des Herrn Scholz erft Jahre später als richtig erfannt hat, des Verantwortungsgefühls für ledig erklärt. Jemand, der soviel Zeit zum Umlernen gebraucht hat, sollte nicht den Ehrgeiz haben, sich aufs
hohe Pferd zu ſehen und anderen Leuten, die sehr viel früher sich richtig eingestellt haben, den Vorwurf der politischen Verantwortungslefigkeit zu machen.
Es hat jahrelang gedauert, bis die Fraktion des Herrn Dr. Scholz zur Politik der Berständigung gelangt ist.
In der Deutschen Nationalversammlung hat zwischen der Deutschen Bolkspartei und der Deutschnationalen Volkspartei nur etwa der Unterschied bestanden, wie er früher zwischen Füsilieren und Musfetieren bestanden hat.( Heiterfeit.)
Und heute spricht man seine Befriedigung darüber aus, daß die stärkste parlamentarische Partei von der Regierungsbildung ausgeschlossen wurde, weil man selbst den Vorteil davon hat wenigstens in diesem Punkt haben sie ihren alten Standpunkt aufgegeben. Wir brauchen uns darüber nicht zu wundern, denn Ihre ( nach rechts) Weltanschauung ist eben rein egozentrisch.. Daß im alten Staat die Republikaner von der Regierung ausgeschlossen waren, das erschien Ihnen als selbstverständlich. Aber daß in der Republit monarchistische Republikaner oder gar nur Monarchisten in der Regierung fügen, das ist Ihnen ebenso selbstverständlich. Wir würden es bedauern, wenn ein Mann, dessen Titel auch auf politische Autorität Anspruch hat, ausgeschaltet würde von den Einwirkungen auf die deutsche Graf Bestarp hat sich gestern zu der Forderung einer fach- Bolitif. Man fann gegen den Brief des Reichspräsidenten , der die lichen Rampfesweise betannt. Wir wollen das als Ver- Bildung der jetzigen Regierung zur Folge gehabt hat, einwenden, es fprechen für die Butunft betrachten. Ich glaube, daß über dieses sei nicht Sache des Reichspräsidenten , die Richtlinien der deutschen Versprechen insbesondere Herr v. Lindeiner- Wildau außer Bolitit zu bestimmen. Aber wir denken nicht daran, diesen Satz zu ordentlich erfreut sein wird.( Heiterkeit.) Graf Bestarp hat aber unterschreiben und dadurch dem Zentrum und der Deut. diese Sachlichkeit von der Sachlichkeit auf der Gegenseite abhängig ichen Volkspartei Berantwortung abzu gemacht. Wir fämpfen immer fachlich, ohne Rücksicht darauf, wie fich nehmen, die sie zu tragen haben. Hätten diese Parteien erklärt, der Gegner verhält. Daß da, wo Holz gehauen wird, auch Späne wir sehen andere Möglichkeiten zur Regierungsbildung als die fallen, gebe ich zu. Aber wenn jemand von Ihnen( nach rechts) das Unglück gehabt hätte, von einem politischen Meuchel= mörder angefallen zu werden, dann würde fein sozialdemokratisches Blatt von einem Attentat mit der Kliftiersprize" schreiben. Wie ist es aber bei Ihnen?
Hat nicht jede Abweichung in der politischen Meinung Ihrer Preffe genügt, einen anderen ehrlos und Verräter zu nennen? Noch am 19. September vorigen Jahres hat der fromme ,, Reichsbote" gefchrieben:
„ Mit dem Begriff deutscher Nationalehre hat es nach dem Einfriff Dr. Stresemanns in Genf aufgehört."( Hört, hört!)
Etmas Schlimmeres fann man einem Staatsmann nicht zum Borwurf machen. Zeigen Sie mir ein sozialdemokratisches Blatt, das einen ähnlichen ordinären Ausfall gemacht hätte. Und mit einem Manne, der die deutsche Ehre preisgegeben haben soll, sind Sie ( nach rechts) jetzt in eine Koalition getreten. Die Art und Weise, mie Sie jeden politischen Gegner angegriffen haben und wie das von Ihrer Presse geschehen ist, das ist nicht nur beispiellos in deutschen Landen, sondern in der ganzen Welt. ( Sehr wahr!) Bismard hat einmal gesagt, daß anständige Menschen für ihn nicht schreiben. Dieses Empfinden müßten Sie( nach rechts) eigentlich auch haben.
