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Die Menschheit kann dem, was in Ungarn geschieht, nicht interesselos zuschauen. Mögen aus allen Ländern Stimmen sich vernehmen lassen, die die ungarischen Machthaber darüber belehren, daß das von ihnen geleitete Land in der Gefahr steht, den Namen eines Kulturgebietes zu verlierenl Bis­marck hat einmal gesagt, daß im Kriege das Wohlwollen des kleinsten neutralen Staates den Wert zweier Armeekorps ersetzt. Dieses Wort gilt nicht nur im Kriege, und auch die Zu- oder Abneigung von Parteien hat ihre Bedeutung. Der * Verlust der Sympathien der Demokratie der ganzen Welt ist für ein Volk, das ihn ertragen muß, ein Unglück. Möge die ungarische Regierung daran denken und ein Verbrechen verhüten, das, mögen die Angeklagten was immer getan haben, größer wäre als das ihrige.

Sürgerblockzentrale im Zentrum. Scharfe innere Auseinandersetzungen. In derGerman ! a" setzt sich der Reichstagsabgeord- nete I o o s zur Wehr gegen eine anonyme Schriftenzentrale in Bonn , die Aufsätze mit folgendem Begleitschreiben ver- schickt: Gegen das heutige M.«HkadbacherZentrum", gegen seinen Terrorismus, feine Verlogenheit und Gehässigkeit ist keine mildere Kampfwelse möglich. Wir werden uns erlauben, Ihnen, wie auch zuweilen bisher schon, so auch in Zukunft regelmäßig, jedesmal streng vertraulich. Artikel zur Information und ent- sprechenden Publikation ohne jede Quellenangabe zu überreichen. Unsere vor vier Monaten gegründete Zentrale für den Zu- sammenschluß und zielbewußten Kamps de» deutschen katholischen Volksteils im Sinne des deutschen Bürgerblocks und Bürgertums hat sich höchst segensvoll entwickelt. Gegen M. �Gladbach, Severing,Berliner Tageblatt!"Für Glaube, Volk und Vaterland!" Christlich , sozial, vaterländisch!" Zusammenschluß aller derer, denen Glaube, Volt und Heimat das Höchste ist: aller in Stadt und Land, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, katholisch und evangelisch. Unter dieser Parole Ist jetzt im schweren Kampf das Reich croberti Preußen muß folgen! Mit treu christlichem und treudeutschem Gruß." Zoos weist deutlich auf den inneren Zusammenhang der Leute dieser Zentrale mit denIntegralen" von ehedem hin, die im Gewerkschaftsstreit das Wort führten. Dief« Zentrale gehört zu jenen Kräften, die das Zentrum endgültig und prinzipiell auf den Bürgerblock festlegeu wollen. Die Flucht in die Oeffentlichkeit, die I o o s antritt, läßt scharfe innere Gegensetze und Auseinandersetzungen ahnen.

kampfmethoüen der Reaktion. Zusammenbruch einer nationalistischen Hetze. Wie erinnerlich wurde im Mai vorigen Jahres nach zehn- tägiger Verhandlung vom großen Schöffengericht in Nordhausen der Landrat de» Kreises Nordhausen, Genosse Knodt, und seine deiden Sparkassendirektoren zu empfindlichen Geldstrafen ver- urteilt, weil man glaubte, ihnen Untreue im Sinne des Z 266 1 1 StrG. nachgewiesen zu haben. Die Berufungskammer hob in diesen Tagen das Schöffengerichts urteil auf, sprach die Angeklagten frei und legte die ganzen Kosten des Verfahrens der Staatskasse auf. Dazu wird uns aus Nordhausen geschrieben: Zur Vorgeschichte des Prozesses fei kurz folgendes geschildert. Der Landrat Genoste Knodt wurde wegen seiner politischen Ein- stcllung, trotz anerkannter objektivster Amtsführung, mit einer Leidenschaftlichkeit bekämpft, die mit einem anständigen po- litis ch«n Kampfe nichts mehr gemein hatte. Der Vertreter der Regierung,»in Londrat des alten Regimes, muhte dem Genossen Knodt vor Gericht be. zeugen, daß er in den Sturmzeiten 1923/24 sein A m t voll und

