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Gewerkschaftler sollen ihm einen Teil seines Augiasstalles reinigen helfen. An eine auch nur einigermaßen in einem vernünftigen Verhältnis zur Gabe stehende Gegenleistung des Faschismus glauben wir nicht. Ohne Autonomie, ohne demokratische Verwaltung sind die faschi- stischen Syndikate nur Potemkinsche Dörfer. Der Faschismus kann ihnen keine Autonomie und Demokratie gewähren, weil er dadurch den Keim zu einer tatsächlichen sozialen Macht legen würde, die zu zerstören er als feine vor- nehmste Aufgabe angesehen hat. Obwohl der Faschismus so machtstrotzend dasteht, kann man ihm das Faustische Wort ent- gegenschleudern: Was kannst du armer Teufel geben? Die A r b e i t e r f e i n d l i ch k e i t des Faschismus ist zwangsläufig. Er kann dem Proletariat nicht Bewe- gungsfreiheit zurückgeben, weil sie sich gegen das herrschende Regime kehren würde. Er kann es nicht gegen den Druck des Unternehmertums verteidigen, weil er sich durch die wehrlose Auslieferung der Arbeiter den Kapitalisten für ihre Leistun- gen dankbar zeigen muß. Wir leben in einem System kolossaler größenwahn- sinniger Ausgaben und unerhörten Steuerdrucks. Man sagt. daß die Kapitalisten heute das Doppelte des Geldes, das sie für denSieg" des Faschismus ausgegeben haben, opfern würden, bloß um den Faschismus wieder loszuwerden. Bei dieser Geistesverfassung im Unternehmer von Industrie und Handel ist gar nicht daran zu denken, sich diese Kreise noch durch Gewährung von Rechten an die Arbeiter ganz zu ent- fremden. De? Faschismus kann also nicht nach links, auch wenn er wollte. Er kann nur nach rechts: er kann das angestammte Königtum nur durch ein von, den Prätorianern ausgerufenes Kaisertum übertrumpfen, nicht durch eine volkstümliche Republik . Wir glauben, daß Mussolini unsere Gewerkschaftsführer auf einen verlorenen Posten gelockt hat, den er entschlossen ist, preiszugeben. Schon jetzt ist das Organ der faschistischen Korporationen» Lavoro d'Jtalia" mit den Erklärungen der Gewerkschaftler unzufrieden und vermißt in ihnendie Anerkennung" des energischen und verantwortungsvollen Schutzes der Ar- beiter, den die faschistischen Syndikate gewährt haben und weiter gewähren". Für das WortSchutz" isttutela" ge- braucht, was eigentlich Vormundschaft bedeutet: da ist wohl den Herren von den Syndikaten die Feder ausgerutscht. Wir wissen mehr von der Vormundschaft als vom Schutz. machen aber beileibe den Führern der Korporationen keinen Vorwurf daraus: man kann eine der Fähigkeit, sich selbst zu verteidigen, beraubte Masse nicht schützen. Das ist der entscheidende Irrtum des faschistischen Syndikalismus: die Arbeiter entwaffnet zu haben durch Zerstörung ihrer Organi- sationen und die Entwaffneten nun durch Gesetze schützen zu wollen. Das können eben die Syndikate nicht und werden es auch unter Mitarbeit der früheren Gewerkschaftsführer nicht oermögen. für uns steht es auch sehr dahin, ob die Zugeständnisse eiter der Konföderation zu einer Abrüstung im inneren Kriege führen werden. Auf dem Lande und ,in den kleineren vielleicht, wo die früheren Kon- föderierten heute dem Boykott und de» Aechtung unterliegen. Die Presse benutzt aber den Anlaß, um noch heftiger als sonst über die herzufallen, die sich nicht beugen wollen, besonders über die Ausgewanderten. Wir hoffen bestimmt, daß bei den langwierigen Verhandlungen, deren Wortführer vor allem Genossen C a l d a war, der Gewerkschaftler nicht veraessen wurde, die heute im Zwangsdomtzil sind. Bei jedem Friedens- schluß tauscht man die Gefangenen aus. Daß man an die Spitze der Provinz Bologna d. h. als höchstenHierarchen" der faschistischen Partei jenen R e g a z z i gesetzt hat. der des Mordes an einem Gewerkschaftler von Molinella überführt worden ist, scheint uns auch ein Element, um diesen Friedensschluß den Arbeitern schwer verständlich zu machen.

