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Nr. 1ZS 4 44. Iahrgaog

5. Heilage öes Vorwärts

23. März m7

Die gute Konjunktur öer Wersten . Aber Hungerlöhne nnd Ueberstunden der Belegschaften. Und die Regierung hilft dazu.

Unmittelbar vor Ausbruch des Weltkrieges verfügten die ge. samten deutschen Schifssbaubetriebe über eine Belegschaft von etwa 75 000 Kopsen. In den Kriegsjahren, in denen zur Bewältigung der zahlreichen, immer sehr eilixi auszuführenden und durch die ent- stehenden Verluste sich stets wiederholenden Neubau« und Reparatur» auftrage für die ehemalige kaiserliche Marin« naturgemäß auf allen Wersten Hochbetrieb herrschte ein Hochbetrieb, der das Entstehen mehrerer neuer Wersten herbeiführte, di« sich auch für die Nach- kriegszeit noch ein lohnendes Geschäft versprachen erhöhte sich die Arbeiterzahl, vermischt mit weiblichen Arbeitskräften, zestweilig auf mehr als 100 000 Leute. Ende 1918, als der ganzen Kriegs« Herrlichkeit ein jähes Ende bereitet wurde, blieb die Hoff« nung der Unternehmer auf den Bau einer neuen, gewaltigen Kriegs- marine unerfüllt, und diejenigen Werften, die bisher in der Haupt- fache für di« Marine gearbeitet hatten, mußten sich auf den reinen Bau von Handelsfahrzeugen umstellen. Damit vergrößerte sich die Konkurrenz bei der Vergebung der für den Wiederaufbau der deutschen Handels- flotte herzustellenden Schiffe, zu deren Bau der Staat aus den vom Volke ausgebrachten Steuern Zuschüsse bis zu 700 Millionen Mark leistet«, enorm. Immerhin bescherte dieser Wiederaufbau allen Werf- ten bis zum Jahre 1921 noch reichliche Beschäftigung: erst dann ging es langsam bergab. Parallel mit der Abwicklung des Neubaupro. gramms fiel die Gesamtarbeiterzahl der Wersten im Laufe der nächsten Jahre bis auf etwa 40 000 Mann. Mit dieser Arbeiterzahl war ein Tiefstand erreicht, wie ihn der deutsche Schiff- bau seit Jahrzehnten vorher nicht zu verzeichnen gehabt hatte. Die Folgen äußerten sich zunächst in ständia zunehmenden Ar« besterentlassungen sowie in der Schließung und Stillegung mehrerer der neueren, im Kriege entstandenen Werften. Im Jahre 1925 muh- ten aber auch alte, gutbekannte Schiffbaubetrieb«, wie die Reiher. stiegwerst in Hamburg , die Howaldtswerk«, Kiel , und andere ihre Pforten schließen, und es blieben schließlich, nachdem bis in den September 1926 hinein ein weiteres Zusammenschrumpfen der Ar- beiterzahl erfolgt war, neben einer erheblichen Zahl von Werften, denen jeden Tag das gleiche Schicksal blühen tonnte wie den vor« erwähnten Betrieben, nur ganz wenige Großwerften übrig, die sich noch einigermaßen zu behaupten vermochten. In diese-r Krisenzeit, deren Bestehen offen zugegeben werden soll, tauchte bei den Wersten zuerst der Gedanke auf, durch ein« Konzentration nach dem Beispiele vieler anderer Industrien der Lag« wieder Herr zu werden. Viele der noch bestehenden etwa 30 Seeschiffswerften versprachen sich van dieser konzenlralloo eitle gleichmäßige Verkeilung der wenigen, damals zur Vergebung gelangenden Neubauaufträge und auch eine ausgeglichenere Bearbeitung des Reparaturgeschäfts. Es war in jenen Tagen des öfteren die Rede von der beabsichtigten Bildung eines Nordfeewerfttrufts. Die Konzentrations- bestrebungen scheiterten aber zunächst an dem Widerstand der ver- einzellen besser beschäftigten großen Schiffbauanstalten, bis es gegen Ende des Jahres 1926 dem Bremer Bankier Schroeder ge- long, die drei Werften Weser A.-G,, I. C. Tecklenborg und die Vul- kan-Werk«, Hamburg , unter der Firma Deutsche Schiffs- und Maschinenbau-A.-G. zu vereinigen. Da dies« Gruppe auch noch An- stalten machte, die Deutsche Werst A.-S. zu sich herüberzuziehen, um ihren Einfluß in Hamburg weiter zu verstärken, seßte. nun von dort aus eine Gegenaktion ein, die unter Anteilnahme der de- deutendsten Seeschiffswerft, der Firma Blohm u. Voh, Hamburg , die bisher dem Konzentrationsgedanken durchaus ablehnend gegen- über gestanden hatte, zu der Vereinigung des Teilbetriebes der Deut-