Es kommt üer hugenberg-Zilm! Von Hans Bauer. Mit Geld kann man alles machen. Mit Geld kann man sich einen Waggon Heringe kaufen, kann man ein Schmierseifengeschäft eröffnen, kann man sich Druckpapier und den dazugehörigen Redokteurstab anschaffen. Mit Geld kann man Film» drehen. Herr Hugenberg besitzt Geld. Ursprünglich hat er sich, als Vorsitzender des Krupp-Direktoriums, industriell betätigt. Dann ist er zum Verlagswesen übergeschwenkt und hat sich durch die Veröffent- lichungen über Anastasia ein bleibendes kulwrelle» Verdienst um da» deutsche Volt erworben. Nunmehr oerlegt sich Hugenberg auf das Kino-- und es ist kein Geheimnis, wohinaus er damit will. Wir haben selbstverständlich nicht zu gewärtigen, daß die Ufa - Produktion sich von nun an In Militär -, Adels-, Oberschlestenfilmrn erschöpft. Ein Trops ist der Hugenberg nun auch nicht gerade, und wenn er sich seine politisch« Propaganda auch«was kosten lassen dürfte, so wird er nicht zugrunde gehen wollen an ihr. Nein, Hugenberg wird bedächtig sein. Sein Einzug in die Ufa wird sich nicht so sehr im positiven Sinn« einer Attacke aus das Kinopubllkum mitBerlin « Lokal-Anzeiger"-Themen auswirken, als im negatwen Sinne ein« weiteren Versimpelung des Spielplanes. Gar so viel zu verderben ist Ja nicht mehr. Für ein paar schöne, starke Filme wollen wir dem größten deutschen Filmkonzera immer dankbar sein: fürden letzten Mann" etwa, fürden müden Tod". Die i'berwältigende Mehrheit seiner Produttion ober besteht aus Nichtig- ketten oder wieMetropolis" aus rasfinlertem Ob«kitsch. Hugen- derg wird das nun alles noch ein wenig ins Politisierend» abbiegen nicht zu(ehr, daß man» nicht so merkt, aber dafür um so be- ständiger, um so nachhaltiger. Welches Mittel wäre denn heute auch geeigneter, auf Massen zu wirken, ol» der Film! Zunächst einmal ist dos Volk im Kino überhaupt zu erfasien. Man trifft es dort an. Das Kino ist längst der abendliche Aufenthaltsort der Hunderttausende geworden, die sich entsponnen wollen. Dann wird ober vor allem im Kino nicht allzuviel nachgedacht. Bilder tröpfeln viel müheloser als Wort« in die Menschenseel«. Hier gibt» nicht viel zu überlegen. Den Film nimmt man ziemlich passiv in sich auf. Er spült sich von allein hinunter. Der Primitivste versteht seine Sprache Hugenberg ist der Herr dieser Sprach« geworden. Kraft seine« Geldbeutels bestimmt fürderhln ein erklärter Feind der deutschen Republik, ein Arbeiterverächter, ein Putschistensreund und Feme- b:-b«nbcschützer in hohem Grade die deutsch « Filmproduktion. E» wäre eine ewig« Schmach und Schande für alle Menschen, die es ernst meinen mit ihrer Freiheits-, Friedens- und Fortschritts« gestnnung, wenn sie in dieser Situation Hcrrn Hugenberg kampflos das Feld räumten und sich in ihr Schicksal willenlos ergäben, und

