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Die Naturkatastrophe in Nordamerika  .

Das größte Hochwasser seit 100 Jahren. Die nordamerikanischen Staaten Illinois  , Nebraska  , Missouri  , Oklahoma   und Teras sind, wie wir bereits furz mitteilten, in der Nacht zum Mittwoch von einem schweren Wirbelsturm heimgesucht worden, der ungeheure Berheerungen anrichtete Besonders gelitten hat die Stadt Centerville in Illinois  , wo unter mehreren Häusern auch das Schulhaus zusammenstürzte. 45 Schüler, die an einem Abendunterricht teilnahmen, wurden unter den Trümmern verfchüttet. 25 von ihnen fonnten, wenn auch teilweise schwer ver­legt, lebend geborgen werden. Der Lehrer wurde durch einen Balten getötet. Tausende von Personen sind infolge des Unglücks obdachlos. Der Sachschaden beträgt viele Millionen. Der gesamte Umfang der Zerstörung fonnte noch nicht festgestellt werden, da die Verbindung mit dem zerstörten Gebiet unterbrochen ist. Das Hoch­waffer des Mississippi   nimmt immer weiteren Umfang an. Nördlich von Memphis   iſt das Land viele kilometer breit überschwemmt; die Länge des Ueberschwemmungsgebietes beträgt 160 Kilometer. Etwa 35 000 Menschen sind durch das Hochwasser obdachlos ge­worden. Die Deiche des Mississippi   sind teilweise bis zu 5 Kilo­metern weggespült. Es handelt sich um das größte Hochwasser, das in den Bereinigten Staaten seit 100 Jahren beobachtet wurde. Hochwasser der Elbe  .

Das Gebiet der mittleren Elbe, das im vergangenen Jahre durch gewaltige Ueberschwemmungen großen Schaden erlitten hat, ist wiederum durch hochwasser gefährdet. Das Frühjahrshochwasser hat sich plötzlich so rasch eingestellt, daß in der Gegend um Wittenberge   wieder weite Land­striche unter Waffer gesezt sind. Zwischen verschiedenen Dörfern ift die Verbindung völlig unterbrochen. Besonders schwer betroffen ist die Lenzer Wische  , wo etwa 150 000 morgen besten Bodens vom Hochwasser bedroht werden. Tag und Nacht arbeitet die Landbevölkerung, um den Sommerdeich gegen die ständig wachsenden Fluten zu verstärken. Bei Tangermünde  ist das Hochwasser bereits über die Sommerdeiche hinweggegangen und überflutet das dahinterliegende Land in einer Breite von zwei Kilometern. Die Herbstbestellung gilt bereits als verloren. Auch die Savel ist auf weite Strecken filometerweit über die Ufer getreten. Im Unterlauf der Oder sind ebenfalls große Teile des weiten Tales überschwemmt.

Kaupen, der Räuberhauptmann von Mitau  .

Zum Tode durch den Strang berurteilt. Nach vierzehntägiger Verhandlung vor dem Kriegsgericht in Mitau  ( Lettland  ) wurde der 32jährige Ans Raupen zu sammen mit seinem Komplicen Pebalga zum Tode durch den Strang verurteilt. Sechs Jahre hindurch hatte er die Land­straßen unsicher gemacht. Etwa 20 Menschenleben und 200 Raubüberfälle trägt er auf seinem Gewissen. Gewissen?! Das war es eben, was diesem vorstellungsarmen Banditen fehlte. Es schwieg in ihm, als das Kriegsgericht für ein Verbrechen, das er be­gangen hatte, irrtürlich einen Unschuldigen zum Tode per­urteilte, einen anderen wegen eines wiederum von ihm be­gangenen Raubmordes lebenslänglich ins Zuchthaus schickte und in einem dritten Falle ein Unbeteiligter acht Monate in Untersuchungs­haft sich verzehrte. Drei Juſtizirrtümer wegen eines Banditen!

Wie war aber Kaupen Bandit geworden? Sohn eines Klein­bauern in der Nähe von Mitau  , lernte er Tapezierer und ging, neunzehnjährig, beim Ausbruch des Weltfrieges nach Rußland  ; nahm hier an Schlachten teil und fämpfte später im Bürgerfrieg in den Reihen der Roten Armee. In die Heimat zurückgekehrt, defertierte er aus dem lettischen Heere. So murde er im Jahre 1920 Wald.

