Theaterausstellunq wird{»n» den Hintergrund abgeben für den 8. deutschen Vollsbühnentag. den der Verband der deutschen Voltobühnenvereine für die Zeit vom 28. bis 26. Juni nach Magdeburg zu berufen gedenkt. Der diesjährige Vollsbühnentag wird neben den üblichen Ref»ate» und Diskussionen auch ein« Reih« größer» künstlerischer Veranstaltungen bieten. U. a. soll da, Ensemble Mr Berlin» Volksbühne im Magdeburg « Stadt Iheoter einige Gast,
betontem Nationalismus. Endlich gebe die Mitgliedschaft G e ß l e r» dem neuen Kabinett sein wahres Gepräge.„Das neu« Ministerium*. schließt das Blall,„beweist, daß Deutschland am Scheide- wege angelangt ist. wo es zwischen den sich bietenden Wegen zu wählen hatttz: es hat seinen Entschluß gesaßt und den Weg nach rechts gewählt. Das ist eine s ch w e r e S ch l a p p« für das repu- blikanifche und demokratische Deutschland und eine Warnung für Europa , der oll» Friedensfreunde Rechnung tragen müssen.' Die„L t b« r t«' kommentiert ausführlich die angebliche Int»- vention des Nuntius P a c e l f i und kommt zu dem Schluß, bah Marx die deutsche Republik für ein K o n k o r t> a t und für die Auf- Hebung der letzton Spuren d» Laiengesetz« in Deutschland verkaull Hab«.______ Rückwirkungen. Evangelischer Bund nnd Biwget-blnck. E» ist kein Geheimnis, daß her Evangelisch« Bund d« Kulturpolitik des neuen Kabinotts Marx mit ein ig» Beklonmienhett entgegensieht. Er und sein Präsident v. Doehring sind stets ebenio heftig« Gegner des Zentrum- und d» Republik , wie eifrige Anhänger der Deutschnationalen gewesen. Doehring. der in seinen Predigten mitunter ofsenherzig» war. als es das Interesse des Evangelischen Bunde» ers orderte, hat noch im Januar 192S von der Kanzel de» Berlin » Doms hei ab verkündet: „Im Nomen Jesu E h r ist i rufe ich euch auf: Holt den P r ü g e l st o ck hervor... Schlagt zu. ober im wahrsten Sinn- des Wortes! Seid unbarmherzig au» Barmherzigkeiti... Deutsche Regierungsmänner und Dolksvertreter. seid auf d» Hut! An Rom sterben die Völker!" Man wird es den Herren vom Evangelischen Bund nochfühlen können, wenn sie die Paarung Marx- Westarp«mgermaßen außer Fassung bringt. Sie haben deshalb ihrem Präsidenten anbefohlen. die Herausgeberschaft der„Täglichen Rundschau" aufzugeben. Die„Tägliche Rundschau' war ihr Sorgenkind, seit Stresemann einen außenpolitischen Einfluß auf dos Blatt errungen hatte. Die Mischung 90 Prozent deutschnattonal. 10 Prozent Volkspanei war ihnen schon zu viel. Bor der Politik nun gar, die die Deutschnationalen nach ihrer K a p i t u- lation vor dem Zentrum betreiben werden, streichen sie ihre Handelsflagge. v. Doehring hat sich dem Befehl des Evangelischen Bundes gefügt. Er hat sein« Beziehungen zur»Täglichen Rundschau" ge- iöst. Aber das scheint nicht so ganz glatt vonstatteu gegangen zu sein. Denn zu gleich» Zeit ist er von seinem B u n d e s p r ä s i- dentenposten zurückgetreten. Da wendet sich der Gast mit Grausen... Wenn im übrigen Evangelischer Bund und„Tägliche Rund- schau' versichern, an ihrem gegenseitigen Verhältnis werde sich auch in Zukunft nicht» ändern, so Ist dos ein Wechsel auf di« Zukunft, auf dessen Einlösung man gespannt sein darf.__ die(pftfestungen. Montag Botschaftcnkonferevz. Pari». 29. Januar.(Eigener vrahtbericht.) Die neuen Instruk» ttonen für Genera! n. Pawels sind in Pari» noch nicht eingettoffen. Falls sie noch heute eintreffen, wird da» Ynt»alll!«rte Milltärkomitee heute abend»och zusammentteien. im andern Fall« morgen. Auf alle Fälle aber wird Montag dt« Votschaftertonferenz zusammen- treten, um sich zu äußern, ob Deutschland seinin Entwaffiumgsver. pflichtungen restlos nachgekommen ist oder nicht; die Frage der Ostfestungev soll dem Bölkerbuvd überunesen werden. Smekon« v rüder nicht ermordet. Di« litauisch« Ge- s a n d t s cha f t tn Berlin teilt zu der Ostprelsedjenstmeldung unserer gestrigen Abendausgabe mit. daß Präsident Smetonas Brud» samt Familie lebt und ihm keinerlei Mißgeschick zugestoßen ist: es handle sich bei jener Meldung offenbar um den vor einem Monat ge- schchenen Massenmord an der Dauernfamilie S i m o n a! t i S, die das Opfer von Mordbrennern geworden ist.
