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Großer Banderolenbetrug aufgedeckt.

Zahlreiche Verhaftungen.

Ein riesiger Betrug mit Zigarettenbanderolen, wie er in diesem Umfang in der deutschen Kriminalgeschichte wohl keinen Vorgänger hat, fonnte durch gemeinsame Tätigkeit der Zollfahndungsstellen und der Strafverfolgungsbehörden in seinen Grundzügen aufgedeckt werden und nimmt jetzt auf Grund der angestellten Ermittlungen immer größeren, vorläufig nod, nicht absehbaren Umfang an

Die Affäre, die in der Hauptsache die Zollbehörden in Berlin , Hamburg und Köln bzw. auch die Gerichte in diesen Etädten beschäf­

tigt, nahm ihren Ausgangspunkt in den Nachforschungen, die wegen umfangreicher Fälschungen der Zigarettenmarke Over­stolz von der Firma Haus Neuerburg angestellt worden waren.

Solche Fälschungen gangbarer Zigarettenmarken find an und für sich an der Tagesordnung, und von diesen Betrügereien merden fast alle befannten Zigarettenfabrifen in Mitleidenschaft gezogen. In diesem Fall entdeckte man jedoch bei der Aushebung mehrerer Fälscher­betriebe in Berlin wie in Westdeutschland und Hamburg , daß nicht mur mit falschen Zigaretten der genannten Marke, fondern auch mit gefälschten Banderolen gearbeitet worden war. Die weiteren Er

mittelungen führten zunächst zur Verhaftung eines gewiffen Giré cus Aachen, der sich mit dem Vertrieb gefälschter Zigarettenbande rolen befaßte, und bald danach kam man auch in Berlin dem Treiben dieser Banderolenschieber auf die Spur. So wurde ein gewisser Aratauer, der früher die gutgehende 3igarettenfabri? Dota besaß, sowie auch der Leiter der Zigarettenfabrik Desnoli, Jungermann, und einer seiner Angestellten namens Bur­stein festgenommen. Soweit der Vertrieb der gefälschten Bande­rolen in Frage fommt, ist noch eine ganze Reihe von Haupttätern Müchtig. Von Köln aus werden zwei Zigarettenfabrikanten, der Frühere Inhaber der Fabrik ,, Haus Norded", Peter Brüll, und Der Inhaber der Firma Willfa, Willi Katti, gesucht, die wahr scheinlich nach Belgien geflüchtet sind. Die Berliner Behörden fahnden nach einem gewissen David Balsam, von dem Siré die falschen Banderolen gekauft haben will. Alle Ermittelungen nach dem eigentlichen Urheber dieser Banderolenfälschungen find jedoch bisher vergeblich gewesen, wenngleich mehrere aus­sichtsreiche Spuren verfolgt werden. Man rechnet mit dem Vor­handensein einer großen Geheimdruckerei, die die Falsifikate seit geraumer Zeit in großen Mengen herstellt und durch eine jetzt wohl erst zum Teil aufgedeckte Vertriebsorganisation an ben Mann bringt. Eine kleinere Fälscherwerfstatt, die in Wiesbaden ausgehoben wurde, stand vielleicht mit dieser Affäre in Verbindung, war aber feinesfalls der Hauptsitz der Fälscher, durch deren Tätigkeit das Reich um vorläufig noch nicht abfehbare Millionenbeträge geschädigt wurde. Die Tatsache, daß diese Fälschungen so überaus geschickt vorgenommen wurden, ist immerhin erklärlich, wenn man bedenkt, daß die Reichsdruckerei während der Inflation rund 30 000 Personen im Druck von Geld und anderen Wertzeichen anlernen mußte, um dem Bedarf in Papier millionen, milliarden und-billionen zu genügen.

