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Sonntag 27. März m?

Äus See �llm-AVelt

Vettag» öes vorwärts

Die Ziime öer Woche. �bu Martub". (Gloria-Palast.) Ist dieser Vengt Verg, der seinen Film so reizend erläutert« und witzig und humoristisch umrahmte, ein Märchenerzähler? Ist er ein neuer Typ des Jägers, der statt mit der Flinte mit d«r Kamera auf die Jagd geht, um am Oberlauf des Nils die un- geheure Vogelwelt, die im Winter aus den Nordländern dort sich ein Stelldichein gibt und Fluß und Himmel erfüllt, und Krokodile und Nilpferde zu beschleichen und aus nächster Nähe filmisch zu er- jagen? Nein, er ist mehr als das, er ist ein Verwirtlicher der Märchen, der die Phantasien unserer Jugend in Wirklichkeit über- setzt und uns das Tier so nahe bringt wie keiner zuvor. Er ist diesmal weiter südlich gezogen mit einem schottischen Major und seiner Negerhilfsmannschast, er hat Boot und Schiff so täuschend mit Gras und Schilf umNeidet, daß die Tiere ihn gar nicht be- merken und er in alle ihre Geheimnisse eindringen konnte. Den Vögeln, seinen alten Freunden, die er schon in seinem ersten Nilfilm uns erschlossen hatte, gesellt er diesmal die ungeheuren Elefanten- Herden, die er in dem zwei Mann hohen Papyrusdschungel be- schlichten hat, und vor allem diesen seltsamen Abu Markud, den Riesenoogel mit seinem schuhartigen Schnabel, einen Zeugen ver- gangener Zeiten, den er mit größter Hingabe belauscht hat. Bengt Berg ist wirklich ein Entdecker neuer Welten, so intim hat uns noch niemand mit der Natur in Berührung gebracht, und so«nt- zückend hat noch niemand von seinen Entdeckungen geplaudert. Geht hin und schaut euch diesen Film an. der für alle Naturfreunde ein Ereignis ist. Was Brehm und die besten Naturschilderer in Worte gebracht haben, da» zeigt uns der schwedisch « Kameraforscher im Bilde. Er bereichert nicht nur unser Wissen, er befriedigt nicht nur unsere Neugierde, er gibt unserer Liebe zur Natur, der heimischen wie der fremden, die stärksten Impulse. Er ist einer der größten Mehrer unseres Naturveiche»._ D. ,Vurchlaucht Naüleschei»/ (Ufa-palast am Zoo .) Eine Grotesk», wie der Verfasser wollte, ist nicht entstanden, höchstens ein annehmbarer Schwank, Häufung von Sinnlosem ergibt noch nicht Groteskes. Kein amerikanilcher Groteskschauspieler lacht über sich selbst. InDurchlaucht Radieschen' wird nun unentwegt gelacht. Man spielt Schwank und bildet sich ein, Groteske zu spielen, und betont deshalb ständig,so komisch kann ich wirken!'. Tema D e s n i weih sich vor Lachen überhaupt nicht mehr zu halten, und auch Juntermann beginnt plötzlich, unwahrscheinlich dick auf- zutragen, nur der Versaster Hans Sturm, der einen halbblinden Taper spielt, findet einen Ausgleich. Die Deutschen können keine Groteske sviclen, dieser Film zeigt es von neuem, etweder bleiben sie im Paiheüschen, oder sie fallen vor Lustigkeit aus dem Einband. Das letzte geschieht hier. Rein stofflich erinnert der Film anKönige im Exil', den Sjöström vor einem Jahr in Amerika drehte. In beiden Fällen Revolution in einem sagenhaften Dalkanländchen mit Bomben und finsteren Revolutionärem Der Vergleich zeigt, wo