Nr. 68+44. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Deutschlands Außenhandel im Jahre 1926.
Trotz Aktivität ein schlechtes Ergebnis.
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Die zukünftige Handelspolitik.
Das Jahr 1926 war das erste Jahr, in dem Deutschland | Handelspolitik und ihrer Exportfeindlichte it willen arbeitsnach dem Dawes- Plan in erheblicherem Umfange Reparatio los. Wie bedeutungsvoll die Wirkung der Handelspolitik auf die nen nicht nur in Form von Sachleistungen, sondern auch in Form Ausfuhr einzelner Waren ist, das hat jezt der Geschäftsführer des von Barzahlungen an seine Gläubiger zu leisten hatte. Gleichzeitig Verbandes deutscher Maschinenbauanstalten in einem Aufsatz deutwar es ein Jahr schwerer Wirtschaftskrise und das erste lich gezeigt. Bom Beginn des Jahres 1924 bis zum dritten BiertelJahr seit der Stabilisierung. Es schloß, wenn man die Fehler in jahr 1926 verlor die deutsche Maschinenindustrie der Berechnung berücksichtigt, mit einer Aktivität von über durch das Nichtzustandekommen eines wirklichen Handelsvertrages 300 millionen Mart im Warenverkehr. Damit be- mit Frankreich einen Export im Werte vonn 222,6 mil deutet das vergangene Jahr einen lionen Mart. Der polnische Zollkrieg vermindert den deutschen Maschinenerport um 26 Millionen Mart im Jahre, und auch auf anderen Märkten wäre noch viel zu gewinnen, wenn unsere Handelspolitik endlich das Ziei der Exportförderung mit aller erforderlichen Klarheit und Schärfe in den Bordergrund rückte
Wendepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands seit der Stabilisierung, und die neueste Entwicklung des deutschen Rapitalmarktes hat diesem Wendepunkt besondere, vielleicht endgültige Bedeutung gegeben. Die Jahre 1924 und 1925 standen im Zeichen des Wiederaufbaues der Grundlagen des deutschen Wirtschaftslebens. In diesen Jahren appellierte Deutschland für seine wirtschaftliche Erholung erfolgreich in größtem Umfange als Kreditnehmer an die Kapitalmärkte der Welt. Mag auch ein großer Teil der Deutschland gewährten Kredite dazu gedient haben, den Wiederaufbau des deutschen Exports zu finanzieren, der angesichts der allgemeinen Lage am Weltmartt Milliar den erforderte, so hat dieser ausländische Kreditzufluß in hohem Maße erleichternd auf die wirtschaftliche Lage Deutschlands gewirft. Im Laufe des Jahres 1926 ist der Kreditstrom fleiner geworden, und seit Beginn des neuen Jahres tft Deutschland aus der Reihe der kreditnehmenden Länder ausgeschieden, und feine Banken haben vielfach, statt Kredite nach Deutschland herein zu vermitteln, Kredite ins Ausland hinausgegeben. Die Periode der wachsenden Verschuldung der deutschen Wirtschaft scheint überwunden zu sein, und die aktive Handelsbilanz des Jahres 1926, die ausreichte, um den gesamten Bartransfer zu decken( über 300 Milfionen Mart ), markiert diesen Wendepunft mit großer Deutlichkeit.
Die Gründe der Aktivität.
Drei Gründe sind es vor allem, die zur Aktivität der Handelsbilanz geführt haben. An erster Stelle steht der Rüdgang der Einfuhr infolge der Wirtschaftskrise, die dazu führte, daß in Handel und Industrie die Bestände an Rohstoffen und Fertigwaren verbraucht wurden, während der stockende Abfaß nicht gerade bazu ermutigte, neue Läger zu bilden. Die Rohstoffeinfuhr, die
Außenhandel und Arbeitsmarkt.
