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Kommunistenerfolg am Niederrhein .

Katastrophaler Mitgliederschwund.

Die Kommunistische Politit", das Organ der linken Opposition der KPD. , macht folgende interessante Angaben über die ,, Erfolge" der Kommunisten unter der Führung des Setretärs Neubauer am Niederrhein :

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,, Allein in Neuß hat Neubauer durch seine schroffe ,, Entweder oder- Taktik mit einem Schlage 9 linte Genossen aus der Partei herausgeschmissen und damit tatsächlich den ganzen aktiven und aktionsfähigen Teil der Ortsgruppe von der Partei abgespalten; der der Partei verbliebene Teil der früher einmal 260 mann starten Ortsgruppe ist infolgedessen jegt auf 30 Mitglieder herabge junten. Ebenso fant die Ortsgruppe München Gladbach in folge der unter Neubauer fortgesetzten verbrecherischen Spaltungs­politit von 520 auf 26 Mitglieder, während in dem Unter­bezirtsvorort Rrefeld die Partei durch Sumpfgeschichten von 240 auf 80 aurüdging. Der gesamte UB. Krefeld­München Gladbach zählt nur noch 380 Mitglieder von früher 1450. Der UB. Düsseldorf, der früher 4500 zahlende Mitglieder hatte, wurde durch Kreuzburg und Neubauer auf 2300 heruntergemirtschaftet. Düsseldorf Stadt zählt heute nur noch 800 Mitglieder, während dort die KPD. einstmals mit 2400 die stärkste Partei war und die Arbeiterschaft führte. Ebenso wurde in dem großen und für die Mitgliedereroberung be­fonders günstigen UB. Hagen die Partei auf 450 Mitglieder herab­gewirtschaftet.

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Diese ,, politischen Erfolge" des neuen Kurses am Niederrhein , der unter Kreuzburg begonnen und von Neubauer fortgesetzt wurde, spiegeln sich auch wieder in der Entwicklung der im Bezirk erscheinen­den Barteipresse( zu deren Niedergang außerdem auch noch bie überall angewandten widerwärtigen Methoden der Liquidierung der Genossenschaften und der Beu pagierung" ein gutes Teil beitragen). So wurde die 2 r beitertribüne" für den linten Niederrhein( Kopfblatt der Düsseldorfer Freiheit") nach einem Abonnentenschwund von 5400 auf frapp 3000 aufgelöst, die Geschäftsstelle von Krefeld nach Düsseldorf verlegt. Ebenso sieht ihrem Ende entgegen die Geschäfts­stelle der Arbeitertribüne" in München Gladbach. Die ,, Rote Tribüne" in hagen hat eine Auflage(!) von 2400 und einen zahlenden Abonnentenstamm von 1300, fo daß die Schließung der eigenen Druderei bevorsteht und den völlig kapitalistisch, nicht politisch eingestellten Geschäftsführern nur noch die Frage der Berwendung der Maschinen Kopfschmerzen

macht."

F

Das sieht nach fatastrophalen Rückgang aus. Diefer Neubauer verstehts! Er war 1917 noch bei den Deutsch

nationalen.

Filmdebatte im Hauptausschuß.

Die deutsch - polnischen Beziehungen.

Ein Warschauer Stimmungsbild.

