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Kreditwünsche der Provinz Brandenburg  .

Zur Förderung der brandenburgischen Grenzmark.

Der Brandenburgische Provinziallandtag nahm am Freitag ein­fiimmig eine Vorlage an, die den brandenburgischen Grenzfreifen im Often, insbesondere den dortigen Kleinbauern und Kleingewerbetreibenden, einen Kredit von zwei Millionen Reichsmart auf drei Jahre zu den Selbstkosten, höchstens aber zu lieben Prozent Zinsen zur Verfügung stellen will. Diese Kredite sollen in den einzelnen Kreisen durch die jeweiligen Spartaffen verteilt werden.

In der Begründung wies der Berichterstatter auf die schweren Schädigungen hin, die dem Often der Provinz Brandenburg  durch den Verlust der östlichen Absatzgebiete infolge des Bersailler Dif­tats entstanden sind. In Frankfurt   a. d. O. find 50 bis 60 Proz. der Ge­samtarbeiterschaft erwerbslos, die Textilindustrie in den frag lichen Kreifen liegt fast völlig danieder. Hinzu käme, daß Tausende von Flüchtlingen in diese Ostgrenzmarten der Provinz Brandenburg  geströmt sind. Hierdurch sei auch die Wohnungsnot ganz er heblich verschärft.

Berlangt wurde unter anderem die Kultivierung des Reze, Warthe und Oderbruchs sowie die Ausführung von Flußregu lierungsarbeiten mit Reichs- und Staatshüife. Ebenso wurde die Förderung der Bauernsiedlung nachdrücklich gefordert. In der Debatte erklärte ein Bertreter der Girozentrale die Be reitschaft seiner Organisation, zwei Millionen Mark an Krediten zur Berfügung zu stellen. Die Linksparteien verlangten, daß der Zins­fuß für die geforderten Kredite niedriger als 7 Proz. gehalten werden soll.

Die Waffen im Arsenal  .

.Altmaterial- nicht Schutzbundrüstung.

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Die Wiener   Christlichsozialen und in Uebereinstimmung mit ihnen auch reichsdeutsche Reaktionsblätter verbreiten gefliffentlich die Behauptung, im ehemaligen Wiener Arsenal   habe man funkel­nagelneue Waffen in großen Mengen jezt sind es schon 10 000 Gewehre beschlagnahmt, und der Republikanische Schutzbund  , die Abwehrorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterschaft, sei der wahre Eigentümer und Ausstapler dieser Waffenvorräte. Sogar die christlichsoziale Bundesregierung des so fanatischen Antifozialisten Dr. Seipel und selbst ihr aggreffioftes Mitglied, der Wehrminifter Bangoin, haben bisher diese Behauptung nicht aufzustellen ge­wagt wahrscheinlich darum, weil sie sofort genötigt würden, sie zu beweisen; aber hintenrum läßt man diese Mär fretsen und ver­rät dadurch nur um so deutlicher, daß die ganze Aktion ein Wahl­

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trid ist, unternommen, um durch einen Bolschewisten" schreck all die Sünden der Christlichsozialen vergessen zu machen von ihrer turmhohen Korruption und der Verschleuderung von Staatsgeldern zur Sanierung von( überdies noch jüdischen) Spekulanten bis zu ihrem neuesten Bucherzollprojekt und bis zur Berzettelung und aufreizenden Berschlechterung der Sozialversicherung.

Demgegenüber ist festzustellen, daß das ehemalige Arsenal nach tem Zusammenbruch dank der Energie unserer Genossen nicht ein­fach und dauernd ſtillgelegt, sondern in die gemeinwirtschaftlichen Desterreichischen Werte" umgewandelt worden ist. Da wurden, mie mir selbst einmal zu sehen Gelegenheit hatten, landwirtschaft mie mir selbst einmal zu sehen Gelegenheit hatten, landwirtschaft. liche Maschinen aller Art mit leichten und billigen Hilfsmotoren, solche auch für Fahrräder und Boote, sowie Jagd- und Kleinwaffen von ausgezeichneter Qualität bis zur Luxusausstattung hergestellt und zwar durchaus mit Genehmigung der scharf aufpassenden. Interalli­terten Abrüstungskontrollfommission. Die jetzt durch einen voll­fommen rechtswidrigen Einbruch unter gesezwidri gem Militäraufgebot, und zwar unter Heranziehung nur

