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Jezt ist man dabei, Gefangenen börfer einzurichten.| zu bleiben. Die Frau bagegen faß mur immer in der warmen Hütte, Südlich von Curhaven liegen die kleinen Fischerdörfer Arens sie hätte gar nicht soviel effen brauchen. Sie murde trotz des und Berensch. Sie werden mit Gefangenen besiedelt, die mit der schlimmen Winters noch dicker, als sie war; es schien sie auch nicht Urbarmachung des Bodens betraut werden. Der fräftige Schlid zu bekümmern. daß ihr Mann bis auf die Knochen abmagerte. boden soll dort vom Meere auf den Sandboden gebracht werden. Da Eines Morgens stand die Frau wie gewöhnlich auf und machte fich die Gefangenen auch hier völlig frei bewegen, werden natürlich nur solche Leute beschäftigt, die nicht fluchtverdächtig erscheinen. Im Feuer, aber der Mann hatte Lust, noch ein wenig liegen zu bleiben. übrigen war im letzten Jahre kein Ausbruch aus den Hamburger Steh auf! Wirst du nicht bald aufstehen? Was soll aus mir Anstalten zu verzeichnen. werden, wenn du nicht aufstehst?" Der Mann drehte sich um, er antwortete gar nicht. Da ging die Frau hinaus und kam nicht wieder herein. Der Mann ruhte sich noch eine Weile aus, bis er sich frisch und fräftig fühlte. Dann er ein gutes Frühstüd und machte den üblichen Rundgang zu seinen Fallen und Schlingen. Es wurde ihm heut viel weniger mühsam als fonft. Er fand eine Spur, die von der Hütte wegführte, und dachte: Bielleicht ist meine Frau davongegangen." Ein Biber hatte sich gefangen. Er zerschnitt also felber das Tier, machte Feuer und briet es. An diesem Abend er fich gehörig fatt.

Der Biehbest and setzt sich zusammen aus 74 Pferden, 6 Bullen, 14 Ochsen, 94 Kühen, 265 Schafen, 670 Schweinen und 320 Stud Federvieh. Der größte Teil befindet sich auf der Staats­domäne, die 170 Hektar groß ist. Hier sind vorwiegend ältere und verheiratete Gefangene untergebracht, die die höchste Stufe des Progressivfnstems erreicht haben und hier in ziemlicher Freiheit den Reft ihrer Strafzeit verbringen. Auf verschiedenen Außenkommandos wird noch Torfgewinnung und Landwirtschaft mit Biehzucht betrieben. Der humanfte Strafvollzug ist Verschwendung, wenn nicht eine planvolle Gefangenenfürsorge eingreift. Deshalb steht die Hamburger Justizverwaltung auf dem Standpunkt, daß jeder Ge fangene so zu entlassen ist, daß unmittelbare Not ausgeschlossen ist. Die Gefangenenfürsorge seht mit der Berhaftung ein. Berwahrung und Unterbringung von Kindern, Lösung von gesetzlichen Ber­pflichtungen, Beschaffung von Ausweisen und Papieren für die pätere Arbeitsbeschaffung sind ihre Aufgaben. Wird der Gefangene entlaffen, dann wird er wenn möglich fofort in ein Arbeits­verhältnis gebracht. Solange er feine Arbeit hat, gehört er zu den Pflegebefohlenen der Gefangenenfürsorge. Ledige fönnen Aufnahme in einem Heim finden, das völlig fostenlos Unterkunft und Ber­pflegung gewährt, bis Arbeit oder eine Verdienstmöglichkeit beschafft ist. Bielfach wird wahrgenommen, daß der Gefangenenfürsorge Schwierigkeiten bereitet werden. Viele Unternehmer weigern fich, ehemalige Gefangene zu beschäftigen. Oft findet man aber auch, daß die Arbeiter sich gegen die Einstellung ehemaliger Gefangener wehren. Mehr und mehr gelingt es aber, diese Borurteile zu verdrängen.

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Den Eindruck, den die Erziehungsarbeit der Hamburger Anstalten machen, ist überwältigend. Die Art und Weise, wie die Beschäftigung

So verbrachte der Mann den Neft des. Winters allein. Als die Tage wärmer wurden und die Wege leichter zu gehen waren, dachte er: Ich will doch einmal umgehen und sehen, was aus der Frau geworden ist." Er ging in der Richtung der alten Spur und fam an eine Hütte. Da fand er die Frau, fie lebte hier mit einem anderen Mann.

,, Was willst du?" fragte der zweite Mann. Ja, ich wollte nur einmal nach meiner Frau suchen. Nun hab ich sie gefunden."- ,, Es ist gut. Dann werden wir ringen?" Und er begann sogleich zu ringen.

