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Freitag 2Y. �pril t927
Unterhaltung unö �Vissen
Seilage ües vorwärt»
Die Reise zumErbseinö". Von Adolph Hoffnuma. ES war 188? im Frühjahr. Das Sozialistengesetz neigte sich sewem Ende zu(Oktober 1890). Die strmsen Stränge de» Aus­nahmegesetzes waren, nachdem bet der Mehrheit des Reichstages eine Verlängerung aussichtslos war, lockerer gelassen. Was natürlich nicht ausschloß, daß in der Provinz in den einzelnen Städten immer strebsame Roiwildjäger" sich fanden, welche die Hag als Spezialität betrieben. Die sozialistischen   Arbeiter der ganzen Welt rüsteten zum inter- nationalen Kongreß in Poris. Seit dem Kriege von 1870.'71 war es der ersteInternationale�. der in Frankreich   stattsinden sollte. Eine Reihe bürgerlicher Zeitungen In Deutschland   bekamen um dieberufsmäßigen Heger* undblutrünstigen Agitatoren*, die sie so oft dahin gewünscht hatten, wo der Piesier wächst, große Besorgnis. Man warnte.ernstlich' vor der Reise nach Paris  . Der Haß gegen alles Deutsche wäre noch so groß, daß die deutsche Regierung für Leben und Gesundheit derjenigen, die sich mutwillig in Gefahr begeben,keinerlei Verantwortung und Garantie übernehmen könne'. Rührend war diese Teilnahme mit einem Male für die. welche man elf Jahre mit Polizei, Staatsanwalt und Gefängnis verfolgt« von der Familie gerissen, von Haus und Hof verjagt, ja zu Tod« gehetzt hatte. Doch diese Teilnahme war sehr durchsichtig. Bei allen Forde- rungen der Arbeiter im deutschen   Vaterlande nach menschenwürdigen Zuständen« Verkürzung der Arbeitszeit usw. wies man immer auf die Konkurrenz des Auslandes, die esleider' unmöglich macht«, mancher Forderung, über die sich samtsprechen* ließe, näher. zutreten. Wenn aber nun die Arbeiter sich zur Erkämpsung dieser Forde. rung international verbinden würden, mit welchen Ausflüchten sollt» man dann denselben ausweichen? Aber noch mehr stand aus dem Spiel. Wenn man im Herzen desErbfeindes' dahinter käm, daß das Revanchegeschret nur von Interessenten des Krieges und der Armeen künstlich propagiert und geschürt wird, müßte es den Besuchern Frankreichs   klar werden, daß die Kriegshetzer in jedem Land« dieselben fragwürdigen Nutznießer der die Völker erdrückenden Rüstungen sind. Solche Erkenntnis wollte man verhindern, da die Zurückkehren- den natürlich über das, wo» sie gesehen und gehört hatten. b«richt«n würden. Daber die liebenswürdige Fürsorge und dasGraulichmachen'. Beides tonnt« aber nicht verhüten, daß Deutschland   aus dem Kongreß mit 81 Delegierten vertreten war. Durch meine politische Tätigkeit und de» daraus resultierenden sogenannten Hochverratsprozeß war ich nach der Provinz Sachsen  verschkagen. Bei der 87er Wohl kandidierte ich für den Zeitzer Kreis, gründete später in Halle denZeitzer Volksboten', besten Redakteur ich wurde. Auch die Kreise Zeitz-Weißenfels  -Raumvurg, Mansseld und Merseburg   hatten beschlossen, einen geineinsamen Delegierten zu entsenden. Doch in diesen Kreisen herrschte da» Sozialistengesetz noch in seiner ganzen Schärf«. Dersammlungsverbotc, Konfis­zierung von Schriften und Prozesse hagelten nur so. Es war daher nicht möglich, die Wohl in einer Versammlung oder Konferenz offiziell vorzunehmen. Wir mußten«in« gemeinschaftliche Eorpora (geheim) der drei Kreis« abhalten. Dieselbe fand in d«m Graben einer wenig frequentierten Ehaustee statt. W-r hatten die Erfahrung gemacht, daß man auf otfener Land- straße vor Ueberrumvelungen lich am ersten sichern tonnt«. Eine Stell«, von wo aus die Ehauste« nach beiden Richtungen weit zu übersehen war, bot jede Garantie. Eine Aktentasche mit einigen Landkarten und der Auischrist