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Bilder aus dem Wohnungselend.

3n Sachsen hat am 12. Oftober 1926 eine Boh. nungsnotzählung stattgefunden. Dabei ergab sich bie Tatsache, daß an diesem Tage allein in Sachsen über 10 000 zweiföpfige, 8240 dreis und mehrföpfige Familien ge trennt leben, meil sie feine Wohnung finden. Weber 28 900 zwei föpfige und über 36 600 drei- und mehrtöpfige Familien wohnten in Untermiete, Zivileinquartierung oder bei Berwandten, weil sie feine eigene Familienwohnung haben. Insgesamt waren bemnach allein in Sachsen rund 83900 Familien ohne eigene Wohnung. Dieses Beispiel aus Sachsen mag eine Andeutung dafür sein, was wir bei der in diesem Jahre statt­findenden Reichswohnungszählung zu erwarten haben. Das Bohnungselend in Deutschland ist unbeschreiblich und es ist toll, daß im fapitalistischen Deutschland der Hauptkampf und die Hauptforge in der Wohnungsfrage viel mehr darauf gerichtet sind, wie der Hausbesih seine Rente steigert, als darauf, den menschenunwürdigen Wohnungsverhältnissen von Millionen ein entschlossenes Ende au

machen.

Der Kurseinbruch an der Börse, der sich in den letzten sechs Bochen allmählich, aber fühlbar burchgesezt hat, tommt beutlich in den Kursstatistiken zum Ausdrud, die die Deutsche Bant regelmäßig veröffentlicht. Im Märzheft ihrer Wirtschaftlichen Mitteilungen" wird für die an der Berliner Börse gehandelten Attien ein Rüd. gang des Durchschnittsturses von 177,7 Broz. am 9. Februar auf 168,6 Proz. am 9. März festgestellt. Der Wert der an ber Berliner Börse gehandelten Attiengesellschaften hat also in einem Monat 9,1 Proz. des Nominaltapitals verloren. Dabei ist es beachtlich, daß die Bantattten die schärften Rd gänge zu verzeichnen haben, nämlich um 21,3 Proz, während die Industrie und Schiffahrtsattien im Durchschnitt nur um 7,7 Broz. zurückgingen. Auch der Bericht der Deutschen Bant weist nachdrücklich darauf hin, daß die Spannung auf dem Geldmarkt, die der Hauffespetulation ein Ende gelegt hat, fortbestehen werde, da ( durch die Zinssentung) der Zufluß von Auslandsanleihen aufge hört habe und( infolge der ansteigenden Konjunktur) die bisher nicht verwendeten Teile von Auslandsanleihen allmählich wirtschaftlichen Zwecken zugeführt würden.

21 Proz. Dividende. Das Doppelte wäre möglich gewesen. Diele große Dividende verteilen die Bereinigten Stroh­ftoffdbriten in Dresden , die in ihren drei Fabriken zur Erzeugung von Strohzellstoff für Feinpapiere über 600 Arbeiter beschäftigen und für 1924 und 1925 auch schon Dividenden von 18 und 15 Broz. auf das 1,6- Millionen- Kapital verteilt haben. Der Gesellschaft scheint selbst Angst davor zu sein, dauernd mit fo hohen Dividenden an die Deffentlichkeit zu treten. Denn einmal wird sie ihr Kapital auf 3,2 Millionen verdoppeln, mit anderen Morten verwässern, und zum anderen fagt fie mit Nachdrud. daß sie eigentlich nur 7,2 Broz Dividende verteile, wenn man das Bortriegs fapital von 4 Millionen zugrunde lege. Aber es hilft nichts. Die Gesellschaft hätte sogar das Doppelte, also, über 40 Proz. Dividende verteilen fönnen. Denn einmal erhöht sie ihren Refervefonds( ohnehin schon 25 Proz. des Aftienfapitais) weiter um 100 000 m., dann steigert sie ihr Wertabnugungsfonto trog der großen stillen Reserven um 0,17 Millionen Mart, und endlich hat sie weitaus den größten Teil ihrer Obligationsschulden aus laufenden Einnahmen, also aus Gewinnen, tilgen fönnen. Die Gesellschaft hat also mit der ausgesparten Dividende neue offene und stille Reserven geschaffen. So tommt in dem ausgewiesenen von 0,27 auf 0,47 Millionen Mart erhöhten Reingewinn auch nur ein fleiner Teil der Gewinne zum Ausdrud, die tatsächlich vorliegen.

