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vorzeitige Rheinlanüraumung? Pariser Echo von Erklärungen Ttrcscmanus. ZZaris, 11. März.(Eig. Drahtber.) Die Kommentare der Pa- riser Presse zu den am Donnerstag in Genf   abgegebenen Erklärungen Stresenianns über die Rheinlandräumung sind eine neue Illustration dafür, wie der Gedanke einer vorzeitigen Räumung der Rheinlonde in her französischen öffentlichen Meinung Fort- schritte macht. So finden es selbst die Blätter der Rechten durchaus natürlich, daß Strefemanns erste und hauptsächlichste Sorge die Räumung der Rheinlande sei und er seine Bemühungen darauf konzentriere, diese Räumung herbeizuführen. Man habe gar keinen Anlaß, erklärt zum Beispiel dieInformation", über die An- sprüche Strefemanns verwundert zu sein. Wer dies täte, scheine zu vergessen, daß auf Grund des Friedensvertrages die Rheinland  « in einigen Iahren geräumt werden sollen. Briand   habe übrigens an den Worten Strefemanns keinerlei Anstoß genommen. Beide Minister seien über die Entwicklung der Politik durchaus einig. Vanüervelöes flmnestiereöe. V. Leb. Genf  . 11. März.(Eigener Drahtbericht.) lieber den gestrigen Zusammenstoß zwischen Vandervelde und Chamberlain wegen des Appells Vanderveldes zugunsten einer Amnestie in Bulgarien   sind noch folgende absolut authentische Einzelheiten nachzutragen: Während Vandervelde   sprach, wurde Scialoja sehr unruhig und meldete sich schriftlich zum Wort. Er hatte die Tragweite des Vorstoßes Vanderveldes für die faschistische Regierung Italiens  richtig erkannt. Am Tische des Dölterbundsrats befürchtete man sofort einen sehr ernsten Zwischmfall. Da griff Drummond ein und veranlaßte Chamberlain. sich zum Worte zu melden. nm eine Intervention Scialojas überflüssig zu machen. Es wurde zwischen Scialoja und Chamberlain eifrig hin und her mittels Zettelüberreichung oerhandelt und der Sinn der Erklärung vereinbart, die Chamberlain abgeben sollte. Die Besorgnisse Scialojas waren um so begreiflicher, als kürzlich die Vertreter der italienischen Sozialdemokratie Treues und Modigliani  bei der Exekutivtogung der Sozialistisch  «? Arbeiterin­ternationale in Poris dafür eingetreten waren, daß die In- ternationole auf den Völkerbund mit einwirken solle, da er vor den inneren Perhältnissen eines Landes nicht chalt mache, dessen reaktionäre Tendenzen notwendigerweise auch eine Gefahr für den Frieden in sich schließen. Die Entscheidung über den Antrag der italienischen Genossen war zwar in Paris   vertagt worden, aber der italienische Völker- bundsratsoertreter witterte in dem Borstoß Vanderveldes die Ein- leitung zu späteren sozialistischen   Lölkerbundsoffensiven gegen den Faschismus. Litauischer Sombeaanschlag. Auf das Volkssozialistenblatt in Kowno  . Durch einen Bombenanschlag ist die Druckerei de, Volks- sozialistenblailesCjcfiroos Sinios" in kowno   gründlich zer- stört, auch die Redaktion beschädigt worden. Da, Blatt ist die meistgelesene Zeitung der Opposiklou. Räch einer kurzen Zeil de» Schweigens, welches dem Blatt in den Staat». strelchtagen auferlegt war. hat es eiue sich mehr und mehr oerschär. sende Kampagne gegen die durch den Staatsstreich zur Macht ge­langte Regierung eingeleitet. Auch gegen die poluische Grenze richten sich.Aktionen'. Zu de» letzten Tagen sind wiederholt polnische Grenzposten von Litauen  her beschossen worden. Der Wahlrechtskampf in Polen  . Reaktionäre AuSschustmehrheit. Marschau. 11. März.(Eigener Drahtbericht.) Im Verfassungs- ausschuß des Sejm   wurde der Antrag des Nationaldemokraten Glombinsti auf Verschlechterung der Wahlordnung besprochen. Im Anschluß an eine Rede des deutschen Minderheitsabg. Genossen Kronig. der die Unterdückungstendenz gegen die natio­nalen Minderheiten bekämpfte, beantragten die polnischen Sozial- demokraten, über den Antrag Glombinski, der durch die vorgesehene Abschaffung der Proporzwahlen gegen die Verfassung verstoße, zur Tagesordnung überzugehen. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der Rechtsparteien abgelehnt. Die Vertreter der Linken und der nationalen Minderheiten verlletzen zum Zeichen des Protestes den Saal. Dann nahmen die Rechtsparteien den Ar- tikel 1 des Antrags Glombinski, der ein« Herabsetzung der Ab- geardnetenzahl auf 300 vorsieht, an. Noskauer Sethlen-dienst. Nach Rakosi Szanto. Die neuesten Massenverhaftungen lintsradikaler Arbeiter in Budapäst scheinen neben ihrem Seibstzweck der Lethlenregierung die Möglichkeit geben zu sollen, sich der britischen Konservativen Partei und ihrem Kabinett als Schutzwehr gegen diekommunistische Gefahr" empfehlen zu können. Soltan Szanto war in der ungarischen Räterepublik An­gestellter des Wohnungsamtes und ist vor den Henkersknechten der Gegenrevolution nach Moskau   geflüchtet, soll aber von dort wieder ausgesimdt worden sein, um in Ungarn   die Weltvevolution zu fördern. Mit Geld versehen, nahm er Fühlung mit der Vagi- Partei, die schon früher, nicht ohne Hilfe Bethlens, die ungarisch« Sozialdemokratische Partei   zu sprengen oersucht hat. So konnte auch Szanto monatelang mit Wissen der Polizei in den Vagi-Zellen agitieren. Ebenso wußte die Regierung davon, so daß ein Minister in einer Wahlrede sich darauf be- rufen und verschiedenes von den neu angekommenen Moskauern erzählen konnte. Früher waren die Werbeschriften usw. in Wien  angefertigt worden. Das erschien ober zu teuer und man beschloß, in Budapest   eine Geheimdruckerei einzurichten. Maschinen wurden bestellt und geliefert. Die Polizei hatte Kenntnis davon und unternahm nichts, das Fortschreiten dieser Bewegung zu hindern. Als Szanto die Bagileute genug geschult hatte, beschloß er, Budapest   zu verlassen. Die Polizei Holle   ihn an der Grenze aus dem Schlafwagen heraus und verhastete olle Mitbeteiligten aus Budapest   und der Provinz. Unlängst war in Budapest   der R a k o s i- Prozeß, der 53 Ar- beiter für Moskau   büßen ließ und Hunderte in Elend und Rat brachte. Nichtsdestoweniger hat Moskau   seine Versuche fortgesetzt und wieder Verderben über viele Proletarier gebracht. Das furchtbar« Massenelend in Ungarn  , wo der Lebensstand der Arbeiter tief unter der Vorkriegshöhe ist und wo es kein« Arbeitslosenunterstützung gibt, will Moskau   aus- nutzen, mit Geld die schwer ums Dasein ringenden ungarischen Arbeiter für sich zu gewinnen. So müssen immer wieder Prole- tarier, die der Verlockung erliegen, es im Zuchthau« büßen, und
Zememoröprozeß wilms. Autrag auf Ausschluß der Oeffeutlichkeit abgelehnt. Schulz im Verhör.
Nach der Paus» erklärte R.-A. Puppe, daß die Verteidigung die Absicht habe, die Verteidigung niederzulegen. Dennoch habe die Verteidigung trotz aller Gewissensnot geglaubt, im Interesse der Angeklagten auf ihrem Posten bleiben zu müssen. Nach Verlesung des Eröffnungsbeschlusses wurden die Angc- klagten zunächst zur Person vernommen. Es wird öffentlich verhaoSelt. Dann sollte der Angeschuldigte Schulz zur Sacke ver- nommen werden. Iustizrat Hahn: Zch beantrage, die Oesfealllch- keil auszuschließen, und werde das in geheimer Sitzung beleuchten. Dr. 6 a rf: Ich widerspreche, der Angeklagte Schulz hat nichts zu verheimlichen, nachdem das ganze Verteidigungssystem im Osten... Staatsanwalt Lesser: Darüber muß in ge- heimer Sitzung verhandelt werden. Es wurde hieraus die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Nach einer halbstündigen nichtöffentlichen Sitzung oerkündet« Landgerichtsdirektor Siegert, daß der Ausschluß der Oesfenllichketl