die Fehler des deutschen Film» liegen. Sjöström übortreibt, ober er begnügt sich mit Andeutungen. Ssöström findet das richtige Maß, Richard E i ch b e r g überschreit sich. Die Schauspieler geben allein einen groben Umriß und vergessen, Ihre Figuren auszufeilen. Ebenso ver- hält es sich mit den Situationen. In jedem Grotesksilm kann«in gleichbleibendes Schema im Bau von Situationen festgestellt werden, aber die Amerikaner finden innerhalb dieses Schemas Dariations- und Steigerungsmöglichkeilen, Eichberg jedoch wiederholt nur. Er arbeitet nicht ökonomisch, verpufft sich bereits In der ersten Hälfte. Und die Situationen sind nicht neu, sie stammen teilweise aus dem deutschen Schwank der Bühne, teilweise aus dem amerikanischen Film, ohne sein Tempo zu finden. Daß sie trotzdem noch wirken, liegt an ihrer soliden Konstitution. Witze werden totgehbtzt. Regie und Darsteller wissen nicht, was sie wollen, ein künstlerischer Film kann also nicht entstehen. Trotzdem ist dieser Versuch beachtenswert, auch wenn er mit unzulänglichen Mitteln unternommen wurde. Will man das deutsche Filmlustspiel entschieden von dem störenden Senti- mentalitätsgehalt reinigen, so darf man allerdings nicht in das andere Extrem versallen, nämlich in grobdröhtige Komik. Uebrigens kann Eichberg auch hier nicht auf die Requisiten des Gesellschaitsfilms verzichten: aus Wien und aus mondäne Tanzdielen. F.S.

.Der Sohn öer tzagor. (ZNozark-Saal.) Und Sarah sprach zu Abraham..Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohne: denn dieser Magd Sohn soll nicht erben mit meinem Sohne Isaak', das sind die Worte, die immer wieder den bildenden Künstlern und Schriftstellern einen Anreiz zum Schassen boten. Liese Worte erzählen ein Menschenschicksal, das durch Jahrtausende hindurch stets wieder erlebt wurde. Auch Paul Keller behandelt dieses Motiv in seinem RomanDer Sohn der Hagar'. Wort- Wirkung und Bildwirtung sind in ihrer ganzen Wesensart so anders» gestaltig, daß stet« nach der Verfilmung eine, Romans von Be- deutung stch Freunde und Feinde im heftigen Für und Wider gegen- überstehen. Eine Ist sicher, der Film wird keinem zum verlorenen Abend. Fritz W»ndha»sen. der Regisseur, kam nicht nur mit seinem Können und seinem guten Geschmack allein aus, es galt auch Energie aufzuwenden, um alle» in einen schlichten Rahmen zu spannen, der zu dieser Erzählung unbedingt ersordertich ist. Wie weit ab sind wir gemeinhin von der Raturl In einem Walddorf spielt die Handlung. Die Landschaft färbt aus alles Geschehen, färbt auf die Menschen ab. Zuweilen, vor allem, wenn die biblischen Worte als Vision auftauchen, befürchtet man. der Film hielt« stch an eine Prachtbibeloorlage, doch die Erdnäh« siegt. Natürlich sind sie alle, besonders Mady Christians als Lore. Dieses Äauernmädei wird mit eine ihrer bedeutendsten schauspielerischen Leistungen sein, und Werner F u e t t e r e r erwachte, er wurde al» Robert Per- sönlichkeit, machte sich frei von seinem faden Friseurtyp. Gertrud de L a l s k n war die Frau, die Besitz hart und Liebe herb macht. Fntz Valk, Karl Klock und Emil Heys« waren die richtigen Typen für derbe Bauernschädel. Lia E i b« n s ch ü tz enttäuschte al»

