Die Geliebte des Kommerzienrats.
Eine Münchener Erpresseraffäre in Berlin .
,, Das Schicksal der Angeklagten ist das einer abenteuerlich gesinnten Dame, die erst durch ihre Reize Geld verdiente und dann an ihren früheren Liebhaber mit Geldansprüchen herantritt." Mit diesen Worten charakterisierte der Staatsanwalt die wegen versuchter und vollendeter Erpressung angeflagte Frau M.
Unerfreuliches vom„ Wochenende"!
Wir veröffentlichen im folgenden einige Buschriften, die fich| Ausstellungen Garantien bezüglich der Preise geben lassen? Woauf die Wochenendausstellung beziehen. Sie laffen gerade hin fließen die ungeheuren( mehrere 100 000 m. allein an den aus der in ihnen enthaltenen Kritif das große Interefie der beiden Ostertagen) Einnahmen? Dr. L Berliner Bevölkerung an dieser größten Messeveranstaltung des Jahres erkennen.
Die jetzt schon start angejahrte Frau hatte einst in Berlin einen Die Wochenendausstellung soll dem Gedanken eines frohen, Modesalon und lernte hier im Jahre 1914 einen angefehenen gesunden und billigen Wochenendes dienen. Wie verhält es sich Münchener Kommerzienrat tennen, mit dem sie einige Jahre ein Berhältnis unterhielt. Nachdem die Beziehungen gelöst sierzu, wenn von der Leitung der unerhörte Eintrittspreis waren, verkaufte Frau M. ihr Geschäft und ihre Wohnungseinrich- Toren der Ausstellung an den Ostertagen wieder fehrt machen. Don 1,50 m. gefordert wird? Behntausende mußten vor den tung, da sie dem Spiel mit Leib und Seele verfallen war. Als das Geld verspielt war, wandte sie sich an ihren ehemaligen Freund um Ein Arbeiter mit seiner Familie, zusammen vier Berfonen, fagte Hilfe, die ihr auch mehrfach gewährt wurde. Eines Tages erschien mit Recht, er könnte doch nicht einen ganzen Tagelohn fie in München , um größere Geldbeträge aus ihrem Opfer heraus- allein für den Eintrittspreis bezahlen. Die Inhaber zuloden. Da der Kommerzienrat Furcht vor seiner Gheben Toren Berlins werden mit Recht seit dem Auftauchen des frau hatte, traf er durch einen Rechtsanwalt im Jahre 1919 ein Ablommen mit der Erpresserin und zahlte ihr 5000 Mart, wobei aber ausdrücklich von ihr anerkannt wurde, daß sie feinerlei rechtliche Ansprüche gehabt habe. Der Kommerzienrat hatte aber vergeblich auf Ruhe gehofft, denn auch diese Summe war bald in den Händen der Spielerin zerronnen. Im Jahre 1925 begann fie mit dem Kommerzienrat eine Korrespondenz und drohte mit einem Standal. Sie berief sich auf die Beziehungen zu Diplomaten und Kommunisten und drohte auch, den Kommerzienrat bloßzustellen. Noch schlimmer wurde ihr Borgehen, als fie sich an die Ehefrau des Kommerzienrats wandte und drohte, durch die Enthüllung der Schandtaten des Vaters" die bevorstehende Ehe der Tochter zu stören. Nachdem der Kommerzienrat auf diese Weise jahrelang gepeinigt worden war, rief er endlich den Schuh der Gerichte gegen diese dauernden Erpressungsversuche an. Zu ihrer Berteidigung behauptete die Angeklagte, daß sie mit Recht Ansprüche an den Kommerzienrat gehabt habe. Er habe sie um ihre Existenzgebracht, denn er habe verlangt, daß sie ihr Berliner Geschäft verkaufe, da er sie dauernd bei sich in München haben wollte. Das Gericht hielt alle Behauptungen der Angeflagten für unbewiesen. Es wurde ihr aber ihre Notlage zugute gerechnet und nur auf drei Monate Gefängnis erfannt. Um ihr Opfer zu schüßen, wurde der Angeklagten eine dreijährige Bewährungsfrist gegeben, jedoch wurde ihr die Bedingung auferlegt, von weiteren Berfolgungen ihres Opfers abzulaffen.
Gegen den Baustoffwucher. Eine Verlautbarung des Magistrats.
