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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 222.

Das Gewerbegericht

Sonntag, den 22. September 1895.

Lokales.

Die neue Lokalliste erscheint am Dienstag, den 1. Oktober. Aenderungen und Neu- Aufnahmen müssen bis zum 27. d. M. bei dem Unterzeichneten angemeldet werden. Die Lokalkommissions­mitglieder der Umgegend Berlins   werden nochmals ersucht, ihre Adresse einzusenden. Im Auftrage der Lokalkommission: Karl Scholz, Berlin  , Wrangelstr. 32..

Die Parteigenossen im zweiten Reichstagswahlkreise werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Kommunalwähler­versammlungen für den fünften, siebenten und elften Bezirk am Donnerstag und Freitag stattfinden. Näheres wird durch Jaserat bekannt gegeben. Die Vertrauenspersonen.

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12. Jahrg.

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tirche. Der zweite Antrag ist eingereicht von den Stadts verordneten Schwalbe, Rosenow  , Reiß, Gerstenberg, Herbig, Salge und Reichnow und lautet dahin: Die Unterzeichneten ersuchen den Magistrat um Auskunft, in welchem Stadium ſich die Angelegenheit, betreffend die Uraniasäulen, befindet, der Uraniasäulen, welche ein öffentliches und wissenschaftliches und welche Schritte der Magistrat gethan hat, die Einrichtungen Interesse haben, zu erhalten."

