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Amerika   sendet keine Note- an Peking  .

Und verhandelt mit Kanton.

New gort, 9. April.  ( WIB.) Zu der Pariser Meldung, daß eine gemeinsame Proteff note der Mächte nach Peking  abgehen würde, erfährt die Affociated Preß" aus Washington, das Staatsdepartement lehne eine Bestätigung der Pariser Meldung ab. Es weise darauf hin, daß jedenfalls tein protest an die Petinger Regierung beabsichtigt sei. Die diplomatischen Ber­fretungen der Mächte würden zwar noch in Pefing beibehalten, aber hauptsächlich deshalb, weil Pefing von altersher als Hauptstadt Chinas   gelte. Seit jedoch die Kuomintang- Partei einen großen Teil Chinas   beherrscht, sei Peking   lediglich Hauptstadt der Nord­partei. Eine für ganz China   zuständige Zentralregierung egiffiere jeht nicht. Die Regierung der Vereinigten Staaten   versuche ebenso wie die übrigen Mächte mit den Autoritäten der Kuomintang- Partei, die die tatsächliche Gewalt inne hätten, zu verhandeln. Gegenfland diefer Berhandlungen fei lediglich die Sicherheit der amerika­ nischen   Bürger.

Tschangtfolins Ministerpräsident bleibt.

Peking  , 9. April.  ( Reuter.) Infolge der Durchsuchung der zur Sowjetbotschaft gehörenden Gebäude hat der zurückgetretene Ministerpräsident Wellington Rpo beschlossen, für den Augenblic die Amtsgeschäfte wieder zu übernehmen. Er hatte Freitag eine Besprechung mit Tschangtfolin, dem er empfahl, die bei der Durch. fuchung festgenommenen Berfonen durch ordentliche Gerichte aburteilen zu lassen. Tschangtfolin lehnte dies aber ab. Er soll die Absicht haben, die Gefangenen vor die Kriegsgerichte zu bringen.

Endlich Rechnungsprüfung.

Die verlegten Rechte des Reichstags! Nahezu genau ein Jahr, nachdem dem Reichstag die Haushaltsrechnung für 1924 zugegangen ist, wurde vor einigen Tagen im Ausschuß für die Rechnungsprüfung ernsthaft mit der Arbeit begonnen, die für die Kontrolle der Finanzgebarung der Regierung von größter Wichtigkeit ist.

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Abg. Simon Schwaben( Soz.) zeigte als Berichterstatter für die Haushaltsrechnungen, daß ebenso wie der Etat von 1924 so auch der inzwischen zur Mitprüfung eingegangene für 1925 in ganz erheblichem Umfange zur rechnerischen Kritit herausfordere. Er wies das an der Hand seiner eingehenden Nachprüfungen auch materiell nach. Genosse Heinig erörterte die Frage der Rechnungs­prüfung des Haushaltes an der Hand der Reichshaushaltsordnung. Er verlangte eine gutachtliche Aeußerung bes Rechnungshofes darüber, inwieweit bei ben Haushalts. rechnungen von 1924 und 1925 durch die Ministerien die Rechte des Reichstages verlegt oder nicht beachtet worden sind. Der Ausschuß nahm den sozialdemokratischen Antrag an, der den Rechnungshof ersucht, sich gutachtlich in der nächsten Sigung des Rechnungsausschusses darüber zu äußern, in wieweit die Reichshaushaltsordnung durch die Reichshaushalts­rechnungen 1924 und 1925 verlegt oder nicht beachtet worden ist!

Beiter nahm der Ausschuß einen sozialdemokratischen Antrag an, der verlangte, daß der Bericht und die Be­merkungen des Rechnungshofes zu den Haushaltsrechnungen 1924 und 1925 dem Reichstag bis zum 15. Juni dieses Jahres vorzulegen sind. Ein anderer sozialdemokratischer Antrag, der vom Reichsfinanzministerium verlangt, daß die Haushaltsrechnung für 1926 ipätestens bis zum 1. Ottober 1927 vorzulegen ist, wurde ebenfalls angenommen. Zum Schluß wurde noch die Ent­schließung des Berichterstatters, des Genossen Simon- Schwaben, an­genommen, die verlangt, daß außerplanmäßige und über= planmäßige Ausgaben überhaupt vermieden werden.

Berbote der Nationalsozialistischen   Arbeiterpartei. Außer dem bereits gemeldeten Verbote der Ortsgruppe Köln   der National fozialistischen Arbeiterpartei find noch aus Anlaß der Verkommniffe in Nastetten die Ortsgruppen Koblenz  , Niesdorf, Arendorf und Neuwied   verboten.