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A. L. Warschau , 2. März.( Eigener Bericht.) Man nimmt hier| fo erheblich veränderte Wirklichkeit nicht im geringsten berücksichtigt an, daß der Abbruch der deutsch - polnischen Verhandlungen und seine und die gegenwärtige Lage Bolens völlig verkannt wurde. Es sind Rückwirkung auf internationalem Gebiet in Deutschland als ungünstig erkannt wird, und man glaubt daher, daß die neuen Instrut tionen des bereits nach Warschau zurückgekehrten Gesandten Rauscher die Wiederaufnahme der Berhandlungen auf der von Bolen vorgeschlagenen Grundlage ermöglichen wird. Die pol nische Regierung erwartet ein derartiges Entgegenkommen Deutsch­ lands um so eher, als Polen durch die Ausweifung der vier Deut­fchen aus Oberschlesien feineswegs den Abbruch der Berhandlungen herbeiführen wollte und der aus diesem Grunde in Warschau jagt man unter diesem Bormande erfolgte Abbruch für Polen vollkommen überraschend war. Die polnische Regierung wünscht gute Beziehungen mit Deutschland , nur den Rechtsparteien wäre ein feindliches Verhältnis mit Deutschland aus demagogischen Gründen willkommen, aber die demokratischen Elemente streben die Verständigung mit Deutschland an, und sie erhoffen daher von einer neuen deutschen Initiative die Beilegung des Konflikts. Polen wird aber aus zwei verschiedenen Gründen das Zustandekommen des Handelsvertrages mit Deutschland nicht mit allzu großen Ronzessionen erfaufen fönnen: Der erste, wirtschaftliche, Grund ist der, daß Polen gegenwärtig das Handelsabkommen mit Deutsch­ land nicht entfernt so nötig hat, zumal ein großer Teil der polnischen Industrie dem Zollfrieg wachsende Selbständigkeit und der Konsum Unabhängigkeit von deutschen Einfuhrwaren zu verdanken hat; ferner wird in Warschau in den letzten Tagen besonders start mit der Möglichkeit eines Handelsvertrages mit Rußland gerechnet, der ungeahnte Exportaussichten biete. Der zweite Grund ist ein politischer: die polnische Regierung fann aus Rücksicht auf die Sejmmehrheit nur äußerst vorsichtig Deutschland Ronzessionen politischer Natur machen, und das gilt auch für die Niederlassungsfrage. Um das Verhältnis Bolens zu Deutschland richtig zu verstehen, muß man folgendes bedenken: Die einheitliche national- fulturelle Entwicklung Bolens war infolge der Teilung und Fremdherrschaft 150 Jahre lang unterbrochen. Die demokratische Entwicklung anderer Völker im 19. Jahrhundert fehlt hier, und mit desto größerer An­hänglichkeit wird daher die altpolnische Tradition hochgehalten. Das polnische Bolf hat den Deutschenhaß aus der Zeit der Teilung Bolens fonserviert, und er wurde auch schon vor dem Kriege von den land befürworteten, gehegt. Hieraus läßt sich auch der Wunsch nach Rechtsparteien, die ein Zusammengehen mit dem zaristischen Ruß­einem Bolen von Meer zu Meer" erflären, der vor etwa fünf Jahren von den Nationalisten ausgesprochen und der eben an den Gedanken des alten polnischen Staates anfnüpft, wobei die seither

wie Rußland , für die Sicherheit unseres Landes Vorsorge treffen, dann behalten wir uns das Recht vor, ihnen einige Fragen zu stellen. Wir werden die Kommunisten nach den Gründen fragen, weshalb Rußland der Reichswehr Waffen liefere.

Als Berichterstatter stellte Paul Boncour fest, daß sich die Lage für Frankreich im Vergleich zu 1914 gebeffert habe. Frant­reichs Stellung fei sicherer, weil nicht mehr deutsche Regimenter in den Kasernen von Mez und Straßburg liegen, und weil die freiwillige Unterzeichnung der Abkommen von Locarno die natür­

Die ruffischen Filme, Filmreklame und Prüfstellen. In der Freitagsigung des Ausschusses für den Reichshaushalt über den Etat des Reichsministeriums des Innern entspann sich eine längere Debatte beim Sapitel Filmoberprüfftelle" und Filmprüfstelle Berlin und München ". Es lagen hier­zu Anträge vor der Kommunisten auf Streichung des ganzen Ka­pitels und eine Resolution Dr. Schreiber( 3entrum), in eine umfaffende Nachprüfung der Filmreflame einzutreten und Maß nahmen zu treffen, um Auswüchsen der Filmreklame entgegenzu Bom Berichterstatter Dr. Schreiber wurde auf die unmenschlichen Grenzen Frankreichs und die Entmilitarisierung des linken lichen Ueberlastungen des Personals dieser Stellen hin­gewiesen. Man pflege gewöhnlich nur von Autos als Kilometer­freisern zu sprechen, hier aber seien die Beamten und Angestellten buchstäblich als Kilometerfreffer zu bezeichnen. Dazu sollten fie fich noch um Ethik und Aethetik der Filme fümmern. Dr. Schreiber be­antragte die Vermehrung des Personals um eine Planstelle. Die Stelle wurde bewilligt.

