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Verschwundenes Land.

Eine halbe Million Morgen Land der amtlichen Statistik entzogen.

Der sozialdemokratische preußische Landtagsabgeordnete Baezel, Frankfurt   a. d. D., hat folgende Kleine Anfrage eingebracht:

Nach einer Mitteilung der Zeitschrift Bodenreform" sollen bei der vorjährigen Berufs- und Betriebszählung große Land. flächen im Osten nicht angegeben worden sein. Insges samt sollen 691 184 Morgen in Frage kommen, darunter 254 428 Morgen Aderland. Das Preußische Statistische Landesamt hat erst durch 1825 Rückfragen an die in Betracht tommenden Ge­meinden und Gutsbezirke das verschwundene Land als doch vor­handen festgestellt.

Ist das Staatsministerium in der Lage anzugeben, an welche Gemeinden und Gutsbezirte die 1825 Rückfragen gerichtet werden mußten und welche Größentlassen von Befizgungen bei der Nichtangabe von Grundflächen in Frage kommen?"

Die Beantwortung der Anfrage wird wertvoll für die fünftige Beurteilung von Angaben aus den Kreisen des agra­rischen Großgrundbesizes sein. Aus dem amtlichen Material über die Steuersabotage der Landbundmitglieder ging bereits hervor, daß man in diesen Kreisen nichts unversucht läßt, um die wahren Verhältnisse zu verschleiern. Der in der Anfrage erwähnte Fall läßt auf einen neuen Standal schließen.

Hugenberg kann lachen.

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Die Steuern der Ufa  .

Oder nicht?

Herr von Stauß von der Ufa  ( bzw. Deutschen Bant) hat be hauptet, daß die Ufa   in 33 Monaten 36 Millionen Mart Ber­gnügungssteuern bezahlt habe und daß neben dem Ufafassierer jeden Abend in der Kasse der Kämmerer gefessen und den Löwen. anteil der Einnahme für sich einfassiert habe.

Diese Behauptung meist die Hauptsteuerverwaltung des Magistrats Berlin   zurück. Der Steuerfaß habe bis 30. September 1926 im Durchschnitt 14 Proz., ab 30. September 1926 im Durch schnitt nur 12 Proz. betragen. Das mit dem Löwenanteil" fei nicht schnitt nur 12 Proz. betragen. Das mit dem Löwenanteil" jei nicht wahr. Die Berfiner Hauptsteuerverwaltung hat natürlich Recht.

Aber für Hugenberg ergibt sich aus der Diskussion doch ein erfreuliches Erempel. Hat die Ufa   in 33 Monaten 36 Millionen bezahlt bel einem Durchschnitt von 13 Brog. Steuern, so muß die Ufa Einnahmen gehabt haben von 36 x 100: 13= 276 Millionen Mart. Das ist ein hübsches Geld. Die Zahl muß stimmen nach Herrn von Stauß. Hugenberg fann also lachen.

Aber wenn sie nicht stimmt? Was wird Herr Hugenberg mit Herrn von Stauß anfangen. Wird er ihn auf die fehlenden Mil. lionen verklagen, vielleicht gar auf das gute Geschäft verzichten

mollen?

Um die Studentenschaft. Vergebliche Deckungsversuche des Vermögensbeirats. Der Vorsitzende des Vermögensbeirats der Deutschen Studenten schaft, Prof. ing. Kloß, hat sich in einem Schreiben an die Hoch schulreftoren und die Hochschulreferenten der Länder gewandt, in dem er die Verwaltung der Gefallenengebentstiftung durch den völkischen Borstand der Deutschen Studentenschaft   als versucht.