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Wieder teine Dividende bei Daimler- Benz . Die feit Mitte vorigen Jahres fufionierten Daimler- und Benz- Gesellschaften find bekanntlich, wie die Ufa, ein Sorgenfind ber Deutschen Bant. Beide Gesellschaften haben im Jahre 1925 mit einem Berlust ab geschlossen, nachdem insbesondere die Daimler A.-G. vor bem Kriege und im Kriege riesige Dividenden abgeworfen hatte. Wie aus der Aufsichtsratssigung der neuen Daimler- Benz M.-G. mit geteilt wird, zeigt der erste gemeinsame Abschluß für 1926 einen fleinen buchmäßigen Ueberschuß von 478 000 R., und zwar einfchließlich des Bortrages von 357 000 mt. Der Rein gewinn des vergangenen Jahres beziffert sich also auf rund 121 000 Mart, der bei einem Aftienfapital von über 36 Millionen natürlich minimal ist und jede Dividende ausschließt. Wie bekannt, wird demnächst das Attientapital um 14 auf 50 millionen erhöht; die fremden Mittel sind außerdem fürzlich durch eine 20- Millionen Obligationsanleihe erweitert worden, aus denen die Banfschulden zum größten Teil abgedeckt werden follen. Man darf gespannt darauf sein, wie die Daimler- Benz A.-G. dieses noch beträchtlich erhöhte Kapital im laufenden Jahre renta. bilifieren will, für das übrigens ein befriedigender Geschäftsgang gemeldet wird.

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Großfusion in der Dachpappenindustrie. Der Konzern der Oberfchlesischen Rotswerte und Chemischen Fa briten 2. G., Berlin , setzt die betriebliche Berschmelzung feiner Beteiligungen( wir berichteten fürzlich über die Fusion zwischen Schering und Chemische Fabriten Kahlbaum) energijch fort. Jetzt er. folgt unter der Führung der C. F. Weber A.-G., Leip Big Blagwig. die seit 1922 vom Oberfotstonzern beherrscht wird, die Zusammenfassung von rund 20 Dachpappenfabriken und Handelsgesellschaften, die mit dem Obertofskonzern betrieblich durch die Lieferung von Teer- und Imprägnierstoffen schon verknüpft sind. Zum Zweck der Fufionierung erhöht die C. F. Weber A.-G. ihr Rapital von 1 Million bis zu 9 Millionen Mart. Der Hauptzwed der Fufion dürfte die Ersparung von Steuern sein.

Die Berliner Hoch- und Untergrundbahn wird für 1926 eine Dividende von 5 Broz. verteilen.

Eine englische Filmdebatte, aus der man lernen follte. Auch in England betreibt die Filmindustrie eine Kampagne zum Schut des englischen Marktes. Dem englischen Unterhaus lag eine Gefeßesporlage vor, die die Kinotheater verpflichten foll, menigstens Broz. der gespielten Filme der englischen Film. produktion zu reservieren. Sämtliche Parteien des eng lischen Unterhauses haben sich selbst gegen diesen im Vergleich zu Deutschland minimalen Schuß erflärt. Ramsay Macdonald forderte für die Arbeiterschaft die Verwerfung der Borlage mit der Begründung, daß die außerenglischen Filmhersteller über die Engländer laden müßten, wenn sie mit einer solchen Borlage ihre Leistungsunfähigkeit zugeben. Der Konservative Str Robert Horne sprach von der Herabmürdigung des Ansehens der meftlichen Bölfer des Drients durch die Aufführung von Filmen, die sie in den Augen der Filmgäste blamieren. Der Liberale Run ciman endlich erklärte, die Borlage fei Suzzpit mahn= finnigster Art. Nachdem andere Abgeordnete sich in ähnlicher Weise geäußert hatten, wurde die Debatte vertagt. Ob die deutschen Filmproduzenten daraus lernen werden, daß tein Schuß und teine staatliche Förderung, sondern nur die höchste Qualitätsleistung die Filmindustrie aufwärts führen fann?

Onis 1969

UHL

Fur Feinraucher

Parteinachrichten

Einsenbungen für diese Rubrik find Berlin C 68, Sindenftraße 3,

für Groß- Berlin

stets an das Bezirkssekretariat. 2. Sot, 2 Trep rechts, au richten

2. Rreis Tiergarten. Heute, Freitag, 18. Mära, 7% Uhr, Sigung der Beamten. pertreter der Abteilungen des Kreises bei Krüger, Butligste. 10.

7. Rreis Charlottenburg. Zeitungstommissionsfizung heute, Freitag, 18. März, 8 Uhr, bei Reimer, Wilmersdorfer , Ede Kanalstraße. Sämtliche Rom miffionsmitglieber und Spebiteure milfsen erscheinen. Sonnabend,

19. März, 7 Uhr, im Jugendheim Lindenstr. 8, Sigung der Jugend­tommiffion. Alle Abteilungen müssen unbedingt vertreten fein.