ganz ausfüllte. In wenigen Tagen wurde er damals, es war im August 1923, der Lebensmittelunruhen Herr, die in seinem Kreise von Kommunisten angezettelt worden waren. Durch Bewilligung eines zweiten Martenbrotes für alle Brotkarten- cmpfänger wurde den Unruhen der Nährboden entzogen. In den kritischen Tagen der Höchstinflation sichert« der sozialistische Land. rat Knodt, der in kluger Boraussicht der Entwicklung der Dinge schon Monat« vorher sein Kreisnotgeld geschaffen hatte, Tau- senden von Arbeitern, Beamten, Angestellten und Rentnern Lohn und Gehalt. Das Wirken des Landrats wurde damals allgemein anerkannt. Da kam die Stabilisierung der Währung. Seine Spar- kassendirektoren, insbesondere der Leiter der Bankabteilung, oer­standen es nicht, sich schnell genug umzustellen. Sie nahmen teuere Gelder herein, mußten sie hereinnehmen, weil das Vermögen der Kasse von der Inflation aufgefressen worden war, um mit den Zinsgewinnen ollmählich wieder eigenes Betriebskapital zu schaffen. Um K u n d s ch a s! für die neue Bant zu werben, gaben die Direktoren nicht genügend gesicherte Kredite und erlitten in- folge des Wirtschoftszusammenbmchcs Verluste. Zwecks Geld­beschaffung wurde ein Wechselgeschäft eingegangen, das dem Kreise Schaden insosern brachte, als die spätere Kreisverwattung sich trotz eines günstigen Kammergerichtsnrteils entschloß, die Wechsel, die auf eigenartig» Weise in den Besitz der Preußischen Staatsbank gekommen waren, für 175 000 M. zurückzukaufen. Für all diese Verlustgeschäste sucht« man den verhaßten sozialistischen Landrat verantwortlich zu machen, der sich durch die Gründung des Reichsbanners und fein mannhaftes Eintreten für die republika- nisch« Staaisform im Kampfe gegen Stahlhelm und sogenannte vaterländische Verbände noch besonders verhaßt gemacht hatte. Monatelang tobte eine schwere Pressefehde. Mit den gemeinsten Verleumdungen wurde gegen den Landrat gearbeitet, um ihn seelisch zu zermürben. Das Vertrauen zur Kreissparkasie war in- folge der öffentlichen Hetze mit einem Schlag« dahin, der Sturm aus die Kasse begann, der Zusammenbruch kam. obgleich er sich bei ruhiger Behandlung der Angelegenhett hätte vermeiden lassen. Der deutschnationale Rittergutsbesitzer Römer, der früher erklärt hatte,daß der Londrat Knodt seine ganz« Kraft eingesetzt Hab«, die Kreissparkasse zu heben, daß die unter seinem Beisein vor. genommene Revision der Kasie zu keinen Beanstandungen Anlaß gegeben habe", stellte sich min an die Spitze der Hetze. Sie ist nun zusammengebrochen. Landrot Knodt wurde damals von der preußischen Staats- rcgierung zur Disposition gestellt. Die Berufungsoerhandlung hat ihn mit dem. Freispruch rehabilitert. Ob die politischen Gegner aus dem Zusammenbruch ihrer demagogischen und gemcinschädlichen Hetze, die ja nicht vereinzelt dasteht, lernen werden?

die Köttewih-R�sare. Tie AuSsage BurtscherS im Barmat-Prozest. Im Barmat-Prozeß wurde heute der Sohn des che- maligen Inhaber der Köttewig-Fabrik, B u r t s ch e r. vernommen. Aus seinen Aussagen geht hervor, daß zunächst sein Voter wußte. daß es sich bei den Geldern der rheinländischen Käufer um Postgelder handette. Sein Dater hatte auch den Eindruck, daß Lange-Hegcr- mann, der Vertrauensmann sein sollte, Teilhaber war. Vor dem Rechtsvertreter der Familie in Leipzig hat sich Lange-Heeger- mann als Partner ausgegeben. Positiv ergab sich das dann aus der Eintragung ins Handelsregister. Auf Deranlasiung von Rechtsanwalt W y g o d z i n f k I«klärte der Zeuge noch, fein Vater habe sich im Juli 1924 in Dresden an den Prälaten Schreiber gewandt, daß das Kaufgeld später so spärlich fließe. Prälat Schreiber habe darauf gesagt:Wieso so spärlich, da, Geld kommt dach von der Post." R.-A. Wygodzinski wies daraus hin, daß Prälat Schreiber demnach in dieser Frage, ober auch in anderen, sich bei seinen Aussagen zuungunsten des Angeklagten Lange-Hegermann geirrt habe, denn Prälat Schreiber habe vor einigen Tagen vor Gericht bekundet, er habe erst bei der Erörterung der Barinat-Angelegenheit erfahren, daß das Geld von der Post komme.