Versicherte Körperteile.

Der Maret- Brozeß lenft die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Bersicherung von Körperteilen, die allerdings meist von Künstlern ein­gegangen wird und nur in seltenen Fällen von Privatpersonen, wie im Falle Maret. Bei den Künstlern handelt es sich darum, diejenigen Körperteile zu versichern, mit denen sie ihren Lebensunterhalt ver dienen. So hatte bereits vor vielen Jahren der Violinvirtuose Kubelit feine rechte Hand in Höhe von 200 000 Mart versichert, sollte diese auf irgendeine Beise gebrauchsunfähig werden. Eine Verlegung seiner Hand, die ihn, wäre es auch nur für einen einzigen Abend, am Auf­treten verhinderte, würde die Gesellschaft zu einer Zahlung von 4000 Mart verpflichten. Er mußte dafür aber auch eine außer ordentlich hohe jährliche Prämie zahlen. In New York   hatte die Tänzerin Labronta ihre angeblich schönsten Beine der Welt mit 500 000 Mart und die Inhaberin des schönsten Rückens die Rückseite ihrer Persönlichkeit mit 200 000 Mart versichert, da diese beiden Künstlerinnen vielfach als Modell für Photographen und Maler be­nutzt werden und daraus ein großes Einkommen beziehen. Heut sind andere Summen an der Tagesordnung als in früheren Zeiten. Adelina Batti, vielleicht die größte Sängerin aller Zeiten, hatte auch ihren Rehlkopf versichert, allerdings nur mit der verhältnismäßig geringen Summe von 20 000 Mart. Da aber diese Summe für jeden Abend berechnet war, an dem sie nicht auftreten fonnte, so ist auch diefe Bersicherung recht hoch zu nennen. Ihr wurde übrigens biefe Summe nur zweimal in ihrem Leben ausgezahlt. Drei Aerzte wachten nämlich beständig über ihren Gesundheitszustand, insbesondere über die Gefundheit ihres Kehltopfes. Caruso hatte die gleiche Bersicherung abgeschlossen wie Adelina Patti  . Auch er ließ sich seinen Rehltopf ver­fichern, ba biefer feine einzige Einnahmequelle war, und sollte für den Fall, daß seine Stimme versagte, die schöne Summe von 500 000 Mart ausgezahlt erhalten. Kurz vor seinem Tode wurde die Summe fällig. Auch von berühmten Artisten, Seiltänzern, Jongleuren, Radfahrern wiffen wir, daß fie sich ihre Gliedmaßen, die sie zu ihrem Beruf brauchen, mit hohen Summen versichern lassen. Da aber all diese Künstler ihre Glieder notwendig brauchen, so ist es nicht anzunehmen, daß sie sich derselben mutwillig berauben werden, denn sie können durch die Bersicherungssumme niemals so viel verdienen, wie sie durch ihre Beschäftigung einnehmen.

Erftaufführungen der Woche. Sonnf.( 12 Uhr mittags) Neues Zbeater am 300: Spiegelgefecht". Dienst. Rammerspiele: Rodbogel. Sonnab. Deutsches Künstler Zb.: Standal in Amerita". Th. am Kurfürstendamm  : Die Kleine auf Besuch. 28 allnertb.: Auf der Sonnenseite".

Urania- Borträge, Mont.( 5, 7), Dienst., Mittw., Donnerst.( 5, 9) Sonnab., Sonnt., Mont.( 7, 9): Das Rätfel der Schöpfung". Freit.( 7): Goethes Christentum". Freit.( 9): oethes Stirb und erde". Sonnab, Sonnt., Mont.( 5): Die Perle bes Dsten. Mont., Dienst.( 7, 9). Mittw., Donnerst., Sonnab.( 7), Sonnt.( 9): Das rote Geheimnis". Dienst,( 7), Mittw.( 7, 9), Donnerst.( 7), Sonnab., Mont.( 9): Canada  , feine Bobeniaze und landwirtschaftlichen Möglichkeiten.

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Sumboldt- foch chule. Am 14., abends 8 Uhr, Dorotheenstraße 12, findet folgende Veranstaltung ftatt: Barfifal, ein Bühnenweigfest fpiel von R. Bagner. Dichtung und Musif erläutert. Gesangs, vorträge von Dr. B. Ulrich. Starten 0.75 und 1.- M.

Hier sollen 14000 Wohnungen entstehen!

