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Das Arbeitszeitnotgesetz eine Mißgeburt?| Tariffonflikt in den Gas- und Wafferwerken- AG. übergehen kann. Die Deffentlichkeit hat ein Recht darauf, fiber bas

Der naheliegenden Befürchtung, daß das Arbeitszeitnotgefeß, das die Regierung nunmehr dem Reichsrat zuleiten mill, fich als eine Mißgeburt erweisen wird, gibt Der Deutsche" bedingten Ausdrud. gibt ,, Der Die geftrige Kabinettssitzung befaßte sich mit dieser Angelegenheit. Es hat den Anschein, als ob die Arbeitszeitfrage, someit sie das Arbeitszeitnotgesetz betrifft, in das ent scheidende Stadium eingetreten ist" schreibt Der Deutsche".

Er berichtete, daß die Regierung in einer Besprechung mit den Barteiführern am gestrigen Nachmittag ihren Entwurf mit den Ver­befferungen vorlegen wollte, die sie auf Grund der bisherigen inter fraftionellen Berhandlungen für notwendig und tragbar halte und wie auch das Ergebnis der Parteiführertonferenz sein werde den veränderten Entwurf sofort an den Reichsrat gelangen laffe.

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,, Man fann mit Recht gespannt sein, wie das Produkt diefer langwierigen und für manche Teile auch ficher Schmerzlichen Geburtswehen aussehen wird. Sollte es eine mißgeburt werden, so werden die Bertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Reichstage das Wort haben. Mit sozialen Programmen allein ist der Arbeitnehmerschaft nicht gedient." Der Meinung sind wir natürlich schon längst und auch die Ber­treter der freigewerkschaftlich organisierten Arbeits nehmerschaft im Reichstage werden zu dem Regierungsentwurf recht deutlich sagen, was dazu zu sagen ist. Bedauerlich bleibt, daß die Einheitsfront der drei Gewerkschaftsrichtungen in diesem Punkte von den Christlichen   verlassen wurde. Wollte die Regierung ein wirkliches Arbeitszeitnotgesetz schaffen, dann mußte sie den Forderungen der Gewerkschaften stattgeben und der ganzen Ueberstundenwirtschaft ein Ende machen.

Ein Kompromiß zustandegekommen.

Ill. meldet: Der interfraktionelle Ausschuß der Regierungs­parteien des Reichstags verhandelte gestern abend unter Beteiligung des Reichsarbeitsministers Dr. Brauns und der Fraktionsführer Graf West arp( Dnat.) und Dr. Scholz( D. Bp.) nochmals über das Arbeitszeitnotgefeß, mit dem Erfolg, daß eine kom. promißbildung gefunden wurde. lleber die Einzelheiten wird noch Stillschweigen bewahrt. Eine Unterkommission wird in den nächsten Tagen die Formulierung fertigstellen.

Nach einer RD.- Meldung soll den Fraktionen Gelegenheit ge­geben werden, zu dem neuen Kompromißvorschlag Stellung zu nehmen. Dieser Kompromißvorschlag soll nicht mehr daran festhalten, daß die lieberstunden mit einem Lohnzuschlag Don 25 Pro 3. bezahlt werden müssen, ein Saß, gegen den be fanntlich von Wirtschaftskreisen die schwersten Bedenten geäußert morden waren. Wann die Vorlage im Reichstag zur Beratung ge­langen wird, läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen.

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Graf West arp, Dr. Scholz und Arbeitszeitnotgefeß, mas anderes als eine Mißgeburt kann dabei herauskommen!

Die feit Monaten geführten Verhandlungen über den Neu­abschluß eines manteltarifvertrages für die Städtischen Gas- und Wafferwerfe in Berlin   sind endgültig gescheitert. Die Berhandlungen wurden abgebrochen, weil die Direttionen der Werte unter feinen Umständen bereit waren, trotz des Beschlusses der Stadtverordnetenversamm­lung, die wöchentliche 48 stündige Arbeitszeit für die Schichtarbeiter im Manteltarifvertrag zu verankern.

Die Arbeitnehmer maren bereit, zuzugestehen, daß, wenn wichtige technische oder wirtschaftliche Verhältnisse es erfordern, auch über 48 Stunden hinaus Arbeit geleistet werden soll. Die Direk tionen lehnten dieses Entgegenkommen ab. Sie haben sich damit in scharfen Gegenfaz zu den Beschlüssen der Stadtver= ordnetenversammlung gestellt.

Der Berband der Gemeinde- und Staatsarbeiter hat den Schlichtungsausschuß Groß- Berlin angerufen.

Die Berliner   Buchdrucker nehmen den Manteltarif an

Die Urabftimmung über den vor kurzem abgeschloffenen Manteltarif für das Buchdrucgewerbe hatte in Berlin   folgendes Ergebnis: Insgesamt wurden 10 415 Stimmen abgegeben, davon 6737 Stimmen für und 3628 Stimmen gegen Annahme des Tarifs. Ungültig waren 50 Stimmen. Damit ist der Manteltarif in Berlin   mit Inapper Zweidrittelmehrheit ange= nommen. Das Resultat über die Abstimmung aus dem ganzen Reiche tann erst Ende des Monats bekanntgegeben werden.

WTB. und sein Hausverein.