Zur Erhöhung der Hauszinssteuer. Der Landtag hat, wie mitgeteilt, die Erhöhung der Hausgins Steuer von 1000 Proz. auf 1200 Pro3. mit Wirkung vom 1. April 1927 ab beschlossen. Allgemein ist also an Stelle des zehnfachen Be­trages der Grundvermögenssteuer das zwölffache zu zahlen. Die Anträge auf Stundung mit dem Ziele auf Niederschlagung für die auf die Wohnungen Minderbemittelter entfallenden Haus zinssteueranteile find, falls sie wegen der zu erwartenden Erhöhung Der Steuer bisher zurückgehalten worden sind, vom Hauseigentümer fegt bei den Steuerfaffen einzureichen. Eine Einreichung durch den wtieter ift nicht zuläffig. Bu ben Stundungsanträgen find die von der Stadt herausgegebenen Antragsformulare zu benutzen. Die An­tragsformulare fönnen von dem Mieter von den Steuerfaffen in Empfang genommen werden. Für Sozialrentner, Kleinrentner, Erwerbslose, Kriegsbeschädigte sind diese Antragsformulare mit Mittellosigkeitsbescheinigungen verbunden, die von den Stellen aus­gestellt werden, die die Unterstützung zahlen. Der auf die Woh. nung eines Mieters entfallende auszins steuer. anteil errechnet sich nach der Formel: Hauszinssteuer der Woh nung verhält sich zur Friedensmiete der Wohnung, wie die Haus zinssteuer des Hauses zur Friedensmiete des Hauses. Die Berech nung des Hauszinssteueranteils nach Prozenten zur Friedensmiete ift unzulässig. Auch für solche Räume, für die die Miete. frei ver­einbart ist, errechnet sich der Hauszinssteueranteil nach der Friedens­miete.

Beispiel:

Friedensmiete des Hauses Hauszinssteuer des Hauses Friedensmiete des Raumes. Bertraglich vereinbarte Miete Hauszinssteuer der Wohnung

230X100

Ausrechnung:

500 M. 230" 100

120 ?

50= 250X100= 23000: 500-46 M. Hauszinssteueranteil. Soweit der Mieter dem Hauseigentümer einen Antrag auf Stundung der Hauszinssteuer mit dem Ziele auf Niederschlagung abgegeben hat, ist dieser verpflichtet, den Antrag an die Steuerkaffe weiterzugeben. Ueber die Gewährung oder Ablehnung der Stundung geht dem Hauseigentümer jedesmal ein Bescheid zu. Von diesem Bescheid hat der Hauseigentümer dem Mieter Kenntnis zu geben. Die übergroße Anzahl der Stundungsanträge fann es mit sich bringen, daß in der Bearbeitung eine Berzögerung eintritt. Hier. durch können aber irgendwelche Nachteile oder Weiterungen sowohl für die Vermieter als auch für die Mieter nicht entstehen, denn bis gur Entscheidung über diese Stundungsanträge werden wegen der Steuerbeträge, für die Stundung beantragt ist, meder Mahnungen noch Zwangsbeitreibungen vorgenommen werden. Soweit Stun dungsanträge nicht gestellt sind, muß die Steuer an die Steuertasse bis zum 16. April 1927( der Fälligkeitstag 15. April fällt auf einen Feiertag) gezahlt werden.

Mieterfreuden."

Ein Zusammenstoß zwischen Hauswirtin und Mieterin, der sich vor längerer Zeit in Charlottenburg im Hause Witteben straße 39 ereignete, wurde vor dem Landgericht III( Straf­tammer 5) in einer Berufungsverhandlung erörtert. Frau Luise Stellmacher, Chefrau des Hauseigentümers, war auf die Klage eines in dem Hause wohnenden Herrn 3iefde vom Amtsgericht Charlottenburg wegen tätlicher Beleidigung der Frau Siesche zu 30 Mart Geldstrafe verurteilt worden. Das war der Hauswirtsgattin noch zu viel und sie erwartete nun von der Berufungsinstanz ein günstigeres Urteil und sogar die Freisprechung.