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Das Südgelände von Schöneberg  , durch das ameris fanische Bauprojekt in den Vordergrund des öffentlichen Interesses gerückt, dehnt sich zwischen den Linien der Wannseebahn   im Westen und der Anhalter Bahn im Osten vom Sachsendamm bis nach Süd. ende. Eine einzige gepflasterte Straße durchschneidet das aus­gedehnte Gelände von Norden nach Süden: der Priesterweg. Schöne alte Raftanien begrenzen ihn auf beiden Seiten, seit furzem ist auch elektrische Straßenbeleuchtung eingeführt, die mit Rücksicht auf den zunehmenden Autoverkehr notwendig wurde. Zwischen dem lang. gestreckten 3 wölf- Apostel   Friedhof und dem Priesterweg liegt die weite Fläche des Dominicus Sportplages, der vor wenigen Jahren vom Schöneberger   Magistrat angelegt wurde. Modern gebaute Unterkunftsräume für die Sportbefliffenen, 3u schließen den prächtigen Platz gegen den Priesterweg ab. Gegenüber, schauerterrassen, an denen noch gearbeitet wird, und Schantstätten hinter hohen, ftacheldrahtbemehrten Blankenzäunen überrascht ein buntes Gemirr von ländlich- dürftigen Wirtschaftsgebäuden inmitten fleiner, vollgepfropfter Höfe: Fuhrgeschäfte, Biehstallungen, Molte reien, Lagerpläge, Kohlenhandlungen, Baugeschäfte, Speditionen, Schweineställe, Kneipen und embryonale industrielle Unterneh mungen, deren Befizer dem neuen Bauplan durchaus feindlich gegen überstehen und in ihm nur die Bernichtung zahlreicher tleiner Eristenzen fehen. Es folgen Laubenviertel, deren Namen fchöngemalte Tafeln verkünden: Auf die Schöneberger Alpen"( drei Meter über dem Sachsendamm) folgen die Kolonien Bergfrieden"," Alte Fischerhütte"," Sonnenbad"," Frohsinn", Spreewald", endlich die Kaninchenfarm Schöneberg   und der Pflanzerverein Einigkeit". anscheinend die Elite unter den Kolonien, denn seine Gärten sind von vorbildlicher Sauberkeit. Ueberall grünen die Stachelbeerbüsche, Primeln, Narzissen und Hyazinthen blühen, sauber gefalfte Obstbäumchen, über und über mit Knospen bedeckt, tragen zierliche Starfästen, in denen Finken und Sperlinge ihr Un­wesen treiben. Kleine Windmühlen, die da und dort besser ausgebaut sind und dann auch Wasser schöpfen müssen, fnarren im Winde. Längs der Laubengassen sind in fleinen Abständen Bumpen auf. gestellt, die gleichzeitig vom hohen Laubenporstand zum Affichieren

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Explosionsunglück in der Dirksenstraße.

Zwei Arbeiter lebensgefährlich verletzt.

Eine folgenschwere Explosion, bei der zwei Arbeiter lebens­gefährliche Verlegungen davontrugen, ereignete fich heute vormittag gegen 49 Uhr in den Kühlanlagen der Pommerschen   Meiereien in der Dirksenstr. 26/27. Mehrere Räume wurden durch die Gewalt des Luftdruces völlig zerstört.

In der Dirksenstr. 26/27 sind die Lager- und Kühlräume der Pommerschen   Meiereien, die zum Teil in den hierzu aus­gebauten Kellereien liegen. Gegen% 49 Uhr erfolgte in der Kühl­anlage plötzlich eine heftige Explosion. Durch den Luftdrud stürzten unter startem Gelöfe die starten Mauern und die Dede ein, die gesamte Maschinenanlage unter sich begrabend. Der Drud pflanzte sich auf den Rebenraum fort und brachte auch hier die Mauern zum Einsturz. Zwei hier beschäftigte Arbeiter, Franz Böse aus der Kopernikusstraße und Hermann Schulz aus der Dirtjenstraße. tonnten sich nicht mehr in Sicherheit bringen und wurden unter den. Mauer und Maschinentrümmern begraben. Die Feuerwehr rüdte alsbald mit mehreren Löschzügen unter Leitung des Berliner   Oberbrandirettors Gempp an. Mit größter Borsicht begaben sich die Feuerwehrbeamten an den Explosionsherd, da wegen des starken Gasgeruches eine Wiederholung einer Explosion befürchtet werden mußte. Die beiden Arbeiter, die schwere Brandwunden und innere Verlegungen erlitten hatten, wurden durch die Feuerwehr in bewußtlosem Zustande in das Krankenhaus am Friedrichshain   ges schafft. Die Feuerwehr nahm die Aufräumungsarbeiten vor und suchte genaue Feststellungen über die Ursache der Explosion mit ihren außerordentlich schweren Folgen zu ermitteln. Nach den bisherigen Feststellungen scheint es sich um eine Gaserplosion zu handeln. In der Dirtfenstraße werden gegenwärtig Schachtarbeiten für die im Bau befindliche Untergrundbahn ausgeführt. Bermutlich ist durch eine Unvorsichtigkeit ein Basrohr beschädigt worden, so daß der Leitung große Mengen Gas entströmten, die sich in der Rühlanlage der Molkereifirma ansammelten. Wie die Gafe zur Ent zündung tommen fonnten, bedarf noch der Aufklärung. Bon anderer Seite wird auf das Vorhandensein von gefüllten Breßlufte flaschen hingewiesen, die möglicherweise die Explosion verursacht haben. Dagegen spricht allerdings der Umfang des Unglücks, so baß die Annahme einer Gasexplosion den Tatsachen mehr entspricht. Während der Aufräumungsarbeiten erschien der Berliner Polizei präsident Genoffe 3örgie bel persönlich an der Unfallstelle. Da Die Hausfundamente schwer beschädigt sind, werden A b steifungen vorgenommen werden müssen, um einen eventuellen Hauseinsturz zu verhüten.

