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Konkurrenten der Amerikaner. Wohnungsbauangebote auch von deutschen Unter­Unternehmern.

Nachdem der Magistrat in seiner gestrigen außerordentlichen Sigung beschlossen hat, dem Angebot der Firma Shap= man, New Yo rf, grundsätzlich näherzutreten, werden die Verhand­lungen über die Einzelheiten des Projekts weitergeführt, da sowohl der Magistrat wie auch das Konsortium möglichst schnell zu einem Ergebnis zu gelangen wünscht. Neben dem Vorschlag des ameri tanischen Konsortiums liegen dem Magistrat jetzt auch drei deutsche Angebote vor, in denen die Ansicht vertreten wird, daß es auch deutschen Gesellschaften durchaus mögleich sein würde, das von den Amerikanern angeregte Bauvorhaben mit deutschem Gelde zur Ausführung zu bringen. Der Magistrat wird auch diesen drei Angeboten näher treten und wird prüfen, inwieweit sie zur Grundlage für Verhandlungen ge­macht werden können. Nach den bisherigen Ergebnissen der Ver: handlung liegen die Fristen, in denen die Wohnungen in den Befis der Stadt übergehen sollen, zwischen 15 und 28 Jahren, ein end­gültiger Vorschlag ist aber bisher noch nicht gemacht worden.

Rechtsanwalt von eigenen Gnaden.

Sein Arbeitgeber war mit ihm zufrieden. Der Angeklagte will Ebert heißen, aber alles ist an diesem Menschen zweifelhaft, sein Geburtsjahr, sein Geburtsort, ja, selbst sein Name. Bald ist er verheiratet, bald ledig, bald hat er zwei, bald hat er sechs Kinder. Das einzige, was unzweifelhaft richtig, ist sein Strafregister: seine Fingerabdrüde liefern hier den un­trüglichen Beweis, daß er und niemand anders die sechs Borstrafen wegen Urtundenfälschung, Betrug, Amtsanmaßung und dergleichen mehr hinter sich hat.

Als er sich in Berlin bei einer Firma um Stellung bewarb, hieß es in seinem Lebenslauf, er habe in Heidelberg und München studiert und sei in Breslau zum Dr. jur. promoviert. Seit 1911 sei er Rechtsanwalt, dann Hauptmann der Reserve im Kriege gewesen; im Jahre 1922 aus der russischen Gefangenschaft zurüd gefehrt und als Synditus beschäftigt gewesen. Dieses Bewerbungs schreiben ist die Niederschrift eines Wunschtraumes. Und die Wirk. lichteit? Vor Gericht zeigte sie folgendes Gesicht: In Grünberg geboren und dafelbst die Voltsschule besucht, bis zum 18. Lebens­jahr Schreiber, 14 Jahre beim Militär als Zahlmeister, dann bei der Domänen und Forstverwaltung der Regierung in Bosen und bei der Gerichtsschreiberei des Landgerichts Posen beschäftigt, zwischendurch nerventrant. Im Jahre 1914 die erste Strafe wegen Urfundenfälschung. Was hat ihn diesmal vor das Schöffengericht Wedding geführt? Die Anklage lautet auf Er presiung, Amtsanmaßung, intellektuelle Ur. tundenfälschung. Der Beruf des Anwalts hatte es ihm an­getan. Er legte sich sogar ein Schild zu, vertrat Interessen ver­schiedener Leute, trat auch im Gericht auf. Das Schidjal ereilte ihn aber, als er in einer befreundeten Familie den Freier spielen wollte. Man schöpfte hier Berdacht, daß er weder Rechtsanwalt noch Dottor sei. Man forschte nach. Die Folge mar ein Brief an die Anwalts­fammer, die Strafanzeige erstattete. So erschien er wieder einmal vor seinen Richtern. Das Eigentümlichste war aber, daß sein Arbeit geber, bei dem er ein halbes Jahr lang Mahnungen und ähnliche fleine juristische Sachen zu bearbeiten hatte, ihm nicht nur ein vor. zügliches Zeugnis ausstellte, sondern sich sogar bereit erklärte, ihn wieder zu fich zu nehmen. Die Sachverständigen Profeffor Strauch und Dr. Bürger erklärten den Angeklagten für einen schweren Hysteriter, dem fein Wort zu glauben sei; er lüge aus purer Lust am Fabulieren. Rechtsanwalt Dr. Fren, der sich für seinen

