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Der Kampf um Albanien   und Sarüber hinaus um die Adria   und um den politisch entscheidenden Einfluß am Balkan ift ein Kampf zwischen den Siegern im Belt trieg. Er ist damit ein Beweis für die Unzulänglichkeit der Friedensschlüffe, die nicht einmal die Verhältnisse zwischen den Siegern selbst zu ordnen vermochten. Die Sieger sahen Kriegsgefahren- turzsichtig genug- nur in ihrem Verhältnis zu den Besiegten, zu Deutschland  , Desterreich- Ungarn, Buiga­rien und der Türkei  . Diese flein zu halten und gegen ihre Revanchebestrebungen Schuhmaßnahmen zu finden, war das einzige Bemühen. Wieviel hat sich seitdem geändert! Die Rivalitäten derer, die gemeinsam den Krieg gewonnen haben, untereinander, fie find es, die jetzt Europa   nicht zur Ruhe tommen lassen wollen.

Deutschland   genießt jezt man darf diesen Bara­- man darf diesen Bara­dor vielleicht aussprechen, ohne sich in die Gefahr gehässiger Mißdeutungen zu begeben die Gunst der Niederlage. Es hat im Weltkrieg feine Beute gemacht und ist daher an dem Kampf um die Beute unbeteiligt. Es hat weder auf der Straße nach Bagdad  " noch sonst irgendwo machtpolitische Stützpunkte, die es zu verteidigen hat. Es sucht in der Welt nichts als offene Türen für seinen Handel. Es wäre zumindest eine arge Torheit, wenn es draußen etwas anderes suchen und sich der Hoffnung hingeben wollte, es fönnte irgendwo im Trüben fischen.

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Für Deutschland   gibt es fein anderes Interesse als die Erhaltung des Friedens. Darum fann der italienische Imperialismus, der nad) dem Ballan hinübergreift, in Deutschland   von gewissen Kreisen abgesehen sicherlich feine Sympathie finden. Ebensowenig aber wäre es vom Standpunkt des Friedensfreundes zu billigen, wenn Jugoslawien   das Netz des Gegners durch Ge­walt sei es durch Organisierung eines Aufstandes, sei es durch militärische Interventionen in Albanien   zu zerreißen per­fuchte. Es wird vernünftigerweise zu der vorsichtigeren diplomatischen Methode greifen müssen, die, mit Geduld und Geschick angewandt, größeren Erfolg verspricht. Dasselbe gilt, wenn auch nicht ganz in demselben Sinn von Frant reich, das heute in der Welt stärker dastände, wenn es ihm gelungen wäre, zur deutschen   Republit in ein ganz flares freundschaftliches Verhältnis zu gelangen. Die Wacht, die Frankreich   am Rhein   hält, wo nichts zu bewachen ist, während der Pariser   Einfluß in der ganzen Welt fintt und finft, wird immer mehr zur weltpolitischen Grotesfe.

Eng mit dem Problem des deutsch  - französischen Ver­Fältnisses hängt ein anderes zusammen: das Problem des Völkerbundes. In unserer Darstellung der Mächte, die sich so oder so um den Fall Albanien   gruppieren, ist nicht eine, die nicht Mitglied des Böllerbundes wäre. Europa   ift heute bis an die Grenzen Rußlands   im Bölferbund organisiert. Troßdem bietet der Bölferbund heute noch feine unbedingt zureichende Garantie dafür, daß alle Streitigkeiten zwischen den Staaten Europas   auf friedlichem Wege ausgetragen werden. Diese Garantie wird erst gegeben sein, wenn sich Frankreich   und Deutschland   als europäische Bölter­bundsmächte in dem Willen vereinen, mit den Mitteln des Bundes den Frieden unseres Erdteils zu wahren, der wert­poller ist als Albanien   und alles, was drum und dranhängt.

Deutschnational gleich arbeiterfeindlich.

Ein Geständnis.

Die Stellung des Bürgerblocs zur Arbeiterschaft wird mit nicht zu übertreffender Prägnanz in der Kreuz- Zeitung  " Largestellt:

Ueber das Arbeitsnotgesetz steht die Einigung der Res gierungsparteien unmittelbar bevor. Es handelt sich wohl nur noch um die Form, wie die Frage des leberstundenlohnes festgesetzt werden soll. Sollte er tatsächlich auf 25 Prozent nor miert werden, so müßten wir darin eine sehr schwere Belastung

Im Zoo.

