Nr. 62 ♦ 44.?ahrgaag
1. SesSsge ües Vorwärts
Sonntag, 6. Jebruer l927
„Nichts als Zlerger imb Arbeit machen einem die Göhren !'— Wie Mi hört mau diesen Stoßseufzer. Und die Mütter haben recht; nur; nie!« sind selbst schuld an diesem Zustand, den sie erst geschaffen haben, rocil sie ihre Erziehung nach dem Grundsatze einrichteten:„Das Kind soll noch nicht arbeiten; dazu kommt es noch früh genug!'— Und so mächst so ein kleiner Mensch heran,«in geliebter, kleiner Strolch zwei, drei Jahre lang; doch mit einem Male ist die groß« Landplage feriig. Mutter weiß nicht aus noch ein vor Arbeit und klagt oft geni-g vor allen guten Bekannten darüber, daß man„von den Kindern so gar kein« chilfe hat'. Und schließlich tröstet man sich: Wenn sie nur erst unier fremde Menschen kommen, werden sie schon anders werden. Aber bis dahin schleppt Mutter resigniert ihre Arbeitslast weiter und freut sich schließlich auf die ruhige Zeit,„wenn die Kinder erst aus dem Hause sind'.— Ja. so ist es oft; Mutter hat eben den richtigen Zeitpunkt, sich aus ihren Kindern Hilfen zu erziehen, verpaßt. Montelfori km Haushalt. Wir haben alle schon von den Montessori -Kindergärten gehört, rud davon, daß da schon drei- bis oieriährig« kleine Purzelchen richtig„große Leute' spielen, spielend lernen, spielend arbeiten, i iren Mittagstisch Herrichten und ihr Süppchen auftun. Aber das l aben noch die wenigsten Mütter begriffen: sie könnten dieselben Resultate erzielen, wenn sie nicht die wichtigste Zeit für die Er- z chimg des Kindes, die ersten drei Lebensjahre, ungenützt verstreichen l eßen. Denn es gilt wahrhaftig das Wort:„Was Häuschen nicht l rnt, lernt Hans nimmermehr.' Frellich kostet solch«ine erste Er- r hung ein wenig mehr Zeit, Äs wenn, nach„guter" alter Art, die Mutter selbst dem Kinde jede Arbeit abnimmt, aber diese Zeit wird m allen folgenden Jahren hundertfach wieder hereingebracht.— Me s:ll man denn, wann soll mau begiuueu?— Am besten läßt sich hier an einigen praktischen Beispielen zeigen, wie früh diese„Er- z ebung zur Hilfe" schon einsetzen kann. Da ist ein kleiner Bcngel, noch nicht zwei Jahre alt. Er spricht noch das herrlichste Racker- latein. und„Mama ",„Buch" und„du, du' sind seine einzigen ver- siändlichen Wort«. Ueberall sind seine Händchen, und alles muß er- gründet und erprobt werden; das fetzt natürlich Verbote. Aber ihm vvrd nichts„weggenommen"; er hat schon gelernt, aus den Befehl ..hinlegen, wo hergenommen' alles wieder an genau denselben Platz zu bringen, wo es eigentlich stand— Uhren, Bücher und Tassen. Wenn auch unter Protest— aber er trägt das aus dem Bücherregal ossiohlene Buch getreulich wieder zurück und steckt es in da-jelb« ffach. Er trägt sein leeres Milchtöpfchen wieder in die Küche, schleppt Kohlen zum Ofen und holt die Stiefel. Und er holt sogar den Scheuerlappen und wischt die vergossene Milch wieder aus!— Das alles sind ihm keine Arbeiten, und das Kohlcntragen ist sogar ein« sehr großartige, herrliche Sache, denn dabei kommt man sich fabelhaft wichtig ver!— Denn: Ein Kind will seine Kraft„austoben", will seine kleinen Muskeln spielen lassen, und in all seinem Spiel steckt sa die Nachahmung des Erwachsenen. Das erste Beispiel findet sein Nachahmungstrieb aber bei der Mutter, im Haufe, und wenn es d e Muiter osrjtehl. hier das Sind richtig heranzuziehen, dann ist schon das sechsjährige eher eine kleine Hilfe, als eine Last. Das Sechsjährige geht einholen, Hilst abtrocknen, kann aufkehren und wischt Tisch und Stühle sauber. Aber darum geht ihm doch nichts von seiner Jugend verloren und es bleibt noch reichlich Zeit für olles andere Spiel. Ebenso ist es init der Instandhaltung der«achcn. Lueselchen putzen. Knöpfe annähen— alles das können die kleinen Hände selbst niachen. Freilich, es gehört ein wenig Geduld dazu—