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Kollegen jehr warm ins Seug fegte, melnite, baß er einen derartig| Die nene Straßenbahnverbindung mit Spandan. uneigennüßigen Anwalt noch nie getroffen habe. Eine Strafe von drei Monaten Gefängnis ber Staatsanwalt hatte 8 Monate Die Arbeiten an der neuen Straßenbahnlinie Reichstanzler­beantragt dürfte genügen. Das Gericht erkannte auf 3 Monate plaB- Heerstraße- Spandau - a tenfelde sind soweit fortge­eine Woche Gefängnis unter Anrechnung von 10 Wochen unter: Schritten, daß die neue Straßenbahnlinie bereits am Mittwoch, fuchungshaft. Er wurde auch sofort aus der Haft entlassen. 18. April, eröffnet werden wird. Die Linie 75 wird von diesem Zeitpunkt an finngemäß über die Heerstraße- Pichelsdorf nach Spandau - Hatenfelde verlängert. Die Wagen werden in der Regel elsviertelstündlich verfehren. Der gleichzeitig geschaffene Anschluß für das Stadion und die Rennbahn Grunewald wird nur bei Bedarf in Betrieb genommen werden. Diese neue Straßenbahnverbindung im Buge der Heerstraße stellt eine wesentliche Berkehrsverbesserung gerade in diesem als Wohnviertel immer beliebter werdenden Teil Berlins dar und wird während der Osterfeiertage bereits auch ihre Bedeutung für den westlichen Ausflugsverkehr erweisen. Motorbootstationen am Landwehrkanal.

Krieg den Fliegen!

Gesundheitswoche" auf dem Lande.

lehrung plant für diesen Sommer eine hauptsächlich an Der Reichsausschuß für hygienische Bolts be die Landbevölkerung( ich richtende Beran ft a 1- tung, ähnlich der Gesundheitswoche, die im vorigen Jahr in den Städten veranstaltet wurde. Man will die Bewohner der Dörfer und der Kleinstädte eindringlich auf die Fliegenplage hinweisen, die mehr als mur eine Blage ist und zu einer Merkblätter, Borträge, Filme sollen in den Dienst dieses Fliegen Quelle der Gefahr für die Gesundheit werden tann. feldzuges gestellt werden, der in der zweiten Hälfte des Juni statt finden wird. Schulen, Bresse und Rundfunt sollen dabei mitwirten. Diese Gesundheitswoche wird die Bevölkerung ländlicher Gebiete belehren, daß die Fliegenplage, die als unvermeidliche Begleit­erscheinung der Biehzucht gilt, durch geeignete Borteh= rungen eingedammt merben tann. Sie muß eingedämmt werden, weil die Fliegen durch lebertragung von Krant. heiten gefährlich find. Bei diesem Fliegenfeldzug wird sich auch Gelegenheit bieten, Aufklärung zu verbreiten über hygienisch einwandfreie Einrichtung und Behandlung der Ställe, der Dungstätten, der Aborte, aber auch über die Hygiene der Wohnungen und der Nahrungs= mittel, besonders ber Milch. In einer Konferenz, die vom Reichsausschuß für Boltsbelehrung zur Besprechung des Blanes einberufen worden war, fagten Bertreter einer Reihe von Organi fationen, die der Gesundheitspflege bienen, Unterstügung zu. Auch ein Vertreter des Hauptverbandes deutscher Krantentassen äußerte sich zustimmend. Ein Fliegenfeldzug wäre übrigens selbst für Berlin nicht ganz unnötig, denn auch hier gibt es in den Außenbezirten noch viele Biehhaltungen und Gewerbebetriebe, die manchmal der Nachbarschaft sich durch eine Fliegenplage sehr un­angenehm bemerkbar machen.

bmad

Der Landwehrkanal wird nunmehr, nachdem verschiedene Pläne immer wieder gescheitert waren, mit Beginn dieses Frühjahres dem der Berfehr mit größeren Motorbooten einer an der Oberspree an­Personenschiffspertehr erschlossen werden, und zwar ist fäffigen Reederei nach den bekannten Ausflugsorten an den Wasser­ftraßen im Osten und Westen Berlins vorgesehen. Zu diesem Zweck sind an der Rottbuser, Belle- Alliance, Potsdamer und Charlotten­ burger Brücke dieser Tage Anlegestellen geschaffen worden.