In der erneuten Beweiserhebung befundete die als Zeugin ver nommene Frau 3iesche, fie habe in der Stellmacherschen Wohnung bei der Zahlung des für die Warmwafferlieferung zu entrichtenden Rofsgeldes einen Abzug wegen Lieferungsunterbrechung machen wollen und sei deshalb von der aufbraufenden Frau Stellmacher mit beiden Händen am Arm gepackt und zu Boden gestoßen worden. Sie habe sich dann zur Flurtür geschleppt und habe dort lange gelegen, bis eine auf ihre Hilferufe hinzukommende Hausbewohnerin ihr beistand und sie in ihre Wohnung brachte. Eine bei dem Auftritt anwesende Tochter der Frau Stellmacher habe obendrein ihre Freude darüber geäußert, und auch der erst später eintreffende Herr Stellmacher habe noch Borte des Spottes für fie gehabt. Bei dem Fall habe sie, die ohnedies mit einem Krampf­aberleiden geplagt fel, eine Beschädigung am Bein erfitten, so daß din reichlicher Bluterguß auftrat. Sie fel aber auch durch den ganzen Auftritt so schwer mitgenommen werden, daß fie lange Beit noch an den Nachwirtungen zu tragen hatte. Eine Hausbewohnerin Ichilberte bem Gericht, wie sie Frau Bielche fand, fie aufhob und weg.

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I führte. Sie wollte auch erzählen, in welchem Tone Herr Stellmacher sich geäußert habe. Aber Herr Stellmacher, der in der Ge­richtsverhandlung als Beiftand feiner angeflagten Frau neben dem

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Berteidiger mitwirkte, verbat sich Beleidigungen. Er werde, fagte er empört, so hingestellt, wie wenn er ein Prolet ersten Ranges" fei. Eine andere Hausbewohnerin schilderte, wie sie die in ihre Wohnung gebrachte Frau Ziesche ganz erschöpft und fassungslos vorgefunden habe. Ein Hausbewohner befundete, er habe Frau Ziesche sogleich nach dem Zusammenstoß in der geöffneten Flurtür der Stellmacherschen Wohnung auf der Schwelle sigen sehen.| Bei dem noch fortdauernden Wortwechsel zwischen ihr und Frau Stellmacher habe die Tochter gelacht. Nach der Darstellung der angeklagten Frau Stellmacher und ihrer ohne Eid vernommenen Tochter wäre Frau Ziesche nur aus der Wohnung gewiesen worden und dabei zu Fall gekommen.

machen, daß Frau Ziesche durch ungehöriges Benehmen die Wirtin Die Bemühungen des Verteidigers der Angeklagten, glaubhaft zu gereizt und sogar Hausfriedensbruch begangen habe, waren erfolglos. Das Urteil lautete auf Verwerfung der Berufung, so daß es bei den 30 Mart Geldstrafe bleibt. Frau Stellmacher fei nicht berechtigt gewesen, Frau Ziesche hinauszu­weisen. Diese sei ja in die Wohnung gekommen, um Kofsgeld zu zahlen. Sie fei aber sogleich bei der ersten Aufforderung, die Wohnung zu verlassen, angepadt und gestoßen worden. Daß fie hinfallen und fich verlegen sollte, sei wohl nicht beabsichtigt bewesen. werden müsse. Die vom Amtsgericht über Frau Stellmacher ver­Aber zweifellos liege tätliche Beleidigung vor, die bestraft hängte Geldstrafe von 30 Mart sei nicht zu hoch

Der Anti- Syllabus".

Und die übereifrige Staatsanwaltschaft. Die Anklagebehörde fann bekanntlich über Arbeitsmangel nicht flagen, und doch vergeudet sie ihre Kräfte an untauglichen Objekten. Die Folge davon sind unter Umständen recht seltsame Anlagen. Beschimpfung der Einrichtung der fatholischen Mutet es nicht recht eigenartig an, wenn sie im Jahre 1926 die Kirche in einem Gedicht erblickt, das sieben Jahre hindurch unbehelligt verbreitet werden konnte?

