"
tände sind unerträglich. Die Verhältnisse werden für dies Der preußische Minister für Handel und Gewerbe Schöningen , 7. Juni. Gestern tagte hier eine öffentliche arme Bevölkerung so kritisch, daß unter allen Umständen hat, wie die Münchener Allgemeine Zeitung " mittheilt, Boltsversammlung, auf deren Tagesordnung die Kornzölle und Wandel geschaffen werden muß. In demselben Sinne schon geraume Zeit vor dem Ausbruch der letzten Streiks ihre Wirkungen" den ersten Gegenstand bildeten. Nach einem äußert sich der in Ratibor erscheinende freikonservative Ober- im Auslande Ermittelungen über die Arbeitszeit der An- 1/ 2ftündigen Referate des Herrn Wassermann über diesen Gegenstand erklärte die Versammlung einstimmig ihre Ueber chlesische Anzeiger". Die hauptstädtische zollfreundliche Presse gestellten privater Verkehrsanstalten vornehmen lassen. Das einstimmung mit der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion in oersucht es einstweilen, diese Aeußerungen der Provinzpreffe, genannte Blatt leitet die Nachricht damit ein, daß die Ar- der Frage der Zölle und verlangte die Aufhebung der letzteren. pie in engerer Fühlung mit der Bevölkerung steht als die beitszeit der übrigen industriellen Arbeiter, auch im All- Den zweiten Punkt der Tagesordnung bildete die Gründung eines jauptstädtische, zu unterschlagen. gemeinen bei den Verkehrsanstalten, keine übermäßige sei, fozialdemokratischen Wahlvereins. Derfelbe wurde gegründet alle Klagen über solche seien nur fünstlichen agitatorischen und es traten ihm die meisten der Anwesenden sofort als MitBestätigt wird jetzt die schon vor einigen Tagen ver- Ursprungs." Bei den vorzüglich rentirenden Ver- glieder bei. breitete Mittheilung, daß Herr v. Caprivi eine fehrsanstalten in den deutschen Großstädten, wie z. B. in Neuhaldensleben . Am Sonntag, den 7. Juni, fand hier Konferenz mit freifinnigen Abgeordneten( unter Berlin , habe die tägliche, etwa zwölf bis dreizehnstündige eine gutbesuchte Voltsversammlung statt, in welcher Peus- Berlin anderen Brömel) gehabt hat, in welcher er sich dar- Arbeitszeit der Schaffner und Kutscher zu dringlichen Be- über die Kornzölle referirte. Die vom Parteivorstand vorgezuthun bemühte, daß die Ablehnung der Bollsuspension schwerden wenig Anlaß gegeben und seien dafür auch die schlagene Resolution ward dann auch einstimmig angenommen. durch die Regierung nicht wegen der agrarischen Interessen, Löhne befriedigend. Allein es gebe auch Ausnahmen, in Ferner ward einstimmig dem Bureau der Auftrag ertheilt, den sondern blos aus Rücksicht auf den österreichischen Handels- denen eine sechzehn- bis siebzehnstündige Arbeitsleistung am Reichstags- Abgeordneten des Wahlkreises, Herrn Hofang, aufvertrag erfolgt sei. Die freisinnigen Abgeordneten erklären, Tage ohne längere Mittagspausen verlangt wird, und für zufordern, in öffentlicher Versammlung in Neuhaldensleben über daß durch die Darlegungen v. Caprivi's die Entschließung diese wenigen Ausnahmen werde jetzt der Minister auch feine Thätigkeit im Reichstage Bericht zu erstatten. der Regierung um fein Tüttelchen gerechtfertigter erscheine. Abhilfe schaffen. So erscheint denn Alles im rosigsten Heilbronn , 8. Juni. Am Freitag, den 5. Juni, Abends Das ist selbstverständlich. Nun, die Freisinnigen haben den Lichte, bis auf das noch fehlende Tipfelchen auf dem i, und 8 Uhr fand dahier in Stamers Saale eine von ca. 300 Personen Trost, wenigstens einer vertraulichen Berathung mit dem das soll jetzt auch noch aufgesetzt werden. Arbeiter, was besuchte Boltsversammlung statt, in welcher der ReichstagsMinisterpräsidenten gewürdigt worden zu sein. Das ist, wollt Ihr noch mehr?