Road eine Entschließung einstimmig angenommen, worin die Reichsregierung aufgefordert wird, nun endlich das von den ver gangenen Regierungen bereits schon sieben Jahre verschleppte, seit fieben Jahren von den freigewerkschaftlichen, christlich- nationalen und freiheitlich- nationalen Arbeiter, Angestellten- und Beamtenorgani fationen geforderte Reichsbodenreform gesez dem Reichs tag vorzulegen, und zwar nach dem Reichstagsbeschluß vom 5. Mai porigen Jahres in einer Fassung, die dem bekannten Entwurf des ständigen Beirats für Heimstättenwesen beim Reichsarbeitsministerium gerecht wird und nicht etwa durch Verwässerungen an bodenreformerischer Bedeutung verloren hat.
Achtung, Genossinnen!
Funktionärinnen- Konferenz
am Freitag, dem 11. März, abends 7, Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelufer 24/25. Tagesordnung: 1. Borfrag: Das Gefeß zur Betämpfung der Geschlechtstrantheiten. Referentin: Cuise Schröder, m. d. R. 2. Der interTürkontrolle: 1. Kreis- Mitte. nationale Frauentag.
Raubmörder Schröder im Zuchthaus. Der Magdeburger Raub. mörder Schröder ist nunmehr nach seiner Begnadigung zu lebens. länglichem Zuchthaus zur Verbüßung seiner Strafe dem Zuchthaus Lichtenburg zugeführt worden.
Ein vierzehnjähriger Maffenmörder. Wie aus Leningrad ge meldet wird, erftach in einem Dorfe ein vierzehnjähriger Junge seine fiebenköpfige Familie während des Schlafes. Der Junge ist festgenommen worden.
Ein historisches Gasthaus am Rhein niedergebrannt. Am Sonntag abend ist das uralte, aus dem 12. Jahrhundert stammende G a st haus zum Vater Rhein" in Rhens bis auf die Grund
Eine wohlgelungene Werbeveranstaltung war das Früh. lingsfest der 4. Kameradschaft vom Kreisverein Neukölln- Brig des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold. Unter Vorantritt des Tam bourkorps und der Fanfarenbläser marschierte der stattliche Zug durch Briz und die Großsiedlung, freudig begrüßt von der Bevolte Freie Schulgemeinde Lichtenberg rung. In Beckers Gesellschaftshaus vereinigte der Abend die Kame raden mit ihren Familienangehörigen. Die Festansprache des Kreisvereinsvorfizenden Kameraden Gutschmied fand reichen Beifall. Kamerad Sch marsom fonnte als Kameradschaftsführer mehrere Fahnenägel entgegennehmen.
Die Kreisleiterinnen werden gebeten, um 7 Uhr pünktlich zu erscheinen. mauern niedergebrannt.
Der Desterreichisch- Deutsche Bolfsbund veranstaltet am Donnerstag, 17. März, 8 Uhr, im Reichstagsgebäude ( Eingang Portal 5) einen Vortragsabend, an dem Redakteur Alexander Szanto über Ungarn und die österreichische Anschlußfrage" sprechen wird. Eintritt frei!
Sprechchor für proletarische Feierstunden. Nächste Uebungsstunde am Freitag, abends 84, Uhr, im Gesangssaal der Sophienschule, Weinmeister. case 16/17. Den Tert der letzten Jugendweihe mitbringen.
Arbeiler- Kulturfarfell Groß- Berlin. Sonnabend, den 19. März, abends Arbeiter Sinfoniekonzert mit dem Bhilharmonischen Orchester unter Leitung von Jascha Horenstein . Ludwig van Beetboven( † 26. März 1827). Bur Feter des hundertiten Todestages. 1. Duvertüre zu Collins Trauerspiel Coriolan", op. 62, Beethoven . 2. Konzert für Violine und Orchester, op. 77, Brahms . 3. Sinfonie Nr. 3( Eroica ) op. 55, Beethoven . Bioline: Gustav Savemann. Eintrittspreis 1,50 M.
