Einzelbild herunterladen
 
  

Die Thüringer   Wahlen.

Vorläufiges amtliches Ergebnis.

Ueber die Thüringer Landtagswahlen wird folgendes vorläufige amtliche Endergebnis mittgeleit:

1. Einheitsliffe 270 526 Stimmen, 19 Mandate( 31). 2. Sozialdemokraten 263 753 Stimmen, 18 Mandate( 17). 3. Kommunisten 113 470 Stimmen, 8 Mandate( 12). 4. Kommunistische Arbeitsgemeinschaft 3880 Stimmen, fein Mandat(-)

5. Nationalfozialistische Arbeiterpartei 27 918 Stimmen, 2 Man­date( 3). 6. Deutschvölkische Freiheitsbewegung 9147 Stimmen, 1 Man­dat( 4).

7. Demokraten 25 126 Simmen, 2 Mandate( 4). & Wirtschaftspartei 75 500 Stimmen 5 Mandate(-). 9. Aufwertungspartei 22 156 Stimmen, 1 Mandat(-). Gesamtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen 801 476 ( 882 954), Wahlbeteiligung rund 80 Pro3. Gesamtzahl der Abge. ordneten 56( 72).

Danach ergeben sich für die Parteien, die in Listenver­bindung mit der Einheitsliste stehen und die Rechte des Land­tags bilden würden, 27 Abgeordnete, während auf der anderen Seite 29 Abgeordnete stehen. Die Einheitsliste birgt in sich nach der Verteilung der Mandate unter die einzelnen Gruppen 4 Deutschnationale. 9 Landbündler, 6 Bolts

parteiler.

Das im großen und ganzen dem fächsischen Ergebnis ähnelnde Resultat gibt der thüringischen Bresse zu allerlei Betrachtungen Anlaß. Die volksparteiliche Presse stellt refigniert fest, daß fein Sieger und fein Besiegter vor­handen ist. Unter der Dede geben sie den Demokraten den Wink, die Große Koalition zu versuchen. Die demo fratische Bresse ist stolz darüber, daß ihre Partei im tom menden Landtag das Bünglein an der Wage bilden wird und propagiert mit Feuereifer die Große Koalition. Von einem lintsstehenden Journalisten erfährt man, daß maßgebende Wirtschaftsparteiler ebenfalls Neigung zeigen, zwischen Deutscher   Volkspartei und Sozialdemokraten im Hin­blick auf die Große Koalition zu verhandeln.

Die Kontrollkommission abgezogen.

Programmmäßige Durchführung des Genfer   Beschluffes.

WEB. tellt mit:

Entsprechend der in Genf   am 12. Dezember vorigen Jahres getroffenen Vereinbarung findet die Tätigkeit der Internatio­nalen Militärtontrollkommiffion am 31. Januar ihr Ende. Demgemäß werden auch die für den Verkehr mit dieser Kommiffion befonders eingerichteten Organisationen des Reichs­wehrminifteriums heute aufgelöst.

Mit dem Abzug der Interalliierten Kontrollfommission ift ein weiterer Fortschritt auf dem Wege der Be­freiung Deutschlands   von den schlimmsten sichtbaren Demüti­gungen des Berjailler Bertrages erzielt worden. Neben der Besetzung weiter Gebiete am Rhein   hat taum eine Bestim mung des Friedensvertrages soviel böses Blut in Deutschland  erzeugt, wie die Einrichtung jener militärischen Körperschaft der Alliierten in der Reichshauptstadt mit Zweigstellen in den meisten großen Städten des Reiches. Es muß zugegeben werden, daß diese Institution militärischer Kontrollstellen kaum zu vermeiden war, nachdem die Sieger eine weitgehende Ent­waffnung der Besiegten angeordnet hatten. Was hingegen vermeidbar gewesen wäre, das war das ungefchidte und befonders in der ersten Zeit oft provozierende Auftreten man­cher Offiziere der Kommission. Hat es doch fast zwei Jahre gedauert, bis sich die Herren dazu entschloffen, nicht mehr in üniform in Berlin  , Königsberg und München   herumzu stolzieren! Aber auch in manch anderer Hinsicht machte sich die Kommission äußerst unbeliebt. Viele 3 er störungen indu­strieller Maschinen und Anlagen, die sie aus angeblichen Ab­rüftungsgründen anordnete, waren rein willkürliche Entschei­dungen, die Tausende von Arbeitern brotlos machten, ohne für die Sicherheit der siegreichen Mächte von nennenswertem Borteil zu sein.

