Schulbeginn.
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Glüdliche Gefichter, strahlende Augen, erwartungsvolle Blide, flopfende Herzen, unverfälschte Kinderschönheit und ungetrübte Kindergemüter an der Hand ihrer glüdlichen wenigstens in diesem Moment ausnahmslos glücklichen Mütter betreten die erste Stufe der Lebensbühne. Sind sie wirklich glücklich? Sind sie es alle in gleichem Maße? Die erste Fraçe tönnte im allgemeinen wohl bejaht werden, die zweite faum. Aeußerlich vielleicht. Könnte und wollte man in all die fleinen Herzen hineinsehen, so würde man sicherlich enttäuscht sein; manche würden sogar behaupten, daß die erste Erbitterung an manchem so glücklich scheinenden Kinde cuch äußerlich offensichtlich zu merten ist. Das empfindliche Gefühl eines Kindes wird verlegt, die ganze Freude, auf die jedes Kind mit dem gleichen Recht vollen Anspruch hat, wird perfümmert schon durch eine größere oder buntere Zuckertüte eines anderen Kindes, die dessen materiell bessergestellte Mutter zweifellos ohne böse Abficht, nur um die Freude ihres Kindes zu erhöhen, ihm auf den ersten Schulgang mitgegeben hat. Elegantere Kleidung und Schulausrüstung der Kinder bessergestellter Eltern sind die weiteren Ursachen, um glüd- und freudeverderbenden Neid der anderen zu erwecken
Muß das so sein? Würden die Kinder ausnahmslos nicht ebenso glücklich oder noch glücklicher sein, wenn die Eltern die Ausgaben für Zuckertüten der Schulverwaltung zur Verfügung stellen würden? Zweifellos würden alle von der Modetorheit noch nicht berührten Schulkinder, ob reich oder arm, gleich glücklich und zufrieden sein, wenn die Schulverwaltung ihnen gleichmäßige einfache und billige, hygienisch und praktisch gleichgestaltete Schul= Fleidung und Ausrüstung vorschreiben würde. In den erften Schuljahren, nachdem alle Kinder die gleiche Schule besuchen müssen, ist dies in sozialer und sittlicher Hinsicht eine wohlberechtigte Forderung, der sich fein Denkender verschließen tann.
Gefahrenpunkt Hallesches Tor. Einige Straßenbahnlinien sollen umgeleitet, die Brücke soll erweitert werden.
Um die in letzter Zeit immer schwieriger werdenden Verkehrsverhältnisse am Halleschen Tor, die besonders durch die vielen Kreuzungen und Abbiegungen der Straßenbahnen hervorgerufen werden, zu beffern, soll jetzt der Straßenbahnverkehr an diesem wichtigen Verkehrszentrum Berlins in neue Bahnen geleitet werden. Zur Entlastung der Belle- Alliance- Brücke soll der Straßenbahr verfehr in der Richtung von und nach Neukölln nicht mehr wie bisher über den Blücherplag und das Hallesche Tor geführt, sondern über die Brüde im Zuge der Zoffener Straße geleitet werden. Die hierzu erforderlichen Gleisbauarbeiten haben schon begonnen und dürften bereits in wenigen Wochen zu Ende geführt sein. Durch diese neue Regelung soll bezweckt werden, daß die Straßenbahnlinien das Hallesche Tor nur rechtwinklig treuzen und nicht mehr wie bisher in der= kehrshindernden Kurven über den Platz abbiegen. Die von der Königgräger Straße tommenden Linien werden in gerader Strecke durch die Gitschiner Straße fahren, um dann über die Zoffener Brücke nach Neukölln emzubiegen. Auf diese Weise soll erreicht werden, daß der Verkehr nur gradlinig in nordsüdlicher und oftwestlicher Richtung über das Hallesche Tor vonstatten geht. Die Verhandlungen über die endgültigen Linienführungen sind, wie wir hören, noch nicht endgültig abgeschlossen, da vor allen Dingen die Umleitungen der Linien 14 undn 25, die bisher von der Königgräger Straße fommend in die Bellealliancestraße einbogen und deren Durchbiegung über die Boffener Brücke einen zu großen Unweg bedeuten würde, Schwierig feiten macht. Man hat bereits vorgeschlagen, die Brücke im Zuge der Großbeerenstraße zur weiteren Entlastung und Umleitung heranzuziehen; zu einem positiven Ergebnis ist man jedoch in diefer werksverkehr muß aber im Laufe dieses Sommers sowieso umgeleitet merden, da die Bellealliancebrüde umfangreichen Erneuerungsbauten unterzogen und zu diesem Zwede für die Dauer von fünf bis acht Wochen für den gesamten Berkehr gesperrt werden muß. Im Laufe der Jahre sind nämlich an der Bellealliancebrüde die Isolierungen infelge des Eindringens von Regenwasser usw. schadhaft geworden, so daß an einigen Stellen bereits das Mauerwerk in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Da man schon aus diesem Grunde für längere Zeit eine Umleitung des Verkehrs vornehmen müßte, will man bei dieser Gelegenheit gleich eine endgültige Umleitung der Straßenbahnlinien vornehmen, um einen übersichtlicheren Berfehr zu schaffen und das Hallesche Tor zu entlasten.
