Schloßfreiheit tamen. Es fehlte diesmal die breite Zugangsstraße Unter den Linden , da die Schloßbrüde wegen Reparaturarbeiten gesperrt ist. Die graphische Arbeiterschaft kann stolz sein, gestern wiederum durch zahlreiche Beteiligung und vorbildliche Selbst disziplin zum Gelingen der imposanten Rundgebung an ihrem Teile beigetragen zu haben.
Bolizeipräsident Genosse 3örrgiebet und Polizeivizepräsi dent Dr. Weiß waren längere Zeit im Lustgarten anwesend, um sich persönlich von den getroffenen polizeitlichen Maßnahmen zu überzeugen. Es fann gejagt werden, daß sich die Polizeibeamten größter Zurüdhaltung befle Bigten.
Die geselligen Veranstaltungen.
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Dampfer und Motorboot.
Gestern nachmittag gegen 1 Uhr wurde das Motorboot Hildegard" aus Spandau auf der Havel zwischen der Kirche Hermannswerder und dem Bart Ingenheim Don bent Dampfer Eintracht" gerammt, so daß das Motorboot umschlug und die sechs Infassen ins Wasser stürzten. Es gelang, fünf von itsen zu retten und in Sicherheit zu bringen, während der Befiger des Motorbootes, ein Kaufmann Ernst Fischer aus der Adamftr. 7 in Spanbau, ertrunten ist. Der fofort alarmierte Reichswasserschutz fonnte die Leiche bergen. Zu dem Unglüd werden folgende Einzelheiten bekannt.
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Der Verkehrsbund sammelte seine Geftionen an ber Nachmittags und abends vereinigten sich wie üblich die Bartei Röpenider Brüde. Schon um 11 Uhr ist der Zug unüber genoffen und Parteigenossinnen in allen Kreisen zu gefelligen sehbar, und als es bald nach 12 Uhr zum Abmarschieren tam, ist 3ufammenfünften mit politischen Ansprachen und fünft die Beteiligung des Verkehrsbundes so start wie noch bei feiner lerischen Darbietungen. Bekannte Parteimitglieder hatten die FestDemonstration. Die Begeisterung über einen solchen Aufmarsch reden übernommen, und Künstler, die auf dem Boden unserer Welt wächst in den Reihen der Gewerkschaftler, als sie erfahren, daß sich anschauung stehen, boten ihr Bestes. Ueberall herrschte die gleiche der größte Teil der Gettionen unterwegs an andere Züge anschließen tampjesmutige und letzten Endes siegesgewisse Stimmung. mußte. Transparente und Plakate werben für die Gewerkschaften. ihre Maifeier in der Gemeinde- Festhalle Lanfwih in ein rein fünftDie SPD . Stegliz Lichterfelde Bantwig fleidete Nur mühsam bewegt sich die Riesenschlange vorwärts. Ueberall in den Straßen kleine Züge und Gruppen. Ueber die Schillingsbrüdeerisches Gewand. Den Abend eröffnete bas Orchester des Deut. fchen Mujiterverbandes mit dem Einzugsmarsch aus Tannhäufer", hierauf las Rolf Gartner mit fchöner Empfindung Seidels Eidschwur am 1 Mai". Die schönen Worte, von edler Begeisterung durchglüht, fanden in den Herzen der Ruhörer begeister ten Widerball. Staatssekretär a. D. Genosse Heinrich Schulz pries in einer furzen, eindrucksvollen Ansprache die strahlende Sonne bes 1. Mat als gutes Omen für das Gelingen der gerechten Sache und rief in flammenden Worten zum Durchhalten des einmal behaupten, weil F. einem Segelboot ausweichen mollte, bog er plög. schrittenen Weges auf Den Abschluß der Vorführungen bildete Hauptmanns Biberpelz", dargestellt von Mitgliedern der Bühnengenossenschaft. Die Komödie fand überaus herzlichen Beifall. fo fand dieser Tag in der frohen Zuversicht treuen Zusammenhaltens Dann gings zum Tanz unterm festlich geschmückten Maibaum und in freudigen und ernsten Stunden einen schönen Austlang.
durch die Holzmarft, Schidler- und Poststraße geht es, dann wird Halt geboten. Um% 2 Uhr stehen die Letzten des Zuges noch in der Michaelfirchstraße.