Demgegenüber fragen wir Herrn Prof. Kloß: Ist es richtig, daß er sich genötigt fah, die Berwaltung der Stiftung neu zu regeln? Ist es richtig, daß er sich genötigt sah, die Verfügung über die Gelder, im Gegensatz zu der bisherigen Regelung, durch zwei Unterschriften zu sichern? Ist es richtig, daß er selbst es als un zweckmäßig erklärt hat, wenn ein wesentlicher Tell der Stiftung durch ein der Deutschen Studentenschaft   gehörendes Haus gedeckt war? Sst es richtig, daß die Untersuchung der Kriminalpolizei er­geben hat, daß bei dem Vorstand der Deutschen Studentenschaft   ein Sonderfonto für die Gefallenengedenkstiftung nicht eingerichtet war, daß vielmehr die für die Stiftung eingegangenen Beiträge in eine gemeinsame Raffe geflossen sind? Ist es richtig, daß auch noch zur Zeit der kriminellen Untersuchung von den etwa 37 000 m. eingelaufener Zwangsbeiträge für die feit ungefähr zwei Jahren bestehende Stiftung nur etwa 20 000 m. ordnungsgemäß durch mündelsichere Wertpapiere gedeckt waren, während für die Deckung der restierenden Summe ein Barguthaben von etwa 7000 m., etwa 4800 m. Guthaben auf Postschecktonto und ein Scheck des Deutschen Hochschulringes im Betrage von 6748 M. herhalten mußte, der am Bortage der Untersuchung ausgestellt resp. erneuert war?

Zentrum Bayerische Volkspartei  . Vor Zusammentritt der Annäherungskommission. München  , 30. April.  ( Eigener Drahtbericht.) In der am Sonn­abend in München   abgehaltenen Landesausschußsigung der Baye rischen Volkspartei, die die alte Vorstandschaft mit dem Landesfinanzamtspräsidenten Sped an der Spitze wiederwählte, wurde u. a. mitgeteilt, daß die vom Zentrum und von der Baye­rischen Bolkspartei ernannte Kommiffion zur Herstellung einer par demnächst zusammentreten werde. lamentarischen Arbeitsgemeinschaft beider Parteien

Schulze drückt sich.

Verlegenheitsdementi zur Flucht Ehrhardts.

Dresden  , 30. April.  ( WTB.) Die Nachrichtenstelle der Staats. fanzlei teilt mit: In Nr. 98 vom 28. d. m. hat die Leipziger einige nicht mehr im Original bei der Regierung auffindbar find, Boltszeitung" unter Mißbrauch amtlicher Aftenstücke, von denen gegen den Leiter der Staatskanzlei, Ministerialdirektor Dr. Schulze, den Borwurf erhoben, er sei durch Nachläffig teiten, die der frühere Ministerpräsident Beigner festgestellt habe, mitschuldig daran, daß der gefährlichste Butschiftenhäuptling Flucht des früheren Kapitänleutnants Ehrhardt am 13. Juli 1923 Deutschlands   niemals auf die Anklagebant fam. Deutschlands   niemals auf die Antiagebant fam. Gemeint ist die aus dem Untersuchungsgefängnis in Leipzig  . Schon am 18. Januar

1924 hatte die Leipziger Volkszeitung  " in einem gegen Dr. Schulze gerichteten Artikel behauptet, er sei als Beschützer Ehrhardts berüchtigt, hat aber. um einer Strafverfolgung zu entgehen, am 21. Januar 1924 die in dem Artikel gegen Schulze enthaltenen An­schuldigungen öffentlich zurückgenommen. Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei ftellt in einer längeren Darlegung hierzu die Vor­haben und tommt zu der Feststellung, daß es ein vergebliches Be gänge im Jahre 1923 flar, die bei der Flucht Ehrhardts mitgespielt mühen fei, aus der bedauerlichen Flucht Ehrhardts Dr. Schulze einen Strid zu drehen. Wenn überhaupt ein Beamter daran schuld ist, daß die Flucht Ehrhardts trotz aller Borfehrungen gelang, so ist dieser Beamte nicht in der Staatskanzlei oder im Ministerium des Innern, sondern nur im Reffort des Justizminifte riums zu suchen,

einwandfrei binguſtellen varjud der als uuem, fonden, für das in der ganzen fraglichen Zeit nur

In Kürze die Behauptungen des Profeffors: Bolizei und Staatsanwaltschaft haben feine strafbare Handlung feft. gestellt. Gelder der Gefallenengedenkstiftung sind weder veruntreut, noch für die Geschäftsführung verbraucht worden. Abrechnung über die für die Stiftung eingehenden Beiträge erfolgt bestimmungsgemäß jeweilig am Schluß des Semesters. Nunmehr, nach Abschluß des Wintersemenfters ist der für die Stiftung eingegangene Gesamtbetrag in mündeificheren Wertpapieren angelegt worden. Der Sched des Deutschen Hochschulringes ist am 15. Januar 1927 ausgehändigt und am 28. März erneuert worden.

