Arbeitersport.

Tennis im Arbeitersport.

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In weiten Kreisen der Arbeiterschaft und nicht zuletzt der Arbeitersporiler ist man noch vielfach der Ansicht, daß das Tennis. fpiel etwas absolut Bürgerliches, nur für die sogenannten ,, oberen Zehntausend" ist, womit zu beschäftigen sich für einen Ar­beitersportier nich ziemt. Das ist eine durchaus rü cf ständige Ansicht, der einmal mit Entschiedenheit entgegengetreten werden muß. Entsprungen tann diese Ansicht nur sein aus dem Privileg, das die herrschende Schicht für sich aus diesem Sport im Laufe von Jahrzehnten zu machen verstanden hat. Dieses Spiel ist aber nicht das erste, das die Arbeiterschaft vom bürgerlichen Gesellschafts sport übernommen und der Körperbildung bien st bar gemacht hat. Ernster wird das Problem schon, wenn man- wie es wiederum in der Arbeiterschaft geschieht dem Tennissport feine törperlichen Werte zuerkennen will. Auch hier befindet sich mancher vollkommen auf Abwegen, denn Tennis richtig zu beherrschen, ist nicht so ein­fach, wie es scheint. Der Schläger ist zwar groß und dennoch haut man in den ersten Monaten oft daneben. Es wird beim Tennis. sport ein reiches Maß an Gewandtheit im Sprung, Lauf und Treffsicherheit verlangt. 3war ist teine gewaltige Kraftanstren gung notwendig; um so mehr aber ist eine gute sportliche Durch arbeitung des Körpers Bedingung. Deshalb sollten Arbeitersportler nie Tennis spielen, ohne auch der Leichtathletik eine gewiffe Pflege angedeihen zu laffen. Neben angespanntester Tätigkeit aller Körper. muskeln( Beine, Arme, Rücken, Bauch) bei der Durchführung des Tennissport werden in diesem Spiel auch weitgehend geistige Energien verbraucht, um gute Placierungen des Balles durch schnelle Entschlußfähigkeit und gewandte Uebersicht der Gesamtlage im Spielfeld und damit den erfolgreichen Verlauf des Spieles felbft gewährleisten zu können. Die Geistesarbeiter finden daher im Tennis vorzügliche Grundlagen ihrer sportlichen Betätigung.

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Aber auch die Arbeiterschaft hat heute unbedingt die Pflicht, fich| diese für sie neue sportliche Betätigung zu eigen zu machen, denn durch weitere Abstinenz würde Tennis auch für die Zukunft ein Privileg der herrschenden Schichten bleiben. Nur eine Frage fönnte höchstens noch hemmend im Wege stehen, das ist die finanzielle Seite Denn Tennis ist immerhin eine der teuersten Sportarten. Um diefe Kalamität in den Reihen der Enterbten überwinden zu fönnen, wird es auch auf diesem Gebiete nötig sein, daß die Ar­beitersportler die Hilfe der Kommunen, die vielfach felbft Tennis anlagen schaffen, beanspruchen. Dann läßt sich manches erreichen. der nicht ganz unberechtigt ist: es wird zumeist angenommen, daß Nun noch zum letzten Einwand der Gegner des Tennissports, Tennisspiel etwas ganz Individuelles ist, das keinerlei ge= meinschaftliche Formen gestalten fönne. In den weitaus meisten Fällen wird es gewiß auch so betrieben. Denn gerade im Tennis haben die" Kanonen" eine unumschränkte Geltung. Dennoch hat fich schon bei den wenigen deutschen Arbeitertennisgruppen gezeigt, daß man hinausgehend über das Einzelspiel im Mann­fchaftsspiel gute Gemeinschaftswerte herausbilden tann. So darf auch diese Auffassung nicht zum allgemeingültigen Abschreckungsmittel werden. Wie sich die Arbeitersportler Rudern, Baddeln und so manche andere Sportart mit gutem Erfolge zu eigen gemacht haben, so wird es auch mit dem Tennis ergehen, zum Besten der Gesamtarbeit.

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Im Moabiter Gesellschaftshaus in der Wicleffstraße gelangten am Sonntag die Endkämpfe um die mitteldeutsche Bog meisterschaft, für die sich die Vereine Achilles 90"-5 alle und urich 02" Berlin qualifiziert hatten, zur Abwidlung. Die Bertreter der Berliner Farben betraten in recht guter Ber­faffung den Kampfring. Ihre technische und teilweise törperliche Ueberlegenheit brachte ihnen einen verdienten Sieg über die Hallenser Gäste, deren Vertreter im Mittelgewicht den einzigen

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Erfolg für sie buchen fonnte. Den Haupttämpfen gingen Ein­ladungskämpfe zwischen Nord- Ost und Tegel voraus. Die Meister­fchaftsfämpfe nahmen folgenden Berlauf: Jm Fliegen- und Bantamgewicht zwischen Wiesener( A.) Holz( 2.) trennten sich die Ronalati( L.) und Bachmann(.) Gegner nach wechselvollem Kampf unentschieden. Der Feder gewichtler Kraft( 2) errang über Jänide( A.) einen einwandfreien Buntifieg. Im Leichtgewicht zwang der feinem Gegner stark überlegene konalati I( 8.)- Ufer( A.) und ebenso im Schwer­gewicht Eggert( L.) Bogt( A.) aur Aufgabe. GIöß­mann fiegte im eItergewicht über Stöber( A.) glatt na ch Puntten. Im Mittelgewicht fiegte Schwarze( A.) nach einem Niederschlag über Franke( 2.). higigen Rampfverlauf durch Rapte( 2.) blieb im albfchwergewicht über Eichel( A.) Sieger nach Buntten. Resultat 12: 4 für Surich 02".

Anrudern und Bootstaufe. Der Ruderverein„ Borwärts" E. V., Berlin , veranstaltete am Sonntag sein diesjähriges Anrudern in Form einer Propagandafahrt vom Bootshause Ober­ schöneweide bis zur Mühlendammschleuse und zurüd. Zirka 30 Vereinsboote und einige Privatboote hatten sich an dieser Fahrt beteiligt. Das Wetter war der Veranstaltung nicht gerade günstig. Nach der Auffahrt fand auf dem Bootsplage unter Beteiligung zahlreicher Gäste die Taufe von zwei Doppelvierern statt. Damit hat der Verein seinen Bootspart, der weit über 100 Boote zählt, um zwei neue Vereinsboote vermehrt.

Bollstanzkursus ber Naturfreunde. Am Freitag, 29. April, beginnt der neue Boltstanzt.irfus des Touristenvereins„ Die Naturfreunde", Bezirk Schöne berg- Friedenau, in der Turnhalle der Chamissoschule am Barbarossaplatz zu Schöneberg . Anmelbungen können noch zum Beginn des Rursus vorgenommen werden. Borherige Anmeldung in der Wohnung des Genossen Willi Gamrath, Friedenau , Offenbacher Str. 28. Teilnehmergebühr beträgt 2 M. für den Rurfus, die nach Möglichkeit im voraus zu entrichten ist. Leichte Schuhe müssen mitgebracht werden.

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