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Dienstag

22. März 1927

Unterhaltung und Wissen

Bellage des Vorwärts

berechnet.) Aber der Meister des festen Willens" vertauft noch feste Die aus Aluminium gebauten Rotoren hätten sich selbst bei schweren

Der Meister des festen Willens." Magentropfen Gesundheitshelfer", die Flasche zu 4 Mart!( Bei- Chürmen, wie fie bei den Fahrten im Golf von Bistaya und im

nahe umsonst, nicht wahr?)

ein Heil geschehen. Wie ein Engel vom Himmel ist da der Wunder. Bartflechte gehabt, die bald an anderen Stellen des Körpers auf hätten sich als grundlos erwiesen. Auch in der Geschwindigkeit sei

Bon Wilhelm Doege Berehrter Zeitgenosse, warum verzagst du? Wisse, es ist uns Doktor Jakob M. Neumann aus Wien zu uns armen Berlinern ge­tommen. Er will allen helfen, und er sagt, er kann das auch. Warum auch nicht? Ich hab' ihn aufgesucht und bin gesund geworden, nämlich vom Lachen.

zu Anfang dieses Jahres wurden große, steife Zettel in den Straßen von Moabit verteilt, darauf stand in fetten Buchstaben zu lejen:

Der feste Wille macht gefund,

so lehrt der Gesundheitshelfer und Seelenberater Meister des festen Willens",

und das ist Wahrheit!

Alle Kranten und Berzweifelten werden umjonst belehrt und gesund gemacht. Jakob M. Neumann aus Wien

Endlich ein Wohltäter der Menschheit! Umsonst? Schnell hin, ehe es was tostet!

Eines Tages faß ich im Sessel in der Neumannschen Wohnung. Einen Augenblid sollte ich warten.( Damit man Zeit hat, gemügend aufgeregt zu sein.) So zermarterte ich also mein Hirn, welche meiner Strankheiten ich mir megmeistern lassen wollte. Da sprang die Flügeltür auf: Herr Neumann!

Ich bin nicht gleich aufgestanden, weil ich ein wenig erschroden war.( Bitte, das jetzt noch zu entschuldigen, Herr Neumann.) In jeder anderen Situation hätte ich geschworen, daß Xaver Hintermair aus München dort stand, der mit vornehm einladender Hand­bewegung mich nähertreten ließ.

Nehmen Sie Plaz!" Ich setzte mich, er auch. Run, was fehlt Ihnen denn?"

Ja, Herrgott, was fehlte mir? Nichts! Da ich den Herrn mm persönlich fennen gelernt hatte, wollte ich nur schleunigst wieder fort. Darum fagte ich: Wissen Sie, mir geht's wie dem Patienten beim Zahnarzt Tagelang vorher hat er rasende Schmerzen, und wenn er die Bange fieht, meiß er plöglich nicht, welches der vermaledeite Zahn ist."

Herr Neumann war entrüftet: Aber, das gibt's doch nicht! Sie müssen doch wissen, was Ihnen fehlt! Nur heraus mit der Sprache!" Da judte mich der Schalt. Meine Phantasie sollte ihm schon eine Seelenverwirrung schildern, daß er schmer daran zu lösen haben

mürbe

Indes hatte er fich erhoben und schlug ein dides Buch auf. Ihren Namen, bitte?" Herr Neumann ergriff den Federhalter. Ich weiß nicht!" sagte ich schlicht.( Ich gab eine Mischung von Genie und Idiot.)

???

Bergessen!" murmelte ich.

Besorgt ergriff er nun meinen Buls und rebete väterlich auf mich ein, so daß ich ihm verschämt gestand, daß ich meinen Namen aus beſtimmten Gründen nicht sagen möchte.

Sind Sie denn ein Graf oder Fürst?" fragte er.( Ich stieg im Ansehen.) Wenn Sie wollen, lasse ich die Titel fort. Aber Ihren Namen muß ich eintragen. Hier habe ich einen Brief vom Reichs. präsidenten. Hindenburg läßt sich auch von mir behandeln."( Meiner Ansicht nach eine Indiskredition des, wie er selbst sagte, bereidig­ten Seelenberaters.)

Nun ja, wenn sogar Hindenburg.? Aber ich gab mein Geheimnis noch nicht preis. Bir saßen uns jetzt gegenüber. Herr Neumann ließ seinen Blid hypnotisch merden und sagte: Ber­trauen, junger Freund, seien Sie offen! Während der Sizung sage ich Du!" Denn du bist aus Staub geworden und wirst wieder zu Claub!"( Amen!" dachte ich.)