In der Arbeitsgemeinschaft Ulap in der Invalidenstraße ereignete sich heute vormittag ein schwerer Unfall. Der 35jährige Schacht­meister Reinhold T. wurde pon von einem umstürzenden mehrere Zentner schweren Eisenträger im Rücken so schwer verlegt, daß er bewußtlos zusammenbrach. Man schaffte den Berunglückten in das Moabiter Krankenhaus, wo eine schwere Rüd gratverlegung festgestellt wurde. Sein Befinden gibt zu Besorgnissen Anlaß.

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seiner Erlässe und Verordnungen benutzt werden. Inmitten dieses Laubenfriedens liegt der neue St. Matthäi- Kirchhof mit seinen epheuübersponnenen Gräbern, ringsherum in naturnotwen bigem Zusammenhang Grabmonumentenhandlung, Kneipe und Gärtnerei. Die Luft ist erfüllt vom Krähen der Hähne. Ziegen medern und Katzen schleichen über den Weg. Dort hadt ein alter Kolonist Holz und hier fünden eifrige Hammerschläge von der guten Absicht des Laubenbesizers, seine Billa  " aufs schönste für die Sommersaison herzurichten. In diese ländliche Idylle mischt sich das Kreischen der zahlreichen Fern- und Vorortzüge, die Tag für Tag die Peripherie des Südgeländes beleben. Drohend umflammern gewaltige Gasbehälter, rauchende Kühler, Türme und industrielle Hochbauten aller Art dieses Restchen Erde, deffen Bebauung schon so eifrig diskutiert wird.

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Der Magistrat Berlin   hat sich heute in eingehender Beratung mit dem Angebot der Firma Shapman u. Co., New Yort, auf Erbauung von rund 14 400 Wohnungen beschäftigt und den Beschluß gefaßt, diesen wie anderen Angeboten, die der Stadt in­zwischen von dritter Seite zugeleitet worden sind, grundsäßlich näherzutreten, vorausgesetzt, daß über den Mietstreit über die Ausstattung der Wohnungen und über den Bebauungsplan eine Einigung zwischen der Stadt Berlin   und den Verhandlungs­gegnern möglich ist. Es wurde auch sehr eingehend über die Frage gesprochen, ob das Risiko, das die Stadt durch die Abpachtung der Wohnungen trägt, nicht auf anderer Grundlage, zum Beispiel durch Einschaltung einer Berwaltungsgesell= fchaft, abgenommen werden fönne. In Vertretung von Stadtrat Buzzfy wurde Stadtbaurat Dr. Wagner mit der Führung der weiteren Verhandlungen beauftragt und außerdem ein Ausschuß Buzin, Stadtfämmerer Dr. Lange, Stadtrat Kaß und Stadtrat eingefeßt, bestehend aus: Stadtbaurat Dr.- Ing. Wagner, Stadtrat Dr. Richter, der die Beschlußfaffung des Magistrats vorzu­bereiten hat.

meine Frau erstochen!" Ein Zeitungsträger, der das hörte, benachrichtigte das 107. Revier und Schuck selbst sette das Ueberfall­tommando in Kenntnis und ging dann wieder in seine Wohnung. Die Beamten fanden die Frau schmer verlegt daliegen, brachten fie nach dem Krankenhaus am Urban und nahmen den Mann fest.

Einsturz eines Funkturmes.