bruber. Jetzt begann fein Doppelleben. In Lumpen gehüllt, mit| Revolver und Gewehr ausgerüstet, eine Maste nor dem Geficht. tauchte er auf der Landstraße auf, überfiel, raubte und plünderte und verjubelte dann wie ein Kavalier in Gesellschaftsanzug und Lak schuhen das erplünderte Geld in Riga   in Tanzdielen. Seit 1923 arbeitete er aber fleißig und bescheiden bei seinem früheren Lehr­herrn als Tapezierer, um gleichzeitig während seiner eigenmächtigen mei- bis dreitägigen Abwesenheit die Landstraßen unsicher zu machen. Am hellen Tage hielt er die Leute auf der Landstraße an, stellte sie in Reih und Glied auf, veranlaßte fie, Brieftaschen und ihnen schließlich weiterzuziehen. Einer gegen zwanzig! Weigerte fich jemand, feinen Anordnungen nachzukommen, so schoß er. Auto­ben otomotivführer, nahm den Leuten in den Bagen die mobile und sogar einen Personenzug brachte er zum Stehen, tötete Bäffe ab, durchsuchte ihre Taschen, plünderte den Bostwagen und war auf und davon. Einen Polizeibeamten zwang er fünf Stunden lang, ihm beim Plündern behilflich zu sein. Monatelang operierte er an ein und demselben Ort und blieb troß­dem für die Polizei unauffindbar. Stieß sie aber auf ihn, so eröffnete er Feuer, blieb aber stets unter den Kugeln der Beamten unversehrt. während seines dreijährigen Lebens in Mitau   hatte er hier hinter­einander brei Bräute, die er reich beschenkte. Reichte das Geld nicht, fo ging er auf Raub aus. So entschloß er sich z. B. den Schnell zug Berlin Riga in die Luft zu sprengen, als feine Braut ihn um ein Darlehn von 15 000 Rubel bat. Das Attentat

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Funkwinkel,

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Sehr vernünftig äußert sich Ministerialdirektor Ka eft ner über die Bildungsarbeit unserer Boltsschulen. Vor allem begrüßt er die seit der Revolution eingeführte Grundschule, in der sich alle Schichten des Bolles begegnen. Die Arbeit müsse dahin gehen, den Kindern die Schule angenehm zu machen und fie von dem ab schreckenden Ruf einer Zuchtanstalt zu befreien. Außerdem warnt der Redner die Eltern davor, ihre Kinder unter allen Umständen in höhere Schulen zu schicken. Professor Schönechen entdeckt die Pflichten, die der Mensch gegen den Frühling hat, und die be­fonders darin bestehen, die Natur zu schonen, nicht ganze Wälder von einem Sonntagsausflug nach Hause zu bringen und die Wälder nicht mit Eierschalen und Butterbrotpapieren zu pflastern. Man tann sodann die Feststellung machen, daß sich ab und zu das Niveau der Vorträge über Frauenfragen hebt. Dla Alsen mendet sich gegen den puritanischen Geist, der in Geselligkeit und Tanz einen verwerflichen Lurus erblickt. Gerade die Geselligkeit müßte in dieser Zeit, in der fast jeder unter den schweren wirtschaftlichen Berhältnissen leidet, wenn auch nur in bescheidenem Rahmen gepflegt werden. Sehr oft hält Geselligkeit den Menschen vor übereilten Verzweiflungsschritten zurüd. Weniger wesentlich benimmt sich Jaro Jarezti in seiner Plauderei Kunst und Kultur im alten Berlin  ". Er spricht zunächst über die literarischen Salons ber Henriette Herh und Rahel Barnhagen und dann unterhaltsam und mit viel Liebe über die Bauwerte Berlins  , die aus dieser Zeit übrig geblieben find. Renée Stobrama lieft als Funfprinzessin Märchen von Andersen zu betont, nedisch, zu sehr auf Kinder­publifum unter sechs Jahren zugeschnitten. Der heitere Abend geftaltet sich nicht besonders unterhaltsam. Auch der flott gespielten Ouvertüre Bur schönen Galathee" singt Frieda Weber- Fleßburg allerlei Sinnig- Sentimentales, u. a. auch von Meyer- Helmund und Toselli  . Vielleicht wäre es der Funtstunde einmal möglich, diese fogenannten heiteren Abende tatsächlich mit einem heiteren Programm zu versehen. F. S.

mißglückte, er tötete aber ben Beichensteller und raubte ihn aus. Raupen plünderte und mordete in der Regel allein; nur in menigen Fällen war sein Komplice Bebalga mit ihm. Dieser war es auch, der ihm die beiden Bauernhöfe zeigte, in denen er zusammen acht Menschen umbrachte. Des Rätsels Lösung für das unerhörte frech­dreiste Räuber- und Doppelleben Raupens ist aber vielleicht in seiner Detettiv Lettüre zu suchen er selbst behauptete das wenigstens. Noch im Gefängnis waren Sherlock Holmes   und ähn­liche Literatur das einzige, womit er seine Zeit fürzte. Seinen Taten in Freiheit entsprach sein Benehmen im Gerichtssaal als verstünde der Gerichtsverhandlung überfiel ihn plöblich eine tierische Angst. er nicht, was für ihn auf dem Spiel stand; erst ganz zum Schluß An eine Begnadigung dieses Räubers ist nicht zu denken. 7000 Reichspost- Kraftwagen.