Die Linke weiß, daß sie in dem jebigen Reichspräsidenten feinen Barteifreund hat. Aber von einem einzigen Falle abgesehen, ist mir fein ordinärer Anwurf gegen den jezigen Reichspräsidenten befannt geworden. Dessen freue ich mich, denn der Präsident der deutschen Republif, welchem Parteilager er auch angehört, ist für uns der Repräsentant diefes Staates, dem unser ganzes Herz gehört. Und der eine Fall, den ich erwähnte, war ein geschmacklojes Gedicht, das in einem sogenannten fommunistischen Wizb.att erschienen war. Aber hierbei ist für Kom. pensation gesorgt worden. Dieses Wigblatt wird gedruckt in dem gut deutschnationalen Hause Lüdtke in Berlin ( hört, hört! links. Abg. Laverrenz[ Dnatl.] ruft: Das stimmt ja nicht, der Mann ist ja nicht deutschnational.) Das Ver halten dieses Mannes ist allerdings echt deutsch national Er hat nämlich nachträglich erklärt, daß er feine Kenntnis von dem Gedicht gehabt habe, weil er sich nicht um alle Aufträge fümmern könne. Außerdem habe er aber den Auftrag der Kommunisten angenommen, weil seine Arbeiter nichts anderes zu tun gehabt
hätten.( Heiterfeit.)
Was hat die deutschnationale Partei bisher er reicht? Der Reichspräsident hat im Dezember nicht die stärkste Partei zur Regierungsbildung herangezogen und nicht die Bartei, die das Mißtrauensvotum eingebracht hat, fondern den Wunsch nach Bildung eines rein bürgerlichen Kabinetts ausgedrüdt Haber die Deutschnationalen sich bei dieser Gelegenheit nicht an einen parlamentari fchen Borgang erinnert, der erst taum zwei Jahre alt ist? Im Mai 1925 hat die deutschnationale Fraktion, die damals 4 bis 5 Mit glieber mehr hatte als die Sozialdemokratie, darauf ihren Anspruch begründet ,, a Is stärtste Partei vom Reichspräsidenten mit der Bildung der Regierung beauftragt zu werden. Und im Reichstag hat Graf Bestarp es damals als einen Verfassungsgrund. jazz hingestellt, daß die größte Partei mit der Regierungsbildung betraut werden müsse. Als Reichskanzler Marg sich dagegen verwahrte, daß eine folche Nötigung zur Heranziehung der größten Bartei bestehe, da erhob sich da drüben der Ruf: Unerhört!
Studien von Hans Heinrich Strätner.
Varieténarr.
Lacht doch, Leute, lacht mehr, lacht mehr, wenn ihr nicht lacht, verlier ich mein Brot. Was seht ihr nur immer in meine Augen, es lallen die Lippen doch tolle Scherze, bin der lustigste Narr auf der Welt, trage das bunteste Narrenkleid, stecke voll Wiz und sprühender Bosheit, laffe mich schlagen, wenn's euch gefällt. Lacht doch, Leute, lacht toll über mich und seht nicht immer in meine Augen. Was fümmern sie euch? Lacht... lacht! Wenn ihr nicht
lacht, verlier ich mein Brot.
Blinder Bettler.
Regen, Regen, den ganzen Tag, alles wird grau und düster sein, schlurfende Schritte, eintönig dumpf, Nebel erblindet die Menschen. Fühle jetzt einen Atem nach und ein Geldstück in der Müze. Knistert Seide vorbei, vorbei... Alles flimmert um das liebe Wesen, als wenn Gonne grell auf meine Augen schiene. Ich weiß ja nichts von blonden Haaren, roten Lippen und der Schultern Elfenbein. Habe nie ein Weib gesehen, nie über einen Frauenleib getastet, aber in mir ist ein Bild, schön wie Gottes Traum, als er die Welt erschuf.