Vor allem muß gegen die JAMK. der Vorwurf erhoben werden, daß sie ein williges und übereifriges Werf Eigenartig ist die Auslegung des für die Kommuzeug der hohen französischen   Militärs war in deren Bestre nisten ja sehr wenig glanzvollen Ergebnisses durch die ben, das politische Wert der deutsch  - französischen Verständi tommunistischen Zeitungen. Sie behaupten, Stimmenzuwachs gung zu erschweren. Immer, wenn die Staatsmänner eine erzielt zu haben und nehmen' irgendwelche Zwischenwahlen als nolitische Entspannung herbeizuführen hofften, stellte sich der Maßstab, verschweigen aber, daß sie seit der vorigen Landtags- Marschall Foch hindernd in den Weg und berief sich auf alar­mahl mehrere zehntausend Stimmen verloren haben. Als mierende Berichte der Berliner   Kontrollkommission. Diese eine Auswertung des Wahlergebnisses stellt die für die Kom Tätigkeit der französischen   Offiziere in Berlin   fiel schließlich fo­munisten tonangebende ,, Neue Zeitung" folgendes fest: gar den französischen   Verständigungspolitikern auf die Nerven, Mit peinlicher Sorgfalt grenzten sich die Sozialdemokraten die felbst den Eindruck hatten, daß manche Herren in Berlin  Don allem, was auch nur im entferntesten nach Kommunismus roch, durch wichtigtuerische und alarmierende Berichte vor allem die ab. Die Gefahr einer Roalitionsregierung ist jetzt drchen weitere Existenzberechtigung der Kommission begründen der denn je, deshalb müssen alle Werktätigen die Front gegen die wollten. Dabei hat die JAMK, nach rein militärischem Schema Roalitionspolitik schließen!" gearbeitet und eine absolute Verständnislosigkeit für die einfachsten politischen Dinge in Deutschland   bewiesen. Typisch ist dafür die Art. wie die Berliner   Kommission den Aufbau der preußischen Schuh polizei erschwerte, obwohl sie damit nur den Gegnern der Republik   und des Friedens einen Gefallen erwies.

Unser Parteiorgan, Das Bolt", in Jena  , enthält sich zunächst jeder Stellungnahme zu der Auswertung des Land­tagswahlergebnisses, um den Instanzen der Sozialdemokra tischen Partei und der demokratischen Willensbildung der Mitglieder nicht vorzugreifen.

Der Werwolf tarnt.

,, Auflösung" der Berliner   Organisation

"

Die Bundesleitung des Werwolf" in Halle fühlt sich durch die Waffenfunde und die Beschlagnahme anderen militärischen Materials bei seiner Berliner   Organisation derart bloßgestellt, daß fie die Auflösung der Berliner   Organisation, die ohnehin zu erwarten war, von sich aus beschlossen hat. Sie ver­sucht es so hinzustellen, als habe der verhaftete Berliner   Leiter die militärische Aufmachung ohne Wissen und gegen den Willen der Bundesleitung vorgenommen, und behält sich vor, einen Teil der Mitglieder später in einer anderen Organisation wieder zu sammeln. Das ist die beliebte Methode aller er tappten Putschverbände. Sie ist zu oft angewandt, um noch zu blenden.

3

" 1

Die wirklichen Absichten des Werwolf" hat der Bundesführer Kloppe halle in einem Schreiben vom 24. September 1925 an den bekannten Schriftleiter der Deutschen Zeitung", v. Soden. stern, dargelegt. Da wird es als das gemeinsame Biel   bezeichnet. eine so starte Herrschaft des Verbandes zu schaffen, daß es uns möglich ist, nationalfeindlichen Regierungsstellen die Faust an die Gurgel zu setzen, aber doch nur dann, wenn wir in der Lage sind, auch durchzudrücken". Das ist eine andere Sprache als die dienstfertige Eile, mit der die Bundesleitung jezt den Landesverband Berlin   dem Zugriff der Behörden preisgibt.

