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Der Wunderdoktor.

,, Magnetische Kräfte" vor der Potsdamer  

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Straffammer.

Ein Phrenologe und Heilmagnetopath", in diesem Falle der angeklagte Kaufmann B. aus Berlin  , steht vor dem Richtertisch der großen Potsdamer Straffammer, seine Augen auf den Schädel des Borsitzenden frampfhaft gerichtet. Lautlose Stille im Gerichtssaal und bann beginnt folgender Dialog:

Borf.: Sie wollen also aus der Schädelbildung die Krankheit und Beranlagung der Menschen feststellen fönnen. Ich bin ein bischen neugierig, Herr B., was bin z. B. ich für ein Mensch? Angerlagter( nach längerer Betrachtung des Richtertopfes): Ein sehr idealer Mensch in allen Lebenslagen. Sie tun feinem un­recht. Mandymal sind Sie etwas erregt. Vorf.:( dazwischen fahrenb): Ach so, das haben Sie wohl erst bemerkt, als Sie mich nicht ausreden ließen. Ich bin aber noch mehr neugierig. Bin ich musikalisch? Angeklagter: Ja, das sind Sie, Herr Land­

öffnet und hat in ihrer 32jährigen Wirksamkeit Anerkennenswertes zur Hebung der allgemeinen Boltsbildung, insbesondere unter den weniger bemittelten Bevölkerungsfreisen, geleistet. Es wäre sehr zu bedauern, wenn diese segensreiche Einrichtung aus Mangel an Mitteln eingehen müßte, um so mehr, als im Bezirk Mitte   zurzeit ene Boltsbücherei, die 31.( frühere Hetmannsche) in der nur Adalbertstraße in Betrieb ist. Die Gesellschaft will der Stadt die Lesehalle, die eine Ausleihebücherei mit einem Bücherbestand von rund 10 000 Bänden sowie einen Lesesaal mit zirka 60 3eitungen und Zeitschriften umfaßt, mit der gesamten Einrichtung unentgelt­lich übereignen. Auf Vorschlag der Deputation für Kunst und Bil­dungswesen hat der Magistrat die Uebernahme der Lesehalle unter Bewilligung der erforderlichen Mittel beschlossen. Sie soll dem Bezirksamt Mitte   übergeben und entweder in den jetzigen Räumen oder an einer anderen geeigneten Stelle des Bezirks weitergeführt werben. Der Stadtverordnetenversammlung ist eine entsprechende Vorlage zur Beschlußfassung zugegangen.

Emil Rosenowskater Lampe", von erwerbslosen Bühnenangehörigen dargestellt, tommt am Donnerstag, 17 März, in den Andreas- Feitsälen, andreasstr. 21, und Freitag, 18. März, im Saalbau Hochschulbrauerei, Am­rumer Str. 11, abends 8 Uhr, zur Aufführung. Einheitspreis 80 Bf. im Vorverkauf und an der Abendkasse. Der Besuch dieser Notstandsvorstellungen kann der Bevölkerung nur empfohlen werden.

Reichsbanner- Fahnenweihe in Tempelhof  . Am Sonntag, dem 20. März, nachmittags 4 Uhr, wird die neue Fahne des Kreisvereins Tempelho des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold auf dem Alarichplay in Berlin- Tempelhof geweiht. Die Festtede wird Ministerpräsident a. D. Stelling halten.

Das Schulmuseum in der 309. Volfsschule, Dunderstr. 64, ist am 20. März bon 10-12 Uhr geöffnet. Der Museumsverwalter Rettor Rop über­nimmt wie immer die Führung durch das Museum. Besonders hingewiesen wird darauf, daß in die em halben Jahr das Museum zum legtenmal ge­öffnet ist und erit am 1. Sonntag im fommenden Oftober wieder dem Bublifum freien Zutritt gewährt. Ein feit etwa zwei Jahren bestehender Verein fördert die Bestrebungen zur Erhaltung und Erweiterung bes Museums und nimmt Neuaufnahmen von Mitgliedern jederzeit entgegen. Geschäftsstelle: Balter, N 58, Ahlbeder Str. 5.