Ich erzählte eine Geschichte, daß mein Gegenüber aufhorchte. Dunkle Seelenträfte tamen darin vor, beinahe Morde und vieles Schreckliche und Gefahrrclle, aus dem ich verzweifelt Rettung suchte. Dazu geschah das alles in verschiedenen Städten, daß Herr Neu­mann staunend ausrief: Wer sind Sie, mein Herr? Wovon leben Sie?"

Ich verriet ihm, daß ich des öfteren für Zeitungen schreibe. Nun tam der Wendepunkt: Ich wurde der Mitarbeiter des Wunder: Doktors!

Bürben Sie sich mohl getrauen, über meine Tätigkeit in den Seitungen zu berichten?" fragte er mit hoffendem Blid. Aha! Ich versicherte, das sei eine Kleinigkeit. Nur müßte ich natürlich mehr über seine Tätigkeit" wissen.

und können dann berichten.

-

Hier haben Sie eine Broschüre," sagte Herr Neumann, ich schente sie Ihnen. Sonst fostet sie 1 Mart.( Merkste mas, Ader. mann?) Setzen Sie sich einmal dort auf das Sofa. Ich werde jetzt einen Patienten hereinrufen, den 62. heute. Sie werden staunen Ich mache Lahme gehend, Blinde jehend, ich mache alles."( Ich mar gespannt.) Herein tam eine Frau, nicht zum ersten Male, wie Herr Neu­mann versichterte: Diese Frau mar seit 34 Jahren taub. Seitdem ich fie in Behandlung habe, hört sie wieder normal, nicht wahr?" Die Frau nidte und hauchte: Ja!"

Setz' dich, Kindchen!" sagte er und begann mit seinem starren Blid. Die Frau setzte sich gehorsam. Sehen Sie, junger Mann, ich habe hier einen Magnet. Wenn jemand einen festen Willen hat, teht der Magnet still, sonst schwankt er. Ich entfalte jetzt meine magischen Kräfte. Fest hersehen, Kindchen, und immer denken: Ich

mill, will, will!"

Die Frau riß die Augen auf und dachte: Ich will, will, mill. Der Meister des festen Willens" beschrieb mit den Händen magische Linien in der Luft, als ob er Aale fangen wollte. Ich mochte durch Lachen nicht stören und biß mir auf die Lippen.

" Der Magnet steht still!" verkündete Herr Neumann. Die Frau hat einen festen Willen!" Dann machten beide Rumpf­beugungen und holten tief Luft, die sie mit Geräusch wieder aus­stießen, wie erschöpfte Möbelträger.( So heilt er die Frau von der Taubheit! Ob sie wirklich taub war, weiß ich nicht.)

Die nächste Frau heilte er von der Grippe. Natürlich mit Er­folg. Er macht doch alles. Weil er eben ein richtiger Wunderdoftor ist.( Man wundert sich, daß Menschen an diese Wunder glauben.) Ich verabschiedete mich. Händedrüden, hypnotischer Blid, bald thieberfommen!" usw.

"

Bitte, die nächste Dame!"( Die 64. heute!) Es warteten noch fünf Sch ging und hatte einen heiteren bend, weil ich die Broschüre noch las. Wirflich ein gutes Geschaft, Rein faufmännisch: täglich hurchschnittlich 60 Patienten. Umsonst! 3wanzig kaufen die Broschüre, gleich 20 mal 1 Mart gleich 20 Mart Einnahme täglich!( Borsichtig

Nun ein ernſtes Wort. Der Inhalt der Broschüre ist doch lächerlich: Hat da Herr Neumann seit seinem 20. Lebensjahre eine trat. Durch eine Bestrahlung wurde er im Jahre 1915 schwer trant, fiegte. Er ward im vorigen Jahre gesund.( Heil uns!) Da hat er hoffnungslos. Rührend wird geschildert, wie er fämpfte, litt und in einer Zeitung von einem neuen Beruf gelesen, von dem des Seelenberaters. Flugs wird er das auch und eröffnet in diesem Jahre in Berlin eine Praxis, weil er ein Meister des festen Willens" ist.