Auch die Baterländische Feuerversicherungs­Sozietät, bei der der verhaftete Ehlert angestellt war und in deren Haufe die Waffen gefunden wurben, versichert, ohne Ber schulden in einen falschen Berdacht gekommen zu sein. Ehlert sei seit dem 1. Dezember nicht mehr in ihren Diensten. Die Baffen feten im Keller der Portierfrau gewesen. Weder Werwolfführer noch das Landesverbandsbureau seien in ihren Räumen unter gebracht gewefen. Das ist dieselbe Politif, die auch die Bundes. leitung nach bekanntem Mufter verfolgt. Die Deffentlichkeit wird sich an Tatsachen und nicht an Versicherungen halten.

Verleumdung erwiesen- freigesprochen!

Richter gegen Republikaner  .

Der Hofbefizer Klaus Schulz aus Bachenbrot bei Hollern war wegen Beleidigung der früheren Minister Hermann Müller  und Dr. Bell zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte in öffentlicher Rede die Vertreter der Republit inter nationales Gefindel"," internationale Lumpen und Berbrecher, die das Baterland verraten haben", genannt und wörtlich gesagt: Den Bersailler Friedensvertag haben Lumpen, die vom internationalen Gold best och en worden sind, unter. fchrieben. Schon in der ersten Berhandlung suchte Schulz fich aus der Affäre zu zichen; die von ihm aufgebotenen Entlastungs. zeugen wollten sich an nichts mehr entsinnen. Jezt fand in Stade  vor der Berufungsinstanz der Prozeß noch einmal statt mit dem Erfolg, daß der Berleumder freigesprochen wurde. Der Oberstaatsanwalt hatte ebenso wie in der ersten Berhandlung ein Jahr und sechs Monate Gefängnis beantragt. Das Gericht hatte sich aber diesmal seinen Ausführungen nicht angeschlossen.

Das neue Urteil ist ein Freibrief für alle Berleum­der von Republikanern und sicherlich nur aus den Sympathien zu erflären, die ein großer Teil des deutschen   Richtertums für die völkischen Maulhelden hegt, und die es jetzt nach der Aufrichtung des Rechtsblods wieder deutlicher zu zeigen wagt.

So wird das deutsche Volt den zwar programmäßig und doch viel zu spät erfolgten Abzug der Interalliierten Kon trolffommiffion einmütig begrüßen. Mag fie auch vom Stand­punkt der Alliierten für die Durchführung der materiellen Abrüstung umfangreiche und nüßliche Dienste geleistet haben, so hat sie auf der anderen Seite durch ihr Auftreten, ihre Schi fanen und ihre Irrtümer soviel dazu beigetragen, die gei

Der Ueberfall in Schattendorf  . Protestkundgebungen der Wiener   Arbeiterschaft.

Wien  , 31. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Zu dem blufigen Ueberfall republikanischer Schutzbündler durch ungarische chriftlich foziale Frontkämpfer in Schaftendorf( Burgenland  ) ift noch zu berichten:

Der Arbeiterschaft in den Wiener   Fabriten bemächtigte fich, als die Mordkat bekannt wurde, eine große Erregung. amenffidh in Wiener- Neustadt   wurde am Montag vormittag die Arbeit eingestellt. Am Nachmiffag verfammelten sich die Arbeiter Wiens zu einer großen Protestdemonstration. Auch in den Bergarbeiterrevieren in Neufeld   und 3illendorf im Burgenlande verließen die Arbeiter vormittags auf die Nachricht von dem Ueberfall die Betriebe und veranstalteten große Kund­gebungen.

3m niederösterreichischen Landtag hat die Sozial­demokratie am Montag fofort einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, in dem sie die Aufmerksamkeit der Regierung auf das Burgenland   lentt. Es wird darauf hingewiesen, daß von Ungarn  aus ein neuer Einfall in Desterreich vorbereitet und die Grenz­

bevölkerung heimlich mit Waffen versehen würde. Ferner ift feft­gestellt worden, daß die Frontkämpfer mit der maggarischen Bandenbewegung in Berbindung stehen und diese Bewegung nicht nur von Ungarn   aus, sondern auch von Wien   aus durch ungarische Kreise unterstüht wird. Deshalb wird die Landesregie­rung aufgefordert, bei der Bundesregierung dahin zu wirken, daß diesem Treiben endlich ein Ende gemacht wird. Der Anirag wurde ohne Debatte einstimmig angenommen.