gerimisbireftor. Borf: Menn ich Sie nun verurteile, was bin ich Gegen die Kulturreaffion!- Für wahren Jugendschuh! am Sonntag, dem 20. März, nachmittags 3 Uhr, im Staatlichen

Sann für ein Menfch? Angeklagter( in Efstase): Dann sage ich: Gott hat es so gewollt. Nachdem der Phrenologe seine Schädel­lehre auch bei den Belsizern zur Anwendung gebracht hatte, inter­

Freitag, den 18. März, abends 7%, Uhr, in den Bracht­fälen am Märchenbrunnen, am Friedrichshain 29-31,

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Für die Vorstellung, Wallensteins Schiller- Theater Charlottenburg  , find noch einige Karten im Bureau des Bildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. Hof 2 Tr. rechts( Zimmer 8) zu haben. Arbeiter- Kulturfarfell Groß- Berlin. Sonnabend, den 19. März, abends 7 Ubr, im großen Eaale der Philharmonie, Bernburger Straße, viertes Arbeiter- Sinfoniekonzert Philharmonischen

effierte fich das Gericht für die Bragis bes Angellaten, Große Protestkundgebung gjontefonzert mit dem BiBermonijden Drejester unter Veilung

die ihm die Anflage wegen unerlaubten Wettbewerbes, Uebertretung Der Reichsgewerbeordnung und unerlaubter Titelführung eingebracht hat. Der Angeflagte gibt an, alle inneren und äußeren rantbeiten durch Magnetismus heilen 8 u tönnen, 3. B. Rose, Berstandesmangel, Krebs, Fettleibigfeit, Krampfadern und Blinddarm. Als Beweis dafür marschieren auf: eine tieine Warenhausverkäuferin aus Berlin  , früher bauernden Hautausschlag, jegt blütenreiner Teint, ein Lehrer aus Treptow  , feither Blinddarmentzündung, jetzt ferngesund, ein bieberer Schleifer

cus Neukölln, früher angeblich aufgegebener Rüdenmärter, jezt tanz­luftig. Alle schwören sie auf den Angeklagten wie auf einen Heiligen. Shur durch Bestreichung mit den Händen wollen diese lebendigen Zeugen von ihren Leiben   geheilt worden sein. Die magnetischen Bunderfuren bezeichnet der als Sachverständiger geladene Chefarzt nom Sermannswerberschen Krankenhaus bei Potsdam  , Prof. Dr. Wolff, als törichte Irrlehre des 19. Jahrhunderts. Der Ange­flagte hat nicht geholfen, sondern die Patienten haben sich felbft geholfen oder es handelt sich um Fehl­diagnosen. Blinddarmentzündung tann auch durch Diät und Ruhe ohne besondere Heilmittel heilen. Der Sachverständige fon­zedierte aber dem Angeklagten, daß er wirklich an seine magnetischen Kräfte glaubt. Diese Kräfte hat der Angeklagte aber nicht im er­laubten Rahmen der Kurierfreiheit angewandt, sondern er hat diese bis in den Kreis 3auch- Belzig   durch Settelverteilung mit der Auf­schrift: Glänzende Heilmethode bei allen inneren und äußeren Leiden" angepriesen. Die Propaganda nahm derart gemeingefährliche Formen an, daß von Amts wegen eingeschritten werden mußte. Das Boisdamer Schöffengericht verurteilte seinerzeit den Wunderdoktor zu 450 Mart Geldstrafe. In der Berufungsverhand lung beantragte der Staatsanwalt die Verwerfung der Berufung des Angeklagten. Diefer, zum letzten Wort zugelassen, erklärt: Wem Gott die magnetischen Kräfte gegeben hat, zu heilen, den foll man heilen lassen und nicht verurteilen. Seine Berufung hatte insofern Erfolg, als die Botsdamer Straffammer in der Bezeichnung Phre nologe" feinen Titel erblickte. In diesem Falle erfolgte Freisprechung, im übrigen murde der Angeklagte zu 350 Mark Geldstrafe

perurteilt.