Porträt eines Fatalisten. Gestern führte mich der Weg in Lasterhöhlen, wo geile Luft an allen Tischen hockt, heut trug er mich in einen Dom, morgen werde ich vielleicht mit einem Bettler an der Straße figen, an Gefängnistüren klopfen oder fromme Psalmen dichten. Manchmal schüttle ich den Kopf verwundert, aber frage nie nach einem Grunde, über laffe mich der Strömung und der Stunde und treibe ich einſt fort vom Leben und bricht die Scholle unter mir, ich werde nur lächeln
fönnen.
Der Edensteher,
Ich gähne und gähne. Was soll ich denn anders tuen? Mauern stügen mich, bis ein Schuhmann tommt. Du lieber Gott, wie bunt ift beine Welt, aufgetakelt jede Straße! Ich falle nur noch, bin nicht befoffen. Das Lallen tommt vom leeren Magen. Wenn ich nur wüßte, was ein Sperling weiß, wenn er Pferde sieht...
Du
Dirne.
einst eine weiße Lilie unter einem Muttergottesbilde. Da löfte in milder Mondesnacht ein Mann deine feidenen Haare. Färbte sich der Himmel rot, übergoß dich bleiche Blume scharlachrot mit sündigem Blut. Buchs aus zartem Kelche Sehnsucht, sprang Männern gierig zu. Ließest dich als roter Mohn in sommergelbe Felder pflanzen. Manchmal streicht dein heißer Odem hin zum Muttergottesbilde und lacht lüftern über eine Stelle, wo einst eine Lilie stand.
die
Auf in den Sportpalast!
Das schaffende Berlin demonstriert gegen den Bürgers block! Donnerstag, den 10. Februar, abends 8 Uhr, veranstaltet die Sozialdemokratische Partei Deutsch lands im Sportpalaft, Potsdamer Straße 72, eine
Massenkundgebung
gegen die drohende politische, soziale, fulturelle Reaktion! Heraus zum Protest! Beigt der Regierung des Bürgerblocks, wie das schaffende Bolt Berlins zu ihr steht! Bezirksverband Groß- Berlin
Bildung eines Bürgerblocks und hätten sie darauf bestanden, in der ihnen als richtig erscheinenden Weise die Krise zu lösen, dann hätte der Reichspräsident eben nachgeben müssen und er würde nachgegeben haben.
Bürgerblock gegen Arbeiterschaft.
Nun hat Herr Guérard davon gesprochen, daß die Rede des Abg. Scheidemann bedauerlich gewesen wäre. Aber wir wissen ganz Adenauer schon zu einer Zeit, wo noch nicht an die Rede Scheide gut, daß Herr Dr. Scholz Ihrem( zum Zentrum) Parteifreund zum Ausdruck gebracht hat. Und wenn die Rede des Grafen Westarp manns zu denken war, feine Abneigung gegen die Große Koalition die jetzige Koalition nicht zerschlägt, dann hätte sich mit der Rede Scheidemanns auch die Große Koalition machen lassen.( Heiter
teit.)
Auch ohne diese Rede würde die Deutsche Boltspartei die Große Koalition gar nicht gemacht haben. Diese Rede ist auch gar nicht der Grund. Etwas anderes iſt es aber mit einem anderen Punkt in dem Schreiben des Reichspräsi. denten, in dem die bürgerlichen Parteien in Gegensaz gestellt werden zu den Linksparteien. Ich dachte immer, jeit dem August 1914 gebe es feine Parteien mehr, sondern nur noch Deutsche. ( Heiterteit. Ruf von rechts: Werden Sie doch, deutsch national!)
Ich sage ja nicht, daß Sie Sozialdemokrat werden sollen, denn uns liegt nichts an Ihnen.( Heiterfeit.)
Das Entscheidende an dem Briefe ist, daß von bürgerlichen Parteien im bewußten Gegensatz zur Sozialdemokratie die Rede ist, daß also in der neuen Regierung feine Vertreter der Linksparteien fihen follen. Es ist ihr zur besonderen Pflicht auferlegt worden die berechtigten Interessen der breiten Arbeitermaffen zu wahren. Wir haben also recht, wenn wir diese Regierung als eine Regierung des Befitbürgerblocks bezeichnen.
Dieses Wort ist ja nicht zuerst von uns geprägt worden, sondern der Redner der Zentrumsfrattion, Dr. Birth, hat eine solche
Selbstmörder.