Wir
Daß sie dies nicht getan hat, wird ihr durch die Zahlen der Außenhandelsstatistit noch einmal für das Jahr 1926 nachdrüdlich bescheinigt. Daß sie es auch fernerhin bei der jetzigen Zusammensetzung der Reichsregierung nicht tun wird, muß man beinahe für sich er halten. Jede Milliarde zusäßlichen Exports gibt 350 000 bis 400 000 Arbeitern Arbeit. Der englifche Bergarbeiterstreit gab Beschäftigung für zirka 200 000 bis 250 000 Menschen, und nach seinem Ende ist die Arbeitslosigkeit faft in dem gleichen Umfange wieder gewachsen. in dem sie während seiner Dauer zurüd gegangen war. zweifeln nicht daran, daß die deutsche Regierung aus dem steigenden Export gegenüber der Deffentlichkeit leider die Folgerung ziehen wird, man dürfe ganz zufrieden sein, während in Wahrheit gerade die letzten Monate aufs deutlichste zeigen, daß unter den Hemmungen unserer Handelspolitik der Export sich nicht frei entwickeln kann, und daß der Zuwachs des Vorjahres faft nur ein zufälliger Zuwachs war. Wir brauchen eine attive und auf intensiven Warenaustausch der Völker eingerichtete Handelspolitit, und statt der vielen fleinen Mittel, die man heute im Reichswirtschaftsministe rium erfinnt, um den Export zu fördern, wäre eine flare han delspolitische Linie, die von der unsinnigen Gesetzgebung des Jahres 1925 und ihren handelspolitischen Auswirkungen losbufommen suchte, besser am Blaze.
Ausländische Monopolwaren in der deutschen Einfuhr.
Seit vielen Monaten richtet sich die Aufmerksamkeit der mirtmerksamkeit der Arbeiterschaft aller Länder auf die zahlreichen Berfuche, die Märkte wichtiger Lebensmittel und Rohstoffe in immer größerem Umfange zu monopoli. fieren. Wie erfolgreich diese Tendenz bereits gewesen ist, möge die folgende Uebersicht über eine Anzahl von Waren zeigen, die ohne den Anspruch auf Vollständigkeit den Anteil wichtiger monopolisierter Waren an der deutschen Einfuhr festzustellen sucht.
arend
im Werte von RM. 26. 200 Millionen
2
100
1925 über 64 Milliarden betragen hatte, ging auf weniger als 5 Milliarden Mark zurüd. Neben den innerwirtschaftlichen Urschaftspolitisch interessierten Deffentlichkeit und vor allem die Auffachen waren für die Senfung des Einfuhrwertes Preisrüd gänge am Weltrohstoffmarkt vor recht erheblichem Ausmaß maßgebend. Während die Menge unserer Einfuhr an Rohbaumwolle um nicht ganz ein Sechstel fant, fiel ihr Bert um fast ein Drittel. Während die Menge unserer Wolleinfuhr um fast 10 Broz. ft teg, ging ihr Wert um 10 Proz. zurüd. Andere Beispiele ließen sich noch hierfür anführen. Neben diesen Berände rungen auf der Einfuhr feite steht auf der Ausfuhr seite eine Zunahme der Ausfuhr um eine Milliarde Mark. Der größte Teil diefer Zunahme fast zwei Drittel entfällt auf Bergbau und Schwerindustrie, die von der Zufallskonjunktur des großen eng fischen Streifs profitierten. Die Kohlenausfuhr Ders doppelte sich, und die Eisenausfuhr wies eine ftarfe Steigerung auf. Machte der Erport von Bergbau und Schwerindustrie im vorigen Jahr rund 10 Broz. der deutschen Ausfuhr aus, so befrug er im Jahre 1926 über 15 Proz. Die 350 Millionen Mark Exportsteigerung, die bei den übrigen Industrien zu verzeichnen sind, rerteilen sich ganz verschieden auf die einzelnen Wirtschaftszweige und Barengruppen. Auf den Maschinenbau , die elektrotechnische Industrie, die chemische Großindustrie, die Papierindustrie entfällt zusammen rund die Hälfte dieses Teiles der Exportsteigerung.
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Exportfeindliche Handelspolitik.