Suchanzeige. Von Jodok. Was gibt's denn neues auf dem Büchermarkt? Aber bitte: die Ehrenrangliste, 1300 Seiten stark, umfassend 55760 aktive Offiziere und 38 880 Offiziere z. D. und a. D.. welch» selbe Auskunft gibt: bei den gefallenen Offizieren über Zeit und Ort der tödlichen Verwundung, bei den lebenden über die letzte vom AOK. verllehene mobile Dienststelle und über die Verabschiedung oder Uebernahme in die Reichswehr , des fernern über den Er» nchtungstermin der aufgelösten Truppenteile der alten Armee und über die Traditionstruppenteile der Reichswehr , die die alle Ueber- lieferung fortsetzen. Man sieht: Ein Such, das ein« Lücke ausfüllt, das ein dringend gehegtes Bedürfnis befriedigt, das einen fühlbar gewordenen MIß- stand beseitigen Hilst, ein Buch, das in keinem gesitteten Bürgerhaus fehlen sollte. Mancher Siebzehn- oder Achtzehnjähriger, der da- mals» direkt von der Schulbank des Gymnasiums weg, in die Herr- lichkeiten der Befehlsgewall über Dreißig- und Bierzigjährtge und gleichzeitig in die der Kasinoküchcn aufstieg, manch ein Kassenbote mit dem einschmeichelnden Wesen und den guten Beziehungen, der am schönsten Tage seines Lebens die Epauletten von seinem Landes- Herrn verliehen bekam.. manch einer fragte sich in besinnlichen Stunden seiner jetzigen Bedrücktheit, ob wohl allein die Erinne- rung bleiben würde an die sützseligen Jahre des Kommandiere us und der Hcrausgehobenheit. Die Ehrenrangliste gibt Antwort. Die Wirklichkell versunkener Schönhelten kann sie nicht wieder herauf. beschwören, aber das wenigstens kann sie, den Zustand von damals fixieren, ihn bannen in die Beständigkeit der Buchstaben. O, auch andere Branchen als die militärische haben ihr Nach- schlagewerk, das dem Orientierungsbedürfms der Volkswirtschaft gilt. Geht eine Firma pleite, so verschwindet sie aus der nächsten Aufiage. und stirbt beispielsweise ein Schriftsteller, so streicht ihn selbstverständlich der nächste Kürschner. Aus der Ehrenrangliste wird kein Truppenteil wieder verschwinden und kein Offizier ge- strichen werden. Sie Ist nicht benötigtes Adrestenmaterial, sondern ein Denkmal sinnloser Eitelkeiten. Jeder Beruf hat seine Solidaritätsgefühle. Aber keinen anderen auf der ganzen Welt als den ehemaliger Offiziere gibt es, der es sich auf 1300 Seiten aufnotierte, wer alles zu irgend einem Zell- punkt in der Vergangenheit zu ihm gehört hat. Grotesk, die Vor- stellung. daß Peizwarenhändier. Redakteure. Achaifchleifer. Rechts- onwälte, Metteure etwa in einem Schweinslederband die Schicksale und Adressen ehemaliger Berufsgenosten verewigten. Das kommt und vergeht, und niemand findet etwas dabei. Rur die Offiziere, diese Zufallserfcheinungen einer Epoche, die bringen sich heraus. die bescheinigen es sich in Druckschrift, daß sie wer waren im Krieg. die schmuggeln ihre hunderttausend Namen, gleich als ob sie sie nicht