Das war aber der Tatbestand der gestrigen Gerichtsverhand­lung vor dem Schöffengericht Berlin- Schöneberg. Da ist in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Gedicht Anti­Syllabus" erschienen eine Streitschrift gegen die Sammlung verbotener Schriften des Papsttums. Der fünstlerische Wert diefes Produktes mag dahingestellt bleiben; inhaltlich trifft das Gedicht aber den Nagel auf den Kopf. Nachdem sich das Gedicht mit den Lehrfäßen der Kirche beschäftigt hat, wobei auch die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria nicht besonders glimpflich davon­tommt, fragt es: Und mit solchem abgelegten, tollen Unrat aller­Herz? Heute, wo ein mächtig Wissen in der Welt emporgeblüht?" wärts wagt ihr heut noch zu verpesten unserer Kinder Geist und Eine zeitgemäße Frage in einem Augenblic, wo die weltliche Schule durch das zu erwartende neue flerifale Schulgesetz aufs ärgste bedroht erscheint. Die Staatsanwaltschaft hat aber in der Gloffierung der Lehre von der Empfängnis der heiligen Jungfrau und in manchen anderen Dingen, im ganzen in zwanzig Zeilen von 250 des Gedichtes die Beschimpfung der kirchlichen Institutionen erblickt; ihr Vertreter beantragte deshalb in der gestrigen Gerichtsverhandlung eine Geld­strafe von 50 M. und die Unbrauchbarmachung der Platten zu allen vier Gedichten des Bändchens. Das Kuriose ist nun, daß dies Büch lein mit Gedichten, das bis vor der Revolution verboten war, schon im Jahre 1919 erschienen ist, und trotz einiger polizeilicher Beschlag­nahmungen immer wieder freigegeben wurde. Und nun, im dieſes Gedichtbaudchens: Leon, Hirsch, Genolle Dr. Sepi, erflärte Jahre 1926, plöglich das Strafverfahren den neuen Verleger als Berteidiger, daß der eine oder andere vielleicht durch die Verse fich in seinem religiösen Gefühl verletzt fühlen könne. Das Gefeß bestrafe jedoch nur die Verlegung des religiösen Gefühls, die durch Beschimpfung der Einrichtungen der Kirche bewirft wird. Eine Beschimpfung der firchlichen Lehrsäge fenne das Gesetz nicht. Hier habe aber bestenfalls nur eine Be. fchimpfung der katholischen Lehre stattgefunden. In diesem Sinne habe sich auch Prof. Rad bruch in einem von ihm angeforderten Gutachten geäußert. Das Gericht schloß sich den Ausführungen Dr. Levis an und sprach den Angetlagten frei. Die Staatsanwaltschaft ist somit um eine Erfahrung reicher geworden.

Das gefährliche Benzin.

Zur Beachtung aus Anlaß der letzten Unglücksfälle.