Wahnsinn nagt an meinem Hirne. Gedanken bröckeln leise ab. Nachts im Traume merk ich's deutlich, wo mein Weg zu Ende geht. Birre Bilder hängen nächtlich wie Beitchen über meinem Bett, zerriffen, ausgerenft im Hirn, die anderen zucken stündlich: schieß zerfetzte, verzerrte Bilder vom Tage. Viele Nervenfäden hängen, dich tot! Großstadtdichter.
Gestaltung schreiend. Gier ausgehungerten Leibes reißt mich aus Bin voller Gefichte, ausbrechend aus chaotischen Gründen, nach Geburtswehen vor stumpfe Fronarbeit. So stehe ich am Bulte, von morgens bis abends, addiere Zahlen in großen Büchern. Bin von Gesichten schwer und schreite gebückt wie schwangere Frauen, feffle, dämpfe den Aufschrei leidender Kreatur, will nicht Erlösung durch Totgeburt.
Plötzlich bricht Wert aus mir, die Zahlen auf meinem Bulte tanzen, Wände schieben sich auseinander, ich schreite geblendet glück selig durch Tage und Nächte, gebäre... Und liege entfräftet, fiebernd und fröstelnd in armer Borstadtkammer. Bin ohne Arbeit, bin ohne Geld, muß meine großen Gesichte verkaufen. Gräßliches Opfer vor dem Rachen des Hungers.
Der Kultusminister über die Pestalozzi- Stiftung. Am 17. Februar wird an allen preußischen Schulen das Andenken Johann Heinrich Pestalozzis gefeiert werden. Im Zusammenhang hiermit veröffentlicht der preußische Kultusminister foeben einen Aufruf für die Pestalozzi Stiftung", in dem er die Bevölkerung auffordert, in Pestalozzis Sinne eine Arbeit zu beginnen, die unserer Zeit so not tut wie Pestalozzis Wert den Kindern seiner Beit". Wie der Amtliche Preußische Breffedienst den Ausführungen des Miniſters entnimmt, wird zugunsten einzelner hervor. ragend begabter minderbemittelter junger Menschen die Bestalozzi- Stiftung als Stiftung des öffentlichen Rechtes errichtet. Sie will ihnen während ihrer Schulzeit in den öffentlichen und privaten Bolts-, mittleren und höheren Schulen über wirtschaftliche Schwierigkeiten, die der Entfaltung ihrer Anlagen im Wege stehen, planmäßig hinweghelfen. Diese Hilfe wird auch dem werdenden Lehrer aller Schularbeiten während seiner beruflichen Ausbildung durch die Stiftung zuteil. Die Stiftung unterstützt ohne jede Rücksicht auf Herkunft, Bekenntnis und politische Gesinnung, sie soll, von einem aus Schulsachverständigen bestehenden Borstand sachverständig geleitet, im Kuratorium und in der Generalversammlung der Spender Vertreter aller beteiligten Lehrer, Eltern- und Verwaltungsfreise zu gemeinsamer Arbeit vereinigen. Die Generalversammlung der Spender besteht aus den Persönlich feiten und Vertretern derjenigen Verbände und Körperschaften, die 500 m. verpflichtet haben. Sie wählt ihre Bertreter in das sich zur Errichtung laufender Jahresbeiträge von mindestens Kuratorium und in den Vorstand. Der preußische Finanz minister hat der Stiftung 75 000 m. zur Verfügung gestellt. Die dem Kultusminister vom Reichsminister des Innern für Er ziehungsbeihilfen an Schüler allgemein bildender Schulen jährlich
Koalition als Befißzbürgerblod bezeichnet. Graf Bosadowity hat schon 1906 hier im Reichstag gejagt: Befiß ist teine Tugend, sondern nur eine angenehme Tatsache."
"
Das Zustandekommen dieser Regierung ist nur möglich gewesen durch das Gefühl der Zugehörigkeit zu der einen und derfelben Klaffe.( Sehr richtig b. d. So3.) Dieser Bürgerblod erkennt das an, was Sie( nach rechts) immer bestreiten, nämlich den Klassentamps.( Sehr richtig b. d. Soz., Widerspruch rechts.) Bezeichnend ist doch folgende Tatsache: In diesen ganzen Tagen, die ausgefüllt waren mit dem schweren Kampf zwischen Deutschy jeden Tag trat ein Paar in den Ring wobei allerdings die eine Partei mehr Hafen machte, als sie schlug ( Heiterkeit), da war die Einigung fofort da, als man über soziale und wirtschaftliche Dinge sprach.
nationalen und Zentrum
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Für den Achtstundentag!
