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und Olympia " Geheimbünde feien. In rechtlicher Beziehung|[ öfung als berechtigt anzusehen. Ob der Bund auch als| deuten haben. Von diesen Mitarbeitern sind nach dem Zeuge führte Senatspräsident Niedner aus, daß der staatsfeindlich im Sinne des Republitschutzgesetzes zu betrachten sei, nis des Klaffenkampf" ,, noch einige" zum Abgang reif. Die könne danach völlig dahingestellt bleiben. Zu bemerken sei, daß es fommunistische Reichstagsfraktion zerstreut sich in alle für diese Feststellung notwendig wäre, daß die Mitglieder des Himmelsrichtungen. Das ist der richtige ,, Weg zur Macht". Bundes sich der Geschwidrigkeit ihres Berhaltens bewußt sein mußten.

Bund Wiring" nichts weiter als eine Fortfehung der DC. sei, die durch lirteil des Staatsgerichtshofs als Geheim bund festgestellt wurde. So habe der Wiking" dasselbe Organ beibehalten, das die DC. hatte, vor allem aber sei der Chef der DC. der so genannte Consul", also Ehrhardt, auch der Chef des Wifing" geblieben, wie sich aus zahlreichen Schriftstücken ergebe, menn er formell die Führung auch erst im Jahre 1926 wieder übernommen habe. Aus der Aussage des Zeugen Friedrich, bezüglich dessen übrigens nicht erwiesen sei, daß er von den Geheimbestrebungen des Bundes Kenntnis gehabt habe, gehe hervor, daß die QC. in Kiel die Grundlage für den Bund Witing" gewesen sei. Endlich ergab sich als Beweis für die Fortsegueng des Geheim­bundes DC. die Tatsache, daß die geheimen Ziele der OC. nicht nur die gleichen geblieben feien, sondern daß darüber hinaus der Bund ,, Witing" Ziele verfolgt habe, die vor der Regierung ge heim gehalten wurden. Ausschlaggebend seien nicht die Statuten bes Bundes, wobei es nicht darauf ankomme, ob der preußischen Regierung diese Ziele bekannt waren. Der Wifing" beschränke fich nicht auf einen Kampf gegen die Verfaffung, sondern

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er verfolge ganz bestimmte Ziele, und zwar, nach der Aeußerung des Majors v. Sodenstern, das Ziel der Errichtung einer nöltischen Dittatur auf dem Wege der Propaganda oder durch Beeinfluffung des Reichspräsidenten ,

um ihn zur Anwendung des Artikels 48 der Verfassung und zur Errichtung des Ausnahmezustandes zu bewegen. Ob dieses Ziel widerrechtlich oder ungefeßlich sei, tönne unerörtert bleiben. Ein

Geheim bund liege auch dann vor, wenn legale Biele verfolgt

würden, es genüge, wenn diese Ziele der Regierung verschwiegen oder ihrer Kontrolle entzogen würden.

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Unzweifelhaft habe der Bund Wiking" Bestrebungen verfolgt, um die verfassungsmäßige Staatsform zu unter­graben.

Dazu gehört schon ein Unterhöhlen, damit die Berfassung erschüttert werde. Auch das fann auf legalem Wege erfolgen; wenn ein ein zelner solche Maßnahme treffe, dann sei das nicht strafbar, wenn cber ein Geheimbund solche Bestrebungen verfolge, dann sei das nach dem Republikschutzgesetz straffällig. Daß der Bund Wiking" ein folches, in feinen Statuten nicht erwähntes Borgehen beabsichtigt habe, dafür seien nicht nur die Erflärungen des Majors v. Soden stern maßgebend, fondern es fämen noch weitere Tatsachen hinzu. So fei in einer Bersammlung vom 11. März 1926 eine Aeußerung v. Sobensterns gefallen, die zum mindesten zu der Feststellung Anlaß gebe, daß der Bund Bifing" einen Kommunistenputsch zur Erreichung des Ausnahmezustandes

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als wünschenswert

betrachte. Das sei durch die insoweit glaubhafte Aussage Räfehages erwiesen.