Der Magistrat hat, wie das städtische Nachrichtenamt mitteilt, fich in seiner gestrigen Gigung mit den Preissteige rungen auf dem Berliner Baustoffmartt beschäftigt und einmütig der Meinung Ausdruck gegeben, daß die dem Berliner Baumarkt zuzuführenden öffentlichen Mittel nicht bazu da find, den Baustofferzeugern und Baustoffhändlern zufäßliche Ronjuntturgewinne zuzuführen. Die städtischen Körperschaften haben für das Baujahr 1927 besondere Mittel zur Berfügung gestellt, um den Arbeitsmartt zu beleben, den Wohnungslofen Bohnraum zu beschaffen und den dringendsten Bedarf an Berkehrsgelegenheiten, Schulräumen und Krankenhäusern zu beden. Da der Magiftrat in ben gegenwärtig verlangten Baustoffpreisen bereits eine Lebersteigerung feststellen muß, hat er den Bau fommiffar der Stadt Berlin bevollmächtigt, dringende Borstellungen bei der Reichs- und Staatsregierung zu erheben und von sich aus fcfort Berhandlungen auf Sentung der Preise mit ben zuständigen Organisationen der Baustofferzeuger, der Baustoffhändler, ben Bauunternehmern und den Bertretern der Gewerkschaf ten einzuleiten. Sollten diese Berhandlungen nicht zu einem befriedigendem Ergebnis führen, fo wird sich der Magistrat genötigt fehen, weitergehende Maßnahmen zu ergreifen und auch nicht davor zurüdzuschrecken, diejenigen Betriebe und Unternehmungen, die an ben übersetzten Breisen festhalten, von jeder bireften und indiretten Auftragserteilung für die nächsten drei Jahre auszuschließen.
Wien hat recht schwere Beiten hinter sich, an deren Folgen es immer noch arg zu tnabbern hat; trotzdem aber behauptet es fiegreich feinen Blak als alte Kulturstadt und hält auch mit der Neuzeit und ihren Berbesserungen und Bervollkommnungen auf
den verschiedensten Gebieten wader Schritt Nun rüstet es zu einer Veranstaltung, die all seinen Freunden ein Bild des Schaffens auf fünstlerischem und sportlichem Gebiet geben foll, ein Rückblick auf das alte liebe Wien mit feiner unvergänglichen fulturellen und rein menschlichen Bedeutung. Mit feinen großen Meistern der Mujit, mit seinen Stätten poltstümlichen Frohlinns, feiner schönen Umgebung, furz das Wien von einft übergehend auf die jeßige Seit und ihre Anforderungen. Ein ungeheueres Aufgebot mufitalischer Darbietungen harrt der Gäste. Ein Zyklus von Mozart bis Richard Strauß gelangt im Opernhaus zur Aufführung, ferner eine Reihe großer Sinfoniekonzerte, darunter die Aufführung der Beethovenfchen IX. in der Beethoven- Stadt Baden bei Wien . Im Meffepalast und den Museen sind Runstausstellungen, im Burgtheater flaffische und moderne Aufführungen und die berühmte Wiener Operette fehlt felbstverständlich auch nicht. Auf Sportlichem Gebiet werden Rämpfe aller Sportarten zwischen internationalen Gegnern ausgetragen, ebenso finden pferdesportliche Beranstaltungen statt. Die ganze Wiener Bevölkerung soll werbend für ihr Heimatfelt in der Weise wirken, daß jeber Fremde oder Berwandte zum Besuch der Ausstellung einladet, zu welchem Zwecke bie Biener Fremdenverkehrstommission einen propogandistischen Aufruf an ihre Biener erläßt. Bei der gestern in der öfter reichischen Gesandtschaft stattgefundenen Borbesprechung ber tommenden frohen Ereignisse begrüßte der österreichische Ge sandte Dr. Frank die Anwesenden, dann teilte der Sekretär der Biener Fremdenverkehrstommiffion, Kurt Kronfeld, bas Fest programm mit und machte ben Berlinern den Mund mäfferig. Die Festwochen( 5. bis 19. Juni) nehmen mit einer Sängerfeier von 4000 Teilnehmern vor dem festlich erleuchteten Wiener Rathaus am Abend des 4. Juni ihren Anfang.
Das Loch am Kaiser- Franz- Josef- Play.