Es verletzt das Gefühl vieler Tausender, zu wissen, daß Vorkämpfer im Ringen gegen den Faschismus die Waffen strecken. Aber man darf das Geschehene nicht nur v o.m Gefühls st andpunkte aus bewerten. Unsere Gewerkschaftsführer glauben fest, den Interessen des Proletariats zu dienen, den Faschismus von innen auszu­höhlen. Sie wollen auch in diesen Zeiten politischer Sonnen- finsternis bei den Arbeitern sein, um Schulter an Schulter mit ihnen zu stehen, wenn wieder Tag wird. Mögen sie sich nicht verrechnen. Dann wollen wir auch nicht länger murren über die tiefe Bitterkeit dieser Stunde.

Mnfin den Sportpalast! Das arbeitende Verlin demonstriert gegen denVürgerblock! Heraus zum Protest! Heraus zur Oemonstrations-Versamm- lung am Donnerstag, �0 Februar 1922, abends 8 Ahr, im Sportpalast!- Redner die Reichstagsabgeordneten: Aufhäuser, Dr. Vreitscheid, Sittmann, Marie Luchacz, Künstler, Scheidemann, Stampfer, Dogel«RÜrnberg. Dezirksverbanb Berlin SPS.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß-Versin? Treffpunkt: 2 Llhr abends, Hochbahnhof Vülowstraße.

Unü nochmals: persönliche tzetze. Wo sie ist und wo fie nicht ist. Weil wir uns für die politische Vergangenheit des Mannes interessieren, der uns als Hüter der Verfassung be- schert worden ist, zetert die deutschnationale Presse überper- sönliche Hetze". Wir haben gestern an einem Beispiel den Angriffen derHamburger Nachrichten" auf den angeblichen Genfer Stellenjäger Marx gezeigt, was persönliche Hetze ist. Es gibt aber auch Beispiele aus den allerjüngsten Tagen. Der beliebteBerliner Plauderer" der d e u t f ch n a t i o- n a l e n Presse ist Herr A. Stein, dessen mit dem Verfasser- namenRumpelstilzchen" versehenen Artikel in der Provinz weit verbreitet sind. Ein solches Produkt finden wir u. a. im deutschnationalenChemnitzer Tageblatt" vom letzten Sonntag abgedruckt: es handelt vom letzten Berliner Presse- ball und enthält u. a. folgende Stellen: Meine größte Freude ist aber doch der.rote" Genof- sinn entisch vorn an der Logenrampe im Marmorsaal gewesen. wo Herr Gradnauer und Frau Wal lau er den lebhaften Ton angaben und Frau Reichstagspräsident Löbe, die zu solchen seltenen Gelegenheiten von Breslau herüberkommt mit xinem Messer die Mayonnaise zu den vielen russischen Eiern geschickt in ihren Mund zu löffeln verstand, ohne sich zu schnei den. Das ist nicht leicht. Aber man lernt's, wenn man schon im achten Jahre zur regierenden Kaste gehört. Einmal hat be! einer Staatsgelegenheit Hin- d e n b u r g sie als Tischdame bekommen und ihr nachher korrekt die Hand geküßt Das ist ihm von altmodischen Leuten ver« Lbelt worden. Aber warum denn? Soll er sich aus einmal anders benehmen, als er es schon als Kadett gelernt hat? Fray Löbe ist doch sonst eine kreuzbrava Frau: und es hat in der allen Arm« keinen Hauptmann gegeben, dar beim Aampognieball nicht den ersten Tanz von der Frau Feldwebel erbat. Nur ist jetzt di« Geschichte freilich ein bißchen durcheinandergekommen. In der Honoratiorenloge sitzt ei» frühere» Mädchen für alles, jetzt Frau eines deutschen.Diplomaten", und schüttet sich andauernd Sekt in den Hals. So was schmeckt dem deutschnationalen Provinzpöbel in Glacehandschuhen noch besser als russische Eier und Sekt. Frau Konsistorialrat Müller empfindet mit Stolz, daß sie weiß.