Ehristine, sie sollte zart sein, sah aber schwindsüchtig au». Ein grandioses Bild bietet der Dammbruch. Hier sieht man endlich eine Katastrophe als rein« Naturgewalt, fernab von der amerikanischen Sensatton. Der Film wurde außerordentlich beifällig aufgenommen. Hoffentlich bleibt die Fox Europa Produktion und ihr Leiter Karl Freund auf dem eingeschlagenen Wege. Fox hat uns sehr oft amen- kanisch« Filme gesandt, die Auflese und wahrhast keine Auslese waren; Fox hat sehr viel gutzumachen. e. b. ,Kinöerfeelen klaget» euch aal' tEmelka-Paiafi.) Der Titel ist verkitscht und zu lang, außerdem hat er wenig mit dem Inhalt zu tun. Ein Kommerzienrat will keine Kinder haben, e i n Sohn genügt ihm, er zwingt seine Frau zur Abtreibung. Diesen Rot erteilt er auch der Geliebten seines Sohnes, die er keine»- wegs als Schwiegertochter anerkennen will. Der Sohn fällt im Krieg, die Frau stirbt, und der alternd« Mann fühlt stch einsam. Er sehnt sich noch dem außerehelichen Enkelkind, doch die Mutter will nichts von Versöhnung wissen. Erst nachdem er sich vor der Verstoßenen gedemütigt hat, darf er den Enkel umarmen. Als schmackhafte Beigabe wird zart eine Verlobung zwischen der Mutter und einem braven Buchhalter angedeutet. Man fragt sich erschüttert: Gibt es keine anderen Manuskripte? Mußten unbedingt Paul Keller ».Drei Ringe' versilmt werden? Warum ständig dies« rührenden Familiendinge? Der Stost ist w zweifacher Beziehung bedenklich. Die Not der Zeit lehrt eine andere Einstellung der Ab» treibung gegenüber. Da» Verhalten de» Kommerzienrat» ist kaum zu entschuldigen, aber die Nebenhandlung zeigt ein junge» Mädchen in ungesicherter sozialer Stellung, da» abtreiben läßt. Die Tendenz könnte sich nun dagegen richten, daß dt« Handlung durch eine.weise Frau' vorgenommen wird und nicht durch einen Arzt. Der Haupt- akzent liegt aber auf den Gewiffensbedenken, unter denen da, jung« Mädchen nachher leidet. Mit Sentimentalität ist jedoch diese Frag« nicht zu lösen. Ein andere» Moment kommt hinzu: der Film zeigt die seelisch« Wandlung eine, Menschen, einen Vorgang, der im Film nur selten befnedlgend dargestellt werden kann. Der Regisseur Kurt Bernhardt Hilst sich mit Großausnahmen darüber hinweg, ohne doch restlos das Problem lösen zu können. Er hat Einfälle, wenn e» stch um die Charaktertsierung eines Gemütszustände» handelt, er erschöpft eine Situation durch Auflösung in Detail». C» fehtt Ihm Unterscheldungsvermögen für Wichtige» und Umvichttge». Es kommt beim besten Willen kein Tempo in die Geschichte, und von Spannung ist überhaupt nicht zu reden. Deshalb befriedigt dieser Film nicht trotz guter schauspielerischer Leistungen. Don den Dar- stellern steht an erster Stelle S t e i n r ü ck. Selten war er so stark und eindrucksvoll, so beseelt und reich im Ausdruck. Reben ihm tn einer kleinen Rolle Nathalie L I s s e n k o. prachtvoll im Schmerz, mit ganz zarten, weichen Uebergängen. Fritz Rasp spielt über­zeugend einen sanften Heinrich aus der Atmosphäre eines Jünglings» Vereins. Auch Carla B art h eel und Cläre Rom m er bleiben trotz anfänglicher konventioneller Haltung durchaus dlskutierbar. Die Manuskriptfrage scheint stch aber allmählich zu einer Katastrophe auszuwachseu._ F. 6. ,potsSam. (Kammerlichtspicie.) Das Schicksal einer Residenz st ad t', der Untertitel des Films, erweckt die Vorstellung, es soll hier wieder einmal die herrliche kaiserliche Zeit auf Kosten der Gegenwart verherrlicht werden, damit der gute Bürger von der Wahnvorstellung nicht frei- kommt, in der Monarchie wäre e» nicht dahingekommen.