Diese Entwicklung unseres Exportes gibt Anlaß, darauf hinzu weisen, daß sie noch immer als unzureichend bezeichnet werden muß. Ohne die Sonderkonjunktur des englischen Bergarbeiterstreits hätte sich die Exportsteigerung in viel tleinerem Rahmen halten müffen. Diese einmalige Erleichterung dürfte sobald nicht wieder fehren. Alle Moßnahmen zur Exportförderung sind neben dieser einen großen Ursache unbedeutend und unerheblich geblieben, ins besondere, wenn man bedenkt, daß der Gesamtwert der Sachliefes rungen auf Reparationstonto ebenfalls feine Steigerung erfahren haben dürfte. Handelspolitisch hat das Jahr 1926 dem deutschen Export feinerlei Förderung gebracht, und noch immer find Hunderttausende von Arbeitern um der deutschen
Riesengewinne bei Siemens- Schuckert .
Die vorjährigen Ueberschüsse verdoppelt. Wir haben vorgestern die Bilanz des AEG.- Konzerns besprochen und auf die außerordentlich großen Gewinne hingewiesen, die neben der offen erklärten siebenprozentigen Dividende in der Bilanz verstedt sind. Die jetzt vorliegenden Abschlußziffern der Siemens u. Halste A.-G. und der Siemens- Schuckert- Werke G. m. b. H. für das Geschäftsjahr 1925/26 beweisen, daß die Arbeiterschaft alle Ursache hat, der außerordentlich günstigen 2age der elettrotechnischen Industrie ihre ganz beson dere Aufmertfamteit zuzuwenden. Die Abschlüsse des Siemens- Schuckert - Konzerns zeigen, daß im letzten Geschäftsjahr Geminnsteigerungen eingetreten sind von einer Höhe, die fast unerwartet kommt und daß das vergangene Rationalisierungsjahr, das die Gewinne aus der Konjunkturbesserung des vorigen Jahres noch nicht einmal enthält und das der Arbeiterschaft die größte Not gebracht hat, als unerhörtes Gewinnjahr anzusprechen sind.
Der Geschäftsgewinn der Siemens u. Halste A.-G. ist von 9,59 Millionen im Vorjahr auf 16,12 Millionen gestiegen. Nach Abschreibungen von 0,77 Millionen wird ein Reingewinn von 15,35 gegen 8,89 millionen im Vorjahr ausgewiesen. Der Generalversammlung soll eine Dividende von 10 Broz.( im Borjahr 6 Broz.) vorgeschlagen werden. Diese Dividende beweist aber nicht das geringste für die Höhe der Gewinne. Zunächst erfaßt von den 15,35 millionen Reingewinn die Dividende mit 9,10 mil lionen nur knapp zwei Drittel. Es wird eine Sonderrüdlage Don 2,5 millionen gebildet, für Wohlfahrtszwecke( im Betrieb perwendetes Kapital) wird 1 Million reserviert und 2,45 Mil lionen werden auf das neue Geschäftsjahr vorgetragen. Auch wenn man die eine Million für Wohlfahrtszwede ausschließt, wären aus bem Reingeminn über 15 Bro& Dinibenbe möglich
Kanabischer Weizen Nuifische Gerfte Aegyptische Baumwolle Java- Tabat
Brasilianischer Kaffee Rautichut Gefrierfleisch Dänische Butter Mineralöle
Duedfilber.
Magnefit
Jod
Thomasmehl Kupfer Binn.
15
40
100
120
100
100
200
7
4
888 or r
190
60
Im ganzen handelt es sich also um einen Betrag von fast 1300 millionen Mart, das ist immerhin mehr als ein Achtel der ganzen deutschen Einfuhr. Würde man untersuchen, ein wie großer Teil der nach Deutschland importierten Waren in seiner Preisgestaltung von der Politit, die bei den monopolisierten Waren getrieben wird, beeinflußt wird, so würde sich der Anteil der von Monopolen in ihrer Preisgestaltung wesentlich beeinflußten Waren annähernd verdoppeln. An der Rohstoff- und Lebensmitteleinfuhr beträgt der Anteil dieser Waren mehr als ein Siebentel. Man kann danach kaum noch die These aufrecht erhalten, die gelegentlich von gelehrter Seite vertreten wird, daß wir im ganzen noch immer mit einem freien Weltmarkt zu rechnen hätten.
gewesen. Dabei muß die Bilanz erst zeigen, wenn die Bilanz darüber überhaupt etwas ertennen laffen tann, wieviele ft ille Reserven gebildet worden sind. In die Abschlußbilanz von 1925/26 ist aber noch ein Posten von 2 Millionen Mart für den Bau der Zweigbahn Jungfernheide- Siemensstadt- Gartenfeld neu eingesetzt, der auch aus laufenden Erträgen reserviert wird. Zusammen mit dem ausgewiesenen Reingewinn ist der Reingewinn des Vorjahres also mehr ais verdoppelt
M
Donnerstag, 10. Februar 1927
Die Beschäftigung der deutschen Werften.