Bon nichtemtlicher Stelle wurde die Meldung verbreitet, daß fich am Kaiser- Franz- Joseph- Plag, an der Neuen Bache, der Fahrbamm gefentt habe und ein über zwei Meter Janges, ein Meter brettes und ein Meter tiefes Loch entstanden sei. Als Ursache für die Erbfenfung wurde vermutet, daß der Bruch des Fahrdammes durch eine Grundwasserfenfung aus Anlaß des Opernhausumbaues entstanden jei. Das Bezirksamt Mitte , in dessen Bereich die Unfallftelle liegt, hat eine eingehende Besichti gung und technische Nachprüfung vorgenommen und hierbei fol gendes festgestellt: Bekanntlach zog sich in früherer Zeit quer über bie Straße Unter den Linden der sogenannte feftungs graben. Dieser Graben wurde später überwölbt und die Straße Unter den Linden darübergeführt. Dieses Gewölbe besteht noch. An der Einbruchsstelle ist später einmal ein Basserrohr ver. legt und das Gewölbe an dieser Stelle durch einen Schlib geöffnet worden. Die bei dieser Gelegenheit entstandene Deffnung des alten Grabens wurde mit Erde zugeschüttet, bie jetzt seitlich abgefact au fein scheint. So fonnte ein Nachgeben und Einbrechen des Asphalt pflasters erfolgen. Die Angaben über die Größe treffen gleichfalls nicht zu. Nach genauen Feststellungen handelt es sich um ein Loch pon 60 3entimeter 2änge, 40 Bentimeter Breite und 35 Zentimeter Tiefe. Es handelt sich um eine, wenn auch bedauer liche, aber unvermeidliche rein lofale Erscheinung. Das Bezirksamt
Wochenendgedankens an äußerste Herabsetzung der Breise für Ueber nachtung und Bewirtung für Wochenendler gemahnt. Müffen sie nicht, wenn sie die Ausstellung besuchen, zu ähnlichen hohen Preisen mie hier ermuntert werden? Dem Eintrittspreise entsprachen am 1. Ostersonntag die Extrapreife. Die Beförderung zur Aus fichtsplattform des Funfturms foftete früher, als der Funkturm noch nicht in die Ausstellung mit einbezogen war, 50 Bf. Jetzt werden neue Billetts mit start erhöhten Preisen ausgegeben, während man für die alten 50- Pf.- Billetts, auf denen noch die Berechtigung für die Fahrt auf die Plattform verzeichnet war, gnädig lich zu Fuß die 70 Meter hohen Treppen zum Besuch des Funkturmrestaurants erflettern darf. Auch für alle sonstigen Bedürfnisse werden doppelte Preise gefordert, z. B. in den Restaurants für Bier und Speisen. Ja selbst die Toilettenfrau des Funk restaurants nahm an den Ostertagen 20 Pf. und hatte bei dem großen Ansturm etwa 150 bis 200 m. Tagestasse, also annähernd das Wochengehalt eines Ministers. Für die Auskunfter teilung war niemand da, man mußte sich den Führer zum Breise von 1. M. taufen. Angesichts dieses Verhaltens der Aus. stellungsleitung muß man doch einmal nach den Unfosten einer solchen Veranstaltung fragen. Den Hauptteil des belehrenden, wissenschaftlichen und unterhaltenden Materials lieferte fostenlos die Stadt Berlin aus ihren Sammlungen, Schulen und statistischen Aemtern, den Restanteil tragen die ausstellenden Firmen, die gewiß auch noch hohe Playmiete zahlen müssen. Ist eine solche Bewucherung des steuerzahlenden Berliners, der selbst den Ausstellungsinhalt durch seine städtischen Aemter hergibt, erlaubt? Könnte die Stadt sich nicht in Zukunft vor Beteiligung an solchen
hat alsbald erwogen, ob es nicht zweckmäßig ist, die ganze Graben-| überwölbung zu beseitigen und den ehemaligen Graben ordnungsmäßig zu verfüllen. Der Schaden an der Unfallstelle wird in wenigen Tagen beseitigt sein.
Weil der Mann nicht heimkam.