(Dabei ist es gerade durch die Monarchie dahingekommenl) Aber in Wirklich- keit zeigt der Film, daß auch früher in Potsdam nicht alles Gold war, was dort gleißte, und daß das Schicksal der Menschenkinder auch damals, als der Militarismus die Stadt beherrschte, wechselreich und ungleich war. An den Geschicken zweier Familien wird die alte und die neue Zeit charakterisiert. Damals war der General tonangebend in Potsdam , freilich ein General, der auf Zucht und Ordnung hielt und seinen eigenen Sohn den sogenannten Rock des Königs ausziehen lieh, weil er entgegen seinem Wort wieder gespielt hatte. Derselbe General duldet nicht, daß seine Tochter einen Bürger. lichen heiratet, weil dessen Dater seinerzeit den Militärdienst hatte quittieren müssen, um nicht ein blödsinniges Duell auszusechten. Allerlei lustig« Szenen aus dem Kadettenleben laufen nebenher. Dann kommt der Krieg und schmeißt alles um. Der Sohn des General» fällt: er selbst erblindet. Die alte Welt bricht zusammen, aber Potsdam geht nicht unter. Schließlich findet der blind« General selber den Weg zu dem Bürgerlichen, der die Arbett des Gelehrten inzwischen«gegen die Praxi« der Erwerbslebens eingetauscht hat, um sein Jawort zu der Ehe der jungen Leute zu geben. Hans Behrendt Hot die beiden Welten sehr gut gegeneinander aus- gespielt, wobei freilich die neue noch zu kurz kommt. Paul Otto, Christa T o r d y und Hans S t ü w e sind ihm wertvolle Helfer bei der realistischen Verkörperung seiner Hauptpersonen. Dies« Typen, der wortkarge General, die Tochter, die den Mut zu sich selbst hat, und der Vertreter der bürgerlichen Welt sind gut geschaut und lebendig wiedergegeben. Mancherlei Bilder au» dem bilderreichen Potsdam beleben den Hintergrund. r. Prinz Louis Ferdinand .' (CapifoL) Als patriotischer Film versagt diese Hohenzollernlegende. Seine Majestät, der hochselig« Friedrich Wilhem III und das preußisch« Militär spielen keineswegs eine Glanzrolle darin. Wird doch die Zelt um 1806 neu belebt, in der bekanntlich Preußen seinen tiefsten Sturz erfuhr. Der Zuschauer, der auf großen militärischen Pomp und sieg- reiche Schlachten gerechnet hat, kommt nicht auf seine Kosten. Der Prinz Louis Ferdinand steht im Mittelpunkt der Begebenheiten. Seine historische Rolle wird vom Film erheblich übertrieben. Dieser Prinz, außerordentlich musikalisch, weltmännisch, ein Frauenfreund, weitsichtiger und geistvoller, als es einem normalen Hohenzollern- prinzen gestattet ist, sällt bei dem wortkargen, ewig schwankenden und unentschlossenen König von einer Ungnade in die andere. Königin Luise , die preußische Nationalheilige, in die der Prinz hosf- nungslos verliebt ist. muß ihm immer wieder aus der Patsch « helfen.