spiel« geben, und auß»dem werden einig« Sprechchör« von Volks- bühnen sich zu ein» großen Darbietung vereinigen. Die Zahl der deutschen volksbuhncngemeinden, die im Berband zusammengeschlossen ist. wuchs inzwischen auf 260: die Zahl der von ihnen«faßten Mit- glied» beträgt nahezu SSV 009. Die Verteilung der Zuden aus d» well. Die sicherlich sehr idealistisch gesonnenen Juden, di« heute dabei sind, sich in Palästina eine neue national« Heimat zu schassen, haben eine Ichitt unüber- windliche Ausgabe vor sich. Die internationale Zerstreuung der Juden ist trotz mancher Millionenballungen in einzelnen Länd»n so gründlich, daß wohl auch Palästina daran scheitern muß. Nach den Ergebnissen von l92S lebten von der statistisch zu ersaffenden Gesamtzahl der Juden auf der Erde tn: Vereinigte Staaten von Rord-Lmcrika.. 26.92 Proz. Polen .............. 19,20„ Rußland ............. 18.80„ Rumänien ............. 6,86„ Deutschland ............ 4,11, Palästina............. 0,74„ Rund drei Fünftel aller Juden lebten also in den fünf erstgenannten Ländern, davon ein reichliches Drittel In den USA . Der Rest ver- teilt« sich wie folgt: Ungarn 8.8 Proz., England 2,43 Pro,.. Tschecho- stvwakei 2,02 Proz., Frankreich und Litauen je t.t Proz., Kanada und Argentinien je 0,94 Proz.. Holland und Griechenland je 0,8 Proz., und endlich Lettland 0.7t Proz.! Palästina steht also als präsumpüne Heimat der Juden mit seiner jüdischen Einwohnerzahl an vorletzter Stell« in dieser Rangordnung.
Z« Thealee de» Wesse«»»Verden vom t. bi» 14. Februar einige dodulär« Opern in erstllasfiger velehung ausgeführt. Da» vollständige vlütbner- orchester wmde verpflichtet. Al«»ortröge. Oderingenieur Dreh« r-Hannov» wird vom Zt. Jannar »i» 18. stebruar nachmittag» und abend» in der.llr-nta" sein neneiie« mweik„Das schaiiende Amerika' zur Auifübrung brwgen. zeigt ni-dt nur landichasiUch« Bilder, sondern mit Httfe klarer Trifllim« den Bau der Wollen Iraher. die Löiung de» BerkebrtproblemS, die geologische Entstehung der großen Seen und der Riagara-Fälle und v. a. m. Mary wigman » Sastsplel. da» am 6. Februar im Usa -Valall am ftoo stattfinden sollte, mutz tn die S e a l a, Nartln-Liitder-Stratze. verlegt werden. SelStt« Karten sind gegen gleichweriig« bei den verschiedenen Ber» kaujjftellen umzutauschen. Der Vildhaver Alorfia Kcha«h Iii Im Alier von#0 Jobren gestorben. Sr war einer der wenigen, die d:« SochSvlaftit wieder zu Sbr-u brachten. Er war daher auch destigt. w dem Streit um die glorabüsie«n vernichtende«»utachten abzugeben. ver Ball der Oesterreicher findet Sonnabend, be» 2. Februar, in be» Räumen de» Zoo Ilalt.— Vorverkauf gegen Einladungen von 4 bi« 7 Uhr im Ballbmeau Edenbotel und bei Turner a. Glanz. Fried rtchfiratz« 1SZ. Da» tiewer kähteiikloster al» Aluleuwsstodl. Der ganze Komplex der Gebäude de» xelchichtl-ch berühmten Stiem, r Hödtenkloster« ist in Slaatd» bi-sitz übergegangen und soll unter dem Aasten Allulrainijche Kuseumssladt al» tulturgeschichtlicheS Museum oerwaltet werden. vichlerabeud. Raouk Auernhetmer und Franz Karl» i n z k e» lese»»m Z. Februar, abend« 8 Uhr. den 8, Dichterabend de« Verband«» deutscher Erzähl» i» Herrenhaus « au« ihr«» Werke»