folcher Kompagnien, die größerenteils aus christlichsozialen Wehrbündlern" bestehen, aus dem Arsenal weggeholten Gewehre und Gewehrbestandteile sind alte Restbestände noch von der Demobilisierung her. Zu ihrer Berwertung ist eine eigene Ber wertungsstelle errichtet worden, die ins In- und Ausland verfaufte und zu ihren Räufern gehörte auch das Ban goinsche Bundesministerium für Heeres wesen! Jest freilich war es des Kaufens und Zahlens müde und holte fich die Bestände einfach so mit brutaler Gewalt, durch Einbruch in eine Zivilfabrik, deren Haupteigentümer übrigens der Staatsschatz aber nicht das Behrminifterium

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ift.

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Es ist doch bezeichnend genug, daß die Regierung die Aus­führungen des Genossen Dr. Bauer im Nationalrat, auf die fich vorstehende Angaben stügen, mit feinem Wort bestritten, geschweige denn widerlegt hat!

Der ganze Schutzbundschreden wird aber den Christlichsozialen Der ganze Schutzbundschrecken wird aber den Christlichsozialen nichts nüßen; schon aus dem einfachen Grund, weil jeder Mensch in Deutschösterreich nur zu gut weiß, daß die Heimatwehren der Gutsbesizer und Großbauern ebenso wie die Fronttämpfer" der städtischen Reaktionäre schwer be waffnet sind! Sie zeigen es offen bei jeder Gelegenheit. Wir felbft erinnern uns sehr gut, beim großen Volfstrachtenfest in München   am Pfingstsonntag 1921 starte Trupps Tiroler Heimat wehr mit dem Stugen über der Schulter unter dem Jubel der fahrbayerischen Patrioten vorüberziehen gesehen zu haben. Und im Laufe der Jahre sind zwar in Deutschösterreich schon eine ganze Reihe fozialdemokratischer Arbeiter und Schutzbündler von Front­fämpfern und Hitlerianern erschossen worden niemals aber haben unsere Genossen von Feuerwaffen Gebrauch gemacht, selbst in der Abwehr feindlicher Schüsse nicht, weil sie eben keine Waffen führten! Noch zuletzt, nach dem feigen Mord in Schattendorf  , hat es zwar Steinwürfe gegen das Mörderheim der Frontkämpfer ge geben, aber nicht einen Schuß gegen fie. Dafür hat man jetzt auch drei Schutzbündler in Schattendorf   verhaftet eine jener Provo tationen, auf die es die Reaktion in Deutschösterreich fyftematisch anlegt.

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Schwer bedroht ist die deutschösterreichische Arbeiterschaft von den hohenorts protektierten Faschisten im eigenen Lande wie von den lauernden Banden Horthy Ungarns und von seiner starten Geheimarmee, die die Entente durch stille Duldung und offene Förderung aufzustellen geholfen hat. Das wissen nicht nur die Arbeiter und Angestellten, auch die Kleinbauern und Landarbeiter find dessen inne. Und darum würde es den Werbeaussichten der Sozialdemokratie, deren positive Arbeit im Wiederaufbau eines ge­fünderen Wien   ihr stärkstes Berbekapital ist, gar nicht schaden fönnen, wenn der Schutzbund, dem Beispiel der Heimatmehren, Front. fämpfer und Hitlerianer folgend, fich fogar bewaffnete. Er tut es aber gar nicht, weil die Sozialdemokratie des ausschlaggebenden Gewichts der ungespaltenen, ftraff organisierten, geschulten und opferbereiten Arbeiterklasse zu sicher ist, als daß sie zu den Mord­mitteln ihrer Gegner griffe. Die aber werden mit der neuen Hezze ebenso wenig erreichen wie mit ihren Ueberfällen. Im Gegenteil: die Namen der heimtückisch ermordeten Genossen werden in der Wahlschlacht befeuernd leuchten, wie die Erinnerung an die Mär­tnter die Glaubensstreiter des früheren Christentums über alle Ber folgungen fiegen ließ!

list Die gewandelte Kaserne.big

wesentlich zur Berbilligung des studentischen Lebens bei und ver schaffen vielen Studenten Erwerbsmöglichkeiten. Zu der schon ge gefamt täglich 2300 Studenten, davon 800 unentgeltlich, geſpeiſt nannten mensa academica treten vier weitere Küchen, sodaß ins. werden. Schuhmacherei, Schneiderei, Wäscherei, alle so arbeitend, baß der lleberschuß dem Unternehmen mieber restlos zugeführt wird, ermöglichen dem Studenten eine billige Erhaltung und Neuan fchaffung seiner Kleidung, fodaß sein Lebensunterhalt um ein Drittel Der Normalhöhe herabgesezt wird.