- Abgeordnete Ulrich aus Offenbach in 21/ 4stündiger Rede über , die Thätigkeit des Reichstages" und die Kornzölle und die wenn man nicht Minister werden kann, doch auch schon Die Vorgänge in Eisleben stehen bisher in den Reichsregierung" referirte. Die vom Parteivorstand vorgeschlagene Der Prozeß Baare hat noch verschiedene Seiten, die Einzelheiten nicht genau fest. Daß die Schuld auf Seiten Resolution betreffend Abschaffung der Getreidezölle, wurde einder Bergleute und ihrer Anstifter, also unserer Gegner lag, stimmig angenommen. bisher entweder nicht ausreichend oder gar nicht gewürdigt war hauptsächlich aus dem Schweigen und Ausweichen der Cannstadt, 7. Juni. Reichstags- Abgeordneter Dietz refeworden sind. So werfen die Feststellungen des Prozesses gegnerischen Presse zu entnehmen. Jetzt bringt die" Post" rirte hier in start besuchter Volksversammlung. Die Resolution ein Schlaglicht auf das Dreitlassenwahl- System einen Bericht, der die Bergleute entlasten soll und unter- wurde einstimmig angenommen. bei den Stadtverordneten- Wahlen. Dieses Wahlsystem zeichnet ist: Die Ober Berg und Hütten Direktion. macht es möglich, daß einzelne Großinduſtrielle oder Leuschner." Herr Leuschner schimpft zwar auf die SozialAftiengesellschaften einen fast allein entscheidenden Einfluß demokratie, weiß aber nichts Entlastendes für die exzedirenauf die Zusammensetzung der Behörden und damit auch auf den Bergleute anzuführen. Er muß auch zugeben, daß in die Verwaltung gewinnen. Ferner erlauben die in dem der Gegend das allgemeine Urtheil auf Seiten der SozialProzeß enthüllten Thatsachen ein rückschließendes Urtheil demokratie, nicht der Bergleute steht. über die Berechtigung der hohen Kommunal3uschläge im rheinischen und westfälischen Industries
etwas.
-
M
%
Die angekündigte Aufhebung des Ausnahme- Antisemiten nach hier unternommene Agitationstour. Vom antibezirk. In Berlin zahlt man 100 pCt., in den rheinischen zustandes für Wien , Korneuburg und Wiener Neustadt ist semitischen Verein in Storkow war am letzten Sonntag eine und westfälischen Industriestädten häufig 600 bis 900 pct. nunmehr erfolgt. Die Wiener Beitung" veröffentlicht das öffentliche Versammlung einberufen worden. Dieselbe war zahlKommunalsteuer. Wenn man die reichen Leute und die groß- Dekret, welches mit dem heutigen Tage die Verfügungen reich besucht, doch bestand die Mehrzahl aus Sozialdemokraten, industriellen Werke richtig einschätzte, so würden auch am Rheine bis auf die Bestimmung aufhebt, daß auf Grund der Aus- aber auch einige" Freisinnige" und Juden waren anwesend. Den vielleicht 100 pt. genügen. Weil die reichen Leute nicht nahmeverfügung ausgewiesene Personen bis zur polizeilich Vortrag hielt der Reichstags- Abgeordnete Zimmermann:„ Aus hinreichend steuern, muß der Prozentsatz der Zuschläge so gestatteten Rückkehr ausgewiesen bleiben. Die Aufhebung enorm sein und müssen Leute mit recht mäßigem Eintritt mit dem heutigen Tage in Kraft. kommen sechsmal und neunmal so viel Kommunal, wie
dem Volte herans", so führte er aus, sei der Antisemitismus entstanden, um den Mittelstand zu schüßen. Dann tam er mit den stereotypen Anfeindungen auf Singer, erging sich in Lobhymnen auf den Schutzzoll und pries die Segnungen des Rornzolles, welche beide Millionen über Millionen einbrächten. Der Beifall, welcher der Rede folgte, war sehr schwach und wurde nur von den Storfower Antisemiten ausgeführt.