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Beim Bau der Rundfunkstation Zeesen  . Beim Bau der neuen Rundfunkstation Beesen bei Königsmusterhausen, die die größte Europas   werden soll, hat sich, fall ereignet. Nachdem einer der beiden Sendetürme bereits fer­wie erst jetzt befannt wird, in der Nacht zum Donnerstag ein 11 n- liggeftellt war, wurde vor etwa acht Tagen mit dem Bau des zwei­Konstruktion war in ben legten Tagen bis zu etwa 40 meter ten Mastes, der 210 meter hoch werden soll, begonnen. Höhe gediehen, und durch provisorische Vorspannungen gesichert. Aus nicht aufgeflärter Ursache hat sich eine dieser Abspannungen herausgezogen, so daß der Mast bei dem in der Nacht vom Mitt­moch zum Donnerstag herrschenden starken Wind nachgab und schließlich einstürzte, ohne daß dabei Menschen zu Schaden ge­tommen find. Die Fertigstellung des Turmes verzögert sich dadurch um etwa drei Wochen, doch foll troßdem die neue Sendeanlage noch zur vorgesehenen Zeit dem Verkehr übergeben werden.

Die Hochbahn als städtischer Befih.

In Ergänzung unseres heutigen Berichts über die General. versammlung der hochbahn teilen wir noch mit:

Die Beschlüsse dieser Generalversammlung bilden nur die praf. tische Auswirkung der von den städtischen Körperschaften be­schlossenen und bereits durchgeführten Bereinheitlichung des  Berliner Berkehrs. Die Stadt befißt die Mehrheit des insgesamt 170 millionen betragenden Aktienkapitals. Die über­wiegende Mehrzahl der übrigen Aktien ist gegen verzinsliche Zertifikate der Stadt   Berlin eingetauscht worden, ohne daß dadurch diefen Attionären ihr Recht als Aftionäre genommen worden wäre. Mureinkleiner Teil der Aftien( 8-9 Millionen) ist nicht ein­getauscht worden, und diese Aktionäre sehen nun nachträglich ein, daß fie fich bei ihrer Weigerung verfpetuliert haben. Daher die. Opposition.

Die Vertreter des städtischen Attienbefizes haben, geftüßt auf ihre hrheit und unterstützt von den Zertifikatsinhabern, in der Generalversammlung dem Aufsichtsrat eine neue Gestalt gegeben, indem sie sämtliche städtischen Mitglieder des Aufsichts­rats der Straßenbahn( 4 Magistratsmitglieder, 8 Stadtver. Damit ist der erste Schritt auf dem Wege zur Vereinheit. ordnete) in den Aufsichtsrat der Hochbahn hinzuwählten. ichung auch der Aufsichtsräte getan.

folgen.

Die Aboag wird

Borderhand bleiben allerdings die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrats der Hochbahn auch noch in ihrem Amt und scheiden dann turnusgemäß aus. Sum Borsigenden des Aufsichtsrats wurde unser Genoffe Stadtrat Reuter gewählt, zum Stellvertreter der bisherige Vorsitzende Geheimrat Stein hal

zu

Als

Wenn also die Hochbahn heute, auch formell noch nicht als Eine blutige Eifersuchtstragödie spielte sich heute morgen um rein fommunales Unternehmen angesprochen werden fann, so gliedert 6 Uhr in dem Hause Naunynstraße 66 ab. Hier wohnt seit sie sich doch tatsächlich bereits in das große Nezz aller einheitlich langer Zeit der 40jährige Kutscher Robert Schuc im Keller des verwaltenden städtischen Verkehrsunternehmungen ein. Seitenflügels zusammen mit einer 39 Jahre alten Luise Meier äußeres Beichen dieser Einheitlichkeit besteht der sog. Gemein. und einer Tochter. Zwischen dem Paare tam es öfter zu Eifersuchtschaftsausschuß, der sich im wesentlichen is den städti. auftritten, weil Frau Meier oft allein ausging. Als sie heute morgen schen Bertretern aller drei Berfersunterneh. um 6 Uhr von einem solchen Ausgang heimfehrte, fam es zu einer mungen zusammensetzt und olle zentralen Fragen des Ber. In großer Erregung griff Schud liner Berkehrs berät. heftigen Auseinandersetzung. schließlich zum Messer und stieß es seiner Geliebten in ben Unterleib, so daß sie zusammenbrach. Als er jah, was er ant­gerichtet hatte, lief er auf die Straße hinaus und schrie ,, ich habe

Volt und Zeit", unfere illustrierte Wochenschrift, liegt ber heutigen Postauflage bei.