ein neues, freundliches Aussehen erhalten, sie ist auch einer neuen, Die große alte Kaserne in der Friedrichstraße hat nicht nur| cin neues, freundliches Aussehen erhalten, sie ist auch einer neuen, birgt sie jetzt fast die gesamten Betriebe und Abtei Büros des Landesfinanzamtes und einigen Wohnungen ungen des Studentenwerks, das den nördlichen Flügel einnimmt. Durch geringen Umbau ist hier eine Gelegenheit ge­schaffen, alle bisher verstreut liegenden Abteilungen zusammen­zufassen, sodaß die so dringend nötige Einheitlichheit erreicht ist. Ein großes freundliches Tor nimmt den Besucher auf. Im Aber es gibt viele Studenten, die sich auch die nötigen Zwei­Erdgeschoß liegen wie bisher der Studentendrud", die Druckerei drittel verdienen müssen Sie finden Arbeit und Verdienst burch des Studentenwerks, und die mensa academica, die studentische die arbeitschaffenden Betriebe. Das akademische Erwerbsver­Volfsküche, in der täglich über 1200 Studenten zu einem Abonne- mittlungsamt vermittelt Studenten an Behörden und an Private. mentspreis von 40 Bf. für die Mahlzeit gespeist werden. In den 3umeist merden Nachhilfestunden, Saisonarbeit und Aushilfe ver­oberen Räumen sind die Büros und Betriebe untergebracht. Das mittelt. Biele Stubenten find in Betrieben beschäftigt, die eigens ,, Studentenwert E. B." ist im November 1923 aus der Zusammen für diesen Zweck geschaffen sind. Das atademische Ueberlegungs­legung verschiedener Unterstüßungs- und Selbsthilfsorganisationen und Dolmetscherbüro füdo" Berlin   hat mit großem Erfolg schon gliedern bestehende Verein hat neben besonderen Aufgaben zentraler Akademische Informationsbüro 3eitblid", ein fehr leistungs­entstanden. Der aus 15 studentischen und 15 nichtstudentischen Mit seit Jahren gearbeitet. Weitere Berdinstmöglichkeiten bieten das Werbung und Bertretung gegenüber Behörden und Privaten das fähiges Büro für Zeitungsausschnitte, und als neuestes Unter­Ziel, alle Arbeiten zur Hebung der wirtschaftlichen Lage der Bernehmen der Akademische Bilderdienst, der die Bilder­liner Studierenden zu fördern und ihre förperliche und geistige beilagen der Breffe mit Photographien und entsprechenden Artikeln, Leistungsfähigkeit zu stärken. Aus dieser Zielrichtung sind die insbesondere solche studentisch- akademischen Charakters, versorgt. Einzel- und Krankenfürsorge, die Bergünstigungen, Sachspenden, Bersammlungs- und Aufenthaltsräume eingerichtet und noch im einzelnen Zweige der Arbeit entstanden. Die Fürsorge umfaßt die Außer diesen Büros und Betrieben sind hier einige Räume dis das Darlehnswesen und die Arbeit für den Bezirt Brandenburg Entstehen begriffen, die auch den Studenten und ihren Vereini der Studienstiftung des Deutschen Boltes". Die Krankenfürsorge gungen zur Verfügung stehen werden. Auch ist die Zusammen­verschafft bedürftigen Studenten Heilstättenaufenthalte im Gebirge und an der See. Die Darlehnskaffe gewährt hauptsächlich Examens legung dieser Räume mit den Abeitsräumen des Studentenwerks fandidaten für die Beit ihrer Eramenvorbereitung langfristige zu begrüßen, da eine engere Verbindung der Studenten mit ihrer billige Darlehn, während die in die Studienstiftung Aufge   3entrale zu erhoffen ist. Man darf annehmen, daß durch diese Zu­nommenen ein freies Studium und vollständige Unterstützung er fammenfassung der ganzen Abteilungen die Leistungsfähigkeit des halten. Die vielseitigen Betriebe des Studentenwerts tragen Studentenwerts sich erheblich steigern wird.