Das Wochenend- Problem.

lintssozialistische Minister verantwortlich gezeichnet

haben.

Das Dementi trägt das Wesen des Ministerialdirektors Schulze. An Stelle einer sachlichen Auseinandersetzung eine unbewiesene, haltlose Behauptung mit Gehässigkeiten durchtränkt. Der Saboteur des Kabinetts Zeigner fann fich nicht verleugnen. Gegen ihn stehen die amilichen Atten. Seine Unterlassung war mehr als Nachläffigkeit. Das ,, mit schuldig wird durch das Dementi nicht entkräftet.

wertloje Barzellen eingesteckt. Aber aufrütteln tönnen und sollen uns solche Vergleiche dennoch. Eine große Gefahr liegt in dem ge­ft en Gegenden mit tapitalistischer Gewalt oftu­funden Gedanken der Wochenendbewegung: daß fie die schön übergehen und der Allgemeinheit entzogen wer­piert, daß unsere Seeufer völlig in Privatbesig

den.

Die Ausstellung ,, Das Wochenende" in der Funthalle follte jedermann besuchen. Insbesondere gibt es da auch allerhand, was uns nachdenklich zu stimmen geeignet ist, es befindet sich auf den Emporen der ersten Riesenhalle. Da gibt es Dinge, die fo einen gewaltigen Jahrmarkt der höheren Bedürfnisse pitant machen. Eine Ausstellung von Bildern, vom Verein der Künstlerinnen linsee bis Leupig und Lehnin   in Privatbesitz übergeben und für die Was geschieht, wenn unsere Seen vom Scharmützel- und Werbel­angefangen, bis zu der Novembergruppe und den bösen Ab- Allgemeinheit gesperrt werden? Man stelle sich die Situation der straften", bei denen man oft nicht weiß, was sie mit dem Wochenende Kolonie Grunewald   oder der Werljeegemeinde in unendlicher Ver­zu tun haben sollen, es sei denn die löbliche Absicht, ihre Kunstgrößerung vor; dente daran, daß man vom Stechlin  - oder Gamen­merte an die Wochenende- Hüttenbesizer zu verschleißen; nicht immer bilden die Seemotive der Mart den vermittelnden Uebergang des Heimatfünstlerischen in ihren Bildern. Es gibt dort auch entzückende Photographien von Prominenten des Films und sonstiger lufrativer Gewerbe, die sich am Seeufer, in Segelbooten und auf Auto­fahrten ihres Daseins in der Natur programmatisch rechtschaffen freuen und uns geringer bewerteten Sterblichen den Abstand zu threm Höhendasein ziemlich fühlbar empfinden laffen.

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Banderer nur der gleichförmige Balb, und nur der weniger schöne, see durch Wochenend- Kolonien gänzlich abgesperrt werde und für den übrig bleibe: ist das ein Ziel, aufs innigfte zu wünschen? Dr. Paul F. Schmidt.

Deutsch  - französische Entspannung.

Fortgang der Wirtschaftsverhandlungen. BTB. meldet: Der Bericht über die zwischen dem französischen  Handelsminister und der deutschen   Botschaft stattgefundene Unter­haltung über die Möglichkeit eine erfolgversprechende Fortsetzung der deutsch   französischen   Handelsvertragsver handlungen ist in Berlin   zwischen den beteiligten Ministerien beraten worden. Wenn, wie zu hoffen steht, die deutsche   Auslegung dieser Mitteilung, die sich auf das Protokoll, vom 15. März 1927 gründet, von französischer Seite anerkannt wird, dürften die Hinder­niffe für die Fortsetzung der Verhandlungen beseitigt sein.

Allerdings wird eine gewisse Berzögerung sich leider nicht vermeiden lassen, da die bereits am 4. Mai beginnende Welt­wirtschaftstonferenz alle Kraft in Anspruch nimmt und der Gedanke einer gleichzeitigen Fortführung der Verhandlungen in Genf   neben den Beratungen der Weltwirtschaftskonferenz aus­scheiden muß.

Der Geheimpakt von Livorno  .