treten.

Genosse Sollmann wandte sich gegen die 3entrums resolution. Ausschreitungen der Reflame gebe es auf allen Gebieten. Man solle nur an die Zigarettenreklame denken. In marmen Worten pries Genosse Sollmann sodann die aus Ruß­land gelommenen Filme, nicht nur den bekannten Potemkin", russischen Filme hätten künstlerisch und ethisch ein außerordentlich sondern auch den wundervollen Film Die Mutter"." Alle dieje hohes Niveau ganz im Gegensah zu dem widerwärtigen füßlich­fentimentalen Ritsch, der aus Amerifa gefchidt würde. Es sei eines Kulturstaates unwürdig. gegen Filme wie die ruffischen mit Ber boten vorzugehen.

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Abg. Dr. Cremer( D. Vp.) sprach sich im Sinne Sollmanns scharf gegen die amerikanischen und für die ruffifchen Filme als. Er bezeichnete es als Aufgabe und Pflicht des Films, schon aus sozialpädagogischen Rücksichten, das Leben des kleinen Mannes zur Darstellung zu bringen und nicht durch Schilderung aus dem amerikanischen Milliardärleben geistige und sittliche Verführung der Jugend zu betreiben.

In scharfem Gegensaße zu Sollmann und Dr. Cremer stellte sich ber frühere bemokratische Reichsinnenminister Dr. Külz . In der Fimreklame zeigten sich schwere Mißstände, denen entgegengetreten werden müsse. Sicherlich gebe es Filme, die fünstlerisch und ethisch sehr hoch stehen, um so gefährlicher aber könnten sie staatspolitisch

wirken.

Seinen Ausführungen trat Sollmann aufs fchärfste entgegen. Er wies noch einmal auf Filime wie den Potemkin" und Die Mutter" hin und fragte, wo denn in aller Welt durch die Vor­führung solcher Filme die Ruhe und Ordnung gestört worden seien. Das Verbot folder Filme errege die Arbeitermassen weit stärter, als es je durch die Filme selber geschehen könne.

Nach einer belanglofen Erklärung des Reichsinnen minifters wurde die Streichung der Kapitel abge lehnt, die 3entrumsresolution angenommen.

Heeresdebatte in Paris .

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Rheinufers sichere. Auf den sozialistischen Stongressen habe er immer von der Revolution als Gegenmaßnahme gegen die Mobili fierung sprechen gehört. Er habe in diesen Fällen immer geant wortet, daß eine derartige Revolution das unvermeidliche Ergebnis haben würde, die liberalste Nation, nämlich die, die sich ergeben würde, unter das Joch der imperialistischen und milita ristisch sten zu bringen. Paul Boncour betonte den Wert des fierung angeordnet werden fann entweder im Falle eines offen. Artikels 2 des Entwurfes, der festsetzt, daß die nationale Mobili tundigen Angriffs, der das Land in die unmittelbare Not­terbunds statut vorgesehenen Fällen. Die Erfahrung des leg. wendigkeit verjetzt, sich zu verteidigen, oder in den durch das Böl. ten Krieges habe gelehrt, daß das Hauptunterpfand des Sieges die Ausrüstung in Friedenszeiten sei. Frankreich möge sich dieser Ausrüstung hoffentlich nur in Friedenszeiten bedienen.