Polizeibeamte als Zeugen.

Weitere Bernehmungen im Jürgensprozeß.

fiende zunächst mit, daß das Gericht die von der Staatsanwalt­Zu Beginn der heutigen Verhandlung teilte der Vor­schaft und der Verteidigung vorgeschlagenen Sachverständigen­gutachten über die Frage, ob der Einbruch bei Jürgens von Kome munisten verübt sein fann, für diesen Fall überhaupt für unerheblich hält. Aus formalen Gründen mußte jedoch der von der Staats­anwaltschaft bereits geladene Sachverständige Polizeirat Mittasch

gehört werden.

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Richtung Straßenpassanten gestern nacht einen Wagen mit ber Nummer I A 8616 haben davonfahren sehen, bezw. wo der Kraft­wagen mit der genannten Nummer auftaucht.

Ueberfälle auf Jugendliche.

Zunehmende Unsicherheit im abendlichen Berlin  ? mannslehrling Erich Schrottle aus der Finomstr. 7, als er von Gestern abend gegen 10 Uhr wurde der 18 Jahre alte Kauf­der Musitſtunde heimtehrie, das Opfer eines Ueberfalls. Bor dem

laffen.

Es

Hause Gitschiner Str. 50 fielen drei Burschen über ihn her, ver­Diese Bernehmung wurde sofort durchgeführt, und zwar wurde setzten ihm mit einem Totschläger mehrere Siebe über den Polizeirat Mittajch darüber gehört, ob nach den Erfah Kopf, raubten ihm feine Geige und entflohen bamit. rungen der Berliner   Politischen   Polizei anzuneh gelang, einen der Räuber, einen 21 Jahre alten Dito Berg   aus men fei, daß Kommunisten, wenn sie Attenstüde oder Geldbeträge der Wiener Straße festzunehmen. Die Kriminalpolizei des rauben, oder ein Attentat gegen ihnen mißliebige Personen begehen 106. Reviers fand auch die Geige wieder, die der Räuber am Kott. wollen, jo vorgehen, wie bies im Falle Jürgens in Stargard   ge- buffer Tor in ein Gebüsch gelegt hatte. Schrottle mußte sich im schehen sein soll. Der Sachverständige betonte zunächst, daß er sich Krankenhaus am Urban mehrere blutende Kopfwunden verbinden Bor dem Hause Serwarthstr. 15 wurde um 9% Uhr nur auf die Erfahrungen der Berliner   Polizei stüßen könne, die feine Zentral, sondern eine Ortsbehörde sei. Aus diesen Erfah mehreren unbekannten Burschen überfallen und ich mer miß­ein Schüler Erich Albrecht aus der Thüringer Allee von rungen heraus laffe fich nicht sagen, daß es eine bestimmte Art und bare Handlungen dieser Art oder Straftaten überhaupt begehen. Weise oder eine typische Form dafür gäbe, wie kommunisten straf- handelt. Man fand den Verlegten hilflos daliegen und brachte Es sei auch nicht möglich, wie es der Kriminalist bei der Bearbeitung der gewerbsmäßigen Berbrechen könne, nach der äußeren Form der Tat auf den Kreis der Täter zu schließen. Es gäbe wohl faum eine Stelle in Deutschland  , die bei diesen Straftaten derartige Fest stellungen machen könne.

ihn nach dem Krankenhaus Westend  , mo außer Kopfverlegungen nach den llebeltätern, die das Ueberfallkommando und das 132. Re­ein Untertieferbruch festgestellt wurde. Die Ermittlungen vier aufnahmen, hatten bisher feinen Erfolg. Die Veran­laffung zu dem brutalen lleberfall ist rätfelhaft. Bielleicht ist. der junge Albrecht das Opfer einer Verwechselung geworden.