Die Pläne, das Hallesche Tor und den Blücherplay in verfehrstechnischer Hinsicht einer, völligen Umgestaltung zu unterziehen, sind, wie wir hören, bisher noch nicht über das Stadium erster Erwägungen hinausgegangen..
Falscher Mordalarm!
Nach den Meldungen vieler Morgenblätter sollte in der Bremer Str. 63 in Moabit ein Gattenmord passiert sein. Die Nachforschungen der Polizei haben ergeben, daß an den mit allen Einzelheiten geschilderten Vorgängen tein wahres Wort ist. Vielmehr ist die genannte Frau Plöhn, die gestern in der Woh nung ihres Ehemannes den Besuch ihrer Schwester erhielt, von dieser in schwerkrankem Zustande angetroffen und sofort nach dem Moabiter Krankenhaus gebracht worden. Hier stellten die Aerzte eine schwere Nierenentzündung feft. Da bald eine Herzlähmung hinzutrat, so war alle Hilfe vergebens und die Frau verschied. Wie uns das Krankenhaus mitteilt, find an der Leiche feine äußeren Berlegungen zu finden.
Ein Postschalterdieb gesucht.
Schwer bestohlen wurde gestern eine Inspektorin der Bolts findergärten auf dem Postamt C. 1 in der Spandauer Straße. Die Dame wollte am Schalter Geld einzahlen, mußte aber des Andranges wegen warten. Unmittelbar neben ihr befand sich ein junger Mann, der ein großes Paket bei sich hatte und sie ungebührlich bedrängte. Obwohl sie ihm Geduld empfahl, drängte er eine Weile weiter, trat dann aber aus der Reihe der Wartenden, als ob es ihm zu lange dauerte. Als die Dame zur Abfertigung herankam und ihre Scheine aufzählen wollte, mußte fie feststellen. daß ein Pädchen mit 100 Scheinen zu je 10 mart und ein weiteres mit 5 Scheinen zu je 10 Mart verschwunden waren. Ohne Zweifel hat der junge Mann im Schuße feines um fangreichen Paketes den Diebstahl ausgeführt. Er ist etwa 20 Jahre alt und mittelgroß. Der Streifen, der die Notenpädchen zusammenVielleicht hielt, trug den Aufdruck der Firma Loeser u. Wolff. haben andere Wartende Beobachtungen gemacht, die zur Feststellung des Diebes dienen können. Sie werden ersucht, sich bei Kris minalfommissar Lobbes im Polizeipräsidium zu melden.