Wanderklub Gut zu Fuß' dienten als Deckmantel. So bald sich was Unbekanntes nahte, wurde die KlubhymneDas Wandern Ist des Müllers Lust' angestimmt. In diesem Chausseegraben wurde ich als Delegierter kür den Pariser   internationalen Sozialistenkongreß einstimmig gewählt und Ansang Juli fuhr ick von Halle, wo ich bis zum Fall des Sozialist««- pesetzes wohnte, über Brüstet nach Poris ab. Meine näheren Freunde wunderten sich, daß ich gar keine Reisevorbereitungcn traf. Ich nahm fast nichts an Wäich« oder sonstigem Bedarf mit, sondern freute mich daraus, dort echte französische   Sachen zu tauten. Auf ein paar Mark Geld   brauchte Ich damals noch nicht zu sehen, denn ich lebte noch nicht vonArbeitergroschen dos Schlcinmerleben«in«» Hetzers', sondern nährte mich als Vergolder und Landschaftsmaler nicht schlecht. Später als alleiniger Rsdakieur einer täglich erscheinend«« Zeitung bei 18 Mark Wochengehalt mit der Verpflichtung, pro Woche drei selbstgeschriebene Leitartikel zu bringen, verboten sich solch« Extravaganzen von selbst. Rur eines schasste ich mir zur Reise an. um mich nicht schütz- und schirmlos rn dieKrallen des Erbfeindes" zu begeben. Ich kaufte mir einen neuen Regenschirm, denn der alte war wieder einmal weg. Ich besitze nämlich die prosestorale Gewohnheit, nur so viel« Schirme zu gebrauchen, wie ich mitnehme. Wenn ich mal einen wiederbringe, ist es sicher ein Versehen. Al» ich auf der Reise Brüstet erreicht baltc, war mein neuer Schirm schon auf und davon. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, in Paris   mir einen echten französischen   zuzulegen. Als ich auf der Rückreise in Verviers   ankam, war auch der durch die Binsen ge- gangen: ein Beweis dafür, daß derdcutsch-sranzösisch« Auegleich' damals schon möglich war.--- Mit großen Erwartungen hatten wir die Reil»»ach Paris   onge- freien. In einer freien Republik   konnten die unter einem elfjährigen Zwangsausnahmezustand Lebenden mal wieder frei aufatmen. Allerlei Pläne hatte ich mir bereits zurechtgelegt, wie ich Parts kennenlernen und genießen wollte. Nur wer da weiß, was es heißt, auf Schritt und TrittSpitzel' aus den Fersen zu haben und außerdem«in« stadt-, Polizei- und gerichtsbekannte Persönlichkeit zu sein, degreist das Wonnegefühl, das einen packt, wenn man in einer großen Weltstadt jenseits der Vogesen   ankommt, frei, ungehemmt und unertannt. Mit diesem Gesühl verließ ich in Pari» den Bahnhof, um zu dem Trefflokal zu pUgern. Noch keine hundert Schritte war ich vom Bahnhos entfernt, als ein Herr, der mir entgegenkam, wie angewurzelt vor wir stehen blieb: Menschenstind. Hossmann! rief er.wie um olles in der Welt kommen Sie nach Paris  ? Ich muß dagestanden haben wie«in ertappter Verbrecher, dar stck im Auslande schcm geborgen fühlt und plötzlich von Kriminalisten festgenommen wird.--- TT"..,_ Alle meine eben noch so liebvoll gepflegten Illusionen gingen in Brüche. Von dem, was er mir erzählte, daß er auf der Weltausstellung zu tun habe, und wie er sich freue, jetzt einen Menschen in Paris   zu wissen, mit dem er abends plaudern könne, um die Muttersprache nicht zu verlieren, begriff ick ebeniowenig wie ich mir da- Lokal merkte, wo wir uns abends treffen sollten Leider habe er jetzt keine Zeit, aber heute abend wollen wir uns gründlick ausplauschen, auch über den Zweck meines Hierseins usw. Und dann war er ebenso schnell meinem Gesichtswinkel entschwunden als er austauchte. Mir ging«» wie so oft. In meiner Erinnerung stand fest: Ich kenne ihn. Aber über das Wieso und Woher konnte ich mir beim besten Willen nicht Rechenschaft geben. Und so setzte sich natürlich
Das Ende üer �lbrüstungs-Konferenz.