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Messerhelden. Auf dem Nachhausewege wurde in der vergange= nen Nacht der 35jährige Bäder Stanislaus Jdera aus der Wadzed­ftraße 15 am Kottbusser Damm von mehreren männern brachte ihn in das Urban- Krankenhaus, von wo er nach Anlegung überfallen und durch Messerstiche verlegt Man Täter entzogen sich ihrer Feststellung durch die Flucht. von Notverbänden in seine Wohnung entlassen werden konnte. Die

Dann wurde der Polizeiassistent Gerber aus Star= gard vernommen, der über die ersten Nachforschungen nach dem Einbruchsdiebstahl berichtete. Er behauptete, daß der Hund des Herrn angesehen habe. Auch der herbeigeholte Polizeihund habe Landdirektors Jürgens nur mit dem Schwanz gewedelt und feinen feine Spur gefunden, weil anscheinend feine vorhanden gewesen sei, sondern habe immer die Nase hochgetragen. Auf die Frage des sondern habe immer die Nase hochgetragen. Auf die Frage des Borsitzenden, warum denn der Tatort selbst nicht gleich gesichert und Fingerabdrüde entnommen worden seien, entschuldigte sich der Bolizeibeamte damit, daß er überall im Hause habe herum funt in ben Dienst der kulturellen Bestrebungen der Arbeiterschaft müssen, und daß er das seinen Kollegen überlassen habe. A 11= geflagter Jürgens: Bo hat denn der Zeuge überhaupt meinen Hund arbeiten sehen? 3euge: Ich habe ihn einmal nom Hausflur aus gesehen.( Heiterkeit.) Bori.( char): Aus Ihrer Aussage hatte ich aber den Eindrud, daß Sie den Hund von Anfang an beobachtet hatten. Auf meitere Borhaltungen erklärte der Beuge, daß man Haussuchungen zuerst nicht vorgenommen habe, weil man feinen bestimmten Verdacht hatte. Angeflagter Jür gens: Ich möchte den Zeugen noch einmal fragen, was er mir am Sonntag danach im Beisein des Polizeifekretärs König gesagt hatte? 3euge( achselzuckend): Ich kann mich nicht entfinnen. Ange. lagter Jürgens: Sie haben gesagt: Herr Direttor, es hat ja keinen zwed. Wir wollen warten, bis heute nachmittag die Landespolizei aus Stettin   da ist."( Heiterkeit.) Als der Zeuge diese Behauptung bestritt, bat der Angeklagte, die Antwort des 3eugen zu protokollieren.

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Werbeversammlungen des Arbeiter- Radio- Klubs. Um den Rund­zu stellen und das Berständnis der Radiotechnik zu fördern, per­anstaltet die Berliner   Bezirksgruppe anläßlich der Reichstonferenz am 5. und 6. März im Gewerkschaftshaus, Engelujer, eine Ba ft el. ausstellung. Eine Abendfeier findet im Oberlichtfaal der Phil­harmonie am 6. März unter Mitwirkung von Ernst Toller  , Gertrud Eyfoldt, Alfred Beierle  , Bruno Schön­lant, Bault 3ech, des Sprechchors der Boltsbühne u. a. statt. Der Reichsvorfigende Hoffmann, Dr. Brattstomer, Dipl.­Ing. Mendelsohn und die technischen Leiter Voigt und Fischer, Ernst Friedrich werden in nachstehenden Berlamm­lungen über fulturelle und technische Fragen sprechen. Die Ber­fammlungen finden statt: im Bezirk Mitte  . Schulaula Weinmeister­ Straße  , am 7. März; Bezirk Moabit  , Triftstr. 63, am 8. März: Bezirk Kreuzberg, im Bezirksamt Vordstr. 11, am 10. März, und Bezirk Bankow   in der Schulaula Grunowstr. 17, am 11. März.

Während der nunmehr folgenden Bernehmung des Polizei- Ein neuer Wochenmarkt ist jetzt in der Müllerstraße eröffnet assistenten Kohn erlitt Frau Jürgens, die wieder auf der Kranken- worden. Auf dem in hygienischer Beziehung vorbildlich eingerichteten bahre lag, einen Ohnmachtsanfall, der ein Eingreifen des Gefängnis- Markt waren am Eröffnungstage, dem 3. März, etwa 170 Stände arztes Dr. Hirsch notwendig machte. Da die Ohnmacht ziemlich besetzt, die in der nächsten Zeit auf über 300 erweitert werden. lange anbielt, unterbrach der Borsigende zunächst die Verhandlung Martitage: Montag und Donnerstag vormittags von 8 bis 1 1hr, Sonnabend von 3 bis 7 Uhr. auf einige Zeit.

Großkraftdroschke I. A. 8616 geraubt.

Ter Führer überfallen und niedergeschlagen. Ein schwerer Raubüberfall wurde gestern nacht gegen 42 Uhr in der Kameruner Straße im Norden Berlins   auf den Kraft. droschtenführer Dstar Hoffmann aus der Fröaufstraße 9 zu Friedenau  , der vier männliche Fahrgäste von Zehlendorf   nach Ber­ lin   N. fuhr, verübt.