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Mit ungewöhnlicher Dreistigkeit wurde gestern nachmittag in der Zeit zwischen 1 und 1% Uhr ein Raub in der Friedrichstraße verübt. In dem Vorraum eines Bureaus einer internationalen Firma hielten sich zwei junge Leute auf, die anscheinend um Arbeit vorsprechen wollten. Als die Kassiererin, deren Plaz in einem Verschlag ist, sich einen Augenblic entfernt hatte, benugten fie die Gelegenheit, drangen in den fleinen Raum ein und stahlen eine aus dem Tisch stehende Geldkassette, mit der sie eiligst verschwanden Der Diebstahl wurde erst entdeckt, als die Kassiererin und etwa 25 X 20 X 15 sentimeter groß ist, enthielt außer einigen Schecks und Wechseln zwei Noten zu je 50 Dollar und eine Note zu 100 Dollar. Es dürfte den Räubern nicht leicht werden, die ausländischen Noten ohne weiteres zu wechseln. Die Nummern der Schecks und Wechsel wurden sofort gesperrt. Die Ermittlungen der Ariminalpolizei ergaben, daß die Raffette turze Zeit nach dem Raube
ATIRIMM BEBA PALAS
Im Süden von Wilmersdorf , und damit im Zentrum des südwestlichen Berlin ist mit dem Beba- Filmpalast„ Atrium" ein Bauwert entstanden, das der modernen Baukunft große Ehre macht und das berufen ist, in seinem Innern mit Film, Sprechbühne und Bühnenschau das vielfältige Antlik darstellender Kunst zu spiegeln. Die Gesamtpläne sind von dem Architekten Friedrich Lipp entworfen und von der Theaterbaufirmo Heilmann u. Litt mann ausgeführt worden. Die Ecklage des Bauwerkes an der Kaiserallee und der Berliner Straße gab Anlaß zu der in den letzten Jahren in Berlin ungemein beliebt gewordenen Rundung der Front. Das Haus tritt auf diese Weise von der Straße zurück und bildet einen bedeutenden Borplatz, der, da es sich bei dem Wechsel der Vorführung um ein Hin und Her von etwa 4000 Personen handelt, sehr erwünscht ist. Es entsteht eine besonders in den Abendstunden außerordentlich fesselnde Wirkung, wenn die in edlen schlichten Fornien gehaltene Front, von Scheinwerfern indirekt beleuchtet, aus dem Dunkel der Umgebung aufsteigt. Auch im Innern hat man nicht so sehr den Eindruck eines Kinos als vielmehr den eines regulären Theaters. Und dieses Theater, das über 2000 Berfonen faßt, wird wahrscheinlich, wie einstmals das Bayreuther FestSpielhaus und das Münchener Prinzregententheater , die Aufmerk samkeit der Theaterfachwelt im höchsten Maß erregen, denn es hat ein verhältnismäßig fleines Parfeit und einen weit vorgezogenen ersten Rang, der aber als Erweiterung des Parketts gedacht ist, sich fächerartig erweitert und in einem Halbkianz von Logen endet. Während alle Borräume in einem lebenswarmen satten Rot gehalten sind, weist der Zuschauerraum das Farbenspiel von Rot, Silber und Gold auf. Viel Gewicht wurde auf die gute Be und Entlüftung des Hauses gelegt, um einen etwa fiebenfachen Gesamt Iuft wechsel in der Stunde zu gewährleisten. Im Gegensatz zu den bisherigen Ausführungen wird die warme Luft in das Parterre
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in der Nähe des Gesundbrunnens leer wieder. gefunden wurde. Die Diebe sind etwa 16 und 22 Jahre alt, doch fehlt eine nähere Beschreibung. Mitteilungen über das Auftauchen der Dollarnoten erbittet der 3. Kriminalbezirk der Kriminalinspektion Kreuzberg .
Kokainrezepte für Händler.
Ein Arzt unter Anklage.
Die Polizei behauptet, es gäbe in Berlin eine geringe An zahl von Aerzten, die ihre Pflicht, den Mitmenschen zu helfen, so weit vergessen, daß sie aus deren Unglück ein Geschäft machen. Sie verschreiben Kokain, ohne sich darum zu kümmern, ob dies Gift nicht von Händlern an Koksschnupfer weitergegeben werde. Die Polizei glaubt diese wenigen Aerzte zu kennen. Gehörte aber der 52 Jahre alte Spezialist für Tuberkulose , der sich im In- und Auslande auf seinem Gebiete mit Erfolg auch literarisch betätigt hat, zu diesen Ausnahmen? Der Polizeiarzt Dr. Abromeit zeigte sich der Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte geneigt, die Frage zu bejahen; Professor Straßmann war aber anderer Ansicht und rettete somit seinen Kollegen vor einer Berurteilung.