stige Abrüstung in Deutschland   zu erschweren, daß die all­gemeine Bilanz ihrer Tätigkeit gerade vom Standpunkt ber franzöfifchen Sicherheit eher mit einem minus abschließt. Ihre Rolle geht nun auf eine Kommission des Bölker bundes über, die aber nur in ganz bestimmten Fällen mit beschränkten Aufgaben in Tätigkeit treten soll. Es wird nicht zuletzt an Deutschland   selbst liegen, daß wir den immerhin recht unangenehmen Besuch dieser Kommission überhaupt nicht erhalten. Die Sozialdemokratie wird jedenfalls dafür eintreten, daß die Politik von Locarno  , die alle illegalen Rüstungen überflüssig und sinnlos macht, loyal durch­-trotz der Anwesenheit deutschnationaler geführt wird Lippenbekenner in der Reichsregierung.

Noch keine Einigung über Königsberg.

Paris  , 31. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Die für Montag vormittag anberaumte Sigung des Interalliierten Militärtomitees fand erst nachmittags statt, da die deutsche Delegation bie neuen Instruktionen noch nicht erhalten hatte. Ueber ihren Verlauf wird an zuständiger Stelle vorläufig die Auskunft ver weigert. Es fiel aber auf, daß die Botschafterkonferenz, die am Montag vormittag tagte und sich nur mit laufenden Angelegenheiten befaßte, nachmittags nach der Sigung des Interallierten Militär­tomitees nicht wieder zusammengetreten ist. Die Sitzung ist auf Dienstag früh anberaumt worden. Man schließt in informierten Kreisen daraus, daß eine endgültige Entscheidung in der montagnachmittagssigung des Interalliierten Militärfomitees nicht erzielt worden ist. Es wird hinzugefügt, daß der einzige noch ftrittige Punkt die Befestigungen, die 20 Kilometer südlich von Königsberg sich befinden, betrifft. Die von den Alltierten ge­forderte Schleifung sollen die deutschen   Delegierten abge Ichnt haben. Auf der Seite der Alliierten wird die Ansicht ver­treten, daß diese Befestigungen, die sich auf 20 Kilometer Länge und 3 Kilometer Tiefe erstrecken, dazu dienen, die Verbindung mit den Armeen Somjetrußlants aufrechtzuerhalten. Das wird von deutscher   Seite energisch bestritten.

Schon jetzt deutschnationale Drückebergerei!

Die Rumpfregierung des Reiches befaßte fich am Montag in Abwesenheit der bereits ernannten deutschnationalen Minister mit den von dem deutschen   Unterhändler in Paris  , General Bawels angeforderten neuen Instruktionen bezüglich der Ent­waffnungsfrage. Warum die deutschnationalen Minister dieser für sie sicherlich nicht angenehmen Sigung fernblieben. ist vorläufig offiziell noch nicht flargestellt. In einem Teil der Preffe spricht man davon, daß sie gestreift hätten, um sich hinsicht­binden und dem lich der Entwaffnungsfrage nicht zu erwarteten erften Sturm der Entrüftung ihrer Anhänger im Lande zu entgehen. Troßdem tragen bie Deutschnationalen für die neuen Instruktionen des Rumpftabinetts ebenso wie die anderen Parteien dieses Bürgerblods die volle Berantwortung.

Diese neuen Instruktionen laufen auf weitere Bugeständnisse bezüglich der Oftfeftungen hinaus. Ein Teil der Befestigung wird voraussichtlich geschleift werden. Die Reichsregierung sah ich zu entsprechenden 3ugeständnissen veranlaßt, weil im Falle eines Schiedsspruches. wahrscheinlich noch weitergehende Maß nahmen ergriffen werden müssen, als es nach einer Einigung auf dem Berhandlungswege der Fall sein dürfte,

China   gegen Englands Truppen.

Eine Note der Zentralregierung.