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und auch Nachsicht, denn zuerst sind die kleinen Hände noch recht un- geschickt, und Mutter würde in weit kürzerer Zeil alles selbst machen. Nur daß damit freilich für die Erziehung des Kindes nichts erreicht ist; es ist eine alte Erfahrung, daß die besten Hausfrauen meist die ungeschicktesten Tochter haben— von den Söhnen ganz zu schweigen. Ja, die Söhne! Denn wenn es noch genug Mütter gibt, die selbst ihren zwölfjährigen Mädeln noch die Strümpfe stopfen, die Jungen werden fast nie zu derartigen Arbeiten herangezogen; höchstens läßt sich der Herr Sohn dazu herab, irgend etwas einzuholen. vom Recht ües Kinües. So läßt sich jedes Kind leicht an allerlei Hilfeleistungen im Haus- halt gewöhnen; aber man soll darüber nicht vergessen, daß diesen Pflichten auch Rechte gegenüberstehen. Zuerst einmal das Recht aus eine ungestörte Freizeit. �Mutter hat nicht das Recht, ihr Mädel mitten aus irgend einem Spiel herauszureißen und zu irgend einer Besorgung zu schicken, die das Kind eine halb« Stund« lang festhält. Denn so wie dem Kinde Arbeit zum Spiel werden kann, so ist auch das Spiel wichtigste Arbeit.„Stör mich doch nicht, ich habe jetzt keine Zeit", antwortete der kleine Fritz seinem Vater, der ihn von einem sehr wichtigen Deichbau an der Pfütze im Park abrief. Er hatte Recht, aber er bekam doch ein« Maulschelle. Denn die Verständnis- losigkeit der Erwachsenen geht ja noch viel weiter. Wehe, wenn Vater eine Haushaltungsliste oder dergleichen auszufüllen hat! Tiefe Stille muß herrschen, und ein heiliges Donnerwetter zermalmt jeden Störenfried. Wie oft aber müssen Fritz oder Else von ihren Schul- arbeiten weg,„um eben mal ein halbes Pfund Margarine zu holen". Nachher fetzt es Krach, wenn von der Schule schlechte Zensuren ge- geben werden, und wenn die Hausarbeiten die llnterschrift„slllchtig" oder„ungenügend" tragen. Aber morgen fehlt gerade, wenn Fritz beim deutschen Aufsatz ist, wieder der Essig, und dann kann der Junge
ja„bloß schnell mal runterspringen". Und wenn Dater sich am Abend das Malhpur von deutschen Aufsatz ansieht, wird er nie be- greifen,„wie der Jung« bloß so'n Blödsinn schreiben kann", ebenso wie Mutter nicht begreift, daß sie mit den täglichen Einholezwischen spielen ihren Jungen nicht nur um eine gute Zensur, sondern vielleicht überhaupt um jede Konzentrationsfähigkeit bringt.— Roch eines ist schlimmer: daß das Kind in der rlkerlichen Wohnung keinen Winkel hat, der ihm allein gehört. Gewiß, es wachsen genug Kinder auf, die ja nicht einmal ihr Bett allein haben, und gerade jetzt im Zeichen der Wohnungsnot klingt diese Forderung vielleicht utopisch. Aber es gibt noch immer Wohnungen, in denen für alles Platz ist— sogar für einen spinnebeinigcn Ziertisch mit dem alpakkasilbernen Tafel- aufsatz, aber nicht für irgend ein Spieleckchen für das Kind. Dabei ist solch keine