schen Werft A.-G., Hamburg -Tollerort, mit der seit Anfang 1926 unter der Firma Reiherstieg Schifsswerste und Maschinenfabrik Wetzet u. Freytos K. a. 21. wieder in Betrieb gesetzten alten Reiher stiegwerft führte. Das neue Unternehmen erhiest di« Firmem bezeichnung Reiherstieg-Deutsche Werft A.-G. MitUerweile waren den deutschen Reedereien, insbesondere durch den englischen Bergarbeiter st reik, der nahezu die gesamte Schiffahrt des Jnselreiches lahmgelegt hatte, im letzten Halb icchr 1926 oageahak hohe Verdienste in den Schoß gefallen. Was auch dos letzt« der in den Kriegs- und Nachkriegsjahren den Reedereien mehrfach von der Regierung ge- mochten Kreditgeschenke der 50-Million«n.Schifsbauso�>s nicht vermocht hatte, trat jetzt in Erscheinung. Die Reeder gaben ihre bis ins dritte Vierteljahr des Jahres 1926 beobachtete Zurückhalung in der Auftragserteilung auf Schiffneubauten nach und nach auf: st« bestellten, nachdem im vorangegangenen halben Jahr zusammen nur etwa 50 000 Brutto-Register-Tonnen an Neubauten in Auftrag ge- geben worden waren, im Oktober 1926 etwa 87 000 Br.-Reg.T., im November etwa 125 000 Br.-Reg.-T. und im Dezember bereits etwa 170 000 Br.-Reg.T., und schließlich traten sie zur allgemeinen Ueber- raschung mit Bestellung en von zum Teil ganz riefen- haften Ausmaßen an die Wersten heran. Es fei hier er- innert an den Auftrag des Norddeutschen Lloyd auf zwei Schiffe von je 46 000 Tonnen(Fahrzeuge, wie sie bis dahin noch nie gebaut worden sind), die nicht minder gewaltigen, unmittelbar darauf ver- g ebenen Aufträge der Hamburg-Amerika-Linie , denen sich vor ganz kurzer Zeit noch weitere Bestellungen der gleichen Reederei aus neue 90 000 Tonnen anschlössen: die Bestellungen der Homburg-Südameri. kamschen Dampsschissahrts-Gesellschaft, der Reederei H. C. Horn, Flensburg , der Hansa-Linie. der Standard Oil Company usw. Durch die Erteilung aller dieser Aufträge schlug die feit 1923 bis ins dritte Quartal 1926 zugegebenermaßen nicht gute Lage der deutschen werften plötzlich in eine glänzend« Konjunktur um. Dom dritten Vierteljahr 1926 ab hat sich die Loge der Werften ganz gewaltig oerbessert. Der Gesamtauftragsbestand dürfte zurzeit etwa 750000 Tonnen betragen, und seit Beginn der größeren Bestellungen sind etwa 9000 Werft- arbeiter neu zur Einstellung gelangt. Wenn der Ver- ein Deutscher Seeschisfswerften in seinem Jahres- bericht für 1926 trotz alledem die Lage noch immer grau in grau malt und behauptet, daß auch die eingetretene Besserung in der Werft- konjunktur noch bei weitem nicht genügen könne, um dos Sterben der ZLerften zu verhindern, so geschieht dieses in der Hauptsache deshalb, um außer der Fortsetzung der Millionenunterstützungen eine Ablehnung der gerechten Forderunpen der Werftarbeiterschaft auf eine endliche durchgreifende Aufbesserung der seit Jahren auf den Wersten gezahlten Huagerlöhue zu erwirken. Bisher war es den Arbeitgebern noch immer gelungen, unter Berufung auf die so ganz abnorm schlechte wirtschaftlich« Lage der Werften in allen Verhandlungen der letzten Jahre eine nennen»- wert« Erhöhung der nur etwa 60 bis 70 Pf. betragen- den Stundenlöhne zu verhindern. Leider hat sich auch bei den jetzigen Verhandlungen wieder herausgestellt, daß sich das Gejammer der Unternehmer bzw. ihrer Verbände als durchschlapskräfttg genug erwiesen hat, um den Schlichter Dr. Stenzel zu veranlassen, der Werstarbeiterschaft eine Lohnerhöhung von sage und schreibe 2 bis 6 Pf. anzubieten, die als ausreichend befunden wurde, um die doppelle Mieterhöhung und die sonstige sett den letzten Verhandlungen«ingetretene Verteuerung der Lebenshaltung auf die Dauer eines ganzen Jahres auszugleichen.