nur im Geburtsregistersinne besäßen, sondern als ob sie im Per- sönlichkeitssinne welche wären, in die Literatur der Nachwelt hinein. Glückselige Kaste das, die über irdischen Realitäten schwebt und der Flucht der Zeit mit der Ehrenrangliste in der Hand begegnet. Die polltischen Erfordernisse haben Ihnen lange den Laufpaß gegeben, nun konservieren sie sich auf Papier und entdecken jeder einzelne der hunderttausend ihre Bedeutung darin, daß sie für wert be» funden wurden, in die Gesellschaft von immer den anderen SS 909 aufgenommen zu werden, deren Bedeutung ja schon allein daraus hervorgeht, daß ihre Namen in einem Buch Zlufnahme gefunden haben.,

Vacquä in S erlin. . Es war eine Sensation der rechtsgerichteten mittelständischen Kreise Berlins , als auf Einladung der Buchhandlung Hapke u. Schmidt Edgar Dacque, Profestor am Münchener Pantäologischcn Museum, im überfüllten Plenarsaal des Reichswirtschaftsrats seinen Vortrag über Abstammungslehre und Menschheitsalter hiell eine Sensation und eine Enttäuschung. Der von den gefühlsmäßig und politisch bestimmten Anttsozia» listen und Antidarwinisten auf den Schild gehobene Forscher ent- sprach weder in dem erften, lediglich wissenschaftliche Tatsachen vor- bringenden Teil des Vortrags den Erwartungen der Hauptmaste seiner Besucher, noch In dem zweiten Teil der Deutung dieser Tat- fache, indem er sich ausdrücklich sowohl gegen eine spiritistische und okkultistische, wie gegen eine religiös-dogmatische Auslegung seiner Deutung verwahrte. Dem mit den neueren Ergebnissen der Bor - weltkunde Vertrauten bot der erste Teil mtt feiner vorzüglichen Darstellung an der Hand von Lichtbildern kaum etwas Neues. Wie Steinmann, Weftenhöser, Abel u. a. kommt auch Dacque unter Auswertung der neueren Untersuchungen über die Fossilien zu dem Ergebnis, daß die konstruktive Idee Darwins und Hoeckels von einem ollgemeinen Stammbaum aller Lebewesen nicht aufrecht- zuerhalten ist, und daß man einstweilen nur Entwicklung innerhalb einzelner Typen und Artev feststellen kann. Das zweite Hauptergebnis ist, daß wie u. a. auch Klaatich und Weftenhöser betonen der Mensch einen außerordentlich alten Typus darstellt. Hier geht Dacquö nun weiter wie jeder andere Fachmann, indem er es nicht für unmöglich hält, daß das Dasein des Typus Mensch bis in das Altertum der Erde hinauf- reicht, und daß wir zweifellos noch Reste des vortertiären, gar mesozoischsn oder paläozoischen, also eines Menschen, der vor 50 Millionen Jahren lebte, finden. Hier setzt nun der neue Weg der Deutung ein, die Dacque in seinen in der Fachwell wie in den kulturell interessierten Kreisen viel beachteten Schriften vertritt. Er ist der Ueberzeugung, daß bei dem uralten Typus Mensch die Erlebnisse aus sehr alter Erdgeschichte im Gedächtnis haftengeblieben sind und in der Form der Sagen und Mythen ihren Ausdruck gefunden haben. So steht Dacquö in den Sagen Dinge von dokumentarischem Wert und stellt stch die Aufgäbe, di« Tatsachen der Vorweltkunde kritisch neben die Bilder der Sagen und Mythen zu stellen und aus dem Vergleich beider nenen Deutungsinhalt des Lebensfinnes zu erhallen.