Zehlendorf   hielt, wurde gestern nacht von vier Männern zu 5., der mit seiner Kraftdroschke in der Nähe des Bahnhofs einer Fahrt nach der Kameruner Straße in Berlin  gemietet. Die Fahrgäste ließen sich bis ziemlich zum Ende der Straße, die dort noch teilweise unbebaut ist, fahren. Als der Chauffeur den Aussteigenden den Fahrpreis anfagte und gerade die Uhr herunterdrückte, fielen die Männer plöglich über ihn her, zogen ihn vom Führerlik heraus und schlugen ihn zu Boden. Bewußtlos jant. auf den Bürgersteig. Der Vorfall blieb trok Hilferufe des Ueberfallenen in der sehr ruhigen Straße völlig unbemerft. Gegen 42 Uhr fam Hoffmann wieder zu sich. Sein Wagen, eine Großdroschke, mit der Nummer I A 8616 war verschmunden. Ohne Zweifel hatten es die Täter auf den Wagen abgesehen, den sie nach einer noch unbekannten Stelle entführten. Auch die Geldtasche und sonstigen Wertgegenstände wurden 5. geraubt. Der Ueberfallene erstattete den nächſtliegenden Polizeirevier von dem Vorfall Anzeige, die sofort die Ermittlungen nach den unerkannt entkommenen Tätern aufnahm. Der Ueber fallene, dem mehrere 3ähne ausgeschlagen wurden und der im Gesicht und am Körper erhebliche unden erlitten hatte, betam auf dem Revier einen Schwächeanfall, so daß er in das naheliegende Birchow- Krantenhaus geschafft werden mußte. Bon großem Interesse für die Polizei ist es, ob und in welcher

Die Kunstgemeinde des Bezirks Charfoffenburg veranstaltet am Sonntag, dem 6. März, bormittags 11 11hr, im Lichtspieltheater iccadilly in Charlottenburg  , am Untergrundbahnhof Bismardstraße, ein Gaflspiel der Berliner   Spieloper. Spielfolge: 1. Der Ehemann vor der Tür", Operette bon Offenbach; 2. Witwe Giapin", Stomische Oper von Flotow  ; 3. Der Eintrittskarten einschl. Bettel für Mitglieder 50 Pf., jür Nichtmitglieder 60 Pf. Mufiffeind, Komische Operette in 1 ft, Zert und Musik von Richard Genee  .

Sport.

Der Großkampffag im Sportpolast.

Den legten Kampf des gef.rigen Großtampftages um die deutsche  Leichtgewichtmeisterschaft brachten den Kölner Frig Ensel( 122 Pfd.) als Herausforderer und Richard Naujoks( 122 Pfd.) als Berteidi­ger( Titelhalter jeit 8 Jahren) in den Kampfring. Sum dritten Male stand Ensel seinem großen Gegner, der ihn bereits zweimal geschlagen nach Hause schicken fonnte, gegenüber. Dieser dritte Kampf fostete Naujoks aber Titel und Meisterschaft. Ensel von gestern war ein Borer, ein Fighter, fehnig, wendig und prächtig im Angriff. Schon nach den ersten vier Runden erfannte man die haushohe lleberlegen­heit Enfels, der seinen Gegner im Ring umhertrieb und ihn traf, wo er mollte. Seine Rechte bearbeitete unaufhörlich Ohr und Kinn des Gegners. Naujoks dagegen tonnte wenig landen und auch seine ge­fürchteten Rechten nicht anbringen. In der sechsten Runde wird Naujots, der sehr zermürbt erscheint. schwer erschüttert. In der elften Runde, bis zu der sich Maujots mit Mühe gehalten hat, werfen feine Gefundenben nach mehrmaligem Niedergehen auf die Bretter das weiße Tuch. Ensel ist der neue deutsche Meister. Genau wie der ungeheure Ansturm auf den Sportpalast, der schon kurz nach 7 Uhr einfegte und die Potsdamer Straße schwarz bevölferie, perlief der Abmarsch ber 7000, die den Sportpalast füllten, dant per muster. gültigen Berkehrsregelung eines starten Schupoaufgebots, ohne Zwischenfälle in allergrößter Ordnung.