4. Kreis Prenzlauer Berg . Arbeiterwohlfahrt: Sonnabend, 19. März, Besichtigung des Erziehungsheims Lindenhof in Bichtenberg. Treff punzi nachmittags 2 Uhr pünktlich por der Anstalt. Fahrverbindung: Stadtbahn: Friedrichsfelde ; Straßenbahn: 13, 113, 69.

12. Rreis Ciegli, Bankwik, Sichterfelbe. Heute, Freitag, 18. März, 8 Uhr, im Lofal Ghellhafe, Cteglia. Ahornftt. 15a, Rreisvertreterver fammlung. Vortrag: Die politische Lage." Referent Erich Ruttner, M. d. B. Achtung! Um 7% Uhr ebenda Sigung bes erweiterten Areis­Dorftonbes. Bir erwarten vollzähliges Erscheinen.

Heute, Freitag, 18. März.

8. Abt. 7 Uhr wichtige Funktionärsigung bei Dobrohlaw, Swinemünder Straße 11. 47. Not. Die Bezirksfaffierer wollen umgehend die atmarken beim Ab­tellungstaffieter, Genoffen Jacobi, in Empfang nehmen. Morgen, Sonnabend, 19. März:

Abt. 123a Raulstorf- Slib. 8 Uhr im Restaurant Sanssouci, Moltkestraße, Mit gliederversammlung. Bortrag: Rommunistische Fragen." Referent Stadt­Decorbneter Franz Käming. Erscheinen aller Genoffinnen und Genossen ift Bilicht Borwärts"-Lejez und Snmpathisierende find willkommen. Betezsbagen. 8 Uhr Monatsversammlung im Alten Dessauer" Tagesord nung: 1. Vortrag des Provinsiallandtagsabgeordneten E. Gierte: Die Sozialdemokratie in der Oppofition." 2. Distusfion. 3. Verschiedenes. Anhänger als Gäste willkommen.

108. Bt. Rapente. Sonntag, 20. März, Rrangnieberlegung an dem Friedhof bei den Opfern des Rapp- Butsches. Treffpunkt vormittags 9 Uhr auf dem Röllnischen Play. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet.

Jungsozialisten:

Gesamtveranstaltung heute, Freitag, 18. mars, Uhr, in den Prachtfilen am Märchenbrunnen, Am Friedrichshain 29-31. Proteft. turbgebung gegen das Gesez zum Schuge der Jugend bei Luftbarkeiten. Referent Dr. Kurt Löwenstein, M. d. R. Alle Gruppen beteiligen fich geschlossen an dieser Beranstaltung.

Gesamtveranstaltung bez nazblichen Gruppen am Sonnabenb, 19. März, 18 Uhr, im Jugendheim des Lebigenheims am Brunnenplay, Eingang Orthstr. 10, Laben. Fortfegung ber am vorigen Gonnabend. begonnenen Aussprache über den Borttag: Demokratie und Diktatur" des Genossen Franz Levinsti. Bollzähliges und pünktliches Erscheinen aller am vergangenen Sonnabend anwesenden Genoffinnen und Genoffen ist unbedingt notwendig.

Gruppe Webbing- Gesundbrunnen: Der Bortrag des Genossen Herrlinger fällt heute, Freitag, wegen der Veranstaltung bes Arbeiter Kulturfartells aus. Wir nehmen geschlossen daran teil. Grappe Süben: Sonntag abenb 8 Uhr Der gemeinsame Marsfeier mit bet GAZ. im Jugendheim Lindenstt. 3. Gruppenabend ant Dienstag, 22. März, fällt aus. Dafür Donnerstag, 24. März, 8 Uhr, Juristische Sprechstunde, Bortrag des Genossen Dr. Bernfelb: Gozia­listische Erziehung und Binchoanalnie." Genossen aus anderen Gruppen und der SAJ. find willkommen. Gruppe Mitte: Der Gruppenabenb fällt heute, Freitag, aus. Bir beteiligen uns an der Runbgebung bes Rulturfartells. Sonntag Führung durch das Kaiser- Friedrich- Museum. Treffpunkt vormittags 10 Uhr pot dem Museum. Anschließend Besuch der Gräver in Friebriche felde. Gruppe Tiergarten: Sonnabend, 19. März, 8 Uhr, im Jugendheim Bremer, Ede Bielefitraße, Rimmer 6, Gruppenveranstaltung. Diskussionsabend. Alle Mitglieder müssen erscheinen.

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SPD. - Fraffion Berliner Stadibant und Sparkasse: Sente, Freitag, 18. März, nachmittags 4 Uhr, im Restaurant Sue Schleuse", Am Muhlenbamm 3. Bortrag: Sentrumspolitit und Klosterleben. Referent Professor Anton Fischer Der Fraktionsvorstanb: Bögez

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