Resultat: slus Sem Gefieüer öes FrieSeneengels schnitten Sie diplomaten sich Feöern, um neue Rüstungspläne zu entwerfen!
als erster Gedanke die Frage nach dem PuilkamerschenNicht- Gentleman' bei mir fest. Selbstverständlich hatte ich unter diesen Umständen gar kein Interesse, mir die angegebene Adresse zu merken, denn daß ich nicht hinging, stand längst bei mir fest. Na. Hofsmann, wollen Sie nicht mit?' sagte Bebel  , der in diesem Augenblick mit Vollmar, Wilhelm Werner und Adolf Geck  vorbeiging und mich durch sein« Anrede aus meinen Gedanken riß. Ich schloß mich an, und wir landeten auf einem Boulevard, wo wir an den aus den Bürgsrsteig gestellten Nestaurationstischen Platz nahmen. Wohl waren einig« französische Genossen zur Stelle, aber mit den Arrangements besonders betreffs der Wohnungen haperte es stark. Schließlich machte sich unser Ritter Georg von Vollmar   mit August Bebel   auf den Weg. um Quartier zu machen, und hießen uns warten, bis sie wieder"zurück wären. Mit allerlei Betrachtungen, schlechten und guten Witzen über die schicken Französinnen vertrieben wir uns die Zeit. Monsieur Gareon bekam viel zu tun, denn wir hatten von der langen Fahr, und Mutters gepfetferter Futterkist« alle«inen echten deiiifchon Durst mitgebracht, und oersuchten diesen mit einem vorzüglichen Bier, das in Kelchen ausgeschenkt wurde, zu löschen. Frig Geyer probierte sein in Ktein-Paris   an der Pleitze er- worben-s Französisch, um eindeutsch  -französisches Abkommen" wegen eines gemeinsamen Kaffes zu tresscn. Gutmütig lächelnd hörte der Garöon Fritz Geyer   eine Welle an und sagte schließlich: Sprechen Sie man ruhig deutsch, dann werden wir uns über Ihren gewünschten Leipziger   Blüinchen-Kaffee viel leichter verstän- digen, Herr Geyer.' Fritz war natürlich ebenso platt wie Ich vonn Bahnhof. Da Geyer über das Worum und Woher gleich Feststellungen machte, erswb sich, daß der Gar�on ein Badekellner aus Ostends war, drei sprachen beherrschte und mehrere Winter im Wartesaal des Leipzigers Bahnhofs serviert hatte.--- _(Schluß folgt.) nnf üer mexikanischen Eisenbahn. Der u.brrtall«uf den EisrnSahiijug Sri Suadatalara, b«> Sem M weit Qbw 160 tau ft-gedc» haben soll. b«Irnck>t«t wicbrr-inmal bi« ungchrr« Sit».ati0n in INrriko. In d«!N Such von® e 0 r 8' H u z h BönningIm Zauber mexikanlslhtr sVwdticr" sBro-t. bau-, Leipzts) tindin wir»in» ini«r«»sant» Et-lle, bi» ein allgemeines Bild der mexikanisch,» Siimdahn gib: und»elgt, welche Kchusimab- nahmen st- gegrn Uebersiille rituberischcr Bande» zu ir-Iscn vsl-zi. Da dies» Schilderung jetzt besonders aktuell ist, druiien wir si» mit Erlaubnii de» Berlage» g. tzl. Droethau» abi Unangenehm« Dinac darf man überall in der Welt von einigen Menschen erwarten. In Manzanillo erwarteten wir sie bald von allen Menschen ohne Ausnahme. Teilweise ist dos der häufigen Anwesenheit leichler Beute in Gestalt von Touristen zu vordanken: teilweis« mag es daraus zurückzusührcn sein, daß Manzanillo vor nicht langer Zelt ein Mittelpunkt des Aufuande« war. Man hat e» beschosi-n geplündert und verbrannt. Die Einwohner, die sich einmal auf diese, einmal auf jene Seite schlugen, halsen bei der allacmcincn Räuberei und Zerstörung. Die ganze Gegend vorn Haien einige hundert Kilometer landein- wärts bi» Guadalajara   schien sich noch nicht von diesen Zuständen erholt zu haben. Sogar jetzt noch sollte es vs» Räuberbanden wimmeln. D!