Es handelte sich um folgendes: Eines Abends erschien bei dem Doktor N., der in der Münzstraße seine Wohnung hatte, ein Mann, der ihn äußerst erregt darum bat, ihm ein Kotain rezept auszustellen; er fei Schnupfer, seinen ständigen Arzt aufzusuchen könne er nicht mehr, da es dazu zu spät sei, er müsse aber unter allen Umständen Rofain haben. Er bat so flehentlich, feine törperliche Untersuchung ergab so trasse Symptome dafür, daß es sich in diesem Falle wirklich um einen Kotsschnupfer handle, daß Dr. N. ihm Rotain verschrieb. Das Honorar betrug 2 M. Nun sprach es sich aber in det Münzstraße herum: Dr. N. verschreibt Rofainrezepte. Und die Kokainbedürftigen famen. Schnupfer und Händler, nicht selten waren auch die Händler selbst Schnupfer. Dr. N. untersuchte sie mehr oder weniger sorgfältig und verschrieb ihnen das Gift. Bom 31. Dezember 1925 bis zum 24. März 1926 hatten ihn eif verschiedene Leute aufgesucht, denen er 49 Rezepte ausgehändigt hatte; einem einzigen davon zehn Rezepte über je zwei Gramm. Die Polizei war aber erstaunt, bei den Verhaftungen der Händler festzustellen, daß sich zu den ihr bereits bekannten Namen von Kokain verschreibenden Aerzten noch derjenige des Dr. N. hinzugefellt hatte. Sie verhaftete ihn unter der Anklage, daß er gegen § 2 des Opiumgesetzes verstoßen habe. Der alte Herr mußte eine wenig angenehme Nacht im Polizeipräsidium verbringen und hatte sich nun vor einigen Tagen vor dem Richter zu verantworten. Prof. Straßmanns Gulachten bedeutete für ihn die Rettung: Das Medizinalkollegium der Provinz Brandenburg , so führte er aus, habe sich in der letzten Zeit auf den Standpunkt gestellt, daß Narkotikas, die aus prophylaktischen Gründen verschrieben werden, als Heil. mittel zu betrachten seien. Es sei nicht aufzunehmen, daß Dr. N., der für seine Rezepte Honorare unter der vorgeschrie benen Tage nahm, fie aus gewinnsüchtigen Motiven verschrieben habe. Der Staatsanwalt beantragte 500 m. Geldstrafe. Das Gericht ersparte dem Angeklagten zwar nicht den Vorwurf, unvorsichtig gehandelt zu haben, sprach ihn jedoch gemäß dem Gutachten Prof. Straßmanns frei.
Razz'a in der Danziger Straße.
Einen überraschenden Besuch von Kriminalbeamten erhielt gestern ein Lotal in der Danziger Straße. Die Beamten hatten beobachtet, daß viele Personen, die sich nicht getrauten, das Asyl aufzusuchen, in diesem Lokal Unterschlupf fanden und zum Teil dort auch übernachteten. Kurz nach 9 Uhr erschienen Beamte der Streife Nord. Wer von den anwesenden Gästen sich nicht genügend ausweisen konnte, mußte den Weg zur Wache in der El
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unter dem Rang eingepreßt, um Zuglufterscheinungen durch Ueberdrud zu verhüten. Im Sommer dient diese Anlage als Kühlanlage, die, mit Dzon und Luftfilterporrichtung ausgestattet, die Außentemperatur um etwa 10 Grad herabsehen soll. Das Orchester, das zurzeit 55 Musiker unter Leitung des jungen Dresdener Kapellmeisters 11 pich beherbergt, ist versentbar angelegt. Die Bühne, die einen Bühnenausschnitt von 13 × 9 Meter hat( das Filmbild wird eine Größe von 4x6 meter haben), enthält einen Kuppelhorizont und zwei hohe Seitenbühnen, die außerordentlich schnelle Verwandlungen infolge ihrer Anlage ermöglichen. Rechts und links vom Orchester sind zwei unsichtbare Orgeln angeordnet. Eine technisch leicht und schnell durchzuführende Verwandlung ermöglicht zugleich Konzertaufführungen im größten Maßstabe durch Zusammenfassung von Bühne, Podium und Orchester. Die Feuerficherheit ist in einem Umfang gewährleistet worden wie selten in einem Theater. Von zehn vorhandenen Treppenanlagen führen allein vier unmittelbar ins Freie.
Betritt man den Zuschauerraum, so wird man von einem Anblick gefesselt und überrascht, wie ihn Berlins Theater bisher nicht zu vergeben hatten: Ein riesiger Plafond im Durchmesser von 25 Meter, in blauanld irisierenden Farben gehalten, wird von etwa 100 verborgenen Scheinwerfern indirekt beleuchtet, ein wunderbar fanft erregender Anblid. Der aus der Unraft und dem Lärm der Straße Kommende wird unmerklich in eine festliche, fast weihevolle Stimmung gezogen. Diesem Raum und diefem Theater kann man dieses hohe Lob erteilen: Es rafft die Menschen zusammen, es wirkt gemeinschaftsbildend. In allem hat ein reiches Maßhalten gewaltet, aber in einem hat man sich verschwenderischen Lugus gestattet: im Licht. Dieses Haus glänzt durch die Nacht wie ein märchenhaftes Kristallhaus auf dunklem Meeresgrund.
binger Straße antreten. Es ergab sich die stattliche Anzahl von 50 Männern und 7 Frauen, die feine Papiere bei sich hatten. 13 Männer und 2 Frauen wurden dem Polizeipräsidium und der Fürsorgestelle eingeliefert.