Die Reichspost hat im Jahre 1926 ihr Kraftwagennetz in außer­ordentlich starkem Maße ausgebaut. Die Strecke, die von ihren Kraftwagen regelmäßig gefahren wird, ist nach einer Mitteilung des Reichspoſtministers im Laufe des Jahres 1926 um nicht weniger als 16 bis 17 Broz. erweitert worden und beträgt jezt insgesamt 28 000 Kilometer. So groß ist die Gesamtftrede, die die Reichspoſt von 7000 Kraftfahrzeugen auf zusammen 1500 Linien befahren läßt. Typhuserkrankungen an der Ostgrenze.

Frankfurt   a. d. O., 20. April.  ( TU.) In dem dicht an der polnischen Grenze gelegenen Städtchen Driesen ist plöglich eine ganze Reihe von Personen an Typhus   erkrankt. Die zuständigen Stellen haben sofort umfassende Hilfsmaßnahmen veranlaßt. Bluttat eines Siebzehnjährigen.

Süchteln  ( Kreis Kempen), 20. April.  ( WTB.) Im hiesigen Krantenhaus stahl ein noch nicht 18jähriger Bursche einem 71jährigen der Bursche, weil er eine Entdeckung fürchtete, dem Bestohlenen die Kranten nachts 60 M. Am darauffolgenden Morgen durchschnitt Kehle. Nach der Tat kaufte sich der Mörder in München- Gladbach einen Anzug. Der Mörder wurde nach seiner Rückkehr verhaftet. Erdbeben auf den Philippinen.

London  , 20. April.  ( TU.) Wie aus New Dort berichtet wird, ist Luzon  , eine der am stärksten bevölkerten Philippinen­inseln, von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden.

Rache des betrogenen Ehemannes. In 3arito bei Preß­ burg   spielte fich ein blutiges Familiendrama ab. Der Landwirt Jatura, der feine Gattin mit ihrem Geliebten bei einem Stelldichein ertappte, fesselte die Frau und hängte fie an einem Türpfosten auf. Gleich darauf erhängte er sich an dem Nagel, an dem die Leiche seiner Gattin bereits hing.

Digmuiden fanden drei Maurer eine Granate. Bon einer Granate zerrissen. Auf dem Schlachtfeld bei Als sie diese berührten, explodierte das Geschoß und tötete sie. Schweres Fährunglüd auf der Ofa. Wie aus Mostau gemeldet wird, ist auf dem Fluß Ofa eine Fähre mit 23 Bauern und 16 Pferden untergegangen. Nur ein fleiner Teil der Bauern tonnte gerettet werden.

Ein Deutscher in Megito ermordet. Der deutsche Farmer Leon Schweiger wurde in Cordoba   non Räubern ermordet. Er hatte eine beträchtliche Geldsumme bei sich.

Schweres Eisenbahnunglüd in Kanada  . In Kanada   wurden bei einem Güterzugunglüd 56 Meilen westlich von Hornepayne fieben Berfonen getötet. In einem ber verunglückten Güterzüge befanden sich 38 Rennpferde, bie sämtlich ums Leben tamen.

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BALS NEUERBURG DAD

Jeder gewinnt keiner verliert

War es nicht immer so, dass das, was der EINE gewann vomANDEREN bezahlt werden musste, nicht nur im Spiel, sondern auch im wirtschaft lichen Leben? Wäre es nicht eine wunderbare Einrichtung, wenn jeder, der am Spiel beteiligt ist nur gewinnen und keiner verlieren könnte, sowohl der Verbraucher, der die Ware konsu­

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KISINER

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miert, wie auch der Arbeiter, dessen Hände sie er hat nun bei der Rationalisierung unserer Overstolz- fabrikation

bilden und der Fabrikant, der sie entstehen lässt? Das Mittel, welches solch wunderbare Wirkung hervorbringt, heisst RATIONALISIERUNG  . Das bedeutet Einführung wirtschaftlicher Ar beitsmethoden, dadurch Senkung der Unkosten dadurch Verbesserung der Leistung und da­durch Steigerung des Absatzes. Wird es konse quent angewendet dann bringt jede Steigerung des Absatzes eine weitere Senkung der Unkosten und damit eine weitere Verbesserung der Leistung.

am meisten gewonnen?

Wir geben gern zu, dass sie für uns ein grosser Vorteil ist, denn für den kleineren Gewinn­Anteil hat uns die stark gestiegene Umsatz­ziffer vollauf entschädigt.

Auch unsere Arbeiter haben durch die­RATIONALISIERUNG unserer Betriebe gewonnen, sie erzielen auf leichtere Weise einen höheren Lohn als früher.

den größten Gewinn hat der Overftol- Raucher felbft:

Er erhält für 5 Pfennig eine Zigarette, Overstolz- Fabrikation für diesen Preis die er vor der Rationalisierung unserer niemals hätte kaufen können.

Hans Aenerbung

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