Wenn man ein Fläschchen Benzin zum Flecpuzen oder Feuer zeugfüllen oder sonst etwas fauft, versäumt der gewissenhafte Drogist ficher nicht, das rote Bändchen mit dem Aufdruck Feuerge. fährlich herumzufleben. Es weiß auch jeder, wie leicht sich Benzin entzündet und daß es dann nicht mehr gelöscht werden kann. Trogdem ereignen sich, wie die Zeitungen berichten, immer wieder Unglücksfälle durch Entzündung von Benzin im Haus. halt wie in Aufbewahrungsstätten und gewerblichen Betrieben. weil Benzindämpfe in Brand gerieten. Aber allzu wenige ziehen Jeder hat wohl schon einmal gelesen, daß Unglück entstanden ist, die Lehre daraus. So fommt es immer wieder zu Unglücksfällen. Die Ursache dieser Nichtbeachtung after Erfahrungen dürfte darin liegen, daß die meisten Leute in einem Irrtum über den Begriff Dampf befangen sind. Sie glauben nämlich, Dampf müsse man sehen, da man doch Wasserdampf aus der Lokomotive oder dem Ausguß eines Kessels mit kochendem Wasser aufsteigen sieht; solange fönnte es nicht gefährlich sein, in der Nähe Feuer anzuzünden. Nun man also einen derartigen Dampf von Benzin nicht aufsteigen sehe, Form, sondern auch die unsichtbare gafige Form, in die eine versteht man aber richtig unter Dampf nicht mur dessen sichtbare Flüssigkeit beim Verdampfen oder Berdunsten übergeht. Baffer in einem offenen Topf, so sieht man meistens auch feinen Dampf. Das Benzin verdampft nun schon bei gewöhnlicher Zimmer. temperatur und wenn das Zimmer geheizt ist, noch schneller, ohne daß man irgend etwas sieht. Diese unsichtbaren Dämpfe erfüllen die Luft des Raumes und tommen mit offenem Feuer oder Glut in Berührung, so entzünden fie fich und rasch auch das noch vor­handene flüffige Benzin, so daß das Unglüd fertig ist. Es iſt auch nicht so, daß man die Gefahr riechen müßte, etwa wie bei ausgeströmtem Leuchtgas. Denn das flüssige Benzin riecht bereits start, so daß das Vorhandensein von Benzindampf nicht besonders das bei unvollständiger Verbrennung von Kohle in einem undichten wahrgenommen werden kann. Das höchst giftige Kohlenorydgas, Ofen oder bei schlechtem Abzug entsteht, ist sogar vollkommen geruch los und deshalb um so gefährlicher. Also, Benzin dampf ist unsichtbar, und deshalb lautet ein unumgängliches Sicherheits. gebot: In einem Raum, wo Benzin offen steht, oder damit gearbeitet wird, fein Streichholz anzünden, fein Feuerzeug knipsen, nicht mit glimmender Zigarre oder Pfeife hineingehen.

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wurde, daß einer in nächster Nähe einer Gaskocherflamme seinen Der legtberichtete Unglüdsfall, der dadurch hervorgerufen Anzug in Benzin wusch, bedeutet aus den oben erwähnten Gründen wohl den Gipfel der Unvorsichtigkeit.

" Blumen aus Heimat und Ferne." Vegetationsbilder aus allen Gebieten der Welt zeigt die Osterausstellung der Deut. schen Gartenbau- Gesellschaft, die vom 13. bis 20. April unter dem Protektorat von Oberbürgermeister Böß im Berliner Rathause stattfindet. Der deutsche Wald, ein Alpinum, Ostasien , die Kanarischen Inseln , der Amazonenstrom, Südafrika und vieles andere mehr wird in besonderen Bildern erstehen. Sie werden belebt durch entsprechende Bogel bes Bereins der Bogel. händler und Aquarien und Terrarien, des Bereins Nymphaea alba". Die Ausstellung ist täglich pon morgens 10 bis abends 9 Uhr geöffnet. Eintritt 1 m. am 13. und 14. April und 0,50 m. an allen übrigen Tagen. Rinder halbe Eintrittspreise.

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Freidenkerarbeit.

Bie wir erfahren, hat die fürzlich von den vereinigten Freis denkerverbänden veranstaltete freigeistige Werbewoche eine sehr starte Kirchenaustrittsbewegung ausgelöst. Vielfach werden Klagen laut, daß die hierfür vorgesehenen Anfertigungsstellen in den Amts­gerichten als völlig unzureichend bezeichnet werden müssen, und auch wir sind der Auffassung, daß hier den Bedürfnissen des Publikums mehr entgegengekommen werden muß. Bei dieser Gelegenheit fci erneut auf die Einrichtung hingewiesen, die der Berband für Freis denkertum und Feuerbestattung E. B." eingeführt hat. Der Ber­band ermöglicht nämlich in seinen Geschäftsräumen in den Abend­stunden den Kirchenaustritt gegen eine mäßige Gebühr durch einen Notar, was für diejenigen eine Annehmlichkeit bedeutet, die sich nur schwer tagsüber von ihrer Arbeit befreien fönnen, um zum statt: Montag und Donnerstag jeder Woche abends 7 Uhr Amtsgericht zu gehen. Es finden folgende Sprechstunden im neuen Verwaltungsgebäude des Verbandes, Gneisenaus straße 41; Dienstag und Freitag jeder Woche abends 7 Uhr im Geschäftslokal Friedenstraße 60.