Bon Otto Flate.

Was hilft es den Tieren, wenn einer im Feuilleton fragt, wie fie sich mit der Gefangenschaft abfinden?

Wenn er versichern wollte, daß er vor der Melancholle in den Augen der Löwen   erschricht und sich beim Anblick des Adlers, der nie mehr fliegen wird, für die Menschen schämt, wäre er der Sentimentalität überführt.

Wenn nicht gerade Krieg ist, stirbt hier fein Tier des Hungers; wenn es Zahnweh hat, werden ihm die Zähne plombiert, und die Pflege ist musterhaft, am Käfig des Wüstenkönigs befindet sich, wie es feinem Rang zukommt, ein Heißwasserhahn.

Sicher denkt so ein armer, müder Straßengaul, für den das Leben Arbeit, Beitsche und Schimpfwort ist, mit Reid an den Better Bebra, der da drinnen pünktliches Futter, Ruhe, gute Behandlung findet, und reflektiert mit Bitterfeit, daß man bloß ein Ausländer mit ein paar ergotischen Streifen sein muß, um es wie Gott in Frankreich   zu haben.

Immerhin, alter Gaul, das Tier lebt nicht von Heu allein, es will auch Freiheit haben. Glück ist, nach seiner Fafson zu leben. Die Weisheit der Tiere dürfte sich mit der der Menschen decken, und vielleicht ist es doch nicht so sentimental, beim Eintritt in das Löwenhaus vor der Melancholie der Augen zu erfchreden, wie?

Ueber Phantasie wird viel geschrieben, was sehr bedeutend tlingt, und doch ist sie nichts anderes, als sich in die Haut eines anderes versetzen zu können und zu wissen, was in einer gegebenen Lage bei gegebenem Naturell das Mitgefchöpf fühlt, will, tut. Wie fie da vor uns liegen, haben sie alle schon die Willens­brechung hinter sich. Sie toben nicht mehr, ihr Haß ist nicht mehr identisch mit dem Saz an die Kehle des Feindes. Die Luft des erwärmten Haufes belebt fie nicht, die Muskeln üben sich nicht mehr im Sprung durch weite Räume, es bleibt ihnen teine Zuflucht Sicher träumen sie von dem, was war, und sicher ist das Gift für die Seele. Schwerer zu erraten bleibt, was die träumen, die im Käfig geboren sind. Ihre Instinkte müssen noch mehr depraviert fein, als die der Eltern, die das Land Abessinien noch sahen, noch

als der Traum.

nicht die Milch der Hundeamme tranfen.

Ich weiß nicht, ob Tiere vor Hoffnungslosigkeit wahnsinnig werden können oder ob sich der Adler vor But über seine untönig liche Situation den Kopf am Gitter zerschmettert. Ihnen gab fein Gott zu sagen, was fie leiden, fie würgen es hinab,

Irre ich mich, wenn ich fand, daß die Weibchen im Löwentäjig frischer aussehen als die Männchen? Aus gewissen. Beobachtungen Aus gewissen Beobachtungen zu schließen, gewinnen fie dem Leben noch Reize ab, und bei den Raubtieren wenigstens scheint festzustehen, daß die Damen der unternehmenbere Zeil   sind.