abgelehnt sei. Hierauf wurde Schulz vernommen, der sich über seine Tätig- keit im Wehrkreiskommando III verbreitete. Vors.: Erzählen Sie uns etwas von den Arbeitskommandos. Schulz (erregt): Nein, ich spreche nur zur Anklage, sonst schreibt die Presse wieder alles verkehrt und behauptet:Der Oberleutnant Schulz lügt." Schulz im verhör. Auf Befragen erklärte de? Angeklagte, er sei 1321 vom Arbeitskommando Küstrin gekommen, dessen bekannte Organisation er schildert. Im Arbeitstommando Küstrin   habe er selbst die aus ideellen Gründen sich Meldenden eingestellt. Vors.: Wurde dem Eingestellten ein Derspvechen abgenommen? Schulz: Jawohl, aufs Maulhalten. Vors.: Wußten die Leute, was ihnen passierte, wenn sie nicht dicht hielten? Schulz: Da ich ver- ontwortlich war, kam es aus meinen Scharfblick an, ob ich anständige Menschen oder Schurken emstellt«. Vors: Meine Frage lautete anders. Schulz: Merkt« ich, daß«in Mann nicht mit Lust dabei war. entließ ich ihn oder brachte ihn gut unter, damit er reinen Mund hielt. Vors.: Wenn nun aber ein Spitzel eingestellt wurde, was dann? Schulz: Nachweisen konnte man das keinem. Verdächtige gingen den Weg zurück, den sie kamen. Vors.: Es soll auch mit der Todesstrafe gedroht worden sein. Schulz: Das kam viel später vor, als ich nicht mehr da war. Als ich Führer des Arbeitskommandos war, ist kein Mann eingesperrt oder bestraft worden. Hätte ich einen Mann bestraft oder oerhauen, an sich eine Gemeinheit hätte ich ja erst da, Rachegesühl des Mannes erweckt. Schulz schildert« dann weiter, wie er ISA ins Wehrkreis- kommando III gekommen setz als für den Osten großzügige Abwehrmaßnahmen geplant seien. Er sei Bearbeiter der Landesverkeidlgungsfragen de, Chef» de» Stabe« geworden und habe Verpflegung, Löhnung und Ausstellung der Arbeitskommandos unter sich gehabt. Vors.: Was machten Sie mit den Leuten, die sich bei Ihnen direkt zur Einstellung meldeten? Schulz: Ich sandte sie den einzelnen Arbeits- kommandoführern zu. Vors.: Haben Sie L i st e n über Material und Menschen gefühlt? Schulz: Te,lw«is«. vor f.: Was heißt das? Sie drücken sich immer um präzise Antworten herum. Schulz: Die Listensührung war Sache der Wehrkreiskommandos. Vors.: Haben Sie Instruktionen über Bestrafungen erhallen? Schulz: Nein. Vors.: Sie sollen sich angemaßt haben, durch sogenannte Gerichtsoffizier« die Schuld von Leuten sessstellen zu lassen. Schulz: Ach, der berühmte Gerichtsossizier aus Landsberg  ! Im Arbettskommando war ich zuerst ganz allein. Ver einem Transport waren Diebstähle vorgekommen, und dre Leute baten selbst um Untersuchung. Das Gericht konnten«kr nicht an- rufen. Vors.: Denn sonst wäre die Organisation»erraten worden. Schulz: Wir waren keine Organisation, wir waren eine staatliche Einrichtung. Derberühmt« Gerichtsossizier" war der Feldwebel Thieme,«in früherer Kriminalbeamter, der sich wohl selbst als Gerichtsosfizier ausgegeben hat. Auf Befragen des Vorsitzenden schilderte Schulz dann die Mu- nitionsschiebung in Küstrin  . die in Landsberg   bekanntlich im Prozeß Gädicke verhandelt worden sst. ' Vors.: Nun zum Fall Wilms. Sie sollen den Angeklagten Stantien als Gerichtsosfizier nach Spandau   gesandt