Ecke so leicht herzurichten! Schon wenn nur«in Neiner Tisch, ein kleiner Stuhl und ein« klein« Truhe für die Spielsachen vorhanden sind, baut sich das Kind daraus ein« herrliche Wohnung. Kommt dazu noch ein niederes Regal für Bilderbücher, dann ist damit«in ganzes kleines Königreich geschaffen und die ganz« Herr- lichkeft hat im Fensterwinkel Platz! Teuer ist so eine kleine Ein- richtung auch nicht, denn es läßt sich olles aus Kistenbrettern zusammenschlagen, und niemand sieht es der lustig bunt bemalten Truhe an, daß sie eigentlich eine geborene Stärke- oder Nudelkiste ist. Die kleinen Sklaven. So kann und so soll Äinderhilfe im Haushalt aussehen, so soll sie, und schon so früh als möglich, eine„Spielschule des Lebens' sein, und was im Spiel und Scherz gelehrt und gelernt wurde, hilft Mutter und Kindern Zeit und Streit ersparen. Richt gut ist es aber dort bestellt, wo die Srost des Kindes voll die eines Erwachsenen ersehen muß. Meist— aber nicht immer— ist es die Not, die die Kinder zu kleinen Sklaven ihrer häuslichen Pflichten macht. Wir kennen sie alle, die kleinen Mütter, die, den Wohnungsschlüssel an der Strippe um den mageren Hals, hier und da sich schnell ein wenig Kindersreude von der Straße stehlen, und die Rachbarn kennen sie auch.„Wir hoben früher auch so arbeiten müssen..." uod damit wird jene Härte gerechtfertigt. Wenn aber gar kleinere Geschwister da sind, dann wird das Leben der„großen" Zehnjährigen manchmal eine kleine Hölle. Kleine Kinder sind niemals eine be- gueme Sache, und nicht nur manche Alütter aus dem Proletariat, sondern auch manche„Mama " findet es recht bequem, ihre Aeltefte zum Kindermädchen abzurichten. So lebt da ein elfjähriges Mädel- chen, das man auf der Straße kaum anders als mit der kleinen zweieinhalbjährigen Schwester sieht— dabei hat die Mama in ihrer Dreizimmerwohnung sogar ein Hausmädchen.— Und schlimm, ganz schlimm ist auch das Kapitel von den Strafen. Zeder verlorene Groschen wird zehnfach durch Schläge abgebüßt, und oft wird ein Kind in bösester Weise geschlagen und wüst geschimpft, weil eine auf- getragene Arbeit die ichwnchen Kräfte überstieg und darum nicht ordnungsgemäß ausgeführt wurde. Darum sollte jede Mutter, deren Kind im Haushalt hilft, stets eins bedenken: Die Arbeitskraft eines Erwachsenen kann nie durch die Arbeii eines Kindes ersetzt werden. Der unsterbliche Dickens hat übrigens das Motiv des geplagten Kindes, das die jüngere» Geschwister betreuen muß, in seiner Novelle „Der Verwünschte" lWeihnachtsgeschichten) in eine köstliche Form gebracht. Ein paar Sätze seien aus diesem Kapitel zitiert: „Es war ein wahrer Moloch von einem Wickelkinde, auf dessen unersättlichem War das ganze Dasein dieses jungen Bruders täglich zum Opfer gebracht wurde. Sein Haupicharakter war, nie an einem Orte fünf Minuten hintereinander ruhig zu bleiben und ein.zu- schlafen, wenn es gewünscht wurde. Tctterbys Wickelkind war bei