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der Wirtschaft sehen, die überdies eine Berteuerung auch für den Konsumenten zur Folge hätte. 3um mindesten müßte gewiffen Industrien eine Ausnahmestellung zugewiesen werden, und der lleber stundentarif dürfte u. E. nicht sofort in Kraft treten, denn wir haben ohnehin infolge der Mieterhöhungen vom 1. April und 1. Ottober bereits mit Lohnerhöhungen zu rechnen. Kommt hierzu noch der hohe Ueberstundenlohntarif, so wird die Produktion in einer Weise ver teuert, die die Industrie zum Teil konkurrenzunfähig macht. Es ist | darum erklärlich, daß die deutsch   nationalen und volts parteilichen Wirtschaftstreife sich gegen eine leberspannung fträuben. Wenn hier und dort die be fonders schwierige Lage der start industriell eingestellten Bolts partei betont wird, so wird man ihr zu bebenfen geben müssen, wie auch die ,, Kölnische Zeitung  " ganz richtig ausführt, daß bei einer anderen Zusammensehung der Regierung, beispielsweise in der großen Koalition, Zustände eingetreten fein würden, bei denen die Schwierigkeiten für diese Parlei gerade in den Arbeiterfragen vor­aussichtlich weit größer gewesen wären. Es ist für die Bolts. partei ficher leichter, fich auch auf diesem Gebiete mit den Deutsch nationalen und dem Zentrum zu verständigen, als mit dem Zentrum und der Sozialdemokratie."

Was da gesagt wird, ist zwar selbstverständlich, aber bie fläglichen Versuche lügen, den Bürgerblock als eine arbeiter freundliche Regierung und die Deutschnationalen als freundliche Partei hinzustellen.

Das Geständnis der Kreuz- Zeitung  " lautet: Die Sozialdemokraten vertreten die Arbeiter forderungen, die Deutsch   nationalen bekämpfen die Arbeiterforderungen.

Eine Regierung, an der die Sozialdemokratie beteiligt ist, berücksichtigt die Arbeiterforderungen, eine Regierung mit den Deutschnationalen sabotiert sie. Die Deutschnationalen sind zuverlässige Bundesgenossen der Schwerindustrie.

1. April ab auch die Anteile an der Erwerbslosenfürsorge, die bisher von den Ländern und Gemeinden getragen wurden, vom Reiche übernommen werden sollen, so ist eine sehr erhebliche Summe erfor derlich. Die Reichsregierung schäßt sie auf etwa 250 Millionen, was aber nur dann ausreichend ist, wenn die Ermerbslosigkeit weiter zurückgeht. Für die Erhöhung der Invalidenrenten ist eben­falls eine Mehrforderung notwendig. Auch über ihre höhe läßt sich etwas Genaues noch nicht sagen, doch kann man annehmen, daß der Betrag von 100 millionen annähernd erforderlich sein wird. Die Erhöhung der Mieten zwingt das Reich zu einer Erhöhung des Wohnungsgeldes seiner Beschäftigten. Das erfordert einen Mehraufwand von rund 60 millionen. Für weitere Entschä digungen an die Liquidationsgefchädigten rechnet man mit einer Summe von 50 Millionen Mart. Weitere rund 100 mil­Lionen find für die Deckung der Mehrbewilligungen des Reichstages erforderlich, sie verteilen sich auf eine größere Sahl von fleineren Positionen.

Insgesamt ist also ein Mehraufwand von reichlich 550 Millionen zu decken.

Dabei ist der Mehrbedarf aus dem Finanzausgleich noch außer Betracht gelassen worden. Zwar erhalten Länder und Gemeinden nach den Vorschlägen der Regierungsparteien aus den arbeiterleberweisungen der Einkommen- und Körperschaftssteuer einen Mehrbetrag von 200 millionen. Für die Biersteuer­entschädigungen an die füddeutschen Staaten sind 45 Mil­lionen erforderlich. Als Erfaz für den Fortfall der gemeindlichen Getränkesteuern ist den Gemeinden ein Betrag von 20 mil. tonen aus der Reichskasse zugesichert. Die Reichsregierung glaubt für diesen Betrag von insgesamt etwa 265 Millionen eine Deckung zu haben. Sie rechnet damit, daß die Einkommen und Körper­fchaftssteuer statt 2750 Millionen einen Ertrag von 3020 Millionen zu haben. Sie rechnet damit, daß die Einkommen- und Körper­bringen wird, so daß der Mehrertrag ausreichen würde, um die erhöhten Anteile der Länder und der Gemeinden zu befriedigen. Es bleibt jedoch die Aufgabe, den Restfehlbetrag von mehr als einer halben Milliarde zu deden. Wie das geschehen soll, ist seit Lagen Gegenstand interner Beratungen der Regierungsparteien und der Regierung, über die strenge Bertraulich­teit gebreitet ist. Nach den Erklärungen maßgebender Regierungs­parteien im Steuerausschuß des Reichstags tann man annehmen, daß an Steuererhöhungen, insbesondere an die Erhöhung der Umjazsteuer nicht mehr gedacht wird. Man will piel mehr an den erhöhten Ausgaben Abst riche vornehmen, Es besteht die große Gefahr, daß diesen Absichten durch eine unzulängliche Erhöhung der Invalidenrenten Rechnung getragen wird, und daß auch sonstige foziale Ausgaben gestrichen oder start eingeschränkt werden.