haben. Schulz: Es wird behauptet, daß Wilms auf meine» Befehl von Spandau   nach Rathenow   versetzt worden sei. Das ist salsch. Ich habe das bereits in der Voruntersuchung klären wollen. aber der Untersuchungsrichter lehnte das ab. Spandau   war das Durchgongslager für Döberitz  . Wurde nun jemand entlassen, so brachte man ihn mit dem Personen- oder Lastkraftwagen noch Spandau   zurück, damit der Transport nicht auffiel. Es gab offizielle Versetzungen durch den Wehrtreis und inoffizielle durch die Truppe. Beide waren statthaft. Vors.: Wilms soll Unter­schlagungen begangen und einen Soldatenrat gegründet haben. Schulz: Darüber Hot der Truppenführer ein Protokoll auf- genommen. Der Vorsitzende stellt« fest, daß Wilms nach dieser Verfehlung dem Kommandanten der Zitadelle übergeben und dann dem Bataillon Gutknecht in Rathenow   überwiesen worden sei. Schulz erklärte, ihm sei von der Strafversetzung Wilms' nichts bekannt gewesen. Rechtsanwall Bloch hielt ihm vor. daß Wilnis schon vorher strafversetzt worden sei, da er beim Erscheinen einer Enieiüekommission sich ungeschickt verhallen habe. Auch das, so erklärt« Schulz, sei ihm unbekannt. Der Angeklagte Stantien schildert« in diesem Zusammen- hang seine Stellung beim Wehrkreis III. Er sei der Vertreter von Schulz gewesen, bis Hauptmann Kainer gekommen sei. Dann habe er die Kraftwagenobteilung organisiert. Er habe vor dem Fall Wilms die Verfehlungen des Kraftfahrleutnants V o« ck bearbeitet, der mit der Interalliierten Kommission in Der- bindung stehen sollte. Der Vorsitzende hielt dem Angeklagten vor. daß er im Mordfall Pannier den Schützen Ponnier fest- gehalten habe. Wie kamen Sie dazu, den Mann festzuhallen, wenn er doch nicht bleiben wollte? Stantien: Ich war der Meinung, ich könnte den Mann aus dem Arbeitstommando bis zur Feststellung seiner Personalien zurückhalten. Vors.: Die Lenke au» dem Arbelkskommando wäre« doch aber keine Soldaten, denen Sie Befehle geben konnten. Stantien: Da bin ich allerdings anderer Meinung. Eine Aussage gegen Schulz. Der Vorsitzende ging dann wieder auf den Fall Wilms ein. Eines Tages habe die Division gehört, daß ein Feldwebel Dieb- stähle bei der Abteilung Senden begangen Hab«, und Schulz sollte Auskunft geben. Der Habs aber aus seinem Bureau nicht fortgekonnt und habe Stantien beauftragt, Ermittlungen anzustellen. Er sei zur AbteUung Senden gefahren und habe dem dienstältesten Offizier Schöler mitgeteilt, daß er Wilms vernehmen solle. Zuerst habe er Oberleutnant Schöler vernommen, da Wilms Kompagnieseldwebel Schölers war. Wilms war von Schöler in Arrest gesetzt worden und gab den Diebstahl sowie die llnterschlagun- gen zu. Auch bestritt er nicht, eine Unteroffiziersvereini- gung gegründet zu haben. Gr, Skanklen, habe dann Vilms nach Spandau   transportiert und dem Oberleutnant Budzinsky übergeben, der den Mann erst nicht nehmen wollte. Auf wiederholten Borhalt bleibt der Angeklagte Siankien dabei, Schul; habe ihm den Auftrag gegeben. Vilm» nach Spandau   zu schaffen. Der Angeklagt: Budzinsky, der Kommandant der Zitadelle in Spandau  , erklärte, er könne sich der Einzelheiten des Falles Wilms nicht erinnetn. Do r f.: Fällt«s Ihnen nicht ein, nach- dem Stantien eben erzählte? Budzinsky: Das grenzt ja an Suggestion. Vors.: Sie haben bei einem Gewehrdiebstahl zu- saminen mit Wilms ein« Untersuchung vorgenommen. Wissen Sie auch das nicht? Budzinsky: Nein, Wilms war für mich«in Durchgang, nicht mehr. Staatsanwalt Lesser: Budzinsky kann den Fall nicht vergessen haben, da Wilms der einzig« Ge- fangen« der Zitadelle war. Budzinsky(erregt): Ich Hab« den Mann nicht festgejetzt. Hätte ich gewußt, was dem Mann blühte, dann hätte ich gesagt: Machen"Sie, daß Sie wegkommen. Vors.: Was machten Sie, wenn ein Mann nicht die Geheimhaltung wahrt«? Budzinsky: Gott, was sollt« ich denn machen, es war doch gar nichts geheimzuhalten, da alle Welt wußte, was wir waren. Vors.: Aber es sind doch Leute beiseite- gebracht werden. Budzinsky: Bei mir nicht, zeigen Sie mir den Mann, der auch nur«inen Schlag bei mir be- kommen hat. Der Angeklagte Fuhrmann erklärte hierbei, daß er in der vorgerückten Nachmittagsstunde de? Verhandlung nicht mehr folgen könne. Landgerichtsdirektor S i e g e r t vertagte deshalb den Prozeh auf Sonnabend morgen 9 Uhr.