,,, Gerichtstag. von Fred Dsreace. eopvtlelit 1925 by Paul Zsolnay , Wien ' Der Vater jubelte, alles ging aufs beste. Wir kauften neue Möbel, die in Monatsraten abzuzahlen waren, im Herbst begann das gemeinsame Leben. Vater und Großmutter vertrugen sich ausgezeichnet mit- einander, denn Herr Valcourt verstand es, mit Anmut liebens- würdig zu schmeicheln. Nun will ich schildern, wie ich meine Großmutter vor mir sehe: eine kleine, magere Frau, verrunzelt wie«in Leder- ovsel, dem sie auch in der Hautfarbe glich; eine enge Stirn, pfesfergraue Haarsträhne, zwei kleine, boshafte, durch- dringende, helle Augen, die grünliche Pünktchen hatten, ihre Nase hatte sich mit dem Alter scharf gxkrllmmt und stieß fast mit dem spitzigen Kinn zusammen, das mit grauen Borsten be- deckt war. Der Mund war klein und zahnlos, mesterdünne Lippen gaben ihr ein böses Aussehen; trotz allen Vorstellungen iftrer Familie hatte sich die Großmutter, die doch die Witwe eines Arztes war. niemals den Händen eines Zahnarztes an- vertraut. Lebhaft, beweglich, mit sehr lauter Stimme wollte sie, daß alle Menschen nach ihrer Pfeife tanzten; beim gering- sten Widerspruch begann sie zu schelten und zu schreien, denn nichts brachte sie so tief auf, als wenn man anderer Meinung war als sie. Dieses schwache Frauchen hatte.nvsi Männer am Gängelband gehalten, aber bei ihren beiden Töcbtern war das mißglückt. Sie bekannte sich ganz offen als Menschen- se-ndin und haßte auch die Menschen wirklich, war aber doch gerne immer in Gesellschaft: den ganzen Sommer wurde ibr Haus nicht leer und sie langweilte sich halbtot, wenn man sie mit ibren Katzen allein ließ, die sie übrigens vergötterte. Zwischen ihr und meiner Mutter gab e? kein richtiges Verstehen. Bald konnte ich es an manchen Worten und an der Art und Weise, wie sie gesprochen wurden, oder an einem Gesichtsausdruck merken, daß eine versteckte Bitterkeit zwischen den Frauen lag. Meine Mutter verzieh der Großmutter nicht, daß sie uns verlassen hatte, nachdem wir ins Unglück geraten waren, und besonders(aber das habe ich erst später erfahren), daß ick ein . Gcmeindekind" werden mußte, um die Schndunq der Eltern zu beschleunigen! Die Großmutter wußte von diesem Groll, und obgleich sie sich selbst mit dem. Vater versöhnt hatte, konnte sie meiner Mutter ihr Nachgeben nicht verzeihen und hegte einen dumpfen Haß gegen sie,
Bis zum Herbst ging alles gut, denn dank der vielen Gäste waren die beiden Frauen fast niemals allein. Auch wachte mein Bater, der genau wußte, wie ver- schieden die Charaktere seiner Frau und seiner Schwieger- mutter waren, eifrig darüber, daß es zu keinem Zusammen- stoß zwischen ihnen käme. Im Oktober zogen wir in die neue Wohnung: die Mutter lehnte das Anerbieten der Großmutter ab, die Mahlzeiten bei ihr einzunehmen, aber um die alte Frau nicht zu verletzen, wurde ausgemacht, daß wir Donnerstag und Sonntag bei ihr speisen sollten. Mein Vater und ich befanden sich in einer ähnlichen Lage wie Mutter und Großmutter. Während der ersten Wochen war er mir mit der allergrößten Höflichkeit entgegenge- kommen: er nannte mich immer„mein großer Junge" und ich war stolz darüber, aber allmählich wurde er kühler, be- handelte mich strenge und zankte mich aus, ob es einen Grund gab oder nicht; die Mutter nahm mich selten in Schutz. Eines Tages kamen Alice und ich mit der Mutter von einem kurzen Spaziergang im Walde zurück; wir gingen lang- sam über einen schmalen Gartenweg. Alice hielt eine 5)and der Mutter gefaßt, ich stützte mich ungezwungen auf ihren Arm. Plötzlich kam uns der Vater entgegen. Er warf mir einen strengen Blick zu, riß mich roh von der Mutter fort und sagte, sie auf die Stirn küssend:„Lächerlich, was dieser Fratz für eine Art hat.. Ich verstand nicht, was er