Paris , 4. März.( Eigener Drahtbericht.) Die gestrige nach mittagssigung der Kammer brachte die Fortschung der Diskussion über die Heeresreform in zwei ausgezeichneten Reden der sozialisti. schen Abgeordneten Renaudel und Baul Boncour. Renaudel betonte, daß der Entwurf nach Ansicht der sozialistischen Partei gleichzeitig die Verteidigung der Nation im Kriegsfalle und

freilich zum größten Teil diese alten Traditionen gewesen, die dem Volte das Nationalgefühl während der Fremdherrschaft bewahrt haben und denen es seine nationale Auferstehung nicht zuletzt zu verdanken hat; wer daher heute an diesen religiös verehrten Bolts­gütern zu rütteln wagt und das geschieht vor allem durch die For­derung emer Grenzrevision- stößt auf den entschiedenen Widerstand des gesamten polnischen Voltes. Die Erinnerung an fremde Unterdrückung und die Furcht vor einer Wiederherstellung dieses Zustandes lebt in dem Bolt so start, daß selbst in einer geringfügigen Aenderung der Grenzen eine neue Gefahr für die Unabhängigkeit erblidt wird, und wenn man heute in Warschau mit dem versöhnlichsten, friedlichsten Polen auf die Möglichkeit einer Revision der polnischen Grenzen zu sprechen tommt-sei es in bezug auf Wilna oder den Korridor dieser friedfertigste Mensch ist sofort bereit, mit der Waffe in der Hand jeden Fußbreit polnischen Bodens zu verteidigen. Es muß offen ausgesprochen werden, daß das Bestreben nach Aenderung des gegen­wärtigen polnischen Besizes nur auf triegerischem Wege durch­zusehen wäre; freilich würde selbst ein Krieg diese Fragen nicht endgültig regeln, und der einzige Weg zur Lösung von Streitigkeiten ist einzig und allein die friedliche Verständigung; sie darf aber von Polen nicht allzu weitgehende Konzessionen verlangen, die es aus inneren Gründen einzuräumen nicht in der Lage ist. Es wird noch geraume Zeit vergehen müssen, bis das polnische Bolt sich in seinem neuen Staate vollkommen sicher und unbedroht fühlen wird, und erst dann wird der gegenwärtige Zustand des Mißtrauens und überspannter Furcht einem friedlichen, auf Bertrauen gestützten Rebeneinanderleben mit seinen Nachbarn weichen fönnen. Dann erst werden gewisse strittige Fragen ohne Trübung des Verhältnisses zwischen beiden Ländern geregelt werden können, während heute auch schon die bloße Erwähnung dieser Probleme nur der gegen­seitigen Berhetzung dient. Die polnischen Sozialisten, die die Verständigung mit Deutschland im unmittelbaren Kontakt mit der deutschen Sozialdemokratie anstreben, werden beshalb von den übrigen Barteien heftig angefeindet. Sie halten aber daran fest, daß für den polnischen Staat, ebenso wie für alle anderen, friedliche Be­ziehung und Verständigung mit den Nachbarvölfern Existenzbedin­Sozialisten auf den Hinweis polnischer Nationaldemokraten wegen gung ist, und erst fürzlich hat im Sejm ein Vertreter der polnischen angeblichen deutschen Kriegsvorbereitungen geantwortet, daß die deutschen und polnischen Sozialisten sich jedweden friegerischen Absichten entgegenzustellen wiffen werden.