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in seiner Eigenschaft als Einigungsamt war von den streikenden Militäreffekten- Arbeitern( Sattlern 2c.) der Firma Loh Söhne an­gerufen worden und die genannte Firma hatte sich mit dem Einigungsversuch vor demselben einverstanden erklärt. Am Donnerstag trat das Einigungsamt zur Verhandlung der An­gelegenheit zusammen. Es war zusammengesetzt aus dem Ziemlich thener soll den Berliner   Steuerzahlern das Ver­Magistrats Affeffor von Schulz( Vorsitzendem), dem Schrift gnügen zu stehen kommen, den Botanischen Garten als feger Stößel, dem Tischler Millarg, dem Fabrikanten Bartanlage in städtischem Besitz zu sehen. Wie einem biesigen Weigert und dem Lederhändler Meyer. Bevoll Lokalblatte gemeldet wird, geht die Absicht des Magistrats dahin, mächtigten der streifenden 35 Arbeiter gaben zunächst die Kosten der Erwerbung des Gartens entweder durch eine Auskunft über die Ursache des Ausstandes. Hervorzuheben Anleihe zu decken oder die Gemeinde Einkommen- ist daraus folgendes: Die Firma Loh Söhne bezahlte für Tor­Achtung! Parteigenossen des 6. Wahlkreises! steuerbis um 10 pCt. nister, welche von den Arbeitern als spanische bezeichnet In allen Zahlstellen und Lokalen, wo Zahlabende im sechsten Nachricht sich bestätigt, läßt sich vorläufig nicht beurtheilen. Zu zu erhöhen. Wieweit diese werden, aber für Chile   bestimmt sind, pro Stück anfänglich Wahlkreis abgehalten werden, liegen Liſten aus zur Aufnahme bemerken ist hierbei, daß die städtischen Behörden darin wett­1,60 m., ging dann jedoch auf das Drängen ihrer Werkstatt von Abonnenten für die Parteifpedition. Alle Vertrauens- eifern, für Kirchenbauten 2c. Plätze zu verschenken, wogegen der arbeiter nach und nach mit den Stückpreisen bis auf 2,30. personen sowie folgende Parteispediteure nehmen Abonnements Staat sich die Plätze, die ihm die Stadt zu gemeinnützigen Zwecken hinauf. Hiervon gehen etwa 10 bis 12 Pf. für Materialien ab, auf den Vorwärts", den Sozialdemokrat" und den abkauft, immer heidenmäßig theuer bezahlen läßt. welche sich die Arbeiter selbst beschaffen müssen. Der erhöhte Wahren Jacob" u. f. w. entgegen: Preis erschien den Arbeitern immer noch viel zu niedrig. und Oranienburger Borstadt: Stolzenburg. Wiesenstr. 14, p.; notiz betreffend die Verbilligung des Gases durch Gasglühlicht, Für Moabit  : Hempel, Lübeckerstr. 16, Hof p.; für Wedding  Zur Gasglühlicht Frage. In unserer neulichen Lokal­Ihr Hauptredner Dor dem Einigungsamt, der fich für einen der tüchtigsten Tornisterbauer erklärt, hat für Gesundbrunnen  : Gaßmann, Grünthalerstr. 67, H. p.; für haben wir der städtischen Beleuchtungsdirektion den Vorwurf ge­nach seinen Angaben 8 volle Tage an 12 Tornistern ge- Rosenthaler Vorstadt: Rosenthal, Granseerstr. 6, im Keller macht, daß sie noch kein Gasglühlicht- System für die Straßen­arbeitet, wobei ihm noch etwas geholfen wurde. Dieser Arbeiter für Schönhauser Vorstadt: Mars, Kastanien- Allee 96, part. beleuchtung anzuwenden versucht hat. In dieser Allgemeinheit hatte ausgerechnet, daß es mindestens für das Stück 2,75 M. ist der Vorwurf nicht richtig. Charlottenburg  . Anläßlich des stattfindenden Umzugs länger als Jahresfrist ein Versuch mit Auerlicht gemacht worden Wie wir erfahren, ist schon seit geben müsse, wenn man auf denselben Verdienst kommen wolle, machen wir schon jetzt darauf aufmerksam, daß die neuen Adressen und es sind auch gegenwärtig in einem Theil der Stralauer- und wie bei den preußischen Tornistern, während seine Kollegen der Abonnenten unserer Parteiliteratur rechtzeitig beim Spediteur Holzmarktstraße ganze 55 Auerbrenner eingerichtet, von denen 3,10 für angemessen hielten. Als die Firma sich weigerte, mehr Scharnberg angemeldet sein müssen, wenn eine Verzögernng in der 20 bis Mitternacht, 35 die ganze Nacht hindurch in Betrieb als 2,30 M. zu zahlen, traten die Werkstattarbeiter bis auf zwei Lieferung des Vorwärts"," Voltsblatt f. T.-B.-St." 2c. vermieden stehen. Warum die Sache nicht weiter in Fluß tommt, zumal und schließlich noch zwei Heimarbeiter am 2. September in den werden soll. Gleichzeitig aber auch ist es die Pflicht jedes Parteigenossen, die Nachbargemeinde Charlottenburg   mit der Aufstellung von Streit ein. Sie stellten die Forderung auf, daß der Stückpreis auf wo es nicht bereits geschehen, den Bezug seiner Literatur vom 500 Auerbrennern gute Erfolge erzielt haben soll, bleibt unseren 3,10 M. erhöht werde. Auf Befragen erklärt der erwähnte 1. Oktober ab bei unserer Parteispedition zu bewirken. Bevollmächtigte, daß er, also einer der schärfsten" Arbeiter, in follte es für selbstverständlich halten, wenn von Parteigenossen langsam voran. Man Laienverstande unerfindlich. Bei uns heißt's wohl: Immer der Woche bei zehnstündiger Arbeitszeit und größter Anspannung ein Institut, wie das unserer Spedition, geschaffen wurde, das feiner Kräfte 10 spanische Tornister fertig bekommen, also 23 M. felbe auch von jedem einzelnen zu unterstützen ist. abzüglich der Material- Unkosten, verdienen könnte. Ein anderer richten wir nochmals das dringende Ersuchen an alle, die es an Deshalb Bevollmächtigter, ein Heimarbeiter, giebt ebenfalls auf Befragen geht, zum 1. Oktober rechtzeitig ihre Bestellungen an den Ge­an, daß er zur Anfertigung von 12 Tornistern a cht Arbeits noffen Scharnberg, Wilmersdorferstr  . 124, Hof 3 Tr., eingehen tage gebraucht habe, und dabei hätte er noch spät abends zu lassen. Die Vertrauensleute. arbeiten müssen, seine Frau hätte ihm hilfreich zur Seite gestanden. Herr Schmidt, der Inhaber der Firma Loh Söhne, behauptet, nicht mehr wie 2,30 M. geben zu können und begründet das damit, daß er die Ordre, die in Paris  zu vergeben war, unter dem Drucke der Konkurrenz von Paris  , Wien  und London   zu einem sehr billigen Preise übernommen habe. Dazu wäre dann noch das ktoloffale Aufschnellen der Lederpreise gekommen. Seiner Ueberzeugung nach könne ein schlechter Arbeiter in der Woche 10 Stück, ein mittlerer 12 Stück und ein guter Arbeiter 14 Stück fertigen. Die Streifenden hätten, wie das immer