Hufeland- Hospital. Das Friedrich Wilhelm Hospi­tal an der Ede der Prenzlauer Allee und der Fröbelstraße soll zirksamtes Prenzlauer Berg folgend, der Magistrat beschlossen. Die fünftig Hufeland- Hospital heißen. So hat, einer Anregung des Be­" enderung ist nötig geworden, weil das Friedrich- Wilhelm- Hospital in der Fröbelstraße oft mit dem Friedrich- Wilhelm- Hospital in der Balisadenstraße verwechselt wurde. Hufeland war ein berühm­ter Arzt, der von 1762 bis 1836 lebte. In Berlin hatte er an der Charité ben Poſten eines erſten Arztes und später an der Universität feine Makrobiotit oder die Kunst, das menschliche Leben zu ver­eine Professur. Bon seinen Schriften ist wohl am bekanntesten fängern".

Arbeiter- Radioklub. Die Gruppe Friedrichshain veranstaltet heute, Sonntag, im Lokal Friedenstr. 61 eine Bastelausstellung. Bahlreicher Besuch erbeten!

Die pädagogische und fünstlerische Ausstellung in der Aufbau­schule des Staiser- Friedrich- Realgymnasiums, Neukölln, Kaiser- Friedrich­Straße, ift am Sonntag von 11-1 Uhr, am Montag und Donnerstag nächster Boche von 3-8 Uhr geöffnet.

Reichsbunb ber Kriegsbeschäbigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinter. bliebenen. Beziel Lichtenberg: Mitgliederversammlung Dienstag, 12. April, Urwahl der Delegierten zum 7% Uhr, im Cecilien- Enzeum, Rathausste. 8. Bundestag. Bortrag des Rameraden Gustav Schwarz über: Die Einstellung der Kriegsopfer zur Staatsform und zum Friedensgedanken.

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Nächste Theatervorstellung am Sonntag, dem 17. April( Ostersonntag), nachmittags 8 Uhr, im Theater ber Boltsbühne am Bülomplag. Zur Ausführung gelangt Faust", der Nicht nur Beratung, sondern auch Behandlung! Tragödie erster Teil, von Goethe. Preis der Karte einschließlich Theater­Eine Bersammlung der Arbeitsgemeinschaft sozialgettel und Garderobe 1,20 M. Starten find in allen bekannten Verkaufs­demokratischer Aerate beschäftigte sich dieser Tage mit den stellen zu haben. Aufgaben der städtischen Fürsorgestellen. Genoffe Geheimrat Rabenow, der als Schöpfer wichtiger Zweige der Fürsorge in Schöneberg zu einem Urteile besonders berufen ist, er­örterte die für die ratsuchende Bevölkerung entscheidende Frage, ob in den Fürsorgestellen über die dort gewährte Beratung und Betreuung der Kranten und Stellung der Krankheitsdiagnose hinaus Behandlung getrieben werden dürfe. Am Mittwoch, den 6. April, batten in ber Sigung der Medizinischen Gesellschaft durch das rigorose Borgehen bes Bor. figenden sowohl unsere Genossen wie auch verschiedene bürger. liche Kommunalärzte das Wort zu diesem Thema nicht nehmen tönnen, um ihren Standpunkt, daß auch ärztliche Behandlung un­bedingt gewährt werden müsse, zum Ausdruck zu bringen. Es ge langte folgende Resolution zur Annahme: Die Arbeitsgemeinschaft jozialdemokratischer Aerzte spricht ihr tiefstes Bedauern aus, daß der Borsigende der Berliner Medizinischen Gesellschaft unter Zustimmung eines großen Teils ihrer Mitglieder bie freie Aussprache über die Aufgaben der Fürsorgestellen unterbunden hat. Gerade die Berliner Medizinische Gesellschaft als eine wissenschaftliche Gesellschaft hätte die Pflicht, die Belange der Boltsgesundheit zu fördern ohne Rüd­ficht auf die wirtschaftlichen Interessen der Aerzte."

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin und Umgegend ( Nachdr. verb.). Ziemlich beiter, ohne nennenswerte Regenfälle. Temperg Turen am Zage etwas höher. Für Deutschland: Südwestbeutschland startere Bewölkung und strichweise leichte Regenfälle. Im übrigen Deutsch­ land ziemlich beiter. Temperaturen durchschnittlich etwas höher.

Mufitaufträge

übergibt man nur dem Nachweis des Deutschen Mufiterverbandes, Berlin, Rom­mandantenftr. 63,64. Dönhoff 3277-78. Geschäftszelt 9-5, Gonntags 10-2 Uhr. Auf Wunsch: Bertreterbesuch.

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