Militärisch ist der Prinz als Draufgänger gekennzeichnet, der auf olle Fälle den Krieg gegen Napoleon will, obwohl er Preußens Schwäche durchschaut. Endlich ist der Krieg da, der Prinz wird aus den Armen seiner geliebten Pauline Wiesel , der Frau eines streberischen Kriegs- rats, gerissen, und bei Saalfeld erfüllt sich sein Geschick. Er fällt und wird von Napoleon noch im Tode gechrt. Neben dieser Haupthandlung laufen allerlei genreartige Züge, die Kulturgeschichte darstellen sollen. Die großen Namen der Zeit, Fichte, Humboldt, Schlnermacher, die Militärs, die später eine Rolle spielen werden, wie Blücher , Gneisenau, Scharnhorst, gehen wie Schatten über die Bühne, ohne irgend etwas zu bedeuten. Der literarische Salon der Rahel wird beschworen, damit der Prinz dort seine Liebe kennenlernt. Sehr hübsch einig« Bilder, der Berliner Weihnachtsmarkt und der Thüringer Kriegsschauplatz im Schnee. Dem Regisseur Hans Behrendt soll die Abkehr vom politischen Tendenzfilm gewiß angerechnet werden, aber er vermag sich nicht zu konzentrieren und die Konturen des Prinzen scharf herauszuarbeiten. Sein Darsteller, Hans S t ü w e, spielt ihn zudem viel zu gedrückt und gequält. Reine Freude hat man an der Jenny Ingo, die der Wiesel allen pikanten Charme verleiht. Die Königin Luise, die Christa T o r d y verkörpert, hat wenig eigenes Gesicht. Um so genauer ist der König charakterisiert. Aus den Briefen des Prinzen, die Karl E b« r t verlos, und aus feinen Kompositionen, die ein Trio spielte, bekam man ein lebendi- gere» Bild de» Menschen als aus dem Film selber. D.

Lanö unterm kreuz/ lkammerNchkspiele.) Seitdem vor einigen Monaten m Pari» ein internattonaler Be- schluß der Filmleute gegen jederlei Hetzfilme zustandegekommen war, haben fich die Deutschen wiederholt darauf bezogen und hie Unter- drückung antideutscher Hetzfilme sowohl Im Ursprungslaiide, wie in anderen Ländern verlangt und großenteils auch erreicht. Da macht es sich dann besonder» schön, wenn in Deutschland selbst ein neuer Hetzfilm produziert wird. Freilich ist dieser oberschlesische Film, der die Schuld Polen », die Rot Deutschoberschlesiens und da» Unrecht der Greiureguliemng beweisen will, nicht so plump gemacht wie manch« früheren Produtte. Aber sein Ziel ist doch eindeutig. Wie herrlich war e« tn der guten, alten, deutschen Zeit, wie idyllisch und gemütlich, und wie entsetzlich ist die heutige Lage mit der furcht- baren Wohnungsnot und dem ganzen sozialen Elend in Deutsch- oberschlesienl Zwischendurch gehen hübsche Bilder von Land und Leuten, alte Bauten, Prozessionen zum Annaberg , Hochzeiten u. a. Vor allem aber wird die Erinnerung an die Korsanty-Einbrüch«, an die Absttmmungszett und die Verrücktheit der Grenzregulierung wachgerufen. Der Zweck der Veranstaltung ist natürlich: Seht, daran haben die Polen und die Entente die Schuld, daß die Fabriken stillstehen und die Menschen hungern. E» wird vergessen, zu sagen. oaß es auf der polnischen Seite ebenso aussieht, und daß Not und Elend in Oberschlesien auch geherrscht haben, als es noch unter dem Zepter Wilhelms stand. Wie immer das Schicksal des unglücklichen Landes sich gestalten mag, solche Filme können weder seine Lage bessern noch der friedlichen Entwicklung dienen. Was bezweckt man eigentlich damit? Daß die Leute die Faust in der Tasche ballen und den Polen einen kräftigen Fluch nachsenden? Filmpropa- ganda erzeugt nur wieder Filmpropaganda: Längst haben die Polen einen ähnlichen Propagandafilm in Auftrag gegeben. Schlecht be» raten war daher die Filmoberprüsstelle, als sie den von der Film- prüfstellt