Das Kalirätsel öes Herrn Curtius. Oder wie man umfällt! Entweder ist der Reichswirtschaftsminister selbst sehr ver- g e ß l i ch, oder er überschätzt die Vergeßlichkeit der Oeffentlich- k e i t. Sonst kann man seine Antwort aus die sozialdemokratisch« Kritik in der Kalipreisfrage einfach nicht verstehen. Noch im Oktober erklärte der Bevollmächtigte des Reichs- wirtschaftsminister»:.Di« Entwicklung der reinen Herstellungskosten vennag die Forderung einer Preiserhöhung für Kali nicht zu rechtfertigen. Selbst die im einzelnen anfechtbaren Berechnungen, von denen das Kalisynditat ausgeht, vermögen den Nachweis nicht zu erbringen, daß der Nettoerlös der Werte nicht ausreicht, die unter Zugrundelegung eines gewiß hohen Abschreibungssatzes errechneten reinen Gestehungskosten zu decken. Es mag sein, daß es auch in der Kaliindustrie Werte gibt, welche so ungünstige Selbstkosten haben, daß sie bei den geltenden Preisen eine Deckung für die Belastungen(nämlich aus der Quotenentschädigung und aus der Ausländsanleihe) oder vielleicht sogar für ihre Selbstkosten nicht finden. Die Feststellungen des Reichswirtschaftsministeriums haben aber ergeben, daß die Annahme des Syndikats, der Erlös reiche zur Deckung dieser Kosten nicht aus, für den Durchschnitt der Werte nicht zutrifft. Diese Feststellungen stützen sich auf eingehende Kostenermittlungen in einem Zeitraum, in dem sich zwar die Zusammenlegung der Betriebe, nicht aber schon die groß- zügigen Wertsausbauten und Neubauten ausgewirkt hatten. Die Annahme des Syndikats, daß nicht nur einige schlecht arbeitende Werke, sondern die Kaliindustrie als solche sich bei Beibehollung der jetzigen Preisstellung in einerNotlag« befinden, steht ferner im unlöslichen Widerfpruchzu der Tatsache, daß bei einer großen Zahl von Werten nicht unbedeutend« Dividenden aus- geschüttet worden sind." Am 15. März aber erklärte der Reichswirtschaftsminister in seiner zweiten Etatsrede:.Vor ollem aber hatte eine Prüfung der Selbstkosten(!) und der ganzen Verhältnisse in der Kali- industrie mir gezeigt, daß ohne die Preiserhöhung die Kaliindustrie bei einer mäßigen Abschreibung nicht in der Lage gewesen sei. irgendwelche weiteren Re- serven zu bilden." Diese.Prüfung der Selbstkosten und der ganzen Verhältnisse" kann nur zwischen Oktober und Dezember 1926 statt- gefunden hoben, denn schon im Dezember, wo die Preiserhöhung beschlossen wurde, hatte sich die überraschende Schwenkung in der Hallung des Ministers vollzogen. Es wäre interessant, zu erfahren, welch« der Kostenprüfungen denn die eingehenderen gewesen sind. und ob der Urteilswechsel von.gewiß hohen Abschreibungen" zu den.mäßigen Abschreibungen" neue Tatsachen zur Grundlag« gehabt hat. Uns erscheint e« zweifelhast. Das schlechte Ge- dächtnis des Herrn Ministers mahnt ober die Oeffentlichkeit zur Vorsicht. Wenn Tatsachen heute so und morgen so aus- gelegt werden können, so muß mau alle Tatfachen, die zur amt-