Herr Neumann ist ein guter Kaufmann. Er sollte diesem Berufe treu bleiben und nicht uns Berliner peräppeln" wollen. Trösten Sie sich, Herr Neumann, wenn Sie über meine nun sicherlich un­erwünschte Mitarbeit wütend sein sollten; Sie wiffen jetzt meinen Namen. Ich bin kein Graf oder Fürst. Aber seien Sie großmütig und verzeihen Sie mir Berirrtem. Heben Sie die Hände zu magischen Aalfängerlinien und stammeln Sie: Der Mann hat einen festen Willen. Er wird geheilt. Mein Magnet steht still"

Ich werde dann Ihr Bild, das der Broschüre beilag, bei traurigen Bebanten hervorsuchen und herzlich lachen. Das macht gefund!

Mussolini .

Zyx

Serbien bedroht mich. Ich muß mich verteidigen!"

Rotor oder Motor?

Rotorschiff durch die Welt ging, waren es nicht sehr wenige, die Ms vor munmehr rund drei Jahren die erste Kunde von dem glaubten, daß nunmehr eine ganz neue Epoche für die Schiffahrt und damit für den Weltverkehr angebrochen sei. Es hat damals schon Menschen gegeben, die bedauert haben, daß das alte gewohnte schöne Bild von dem schnittigen Dampfer, wie er die Bogen durch Schneidet, oder dem majestätischen Segelschiff nun bald gänzlich der Bergangenheit angehören sollte. Diese Bedenken waren verfehrt, genau so wie das optimistische Glauben an den Anbruch einer neuen Epoche der Seefahrt. Es ist seit den ersten Meldungen damals merklich still um das Rotorschiff geworden, und viele mögen ge­glaubt haben, daß es eben nicht den Erwartungen entsprochen habe, die man damals darauf gefeht hatte. Dem ist doch aber nicht

ganz fo.

Man muß zunächst bedenken, daß von Grund auf umstürzende Umwälzungen im Schiffsverkehr einfach schon aus technischen Gründen nicht so leicht möglich find. Der Bau eines Dampfer erfordert ziemlich geraume Zeit, das Kapital, das in Schiffen und in ganzen Flotten investiert sein muß, iſt eine weitere Hemmung für große Revolutionen im Schiffsbau. Dazu kommt der fonser. vative Einschlag der an diesen Dingen intereffierten Kreise, die jeder Neuerung mit einer gehörigen Dofis Stepfis gegenüberstehen. Also die Tatsache, daß der Begeisterungsrummel um das Rotorschiff der ersten Monate anscheinend sehr abgeflaut ist, bedeutet durchaus tein Berturteil mit negativer Tendenz für diefes jüngste Problem der Seeschiffahrt.. Tatsächlich hat man die Idee mutig weiter aus gebaut Es find Probefahrten im großen Stil unter ungünftigen Bedingungen durchgeführt worden, alles das zu dem 3mede, um Klarheit über die praktische Anwendbarkeit der Rotorschiffe zu er langen. Der beste Beweis dafür, daß die Idee durchaus nicht fang und flanglos der Vergessenheit anheim gegeben worden ist, kann wohl in der Tatsache erblickt werden, daß sich der 14. deutsche See­schiffahrtstag, der in dieser Woche veranstaltet worden ist, bei dem Kapitel über schiffahrtstechnische Fragen auch eingehend über die Zukunft der Rotore ausgesprochen hat. Es wurde dabei ganz be sonders der Erfahrungen gedacht, die man mit dem jüngsten Rotor schiff, der Barbara" gemacht hat.

Um das Wichtigste vorwegzunehmen: man hat die Zukunfts­aussichten der Rotorschiffe durchaus bejaht. Kapitän zur See Loh­mann betonte ausdrücklich, daß nach den Reiseerfahrungen der Barbara" die bisherigen Ergebnisse durchaus nicht entmutigend ausgefallen sind. Das klingt zunächst sehr vorsichtig, aber es spricht wohl für den objektiven Willen und die innere Ueberzeugungskraft von der Güte der Idee, daß man nicht mit großen Worten über die bisherigen Erfahrungen tönt, sondern schlicht feststellt, daß man nicht entmutigt zu sein brauche. Weiterhin meinte Lohmann, daß die Rotoren sich sicherlich zu einem wirtschaftlich durchaus aussichts­reichen Antriebsmittel, insbesondere für größere, lange Strecken durchfahrende Frachtschiffe entwickeln würden. Daß diese Entwic lung natürlich von Stufe zu Stufe vor sich gehen würde und noch längere Zeit in Anspruch nimmt, ist selbstverständlich. Es wurde der Dieselmotor als Vergleich herangezogen, der auch nur verhältnis. mäßig langfam Eingang in die Schiffahrt gefunden hat, von dessen Bedeutung man aber heute reftins überzeugt ist.