schließlich kann ein polttisches Bekenntnis sich begraben lasien, dos zu nichts anderein taugt als zu unverbindlichem Stammtischgerede, einem gelegentlichen Demonstrationsmarsch und der Stimmzettel« abgab« am Wahltag. Es gitt, auch im Alltag Charakter zu zeigen, mit der Betätigung seiner Gesinnung kurz noch dem Aufstehen zu beginnen. Gewiß kann man ein« Konzernproduktion nichi in Bausch und Bogen boykottieren, wie etwa die Lektüre desBerliner Lokal-Anzeigers". Aber man kann Obacht geben. Man braucht nicht jedem Dreck des Hugenberg aufzusitzen. Hugenberg ist viel mehr angewiesen auf uns als wir auf ihn. Es gilt, ihm zu beweisen, daß wir auf Bürgerblockfilm« verzichten, daß die überwältigende Mehrheit Deutschlands sich den Inhalt seiner Erholungsstunden nicht von Finsterlingen vorschreiben läßt. Resistenz deshalb gegen das limo- nadige Laulingszeug mit dem Ps«defuß, das wir zu erwarten haben. B«eitschast zur Opposition! Wir wären verächtlich, wenn wir eine neue Welle von Emden -, Fridericu»-, Potsdammachwerk in Treu « stark ertrügen, wenn wir wahllos alles genössen, was ein Hunde» schnäuziger Mach« uns vorsetzt. Aufklärung von Haus zu Haus, von Treppenflur zu Treppenjlur! Es muß durchsickern, daß Film Kunst sein kann, daß aber von Herrn Hugenberg nur die Ver- fvlgung seiner Interesien zu erwarten steht. Seinen Leib muß der Arbeiter dem Kapital ausliesern. Mit seinem Geist braucht er das nicht ohne weiteres zu tun'. DerLokal-Anzeiger" kommt zurecht. wenn ihn die geistig Zurückgebliebenen der Reichsfoiuptstadt lesen. Di« Ufa kommt mit diesen Leuten allein nicht zurecht. Sie braucht mehr. Sie braucht den Slrbeit«, den Handwerter, die Hausfrau. Ohne sie sind Hugenberg und Baueback aufgeschmissen. E, müßte mit dem Teufel zugehen, wenn das Proletariat Deutschlands , dos «Ine Zukunft nach seinem Willen zu schmieden gedenkt, vorerst nicht wenigstens in der geistigen Kost seinen Geschmack durchzusetzen verstünde. Augen aus. Sozialisten. Republikaner! Hugenberg hat euer Geld.... jetzt soll er ober nicht auch noch euch selber bekommen!

Theodor väubler sprach aus Einladung der hiesigen griechischen Gesandtschost über sein« in vierjährigem Ausenthalt in Griechen- land gewonnenen Eindrücke. Den demokratischen Grundzug. der heute das griechisch« Volt bewegt, wollte der Redner bereit« im antiken Mythos erkennen. Gerechtigkeit und Nächstenliebe enthüllen sich dem Beobachter in bemerkenswerten Zügen. Ein Vorgang von klosiischer Größe war beispielsweise der freiwillige Auszug von Tausenden von Schiffen au » allen Häsen de« Lande», um die anderthalb Millionen von den Türken vertriebenen Griechen in da» Mutterland zurückzuführen. In dichterischer Sprache schildert« Däubler die Gastfreundschaft, die das griechische Volk jenen grle- chischen Opfern des Weltkrieges bewiesen hat. Dos noch in den Ansängen industrieller Entokicklung stehend« Land zeigt auch sonst. in Baustil und Lebensaewohnhcitcn. Spuren der alten einfachen Großzügigkeit. Das Volk ist friedliebend(wie übrigens jedes andere