Staatssteuern, zahlen. Die kapitalistische Presse Im englischen Unterhause beantragte Hart Dyke verfährt bei der Erörterung der Bochumer Verhältnisse eine Resolution als Basis einer demnächst einzubringenden ziemlich pharisäisch. Sie thut so, als ob solche allzu nie- Bill betreffend den freien Unterricht. Darnach soll brigen Einschätzungen etwas recht Seltenes wären und als die staatliche Beisteuer von einem halben Pfund Sterling Genosse Franz Feldmann aus Berlin legte zunächst entschieden ob im ganzen übrigen Staate die Besteuerung weit forrekter für jeden Schüler der Elementarschulen von 5-14 Jahren dagegen Protest ein, daß der Antesemitismus aus dem Bolte hererfolge. Das ist indeß keineswegs wahr. Ein sehr erheb gewährt werden; für diese Altersperiode soll der Schulbesuch aus entstanden sei. Den Antisemiten ergehe es wie einem Blinden, der in eine Stube tritt und sich an einem Tisch stößt und nun licher Theil des Unternehmergewinns und überhaupt des obligatorisch sein. dem Tisch anstatt der Blindheit die Schuld beimesse. Redner mobilen Kapitals entzieht sich der Besteuerung; das ist beiDer Falschspielerprozeß in London beschäftigt leb- nimmt Herrn Zimmermann dann noch wegen seiner allbekannten läufig auch einer der Gründe, warum Eugen Richter's be kanntes Theilungskunststückchen so falsch ist. Kundige Leute haft die" gute" Gesellschaft und deren Presse. In den aus- Ausfälle gegen Singer gründlich vor und legt der Versammlung erwähltesten Kreisen derselben, innerhalb welcher der engdie Unsinnigkeit und Volksfeindlichkeit seiner Ausführungen über behaupten, daß im Ganzen nur rund die Hälfte des Ein- lische Thronfolger selbst zu verweilen und sich zu amüsiren ihrem Kampfe gegen das Kapital in einer einzigen Klaffe zufamdie Kornzölle und Schutzölle dar. Die Arbeiter gehörten in kommens aus Unternehmergewinn in Preußen besteuert liebt, ist ein Baron beim falschen Spiel ertappt worden. men, und sie dürften sich nicht durch irgend welche machinationen werde. Das Eigenthümliche und Sensationelle besteht bei Den Bochumer Dingen nur darin, daß die zu gering Gin- Dem Prinzen von Wales, der vor Gericht als Beuge zu zerstreuen lassen.( Allseitiger lebhafter Beifall). dienen hatte, hat die Betheiligung an den Spielgesellschaften Außer dem Berliner Antisemiten Trautmann sprachen dann geschätzten vielfach selbst Mitglieder der Einschäzungs- ein Mahnungsschreiben seitens der kalvinistischen Methodisten noch die Freisinnigen" Schlosser Thiele und der Rentier Schildkommissionen oder Verwandte der Mitglieder sind, oder daß in Südwales zugezogen. Es wird dem Prinzen in dem- fnecht, welche beide neben ihren Ausführungen gegen Antisemiden Einschätzern die Einkommensverhältnisse der zu niedrig Eingeschätzten sonst bekannt waren.-
tismus für Reformen à la Hirsch- Duncker eintraten. Weiter sprach auch noch der jüdische Kantor Feiner, dessen Ansführungen sich im engbegrenzten jüdischem Gesichtstreife bewegten. Hierauf legt Genosse Feldmann in längeren Ausführungen nochmals die Unsinnigkeit des Antisemitismus, sowie der HirschDunckerschen Lehren dar.
Nach einem Schlußwort des Referenten wurde die VersammBu bemerken ist noch, daß vom Vorsitzenden eine Resolution
selben gesagt, daß er durch seine Theilnahme an dem Spiel in einer seiner verruchtesten und verderblichsten Form dieses Mängel unserer deutschen Civilprozeß- Ordnung Lafter unter dem Volf ermuthige, daß ein solches Verhalten ( soll wohl heißen: Kriminalprozeß- Ordnung) ist Alles, was den religiösen Sinn des Volkes verlegt, das königliche Haus Die„ Kölnische Zeitung " in dem Bochumer Prozeß vorläufig herabzieht und die Liebe und Zuneigung zum Throne entdeckt. Sie nennt diese Mängel zwar nicht, aber hält es mindert. Der nationalliberale Hannover 'sche Courier" be= für nothwendig, daß die Gesetzgebung fie beseitige. Wahr- merkt hierzu:" Die Methodisten haben nicht Un- lung geschlossen. scheinlich hält sie es für einen solchen Mangel, daß nicht recht." Wie freimüthig das Bennigsen'sche Organ ist, wo ebenso wie bei Majestätsbeleidigungen auch bei Beleidi- es sich um England handelt! In Deutschland