Don den Akkordarbeitern

bei der Uebernahme eines

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Die Polizei trat am legten Donnerstag in einer Ver­in der Restauration von Wernau  , Rosenthalerstr. 57, abhalten sammlung in Aftion, welche der Lokalverein der Konditoren wollte. Vor Eröffnung der Versammlung wurde dieselbe näm lich verboten, weil angeblich das Lokal nicht den baupolizeilichen daß die Polizei ein gleich fleißiges Augenmerk auf die gesundheits­Anforderungen entsprach. Die Konditoren wünschen allgemein, gefährlichen Schlafstellen richten mögen, welche ihnen im Hause ihrer braven Meister oft angewiesen werden.

Die Kriegervereine verlangen als erste Bedingung von ihren Mitgliedern monarchische Gesinnung, das heißt ein unbegrenztes Vertrauen und treue Liebe zum Herrscher hause, die feste Ueberzeugung, daß das Heil des Volkes Der Arbeiternothstand in Spandau   wird in einem einzig und allein in den monarchischen Einrichtungen bürgerlichen Blatt, dem" B. B.-E.", in folgenden Darlegungen des Staates unter einem thatkräftigen Fürsten beruhe. geschildert: Nachdem die Arbeiter Entlassungen in den Militär­Ein monarchisch gesinnter Mann kann deshalb nichts gemein Werkstätten zu Spandau   jetzt abgeschlossen sind, läßt sich über­haben mit solchen, die ihres Fahneneides und ihrer darin sehen, in welchem Maße die Betriebe eingeschränkt worden. geschworenen Treue nicht eingedenk sind, sie sind die Das Feuerwerks- Laboratorium hat seinen Arbeiterbestand um entschiedenen Gegner derer, die darauf ausgehen, die Hälfte verringert; statt dreitausend sind nur noch eintausend­die Treue aus des deutschen Volkes Herzen herauszureißen fünfhundert Personen darin beschäftigt. Die Munitionsfabrik und den Geist der Empörung, des Aufruhrs und der hat von dreitausendfünfhundert Arbeiterinnen gegen achthundert 3 wietracht dafür hineinzubringen."

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Verfasser der Agitationsschrift aber noch nicht alle Hoffnung auf: Im Angesichte dieser traurigen Zustände giebt der anonyme Wenn auch heutzutage vaterlandslose Leute daran find, Vaterlandsliebe zu untergraben, der Kern unferes Boltes hat sich nicht verführen lassen, ihm gilt noch die Treue als erstes Gebot der Ehre, ihm ist noch der Glaube ein Heiligthum, das niemand ihm antasten darf."

entlassen, dazu etwa hundert Männer, meist Handwerker. In fünfhundert auf neunhundert herabgesetzt worden. Die Gewehr­der Artillerie- Werkstatt ist die Arbeiterzahl von zweitausend­fabrik arbeitet schon seit der Fertigstellung des jetzigen Jufanterie­gewehrs( 1892) mit schwachem Betriebe( ungefähr tausend Arbeiter). Ginen beständigen, ziemlich lebhaften Betrieb hat die Geschützgießerei nebst Geschoßfabrit, während die beiden Pulver­fabriken( für altes und neues rauchloses Pulver) schon seit langer Beit mit wenigen hundert Leuten arbeiten.