Von den Gemeinde- und Staatsarbeitern versammelte sich der größte Teil in der Vort- und Belle Alliance Straße. Bereits seit 12 Uhr gebrauchen die Straßenbahnen die ganze Kraft ihrer Läuteapparate, um sich mühsam einen schmalen Weg zu bahnen. Bünktlich um die Mittagszeit setzt sich der Zug in Bewe gung. Durch die Gneisenaufiraße nimmt er feinen Weg. BerBer träumt liegt die Straße da. Auf den Bänken in den Anlagen figent ein paar ,, Lokal- Anzeiger"-Leser und entdecken plöglich eine günstige Gelegenheit, auf die Republit zu schimpfen. Da die Brüde am Halleschen Tor vor der Renovierung steht, ist man gezwungen, weite
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daß noch mit fünf Angehörigen besetzt war, auf dem Wege na Fischer befand sich in seinem Motorboot Hildegard". Werter. Gegen 1 Uhr mittags hatte man fast den Templiner See erreicht. F. der wegen des starten Wassersportverkehrs zahlreiche Segel, Motor und Paddelboote usw. belebten bei dem schönen Better die Wasserfläche nicht sonderlich schnell fuhr, seizte die Geschwindigkeit auf der Höhe von Hermannswerder noch weiter herunter. Hinter dem Motorboot fuhr in einiger Entfernung der Ausflugsbampfer Eintracht, der mit Ausflüglern dicht besetzt war. Aus irgend einem Anlaß, Zeugen, belich so weit nach links aus, daß der Steuermann der Eintracht infolge der eigenen Geschwindigkeit nicht mehr die Möglichkeit hatte, auszuweichen. Das Motorboot wurde von der Spize des Dampfers fielen ins Wasser. Auf die Hilferufe, der mit den Wellen ver settlich gerammt. Das Boot schlug um und alle sechs Insassen zweifelt Kämpfenden, die zum größten Teil des Schwimmens unfundig waren, eilten zahlreiche Boote zu Hilfe. Während es gelang fünf Bersonen zu bergen, ging Fischer fofort unter und fand Abend vom
Umwege zu machen. In den Fenstern langweiliger Mietskafernen Verdi's Macht des Schicksals". Bergen werden. Die Schulbfrage fonnte noch nicht einwandfrei
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liegen hembärmliche Gestalten. Vor einem Bierlokal in der Blücher straße wagen etliche Stahlhelmgesichter nicht gerade zufällig m die Erscheinung zu treten, fie trösten sich mit der Hoffnung auf kommende, bessere schwarzweißrote Zeiten. Die Bläser spielen die Marseillaise . Vor diesen aufreizenden Rhythmen verstummt jede Hoffnung auf die imperialistische Nationalhymne. Durch die Alte Jafob und Neuenburgerstraße gelangt der Zug endlich in die Linden straße. Es ist schon spät. Was Beine hat, befindet sich bereits im Luftgarten, um seinen Treuschwur zur Republit zu erneuern. Am Dönhoffplay stodt der zug. Die Beamten erklären, die City sei überfüllt. Aus allen Straßen hallen Reichsbannermarsch und Internationale wieder. Endlich geht es weiter. Der Zug wird geteilt. Ein Teil marschiert durch die in ihrer fonntäglichen Einfam feit frierenden Geschäftsaufsichtsstraßen am Hausvogteiplaß, der andere sucht durch Wallstraße, Mühlendamm und Poststraße zum Luftgarten zu gelangen. Von einer Kirche in der Nähe schlägt es halb zwei. In der Rönigstraße herrscht fatastrophales Gedränge, einige Züge fehren schon heim.