Ich erinnere an die Insterburger Rede des Herrn Dr. Scholz, in der er ausführte, daß mit der Sozialdemokratie tein Arbeitszeitgefeh gemacht werden könne, und das war der eigentliche Grund des Herrn Scholz gegen eine Linksfoalition und für die Rechtskealition. Daß Herr Dr. Scholz mit uns fein Arbeitszeitgefeß machen fann, das ehrt uns.
Denn wir halten allerdings in dieser Zeit der furchtbaren Erwerbslosennot am Achtstundentag fest, wir wollen ihn wieder erhalten, weil mit der Wiederherstellung des Achtstundentages Hunderttausende von Erwerbslose wieder in die Betriebe hineintommen und vor förperlicher und geistiger Berelendung gerettet werden können.
Wenn in der tiefsten Zeit der Depression, im November 1918, der Achtstundentag möglich gewesen ist dann wird ihn die deutsche Wirt schaft auch jetzt tragen fönnen. Das ist auch möglich nach den Erfahrungen, die man in Amerika gemacht hat. Die Verständigung zwischen den Deutschnationalen und dem Zentrum ist zustandegekommen auf dem Rücken der Arbeiter, das wissen nicht nur die fozialdemokratischen Arbeiter, sondern auch die christlichen und die deutsch nationalen Arbeiter.( Sehr richtig bei den Sozialdemokraten.)
Abrechnung mit den Deutschnationalen.
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Ich wundere mich, daß Dr. Scholz es gewagt hat, den Deutsch nationalen die Frage vorzulegen, wie steht ihr zur Weimarer Verfassung , zum Locarno Patt, zum Bölkerbund, zum Dames Plan? Das alles war doch bisher Verrat, Bersklavung des deutschen Volkes. Nach den Erfahrungen, die man mit den Herren beim Dawes- Plan gemacht hat, fonnte man ja allerdings den Deutschnationalen schon etwas zumuten. Aber wenn einmal der Versuch gemacht worden wäre, mit meiner Partei in dieser Weise zu verhandeln, dann wäre er derart lieblos von uns behandelt worden, daß ( Heiterkeit.) Ich bestreite nicht, daß unter den rechtseingestellten er bis nach Insterburg hätte fliehen müssen. fruchtbarkeit der von ihnen bisher betriebenen Politik einzusehen. Männern auch solche sind, deren Intelligenz ihnen gestattet, die Uniman nicht leben, die Kontinuität der Geschichte erfordere es, sich auf Ich kann mir vorstellen, daß fie der Ansicht sind, von Protesten könne den einmal festgelegten und als sicher befundenen Weg zu stellen. und ich freue mich, daß diese Herren jetzt schon nach 8 Jahren zur besseren Erkenntnis gefommen sind, denn sonst hat es 50 Jahre gedauert bis sie die Notwendigkeiten der Zeit erkannt haben. Ich stehe auch nicht an zu erklären, daß ich in solcher Veränderung der politischen Einstellung einen hohen Gewinn für den Staat erblide.
Bir Sozialdemokraten stehen nicht auf dem Standpunkt der Aechtung ganzer Klaffen, ganzer Parteien, ganzer Konfeffionen, wir wollen, daß jeder in diesem Staate fich heimisch fühle und fich als gleichberechtigt betrachte.
9d dri
Eine solche Aenderung der politischen Einstellung begrüße ich und ich verstehe es auch, daß man sich nicht damit beeilt, sie zur allgemeinen Kenntnis zu bringen.( Seiterteit.) Aber die Frage ist doch, ist dieses Betenntnis echt, wenn es abhängig gemacht wird von einer Gegenleistung in Gestalt von
4 Ministerfeifein? Wenn auf Grund der Richtlinien ein lagbarer Anspruch bestände, dann würde das Zentrum in allen Instanzen einen glänzenden Sieg erringen. Denn die Richtlinien sind vollkommen flar. Sie geben alles preis, was die Deutschnationale Bolfspartei 8 Jahre lang hier gesagt hat.