« Eisenbahnfahrt gewährte uns allerdings keinen Ein- blick ins Räuberunwesen, was nicht weiter verwunderlich war, denn auf die Lokomotive folgten fünf Lastwagen mit Ausguck. Die Be- mannung bestand aus mehreren Zügen mexikanischer Soldaten mit guten deutschen   Gewehren und wohlgcsvickten Patronengürtelii. Außerdem ging eine Wachabteilung andauernd durch die Personenwogen. Diel« Heeresmacht wurde noch dadurch verstärkt, daß jeder Reisende ein« oder zwei Feuerwaffen bei sich trug. Unter der Jack« sah man den durch einen Pistolenhalster verursachten Höcker, und unter der Weste wate oft der schwere Patronengürtel hervor. Man glaubte sich wirklich in die Zeit der Waldläufer versetzt. Niemand schien indessen unangenehme Zwilchenfälle zu erwarten. Ganz im Gegenteil. Auf der mexikanischen Eilenbahn wird nick's ernst genommen, nicht einmal der"Fahrplan. Eigentlich sollten wir um 12 Ubr aus Manzanillo abfahren: aber der Zugführer hatte eben erst angcjangen zu frühstücken. Die Reisenden waren allem Anschein nach ähnlich beschäftigt, denn als wir einstiegen, war«» wir in der ersten Klasse ganz allein. Eine halbe Stunde später pfiff der Loko- motivsührer. Nach etwa zehn Minuten fuhr ein Wagen vor. den wir onsäng- lich für einen Gepäckkarren hielien. Außer zwei Männern auf dem Kutschbock sah man nur Bündel, Körbe und Packen. Aber das Gepäck regte sich: es bekam Beine und wandelte. Zuletzt entstieg«In Herr in engen Hosen und kurzer Jacke dem Gefährt. Außer einem Spazierstock trug er keine Last. Cr strich seinen Schnurrbart und klop'te auf jede Tasche, während Gepäckträger seinen Angehörigen die Bündel und Kosser abnahmen. Dann führte er den großen An»
marsch zum Zuge. Alle paar Meter blieb man stehen, um irgend etwa» zu kaufen. Roch bevor sie den Bahnsteig erreichten, hatten sie alles gekauft, was sich denken läßt: stark gewürzte Speisen, die in Tortillas einge- wickelt waren, Kückenpaltelen. Süßzeug, Obst von allen Sorten, die es in Mexiko   gibt, und«ine Traube winziger roter und blauer Ballons. Dieser verlockende Leckerbissen war mexikanischer Kau- gummi. Man steckt eine der bunten Kugeln zwischen die Zähne, erfreut sich an einer kleinen Explosion und kaut dann eine Stunde oder«ine Woche lang, je noch Neigung. Dieser Kaugummi verliert niemals den Wohlgeschmack. Cr hat keinen zu verlieren. Die Familie stürmte unseren Wogen, als gälte es, jeden Geviert- zoll zu besetzen. Zwei kleine Mädchen rannten an ein Ende, zwei kieine Buben an» ander«: der Voter wählte Mitte rechts, die Mutter Mitte links. Der verbleibende Raum füllte sich mit Handköfferchen, Säcken. Bündeln, Beuteln, Deckenrollen. Mänteln und Schirmen. Dann begannen die Verhandlungen. Die Gnädige wagt« zu bemerken, bah sich der gnädige Herr auf der Sonnenseite befände: der gnodtge Herr geruhte zu erwidern, daß dt? Sonne nach«enigen Stunde» von der anderen Seite scheinen werde. Das Gepäck war augenscheinlich seiner Meinung, denn es häufte sich um ihn, aui ihm. unter ihm, allseits von ihm. Die Mutter hatte kein« Zeil   zu Wider­legungen. Sie eilte geschäftig zum jüngsten hombredto, um seinen schmutzigen Pfoten eine» alten Lananenstummel zu entreißen. Da er heult«, mußte sie«ine Handtasche ausreißen und ein« frisch« Banane herausholen. Aber auch dar andere wollte Bananen. Und so ging es immerfort. Inzwischen harten sich fünf andere Familien auf dem Schlacht- selb eingesunden. Körbe, Taschen