lichen Darstellung gelangen, mit größter Skepsis betrachten. Nament- lich wird man solchen Tatsachen, die in der Hand der I n t e r- essenten selb st liegen, wie zum Beispiel den bald bevor- stehenden Dividendenerklärungen der Kaliindustrie, angesichts solcher Vorgänge nur mit dem denkbar größten Mißtrauen gegenüberstehen dürfen._ Eine wichtige Kartellentscheiüung. Gegen das Marktoronopol der Syndikate. Seit Monaten führt die organisierte Arbeiterschaft einen scharfen Kamps gegen die monopolistische Marktbeherrschung und Markt- ausbeutung durch Kartelle und Verbände. In dieser Richtung hat nun das Kartcllgericht am 17. Februar ein« Ent- scheidung von großer grundsätzlicher Bedeutung gefällt. Der Antrag eines von dem Deutschen Stahl w e r k s- verband abhängigen EisengroßhandelsverbanSes auf Einwilligung des Gerichts, gegen einen nicht dem Verbände angeschlossenen Eisen- Händler die Lieferungssperre zu verhängen, wurde a b- gelehnt. Hätte das Gericht dem Antrag stattgegeben, so würde die bisher praktisch schon restlos bestehende Abhängigkeit des o r g a- n i f i e r t e n Eisenhandels nicht nur legalisiert worden sein, sondern der gesamte noch freie Einzelhandel wäre durch die rechttich« Möglichkeit der Liefersperre faktisch zum Anschluß an die Handels- organisation des Stahlwerksoerbandes gezwungen worden. In den Ablehnungsgründen finden sich sehr bemerkenswerte Ausführungen grundsätzlicher Art, die selbswerständlich sein müßten, wenn die Macht der Montanverbände nicht bisher schon alle Gerichtsentscheidungen in ihren Bann gezwungen hätte. E» wird festgestellt, daß nichts gegen eine Liefersperre einzuwenden sei, wenn ein Eisenhändler aus eigenem Entschluß einem Verbände bei- träte und den Sperr-Reoers akzeptierte. Gegenüber jedem freien Händler dagegen müßte die Liesersperre abgelehnt werden. Würde eine derartige Sperre gestattet sein, so wäre die automatisch« Ausschaltung jedes freien Handels die notwendige Folge. Damit würde aber auch die letzte Möglichkeit freier Preisbildung auf dem Markte zerstört, das Monopol der Produzentenyerbände auf dem Markte absolut und die Verbraucherkraft dem Diktat der Verbände ausgeliefert. An diesen Feststellungen ist von größter Bedeutung, daß das Kartellgericht einmal die Notwendigkeit des freien Handels gegenüber Produzentenoerbänden und ihren Absatz- organisationen unterstreicht und zum andern feststellt, daß das V e r- braucherinteresfe gegenüber dem Diktat von Pro- duzentenoerbänden �und abhängigen Handelsorganisationen g e- schützt werden muh. Diese Anerkennung ist wichtig, weil sie eine Abkehr von jener jahrzehntelangenGesetzgebung unter der Hand" ist, die die Produzentenoerbände durch ihr« Macht- Politik faktisch treiben und die bisher von den Gerichten in den meisten Fällen stillschweigend sanktioniert worden ist. Selbstverständlich kann sich die Oeffentlichkeit mit einer solchen Spruchpraxis nicht begnügen, sondern muß, da die Beherrschung des inneren Marktes zum System geworden ist, auch eine g e- setzliche Kontrolle oller Kartelle und monopolisttschen Ver- bände nach wie vor fordern.. j