Amerifa und England erörterte der Redner die Frage, ob die Wir­fungen der Rationalisierung sich dauernd in starter Arbeitslosigkeit zeigen müßten. Der Redner verneinte bies entschieden. Im weiteren Berlauf seiner Ausführungen, die das lebhafteste Interesse fanden, erklärte Prof. Hirsch, die Losung müsse sein: 3 usammenarbeit, nicht Reparationstapitalismus. Dazu bemerfte der Redner: Deutschlands Reparationszahlungen werden zum großen Teil von Deutschlands Gläubigern zur Begleichung ihrer Kriegs­und Privatschulden an Amerifa benutzt, das seinerseits bei seiner attiven Handels- und Zahlungsbilanz weder Gold noch Maren ins eigene Land nehmen will und Europas Zahlungen an Europa selber wieder ausleiht. So wird ein wachsender Zeil des europäischen Befizes in amerikanische Hand übergeleitet. Der in sich widerspruchs­volle europäische Schuldenfapitalismus, so schloß Prof. Hirsch, ist in eine bewußte Zusammenarbeit der Nationen zur Verstärkung ihrer Pro­duftion umgewandelt worden. Dies ist der erste Schritt zur Ratio= nalisierung Europas gegenüber der wuchtig wachsenden Uebermacht Ameritas.

Der Reichskanzler über die deutsche Aftenpublikation Kriegschuldforschung und Völkerversöhnung

Aus Anlaß des Abschlusses der Aftenpublifation des Aus­wärtigen Amtes über die Borgeschichte des Krieges veranstaltete Deutschen Frauenausschuß zur Bekämpfung der Schulblüge am der Arbeitsausschuß deutscher Berbände gemeinsam mit dem Donnerstag abend im Reichstag eine Feier, bei der Reichstanzler Dr. Marg eine Ansprache hielt. Er bezeichnete die Enthüllung im Sinne der Völkerversöhnung. In allen Ländern der Wahrheit über die Vorgeschichte des Weltkrieges als eine Tat regten sich Kräfte, die daran arbeiteten, die Gegensäge zwischen den Eine deutliche Strömung zur Eintracht mache sich auf wirtschaft­Nationen zu überwinden und ein Zusammenarbeiten herbeizuführen. jedoch noch immer gewaltig gehemmt durch die Erinnerung an den Weltkrieg. Schon heute sei festzustellen, daß auf Grund der veröffentlichten Akten niemand mehr an den Beschuldi­gungen festhalten könne, die eine haßerfüllte Kriegspropaganda gegen Deutschland über die ganze Welt verbreitete. Zum Schluß beschlossen haben, dem deutschen Beispiel zu folgen und ihre Archive wles der Reichstanzler darauf hin, daß auch andere Regierungen

zu öffnen.

Russisch - türkischer Handelsvertrag. Außenhandelsmonopol und Freihandel.

die möglichste Wahrung des internationalen Friedens verförpere. Er erklärte, daß, wenn die sozialistische Partei feinen Gegenentwurf eingebracht habe, es deshalb geschehen sei, weil der gegenwärtige folichem und geistigem Gebiete geltend. Diese Strömung werde weit als möglich der sozialistischen Auffassung von der bewaffneten Station" entgegenkomme. Dann verteidigte Baul Boncour in ciner mehr als stundenlangen Rede, die von der Kammer durch zahl­reiche Zwischenrufe unterbrochen wurde, seinen Bericht. Er suchte nachzuweisen, daß die nationale Verteidigung durch den Entwurf mit dem französischen Wunsche nach Wölkerfrieden verbunden worden ist und betonte ausdrücklich, daß nach diesem Entwurf die französische Mobilisation nur im Falle eines Angriffs durch eine dritte Macht oder eine Invasion oder endlich in einem vom Böllerbunde vorgesehenen Falle vorgenommen werden fönne. Man könne ohne Zweifel, fuhr Baul Boncour fort, eine hochmütige Nation" nicht hindern, daß sie jenseits der Grenzen Kriegsvorbereitungen treffe, man förme auch den Imperialismus nicht ohne weiteres töten, der immer noch die Welt erfülle, man müsse nur die Möglichkeit vor­Angora, 4. März.( WTB.) lleber den Inhalt des kurz vor dem Abschluß stehenden Handelsvertrages zwischen der Türkei und So­Frankreich deshalb nicht in der Friedensarmee, wie es bisher der wjetrußland wird befannt, daß die türkische Ausfuhr nach Entwurf die Landesverteidigung auf die Schultern der gesamten beschränt: wird, deren Umfang nach der Leistungsfähigkeit des Fall gewesen sei, gesucht, sondern habe durch den gegenwärtigen Rußland auf etwa 45 Warenjorten in bestimmten Rontingenten nation gelegt. 2lle französischen Staatsangehörigen ohne Unter- türkischen Marktes festgesetzt werden soll. Die Möglichkeit einer schied des Geschlechts werden in 3ufunft an der nationalen Berjährlichen Na chprüfung und Erweiterung der Warenliste teidigung nötigenfalls teilzunehmen haben. Ein außerordentlich ist vorgesehen. Die Ausfuhr Sowjetrußlands nach der fompliziertes, aber wirtfames Syftem des Grenzfchutes fei Türkei ist unbeschränkt. Die somjetrussische Handelsvertretung reibungslos vornehmen zu fönnen. Nach der Rede Paul Boncours geschäften jedoch den türkischen Landesgesetzen unterworfen. Die ebenfalls vorgesehen. um im Kriegsfalle hinter ihm die Mobilisation in der Türkei ist zum Teil erterritorial, in ihren Handels­wurde die Fortsetzung der Debatte auf heute vormittag vertagt. Zürtei ist berechtigt, in Rußland eine Hanbelsvertretung einzurichten. In Sowjetrußland gilt türkische mare me ift begün­stigt, ruffische Ware in der Türkei ist den Waren aus anderen Bertragsländern gleichgestellt. Zur Ausfuhr nach Rußland Jollen nur 52 türkische Firmen berechtigt sein.