Tarif nur mit dem Verein der Angestellten. Belanntlich hat die Continental Telegraphen Compagnie, Wolffs Telegraphisches Bureau A.-G., Berlin  , dem 3d A. als ein­zigen Tariftontrahenten den Tarifvertrag zum 31. März 1927 gefündigt. Der Einladung des 3dA. zu Berhandlungen zweds Abschluß eines neuen Tarifvertrages hat die Direktion nicht Folge geleistet. Anläßlich des Termins vor dem Schlich tungsausschuß Groß- Berlin am 17. März, welcher eine flare Entscheidung herbeiführen sollte, ob die Direktion gewillt ist, mit den Gewerkschaften in Verhandlungen zu treten, erklärte fie, daß sie nur mit dem Berein der Angestellten des WTB. in ein Bertragsverhältnis treten will. Ein Spruch wurde, da es sich zunächst um feine Berhandlungen materieller Art handelte, nicht gefällt.

Der 3d A. hat bereits die Anberaumung eines weiten Termins vor dem Schlichtungsausschuß veranlaßt. Gleichzeitig werden die materiellen Forderungen ein­gereicht werden. Der Schlichter muß der Direktion des WIB. auch beweisen, daß ein Unternehmen, welches im innigsten Konner zum Reich steht, bei Tarifverhandlungen die anerkannten Gewerf: schaften über den Kopf seiner Angestellten nicht so ohne weiteres

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gemertschafts- und tariffeindliche Berhalten und die Gelbenzüchtung des WTB. die Wahrheit zu erfahren. Heute Abstimmung der Hamburger Werftarbeiter. Hamburg  , 22. März.( TU.) In der im Gewerkschaftshaus ab­gehaltenen Bersammlung der Vertrauensleute der organisierten auf den Seeschiffswerften beschäftigten Arbeiter wurde beschlossen, den Arbeitern zu empfehlen, in der am Mittwoch stattfindenden Ur­abstimmung den vom Hamburger Schlichter Dr. Stenzel gefällten Schiedsspruch abzulehnen. Als Gründe für diesen Be­schluß wurde hauptsächlich die lange Bindung des neuen Lohn­tarifes auf ein Jahr bis zum 1. April 1928 und die nicht genügende Lohnerhöhung bezeichnet.

Aussperrung in der Frankfurter   Metallindustrie?

Frankfurt   a. M., 22. März.( Mtb.) Annähernd 10 000 me a tallarbeiter haben wegen des ihnen unzulänglich erscheinen­den Schiedsspruches, den der Schlichter für die Frankfurter  Metallindustrie gefällt hat, das Arbeitsverhältnis ge­fündigt. Es verlautet, daß die Metallindustriellen als Gegen maßnahme die Aussperrung der gesamten Metall­arbeiter von Frankfurt   erwägen. Die Kündigung erfolgte ge­meinsam mit dem Deutschen Metallarbeiterverband und dem Christ­die von den Arbeitgebern beantragte Verbindlichkeit des fraglichen lichen Metallarbeiterverband. Der Reichsarbeitsminister hat über Schiedsspruches Verhandlungen am 24. März in Berlin   festgelegt.

Achtung. SPD.  - Bau- und Geldschrankschloffer! Am Freitag, 25. März, 7 Uhr, im Lokal Schulz, Stallschreiberstr. 29, wigtige Ber­fammlung aller Parteigenossen. Jeder muß erscheinen. Der Fraktionsvorstand.

Freie Gewerkschaftsjugend. Seute, Mittwoch, 7% Uhr, tagen bie Gruppen: Reukölln I: Gruppenheim Jugendheim Bergstr. 29, Hof. Bortrag: Die Ge merkschaftsbewegung in den Oftftaaten". Südwesten: Gruppenheim Bezirks iugendheim Städtische Schwimmhalle Bärwaldstr. 64. Friz- Reuter- Abenb. Nordring: Gruppen­Charlottenburg: Wir besuchen die Gruppe Schöneberg. volutionstagen von 1848". Baumschulenweg: Jugendheim Baumschulenweg, heim Jugendheim Eberswalder Str. 10, Zimmer 12. Vortrag: Aus den Re­Beißen­Ernststr. 16. Bortrag: Die Kulturbestrebungen der Gewerkschaften". Anlturabteilung des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Linienftr. 197( 6 Uhr). Programm: 1. Ruhrkohle. fee: Jugendheim Partstr. 36. Liederabend. 2. Secnit. 3. Unterhaltungsfilm.

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Jugendgruppe des 8DA. Scute, Mittwoch, 7% Uhr: Reutöln: Jugendheim Schöneberg: Jugendheim Rogatstr. 53. Schwäbischer Abend( Eugen Genst). Hauptstr. 15( Frankenlandzimmer). Löns- Abend. Webbing- Gesundbrunnen  : Jugendheim Schönstedtstr. 1( Lebigenheim 5 Tr.). Bortrag über Jugendschuß.

Bortrag: Rörpertultur". Spielabend( Brettspiele mit

Often: Jugendheim Schule gitauer Str. 18. Charlottenburg  : Jugendheim Rosinenstr. 4. bringen). Bimmerer! Wir weisen hierdurch auf folgende Bezirksversammlungen hin: Seute, Mittwoch, tagen die Bezirke 8, 26 und 40; morgen, Donnerstag, die Beşirle 20, 28 und 29 und am Freitag, 25. März, bie Bezirte 1, 10, 15, 17, 18 und 24. Alle Kameraden müssen restlos erscheinen.

Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff; Wirtschaft:. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eglorn: Feuilleton: Dr. John Schilowski; Lotales: und Sonstiges: Friz Rarstäbt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag, G. m. b. 5., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchbruderet und Verlagsanstalt Paul Ginger u Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 3 Beilagen und Unterhaltung und Wissen".

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