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Schädlingsbekämpfung im Film. Der Siedlerverein Neu Rudom bringt am Donnerstag, dem 14. April, 8 Uhr abends, im Städtischen Lichtspielhause Neukölln, Bergstr. 147, drei Belehrungsfilme über Schädlingsbekämpfung im Obst- und Garten­bau, Wachstum der Pflanzen sowie Garten- und Samenbau zur Borführung. Sie werden durch ergänzende Vorträge erläutert. Alle Berufsgärtner, Siedler, Gartenbefizer und Naturliebhaber sind hierzu eingeladen. Die Nichtbefolgung der Schädlingsbekämpfungs­vorschriften fann mit 150 m. Geldstrafe oder entsprechender Haft geahndet werden. Neben diesen Filmen sollen noch Schädlings. fammlung, Bogelschuggeräte sowie Baumsprizen usw. zu Anschau­ungszweden zur Ausstellung gebracht werden. Als Unto sten beitrag werden 25 Pf. Eintritt erhoben.

sendung der Osterpakete möglichst frühzeitig zu beginnen, damit An­Offerpaketverkehr. Die Deutsche Reichspost bittet, mit der Ber die Berzögerungen zur Folge haben. Es empfiehlt sich, die Pakete häufungen in den letzten Tagen vor dem Fest vermieden werden, gut zu verpacken, die Aufschrift haltbar anzubringen und den Be­stimmungsort unter näherer Bezeichnung der Lage besonders deut. lich niederzuschreiben. Ferner darf nicht unterlassen werden, auf dem Paket die vollständige Anschrift des Absenders, auch Hausnummer, Gebäudeteil und Stockwerf, anzugeben und in das Bafet obenauf nochmal einen Zettel mit der Aufschrift zu legen.

Schwerhörige, die bei der schwierigen Wahl eines Hörapparats gut Eine Auskunftsstelle für Schwerhörige. Uns wird geschrieben: beraten sein wollen, werden gebeten, sich an die Auskunftsstelle des ,, Vereins der Schwerhörigen Hephata", Berlin W. 15, Fasanenstr. 49 ( am Hohenzollerndamm), zu wenden. Dort fönnen elektrische Appa­rate und mechanische Hörrohre der Spezialfabriken oder jede Ver. bindlichkeit kostenlos ausprobiert werden, auch wird dort durch ers fahrene ehrenamtliche Leiterinnen Rat und Auskunft erteilt. Int jeder Schwerhörigenfrage wie Berufsberatung, Beihilfe und Kranken­lassen usw. wird Aussprache, Rat, Trost und, wo es möglich ist, tat. fräftige Hilfe gewährt. Die Beratung ist völlig foſtenlos und un durch günstige Zahlungsbedingungen erleichtert. Die Auskunftsstelle ist zweimal wöchentlich, Dienstag von 11-1 und Donnerstag, von 5-7 Uhr geöffnet.

verbindlich.

Der Bund heimattreuer Ostpreußen E. B.( Siz Berlin 21 Vereine in Berlin ) veranstaltete zu wohltätigem Zweck ein Bundessängerfest im großen Saale der Neuen Welt , Bereinigungen befucht mar. Die vereinigten gemischten Chöre der Hasenheide, das von 3000 Ostpreußen und Gästen aus befreundeten Ostpreußenvereine in Berlin jangen unter der Leitung von Ewald Sojnowiti eine Reihe von Liedern, die der über 300 Sängerinnen und Sänger starte Tontörper gut zu Gehör brachte. Die aus Ost­ preußen stammende Konzertfängerin Elsa Kromm- Berlin bot eine Reihe von Liedern dar, Kompofitionen von Georg Bollerthun von Gedichten der Agnes Miegel . Fri. Elsa Kromm erwies sich als eine vorzügliche Sängerin mit hervorragendem Stimmaterial und ein­drucksvollem Vortrag. In ausgezeichneter Weise begleitete sie der Pianist Hermann Hoppe, gleichfalls Ostpreuße . Schließlich gab noch der in Ostpreußen befannt Rezitator Kurt Wernid- Königsberg i. Pr. Gedichte in ostpreußischer Mundart und in ostpreußischem Blatt u. a. neue Arbeiten des ostpreußischen Dialektdichters Dr. Lau Rönigsberg zum besten. Auch diese hervorragenden Darbietungen wurden stürmisch bejubelt. Zwei furze Ansprachen des Dozenten Dr. Michaelis, des geschäftsführenden Vorsitzenden der gemein­nügigen Bereingung zur Pflege deutscher Kunst über die Dichterin Agnes Miegel und des Vorsitzenden des Bundes heimattreuer Ost­ preußen , Oberregierungsrat Hoffmann, ergänzten das auf hoher Stufe stehende Programm.