Die 36 Jahre alte Ehefrau des Monteurs M. aus der Oldenburger Str. 34 ist mit ihrer Tochter in den Tod gegangen. Die Frau war nervenfrant und die Ehe war wohl etwas getrübt. In der Nacht zu Dienstag tam M., der am Schiffbauerdamm eine Berfftatt betreibt, nicht nach Hause. Er schlief in der Wohnung feiner Mutter. Die aufgeregte Frau aber mochte barüber wohl andere Gedanken gehabt haben und beschloß, mit ihrer 12 Jahre alten Tochter Hildegard aus dem Leben zu scheiben. Gestern mittag wurden Hausgenossen durch einen starten Gasgeruch auf die im 4. Stod des Seitenflügels gelegene Wohnung aufmerksam und benachrichtigten bas 24. Repier und die Feuerwehr. Man öffnete mit Gewalt und fand Mutter und Tochter bei geöffneten Bashähnen im Schlafzimmer tot in den Betten liegen. Ein Argt stellte feft, daß der Tod schon einige Stunden vorher eingetreten fein mußte. In einem Schreiben hinterließ die Frau, daß fie mit ihrer Tochter freiwillig in den Tod gegangen fei. Die Leichen wurden, nachdem der Ehemann von seiner Arbeitsstelle herbeigerufen worden war, beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht.
Das Brandenburger Tor demnächst fertig.
Die Wiederherstellungsarbeiten am Brandenburger Tor , bie merklich ihrem Ende. Sowohl die Arbeiten an der en het, mehrere Monate in Anspruch genommen haben, nähern fich jetzt quadriga, die ein neues Bronzegerüft im Innern erhalten hat, wie auch die Steinmeßarbeiten an den Gefimfen, wo die schad haft gewordenen großen Steinblöcke zu einem beträchtlichen Leil burch neue Blatten ersetzt werden mußten, find jetzt vollendet. In den letzten Tagen ist man bereits baran gegangen, die großen stabilen Rüstungen, bie das Bauwerk völlig umkleideten, abzumontieren, so daß jet fchon das wiederhergestellte Hauptgefims und die Reliefs, die auch einer Auffrischung und Reparatur unterzogen worden sind, wieder sichtbar sind. Die reno pierten Teile des historischen Gebäudes heben fich schon durch ihre hellere Färbung ganz beträchtlich von dem verrußten unteren Teile der scheinlich den Witterungseinflüssen überlassen, hier einen Ausgleich zu Säulen und den beiden Torgebäuden ab, und man will es augenlangwierigen Ausbesserungsarbeiten notwendig find, bürfte die Schaffen. Da an den Säulen selbst und den Loreingängen feine allzu Renovierung des Brandenburger Tores in Bälbe zu Ende geführt sein und damit auch die Berkleidung völlig beseitigt werden. Sonderzug zur Baumblüte nach Guben.
bahnbirettion Berlin bei ausreichender Beteiligung einen Am fommenden Sonntag, dem 24. April, wird die ReichsSonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen nach Guben verkehren lassen. Der Zug fährt ab Charlottenburg 6.22 morgens, ab Bahnhof 300 6.29, ab Bahnhof Friedrichstraße 6.42 , ab Bahnhof Alexanderplaß 6.50, ab Schlesischer Bahnhof 7.00 und trifft in Guben 9.28 ein. Die Rüdfahrt erfolgt nach genau 12ftündigem Aufent. nicher Bahnhof 12.17 nachts, Bahnhof Alexanderplat 12.22, Bahnhalt um 9.28 abends. Der Bug trifft wieder ein in Berlin , Schlehof Friedrichstraße 12.33, Bahnhof 300 12.45 und Bahnhof Char. fottenburg 12.52. Die ermäßigten Fahrpreise betragen für die Hin und Rüdfahrt in der 2. Klasse 11,60 m., in der 3. Klaſſe 7,80 m. und in der 4. Klasse 5,90 mt. Der Fahrtartenverfauf beginnt am Donnerstag nachmittag ausschließlich bei der Fahrtartenausgabe des Bahnhofs Friedrichstraße .
Stahlhelmenttäuschungen über Potsdam .
Im Programm des Stahlhelmtages war ein Ausflug nach Botsdam am 9. mai vorgesehen. 20 000 Stahlhelmer toollten ein geselliges Beifammensein auf dem Potsdamer Luftschiffhafen arrangieren, nachdem vorher das Effen der Stadt Botsdam eingenommen war. Aber aus diesem Programm wird nichts. Erftens hat die Stadt Potsbam das geplante Effen abgeblafen und zweitens befommen die Stahlhelmer nicht den Potsdamer uftichiffbafen zur Verfügung. Nun wollten sie auf das Bornstedter Feld bereitgestellt. Aber auch diefes wird ihnen nicht
Eine Berlinerin im Riefengebirge abgestürzt.