Der Genfer flbrüftllngstampf. Bcrnstorff für Einbeziehung der Reserviftenzahlen. Genf . 29. März.(Eigener Drahtbericht.) In der Montag-Noch- miüagssitzung der vorbereitenden Abrüstungskommifsion traten der holländische Delegierte R u t g e r e und Graf B e r n st o r f s aus- führlich der französischen These über die Nichteinbeziehung der N e s e r v I st e n in den Abrüstungsplan entgegen. Die aus- gebildeten Reservisten bildeten die größte Angrifsskrast, was auch von den hohen Militärs in Versailles bewiesen worden sei, indem sie. um die deutsche Wehrkraft zu brechen, deren Reserven gänzlich unterdrückten. Ein Ausgleich für die ausgebildeten Reserven könne erzielt werden durch Verkürzung der Dienstzeit und Ver- kleinerung der Rekrutenkontingente, was durch Verschärfung der ärztlichen Ausmusterung sowie durch das Los erreicht werden könnte, ohne das Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht zu durch- brechen. Auf eine Bemerkung de Brouckeres, daß der Ver- trag von Versailles hier nicht zur Diskusston herangezogen werden könne, erwidert« der deutsche Delegierte, daß der D e r s a i l l e r V e r t r a g und Artikel 8 des Völkcrbundpaktes gerade die G r u n d- läge des Abrüstungsproblems bilden könnten» was nicht übersehen werden dürfe. Im übrigen sei er mit de Broucköre einverstanden, daß die Deutschland auferlegte Abrüstung die denkbar schlechteste sei. weil sie mit großen Kosten die geringste Auswirkung erreiche. Gras Bernstorsf erinnerte zum Anschluß an ein französisches Zitat, welches lautet:Meine Herren! Run ist die Abrüstung an euch!" Die verkalkte Sowjetbureaukratie. Auffrischung sogar durchParteilose" notwendig. Moskau . 29. März.(O.E.) Das Zentralkomitee der Kam- muniftischen Parte! der Sowjetunion beschäftigt sich mit der Durch- führung einer Maßnahme, die dem herrschenden Regime in den breiten Volksmassen Anhang sichern soll. Es ist dies die Aus- sonderung von Arbeitern und Dauern aus der großen Masse. die in mehr oder weniger verantwortliche, in einzelnen Fällen auch leitende Stellungen in der Staatsverwaltung und Industrie be­rufen werden. Diese Maßnahme wird offiziell mit dem Wort ,�)eraushebung" bezeichnet. Die Sowjets, die verschieden- artigen Staatsbehörden und Betriebe werden von der KP. nach- drücklich an ihre Pslicht erinnert, in ihrem Apparat Raum zu schaffen für befähigte Vertreter des Proletariats. Besonders wird die Notwendigkeit betont, neben Kommunisten auch parteilos« Arbeiter heranzuziehen. Da die Erfahrung gezeigt hat. daß die Herausgehobenen" von den Leitern der Behörden und Unter- nehmungen meist ungern gesehen werden, wird letzteren die Verantwortung für eine zweckmäßige Beschäftigung dieser de», Proletariat und der Bauernschaft entnommenen Beamten auferlegt.

Ja die Verbannung. Mussolinis Gewaltherrschaft gegen Wissende. Au» Mailand wird uns berichtet: Der bekannte Journalist Carlo S i l v« st r i. früherer Redakteur de»Corriere della Sera ", der seit einiger Zeit im Gefängnis von Como inhaftiert war, wurde zu fünf Iahren Verbannung auf eine der berüchtigten Deportationsinseln verurteilt. Im Verlauf der Affäre Matteotti hatte SUvestri ohne Scheu Musiolini der T e i l n e h m e r s ch a s t an der Ermordung des sozialistischen Abgeordneten beschuldigt. Er empfing vom Abge- ordneten F i n z i. damals Unterstoatsfekretär im Ministerium des Innern, genau» Nochrichten über die Existenz der faschistischen T s ch e k a und die bestimmte Versicherung, daß derDuce" sich der Tscheka bedient halt«, um die Sekretäre der italienischen sozialistischen Partei verschwinden zu lassen. Man wird begreifen, daß Mussolini ein starkes Interesse hat, einen so unbequemen Journalisten zu entfernen.

Dem sozialistischen Bezirkstag des Seine-Dcpartements werden vier Resolutionen zur Parteipolitik vorgelegt, da die Resolutions- kommission sich nicht einigen konnte.