würde einfach unterschlagen wurde, obgleich er vorher das Vergungen der heiligen Kapitalspriester der Wahrheitsbeweis dasselbe Blatt ein solches Schreiben an einen königlichen sprechen gegeben hatte, sie vorzulesen. Durch schleunigen VerPrinzen oder auch nur an einen sonstigen hohen Herren sammlungsschluß suchte man der unzweifelhaften Annahme der ausgeschlossen ist. für sehr frech und unverschämt erklären, und es für sehr Resolution, welche folgenden Inhalts war, aus dem Wege zu gerechtfertigt finden, wenn den Schreibern, gegen welche unzweifelhaft sofort Anklage erhoben werden würde, eine gehörige Strafe aufgebrummt würde.-
Das Räuberunwesen in der Türkei . Die„ RheinischWestfälische Zeitung", das streitbare Organ der Herren Baare und Krupp und der sonstigen Eisen- und Kohlenbarone, hüllt sich gegenüber den Bochumer Vorgängen, über welche sie nur einen dürren Prozeßbericht bringt, in tiefes Schweigen. Als Leitartikel muß das Räuberwesen in nicht Bochum sondern in der Türkei herhalten und zur Würze muß die Untersuchung über den heiligen Rock in
-
gehen:
" Die heutige Boltsversammlung von Fürstenwalde erklärt, daß der Antisemitismus nicht geeignet ist, irgend einer Klaffe der Bevölkerung zu nügen, fte erklärt ferner, daß der Antisemitismus nur geeignet ist, die mißlichen Verhältnisse zu verdunkeln und daß er dadurch dazu beiträgt, die Klärung und damit die Abänderung der Lage der arbeitenden Klaffe zu verhindern." Wer gegen
Ein Genosse stieg auf einen Tisch und rief:
"
den Antisemitismus ist, hebe die Sand hoch!- fast alle Hände erhoben sich. Die Die Freisinnigen" versuchten ein Hoch auszubringen, das aber übertönt wurde von einem mit stürmischer Begeisterung ausgebrachten Hoch auf die Sozialdemokratie. Die sämmtlichen antisemitischen Versammlungstheilnehmer verließen hierauf in einem Kremser Fürstenwalde . Die Genossen meinen, daß sie das Wiederkommen vergessen dürften, gleich wurde.
A
In Chicago hat eine gemeinsame Versammlung der beiden sozialistischen Gruppen stattgefunden, in der man sich dahin einigte, bei beiden Exekutiven den Antrag auf Einberufung einer National- Konvention zu stellen, auf welcher hauptsächlich die Vereinigungsfrage verhandelt werden solle. Die in derjenigen Gruppe, welche ihren Sitz in Brooklyn hat, im Gange befindliche Urabstimmung über AbMann hatte nirgends Ruhe. Er ging zwischen der Stube haltung einer Konvention scheint gegen eine solche ausund der Kammer, wo Jerg leblos auf dem Bette lag, hinzufallen, und zwar vorwiegend aus dem Grunde, weil eine und her, und so oft er in die Wohnstube tam, sah er nach Beschickung des Brüsseler Kongresses ihrem Schutzpatron Stöcker, der seiner Zeit hier ausgepfiffen der Wanduhr. Er hatte dem Knecht befohlen, daß er das durch zwei Delegirten geplant ist, und die Mitglieder Pferd nicht schonen sollte. Aber vor sechs Stunden finanziell zu sehr in Anspruch genommen würden, wenn fie konnte der Arzt nicht zur Stelle sein. Es war wohl auch noch die Kosten für die Delegation zu einer Konvention nicht die Sorge um den Sohn allein, die ihn rastlos zu tragen hätten. Somit wird wohl auch das von Chicago umtrieb. Auf seine Frau warf er nur dann und wann angeregte Vorgehen in diesem Jahre noch nicht zur Auseinen scheuen, verstohlenen Blick. Sie merkte es nicht. führung gelangen.- Eben fam er wieder von Jerg zurück; da blieb er aufhorchend stehen und trat dann an das nächste Fenster. Jenseits des Steges, der über das abschüssige Ufer zur Mühle führte, hatten sich viele Menschen angesammelt. Der nach dem Arzte geschickte Knecht hatte im Vorüberfahren im Dorfe erzählt, daß auf der Mühle ein Unglück geschehen wäre. Eben kam der Korporal, der Landjäger mit einem seiner Leute über den Steg. Viele drängten sich ihnen neu gierig nach. Der Müller ging ihnen entgegen. Afra hörte Die Stimmen und Schritte auf dem Flur, blieb aber in ihrem Winkel ſizen. Es kümmerte sie nichts mehr.
Gegen die Kornzölle.
Zwickan. Der Tuchmacher Rothe aus Kirchberg hatte einen „ Diener Gottes" beleidigt und wurde vom hiesigen Landgericht beshalb zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt.