wie man Majonnaife?. un8 Frau Infpekior Schulz öenkf. was für eine Partie eigentlich s i c hätte machen müssen, da sie doch keinfrüheres Mädchen für alles" ist, sondern aus. allerersten Kreisen stammt. Ueber diesen bürgerlichen Jdiotenstolz könnte man lachen, wenn nicht. die hämische Gesinnung zu deuttich wäre. Führende Politiker, die aus dem Volk gekommen sind und die ihre geachtere Stellung ihrem Können und nicht ihrer Geburt verdanken, sollen getroffen werden, indem man über ihre» Frauen vcrächllichen Klatsch kolportiert. Dann aber zetert die Hugenberg-Presse, zu deren fleißig- sten Mitarbeitern Stein-RumpelstiWen yehört, überpersön- liche Hetze", wenn die Presse der Opposition sich erlaubt, in das politische Vorleben eines neuen Ministers mit der Laterne hineinzuleuchten. Für diegute Gesellschaft", der anzugehören Stein- Rumpelstilzchen so stolz ist, ist es übrigens kennzeichnend, daß Leute seines Schlages in ihr geduldet werden.

verlogen bis auf die Knochen! Eine Fälschung derRoten Fahne". DieRote Fahne" sucht den Eindruck zu erwecken. als ob in der sozialdemokratischen Partei Gegensätze über die Bekämpfung des Bürgerblocks beständen. Sie zitiert Aus- führungen desSächsischen V o l t s b l a t t s" in Zwickau unter der Ueberschrift:Ein sozialdemokra- tisches Blatt gegen die Täuschungsmanöver des Parteivorstands". Am Schlüsse zitiert sie: »Sie streiten sich im Reichstag öffentlich herum und beweisen jeder für stch und für seinen Standpunkt, daß der auderc der Herein­gelegt«, der Betrogene sei. Einig aber sind sie in dem entscheidenden Punkte: Im Klassengefühl, in der Wahrung der Klasseniuteressen der Bourgeoisie. Trotz aller schönenWorte" der Zentrumsfuhrer ist die Regierung Marx eine Regierung des Büngerblocks gegen die Arbeiter." In Wahrhett schrieb unser Zwickauer Parteiblatt: -Einig aber sind sie in dem entscheidenden Punkte: Im Klassen- gefühl, in der Wahrung der Klasseninteressen der Bourgeoisie. Diese Talsache hak Genosse Dandsberg in seiner scharf opposiiionellen Rede am Freitag klar herausgearbeitet und nachgewiesen, daß die Regie­rung des Bnrgcrblocks eine kiassenregiernng ist, daß sich Zentrum und Deutschnationale bei der Bildung der Regierung aus den Rücken der Arbeiter geeinigt haben. Trog aller schönenWorte" der Zentrumsführer ist die Regierung Marx eine Regierung des Bürger» blocks gegen die Arbeiter. Die Sozialdemotrai!« hat daraus, wie Genosse Landsberg am Schlüsse seiner Rede sagte, die einzig mögliche Schlußsotgernng gezogen: Sie stellt sich in dem vom Vürgerblcck ge- wollten Klassenkamps aus die Seite der Arbeiter gegen die Bürger- blockregiernng." Die hervorgehobenen Sätze hat dieRot.e Fahne" hinweggefälscht. Sie hätte sonst keinen Gegensatz zwischen Zwickau und dem Parteioorstand, zwischen Zwickau und Landsberg konstruieren können. Sie hatte nicht lügen können, daß die Sozialdemokratie den Bürgerblock nicht bekämpfen wolle. Die Leute derRoten Fahne" können sich bei Hugenberg anstellen lassen._