Die Fahrten, die mit der Barbara" unternommen. worden find, haben auch geiniffe Betenfen beseitigt, die man bislang bezüg lich der praktischen Berwendbarkeit des Rotorsystems gehegt hatte.

Golf von Lyon teilweise mit Windstärten von 10 bis 12 geherrscht hätten, durchaus bewährt. Auch die Befürchtung einzelner Fach­leute, daß die Rotoren durch das Schlingern und Stampfen des Schiffes bei heftigem Wetter ungünstig beeinflußt werden würde, es möglich gewesen, Fortschritte gegenüber der ersten Zeit der Rotorschiffe zu erzielen, so daß in dieser Hinsicht das Rotorschiff hinter einem modernen Segler in feiner Weise zurückstehe. Das Gesamturteil über die Leistungsfähigkeit des jüngsten Rotorschiffes, der Barbara", wurde dahin zusammengefaßt: trozdem die Barbara" seit August 1926 ununterbrochen auf Fahrt gewesen sei, seie teine nennenswerten Havarien eingetreten. Das Rotorensystem habe fich als gut brauchbar erwiesen, und man fann ihm bei weiterem energischen, aber auch vorsichtigen Ausbau eine große Zukunft zu­sprechen. Aber und das erscheint uns als das Wesentlichste die Rotoren würden niemals als alleinige Antriebskraft für die Seeschiffe in Frage kommen, sondern lediglich als Zufazantriebskraft.

Dieser legte Saz ist entscheidend für das Urteil, das man über die Rotorschiffe haben tann. Damit haben die Rotorschiffe, ohne allerdings an Wert das geringste zu verlieren, den Charakter als Revolutionäre der Seeschiffahrt, den man ihnen in der ersten Zeit beizulegen geneigt war, verloren. Die Rotoren werden ein wert­volles Hilfsmitel für die Schiffahrt sein, aber die Zukunft dürfte doch dem Motor gehören. Die Ergebnisse der stromwissenschaftlichen Forschung und die Fortschritte, die in der Verwendbarkeit von Schwerölmotoren gemacht worden sind, dürften diese Meinung stüßen. Man tönnte sich also die Zukunft der Weltschiffahrt so vor­stellen, daß die Rotorschiffe Zubringerdienste leisten, die Motorschiffe aber den großen und größten Frachtdienst übernehmen, während der Passagierverkehr wohl allmählich nicht mehr auf den Wogen der Ozeane laufen wird, sondern hoch oben in der Luft in Luft­fahrzeugen fich abwickelt.

Die Arbeiterstadt Berlin .

Die Märzrevolution im Lichte der Stafiftit.

Die Märzrevolution war zwar ihrem Charakter nach eine bürgerliche Revolution; ihre Ideale waren im wesentlichen Ideale des Bürgertums trotzdem waren es hauptsächlich die Arbeiter und ins besondere die Proletarier Berlins , auf die sich die revolutionäre Be. wegung stützte und die an den Barritadentämpfen in erster Linie teil­genommen haben, und jo gehörte auch der meitaus größte Teil der Märzgefallenen der Arbeiterflasse an.

Diese überaus bedeutsame Rolle, die die Proletarier Berlins in ben Märzkämpfen gespielt haben, erklärt sich aus der Tatsache, daß bereits damals diejenigen sozialen Schichten, die wir zur Arbeiter flaffe zählen dürfen, die Mehrheit der Berliner Bevölkerung gebildet haben. Besonders lehrreich ist ein Bergleich der Ergebnisse der sta­tistischen Aufnahme vom Jahre 1816 mit derjenigen vom Jahre 1846. In diesem Zeitraum hat sich die Bevölkerung Berlins mehr als ver. doppelt: 1816 zählte Berlin 189 000, 1846 aber 408.000 Einwohner; die proletarische Bevölkerung Berlins aber hat sich während derselben Zeitperiode etwa verdreifacht: 1816 zählte man in Berlin etwa 15 000 Handwerksgesellen und Handwerfer, 1846 waren es bereits über 50 000. Besonders start hat die Zahl der Fabritarbeiter zuge­nommen; sie ist von etwa 5000 auf über 20 000 gemachsen und hat fich somit vervierfacht. Eine geringere Zunahme verzeichnen die Handwerksgesellen: ihre Zahl ist von 10 000( 1816) auf 30 000( 1846) geftiegen. Dagegen hat sich die Zahl der selbständigen Ge­merbetreibenden im Handwerks- und Fabrifgewerbe nur von 20 000 ( 1816) auf 27 000( 1846) vermehrt. Standen im Jahre 1816 20 000 Selbständigen nur 15 000 Arbeiter und Gefelien gegenüber und bil­deten somit die ersteren die Mehrheit der gewerbetreibenden Bevölfe. rung Berlins , so zeigt uns das Jahr 1846 ein völlig verändertes Bild: 27 000 Selbständige, 51 000 Handwertsgesellen und Arbeiter; die Proletarier machen somit zwei Drittel der gewerbetreibenden Be­Dölkerung aus.