Frankfurt a. O., 8. Juni. In der am Freitag stattgehabten Straffammer- Sigung fand die Verhandlung gegen den früheren Redakteur der Märkischen Volksstimme", Herrn E. Nöller und den Brauereibesizer Voigt, wegen Beleidigung der hiesigen PolizeiVerwaltung statt. Dieselbe soll begangen sein durch Veröffentlichung eines Briefes, welchen der Brauereibesitzer B. an einen Genossen geschrieben hatte, in welchem die Mittheilung enthalten war, daß V. für die Zukunft seinen Saal zu fozialdemokratischen Versammlungen nicht mehr hergeben wollte. N. hatte hieran eine Kritik geknüpft. Die hiesige Polizei fühlte sich durch den Brief Forst, 7. Juni. Der freisinnige Arbeiterverein hatte auf sowohl als auch durch die Kritik beleidigt und stellte Strafantrag. heute Vormittag im Richter'schen Saale eine Voltsversammlung Die Straffammer sprach den Angeklagten Voigt jedoch frei und einberufen, behufs Stellungnahme gegen die Getreidezölle. Der verurtheilte Möller zu einer Geldstrafe von 200 mark. Referent, Herr Redakteur Ludwig, welcher seinen Vortrag meistens auf Beitungszitate und eine Statistik Engels aus dem Jahre 1878 gründete, schloß ihn mit einem Gedicht, dessen Schlußrefrain war: Deffnet die Schranken. Nach dem Vortrag entstand eine ziemJa, ja, ich weiß, Ihr müsset Euren Bericht machen," lich lebhafte Diskussion, in welcher die Genoffen Bappan- Franksagte der Müller mit gedämpfter schleppender Stimme und furt und Beyer- Kottbus den Standpunkt der Sozialdemokratie in Schweidnitz , 5. Juni. In der heutigen Sigung der Strafführte den Korporal nach Jergs Kammer, die bald von dieser Frage klar legten. Zum Schluß wurde die vom Partei- tammer des hiesigen Landgerichts wurde der Redakteur des vorstande der sozialdemokratischen Partei veröffentlichte Resolu- Proletarier's aus dem Eulengebirge", Gen. May Baginsti Neugierigen vollgestopft war. Er wandte kein Auge von tion gegen die Stimme des Referenten angenommen. Charakte aus Langenbielau, wegen Beschimpfung der christlichen Kirche zu dem Korporal, der zunächst den Befund des Er- ristisch in dieser Versammlung für die Freifinnigen war, daß einer sechsmonatlichen Gefängnißstrafe verurtheilt. Die Beschlagenen festzustellen suchte. Sein Begleiter hatte Mühe, selbst dem Vorsitzenden, Herrn Drescher, die, nach der Abstim- schimpfung wurde in dem im Proletarier" abgedruckten Gedicht ihm dazu den nöthigen Raum zu schaffen. Er spürte keinen mung zu urtheilen, vom Referenten eingebrachte Resolution nicht" Ostergedanken" gefunden, wegen dessen, wie feiner Beit mitAthem und das Herz stand still; jedoch waren die Glieder weit genug ging. Möchten doch die freisinnigen Arbeiter bald getheilt, die betreffende Nummer des Proletarier" mit Beschlag noch nicht von der Todtenstarre ergriffen. einsehen, daß die wahre Vertretung der Arbeiterinteressen nur belegt worden war. " Der wird schwerlich noch Einen hänseln," murmelte bei der Sozialdemokratie zu finden ist. Marbach. Mehrere Arbeiter, welche sich an der Maifeier der Korporal, indem er sich von Jerg zu dem Müller Aalen, 7. Juni. Die gestrige Volksversammlung, in welcher betheiligten und dabei rothe Federn am Hute trugen, wurden wandte und diesen aufforderte, den Thäter anzugeben und Reichstags- Abgeordneter Ulrich sprach, nahm die Protestreso- vor die Amtsanwaltschaft Roßwein geladen, um Auskunft zu den Hergang zu erzählen. lution gegen die Kornzölle einstimmig an. ertheilen, zu welchem Zwecke sie die rothen Federn getragen. Es trat eine Todtenstille ein. Der Alte seufzte, zögernd wesenden, der den Namen des Thäters nicht schon gewußt tags- Abgeordnete Wurm aus Hannover unter rauschendem Bei- geben. D5 nun daraus ein Prozeß oder irgend etwas Anderes nannte er Ambros. Es war wohl Reiner unter den Angefundenen start besuchten Voltsversammlung referirte der Reichs. fiber das Aufhissen von zwei rothen Flaggen im Festsaale zu Osnabrück , 8. Juni. In einer am 7. d3. Mts. hier statt. Auch das Komiteemitglied Franke war bestellt, um Austunit -hätte; denn der Knecht hatte in dem lauten Streit die Stimme fall über die Kornzölle und die Meichsregierung. Die vom weroen soll, konnte bis jetzt nicht in Erfahrung gebracht werden. des Ambros erkannt und von ihm gesprochen. Parteivorfande empfohlene Resolution fand einstimmige Annahme.
( Fortsetzung folgt.)
"