E8 lebe der Reservemann! Das bekannte Soldatenlied, das anläßlich der um diese Jahreszeit erfolgenden Entlassung der ausgedienten Mannschaften gar häufig erflingt, scheint von seiner bisherigen Harmlosigkeit ein gut Theil einbüßen zu sollen. Der Um st urz, der die Grundvesten der göttlichen Weltordnung Aus der Magistrats- Sigung am Freitag. Der Ar­erschüttert, bringt es einmal so mit sich, daß die politische adenbau durch die sogenannte Alte Post" wird nicht Agitation ihre Angeln schon nach den noch unter der Fahne erfolgen; das Magistratskollegium hat in seiner gestrigen Sitzung stehenden Mannschaften auswirst, eine Erscheinung, für die aus beschlossen, seinen früheren Beschluß, wonach der Straßendamm in der Königstraße von der Kurfürstenbrücke bis zur Poststraße früheren Zeiten wohl jedes Beispiel fehlt. Uns ist dieser Tage ein Flugblatt zugestellt worden, bis an die jetzige bestehende Bauflucht verbreitert, der Weg für das, wie in einem Begleitschreiben att wie den äußgängerverkehr aber durch die gofalitäten des inter­neuen Auftrages gemacht werde, in der ersten Zeit wenig mannschaften des Gardekorps   noch während der geschofses der Alten Post" durchgeführt werden sollte, aufzuheben, gethan, absichtlich langsam gearbeitet und sonst viel Zeit Zeit ihrer Aktivität vertheilt worden ist. Das Flugblatt, dessen dagegen den Verkauf des ganzen Grundstücks durch öffentliches vertrödelt. Die Arbeiter verwahren sich energisch gegen diese Verfasser sich in Anonymität hüllt, trägt die Ueberschrift: Ausbieten zu bewirken. Der Direktor des Schiller  . Anschuldigung. Das Einigungsamt feßte zum Freitag einen Mein lieber junger Kamerad!" Es enthält, nachdem dem Theaters hat beim Magistrat den Antrag gestellt, auch in neuen Termin an und beschloß, Gutachten zu hören. Gleich ver- Reservisten in Poesie und Prosa eine Reihe Schmeicheleien ge- diesem Jahre ihm den Bürgersaal für fünf Sonntage zu seinen nommen werden die anwesenden Herren Backhaus von der Firma sagt worden sind, eine eingehende Empfehlung der Krieger Vorstellungen zu bewilligen. Das Magistratskollegium hat be­Wunderlich, und Schulz von der Firma Dotti, die ebenfalls vereine; diesen müsse der zur Reserve entlassene, treue und schlossen, den Antrag zu genehmigen. chilenische Tornister anfertigen. Backhaus erklärt 2,30 M. für brave Soldat" beitreten, um Das von der Berliner  einen hohen und guten" Lohn und hält es für möglich, daß natürlich, um gegen den inneren Elektrizitäts- Gesellschaft an den Magistrat gerichtete Gesuch, die Erweiterung ihrer Kabel behufs Kraftabgabe zu ge= ein schlechter Arbeiter 10, ein mittlerer 12 und ein guter Feind gefeit zu sein. 14 chilenische Tornister in der Woche, statten, hat das Magistratskollegium genehmigt, jedoch den weiteren das heißt in 60 Stunden fertigbringt. Antrag der Gesellschaft, auf die zu zahlende Abgabe von 10 pCt. Schulz von der Firma Dotti, bei welcher Theilarbeit eingeführt ist, äußert sich dahin, daß des Brutto ertrages zu verzichten, abgelehnt. die Arbeiter bei dem Preise 25 bis 30 m. verdienen könnten, ,, wenn sie wollten". Am Freitag wurden gutachtlich gehört die Sattler J. Sassenbach und Br. Pörsch, sowie Obermeister Robau, Fabrikant Ph. Hoffmann und Werk­führer Bar 3. Die letzten drei stimmten darin überein, daß ein tüchtiger Tornisterbauer in 60 Stunden 14 und auch 15 chilenische Tornister, und ein mittlerrr etwa 12 schaffen könne, während die von den Arbeitern vorgeschlagenen Gutachter Pörsch und Sassen­bach aussagten, ihres Dafürhaltens bringe es eine mittlere Arbeits­fraft nur auf 10 und eine gute auf 2 oder 3 mehr, wenn der betreffende nicht allzusehr hinterherschuffte. Pörsch wie auch Saffenbach haben längere Zeit Tornister gebaut. Rabau und Hoffmann erklären auf Befragen, daß sich ihr Gutachten auf Leute beziehe, welche dieselbe Arbeit etwa drei Wochen hinter­einander gemacht und so Zeit gehabt hätten, sich einzuarbeiten. Die Arbeitsbücher der Streifenden weisen aus, daß dieselben je nach ihrer Leistungsfähigkeit 8, 9, 10, 10/2 und 11 Tage, jeder Tag zu 10 Stunden gerechnet, zur Herstellung der ersten 12 Tornister brauchten, welche sie in Arbeit bekamen. Nach längerer längerer Berathung schlug das Einigungsamt den Parteien vor, sich auf 2,50 Mart pro Stück zu vergleichen. Magistrats- Assessor v. Schulz führte aus, man habe erwogen, daß die Militäreffekten Arbeiter lediglich Perioden­arbeiter feien, daß sie sich infolge dessen nicht in der Lage befänden, sich so einzuarbeiten, daß sie durchschnittlich 12 der chilenischen Tornister liefern können. Andererseits glaubte das Schiedsgericht die ganze Forderung der Streifenden nicht unter­stüßen zu fönnen; unter anderem hätte es berücksichtigen müssen, bei uns: Gewehr in die Hand! Das heißt vor allem: Unbemittelte Leute dürften nicht allzuoft in die Lage kommen, daß nach Uebernahme der Lieferung durch die Firma Loh Söhne die Lederpreise um 50 bis 60 pct. in die Höhe gegangen seien. Hoch die Waffe des Beispiels, hoch die Fahne unerschütter- für