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und

Von Paris   enthüllt von Paris   verdunkelt. Paris  , 30 April.( Eigener Drahtbericht.) Die Nachricht von dem Bestehen schriftlicher Geheimabmachungen zwischen Chamberlain und Mussolini   jeit der Zusammenkunft von Livorno   hat in Paris  ( moher diese Nachricht gekommen ist! Red. d. B.) außerordentliches Aufsehen hervorgerufen. Trotz der amtlichen Dementis Englands und Italiens  hält besonders die Lintspresse daran fest, daß in der Tat Abmachun gen größeren Stils gatroffen worden sind, wenn man auch nicht un­bedingt davon überzeugt ist, daß diese Abmachungen schriftliche Berträge mit ausgesprochen antifranzöfifcher Spitze sind. Man ist außerdem in Paris   seit Monaten viel zu sehr beunruhigt wegen der ausgesprochen imperialistischen Ballan Mittelmeerpolitif Staliens, als daß man nicht alle diplo matischen Schritte Mussolinis mit ausgesprochenem Mißtrauen be­trachten würde. Der Temps" suchte zwar nachzuweisen, daß diese Meldungen von Deutschland   aus nut verbreitet würden, um zwischen England und Frankreich   Unfrieden zu stiften, durch den dann nach zöfifchen Beziehungen gewinnen fönnten. Der Temps" gibt aber un ausgesprochener Ansicht der deutschen   Blätter die deutsch  - fran gleichzeitig zu, daß der Konflikt zwischen Südflawien und Italien   seif Wochen nicht vom Flecke gekommen ist und daß keinerlei Aus­ficht aufeine Regelung bestehe, so lange die italienische  Regierung ihre eigensinnige Haltung nicht ändere. Im übrigen nicht energischer in Rom   vorstellig wird.( Das wird eben mit der findet das Blatt auch feine Erklärung dafür, weshalb England englisch  - italienischen Orientbruderschaft erklärt! Red. d. V.)

Faschistenkundgebung gesprengt.

Eine New Yorfer Straßenschlacht.

Paris  , 30. April.  ( Eigener Drahtbericht.) In New York   wurde am Freitag anläßlich des Befuches des italienischen Fliegers Pinedo von Faschisten eine große öffentliche Bersammlung ab. gehalten. Im Laufe derfelben drangen etwa eintaufenb Antt. faschisten in den Saal ein. Es entstand eine förmliche Schlacht, die sich bis auf die Straße hinauszog und an der sich etwa 2000 Per fonen beteiligten; mehrere Hunderte wurden DeA wundet Der Polizei gelang es erst nach mehreren Stunden, die Ruhe wieder herzustellen gustosalegg

Rad?

Russischer Bonkoff gegen die Schweiz   aufgehoben. Das Bolts. tommiffariat der Sowjetunion   beschloß, den wirtschaftlichen Bontott gegen die Schweiz   vom 14. April ab als aufgehoben zu betrad ten, und überwies diesen Beschluß an den Borstand des Zentralexekutiv­fomitee der USSR  . zur Bestätigung.

burger Stadtrat Dr. Heußler, der dori wanderte und Adressen In Italienisch- Tirol als Spion verhaftet wurde der Duis. empfehlenswerte Birte für den Deutschösterreichischen Alpen­verein" sammelte; einer seiner Wirte hat ihn als Spion angezeigt.

und auch in bezug auf Darstellung, Regie und Bühnentechnik sich mit allen Problemen befaffen, die aus der Forderung des Tages zwingend erwachsen. Es sollen alfo, ganz bewußt, Experimente ge wagt und der Versuch unternommen werden, der Theaterkunst Neu­land zu erobern. Für diese Aufführungen sind Sonderveranstaltun gen in Aussicht genommen, und es wird an eine nur einmalige Auf. führung eines jeden Werkes gedacht. Für die Aktuelle Bühne wird ein Sonderabonnement aufgelegt werden.

Ein vergeffenes Jubiläum. In Frankreich  , wo wie überall auf Handschrift eines Rebus machen, deffen Auflösung nicht immer ein der Welt, die meisten Menschen mit besonderem Bergnügen aus ihrer Bergnügen ist, wurde im Jahre 1902 ein fehr nüßlicher Berein mit Leferlichen Handschriften, besonders der Beamien". bem etwas langen Namen gegründet: Brotestliga gegen alle un­Noch schöner

als der Name war der 3wed dieses Vereins in Worte gekleidet: Jeder, der den Namen seines Vaters fennt und nicht verfrüppelt ist, wurde damals überall in der Welt als jehr nüßlid besprochen. ift verpflichtet, eine fejerliche Unterschrift zu leisten". Dieser Bund Rührende Einstimmigkeit gab ihm gute Wünsche für sein Erstarken auf den Weg mit. Nunmehr sind 25 Jahre seit der Gründung ver­flossen! Ob der Verein noch besteht? Eines darf der Chronist als gewiß notieren: die unleserfichen Handschriften blühen munter mie stets und in rührender Internationalität wie ftets!