......-.........»».-T Dte Beamten der Reichskantksi bleiben. Gegenüber astders» lautenden Meldungen berichtet WTB.. daß Kgsndwelche Vergnd«. rungen im'Beamtenstobe ver Reichskanzlei nicht beabsichtigt sind. Prälat Hauser. Landeshauptmann von Oberösterreich , ist.nach langem, schwerem Leiden gestorben. Wir haben schon die Republik - treue und Anschlußbegeisterung dieses Chri-tlichsozialen hervor- gchoben. llniversilät gegen Faschismus. Die medizinische Fakultät der Universität K o w n o hat den durch Militärgewall gestürzten Staats- Präsidenten G r i n i u s und den Führer der Freidenker, S ch l i n- p a s. zu Ehrendottoren ernannt.

Der Fehlschluß dieser Deutung scheint mir vor allem darin z» liegen, das Dacque zwar die biologische Talsache anerkennt, daß die Großhirnbildung des Menschen eine sehr junge Spezialisierung des Menschentypus ist. daß er trotzdem in den allen Fonnen des Typus Mensch Bewußtseinsinhalle, bewußtes und im Gedächtnis Verankertes, Erlebnisse oller Erdgeschichte zuspricht, während nach den bisherigen biologischen Tatsachen nur bei Hochentwickellen Gkoß- Hirnen solche Bewußtseinsvorgänge möglich find. Unbestritten ist das große Verdienst von Dacquö, die allgemeine Aufmerksamkeit auf die außerordentliche Bedeutung der vorgeschicht- lichen Zeit, auch auf seelischem Gebiet hingewiesen zu haben. Er begegnet sich hier, wenn auch in ganz anderer Richtung, mit der Schürfarbeit von Siegmund Freud . Für die dogmatisch-rcligiösen, kirchlichen und kulturpolitisch rückständigenBelange" läßt sich aller- dings nur bei falscher Auswertung dieser neuen Forschungswege etwas herausholen. P. K r i s ch e.

der Kappmknkffer. So hat kein Rationaler sich blomoren. so wild kein Monarchiste je geputscht, daß er nicht Treu ' der Republik geschworen, wenn er dafür in Amt und Würden rutscht'. Paris lohnt eine Messe: ein Bekenntnis der Lippen bringt Ministersitze ein. Das Frühr«? Es war ein Mißverständnis! Kinder, wer wird denn gleich so kleinlich sein. Gewiß, er gab Quartiere den Olympchen, und auch beim Kapp-Putsch hat er mllgemachl. Nun, zeder hat am Stecken ein paar Klümpchen, er hat stch wirklich nichts dabei gedacht. Er schwört doch jetzt, die Republik zu schützen. Da soll man dankbar sein. Poh sapperment! Kein andrer kann dabei wie er uns nützen, Der so genau die Umsturzpläne kennt. Wem Gott ein Amt gibt, der krümmt sich beizeiten. daß er auch gut hineingelangen kann. Wer als Minister nicht enthüllt will schrellen. der zieh« einen dicken Schafpelz an. Mich, von Lindenhecken.

vi«» csppell,-Vereinigung in Berlin « Volk«»«» ffcir. Dr.«. Zander) veranslallet unter Milwlrtung vqn Sven Scholander am fii.. abends S Uhr. im Saale der Singakademie. Am Kastanien- Wäldchen, einen internationalen BolkSliederabend, bei dem zahlreiche Volkslieder auS der neuen lldoriammlunq des Arbeiter. Sängerbundes zur Eistaussüh:ung gelange». Abrnd lasse um 7 Uhr. proiesior«ustao Mayer bleibt im Reichsar« iv. Der Reichsvrändent hat das bisherige Mitglied der.Historischen Kommilsion iür das Reich«. archiv', den um dir Keschichle des Sozialismus oerdlenien Pioiesfor Gustav Mayer , dessen Mitrliedichaft am 27. Januar lS27 abgelaufen war, erneut zum Mitglied der«ommisfian für fünf Jahr» beruf«.,-

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