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Was weiterhin den Aufmarsch plan betreffe, so fönne, auch menn man glaube, daß er nicht ohne weiteres für einen Butsch gelten sollte, doch aus anderen Aeußerungen entnommen werden, daß die Zurverfügungstellung für die Reichswehr von dem Bund an gewisse Bedingungen gefnüpft werden sollte, und zwar, nach einer Aeußerung von Sodensterns, an die Bedingung, daß mit der ,, Wirtschaft von links" gründlich aufgeräumt werden folle. Endlich dienten auch die in Schmalkalden gefundenen Ur kunden dazu, auf die Absichten des Bundes Wiking" ein Licht zu werfen. So heiße es in einer Urfunde, daß man sich nicht darauf be­schränken dürfe, die Macht auf dem Wege über die Parlamente zu er­ringen, fondern auch noch auf einem anderen Wege. Welches diefer Weg sei, werde verschwiegen. Daß der Bund" Wiling" geheime Biele verfolge, habe sich auch aus zahlreichen anderen Urkunden, teils direkt, teils indireft ergeben, so durch einen Vermerk in einer Urkunde, es gelte das Eingriffsziel zu verfchleiern", ferner durch einen Hinweis in der Dienstanweisung für Westdeutschland, daß diese Anweisung geheimgehalten werden müsse, da sonst der Bund in seinem Bestand erschüttert werde. Zahllose weitere Ur funden machten es ben Mitgliedern zur Pflicht, alle Borgänge, die den Bund beträfen, geheimzuhalten. Allerdings genüge es nicht, daß gewisse Einrichtungen des Bundes geheimgehalten worden feien, aber wenn immer wieder auf die Geheimhaltung aller Borgänge hingewiesen würde, so schließe das auch eine Geheimhaltung der Ziele des Bundes in fich. Ferner sei noch erwiesen, daß der Bund Bifing" unbedingten Gehorsam gegen bekannte Obere vorgesehen habe. Alle diese Erwägungen rechtfertigten es, den Bund Wifing" als einen Geheimbund zu ertiären und feine Auf­

Berühmte Bilderdiebstähle.

Der Bilderdiebstahl der weltberühmten Meisterwerfe aus dem Moskauer Museum für die Schönen Künfte ist wohl der größte Bilderdiebstahl, der bisher je ausgeführt wurde, wenn sich auch die gestohlenen Werke an Ruhm nicht mit der Mona Lisa des Louvre vergleichen können, die ebenfalls einmal der Gegenstand eines sensationellen Diebstahls wurde. Die Entfernung dieses Frauenbildnisses, das das schönste der Welt genannt worden ist, hat

feinerzeit eine Erregung hervorgerufen, die in der Geschichte der Kunstdiebstähle beispiellos mar. Ein phantastischer Italiener wußte das unvergleichliche Werk Leonardos aus dem Museum herauszu Bert schmuggeln, und es bedurfte einer abenteuerlichen Jagd der Detek. tive, bis man schließlich in Florenz dem Verbrecher, der mit seinem Echaze nichts anzufangen wußte, die fostbare Beute abjagte. Ein anderer Bilderdiebstahl, der noch heute unvergessen sein dürfte, ist der des Bildnisses der Herzogin Don Devonshire Don Gainsborough. Das Schicksal dieses Bildes, eines der schön sten, die der Großmeister den englischen Malerei geschaffen, hat die Kunstfreunde ein Bierteljahrhundert in Spannung gehalten. Im Jahre 1870 hatten die Kunsthändler Agnew das Bild für 217 000 Mart getauft und in ihrem Salon in Old Bond- Street ausgestellt. Alls im Mai des Jahres der Portier eines Morgens den Ausstellungs­jaal aufschloß, bemerkte er, daß das große Bild verschwunden war. Der vergoldete Rahmen hing noch an derselben Stelle, aber aus ihm gähnte schreckliche Leere; die Leinwand war herausgeschnitten. Troß der sofort ausgefeßten Belohnung gelang es nicht, des Diebes habhaft zu werden. Man schob dem Dieb alle möglichen Beweg gründe zu; er follte sich in die schöne Frau auf dem Bilde verliebt haben usw. Aber die bekannte Detektivfirma Binferton, die mit zäher Beharrlichkeit Jahrzehnte lang die Aufklärung dieses geheim. nisvollen Berbrechens betrieb, fand schließlich Spuren, die nach Amerika führten. Die Wiederentdeckung des Gemäldes gelang 1901 unter den feltsamsten Umständen. Der Dieb des Bildes war ein internationaler Spieler, der die ganze Zeit mit dem Gemälde, in dem doppelten Boden feines Roffers verborgen, durch die Welt ge reift war. Er vertraute einem Gefährten das große Geheimnis an, der zum Berräter wurde. Dieser war ein Berufsspieler namens Sheedy. Sheedy teilte Pinkertons den Verbleib des Gemäldes mit und leitete die Berhandlungen, nach denen dem Dieb Straflosigkeit zugesichert wurde; außerdem bekam er die Belohnung, und über feine Persönlichkeit wurde Stillschweigen bewahrt. Die Firma Agnew erhielt das Werf unbeschädigt wieder und verkaufte es später für eine Riefensumme an Pierpont Morgan .