Eine Berliner Aerztin glitt, wie aus Breslau ge= meldet wird, auf bem Bidzadweg des Roppentegels aus und riß stürzten auf der schrägen Felsmand etwa 300 meter tief in babei einen neben ihr stehenden sechzehnjährigen Schüler mit. Beide ben Melzergrund ab. Nur mit vieler Mühe konnten sie gerettet werden. Während die Aerztin mit unbedeutenden Haut abschürfungen davonfam, hat der Schüler neben einem Bedenbruch schwere Berlegungen erlitten, die seine sofortige Ueberführung in das nächste Krankenhaus notwendig machten.
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Saboteure des Wochenendes.
Während in Berlin unter Mitwirkung von Behörden und Breffe Propaganda für den Wochenendgedanken gemacht wird und zurzeit zur Förderung dieser Idee eine Ausstellung aufgebaut fämen, diese Bewegung von den Behörden geradezu sabotiert. Als worden ist, wird in Gegenden, die für das Wochenende in Frage Beweis diene Ihnen folgendes: Ich befize ½ Wegstunde von Bhöben a. d. opel entfernt ein etwa 250 Quadratmeter großes Bachtland Ich beabsichtige dort ein fleines Holzhaus, Größe 6 × 3, Phöben mein Baugesuch übergab, wurde mir gleich bedeutet, daß bauen zu laffen( ohne Fundamente). Als ich dem Amtsvorsteher zu dem Antrage wohl nicht stattgegeben werden würde, da in nächster Beit vom Landrat( oder Regierungspräsidenten) ein WohnIaubenverbot für Ferch, Berber, höben usw. erlassen werden würde! Als ich nach dem Grunde des Berbotes fragte, wurde mir gefagt, Phöben hätte doch wahrscheinlich mal"(!) eine Zukunft als Billenort und da würden später diese Holzbuden unschön wirken! Bemerken möchte ich noch, daß bereits unmittelbar bei dem Dorf viele sogenannte Anglerbuden stehen und gerade jetzt auf dem Höhenzug eine neue Anglerfolonie entsteht. P. K.
Wochenendnepp!
Das jedem Berliner als„ Nepptom" befannte Bucow in der Märkischen Schweiz hat einen neuen Plan ersonnen, die erholungsdurftigen Besucher zu neppen. So befchließen die weisen Stadtväter von Budow, daß die Erhebung einer Kurtage vom 3. Tage des Besuches ab, jekt dahin erweitert werden soll, daß von jedem Besucher, der sich nur einen Tag bzw. Nacht im Orte aufhält, eine Rurtare zu entrichten ist. 3war bedarf dieser Beschluß noch der Zustimmung des Regierungspräsidenten, doch muß jetzt schon mit aller Entschiedenheit gegen diefe tolle Zumutung protestiert werden. Traf die Kurtage bisher in der Hauptsache solche Leute, die sie zahlen fonnten, so bedeutet dieser Beschluß, wenn er rechtsfräftig wird, in erster Linie eine Belastung der wandernden Jugend, denn die am Orte befindliche Jugendherberge soll von der Kurtage nicht befreit werden. Beträgt der hier zur Erhebung gelangende Betrag auch nur 0,15 m. pro Tag, so ist dennoch zu fordern, daß diesem Unfug ein Strich durch die Rechnung gemacht wird. E. R.
Ein liebenswürdiger Ehemann.