1 Uhr, im großen Gaale der Bhiltarmonie, Bernburger Straße, viertes
Freitag, den 11. März 1927, abends 7%, Uhr, in der Aula der Knabenmittelschule, Marktstraße, öffentliche Versammlung: Die weltliche, proletarische Einheitsschule von der Grundschule bis zur Hochschule. Referent: Oberstudiendirektor Dr. F. Karsen, Neukölln. Zu diesem Vortrage find alle Eltern, Lehrer und Freunde der Schule herzlichst eingeladen. Eintritt frei!
Aus der Partei.
Sozialdemokratie und Berufsbeamtentum.
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Unter diesem Titel erschien mit einem Vorwort von Reichstags= abgeordneten Hermann Müller Franken und Beiträgen Don Senatspräsident A. Freymuth, Bürgermeister Ernst Falt und Reichstagsabgeordneten Hermann Wäger im Verlag J. H. W. Die Nachf., Berlin SW. 68, eine 32 Seiten starte Broschüre, die nicht nur für Beamte lesenswert ist.( Preis 50 Pf.) In seinem Vorwort wendet sich der Parteivorsitzende Genosse Müller zunächst gegen die unwahre Behauptung, die Sozialdemo fratische Partei sei ein Feind des Berufsbeamtentums. Die Sozialdemokratie setzt vielmehr die Errungenschaften der Beamten aus früherer Zeit den Errungenschaften der Arbeitnehmer gleich und Beamten ein größeres Maß von Freiheit gewährt, so darf aber die tritt deshalb für ihre Erhaltung ein. Wenn der Volksstaat den Meinungsfreiheit nicht zur Untergrabung des Staates mißbraucht werden. Wer den heutigen Staat verneint, sollte sich, wenn er Wert auf Anstand legt, eine andere Beschäftigung suchen, Der Obrigkeitsstaat erzog Heuchler. Der Volksstaat will feine Heuchler zu Staatsdienern ihre Lebenshaltung wie um ihre sozialen und fulturellen Rechte Deutschland ist noch keine soziale Republik . Die um ringenden Boltsmassen müssen unterstützt werden durch ein von den Interessen der Wirtschaft unabhängiges, staatsbürgerlich denkendes, mit den Massen des Volkes fühlendes Beamtentum.
haben.
Die Erdbebenopfer in Japan . Viele Europäer getötet, angeblich keine Deutschen . Tokio , 9. März.( WTB.) Nach den letzten amtlichen Mitteilungen über die Erdbebenverluste beträgt die Zahl der Toten über 2500 und die der Verletzten 4000. Es wurden 7800 Häuser zerstört( jedoch nur fleine Holzhäuser). Der Gesamtschaden wird daher auf nicht als gerade dem Staat zu dienen... Sonntag, den 13. März, vorm. über 10 Millionen Ben geschäßt. Das Dorf Amina, das eine Bevölkerung von 4000 Menschen hat, ist fast ganz zerstört. Ein neugebautes Theater stürzte dort ein und es brach Feuer aus, bei dem 200 Menschen das Leben einbüßten und 500 verlegt wurden. Truppen graben die Leichen aus. Der Innenminister teilte im Oberhaus mit, die letzten amtlichen Berichte zeigten, daß 1695 Personen getötet worden sind und 4548 Häuser zerstört wurden, ( die am meisten gelitten haben), und von denen infolge der 3er jedoch nicht einschließlich der Bezirke von Miyazu und Mineŋama störung der Berbindungen noch feine Einzelheiten vorliegen.
11. Ubr, im Theater der Boltsbübne. am Bülowplaß, Ein FrühlingsMysterium, dramatisches Chorwert von Bruno Schönlant, Mufit von Heinz Tießen . Die Pläge werden verlost. Die Verlofung beginnt um 11 Uhr. Gintrittspreis 1,50 M. Karten im Bureau des Arbeiterkulturfartells, Lindenitage 3, 2. S., Zimmer 8, in der Vorwärtsbuchhandlung, Lindenstr. 2, und an der Theaterkasse.
Zirkus und Variété.