Sie rangen eine Weile, nicht allzu lang: denn der erste Mann war der stärkere, er hatte bald den anderen geworfen. Also nimm fie," sagte der Bestegte. D nein," entgegnete der erste, du haft fie haben wollen, nun behalte sie nur." Auf dem Heimweg hatte er Glück, er schoß eine Hirschkuh.

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elne fie nicht langlerende Angelegenheit geblieben. Es müsse Auf­gabe der Gewerkschaften sein, hier vermittelnd einzugreifen und dafür Sorge zu tragen, daß die in und mit der Revolution herangewachsenen Theaterleute, wie z. B. die Mitglieder der ARM. ( Affoziation junger Regisseure) von der alten Garde nicht als lästige Außenseiter verfemt und am Mitarbeiten verhindert werden, gleichwie es geglückt sei, den Werkstudenten gegenüber der bürger­lichen Studentenschaft zu ihrem Rechte zu verhelfen.

Wenn das Sowjettheater sich in die Zitadelle einer reattio nären defadenten Sette" verwandelt, wenn seine Darbietungen sich zu einer organisierten Propaganda des" Gößendienstes" in ieberlei Gestalt auswachsen fonnten, dann wird uns pieles, sehr pieles flar," meint die" Shifn Iffuftwa". Der Moledoj Leninez", Rünstlertheater, insbesondere aber der unter Leitung M. Tschechows eine Leningrader fommunistische Jugendzeitung, wirft dem Moskauer stehenden Zweigbühne dieses Theaters, eine den Arbeiterinteressen offen feindselige Haltung vor.

Im Berlauf dieser Bolemit ertlingt auch erneut die Klage über den Mangel an ehrlichen, milieuechten proletarischen Repertoire­ftücken. Die zehnjährige Sowjetperiode habe nur einen einzigen, aus dem Arbeiterstande hervorgegangenen, fünstlerisch wertvollen Dramatiter( Bill- Belozerfowsti) gezeitigt; den übrigen neuen Bühnenschriftstellern wie Glebow," Trenew, Romaschow, gelängen am besten ihre Intelligenzlertypen und allenfalls einige individua­liftisch gesehene Figuren revolutionärer Führer, während ihnen die Maffenideologie ein Buch mit fieben Siegeln sei und ihre Arbeiter­maffen als Element der Bühnenhandlung einen erfünftelten Hurra­patriotismus" zur Schau tragen, der am allerwenigsten geeignet sei, für die Idee der Revolution werbend zu wirken.

der Gefangenen, namentlich in der großen Anstalt III erfolgt, zeigt Der Kampf um das revolutionäre Theater jet zurückgekehrt, nachdem sie faſt einen Monat lang unter ben

nicht nur die Meisterung einer großen Organisation, sondern auch foziales Berständnis und eine große Liebe zu jenen Menschen, die einmal strauchelten. Wer mithilft, die Gesellschaft zu beffern, ver­dient Unterstützung, Achtung und Anerkennung.

Der Mann, dem seine Frau weglief

Der Kampf um das revolutionäre Theater in Rußland , der ießt nicht nur in den Bühnenklubs und in der Fachpresse, sondern auch in den führenden politischen Tagesblättern mit wachsender Heftigkeit geführt wird, gewinnt dadurch, daß sich der Hauptangriff gegen den Charakter des Moskauer Künstlertheaters und den be­fannten Stanislawski - Schüler, den Schauspielerregisseur Tschechow , richtet, ein allgemeineuropäisches Interesse. Manche der während diefer Debatte geäußerten Ansichten erinnern an Forderungen, die ( nach Ueberlieferungen der Biber- Indianer, Westl. Kanada .) jüngst gelegentlich des Berliner Volksbühnenkonflittes geltend ge­macht wurden, und haben somit für deutsche Verhältnisse eine Erzählt von Hans Rudolf Rieder. erhöhte Bedeutung. Die Sowjetpresse verlangt eine energische, unzweideutige Anwendung der Diktatur des Puoletariats auf die Ber­bisher geduldete innere Verfassungsautonomie der Theater. schiedene Stimmen behaupten, die in den ersten Revolutionsjahren gemachten Anläufe zu einem Sowjettheater hätten fich allmählich in blauen Dunst aufgelöst und es handele sich bei dieser erneuten Kraftanstrengung um eine Refonstruktion dies proletarischen Theaters".

Ein Mann hatte eine Frau, und sie lebten nicht gut zusammen. Das wurde noch schlimmer, als einmal eine Zeitlang. die Jagd wenig abwarf. Der Winter war sehr falt, geringer Schnee fiel, man konnte feine Spuren verfolgen, das größere Wild verzog sich in andere Gegenden. Wenn der Mann tagsüber weit im Walde umhergestreift war, mußte er froh sein, einen Hafen oder einen Biber heim­zubringen. Die Frau inurrte, weil es so wenig war. Sie fochte oder briet das Fleisch. Beim Essen erhielt aber der Mann höchstens eine Schulter oder das Eingeweide. Alles übrige verzehrte die Frau.