Man weiß das alles, gewiß. Aber es ist interessant, das so prägnant von Deutschnationalen selbst zu hören.

Der erste Defizithaushalt.

Fehlbetrag von 550 Millionen. Daher Drosselung sozialer Ausgaben.

Mit Hochdruck arbeitet der Reichstag gegenwärtig an der rechts zeitigen Berabschiedung des Reichsetats vor dem 1. April. Indessen scheint es außerordentlich zweifelhaft, ob dieses Ziel erreicht wird. Neben den Streitfragen beim Finanzaus­gleich sind es vor allem die Schwierigkeiten bei der Aus­balanzierung des Etats, die die rechtzeitige Erledigung in Frage stellen. Troz mehrfacher interfraktioneller Verhandlungen der Regierungsparteien und Kabinettbesprechungen ist nämlich bisher die Frage nicht beantwortet, wie das Gleichgewicht im Reichshaus halt hergestellt werden kann. Daß es sich um eine sehr schwierige Aufgabe babei handelt, ist angesichts der großen Gegenfäße unter den Regierungsparteien und den

hohen ungedeckten Fehlbeträgen verständlich. Das ist aber feine Rechtfertigung für die Geheim nistu er ei, die jetzt in diesen für das ganze Bolt lebenswichtigen Fragen betrieben wird. Die Regierung sollte sich doch darüber im flaren sein, daß sich die Oppositionsparteien, insbesondere die Sozial demokratie, trotz des Wunsches nach rechtzeitiger Erledigung des Etats, das Recht auf eine ausführliche Kritif nicht nehmen lassen.

Der von der Regierung vorgelegte ya ushaltsentmuri für das Rechnungsjahr 1927 bedte sich in Einnahmen und Ausgaben. Inzwischen aber sind neue Ausgaben in erheblichem Umfange beschlossen worden, bzw. zu erwarten. Die größte Rolle hierbei spielen die Ausgaben für Erwerbslofenfürsorge, für die im Etat von Anfang an völlig ungenügende Mittel por gesehen waren. Ursprünglich nahm man nämlich an, daß das neue Gesetz über die Erwerbslosenversicherung am 1. April in Kraft treten fönnte. Jetzt rechnet man frühestens mit dem Infrafttreten am 1. Oktober. Da durch die Zusage der Reichsregierung vom

Geradezu aufdringlich benehmen sie sich und geben teine Ruhe, bis er brummend aufsteht; vielleicht denkt er, der Klügere gibt nach. Aber kaum hat er nachgegeben, tritt er zurück und legt sich pflegmatisch wieder hin, seine Ruhe wird nicht lange währen.

Er sieht, an seinem Weibchen gemessen, geradezu schon aus: gestopft aus4 Doch es ist billig, boshaft zu sein. Die Komit des geplagten Ehemanns ist verflogen, wenn die Unraft über ihn kommt und er zu wandern beginnt, auf und ab, hin und her, stundenlang.

Dann geht ihm auch das Weibchen aus dem Weg. Und er ändert doch nichts an seinem Schicksal: fünf Meter Spielraum und der Fluch, der ihn zwingt, zu wenden und immer zu wenden.

Tragödie der Liebe."

Erstaufführung im Theater am Schiffbauerdamm.