ihren Hausbedarf die Koulanz des geschäftskundigen Poeten in Anspruch zu nehmen. Herr Schmidt, der vorerst höchstens 5 Pfennig pro Stücklichen Festhaltens an unserem Soldateneide!" Hu, hu! zulegen wollte, versprach schließlich, noch mal mit den Vertretern Ob die guten Leute, die mit derartigen Mitteln unter den bezirk Berlin  ( Vorortverkehr), welcher am 1. Oktober in Kraft Der neue Winter- Fahrplan für den Eisenbahn- Direktions­der Firmen Wunderlich und Dotti Rücksprache zu nehmen. Im ausgedienten Soldaten für ihre Zwecke agitiren, denn garnicht tritt, weist außer den für die Winter- Verkehrszeit regelmäßig ein­neuen Termin am Sonnabend fam nach langem Markten folgen­tretenden Zugverschiebungen wieder noch einige weitere wichtige der Vergleich zu stande: Veränderungen auf. So werden auf dem Südring der Ring­Der bevollmächtigte Vertreter der Firma A. Loh Söhne, bahn zwischen dem Schlesischen Bahnhof und Nixdorf neu ein­Prokurist Penz, erklärt namens des Inhabers der Firma, Kauf­gelegt: ein Zug ab Schlesischer Bahnhof   11,11 abends nach mann Schmidt, den von ihm beschäftigten Tornisterarbeitern für je einen chilenischen Tornister als Arbeitslohn 2,45 M. zu Nixdorf und ein Bug Uns muß es schon recht sein, wenn unsere Feinde völlig mit dem ab Rigdorf 11,39 abends nach zahlen. Der Lohn versteht sich für die Fertigstellung ohne Kreuz. Blindheit geschlagen sind! Schlesischen Bahnhof. Ferner werden auf der Für die Anfertigung des Kreuzes wird ein besonderer Lohn von Wannseebahn   zwischen Berlin   und Zehlendorf neu ver­15 Pt. wie bisher gezahlt. Ferner erklärt der Herr Ver­Unzucht und Hurrahpatriotismus. Schon oft haben kehren die Züge; ab Berlin   morgens 8 Uhr und 8,20 Uhr, treter namens der Firma, daß sie die im Ausstande wir darauf aufmerksam gemacht, daß man sich nirgendwo inniger abends 8,40 und 11,10 Uhr; ab Zehlendorf   morgens 8,47 und befindlichen Arbeiter, soweit diese nicht anderweitig Stellung an alles was mit dem modernen Afterpatriotismus zusammen- 9,07 Uhr sowie abends 9,07 und 11,47 Uhr. Dagegen fallen gefunden haben, sei es in der Fabrik, sei es als Haus- hängt, auſchmiegt, als an den Stätten der Unzucht. Diese auf derselben Strecke aus die für den Sommer eingelegt arbeiter beschäftigen werde. Es soll dabei ohne jede bie männiglich an den Ladenfenstern des albekannten Café und von 8,30 bis 9 Uhr. Auf der Anhalter Bahn wird der leidige Thatsache wird aufs neue gestützt durch eine Beobachtung, gewefenen Fünf- Minuten- Züge abends in der Zeit von 7 bis 8 Maßregelung verfahren werden, und es wird die Austellung der Arbeiter nach Bedarf erfolgen. Sie wird derart National machen kann. Patriotische Geschäftsleute und ge- bisher um 10,18 abends von Berlin   nach Groß- Lichterfelde   ab= stattfinden, daß in erster Linie die in der Fabrik am längsten schäftskundige Patrioten suchen zur Zeit vielfach dadurch die gelassene 3ug 20 Minuten später, um 10,40 Uhr abends von Beschäftigten und die Verheiratheten Beschäftigung finden. daß fie fortlaufend täglich eine Kriegsdepesche aus Aufmerksamkeit des neugierigen Publikums สิน erregen, Berlin   abgehen. Und endlich wird auf der Nordbahn der bisher So lange wie die ausständigen Arbeiter nicht wieder eingestellt Jahre 1870 an ihr Schaufenster Kleben. Während andere Leute um 10,50 abends, und der vom Stettiner Bahnhof nach Oranien­dem vom Nordbahnhof um 10,25 abends abgelassene Vorortzug erst find, finden neu hinzuziehende Arbeiter keine Verwendung. Bis zur Beendigung der Lieferung der chilenischen Tornister ver- sich aber mit der jeweiligen Ausstellung eines derartigen Gytra- burg jekt um 11,38 abends abgehende Bug erst um 12,05 Uhr blattes begnügen, hat der patriotische Inhaber des berüchtigten abends zur Beförderung kommen. pflichtet sich die Firma, Lohnreduktionen nicht eintreten zu die Herren Dawes, Häckel und Matheus, erklären namens ihrer Kollektion von etlichen zweihundert offiziellen Kriegsdepeschen im Garnisonkirche 2, beginnt der Unterricht für das Winter- Halbjahr laffen. Die bevollmächtigten Vertreter der ausständigen Arbeiter, Fleischmarktes in der Friedrichstraße   gleich mit der ganzen Mitarbeiter und für sich, daß sie die übrigen Ausständigen und Facsimile seine Spiegelscheibe verschönert. am Mittwoch, den 9. Ottober. Es bestehen hier neben sich verpflichten, bis zur Beendigung der chilenischen Arbeit Lohn- Ordnungsstüßen nicht heranzieht, was soll dann noch helfen? den Kursen für Deutsch   und Rechnen im allgemeinen Rahmen erhöhungen nicht zu fordern. An die Stadtverordnetenversammlung sind zwei Anträge Kurse für Buchführung und kaufmännischen Briefftil, für kauf­gestellt worden. Der eine, von den Stadtverordneten Hugo männisches Rechnen, für Französisch, Englisch  , Geschichte, Geos Sachs II, Jakobi, Deter, Riemann und Jordan gestellte, betrifft graphie und Gefeßeskunde. Im Zeichenunterricht bestehen neben die einheitliche Ausschmückung des Blazes um die Marien den Abtheilungen für Körper, Ornament und Zirkelzeichnen