Renaudel über Reichswehr und Rußland . Boncour bereiten, ihm nötigerfeits begegiten zu können. Diese Sicherheit habe als Berichterstatter.

Paris , 4. März.( Eigener Drahtbericht.) Um die Beratungen über die Heeresreform zu beschleunigen, wurde im Einverständnis mit der sozialistischen Fraktion deren Interpellation über die Schuldenzahlungen an England und Amerika zurückgestellt. In der Rammerdebatte über den Art. 1 des Gefeßentwurfs, der bestimmt, daß alle Franzosen ohne Unterschied des Alters und des Ge­schlechts an der Berteidigung des Landes teilnehmen müffen, erklärte

Renaudel, es sei leicht, den Krieg zu verdammen, aber schwieriger, Mittel zu seiner Berhinderung anzugeben. Er glaube den fozialistischen Tendenzen treu zu bleiben, wenn er den Entwurf unterstütze. Das Entwaffnungsproblem bestehe nicht nur für Deutschland , sondern auch für alle anderen 2änder, auch für Frankreich , Rußland und Italien . Renaudel beschäftigte sich mit den in Sowjetrußland zutage getretenen Tendenzen und verlas Schriftstücke, aus denen der friegerische Geist der Sowjets hervorgehe. Er schloß seine Ausführungen, die die Annahme des Gefeßentwurfes zur allgemeinen Organisierung der Nation für die Kriegszeit empfahl, mit den Worten: Wenn jetzt die Kommu niften weiter uns Sozialisten zum Borwurf machen, daß mir, ebenjo

Die französische Wirtschaftskrise. Profeffor J. Hirsch zum Reparationsproblem. Paris , 4. März.( WTB.) Gestern abend hielt auf Einladung des Renaudelschen sozialwissenschaftlichen Komitees Staatssekretär 3. D. Prof. Dr. Julius Hirsch in franzöfifcher Sprache einen Bortrag über neue Formen des modernen Kapitalismus. Nach einer Schilderung der neuesten Erscheinungen höchster Wirtschaftsformen in Deutschland ,

Berantwortlich für Politik: Victor Schiff: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. glorn: Feuilleton: Dr. John Schilowski; Lotales: und Constiges: Frig Aarstäbt; Anzeigen: Sh. Glocke; fämtlich in Berlin .

Berlag: Borwärts- Berlag G. m, b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Ginger u Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.