,, Was hat sie nur vor mit mir? Will sie mich verhungern laffen?" So dachte der Mann bei sich. Die langen Strecken, die große Kälte und der verharschte Schnee erschöpften ihn mehr und mehr, da er feinen Tag genügend Nahrung hatte, um bei Kräften

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,, Alle Theater der Sowjetunion schreiben die Moskauer amtlichen swestija" haben im wesentlichen ihre vorrevolutio näre Physiognomie bewahrt. Ja noch mehr, fie befleißigen fich einer erweiterten Wiederherstellung des Alten. Vergleicht man die zielbewußt durchgeführte Sowjetefierung des Hochschulwesens mit der brachliegenden Theaterpolitit, so ergebe sich bei den Staats­theatern eine Situation, wie sie auf den Hochschulen entstanden wäre, wenn die Sowjetregierung die alte Professorenschaft am Ruder belassen hätte. Der Oktoberumsturz sei für die Theaterwelt

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Bom Familienleben der Wedda. Das Waldvolt der Webda in den Urwäldern Ostceylons, das zu den primitivsten Stämmen ber Erde gehört, ift dem Aussterben nahe. Die Erforschung dieser scheuen Menschenraffe ist nun noch gleichsam in letter Stunde von der deutschen Indienegpedition des Leipziger Forschungs­instituts für Völkerkunde vorgenommen worden. Die Expedition, die unter der Leitung des Münchener Anthropologen Eichstedt stand, ist Webba geweilt hat. Nach einem Bericht in der Umschau" ist es den deutschen Forschern zum erstenmal gelungen, das Familienleben dieses Stammes fennenzulernen. Borher war es niemandem ge­glückt, in ihren Hütten selbst zu leben, denn auch Fremde, die in ihre ungemein schwer auffindbaren Siedlungen gelangten, fonnten mit ihnen nicht vertraut werden. Besonders versteckten sie immer ihre Frauen, auf die sie beispiellos eifersüchtig sind. Da sich unter den deutschen Reisenden eine Dame befand, so war es möglich, zu den Webba in ein ganz familiares Berhältnis zu treten, und es fonnten jogar zahlreiche Körpermessungen an Frauen aus geführt werden. Die Wedda haben noch bis vor kurzem ein halb nomadisches Leben geführt und wohnen jetzt in Rindenhütten, die von Schmutz starren und von Wanzen und Schwaben wimmeln. Daher find anstedende Krankheiten weit verbreitet, und schon die fleinsten Kinder leiden unter schwerer Malaria. Durch die Gewöh­nung an die Kleidung und die überheizten Hütten ist das Entstehen Don Krankheiten der Atmungsorgane jehr gefördert worden. Da es heute noch wenig mehr als 300 Waldwedda gibt, so ist mit ihrem Aussterben in allernächster Beit zu rechnen. Ihre Reste gehen in der singhalesischen Bevölkerung auf, bei der sie als ehemalige Herren des Landes in einem gewissen Ansehen stehen. Die Expedition tonnte sich in den menschenarmen Gegenden nur unter großen Mühen Nahrungsmittel beschaffen. Infolge ungeheurer Regengüsse waren die Urwaldströme hoch angeschwollen; die Träger fürchteten sich vor den Fluten wie auch vor wilden Elefanten und Bären, und manche Ströme fonnten nur mit Lebensgefahr durchwatet werden. Trotzdem wurde die Forschungsreise ohne Unglüds- und auch ohne Krank­heitsfall durchgeführt.

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Die Ortsverwaltung.

Nach langem Leiden verstarb am 22. April der Gastwirt und frühere Schleifer

Karl Simon

im 66. Lebensjahre. Die Einäscherung findet am Dienstag, dem 26, April, nachmittags 122 Uhr im Krematorium Gerichtstr., statt.

Berlin , den 23. April 1927.

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Berlin NW , den 24. April 1927. Klara Fiebiger und Söhne.

Am 21. d. M. verschied unerwartet

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im 59. Lebensjahr.

Fast ein ganzes Menschenalter lang ist der Verstorbene bei unserer Kasse als Vertrauensarzt tätig gewesen. Er war nicht nur der Kasse ein guter Berater, sondern er war auch ein Arzt, der soziales Verständnis für die Nöte der Mit­glieder hatte und der sein verantwortungsvolles Amt im Geiste der Nächstenliebe ausgeübt hat. Ueber das Grab hinaus folgt dem Verblichenen, der Freud und Leid mit der Kasse geteilt hat, unser Dank für seine verdienstvolle Mit­arbeit. In tiefer Trauer stehen wir an seiner Bahre. Sein Andenken wird von uns in hohen Ehren gehalten werden. Der Vorstand

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