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Aber brenzlich ist die Sache doch. Die revolutionäre Gefahr ist zu groß und zu weit verbreitet, als daß nicht wenigstens die Kriegervereine auf dem Posten sein müßten: Gedichte auf Abzahlung sind das neueste auf dem Gebiete " Die alten Soldaten in den Kriegervereinen sind das der Abzahlungspraxis. An einem Hause in der Chausseestraße wiederhole ich die Armee des Kaisers im Bürgersteht auf einem Pappschild folgende Ankündigung zu lesen: rock, sie sind zum Schutze des Vaterlandes gegen innere Um auch den unbemittelten Leuten zu dienen, fertige ich Feinde berufen. Erfüllt es uns nicht mit tiefer Trauer, gern allerhand Gedichte und Tafellieder einfach und schwungvoll, wenn wir sehen, wie so viele tausende unserer deutschen je nach Wunsch. Dieselben werden auch von mir selbst in ent­Brüder von gewissenlosen Agitatoren versprechender Toilette vorgetragen, wenn es verlangt wird. Das blendet und verführt, alles über den Haufen Honorar für meine Gedichte kann in Raten gezahlt werden, werfen wollen, was uns heilig ist? Da heißt es wenn eine genügende Anzahlung geleistet ist."

merken, wem eine derartige Agitation zu gute kommt? Wissen sie wirklich nicht, daß sie mit der Ausmalung des Wauwaus nur gar zu oft in dem bisher politisch harmlosen Mann den Gedanken anregen, sich denn doch einmal die bitterböse Sozialdemo­tratie bei Lichte zu besehen?

Wenn das die

In der 3. städtischen Fortbildungsschule, Hinter der