Der Ufu- Bund( Zentralverband der Angestellten, Butab, Deutscher Bertmeisterverband, Allgemeiner Verband der Deutschen Bank angestellten, Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger , Berband der Zuschneider, Zuschneiderinnen und Direttrigen, Polier, Wertund Schachtmeisterbund, Internationale Artiſtenloge, Wertmeister verband der Schuhindustrie und endlich der Deutsche Chorsänger- und Balletverband) sammelten sich auf der Mittelpromenade der Vort and Gneisenaustraße. Die große Zahl der Verbände ließ hier bald ein buntbewegtes Bild erstehen: auf den Transparenten las man die Forderungen der werktätigen Massen, die in der Erhaltung des Achtstundentages gipfelten! Fort mit der Technischen Nothilfe" hieß es ein andermal oder hinein in die freigemertschaftliche Orgas nisation". Bunft 12 Uhr fegte sich der gewaltige Zug, der mehrere Rapellen mit fich führte, in Bewegung. Besonders fiel die überaus start vertretene Jugend auf, die hier an der Seile ihrer älteren Arbeitsgenossen gemeinsam demonstrierte. Erst nach langen Umleitungen war es möglich, die Massen ins Zentrum der Stadt zu bringen. Und hier stodte alles! Alle Straßenzüge, die zum Luftgarten führten, waren bichtbefeßt, so daß der Bug zum Röllnischen Bart abgeleitet werden mußte. Hier ging dann die Auflösung, nach der improvifierten Rede eines Genoffen unter Hochrufen auf die Internationale, vor sich. Eine eindrucksvolle Rundgebung, die von der großen Stärke des Af- Bundes ein berebtes Zeugnis ablegte! Der Deutsche Beamtenbund fammelte sich auf den Dönhoffplatz. Eine sehr stattliche Zahl von Kommunalbeamten, Feuerwehrleuten, Rriminalbeamten usw. mar dem Aufruf ihrer Organisation gefolgt; tinaufhörlich strömten neue Scharen heran, bis sich der lange Zug mit seinen zahlreichen Transparente und Fahnen furz nach 12 Uhr nad, dem Luftgarten zu in Bewegung feßte. Abgesehen von fleinen Stodungen, die sich aus dem gewaltigen Zusammenftrömen endloser Züge aus den verschiensten Stadtteilen ergaben, vollzog sich der Anmarsch völlig reibungslos. Bereits gegen 41 Uhr war der Luftgarten von Bersammlungsteilnehmern so angefüllt, daß es große Mühe bereitete, wenigstens noch einen Teil der Neueankommenden unterzubringen.
Die Bekleidungsarbeiter bildeten mit den Hufmachern und Friseuren den zweiten Zug. Die Jugendgruppe des Befleidungsarbeiterverbandes marschierte dem Zug vorauf und machte mit ihrer eigenen Fahnen einen recht guten Eindruck. Die in der Schneidereigenossenschaft hoffnung" beschäftigten Arbelter und Angestellten bildeten auch diesmal eine besondere Gruppe. Die Hutmacher waren vollzählig erschienen. Die Friseurgehilfen waren
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Erstaufführung in der Staatsoper.
falschen Fassung herauszuschälen, entbedt babei, daß in jedem AbMan ist versucht, sich die Perlen dieses Kunstwerts aus einer schnitt der Kette ein Stück Echtheit und Schönheit enthalten, daß aber fein Zusammenhang, feine dichte Bindung, tein feftes Schloß vor handen ist. Das Drama unheilvoller, gespenstischer, schicfalhafter, unmöglicher Romanfiguren zerfällt in Bilder, die nebeneinander lagern, statt zu einer lebendigen, wahrhaften Einheit zu verschmel zen. Abenteuerliche Liebesgeschichte, die zwischen den Abfömmlingen Kloster, Krieg, Kapelle, Schlachtfeld Martt und Küche wirr hinweg feindlicher Häuser spielt, mit Bistolenschuß des Zufalls einfeßt, über eilt, um schließlich den Bruder der liebenden Leonore als gemor beten Rächer der Ehre, den Liebhaber als Klosterbruder, Leonore selbst in Berkleidung als büßenden Mönch wiederzusehen. Eine Jagd der unvollendeten Abfichten, der zerstörten Aussprachen, der verhinderten unvollendeten Absichten, der zerstörten Aussprachen, der verhinderten Duelle. Eine ganze Familie schuldlos, durch Schicksals Macht, hin. gefchlachtet, und dazu die Leiche eines in bequemen Effekten