Einen noch romantischeren Berlauf nahm der Diebstahl eines Hauptwertes von Fra Angelico , einer Darstellung des Jüngsten Gerichtes, die heimlich aus Italien heraus auf ein Schiff gefchmuggelt worden war, das nach London fuhr. Auf der Fahrt

Was den Verein ,, Olympia " betreffe, so sei von der preu­Bifchen Regierung eine Reihe von Tatsachen dafür angeführt, um auch diesen Bund als geheim und staatsfeindlich erscheinen zu lassen. Der Staatsgerichtshof habe aber nur das berüdfichtigen können, was feststellbar und beweisbar gewesen sei. Die Urkunden aus dem Jahre 1923 fonnten nach Ansicht des Staatsgerichtshofs nicht herangezogen werden, das gleiche gilt auch für den Waffenbefiz aus dem Jahre 1924. Schwieriger sei schon der Aufmarschplan zu beurteilen, aber die Tatsache, daß auch dieser Bund seine Hilfe an gewisse Be­dingungen geknüpft haben würde, fönne nicht ausreichend sein, um auch den Verein Olympia " als geheim oder staatsfeindlich zu be­

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zeichnen. Sein Zusammenschluß mit dem Bunde Wiking" zum Wehrbund Berlin" sei nicht genügend geklärt. Insbesondere sei nicht feststellbar, zu welchem Zweck der Zusammenschluß erfolgt sei, ferner sei nicht erwiesen, ob den Mitgliedern des Vereins Olympia " die geheimen Ziele des Bundes Wifing" restlos befannt waren, oder ob sie gewillt waren, den Bund Wifing" in seinen Zielen zu unterstützen.

Zum Schluß betonte Senatspräsident Dr. Niedner, daß das Gericht keine Bedenken getragen habe, die zulässigkeit der beiden Beschwerden als rechtlich erwiesen zu betrachten.

Späte Entdeckung.

Nach der Austrittserklärung Dr. Rosenbergs aus der Kommu­mistischen Partei hat die Rote Fahne" über ihn unter anderem geschrieben:

Wer Herrn Rosenberg in der letzten Zeit auf der Tribüne des Reichstages hörte, konnte deutlich aus seinen Ausführun­gen entnehmen, daß er sich bereits völlig der Sozial­demokratischen Frattion anpaßte."

Merkwürdig ist nur, daß die Kommunisten trotz dieser deut

licher Anpassung an die Soz aldemokratie" Dr. Rosenberg immer

Der staatsfeindliche Anwärter auf den Richterstand. Diterpause. Noch in dieser Sigung wurde Dr. Rosen­

Der im Witing- Olympia- Prozeß als Zeuge vernommene Refe. rendar Friedrich sollte am Freitag sein Assessoregamen beginnen. Friedrich ist gegenwärtig als Referendar in Naumburg an der Saale beschäftigt. Das preußische Justizministerium hat nun dem monarchistischen Referendar am Freitag mitteilen lassen, daß er zum Affefforegamen nicht zugelassen ist. Vor dem Staats­gerichtshof versuchte Friedrich, die von ihm im vorigen Jahr über die Umtriebe verschiedener Offiziere der Marinestation an der Ostsee bei einer Bernehmung in Berlin geäußerten Einzelheiten zu be streiten. Seine Ausflüchte wurden jedoch durch die Bernehmung des Regierungsaffessors Schmidt zunichte gemacht. Im übrigen hat Friedrich in Leipzig die wahren Bestrebungen des Bitingbundes ruhig zugegeben und dann, über seine eigene Stellung befragt, ge­antwortet:" Meine Hemmungen faffungsbruch find heute größer als im Jahre 1923, weil ich ben Diensteib geschworen habe."

bei einem Ber­

Dieser famose Beamte hat also troß seines Diensteides teine Neigung, die Verfassung ohne Vorbehalt anzus erkennen. Das preußische Justizministerium hat Recht, wenn es unter diesen Umständen die Auffaffung vertritt, daß Friedrich nicht in den Staatsdienst hineingehört.