Hauffe in Schönheitsaktien.

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Schönheitswett

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gegen das Gefeh zum Schuh der Jugend bei Luftbarkeiten. Redner: Dr. Kurt Löwenstein  , M. d. R. Lichtbilder­vorführungen und Darbietungen der Jugendgruppen.- Zur Beteiligung rufen auf die dem Arbeiter- Kulturfartell Groß- Berlin angefchloffenen nachstehenden Organisationen Sozialistische Arbeiterjugend, Jungfozialistische Bereinigung, Arbeits­gemeinschaft der Kinderfreunde, Gewerkschaftsjugend, Jugendgruppe der Af- Gewerkschaffen, Jugend- Abteilung des Touristen- Vereins Naturfreunde", Freie Turnerichalt Groß- Berlin, Arbeiter- Sänger­rund, Orisausichuß des UDGB., Afu- Oristarfell, Allgem. Deutscher Beamtenbund, Volksbühne E. V. Bezirksverband SPD.  , Arbeiter­Kulturfartell Groß- Berlin.

Das Gericht amüsiert sich!

Der Angeklagte spielt Theater.

von Jascha van Beethoven( 26. März 1827). Bur Feier des hundertsten Todestages. 1. Duvertüre zu Collins Trauerspiel Coriolan", op 62, Beethoven  . 2. Konzert für Violine und Orchester, op. 77, Brahms  . 3. Sinionie Nr. 3( Eroica  ) op. 55, Beethoven  . Bioline: Gustav Havemann  . Eintrittspreis 1,50 M.

Abschlußvoritellung der Eisfünstler im Sportpalast. Bevor der Sport palast seine Eisarena für die diesjährige Saison schließt, veranstalten fämtliche Eissportlehrer mit dem fünstlerischen Personal des Sportpalaites am Freitag, dem 18. März, abends 8 Uhr, eine große Benefiz­bortellung unter Mitwirkung fast sämtlicher prominenter Läufer ber Schweizer   Winterturorte. Neben dem grozen Ballett des Sportpala stes Glizernde Sterne", neben Arabelle, dem schlittschuhlaufenden Pferd, wird Baul redom mitwirten. Am gleichen Tage findet nachmittags 3 Uhr ein Gisfest für die Jugend tatt, bei dem ebenfalls alle Stünstler mit­wirken und luftige Wettbewerbe abgehalten werden.

Schredenstag einer Geistesfranken. In einem Wahnsinnsanfall flößte in einem Dorf in der Nähe von Paris   eine Bäuerin ihrem Kinde durch einen Trichter Schwefelsäure ein, worauf sie sich zu erhängen versuchte. Der Strid riß jedoch und fie stürzte vom Fensterkreuz in den Hof ihres Anwesens ab. Mutter und Kind find im Krankenhause gestorben.

Eine luftige Gerichtsverhandlung: Richter, Staatsanwalt, Ber­teidiger, Zeugen, Berichterstatter, Zuhörer, Justizwachtmeister und der Angeklagte selbst amüsieren sich föstlich. Nur einem einzigen Menschen im Saale ist es wahrhaftig nicht zum Lachen, nämlich der Frau des Angeklagten. Hinter der Luftigkeit des Gerichts- Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. Frau des Angeflagten. Hinter der Lustigkeit des Gerichts­faales schaut die Tragif ihres Schicksals hervor und die pein­liche Situation der fünf Homosexuellen, die vor den Richtern er­scheinen müssen.

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Beethoven  - Abend: Sonntag, 27. März, 7% Uhr, im Jugendheim Linden Straße 3. Eintritt frei.

Rundgebung gegen das Gefeß zum Schuge ber Jugend bei Luftbar. leiten am Freitag, 18. März, Uhr, in den Prachtfälen am Märchen. brunnen  , Am Friedrichshain 29-31. Redner Dr. Kurt Löwenstein  , M. d. R. Treffpunkt 7 Uhr Landsberger Blag. Einlaß 10 Pf. Die Rarten müssen umgehend von allen Gruppen abgeholt werden.