Eine besonders ftarte Zunahme weisen das Tertil- und Metall­gewerbe auf: 1816 zählte man im Tertilgewerbe 6522 Selbständige und mur 1703 Arbeiter, 1846 hingegen waren es 6485 Selbständige und 10 663 Arbeiter. Im Metallgewerbe zählte man 1816 978 Selb ständige und 1388 Arbeiter, 1846 aber 2297 Gelbständige und 10 217 Arbeiter. Einer Abnahme oder geringen Zunahme der Selbständigen steht eine gewaltige Zunahme der Arbeiter gegenüber.

Eine ähnliche Vermehrung hat das Handels- und Verkehrs­gewerbe zu verzeichnen. So stieg die Zahl der Arbeiter und Ange­ſtellten von 1200( 1816) auf 8000( 1846), die Zahl der Selbständigen aber hat sich nur von 2200( 1816) auf 5000( 1846) vermehrt. Auch hier gehörte somit im Jahre 1846 die Mehrheit der Beschäftigten der Arbeiterklasse an.

fie stieg von 14 000( 1816) auf 29 000( 1846). Ihre Vermehrung hat Nicht so rasch hat sich die Zahl der Hausangestellten vermehrt: zwar mit der allgemeinen Bevölkerungsvermehrung Schritt gehalten, bleibt aber hinter derjenigen des Handwerks- und Fabritproletariats beträchtlich zurüd. Eine noch geringere Zunahme weist die Gruppe der Berufslosen auf: fie stieg von 6465( 1816) auf 8717( 1846) und bleibt somit auch hinter der allgemeinen Bevölkerungszunahme meit zurück.

Die obigen Zahlen zeigen, daß die starte Vermehrung des Brole. tariats in der Hauptfache den aktiven proletarischen Schichten zugute. gekommen ist. Es sind die Fabrikarbeiter und Handwerksgefellen, und da wiederum das Metall- und Tertilgemerbe, die die stärkste Zu­nahme zu verzeichnen haben.

Die Gesamtzahl der Arbeiter, Handwerksgesellen, Haus­angestellten und anderer Lohnarbeiter betrug 1846 rund 100 000 bei einer Gesamtbevölkerung von 400 000; von 156 000 Uebervierzehn­jährigen männlichen Geschlechts waren 62 000 Arbeiter rund 40 Proz. Zu den Proletariern find ferner noch zu zählen die nie­deren Beamten und ein Teil derjenigen, deren Beruf nicht angegeben ist. Man macht sich daher sicherlich feiner Uebertreibung fchuldig,

wenn man behauptet, daß bereits 1848 Berlin eine Arbeiterstadt

war.

Man lernt nie aus.

Die Länge des Darmkanals bei den Tieren hängt mehr oder minder von ihrer Koft ab. Der Darm der Pflanzenfresser ist länger als der fich von Fleisch ernährenden Tiere. So ist der Darm der Haustage, die nicht ausschließlich von Fleischnahrung lebt, um ein Drittel länger als der der Wildkaze und die relative Darmlänge beim Wolf und bei dem Mischkost fressenden Haushund verhält sich mie 4 zu 6.

Eine der größten Forstbaumschulen ist in den Vereinigten Staaten in der Nähe von Haugen, Montana, die jährlich ungefähr 4 Millionen junge Bäume hervorbringt.

Im Königreich Siam wurden im Jahre 1906 33 große Elefanten im Werte von 180 000 m.( damaliger Bert) gestohlen, welche einer Teatholzfirma gehörten. Man hat sie niemals wiedergefunden.

Die höchstbewohnten Orte der Erde find: Homie in Wefttibet ( 4598 Meter), Cerro de Basco( 4598 Meter), Potosi ( 4069 Meter), beide auf der petuanisch- bolivianischen Hochebene, Ladat in Beſtlibet ( 3600 Meter) und Sta. Maria am Stilfferjoch( Alpen , 2353 Meter).