verbotenen Film wieder freigab. Die Beziehungen Deutschlands zum Auslande wir reden gar nicht einmal von Polen können niemals durch solche Film« verbessert werden, und darüber vermögen schließlich auch andere Leute ein maßgebendes Ni-teil abzugeben als Vertreter des Auswärtigen Amtes, die einfach erklärten, daßder Bildstreifen den historischen Tatsachen entspreche'. Di« Krone aber wurde der ganzen Sache ausgesetzt durch die Un- verfrorenheit de».Lokal-Anzeigers', der die Filmbeisitzer ver- dächtigte, weil sie den Mut hatten, einen Film zu verbieten, mit dem ihr Hugenberg, gleichzeitig Herr in der Presse wie im Film, Geschäfte machen will._ r. Der Meister öer Welt." (Marmorhaus.) Die Liebe bringt manchen zur Strecke, beinahe hätte diese Himmelsmacht auch dem Meisterläufer den sportlichen Garaus ge- macht. Doch er rettet sich im letzten Augenblick aus eigener Kraft, denn erstens muß der Film eine» guten Abschluß und zweitens muß er so etwas ähnliches wie einen moralischen Grundton haben. So ist selbst die Erzkokotte eine Russin,die viel erlitten hat', was durch ein paar Greueljzenen in Schneelandschaften angedeutet wird. Und als die Russin mit dem Meisterläufer liebegirrend spielen will, um ihn z» ruinieren, sängt sie ernsthaft Feuer. So kommt sie nicht dazu, der Konkurrenz des Meisterläufers ihre Dankesschuld ab- zutraue», und da sie den Meisterläufer auch nicht bekommt, nimmt sie Abschied und verschwindet mit einem Flugzeug in den Wolken. Diese mondäne Russin spielte».Olga Tschechowa sicher, wirksam, glän- zend. Leider benutzte der Regisseur für dielen Typ eine bedenklich abgegriffene Schablone. Man braucht einen Filmstar wahrhaftig nicht immer als wandelnden Garderobenständer oder in der Bade- waiine zu sehen. Auch macht G. R i g h e l l i noch krampfhaft in Filmpracht' und wirkt dadurch zuweilen recht lächerlich: s» läßt er beispielsweise für zwei Personen ein Essen Herrichten, an dem fich vierundzwanzig den Magen oerderben könnten. Die anmutige Tenia D e s n i spielt als liebende Braut den rettenden Engel, wäh- rend Fred S o l m den Mcisterläufer darstellt. Als Schauspieler hat er keine erhebenden Moment«, aber eine spartliche Höchstleistung ttaut man seinem Körper zu. Eine famose Berliner Type Ist Paul G r a e tz als Trainer. Man muß über ihn lachen, ganz gleich, ob er Damenbetanntschasten zu verhindern sucht, seinen Schützling zu Höchstleistungen anfeuert oder in voller Selbstverständlichkeit alle Ehrungen für stch in Anspruch nimmt. Natürlich tut dabei auch der Text das sein«, aber das schnoddrig« Berliner Mundwerk kann man ja nun beim allerbesten Willen gerade nicht optisch ausdrücken. Ganz groß Ist G. Righelll als Regisseur in den rein sportlichen Bildern. Die Läufe sind voll ungeheurer Spannung: da» Publikum ist interessiert, es sieht tatsächlich den Ausgang des Kampfes als sein« eigene Sache an, es wird begeistert. Alles, was man früher in den Pferde- und Automobilsportfilmen mtt rollender Leinwand machte, das machen hier die Beine allein. e. d.

Ein imponierender Erfolg! DER MEISTER DER WELT Bk/) JRLckl 0*) OB H SC Ein Bild von mehr al« alltäglichem Ausmaß, mit schwingendem Rhythmu« B&we: W&JB AK 8*8 AA RH täolicSl S.15. 7.15. D.15 und tiner selten glücklichen Verwertung von Aktualitäten. Die Bilder von SS S«"V ffiTO II Io�Bb aBrQ.vB&mP ß 1 dtN Sportfesten in England und au« dem Stadion find imponierend, die .......................................... imiiminaaaaHmanaMaMaH einzelnen Phasen de« entscheidenden Laufe« reißen da« Publikum mit und ORBENBAUM-PILM Im BRUCKMANN- VERLEIH löse» lauten Beifall au«.