Volk), und seine angeborene Intelligenz läßt noch eine reiche Ent- Wicklung erwarten. Der mit vielem Beifall aufgenommene Vortrag war ein schätzenswerter Schritt auf dem Wege zur Verständigung unter den Völkern. g. Beethoven-Literalur. Die Stadt Berlin widmet Beethoven «in besonderes Gedächtnis- und Festprogrammheft, in dem Dr. Kurl Singer eingehend die Lezichimgcn Bcothooenszu Berlin schildert. In knapper Form fast P. Wie gl er alles Wesentliche aus den Briefen. Gesprächen, Erinnerungen Beethovens in seinem Beethoven- Büchlein zusammen, das im Propyläen-Verlag erschien.Der junge Beethoven" ist Titel und Inholt eines Romans von Felix Huch , der Beethovens Jugend eindringlich und beseest be­handelt(Verlag Wilhelm Longewiesch«- Brandt. Eben hausen bei München ). Paul Friedrich widmet in denEwigen Machten"(Concordia, Berlin ) zwei Künstlernooellen von dreien Beethoven (Giuletta Guicciardi" undDer Tod eines Helden"). Senkrecht landende Flugzeuge. Technilck, am wenigsten ver­vollkommnet und dem Ldeolzustand genähert sind die Landungseigen- schoflen der Flugzeuge. Ja. da» Landen ist auch heute noch immer ein« umständliche Sache, die nur aus großen und gut«Ingerichteten Flugplätzen bequem zu machen ist. Solche Flugplätze sind aber recht teuer, und solange man nicht überall glatt landen kann, ohne eine große Fläche zu brauchen, ist das Flugzeug kein ja allgemeines Verkehrsmittel wie das Auto. Geläng» es, senkrecht landende Flug- zeuge zu konstruieren, so wäre das Problem gelöst. Schon vor dem Kriege versuchte man e» vergeben» mit Schraubenfllegern. Neuerdings baut man nun tn England«In Windmühlenflugzeug, Autogiro ", da» allen Anforderungen eines modernen Flugzeugs entsprechen und nahezu senkreicht landen soll. Im regelmäßigen Flugverkehr ist der Typ allerding, noch nicht erprobt und auch über die Wirtschaftlichkeit liegen keine Meldungen vor.

Schavspiel«rv»rt»ell»«g l«, kleine« Theo«er. Für die WohllahrlSkaslen der Bübner.genolsenschaft gelangt Donnerstag,< Ubr..Die golden» Galeere- in der Preniicrenbesetzung zur Aufführung. Sartca nur im Bureau Keilhstratz, lt. Hall«? flet Bepublik!- lli der Titel der Nachtrevue, die am t. April. abend» 11,15 Uhr, im Neuen Theater am Zoo zur Uraufführung kommt. «Da» schaffende Amerika ", der auSge-eichnete Dmerikafil«. den Ober. Ingenieur Treger mit Hilfe de» Nordd. Lloyd geschaffen bat, wird in der Urania täglich bi» zum 10. April mit dem begleitenden Vortrag de» Schöpfer» Wiederboll. Der Film sührl wie teia zweiter un» in da» Dirtichaftsleben Amerikas ein. ViflenschasNIchee verein. Mittwoch 8 Ulr spricht Georgenftraiie Sl-Z« 8err Fischer v. Poiurzyn über.Forschritte i« Lustvertehr". Rlt Lichtbildern). Karten am Saaleingang. Botlcsnn«. Der Nrbeiterdlchter Heimich L e r s ch«trd Dien»tag. 8 Uhr. im Meiftersaal in Gemeinschast mit Ernst Jünger au» eigenen' Werten vorlesen, auch Unveröffentlichte«. Karten bei Bot«& Bo-k und A. Wertheim. Verlhoven. Sliiwna. Der Rat d-r Stadt Leipzig bat mt» Zustimmimq der Stadtverordneten eine SeetbovenMstung mit einem Kapital von 50000 M errichtet, deren Erträgnisse den Nachwuchs sflr Orchestermustkrr fördern solle»,