Zirkus Sarrajani. Nach mehrjähriger Abwesenheit, bereichert durch seine amerikanischen Erfahrungen, hielt der Zirkus Sarrajani wieder seinen Einzug in Berlin . Die neue Autohalle am Kaiserdamm hat sich in eine stattliche Arena verwandelt und bietet im Verein mit dem großartigen fünstlerischen Aufgebot ein prächtiges, farbenreiches Bild. Eine Bolonäse sämtlicher Artisten und Künstler gab den Auftakt. Das reichhaltige Tiermaterial, Künstler aus aller Herren Länder, zeigte Proben sorgfältigster Dressur und großen Könnens. Allen voran die Rifkabylen als Byramidenbauer und Springer, die Tscherkessen als wildverwegene Reiter, Chinesen in ihren heimatlichen Kunststücken auf dem Gebiete des Jonglierens, Feuer und Degenschluckens boten gute Arbeit. Direktor Sarrajani dirigierte seine Elefantengarde, Frl. Walterstein ritt elegante hohe Schule. Ein reichhaltiges Ballettpersonal, wohl dressiert und kostümiert, führte allerlei nette Tanzleistungen vor. Besonderes Lob verdient noch ein Luftakt am dreifachen Trapez und am Luftred. Die Clownerie wurde von ein paar würdigen Bertretern dieses Faches besorgt. Das Programm ist nach ameritanischem Muster ganz auf Massenwirkung aufgebaut und ver blüfft durch seine Ueberfülle an Darbietungen, die im Schnellzugstempo mit allen Tricks moderner Regiekunst an einem vorüberhuschen.
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Die Scala hat in diesem Monat eine sehr bunte und lustige Zusammenstellung von Dingen, die nicht ganz in das artistische Fach gehören. Eine muntere Abwechslung, die man sich gern gefallen läßt. An der Spize steht wieder einmal Rastelli , der Unvergleichliche, das Jongleurgenie, der die Gegenstände ihrer physikalischen Eigen schaften entkleidet und sie scheinbar mühelos zu Objekten seiner Launen macht. Dann gibt's Linga- Singh, der seine indischen Tricks so hübsch ausführt, daß man ihnen die Verwandtschaft mit dem europäischen nur schwer anmerkt. Ganz fernöstlich kommt uns auch Richard Bells Chinesen- Revue, die vor allem ausgezeichnete altchinesische Waffenspiele zeigt. Aus Amerika sind diesmal erschienen: die Vortragskünstlerin Alma Barnes, nicht sehr origine, dafür um fo mehr ihre Landsmännin Gypsy Rhouma jé, so ziemlich das außerordentlichste, was man an dieser Stelle je gesehen. Sie zeigt eine tänzerische Afrobatit, ungewöhnlich und phantastisch, trotzdem aber beherrscht in der Form. Aehnlich bizarr gibt sich das prächtige Tänzertrio von den Folies Bergères in Paris : Tigé, Tippel, Tarassow. Schließlich meldet sich auch wieder Anton Kling's gelehriger Schimpanse Tarzan II, der alles macht, was man von einem Gent im Abendanzug verlangen fann. Als Lettes die zwei Spyra's in ihrer wirklich underwüstlichen Szene Dienstmann Nr. 17".
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Im Wintergarten trifft man im Märzprogramm wieder auf eine Anzahl guter Bekannter. Griffiths Wunderpferd Pogo wurde zu schnell wiederholt. Dunio und Gegna werden als lustige Musikanten bezeichnet, wirfen bei sehr gutem Spiel eher ein wenig elegisch. Auch Rafayettes Hundedressuren sind wieder da. Frig Wiesenthal und Klara Karry singen und sind auch mimisch vorzüglich, bedeuten aber faum mehr als einen hübschen Faschingsult. Vier Akrobatik- und Gymnastikatte hingegen sind ausgezeichnet besetzt und bringen zum Teil überraschend Neues. Der Untermann der Junetros bringt, noch dazu auf Stelzen stehend, ein unerhörtes Stüd fertig. Er fängt den Dom Trampolin springenden Partner Ropf auf Ropf, ohne Zuhilfenahme der Hände. Auch der amerikanische Onesime und Kid Akt, der einen ganz jungen fast findlichen Partner hat, ist erstklassig. Das junge Rerlchen springt, schlingt und schwingt sich mit unvergleichlicher Behendigkeit und Leichtigkeit. Der Partner ist trotz seiner Dürre ein mustelstarter Untermann. Die Handstand- und Sturzakrobaten Triboli und Smiles verbrämen, ohne clownhaft zu fein, ihre Leistungen mit gutem Humor. Sehr zeitgemäß ist das Morgentraining einer Sportsdame von Fräulein Athea. Powers Riefen- Tanz- Elefanten sind nun schon in Berlin bekannt. Mag man auch heute noch die Wunder" einer solchen Dressur bewundern, die Zeit scheint nicht mehr fern zu sein, wo man solche Darbietungen als der wahren Natur des Tieres zuwider fühl ablehnen wird. Seine helle Freude hat man an den Längen der schlanken, und luftigen Schwestern Staeding, und Pierino Farabonis Birouettentänze sind ebenso neu wie einzigartig.