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Den dann noch an Mehrausgaben verbleibenden Betrag tönnte man günstigstenfalls auch nur teilweise decken. Aus dem Jahr 1926 wird voraussichtlich ein Ueberschuß von rund 200 Millionen zur Ber­fügung stehen. Aber wenn man auch diesen Betrag heranzieht, so bleibt immer noch ein ungebedier Fehlbetrag von 200 bis 300 Millionen,

Seit dem Jahre 1924 hat das Reich stets feinen Etat im Gleich gewicht erhalten. Jezt stehen wir zum erstenmal feit dem Ende der Inflation wiederum in der Defizit= wirtschaft, die das Reich innen und außenpolitisch schweren. Schädigungen aussetzt. Aber unter dem Druck der bürgerlichen Parteien sind die Erfordernisse einer gefunden Steuer- und Finanz­politit außer acht gelassen worden. Für ihre Folgen tragen sie des­halb auch die ausschließliche Berantwortung.

hat sich mit seiner früheren Frattionsfollegin, Frau v. Dheimb Politische Verlobung. Der voltsparteiliche Abg. v. Rarborff bie später aus dem Reichstag   und der Bolkspartei ausschied und fich vorübergehend der Wirtschaftspartei angeschloffen hatte, verlobt.

imperialistischen Einmischungspolitit, wollte mit anderen Mtigliebern Der nordamerikanische Senator Ring, befannt als Kritiker der des Außenausschusses die mittelamerikanische Republik Haiti   be fuchen, aber der Präsident Borno   hat King als Ruhegefährder" die Einreise verboten! Dabei ist Haiti   ebenso Unions. protektorat wie Nifaragua.

Dann ist sie eine von den wenigen deutschen   Schauspielerinnen, die den Urton des Frauenherzens finden. Hans Rehmann   und eo Reuß ringen um diese Frau, beide wuchtige Schauspieler, taftvoll der Rolle unterworfen, nicht bemüht mit einem überspru delnden Naturell sich einzuprägen. Da in dem Heibergschen Schau spiel manche Worte schonungslos aufgedonnert werden, wurde diese Schlichtheit zum erfreulichen Stil.

Trogdem fonnte man deutlich wahrnehmen, daß Parkett und Ränge durch die Ereignisse auf der Bühne unruhig wurden. Man fühlte das Mißverhältnis zwischen dem Theatralischen und dem Geistigen, d. h. dem Gegensah zwischen dem Boetisch- Dauerhaften und schon der Bergessenheit Ausgelieferten. Die Boltsbühne sollte sich aber davor hüten, Stüde   von solcher Problematik aufzuführen, die mehr mit dem Literaturfilm als mit dem naiven Kunstsinn empfangen fein wollen, M. H.

Ostpreußen  - Kunst. Gestern wurde in Anwesenheit verschiedener Reichs- und Staatsbehörden eine Ausstellung oftpreußi­scher Künstler in der Deutschen Kunstgemeinschaft ( Schloß) eröffnet. Zusammengebracht ist sie von den Malern An­derson, Klaus Richter, Bischoff und Heinrich Wolff. Es handelt sich darum, die Kunst der abgelegenen und abgetrennten Proving in ihrer Gesamtheit dem Reiche vorzuführen; also Künstler, die in Ostpreußen   vor allem an der Königsberger   Akademie tätig find, und solche, die in Ostpreußen   geboren wurden. Ueber die Schau P. F. S. felber werden wir noch berichten.