Der Angeklagte aber spielt ,, Theater  " Theater eines Geistes­franken? Schon hinter der Tür sang er in Erwartung der Gerichts­verhandlung stundenlang Lieder. Jezt im Gerichtssaal sagt er dem Richter: Wollen Sie mir bitte Ihren Ausweis zeigen, ob sie nicht am Ende nur den Richter simulieren; und seit wann wird überhaupt nach drei Uhr verhandelt? Drittens wollen Sie bitte Herrn Geheim­rat Moll laden. Seit fünf Jahren befinde ich mich schon unter seiner Sypnose. Er war auch gestern erst in meiner Zelle im Gefängnis. Die Gruppen nehmen möglichst geschloffen teil. Bringt Juſtrumente mit. Ich brauche die Zeugen nicht, ich bin geständig. Rufen Sie aber den Geheimrat Moll, ich habe nur seine Aufgaben erfüllt. Und Sie erfüllen hier auch seine Aufgaben. Es ist ja eine oftultistische Sizung So geht es minutenlang weiter; bald mit lachender Miene, bald aufgeregt als wäre es bitterer Ernst. Der Vorsitzende redet dem Angeklagten zuerst gut zu, dann faßt er ihn scharf an. Als die anwesenden ärztlichen Sachverständigen den Angeklagten für verhandlungsfähig erklären, gelingt es schließlich doch in die Beweis aufnahme einzutreten. Auf der Anklagebant sigt außer dem lustigen" Kaufmann Frante noch der 20jährige H. Die Anklage lautet auf Erpressung. Franke begnügte sich eigentlich nicht allein mit Erpressungen; er machte Herrenbekanntschaften und entri feinem Opfer bald im Hotel, bald auf der Straße die Brieftaschen. In einem Falle entblödete er sich nicht, den Herrn des Diebstahls zu zeihen und die Polizei zu holen. In einem anderen Falle bezichtigte er einen Herrn, daß er ihm ein paar Tage früher die Hand zer Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Alle Genoffinnen und Genoffen beteiligen sich heute an der Probe für bie Werbefeier im Schauspielhaus um 7% Uhr in der Schulaula Rochstraße. Genoffen und Genossinnen, die sich am Sonntag zur Jugendweihe als Ordner betätigen wollen, treffen fich Sonntag vormittag 9 Uhr am Schau Spielhaus, Bühneneingang. Anmeldungen zum Osterkursus müssen unbedingt vorgenommen werden. Heute, Donnerstag, den 17. März, 7% Uhr. Rorben: Schule Putbusser Str. 2. Revolution von 1848." Köpenider Biertel: Schule Wrangelftr. 128. Politik und Satire im Spiegel der Gesell fchaft." Friedenau  : Südwest: Jugendheim Lindenstr. 3. 10- Min.- Referate. Jugendheim Offenbacher Str. 5a. Das Sturmjahr 1848." Unkostenbeitrag Schöneberg   HI: Jugendheim Sauptstr. 15. Bürger, Dichter und 5 Pi Gatiriler von 1848." Lantwig: 15. Gemeindeschule, Schulstraße. Das Sturmjahr 1848." Lichterfelbe: Jugendheim Lichterfelde- West, Albrechtstr. 14a. Die Vorgänge um 1848." Rosenthal  : Schule Schillerstraße. Storm- Abend. Lichten. Wittenau  : Jugendheim Rosenthaler Str. 16. Sarminismus." berg- Mitte: Jugendheim Scharnweberstr. 29. Gruppenführersigung. Werbebezirk Prenzlauer Berg  : Montag, 21. März, Werbebezirksvorsitzenden. tonferenz im Jugendheim Greifenhagener Str. 58.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefäftsstelle: Berlin   G 14, Gebaftianfte. 37/38, Sof 2 Tr. Steglit( Kreis): Do., b. 17., Turn- und Uebungsabend in der Turn. halle Ringstraße. Fr., b. 18., 8 Uhr, im Restaurant Schulz, Birk buschstr. 90, allgemeine Funktionärvers. Sämtliche Vorstandsmitglieder, Bug­und Gruppenführer haben zu erscheinen. Lichtenberg  : Go., d. 19., Vorstands fizung bei Paul Werner, Wilhelmstr. 3.