Rosenberg und noch einige".

Die Partei auf Abbruch.

Zum Austritt Dr. Rosenbergs aus der Kommunisti­schen Partei äußert sich der Hallesche Klassenkampf" folgen­dermaßen:

Der Fall Rosenberg interessiert uns nur insofern, als die Frage auftauchen fann, ob er in pisch werden kann. Dazu ist zu sagen, daß Rosenbergs Spezialfenntnisse von der Partei im Barlament, in öffentlichen Versammlungen usw. natürlich in Anspruch genommen worden sind. Die Partei braucht für ihre Spezialarbeiten auch diefen Typus von Mitarbeitern( nicht führern!), solange sie gewillt sind, für die Partei, für die Arbeiterklasse zu arbeiten. 3ft dies nicht mehr der Fall, so erledigen sie sich von selbst. Das betrifft ned) einige Parlamentarier und sonstige Spezialmitarbeiter. die, dem revolutionären Maffenkampf entfremdet, in steigendem Maße dem Einfluß des Reformismus und der Bourgeoisie unter

liegen.

wieder und bis zulegt als Frattionsredner vor­hidten und ihm Beifall zollten. Es läßt sich aus den Reichs­tagsprotokollen feststellen, daß Rosenberg seit dem Wiederzusammen­trift des Reichstags im März 1926 und bis zu den jetzigen Oſter­ferien nicht weniger als zwölfmal als Redner der kom­ munistischen Fraktion die Reichstagstribüne bestieg. Und zwar in folgenden Sizungen: 4. November, 3., 15. und 16. Dezember, 20. Januar, 10., 22. und 23. Februar, 23. und 31. März, 4. und 7. April. Die Reichstagsfizung vom 7. April mar die vorletzte vor der berg von feinen Frattionsfollegen als Redner über den provisorischen Handelsvertrag mit Frankreich bestimmt. Seine Rede wurde wiederholt durch Sehr wahr!-Zurufe" der Kommunisten unterstrichen und erhielt, mie das stenographische Protokoll ausdrücklich vermerkt, den Bei­fall seiner damaligen Fraktionskollegen. Seine vorlegte Rede drei Tage zuvor bei der Beratung der Anträge über die Klein­rentnerfürforge erntete jogar, laut Protokoll, den lebhaften Beifall der kommunistischen Fraktion. Und all dies, obwohl er sich bereits völlig der sozialdemokratischen Reichstagsfrattion angepaßt" haben soll! Nur die kommunistischen Reichstagsabgeordneten haben bis zuletzt nichts davon gemerft; zum Glüd hat es die Redaktion der Roten Fahne" nachträglich entdeckt nämlich erst nach dem Rosenberg feiner Partei den Rüden fehrte.

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Bürgerblock- Regierung in Thüringen .

Mit Einschluß der Demokraten.

Weimar , 30. April. ( WTB.) In der heutigen Landtagssitzung wurde die vorgeschlagene bürgerliche Regierungsliste mit 29 gegen 25 Stimmen bei einer Stimmenthaltung der Bolls. rechtspartei angenommen. Danach übernimmt Leitheußer ( Deutsche Volkspartei ) den Vorsis, Volksbildung und Justiz; Dr. Paulsen( Demokrat) Inneres und Wirtschaft und Dr. Toelle ( Deutsche Boltspartei) die Finanzen.

Die Rufsendelegation für Genf . Vorwiegend Wirtschaftler.

gut eingeweihten russischen Persönlichkeit mitgeteilt wird, hat die Genf , 30. April. ( Eigener Drahtbericht.) Wie uns von einer gut eingeweihten russischen Persönlichkeit mitgeteilt wird, hat die rafter, da einzig der Gewerkschaftsführer Lepse sich auch als ausgesprochen wirtschaftlichen Cha­Politiker betätigt. Eine besonders politische Bedeutung darf ferner bem Generalsekretär ber Delegation Stein, Direktor der Abteilung für Zentraleuropa im Außenministerium, zugeschrieben werden. Der Sachverständige Barga ist Ungar und war früher Professor der Bolkswirtschaft in Budapest ; er spielte während der kurzen bolfche­mistischen Herrschaft in Ungarn eine führende Rolle, jetzt soll er sich jedoch ebenfalls nur mehr wenig mit Bolitit beschäftigen. Im übrigen zählen die Mitglieder der Delegation und Sachverständigen zu den bedeutendsten Autoritäten der Sowjetrepublik auf wirtschaft­folichem Gebiete.