und Säuglinge lagen so dum durcheinander, daß ich mir wegen dos Auseinanderklauben- Sorg« mochte. Ein fürchierliches Gemengsel und Gewürg« entstand draußen wie drinnen. Den Zug entlang kribbelte ein ebenso stimmungsvoUec wie stimmbegabter Ameisenhaufen. Die Lokomotive fuhr fort zu pseife». Der Schaffner forderte Nachzügler aus, sich zu beeilen. Dann durckbebie ein Erdstoß den Zug. Für einen Augenblick erstarrte alles zu Schweigen. Jeder griff nach dem zunächst gelegene«! Stützpunkt: eine Glocke bimmelte, und die Wellblechwänve des Bahn- Hofs bewegten sich achteraus. Wenn man bedenkt, daß die Cisenbahnichwellen ans echtem Mahagoni bestehen, so überkommt«inen wohl dos Gefühl unsag- barer Uepvtgke!!. Nicht so, wenn man die nähere Uy, gebung mustert. Die aus dem Kehrichthoufen ameritanifcher Lagerhäuser zusammen. gelesenen Wagen sind an der eisenumzäunten Plattform kenntlich. an der hängenden Petroleumlampe, an der schwingenden Notleine und an den geflochtenen Sitzen. Obgleich un« ein« Reise von dreißig Stunden bevorstand, waren nirgends Schlafgelegenheiten zu entdecken. Auch der Speisewagen fehlte, oder, besser gesotz«, der ganz« Zug war«in einziger Speiie- wagen. Esten bildete cke Hauptumerhaltung. Wahrscheinlich hatten die meisten Fahrgäste vor der Abreise gefrühstückt: ober sie begannsn sogleich wieder;ü futtern. In Manzanillo hatten sie alles Sichtbar? und Erreichbar« aufgekaust: aus jedem Bahnhos an der Strecke setzten sie die Kauferti fort. Sie beluden sich mit Tamalen, Tortillas, Bananen. Pisang, Papayen, Kuchen, Kerzen und kleinen Schachteln mit gummtartigein Käie. Außerdem hatten sie Rietenkörbe mitge- bracht, in die sie hineintaten, was ihnen nicht schmeckte, und denen sie entnahmen, was ihren unersättlichen Gaumen reizte. Selbstverständlich bedurste man irgendeines Getränkes, um diese Berge hinunterzuspülen. Im Zug konnte man süßliche Brauselimo- nade und Bier von wandelnden Verkäufern erhalten. Aber das genügte nick». Doter oben, auf der Hochsläche, gab es Vulque. eine kreidige Brühe aus gegorenem Agavcnsast. Große Kürbisflasche» davon wurden zu den Fenstern hercingercicht: ein Glas, das sich immer wieder füllte, ging von Mund zu Mund. Der Dust des Taüakrauchs mischte sich mit dem der Apfelsinen. Papier  , Obichalen, leere Schachteln, Flaschen, Asch«, Zigaretten- stümpse schmückten den Fußboden. Säugltnae winselten, Kinder lckrien, Weiber gackerten, Männer lachten Wie würden sich doch die..Lente  ' darüber freuen. Nichts Ist zwangloser und aemeinbürgerlicher als das Reisen mit der mexikanischen Eisenbahn. Fremde gibt es nicht. Jeder plaudert mit jedermann: man tauscht Blumensträuße und Knopslochblumen aus: man teilt dos Eisen und vrnauscht die Säuglinge. Gäbe es nickt«ine zweit« Klasse für die. Pcon», der Kommunismus wäre fertig._____ Druckmaschine statt Fibel. In französischen   Schulen wird neuer. dings der Versuch gemacht, zum ersten llnterricht im Lesen und Schreiben eine einfache Druckereieinrichtung mit Handbetrieb an Stelle der herkömmlichen Fibel zu verwenden. Man glaubt, daß die Kinder aus diesem Wege rascher über die Schwierigkeiten der ein- zelnen Buchstabensormen hinweg zum Erfassen ganzer Worte und Sätze vordringen können. Dieser Versuck bewegt sich auf der gleichen Linie wie die in Deutschland   jetzt vielfach eingeführte Verwendumi von hölzernen Buchltabenkormen, die von den Kindern gelegt poerden.