Behe, dreimal wehe ob unserer entgötterten Welt! Grau­samer Alltag, der du deiner haftenden, jagenden Gefolgschaft un­barmherzig dein häßliches Siegel ins Angesicht drückst! Arbeit und Rampf haben uns häßlich gemacht. Nun lechzen und dürften wir nach dem Anblick wahrer Schönheit nach Ansicht einiger spetu­latiner Naturen, die aus dem sehr lebensfähigen Gefühl ihres Selbsterhaltungstriebes auf die merkwürdigsten Verdienstmöglich feiten verfallen. Hasardeure des Lebens, Börsenspieler. Ein Coup, vielleicht gelingt er. Augenblicklich lancieren fie Attien auf meibliche Schönheit in Form Don bewerben aller erdenklichen Art. Natürlich wird hierbei nicht nach den Gesetzen der Schönheitsbegriffe gewertet, sondern das Ganze ist eine Modes ache, ein luftiger Einfall. Ganz nett, marum auch nicht? Nur sollte man die Auserforenen unter den jenigen mählen, die die Lebensdauer eines Schaustücks aus Er­fahrung fennen und solchen Rummel" entsprechend werten. Nach dem wir bereits im glücklichen Befig einer Sommerfönigin und einer Modefönigin sind, hat man uns unlängst eine Schön heitstönigin für ganz Deutschland   beschert. Die Landes­grenzen waren hierbei allerdings etwas sehr enge gezogen, sie um faßten nur die vier Himmelsrichtungen der Stadt Berlin  . junges Ding von 21 Lenzen errang die Balme  . Weiß der liebe Himmel, wie gerade fie an die Schönheitsprüfungsstelle Deutsch­ lands  , Berlin   B., Potsdamer Straße  , Sportpalaft" geraten war, allmo im Rahmen einer Mastenredoute als besondere Krönung die Bahl einer Schönheitskönigin vor sich ging. Kurz und gut, fie er rang den 1. Preis und das unzeitgemäße Prädikat Königin". Nun schleppt man sie von einem Modetee zum anderen, Film- und Bühnenengagements, ja fogar eine Amerifatournee werden ihr in Aussicht gestellt. Die Finger, die bisher froh und flint am Roch. herb hantierten, ruhen bereits wohl manifürt im feidigen Sapßen zu tun habe. Eine dauernde Verwahrung in einer Irrenanstalt 18. März, 8 Uhr, Reſtaurant Schneckoppe, Roſtizſte. 29, Ede Arndtstraße. and der ondulierte Bubenkopf wiegt sich in tausend schwärmerischen Gedanken von ungeahntem Glüd. Man soll weder unten noch in gefühlstriefenden Dichterworten vom Fluch der Schönheit" faseln, nur eines jei gefagt: Es ist recht unverantwortlich, Menschen aus folchem Anlaß aus ihrem gewohnten Milieu zu reißen, in das sie, wenn es schief geht( und es geht immer schief) nur schwer oder vielleicht gar nicht mehr zurüdfinden.

Die Ruinen von Hobrechtsfelde  ."