meinte, und er entfernte sich, indem er den Arm der Mutter zärtlich drückte. Ein Gefühl, das ich bisher noch nicht gekannt hatte, zer- schnitt mein Herz: er hatte mich zurückgestoßen, um statt meiner den Platz neben der Mutter einzunehmen: er duldete nicht. daß mir die Mutter ihre Liebe zeigte... Warum denn, mein Gott...? Um meine Erregung zu verbergen, ging ich ein paar schritte zurück. Die Eltern waren schon fast hinter einem Oleandergcbüsch veMckwunden, als Alice sich umwendete: „Jacques, komm!" Ich zögerte. Die Stimme meines Vaters ließ mich zusammenfahren:„Er bockt, ich Hab' dir schon gesagt, daß man ihn ducken muß." Er rief:.Komm her!" Ich näherte mich langsam. „Kannst du dich nicht beeilen?" Er maß mich mit eittem langen Blick, den ich nur zu gut kamrte, und die Mutter starrte auf eine Oleonderblüte:„Jetzt schlägt er mich," dachte ich und blieb wie angewurzelt stehen, „Also so bist du deiner Mutter dankbar für alles, was sie für dich getan hat, du undankbare Kröte? Du solltest vor
ihr auf die Knie fallen und ihre Füße küssen, daß sie dich von dort weggenommen hat." Ich preßte nur ein„O Gott" hervor und war wie zer- schmettert: ich fühlte ein leichtes Brennen in den Lidern, drängte aber mit aller Kraft die aufsteigenden Tränen zurück. Ich wollte schon erzählen, was ich dort gelitten hatte, aber ich besann mich noch rechtzeitig, da würde ich ihm ja eine neue Waffe gegen mich in die Hand geben! So senkte ich den Kops und schwieg. „Bitte jetzt deine Mutter um Verzeihung." Ich blickte ihn starr an und fragte:„Weshalb?" Nun flüsterte ihm die Mutter, die ein wenig ärgerlich war. ein paar englische Worte zu:„Laß ihn doch in Ruh!" Diese Bemerkung verstärkte noch seine Wut, statt sie zu dämpfen. „Geh' sofort zu Bett, du bekommst heut' kein Abendessen." Ich blickte auf die Mutter, und einen Augenblick lang hegte ich die törichte Hoffnung, die mein Herz schneller schlagen ließ: sie wird es nicht zulassen. Immerfort starrte sie auf die- selbe Blüte. „Nun zähle ich bis fünf," dachte ich,„eins... zwei... drei... vier..." und dann— mein ganzes Sein erflehte das befreiende Wort: sie rührte sich nicht, drehte mir den Rücken zu, blieb taub für meine Angst—„fünf", flüsterte ich kaum hörbar.. und ging langsam fort. Mit einem Satz war mein Vater neben mir. „Wirst du gleich...," er stieß mich nach vorwärts,„du brauchst keine Angst zu haben, daß ich dich nicht unterkriegen werde." „O nein, ich Hab' gar keine Angst," dachte ich,„aber du kriegst mich doch nicht unter." Ich ging die Stiegen hinaus, schlich mich in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. „Dieser Mann haßt mich, und ich habe ihm doch nichts getan, gar nichts." Ich wiederholte wütend dos eine Wort, dann, als mein Zorn immer mehr zunahm, sprana ich aus dem Bett, packte ein Buch und zerriß es in tausend Stücke. Ich hörte Stimmen, betrachtete mein Werk und war ganz betroffen über das, was ist getan hatte. Ich sammelte die zerstreuten Fetzen, in der unbestimmten Hoffnung, sie wieder zusammenkleben zu können, versteckte sie am Grunde meines Kastens und legte mich wieder. Ich vernahm den Schritt meines Vaters im Korridor, er öffnete die Tür, ich hatte mich zur Wand gedreht und stellte mich säjlaicnd: er schloß die Tür, und ich hörte ihn zur Mutter sagen:„Er schläft oder stellt sich wenigstens so." (Fortsetzung folgt.)