Das eheliche Dreied, das der Skandinave Gunnar Hei. berg vor einem Vierteljahrhundert konstruierte, ist schwierig zu lösen. Nach der Ansicht des Dramatikers sell die Frau in ihrer Be­gehrlichkeit ausdauernder sein als der Mann, Bei dem Manne subli­miert sich die Sinnlichkeit zur Seele, bei der Frau revoltiert der Ju­stinkt. Dann stellt sich der Dritte ein. Er ist bei Heiberg ein Dichter, wodurch die Lösung schwieriger wird. Der Dramatiter entscheidet gegen ral schlägt und nur in Gedanken tut, was das Bürgerliche Gesetzbuch ist im Alter von 65 Jahren plötzlich gestorben. Er war Mitte den Dritten, obwohl der Dichter niemals über den Strang der Mo­Dr. Karl Heine, der bekannte Theaterschriftsteller und Regisseur, verbietet. Der Dramatiker entscheidet auch gegen die Frau und drückt ihr das Jagdmesser in die Hand, das diesmal nicht zum edlen Beid­ihr das Jagdmesser in die Hand, das diesmal nicht zum edlen Beib. der 1890er Jahre als fünstlerischer Leiter der Leipziger  , Literarischen mert dient. So geschieht viel Unheil auf der Bühne. Obwohl der Gesellschaft" zuerst an die Deffentlichkeit getreten und hatte bann Dramatifer dieses Unheil heraufbeschwört, fann er es theatralisch Deutschland   durchzog, um für die damals neue Kunst des dramati­das Ibsen- Theater gegründet, eine Banderbühne, mit der er ganz nicht meistern. Diese" Tragödie der Liebe" bietet nur einen großen dichterischen Aft, der allerdings verrät, daß hier ein verlocken, schen Naturalismus Propaganda zu machen. Später war er unter der Mann die Liebesdinge begrübelte, Das Stüd, das aus dem Rell: Reinhardt als Regisseur und Dramaturg am Deutschen   Theater tätig quienschrank hervorgeholt wurde, zeigt aber vier Afte und harmoni- Seine gehörte zu den gebildetsten und geschmackvollsten Theater. männern jener Zeit, deffen Inszenierungen zum Teil vorbildlich fiert deswegen nicht mehr mit der Nervenästhetit von 1927. Wenn diese facht hinsterbenden Dramatifer der grauen Bergangenheit nur gewirkt haben. Den literarischen Bertretern der damaligen Mo­bei dem Seelischen geblieben wären, dem heute unser Herz immer derne", namentlich Wedekind und Hartleben  , hat er persönlich nahe­noch gehört, so würden sie uns noch innig bewegen. Doch sie sehnen sich auch danach, bie primitiven Triebe der Neugierde zu betrommeln, und für diese Quälerei reicht ihre Raffiniertheit nicht mehr aus. So entsteht auch während der Aufführung des Heibergschen Schauspiels jene Abspannung, die beweist, daß der Dramaturg in die falsche

Schublade hineingriff.

Doch es ist erfreulich, daß Frau Agnes Straub   wiederum eine moderne Frau spielt. Sie hatte sich schon zu arg auf die heroische Gefte stilisiert. Nun findet sie sich wieder zurüd zu ihrer wirklichen Natur. Die Schauspielernatur der Frau Straub ist nicht fehr mannigfaltig, weil sie allzu leicht mit dem schweren Geschütz der Charakteristit auffährt. Sie möchte nicht nuancieren und nur mit einem einzigen Leitmotiv der Empfindung den Zuschauer bewegen, bann wenigstens, wenn sie übermenschliche Frauen zu spielen hat. Sie wird viel ursprünglicher, wenn sie die Sprache des Alltags redet, wenn sie die Frau unserer Zeit spielen darf. Dann stilisiert sie gar nicht mehr, dann läßt sie sich zu teinerlei Bathetit fortreißen.

gestanden.

Der Sprech- und Bewegungschor der Boltsbühne tirb gemeinsam mit ber Tanzgruppe Storonel- Trümph am Sonntag, 27. März, 11, Uhr, im Theater am Bülomblas ber eine breitere Deffentlichteit treten, Rarten zu 180. in den Geschäftsstellen, Linienite. 227 und Blak der Republik 7, sowie in den fonftigen Rartenverkaufsstellen der Bollsbühne E. V.

Die Typographia", Gesangverein Berliner   Buchbruder und Schrift gießger, veranstaltet unter Leitung ihres Chormeisters Alexander Beinbaum ein rubiabrs.Stonzert am 24., abends 8 Uhr, im Stonzertsaal der Staatligen boiule für Mufit, Mitwirkender Josef Wolfstbal. Bu Ebren des Gedächtnisses Beethovens findet in demselben Saale   am 3. April, nachmittags 4 Uhr, eine Beetbopen Geden!. fefer statt, bei welcher Rofef Bolfstbal folistisch und mit einem Streich quartett, ferner Silhelm Guttmann von der Städtischen Over, fowie die Bianiften Romouald Bifarifi und Alexander Beinbaum mitwirten werden, Starten an den belannten Verkaufsstellen und an der Kasse,

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Profeffor Dr. Tiehe, der weit über Schlesien   hinaus belannte Breslauer Chirurg, ist an ber Grippe gestorben