Ein

schlagen habe und veranlaßte ihn, aufs Revier zu gehen. Nicht minder gefährlich erscheint aber das Treiben des H. Er ließ sich eines Tages von einem jungen Kaufmann ansprechen; bald darauf kam auf beide Franke zu, stellte sich als Kriminalbeamter vor, drohte mit der Polizei und veranlaßte den jungen Menschen, ihm eine größere Geldsumme zu geben. Die wirkliche Zahl der Opfer des Angeklagten Frante ist nicht bekannt. Die Verhandlung gegen ihn mar schon einmal anberaumt; damals erklärte er u. a., daß er in verwandtschaftlichen Beziehungen zum Hause Doorn   stehe. Die Sache murde zweds psychiatrischer Beobachtung des Angeklagten vertagt. Der ärztliche Sachverständige meinte diesmal, daß der Berdacht des Jugendirrfeins zwar vorliege, bestimmte Symptome jedoch fehlten. Man habe es hier einfach mit einem hoch gradig Schwach finnigen zu tun. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Franke zu einem Jahr und den Angeklagten H. zu vier Monaten Gefängnis Der Laie konnte sich jedoch des Eindrucks nicht er­wehren, daß man es hier zweifelsohne mit einem Geistestran. wäre wahrlich mehr am Blaze gewesen als eine verhältnismäßig turzfristige Gefängnisstrafe. Der§ 175 macht aber nach wie vor die Homosexuellen zum Freiwild für Erpresser.

Funkwinkel.Z

Stadtarzt Dr. Rorach behandelte mit dem Vortrag über öffent liche Eheberatung ein wichtiges Thema unserer Zeit. Es ist wesent. lich, daß die Beibringung eines ärztlichen Gesundheitsatteftes zur Eheschließung in allen Boltstreifen als etwas Selbstverständliches

Zu unseren Mitteilungen über die Unterbrechung der Beiterführung eines Krankenhausbaues in Buch hobrechts. felde weisen Hauptgesundheitsamt und Hochbaudeputation der Stadt Berlin   darauf hin, daß die Bauten nicht verwittert sind. Die Bauten werden ständig beobachtet und unterhalten; sie sind, wie wiederum furz vor dem Erscheinen der Meldung feft- begriffen werde, denn nur dadurch ist es möglich, einer gegenseitigen gestellt worden ist, bis auf einige Ledstellen der Dachdeckung in durchaus wohlerhaltenem und gesundem Zustande. Die Dichtung Der Leckstellen wurde sofort veranlaßt. Die Weiterführung der Bauten hatte sich deshalb verzögert, weil bei der schweren finanziellen Notlage der Nachkriegszeit die notwendigen Mittel von der Stadt nicht verfügbar gemacht werden konnten. Bei den ichwierigen Fragen der Krantenunterbringung war aber auch außerordentlich schwer zu flären, für welche Art ber Kranten diefer Neubau am vorteilhaftesten heranzuziehen war. Die Stadt Berlin   bedarf für Befriedigung der an fie gestellten Forderungen sowohl einer großen Anzahl von Betten für Krante verschiedener Gattung, als auch für Kinder und Sieche, und die Anforderungen wechseln untereinander schnell und erheblich. Es war feineswegs leicht, die beste 3wedbestimmung für die Bauten zu finden. Es hat sich jetzt durch eine längere Beobachtung der Berhältnisse herausgestellt, daß es am zweckmäßigsten sein wird, hie Anstalt nach der vorhandenen Grundrißdisposit on als Hospital aufzubauen. Die noch erforderlichen Mittel dafür sollen nunmehr durch den Haushaltsplan 1927 bereitgestellt merden. Das Hospital Buch- Hobrechtsfelde wird bann für 500 Betten ausgebaut werden.

Die Lelehalle der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur. Die Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur hat beim Magiftrat be. antragt, ihre in der Rungestr. 25/27 belegene öffentliche Rejeballe auf die Stadt zu übernehmen. Die Lese­balle murbe als erste ihrer Art in Berlin   am 1. Januar 1895 er­