600 000 Tonnen Neubauaufträge.
Die Lage der deutschen Berften hat sich in den legten Monaten nicht nur finanziell, durch Verschmelzungen und Konzentrationen, sondern auch durch Neubauaufträge nicht unerheblich gebeffert. wenn die Besserung durch die Berkoppelung der Reeder- und Werftintereffen auch ganz unterschiedlich ist.
Die etwa Mitte vorigen Jahres nach langer zurückhaltung seitens der Reedereien anfangs nur zögernd wieder aufgenommene wie aus nachstehenden Ziffern ersichtlich ist, in ständig ansteigender Bergebung von Schiffsneubauten an die deutschen Werften hat sich Linie bewegt. Besonders in den legten Monaten weist die Neubau turve steil nach oben.
Es wurden bestellt:
im Juni 1926 im August 1926 im September 1926
im Ottober 1926 im November 1926 im Dezember 1926 im Januar 1927
etwa Br- Reg.
6000 10 000 25 000
87.000
127 000
172 000
175 000
9
Danach verfügen die deutschen Werften zurzeit über einen Neubauauftragsbestand von rund 600 000 Brutto- Registertonnen, eine 3ahl, die sich wie folgt auf die einzelnen Schiffbauanstalten verteilt:
etwa
Blobm& Vos
-
170 000
131 000
96 000
46 500
88.000
37 000
14 000
10 000
9 200
8.000
8.000
7400
4.900
4 500
4.000
8 800
2350
2000
2.000
1 800
550
420
850
300
Lübecker Maschinenbau Gef., Lübeck Ostsee - Werft A. G, Stettin
Stettiner Dderwerts. G. Stettin G. Seebed A. G., Wesermünde
Union- Gießerei A.( S., Königsberg Reiberstieg Weßel& Freytag, Hamburg Schiffbau- Geiellichaft, Unterweser, Lehe
•
S. C. Stülden Sohn, Hamburg Atlas- Werte A. G., Bremen . Schiffswerft von Henry Koch, Lübeck . Schiffswerfte und Maschinenfabrit( vorm. Janssen& Schmilinify) A. G., Hamburg .
180
In dieser Aufstellung fällt besonders die außerordentlich ge= ringe Neubaubeschäftigung der brei Hamburger Werften mittlerer Größe auf: Reiherftieg- Wezel u. Fren tag( etwa 1300 Brutto- Registertonnen), H. C. Stüdlen Sohn( etwa 420 Brutto- Registertonnen) und Janssen u. Schmilinsky( etwa 180 Brutto- Registertonnen) fowie diejenige der Atlas- Werte, Bremen ( etma 350 Brutto- Registertonnen) und der Schifswerft von Henry Roch, Lubed( etwa 300 Brutto- Regiffertonnen) auf, die vor dem und während des Krieges meistens gut beschäftigt waren.
An der Gesamtauftragsziffer sind von größeren deutschen Reedereien beteiligt:
der Norddeutsche Lloyd , Bremen
die Hamburg - Amerifa- Linie, Hamburg die Hamburg - Südam. Tampfschiff.- Gef. die Bremer Deltransport G. m. b. H. die Schweden - Amerifa- Linie.
die Reederei H. C. Horn, Flensburg . die Standard Oil Company.
die Hansa- Linie
mit etwa
Br Reg- T
180 000
90,000
38 000
18.000
19 000
18 000
16 500
16.000.
9.000
8.000
6
5.000
zusammen
.. 417 500
vom Auslande:
mit etwa
Br.Reg. L 87.000
55 000
11 000
Der Rest wurde von verschiedenen fleineren deutschen Reedereten und einigen Exportfirmen in Auftrag gegeben.