Danach gibt es in der Kommunistischen Partei Führer ( die wohl allesamt in Moskau fizzen) und zusagen auf Dienstvertrag angestellte Mitarbeiter, die man zwar im Parlament und in den Ber Zaniboni und Capello haben das erste Sechstel ihrer dreißig­fammlungen reden läßt, die aber sonst nicht allzuviel zu be- jährigen Zuchthausstrafe in Einzelhaft zu verbringen.

erlitt das Schiff Schiffbruch, und das unrechte Gut schien verloren. I die Zuckerkrankheit, das man in Tablettenform einnehmen könnte. Nach einigen Jahren aber zeigte ein Seemann dem Kunsthändler Bonzoni ein Bild, das er aus den Wellen aufgefilcht hatte. Der Mann hatte den goldenen Rahmen auf den Wellen schaufeln sehen und das Ding an Land gebracht. Es war der unter gegangene Fra Angelico , zwar start beschädigt, aber doch noch in einem solchen Zustande, daß er nach der Wiederherstellung für eine große Summe nach Amerika verkauft werden konnte.

Columbus". Wenn die Amerikareise nicht immerhin einen hübschen Bazen Geld fosten würde, selbst in der britten Klasse, möchte man gleich einmal hinüberfahren. Am liebsten mit dem Columbus", dem größten und schönsten deutschen Ozeandampfer und womöglich in Gesellschaft non Kapitän Gottfried Speckmann, der uns dieses Wunderwerk des Norddeutschen Lloyd so anschaulich in der Urania mit Hilfe des Films und seiner prächtigen, humor­8. G. das Handwerk Münchhausens aus dem ff.) Man lernt nicht erfüllten Darstellung vorführt.( NB. Wie alle Kapitäne, versteht G. S. zimmern fennen, man gewinnt nicht mur Einblide in diesen Riesen­mur die Vorzüge der 1. und 2. Klasse mit ihren Rauch und Sport­bauch voll Proviant, mit dem die besseren Bassagiere wirklich ge­mästet werden, man erlebt nicht nur schöne Sonnenuntergänge und erfreut sich am Wellenrauschen, sondern man lernt vor allem auch Den Mechanismus dieses Kolosses tennen. Bor unseren Augen wird er auf der Hellig gebaut. Tridfilme erläutern den Vorgang bis ins einzelne. Schotten, Rettungsboote mit Motorantrieb werden im Betrieb gezeigt. Dann geht die Reise von Bremerhaven los. Unter­wegs lernen wir allerlei dazu: wie der Riese elektrisch gesteuert wird, wie die Delfeuerung funktioniert. Die Landung in New York und ein paar Bilder aus New York ( zum Staunen!) machen den Schluß. Erfreulicherweise ersieht man aus diesem instruktiven und unterhaltsamen Film, wie für die Passagiere der 3. Klasse heute ganz anders gesorgt wird als früher im Zwischended", und ferner, wie die Delfeuertechnik den menschenunwürdigen Beruf des Rohlen ziehers beseitigt hat.

d.

( Das haben die medizingläubigen Kranten, die nicht den ganzen Körper behandeln wollen, am liebsten.) Ein gerade in Berlin tagender medizinischer Kongreß wurde zum Vorwand genommen, um das unausgebrütete Gi zu öffnen. Professor von Noorden, mit, daß durch einen Bertrauensbruch diese Nachricht in die Presse der Urheber des neuen Mittels, teilt jetzt den Frankfurter Blättern gelangte, bevor die wissenschaftliche Forschung abgeschlossen und in einem Fachblatt mitgeteilt werden konnte. Es liege im Interesse der Sache, daß solche nichtautorisierten Mitteilungen und verwirren­den Nachrichen über das neue Präparat vor der Beröffentlichung der Ergebnisse nicht mehr erscheinen.