schwelgenden Dramas. Die Zeit dieser wahrsagerhaften Tragödien des un wahrhaftigen Schicksalablaufs ist vorbei. Wollte Werfel diese Talmidichtung Biaves retten, so mußte er auf die fast gespreizte flangvollen, im Gesang unverständlichen Poetereien den Mut des Eitelkeit des pathetischen Nachdichtens verzichten, mußte statt der Kürzens, Bufammenfaffens, Umstellens, Ausmerzens aufbringen. Der Refpett vor Tert und Szene war überflüssig. Die Hintertreppenzene wird nie zum Tribunal menschlich wertvoller Geschehnisse.. Und eine so bunt gemachte Bilderreihe fann auch den genialsten Mufiter dazu verführen, das Aeußere allzu wichtig zu nehmen. erdi hat diesen Stil des Berworrenen, Busammenhanglojen aus aller Regionen von Oper, Operette, Requiem, Kirchenmufif Gemischten allzu gut getroffen. Rüderinnerungen an die melodische Leichtfertigkeit des Traubadour", Borahnungen des Parlando- Stils der Spigenwerte," Aida"-Trunkenheit und Maskenball"-Rhythmus melden sich herrlich an. Wir hören eine im Gegeneinander amouröser und pathetischer Motive höchst kunstvolle Ouvertüre, fehen die Miniaturausgabe des Pagen Ostar und der Wahrsagerszene aus dem„ Maskenball", mechseln mit dem Komponisten gern die düstere Stimmung gegen die des fauflusticen Fra Melitone, ohne den Cha rafter des Bulgären zu loben, jehen im Trommellied der Breziofilla den Ungeist einer Regimentstochter das Operettenhafte streifen, laffen uns einen Moment von dem bramarbafierenden Schlachtengetümmel reizen und finden in all dem eine Augenblidsunterhaltung schöner, unbedeutender Prägnanz. Aber bie Liebesromanze der Leonore, der fanatische Monolog des Don Carlos, fein Duett mit Alvara ( o Caruso- Scotti!), der leidenschaftliche Kampf der Stimmen, als der Bruber den Feind zum Zweifampf reizt, bas teise, groß impo nierende Chorſtüd in der Kirche, das alles find Nummern von chöpferischer Potenz. Ein Strauß von glänzenden Mufitfarben, fallen in Details und ein Mangel an Möglichkeit, bei dem Presto. benen das Zuwachsen zu einer großen Form fehlt, ein Auseinander tempo dieser Ereignisse des Stiftehens musikalische Motiventwid. fungen ins Hohe und Tiefe hineinzujpannen. Ein Suchen und ein Finden, zu guter Legt aber nur noch ein formlos mattes Leuchten der Werfe, bie fommen sollten. Dieses Bert ist also an mufifali schen Schönheiten nicht arm, doch reicht das Ingenium der Einfälle nicht aus, um ein schwaches Buch dramatisch zu versteifen. Die innere Erregung bleibt aus. Um jo lobenswerter die Aufführung, die von drei auserwählten Stimmen ereignishaft getragen murbe. Battieras ungelentes Spiel, ja seine Liebhaberei für rhythmisches Durcheinander sind vergessen im Klang der schmelzendsten aller Inrischen Tenorstimmen. SchIusnus ist gezwungen, eine dämo. nische Figur glaubhaft zu machen, die im Gesamtcharakter verzeichnet ist. Er hält sich an den Schöngesang und dient ihm in wunder. boller Ausceglichenheit ber Töne. Gertrud Bindernagel , die uns bald verläßt. schafft sich mit den beiden Szenen, die sie mit quellender, zarter, herzhafter Stimme füllt, einen fieghaften, von vielen betrauerten Abgang. Auf der Bühne fiel der stimmungsvolle, die Tiefe ausnußende Kirchenraum besonders auf. ist mit dem vollen Ton feines Baffes fontrastierte gut zu der spißigen, gar zu fewicz lebte fich in tändelnden, zuweilen etwas zu tief genom menen Weisen aus. Bled , Melſter der rhythmischen Afturateife und des innerlich erhigten Orchestertlangs, birigierte. Nach den Schlagern gab es italienische Belfallsfalven. Dr. Kurt Ginger.
geflärt werden, da die zahlreichen Zeugenausfagen sich sehr widersprachen. Es hat aber den Anschein, daß Fischer die Warnungsfignale der ,, Eintracht" überhört oder nicht auf sich bezogen hat. Einer der Geretteten, der Bater des Ertrunkenen mußte in bas Krankenhaus zu Hermannswerder gebracht werden. Lebensgefahr besteht jedoch nicht.