Der Musikschriftsteller Dr. Leopold Schmidt ist nach der Ope ration eines Darmfrebjes am Sonnabend gestorben. Leopold Schmidt hat 30 Jahre lang feines fritischen Amtes in Rüstigkeit gewaltet. Berliner   von Geburt, brachte er nach Absolvierung der Hochschule für feinen späteren Beruf zugleich mit der fachlichen und wissenschaftlichen Bildung des Akademifers eine große praktische Er­fahrung mit Als Kapellmeister hat er sich in Heidelberg  , Berlin  und anderen Städten mit der Kenntnis der Oper gleichzeitig auch betrieb und für die Psychologie der musizierenden Welt so wertvoll jenes große Wissen angeeignet, das für den komplizierten Opern ift. Seine fritifchen Uebersichten im Berliner Tageblatt" wurden das kritische Amt noch ertrug. Im geschäftigen Leben der Großstadt überall gelesen, und sein Einfluß war jahrelang fast größer als es fand Leopold Schmidt Zeit, wertvolle Bücher zu schreiben, die auch die Märchenoper, über die Musiker des 19. Jahrhunderts, Meyer- teilungen ihm einzusenden. feine gesammelten Kritiken überleben werden, so die Werke über beer, Haydn   und Beethoven  . Auch in der Herausgabe von Briefen und in der Brahmsbewegung ist er produktiv hervorgetreten.

innenministerium zur Verfügung gestellten Gesamtfonds in Höhe Die Altersbeihilfe für bildende Künffles. Von dem dem Reichs bevorzugter Weise an bedürftige alternde Bildhauer und Maler zur innenministerium zur Verfügung gestellten Gesamtfonds in Höhe von 200 000 Mart find jegt 40 000 Mart breitgestellt worden, die in Berteilung gelangen. Die Berteilung ift dem Reichswirtschaftsver Reichsverband ist damit beschäftigt, eine Statistit über die von den band bildender Künstler Deutschlands   übertragen worden ändern und Gemeinden bewilligten Gelder für die notleidenden Künstler zusammenzutragen und bittet, alle diesbezüglichen Mit­

Der

Ganz besonders möchten wir aber die sehr reizende und inftruf tive Ausstellung des Märkischen Museums  " empfehlen. Es gibt da nicht nur eine herrliche Schau von Gemälden des größten Malers märkischer Schönheit, Walter Leistitoms, eine sehr verdienstvolle Sammlung feiner faum mehr gezeigten schönen Seen­Museums, die fleine Rollektion greift auch meit über die Schr bilder, vielfach aus privatem Bisiz hergeliehen durch Vermittlung des hunderte hinweg in die Vergangenheit und lehrt uns, die Um gebung Berlins   mit den Augen von Künstlern aus längst ver gangenen Tagen sehen. Bei den Tiergartenbildern Chodo wiedis und Haderts fängt es an. Wir haben nicht unbedingten Grund, uns nach jenen nüchternen Zeiten zurückzusehnen. Aber schon bei Tempeitens Zeichnungen und weit stärker bei Karl Blechen   und seinem Zeitgenossen osemann werden wir an die Bergänglichkeit der Schönheit erinnert. Wie aber erst, wenn ein anonymes Litho uns die wahrhaft schönen, in ihrer flassischen Einfachheit so unendlich noblen Bergnügungsiofale des Die legten Krisenjahre der Mufit fanden ihn an dem Platz der Berlin   von 1845 schilbert! Bu benten, daß alle diese Dolllommenen bigen Sput der neuesten Musit nicht mit. Unmodernen. Er machte den gefährlichen, aber doch wohl notwen nd stimmungsvollen Säle und Gärten mit Stumpf und Stil ver­Bei Beethoven, bei Brahms  , bei Strauß war fein ganzes Herz. Seine Kenntniffe er­richtet und an ihre Stelle die ben oder aufgebonnerten Geschmadftredten fich auf Details, die selbst Fachleuten nicht immer geläufig Tosigkeiten des heutigen Amuflerbetriebs getreten find: welch schmerz: find. So fonnten feine Kritiken wirklich belehrend wirken und die lich- unwiederbringlicher Berluft! an entdeckt ein Bild von Karl elegante Form feines sachlichen Stiles gewann ihm unzählige An­Begas: Sommerabend an der Bante" von 1842, ein bezaubernhänger. Auch Feinde wuchsen ihm zu. Der Tod hat diesen Stachelder Wiener allgemeinen Zeitung bat felig Repablit, daß im ébenfo des Biedermeierityll mit drei jungen Mädchen an einem romantischen Flüßchen, das man eher bei Weimar   als bei Pankow   vermuten follte; und nun fommt der Clou, die Krahnlate" von Meyer heim, 1870, und von 2. Douzette eine ftille, fleine, schmer­mütige Heidelandschaft mit dem ganz erstaunlichen Titel Der Kur­ fürstendamm   1866". Die malerische Weidenbächlein- Ecke der Krahn­late ist auch nichts weiter als die Gegend der Winterfeldstraße vor 50. Jahren Grotest aber ist die jechzigjährige Bergangenheit des Kurfürstendamms, den unsere Großeltern tatsächlich noch als Heide erlebt haben.