Disziplinarverfahren gegen Pfarrer Schnoor.
Aus dem evangelischen Konsistorium erfährt der Evangelische Bressedienst amtlich:„ Das Konfiftorium hat gegen Pfarrer Schnoor in Königshof das Disziplinarverfahren eröffnet, aber nicht wegen des gegen ihn ausgesprochenen Mordverdachtes, sondern zur Untersuchung der sonst gegen ihn erhobenen Vorwürfe.
Eine Untersuchung wegen Mordverdachtes fann selbstverständlich das Konsistorium nicht ausführen, das ist Sache der Kriminalpolizei.
Keine Stahlhelmer im Saalbau Friedrichshain. Der Inhaber des bekannten Saalbaues Friedrichshain , Ernst Liebing, bittet uns, mitzuteilen, daß die von einem tommunistischen Sensationsabendblatt gebrachte Meldung, der Stahlhelmtag findet in seinem Lofal statt und er beherberge auch Teilnehmer der Tagung, nicht den Tatsachen entspricht.
Die polit fche Lage der Deutschen in der Tschechoslowakei bespricht im Defterreichisch- Deutschen Boltsbund am Freitag, dem 8. April, abends 8 Ubr, im Reichstag. Stal O 1, Eingang Bortal 5, Dr. Josef Start( Anwalt der österreichischen und deutschen Gesandtschaft in Prag ). Eintritt frei!
Wieder ein Erdbeben in Japan .
Paris , 2. April. ( WTB.) Den Zeitungen wird aus Tokio berichtet, ein heftiges Erdbeben sei gestern vormittag gegen 6 Uhr in ganz Wesljapan verspürt worden, und zwar in den gleichen Gegenden, die Anfang März durch schwere Erdstöße verwüstet wurden. Die Bewohner feien panifartig geflüchtet. Berlufte an Menschenleben werden jedoch nicht gemeldet.
Antike Möbel bei Gerson.
Ein Salon
Die Firma Gerson führt uns in einer Möbelausstellung in die Zeit des 18. Jahrhunderts in Frankreich . Die Möbelkunft des damaligen Frankreich , die Formensprache französischer Königstile, galt von der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis in die neuere Zeit wiedererwachten Stilwillens als leuchtendes Vorbild. à la Louis XVI. , zierliche Damensekretärs aus Veilchenholz, all die zarten Schräntchen, Bitrinen, Kommodes Régence mit ihrer fapriufiösen, mannigfalten Art der Verarbeitung galten als der Inbegriff vornehmen Mobiliars. In tausendfachen Wiederholungen und allen möglichen Variationen wurden Kopien hergestellt. Natür= lich ging hierbei manch feine Nüancierung verloren, denn in der Kopie spiegelte sich der Geschmack der betreffenden Epoche und es waren in der Hauptsache die reich beladenen, goldverzierten Prunk möbel der großen Schlösser, die für die besten Schöpfungen gehalten und kopiert wurden. Die schlichten, zarten Möbel, deren Reiz in der Harmonie der Linienführung, der ungemein feinen, phantasievollen Ausführung bis in die kleinsten Details bestand, wurden ganz in den Hintergrund gedrängt. Und gerade sie wirken, äußerst apart und haben in mancher Beziehung oft jogar etwas Die AusGemeinsamies mit unserer Geschmacksrichtung von heute. stellung bietet in ihrer Reichhaltigkeit der Objekte viel Interessantes. Es handelt sich durchwegs um signierte Originale berühmter Meister thres Faches, teren tunstvolles Handwert sich durch Generationen
weiter vererbte. Ein Stück wahrhaft alter Kultur, das einem unwillkürlich Wateausche Malerei und Mozartsche Musik wieder erstehen läßt, mit all ihrem Zauber kapriziöser Lebendigkeit und Eine grelle Autohupe draußen stellt verwöhnter Lebensbejahung. uns flugs wieder auf feste Beine.