überwiesenen Mittel gedenkt dieser fünftig der Pestalozzi- Stiftung zu übergeben. Laufende Jahresbeiträge und Einzelzumendungen bildung, 8, Unter den Linden 4, zuzuleiten, das den Eingang find zunächst dem Ministerium für Wissenschaft, Kunst. und Volksbestätigen und weitere Mitteilungen machen wird.
Reichsarbeitsminister hat auf Anregung des Reichswirtschaftsverban Bildende Künstler im Reichsarbeitsbeschaffungsprogramm. Der des bildender Kürstler in einem Rundschreiben darauf hingewiesen, baß eine Beschäftigung erwerbsloser Künstler im Rahmen der Arbeiten und Aufträge der einzelnen Beschaffungsstellen möglich sei. Bei der Bergebung jolcher Arbeiten, für deren Ausführung bildende Künstler in Frage fommen, sollten die Beschaffungsstellen möglichst die Bedürftigkeit der Bewerber in Betracht ziehen und mit den örtNach diesem Rundschreiben wird sich gewiß die Möglichkeit ergeben, lichen Wirtschaftsverbänden bildender Künstler Fühlung rehmen.- Künstler für die Ausschmüdung öffentlicher Gebäude und für die Gebrauchsgraphit im Dienstverkehr im Rahmen des Arbeitsbeschaf fungsprogramms zu beschäftigen. Doch fönnen bei gutem Willen der Behörden vielleicht auch andere Gebiete hier für die Arbeitsbeschaffung der Künstler sich öffnen.
Deutsche Kunst in Afghanistan . Die Regierung von Afghanistan läßt einige Kilometer von der jeßigen Hauptstadt Kabul in großzügiger Weise eine neue Hauptstadt nach neuzeitlichen städtebaulichen Gefichtspuntien erbauen. Die Arbeiten leistet ein deutscher baumeister der Berliner Technischen Hochschule, Dr.- Ing. Harten. Baufünstler, der frühere Assistent von Geheimrat Brig, dem StädteAls Bildhauer für die künstlerische Ausschmückung des neuen Ba fastes des Emirs ist jetzt der junge Berlirer Erich Schmidt berufen und auf mehrere Jahre verpflichtet worden. Schmidt ist Schüler von Professor Hermann Hosaeus , in dessen Werkstatt er bisher tätig war. in der neuen Hauptstadt von Afghanistan arbeitet bei Harten schon ein jüngerer Berliner Bildhauer namens Maas .
Die getaufte Seefuh. Londoner Blätter verzeichnen eine Nach richt aus Natal, wonach dort an der Küste ein seltsam menschenähnliches Wesen aus dem Wasser aufgetaucht sei, das nicht nur die Eingeborenen, sondern sogar mancher Europäer geneigt waren für eine Meerjungfrau zu halten. Natürlich werden diefe abergläubischen Ansichten von den Berichterstattern mit Ueberlegenheit zurüdgewiesen, da es sich zweifellos um nichts anderes als eine gewöhnliche Seekuh handle. Bei dieser Gelegenheit wird jedoch daran erinnert, daß noch im 16. Jahrhundert in Bangor eine solche Seefuh von den dortigen Miffionaren für eines der fagenhaften Meermädchen gehalten und zum Heil ihrer Seele feierlich getauft wurde.
Das Gauklerfest des Freundestreifes der Schule Reimann findet am 26. Februar wiederum in den Gesamträumen des Zoologischen Gartens statt. Die Subskriptionslifte liegt beim Feſtausschuß im Reimann- Haus,
Landshuter Str. 38, statt.
Erwerbung des Palazzo Farnesina durch die italienische Regierung. Die italienische- Regierung hat für zwölf Millionen den Palazzo Farnesina finden. am Zaniculus erwerben, in dem sich die fostbaren Gemälde Raphaels be
Dorter Bersteigerung erzielte bas Gemälde Rembrandts Titus im ArmUeber eine Million Mark für ein Rembrandt - Gemälde. Bei einer Net ftuhl einen Preis von 270 000 Dollar.