Armes Amerifa. Wir haben in lezter Zeit immer wieder von dem ungeheuren Reichtum der Bereinigten Staaten gehört, der sich nach dem Kriege in eine wahre Goldflut verwandelt haben soll. Danach möchte man glauben, daß die Amerikaner gar nicht mehr wissen, wo sie mit ihrem Gelde hin sollen, und daß dort jeder in Barabies gibt, so sind auch diese Anschauungen von dem Reichtum Hülle und Fülle lebt. Aber da es nun einmal auf Erden fein der Amerikaner unrichtig. Wie ein amerikanischer Nationalökonom John M. Meloan in der Zuschrift an ein Londoner Blatt hervor­hebt, gibt es auch in dem gelobten Land des Dollars nur sehr wenig Reiche und sehr viel Arme. Reiche und sehr viel Arme. 82 Broz. aller Bewohner der Ber­einigten Staaten zahlen überhaupt teine Einkommensteuer; ihr Ein­tommen liegt, wenn es sich um eine Familie handelt, unter 2500 Dollar im Jahr, bei einem Junggesellen unter 1500 Dollar. Mehr als 95 Proz. der gesamten Steuereinnahmen werden von 1/2900 Broz. der Bevölkerung aufgebraucht. Das bedeutet also, daß 29 Personen immer von je 10 000 95 Pro3. der Steuern bezahlen. Auch die Ver­einigten Staaten haben ein großes Heer von Arbeitslosen und ein noch viel größeres Heer von Arbeitenden, besonders Landarbeitern, die nicht genug verdienen, um ihr Leben anständig fristen zu können. Einsichtigen Besuchern des Landes, die nicht nur die reichen und die Geschäftsviertel der großen Städte sich ansehen, fällt immer wieder die Unmenge von zerlumpten und müßigen Menschen auf. die in den Straßen zu finden sind oder an den fleineren Stationen sich auf den Bahnhöfen versammelt haben, wenn die Züge durchfahren.

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Erffaufführungen der Woche. Monf. Thalia 36.: Wenn der Stammerspiele:" Revue zu Bieren" Dienst. Tb. am Schiffbauerbamm: Kan, der Wunderbare." Lustspielbaus:.Bobbys lekte acht" leines Theater: Haus: Florian Geber. Sonna. Drer am Blak der Republik: Aududsei" m two. Bentral Th.: Die Bette. Freit. Schauspiel Derlette Pierrot. Die Erlöften."- Schiller- Th. : Musit. Urania- Beransta fungen. Ab Sonntag täglich( 5 ut. 7): Moana". Borwärts im neuen Berlin ". Mittwoch( 7): Dr. Bolinder: 3ndianerleben in übamerita". Im Horiaal wird Columbusfilm wiederholt und ab Montag täglich: Der erfienflug Mittelholzers".

Die Berlängerung der Schuhfriff vor dem Reichswirtschaftsrat. bes Borläufigen Reichswirtschaftsrates hat im Anschluß an eine Ber Der Ausschuß zur wirtschaftlichen Förderung der geistigen Arbeit nehmung von Sachverständigen folgende grundfäßliche Entschließung funge mein läbi gefaßt: Der Reichswirtschaftsrat tann einer Berlängerung der Schußfrift auf 50 Jahre nur unter der Voraussetzung zustimmen, daß die Verlängerung auch tatsächlich in erster Linie den Erben der Urheber zugute tommt. Er verlangt deshalb eine innere Regelung des Verlagsrechts, die es nach Ablauf der bisherigen 30jährigen Schußfrist jedem Verleger möglich macht, die bis dahin absolut ge Schüßten Werke zu verlegen gegen Zahlung einer Abgabe an die Erben, die gefeßlich festzulegen ist. Wünschenswert wäre außerdem eine Aenderung des deutschen Verlagsrechts in der Richtung, daß Verträge, durch die das Urheberrecht gegen eine Pauschalvergütung übertragen wird, nur für begrenzte Zeit, höchstens zehn Jahre, gültig sind."

Einer fenfationstüfternen Preffe ins Stammbuch. Kürzlich war die große Berliner Preffe voll von einem neuen Präparat gegen

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30 000 Mart für das Dresdener Philharmonische Orchelier. Die Dres. dener Stadtverordnetenversammlung bewilligte zur U teritütuna des Bbila harmonischen Orchesters in der Winteripi Izeit 1927/28 30 000 Mart. Das Drchefter übernimmt dafür die Verpflichtung. 20 unentgeltliche Konzerte für Erwerbslote, für Echüler höherer Lehranstalten und für Schüler der Bolts- und Berufsschulen über 14 Jahre zu veranstalten.