Es wäre ganz falsch einen sentimentalen Schluß daraus ziehen zu wollen. Vergangenes läßt sich nicht rückwärts brehen, die Schöneberger Sandbauern haben nun einmal ihre Millionen für

gelöst. Unstimmigkeiten zerflattern nun in ein Nichts. Wir sind um Mann, der gern fügte, lobte, förderte und der, nehmt alles nur in eine fluge Feder, um einen vornehmen Rollegen ärmer, um einen allem, ein bescheidener, gütiger Mensch war.

R. G.

Gine aktuelle Bühne im Rahmen der fächsischen Staatstheater. Die Leitung des Dresdener   staatlichen Schauspielhauses hat be fchloffen, in der kommenden Spielzeit eine Reihe von Sonderauf­führungen zu veranstalten, die aus dem übrigen fünstlerischen Be­trieb herausgehoben und unter dem Namen ,, ftuelle Bühne" zu einem Ganzen von besonderer Eigenart vereinigt werden sollen. Die Aktuelle Bühne" wird ausschließlich dem Schaffen der Gegen. wart, insbesondere der jüngsten Dramatitergeneration, gewidmet jein,

Vortrag eigener Terfe zu amerikanischen   Grammophonplatten, unter Benutzung einer Electrola", das ist die neueste Erfindung Hans Rei­manns. Er wird sie in seinem Vortragsabend für die Boltsbühne E. V., der im ganzen als Eächsische Orgie" gedacht ist, am Montag, dem 2. Mat. abends 8 Uhr, im Bürgeriaal des Ratbaules, Gin I in beschränkter Sahl noch am Saaleingang.

gang Königstraße, zum Vortrag bringen. Einlakkarten zum Preise von

Jelg Weingartner verzichtet our Auszeichnung. Nach einer Meldung einer Verleihung des Großen Ebrenzeichens der tbm mie dem Direttor der Wiener Staatsoper Schalt aus Anlag ber Beet hoven- Feier zugedacht war, abzusehen.

Die Schopenhauer- Gesellid alt veranstaltet am 6. bis 9. Juni in Dresben thre Generalversammlung mit dem Thema Europa   und Indien  . Anmeldungen find zu richten an den Schriftführer der Schopenhauer Gesellschaft  : Dr. Franz Modraner, Dresden  -. 6, Klaraftr. 6.

Regierung bie Erlaubnis erhalten, feine chinesische Expedition fortzulegen.

Peting geftaltet Sven Hedins   Expedition Sven Hebin hat von der Beting

Jüdische Mufiflage. Im Rahmen des Sommers der Musit" finden bom 26. bis 28. Juni 1927 auf der Internationalen Ausstellung Mufit im Leben der Böller" in rantfurt a. M. Veranstaltungen statt, die der biftorischen Entwicklung des Synagogengejanges und dem jüdischen Boitslied gewidmet find.