Alles in allem hat hiernach das deutsche Werftgeschäft in den letzten Monaten einen Aufschwung zu verzeichnen, wie man ihn noch vor turzer Zeit faum für möglich gehalten hätte, und da auch das Reparaturgeschäft ganz wesentlich an Umfang zugenommen hat, darf man die Gesamtlage der Werften wohl dahin kennzeichnen, daß die jahrelang fortdauernde Werftenkrise zum mindesten im Augenblid eine entschiedene Wendung zu ihrer lleberwindung erfennen läßt. Die Belegschaften werden diese Wendung zu beachten haben.
Die Produffionsquote in der Jufeindustrie erhöht. Wir haben fürzlich darauf hingewiesen, daß es längst an der Zeit wäre, die Arbeitsverhältnisse in der Juteindustrie auf eine gefündere Grundlage zu stellen. Jegt bringt die Juteindustrie selbst dafür den Beweis. Die längst nicht mehr eingehaltene Produktionseinschränkung wird offiziell von 50 auf 40 Prozent herabgefeßt und für die Zeit bis zum 31. März begrenzt. Offenbar ist über diesen Zeitpunkt hinaus eine weitere Herabsetzung beabsichtigt, und es scheint klar, daß man die bisherige 3rreführung der Defa fentlichkeit über die Beschäftigungslage der Juteindustrie nur nicht auf einmal eingestehen will. Deffentlichkeit, Rezu ziehen haben.
60- Millionen- Anleihe des RWE. Das Rheinisch- Westfälische Elektrizitätswert hat die Auflegung einer Anleihe von 60 Millionen Mart beschlossen. Die Geschäftslage ist befriedigend. Die weiteren Einzelheiten über die Anleihe stehen noch nicht fest.
Die Siemens Schudert Werte G. m. b. H. weisen gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung des Reingewinnes von 8,95 auf 12,18 Millionen aus. Daraus wird an die Gesellschafter, das ist die Siemens u. Halste A.-G., eine Divide nde von 8½ Proz. ( im Vorjahr 6 Proz.) verteilt. Auch hier ist der Reingewinn erheblich höher als die Dividende erkennen läßt. Der Sonderrücklage toerben 3 Millionen, dem Wohlfahrtsfonds 1 million hin gefügt und 526 000 m. werden auf neue Rechnung vorgegierung und Belegschaften werden daraus die Konsequenzen tragen. Mindestens eine Dividende von 11 Proz. unter Abzug des Wohlfahrtsfonds wäre danach möglich gewesen. Auch hier wurde in die Bilanz aus laufenden Geschäftserträgen des vorigen Jahres für die Jungfernheidebahn 2 Millionen Marf neu eingesetzt. Schon einige Abschlüsse der Montanindustrie und besonders die Abschlüsse der Banken ließen erkennen, daß das vergangene Jahr für das Privatkapital ein Gewinnjahr allererster Ordnung war. Jetzt wird diese Erfahrung auch für die Hauptwerte der elektrotechnischen Industrie bestätigt. Angesichts der nach wie vor furchtbaren Lage des Arbeitsmarktes, mit der die glänzende Lage der Privatindustrie geradezu bebrüdend ton traftiert, heißt das für die Arbeiterschaft der Rampf. Die 2üge von der ungünstigen Lage der Industrie, die besonders die prominenten Wirtschaftsführer immer wieder zu verbreiten suchten, hat ein Ende. Auch die Behörden werben sich biefer Ertenntnis unter gar teinen Umständen entziehen dürfen
Nach der belgischen Stabilisierung. Die belgische Nationalbant ist in der Lage, den Diskontfag von 6% auf 6 Proz her abieten zu können. Sie folgt damit dem Beispiel Frankreichs . Doch ist diese Herabsetzung in Belgien von ungleich größerer Bedeutung für die belgische Wirtschaft als für die französische. Belgien hat durch den hohen Stabilisierungsfurs unb ins. besondere auch durch die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens fich bis heute eine fühlbare Wirtschaftsund Arbeitsmarktkrije erspart. Die Binsfentung wird infolge deffen für die belgische Wirtschaft eine fruchtbarere Wirkung haben, als dies in Frankreich möglich ist, wo man die immer schärfer einfeßende Strise durch die Distontherablegung nur zu ver. lileiern sucht.