London  , 31. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Aus Peking  wird gemeldet, daß das Auswärtige Amt der sogenannten chinesischen  3entralregierung in Peking   dem britischen   Botschafter in China   eine Note überreichte, in der die Hoffnung ausgesprochen. wird, daß die britische   Regierung die nötigen Befehle zwecks sofor­tiger zurückziehung der nach China   entsandten Truppen geben werde, damit nichts geschehe, was geeignet sei, die freund­lichen Beziehungen" in Frage zu stellen. Gleichzeitig ist eine ähnlich lautende Note dem britischen Generalkonsul in Schanghai   übergeben worden.

Der Daily Herald" hat in den vergangenen Tagen Hunderte Don Resolutionen der verschiedensten Ortsgruppen der Ar beiterpartei, der Gemertschaftsfartelle und der Genoffen­fchaften erhalten, in denen gegen die Chinapolitit der Regierung protestiert und die Zurückziehung der Truppen aus China   gefordert

wird.

Indessen gehen die Truppenfendungen weiter. Nachdem am Montag zwei Eingeborenenregimenter mit der Bestimmung Shanghai   ihren Standort Kalkutta   verlassen haben, werden am Dienstag zwei britische   Regimenter ebenfalls mit dem Bestimmungs.

ort Schanghai eingeschifft.

Auch Nordchina protestiert.

London  , 31. Januar.  ( WTB.) Der chinesische   Minister des Aus­wärtigen, Wellington Koo  , hat an den englischen Gesandten in Pefing eine Note gerichtet, in der es u. a. heißt, die chinesische  Trauerfeier mit Arbeitsruhe am Mittwoch. Regierung halte die Entsendung britischer Truppen Wien  , 31. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Das Leichen ohne ihre Einwilligung für eine außerordentliche Maßnahme, die begängnis der Opfer des Ueberfalls von Schattendorf   wird am mit den Sagungen des Völkerbundes nicht in Ein­Mittwoch nachmittag statfinden. Am Dienstag werden die Opfer lang zu bringen fet. Die chinesische   Regierung betrachte sich für aufgebahrt und dann nach dem 8 Kilometer entfernten Beetma burch die Anwesenheit fremder Truppen in China   hervor. gräbnisort übergeführt werden. Während dieser Zeit werden in gerufenen Zwischenfälle nicht für verantwortlich. Diese Mote hat ganz Desterreich die Betriebe einschließlich der Eisen- und Straßen- in der englischen Oeffentlichkeit großes Aufiehen erregt. bahnen eine Viertelstunde lang zum Zeichen der Trauer und des Protestes. stillstehen. Gleichzeitig merden die Sirenen der Lokomotiven und Fabriken in Betrieb gesetzt.

Kundgebung vor dem Wiener Rathaus  .

Am Abend fand vor dem Wiener Rathaus   eine Massenprotest­tundgebung der Wiener   Arbeiterschaft statt. Bürgermeister Genosse Seitz verlangte unter stürmischen Zurufen der Menge Sühne für den Mord in Schattendorf  .

Der Tag" läßt sich aus Magdeburg   mitteilen, daß Rote Frontfämpfer in Stärte von 2000 Mann am Sonntag in der Umgebung der Stadt eine militärische Uebung abgehalten hätten. Wie wir erfahren, entspricht die Dielbung nicht ben Tat fachen. Es handelt sich lediglich um ein fommunistisches Demonstration chen, das, wenn man die Zuschauer mit. zählt, höchstens 1200 Leute in Bewegung setzte.

Von den Sowjetagrariern. Großbäuerliche Wahlagitation.

Mostau, 28. Januar.  ( OP.) Wie die Sowjetblätter zugeben, entfaltet das Großbauernium, welches dem Sowjetsystem feindlich gegenübersteht, bei den jezigen Neuwahlen eine durchaus nicht immer erfolglose Tätigkeit und zeigt eine starke Aktivität. Es foll in manchen Wahlkreisen den Großbauern gelungen sein, ihre Beauftragten in die Wahlkommissionen zu sehen. Aus dem Gouvernement Twer( Mittelrußland) wird berichtet, baß mehrere Wahlversammlungen in den Dörfern von starken Banden gesprengt wurden. Die Sowjetblätter bezeichnen dieje als Ge­finder und Apachen, doch wird dabei nicht erklärt, welche Grünbe folche Elemente überhaupt zur Betätigung bei den Wahlen veranlaßt haben.