Gefährdung der Ehepartner durch schwere ansteckende Krankheit, vor allem durch Geschlechtskrankheiten und Tuberkulose, vorzubeugen. Aerztliche Eheberatung ist aber nicht nur für den einzelnen, sondern auch für die Allgemeinheit von Interesse, denn es fann dadurch eine wesentlich größere Wahrscheinlichkeit für einen gefunden Nachwuchs gegeben werden. Mit Recht vertrat Dr. Korach die Ansicht, daß neben sonstigen sozialhygienischen Maßnahmen der Gemeinden auch die Schaffung von öffentlichen, jedem unentgeltlich zugänglichen Cheberatungsstellen stehen müsse. Bertvoll waren auch die Aus­führungen Ministerialrats Hans Goslar  , der einen Vortrag über Aufgaben und Entwicklungstendenzen der deutschen   Presse begann. In diesem ersten Teil behandelte der Boriragende allerdings weniger das deutsche   Zeitungswesen, als das Zeitungswesen überhaupt. Aber er zeigte seinen allgemeinen wirtschaftlichen und geistigen Aufbau, der natürlich auch für Deutschland   zutrifft und wies darauf hin, wie die wahre Aufgabe der Zeitung Berbundenheit mit der Welt, Berständnis, Bissen dem Leser zu vermitteln, durch kapitalistisches Interesse bei vielen Blättern in das Gegenteil verfehrt wird. Am Rachmittag behandelte Margarete Kämmerer Wege des Er­folges, Glüd oder Berdienst". Sie sprach freundlich belanglos, im Familienblattftil Ju einem Jugendfonzert wurde den Kindern in einem Lied Mit Tschako und Schießgewehr" die höchst anfechtbare Auffassung beigebracht, das Schönste ist die Schlacht, wenn es donnert, blitt und tratht". Diesen Unsinn werden sich sicherlich viele Hörer energisch verbitten. Der Abend brachte Léhars   an Herz und Gemüt appellierende Jugendoperette Der Rastelbinder  ". Ales.

Für die Abteilung der Garten. und Pflanzenfreunde der Deutschen Landwirtschaftlichen Hochschule, Invalidenstr. 47, Diplomgartenbauinspektor Leffer über Was ist bei der Anlage eines Gartens zu beachten?" Lichtbilder. Freier Eintritt.

Gartenbaugesellschaft spricht Donnerstag, 17. Widra, 7 Uhr, im Sörfaal 6 ber

" Die Geschichte der Pariser Rommune." Ueber dieses Thema spricht Erich Jachner Donnerstag, 17. März, 8 Uhr, in der Schule Gipsstr. 23 anläßlich des

Jahrestages der französischen   Revolution.

Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Bezirk 800. Donnerstag, 17. März, 8 Uhr, in den Auftria- Sälen( Scala), Lutherstr. 22-24, Vortragsabend. Rabe biner Dr. Wiener: Aus dem jüdischen Mittelalter." Damen und eingeführte Gäste willkommen.

Arbeiter Rabio- Klub, Gruppe Kreuzberg  . Erfte Zusammenkunft Freitag,

Bereinigung der Frauen und Mütter von Groß- Berlin. Der Beratungs abend für die Frauen und Mütter von Groß- Berlin findet Montag, 21. März, 8 Uhr, im Berliner   Rathaus, Eaal 109, Eingang Jüdenstraße, statt. Dr. Karl Bornstein   spricht über Gozialhygiene und Kulturhygiene." Distuffion. Bu tritt frei.

Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin  . Montag, 21. März, 8 Uhr, im Meisterfaal, Röthener Str. 38, Lichtbildervortrag des Regierungsbaumeisters Dr.- Ing. Müller über Wirtschaftliche und technische Grundlagen des Garagen. baues. Diskussion.

Verband Volksgesundheit. Donnerstag, 17. März, Schule Sfflandstr. 9: Die neuzeitliche Ernährung als Lebensfrage. Freitag, 18. März, Schule Goßlerstr. 61, Jugendgruppe Often, Bersammlung. Freitag, 18. März, Jugendheim Schierkestr. 44, Jugendgruppe Güden, Märgfeier. Deutsche Liga für Menschenrechte, e. B. Donnerstag, 17. März, 8 Uhr, im ehemaligen Herrenhaus, Leipziger Str. 3, große Rundgebung. Es wird Angelika Balabanoff- Wien   über das Thema Mussolini   und der Faschismus" fprechen. Untoftenbeitrag 1 M.

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