Heüenken gegen die Eisenpreiserhöhung. In der verarbeitenden Industrie. In führenden Kreisen der Eisen verarbeitenden Industtie ist man durch die Ankündigung einer Eisenpreiserhöhung auf das äußerste überrascht worden. Man häll eine solche Maß- nahm« in mehrfacher Hinsicht für sehr bedenklich. Die verarbellende Industrie würde bei einer Erhöhung der Eisenpreise ouß«r der eigenen Lohnerhöhung auch noch die der Eisen schaffenden Industrie tragen müssen, ohne bei den herrschenden Konkurrenzverhältnissen in der Lag« zu sein, die Belastung auch nur zu einem Teil abzu- wälzen. Die Eisen schassende Industrie würde die soeben beginnende A b s a tz b« l e b u n g, die sich in einzelnen Zweigen der Weiter- Verarbeitung zeigt, auf das empfindlich st e stören. Im übrigen ist d«r Vorschlag einer Erhöhung der Preise um 2 Proz. auch' bei einem Teil der Eisen schaffenden Industrie wegen der damit verbundenen Gefahr einer Einengung des Inlands- absatzes auf schärfften Widerstand gestoßen. Die Bedenken der Eisenverarbeiter gegen die D«rteuerung ihrer Rohstoffe begegnen sich mit unserer eigenen Kritik an diesem volks- wirtschaftsfeindlichen Plan. Zv den Rakionalisierungsgewinnen der Eisenindustrie gibt die Kölnische Volkszeitung" aus einem Referat einige Ziffern bekannt. die angesichts der sozialpolitischen Bockbeinigkeit und den Preis- «rhöhmigsabsichten der Eisenindustrie festgehalten werden müssen. Es wird festgestellt, daß im dritten Vierteljahr 1926 gegenüber dem Vierteljahresdurchschnitt des Rekordjahres 1913 die Mehr- Produktion an Roheisen 91,5 Proz., an Rohstahl 111,82 Proz., an Walzwerkserzeugnissen 99,78 Proz. betrug. Die Leistungssteigerung einzelner Werk« illustrieren folgende Ziffern: Belegschaft GutehoffnungShütte Rückgang 8.0 Proz. Vulkanwerke Duisburg 19.2 Tyssenhütte Hamborn, 16,3, Krupp Rheinhausen. 11.9, Hoefch Dortmund 14,5, Union Dortmund, 9,6,

Produktion Steigerung 71,6 Proz. 60,3. 62,0. 7,8. 31,2. 22,9.

Aus der Steigerung der Kopfleistungen von 1926 gegenüber 1913 um 80 bis 97 Proz. wird geschlossen, daß der A ch t st u n d e n- tag und die Wiedereinführung der dreiteiligen Schicht ohne jede Schwierigkeit durchgeführt werden könnte. Es ist nur sehr schade, daß von dieser Auffassung der Zenttums arbeiterschaft bi» zur Regierungspraxis der Zentrums p a r t e i ein so weiter Weg ist. Die Pleite Im Reichslandbund. Daß der Reichslandbund heute Regierungsmacht geworden ist, scheint ihn doch nicht vor neuen Pleiten im Kreise seiner Genossenschaften zu bewahren. Wie ge- meldet wird, ist über das Vermögen der Kreisbezugs- und Absatz- genossenschast des Reichslandbundes in Düren das Konkursver- fahren eröffnet worden. Im Gläubigerausschuß sitzen u. a. die Städtische Sparkasse der Stadt Düren und die Rheinische Bank für Landwirtschaft in Düsseldorf . Die erste Versammlung der Gläubiger, wo diese ihren Schaden besehen dürfen, findet am 12. April statt. Der verband/ Deutscher waren- und Kaufhäuser über Textit- leuerung. Der Verband Deutscher Waren- und Kaufhäuser hat auch für das Jahr 1926 wieder einen umfangreichen Bericht vervffent- licht. Daraus verdient die Feststellung, daß die Preise für Kob? baumwolle gegenüber 1914 zurückgegangen sind, die Fertig- fabrikate daraus aber ganz bedeutend über den Friedenspreisen liegen. Während der Preis für amerikanische Baumwolle am 7. Dezember 1926 aus 12,45 M. pro Pfund gegenüber 13,40 M. am 15. Juni 1914 zurück gegangen war, kostete der Meter Kattun oder Croisö am 8. Dezember 1926 38 40 Pf., während er 1914 nur etwa 23 Pf. kostete. Diese Fertigfabrikate aus Baumwolle lagen 1926 rund 6214 Prozent über dem Friedens- preis. Da der Großhandelsindex am 15. Dezember 1926 sich nur auf 133,5 belief, log die Preisstellung in der Zeit der billigsten Rohstoffversorgung also auch fast 30 Proz. über diesem Index. Der Verband Deutscher Waren und Kaufhäuser(E. V.) zieht daraus den Schluß, daß die Kaufkraft heute infolge dieser Entwicklung hinter der Möglichkeit zurückbleiben muß, im gleichen Ausmaß wie in der Vorkriegszett sich eindecken zu können.

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