Die lebende Granate. Aussehen erregte eine Kanone, die, auf einem Lastautomobil verstaut, durch die Straßen Berlins gefahren wurde. Der Wagen trug den Namen Carl Hagenbed, und ohne weiteres fonnte man es sich nicht zusammenreimen, was Tierfang und Tierhandel mit Kanonen zu tun haben. Die Sache verhält sich so, durch diese Fahrt auf der Kanone stellte sich dem Berliner Publikum der Artist Ugo Zacchini vor. Dieser Chilene ist nämlich zurzeit im Zirkus Carl Hagenbed engagiert. Ugo Zacchini, der früher als Cowboy arbeitete und diese ihm so liebe Tracht noch heute trägt, ist von Jugend auf Artist. Sein Bruder wurde Ingenieur, doch das Artistenblut wird oft zum Verhängnis, es trieb auch ihn dazu, im 3irfus tätig zu sein, und zwar als Luftturner. Eines Tages stürzte er vom Trapez und brach ein Bein. Während eines elfmonatigen Krantenlagers plagten ihn die Gedanken, wie finde ich eine Lösung zwischen meinem Ingenieur- und meinem Artistenberuf. Da tam er auf die Idee, eine Ranone zu tonstruieren, aus der sich sein träftiger, verwegener Bruder Ugo in hohem Bogen durch die ganze Distanz des Birtus schießen läßt. Seit fünf Jahren arbeiten die beiden Brüder nun zusammen, und in dieser Zeit waren die beiden in Aegypten , Syrien , Palästina, Bortugal und England. Jegt find fie nach Deutschland gekommen, wo zum ersten Male in Berlin Ugo Zacchini sich als lebende Granate verwenden läßt.
das Erdbeben nachgelassen. Unter den Erdbebenopfern befindet sich Riga , 9. März.( TU.) Nach einem Funkspruch aus Tokio hat mitado hat den Opfern des Erdbebens eine Million Yen gestiftet. eine Reihe Europäer, jedoch kein Deutscher. Der
Bon einer Lawine überrascht. Nach einer Meldung aus Besancon wurden 50 Mann eines Alpenjägerregiments bei einem Patrouillengang von einer Lawine überrascht. 3wei Unteroffiziere und ein Mann fanden dabei den Tod. Die Leichen sind noch nicht geborgen.
KON
LINON
Genosse Freymuth erläutert die rechtliche Stellung des Be amten in der deutschen Republik. Er verteidigt das Recht der Be Staates fühlt, daß er im tiefften Herzen empfindet, daß die rufsbeamten und fordert, daß der Berufsbeamte des neuen Staates sich freudig als Teil des neuen demokratisch- republikanischen Staatsgewalt vom Volte ausgeht und daß jeder einzelne Beamte flar an jedem Tage seines Wirkens.und in jeder einzelnen Amtsdem Nachweis, daß Beamtenrecht nicht Arbeitsrecht, sondern handlung sich fühlen muß als Volfsgenosse gegenüber den anderen Volksgenossen." Der folgende Beitrag von Fald dient ebenfalls Unterschied zwischen der beruflichen Tätigkeit des Beamten und der Staats- und Verfassungsrecht sei. Wäger hebt den
des Arbeiters hervor, erörtert die Beamtenpolitik der Partei, ihr Beamtenprogramm und ihre Grundsäße und Forderungen. Da in den Beamtenkreisen noch vielfach eine gewisse Voreingenommenheit gegen den Anschluß an die Sozialdemokratische Partei besteht, müßten die parteigenössischen Beamten bei der weitesten Verbreitung dieser Schrift von allen nichtbeamteten Genossen unterstützt werden.
מדדון
Was sagt der Bür?
Τιμ.
JOSETTI JUNO
AltBerlin
Fischergasse