Moskau   liefert unaufhörlich den ungarischen Terroristen wie G ö m b ö s und H e j j a s, aber auch dein Ministerpräsidenten Dethlen genügend« Gründe, die Arbeiterschaft ständig zu be- wachen und die Arbeiterpresse zu knebeln. Die Dummen werden nicht all». Mit den für aussichtslos« Agitation hinausgeworfenen Geldern könnte Moskau   Tausenden Familien helfen ober wo bliebe dann dieWeltvevolution"? « Im Gefängnis der Polizei und Staatsanwaltschaft sind die Ver. hafteten, auch Frauen, bestialischen Mißhandlungen der Horthyknechie ausgesetzt worden: man hofft, daß ihre inzwischen er- folgte U«berführung in das Untersuchungsgefängnis des Gerichts ihnen wenigsten« die Unantvftbarkeit ihres Körpers sichern wird----
RuMche Drohung in Peking  . Eine scharfe Note. Schanghai  . 11. Mörz.(WIB.) Eine zweite Rote der Sowjetregierung an China   wegen der Beschlagnahme des vampser» vamial Lenina"(Andenken an Lenin  ) ist in einem sehr energischen Ton gehalten. Es wird der Pekinger   Regierung mitgeteilt, daß jede Richtachtung de» llnantastbarkeitsrecht» der Kuriere die Sowjet- regieruog zwingen werde, außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen. Die Kuriere am Lebe«. Peking  . 11. März.(WTB.) In Beantwortung der russischen Note gab Außenminister Wellington Ku dem Geschäftsträger der Sowjetregierung die Versicherung, daß sich die oerhafteten Russen wohlbehalten in Tsinanfu befinden und gut behandelt werden. Gedenkstreik für Tnnyatsen. Schanghai  , 11. März.(TU.) Die Arbeiterunion hat für morgen einen eintägigen S e n e r a l st r« i k au« Anlaß des zweiten Jahres- tages des Todes Sunyatfens proklamiert. Kämftfc der Nordarmee gege« Wupeifu. Peking  , 11. März.(WTB.) Die Ankunft von 60 0 Ver­wundeten ist ein Zeiche« für die weitere Entwicklung der Schlacht
in der Provinz Honan  . Di« Nordtruppen fahren fort, unter Ar- tilleriedeckung den Gelben Fluß an mehreren Punkten zu über- schreiten, trotz des Widerstandes einzelner Abteilungen der Streit- kräste Wupeisus. Dies« sind nach ihrer eigenen Erklärung halb selbständig, halb Anhänger der Südregierung, und sie stellen ein Hindernis dar, das die Nordtruppen beseitigen müssen, bevor sie mit den Südtruppen in Berührung kommen. Streik in Schanghai  . Schanghai  . 11. März.(WTB.) Zwei weitere Arbeit«» willige sind von gedungenen Mördern(man merkt die Reuter- mache! Red. d.B.") ermordet worden. Der Streik auf der Wusung-Eisenbahn dauert an, ebenso einzelne Ausstände in Spinnereien. Proteststreik in flthen. Blvtige Zusammenstöße. Schon am Donnerstagabend war uns ein« Meldung darüber zugekommen, daß die Eewerkschaften Athens   zum Protestgeneral- streik gegen beabsichtigten Mieterschutzabbou und Steuerdruck auf- gerufen hatten. In der Nacht wurde aus Athen   offiziös gemeldet, der Streik sei bereits beendet, so daß ein Eingehen daraus unter- bleiben konnte. Nun aber ist der Streik wieder ausgelebt. In der Nacht hat es Zusammenstöße gegeben. Soldaten schössen auf eine Menschenmenge, die trotz des polizeilichen P e r s a m m- lungsverbotes mcht auseinandergehen wollte. Dabei wurden zwei Personen getötet. Infolge dieser Vorkommnisse ist der Streik wieder aufgelebt. Es ist aber zwischen der Regierung und den Streitenden ein Kompromiß zustandegekommen, auf Grund dessen der Streik wieder abgesagt wurde. Der Offizier, der für die Schüsse auf die Menge verantwortlich ist, wurde verhaftet und soll abgeurteilt werden.
Hochschullehrerwgung. Eine öffentliche Tagung aller Hochschul- lehrer, dieunbeschadet ihrer wie immer gearteten politischen Grund- Überzeugung gewillt sind, auf dem Boden der bestehenden demo- tratisch-republikanischen Staatsordnung positiv mitzuarbei- ten am Ausbau unseres Verfafsungslebens und an der Erziehung der heranwachsenden Generation zu staatsbürger« lichem Denken im Dienst der großen deutschen   Volksgemeinschaft", findet am 25. und 26. April in Weimar   statt.