Vor dem erweiterten Schöffengericht Neukölln hatte sich gestern der Sandbläser P. aus der Münchener Str. 17 wegen schwerer Körperverlegung zu verantworten. Die Verhandlung, die einen traurigen Einblid in zerrüttete Cheverhältnisse bot, ergab folgendes Bild: Am 8. Januar lehrte der Angeklagte gegen 4 Uhr nachts in betrunkenem Zustand von einer Kneiptour zurück und befahl seiner bereits schlafenden Ehefrau, sofort aufzustehen und beiden Nachbarsleuten Staffee zu fochen. Um allen Streit aus dem Wege zu gehen, tat dies die Ehefrau, und als die Eheleute gegen 6 Uhr wieder in ihre Wohnung zurüdfehrten, mußte die Ehefrau ihre Bereitwilligfelt schwer büßen. Ihre Bitte an den Mann, fich jest wenigstens zur Ruhe zu begeben, war der Grund zu einer schweren Ausein anderlegung, in deren Verlauf der Angeklagte seine schwächliche Ehefrau mit Händen und Füßen und einem Feuer. baten berart mishandelte, lo baß sich eine fofortige Ueber führung in ein Krankenhaus als notwendig erwies. Hier wurden dann Bunden von 6-7 3entimeter Länge, Quetschungen und Blut ergüffe von der Größe eines Stiefels, Knochenbrüche, Sehnenriffe ufm. festgestellt. Der Angeklagte, der im wesentlichen den Tatbestand zugab, entschuldigte fein Berhalten mit feiner Nervenfrankheit und versuchte, die Schuld seiner Frau in die Schuhe zu schieben. Der Staatsanwalt, der in scharfen Worten das bestialische Berhalten Berhalten des Angeklagten mißbilligte, beantragte eine Gefängnisftrafe von 1 Jahr und fofortige Haftüberführung. Das Gericht gab diesem Antrag statt und erfannte auf die beantragte Strafe. Da Fluchtverdacht vorlag, wurde der Angeklagte sofort verhaftet.
Vor dem Abschluß des Basdorfer Prozesses.
Nachdem gestern noch die Angeklagten das legte Wort erhalten hatten, setzte Amtsgerichtsrat Burdert die Urteilspertündung in der Basdorfer Siedlungsftanbalaffäre auf Mittwoch, den 27. April, feft. Bom Staatsanwalt war gegen die angeklagten Direktoren der Basdorfer Bodengesellschaft Marg und Neiß je neun Monate Gefängnis beantragt worden.
Das Friedrich- Ebert- Heim, wie die Sozialistische Ar. beiterjugend zum Andenten an den verstorbenen Reichspräsi denten ihr Reichsferienheim nennt, ist als schmudes modell feit gestern im Schaufenster der Geschäftsstelle des Bücher Preises, Belle- Alliance- Plat 6, ausgestellt. Das Modell zeigt die Gebäude und den Bart des Heims und vermittelt dem Beschauer einen ausgezeichneten Eindrud von dem schönen Anwesen, Hersteller des Modells ist ein Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, der junge Modelltischler Hans Eberling, Beimar. Eberling hat das Modell während seiner Erwerbslosigkeit angefertigt und dem Berband der Sozialistischen Arbeiterjugend zum Geschent gemacht.
Wohnungen für Studenten. Es liegen zum neuen Semester fo viele Gesuche um Freiwohnungen von bedürftigen Studierenden bei uns vor, daß das Akademische Wohnungsamt sich wiederum veranlaßt sieht, an die Berliner Einwohnerschaft die herzliche Bitte zu richten, uns für diese Studenten unentgeltliche Zimmer, folche mit Gegenleistung oder ganz billige 3immer zu 15 und 20. zu überlassen. Meldungen nehmen entgegen: Atademisches flügel, Eingang Universitätsstraße( Fernsprecher Norden 2920-2922) Wohnungsamt des Studentenwerks Berlin e. B., Universität, Westburg, Berliner Straße( Fernsprecher Steinplag 9000). und Wohnungsfürsorgeamt der Technischen Hochschule, Charlotten
Eine Verkäuferinnenschule für Hermann Tieh. Wie gemeldet wird, hat die Firma Hermann Tieh in Charlottenburg Grundstüde erworben, auf denen sich unter anderem bisher die Manteuffel- Schule befand. Die Firma beabsichtigt, in diesem Gebäude eine Schule für Verkäuferinnen zu errichten. Heilpädagogische Woche der städtischen Schulbehörde. Das ausführliche Programm ist erschienen und erhältlich durch MagistratsSchulrat A. Fuchs, C2, Stadthaus.
dieser ache am Freitag, abends 7%, Uhr, im Gejangjaal der SophienSprechchor für Profetarische Feierstunden. Die Uebungsstunde findet in hule, Beinmeiſterſtr. 16/17, ftatt.
Forman
einfachstes mittel gegen Schnupfen wirkt frappant!