Spreetunneleröffnung noch nicht zu Ostern. Bon verschiedenen Seiten ist die unzutreffende Nachricht verbreitet worden, daß der Spreetunnel in Friedrichshagen zu Ostern dem Verkehr über­geben werden soll. Die Bauarbeiten nähern sich wohl ihrem Ende, belieferung noch nicht so weit gefördert, daß der Tunnel zu Ostern find jedoch infolge eingetretener Schwierigkeiten in der Material­freigegeben werden fann. Die Eröffnung wird voraussichtlich im Monat Mai erfolgen, der genaue Zeitpunkt läßt sich noch nicht angeben.

24- Stundenzählung bei der Reichswehr . Dem Vorbilde der Reichsbahn und anderer Behörden und Unternehmen folgend, wird auch bei der Reichswehr , und zwar sowohl im Heer wie in der Marine mit dem 15. Mai die 24- Stundenzählung eingeführt.

Die Geheimniffe des Intalandes und die Wunder des Ama­zonenstromes behandelt der Film König Amazonas, den die Lichtbildbühne der Treptow - Sternwarte am Ostersonntag und Dftermontag, Institut geschlossen. Am Sonnabend, 9., abends 8 Uhr, und Sonn­nachmittags um 4, 6 und 8 Uhr vorführt. Am Starfreitag bleibt das tag, 10., nachinags 4, 6 und 8 Uhr, wird der Film Unter Affen und Palmen vorgeführt. Direktor Dr. Archenhold hält am Diens tag, dem 12., abends 8 Uhr, einen astronomischen Vortrag: Unser Wissen von der Sonne, Merkur und Venus" unter Vorführung von zahlreichen Licht und Drehbildern.

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Bezirksbildungsausschuß Geoß- Berlin. Nächste Theatervorstellung am Sonntag, dem 17. April, nachmittags 3 Uhr, in der Boltsbühne am Bülow­blaz. Aufgeführt wird: Faust". Der Tragödie erster Teil, von Goethe. Breis der starte einschließlich leiderablage und Programm 1,20 M. Starten find in allen bekannten Verkaufsstellen und im Bureau des Bezirksbildungs­ausschusses, Lindenstr. 3, 2. Hof, 2 Tr., Zimmer 8, zu haben.

Pfarrer Bleier spricht am 1. Osterfeiertag, vorm. 10 Uhr, im Rahmen einer Vereinigung der Freunde von Religion und Bölferfrieden. Genosse religiösen Feierstunde über das Thema:" Auferstehung." Durch musikalische Darbietungen wird diese Feier umrahmt. Sie findet in der Trinitatiskirche, Charlottenburg , Karl- August- Plat, statt.

Sprechchor für proletarische Feierstunden: Die Uebungsstunde findet in diefer Woche heute, Dienstag, den 12. April, abends 74, Uhr, im Gesangs. faal ber Sophienschule, Weinmeisterstr . 16/17, statt.

Abflurz eines franzöfifchen Flugzeugs. Zwischen Arras und Douai stürzte am Sonntag abend ein Personenflugzeug ab. Die beiden Führer wurden getötet.

Gegen Schnupfen hilft Forman