Ein folgenfchweres Motorradunglüd ereignete fich gestern nachmittag auf der Chaussee zwischen Brig und Marienborf. Infolge zu hoher Geschwindigkeit verlor der Motorradfahrer einBff after die Gewalt über die Lenkung, so daß die Maschine rich 5. aus der Bergstraße zu Neukölln auf dem schlechten umschlug. 5. und sein Begleiter, der auf dem Soziusfiz faß. wurden herabgeschleudert: Während der Begleiter mit leichten Berlegungen davonfam, mußte 5. in das AugusteBittoria- Krankenhaus übergeführt werden, wo er im Laufe der Sonntagnacht star b.
Die Katastrophe des Mississippi .
Weitere Dammsprengungen.
Nach den letzten Berichten aus New Orleans wurde die Bruchstelle des Mississippidammes durch weitere Sprengungen um etwa 200 Meter erweitert. Durch die Bruchstelle strömen jegt 200 000 ubiffus Wasser in das untere Land Infolge der Erweite rung der Bruchstelle ist der Wasserspiegel um fünf 3entimeter ges fallen. Die Bruchstelle erweitert sich von Stunde zu Stunde. Die Ingenieure beabsichtigen, sie mit Metallblechen zu versteifen, sobald meilen weiteren Landes sind unter Basser gesetzt worden. fie die Breite von etwa 650 Metern erreicht. Fünfzehn Quadrat
Hoover über die Ueberschwemmungsfatastrophe. Handelssekretär Hooper, ber auf einer Besichtigungsreise durch bas Ueberschwemmungsgebiet begriffen ist, hielt gestern im Rundfunt eine Rede, die im ganzen Lande mit angehört wurde. Er beschrieb darin bie Ueberschwemmung als die schlimmste in der Ge schichte des Landes. 200 000 Perfonen feien ruiniert, fechs millionen Acres überschwemmt und ein Schaden von 200 millionen Dollar angerichtet worden. Tausende von Personen warteten noch in ihren vorläufigen Zufluchtsorten auf Rettung.
Bräsident Coolidge beabsichtigt, in den nächsten Tagen bas Ueberschwemmungsgebiet zu besuchen. Neuerdings plant man, ben ganzen Südosten von Arkansas zu räumen, wodurch wiederum 60 000 Menschen obdachlos werden. Die Stadt Baton Rouge hat in den letzten Tagen 25 000 Flüchtlinge aus Louisiana , Mississippi und Artanjas aufgenommen.
91 Bergleute verschüttet.
Fairmont( West- Virginia ), 1. Mai.( WIB.) Infolge einer Explosion, die den Haupteingang zu einem Bergwert in Everettsville zerstörte, find 91 Bergleute verschüttet worden. Zwei auf den Halden beschäftigte Arbeiter wurden durch den Luftdruck getötet, fünfzehn mettere wurden verlegt. Die Rettungsmannschaften er. flären, die Berhältnisse im Innern des Bergwerfs lägen so, daß niemand, der während der Katastrophe in der Grube war, sich habe
retten können.
Sport.
Rudi Wagener schlägt Breitensträter t. o. Vor ausverkauftem Hause fam in der Westfalenhalle in Dort meisterschaft zwischen Rudi Wagener und Breitenmund der Titelkampf um die Deutsche Schwergewichts.
Stärfer vertreten als sonst. Eine kleine tommunistische Gruppe führte grotesten Gdjreimanier Schübendorfs, und Genia Gus3a fträter zum Austrag. Der auf 15 Runden angefegte Rampf nahm
ein großes Plakat mit, das besagte, der Berband habe seine besten Mitglieder ausgeschlossen. Die Sonberorganisation der Bekleidungsarbeiter, die Schumacher- Gruppe, pries ihren eigenen Laden an als„ Industriearbeiterverband" und suchte sich die Duldung der im Bekleidungsarbeiterverband organisierten KBD. - Leute durch eine ein. fällige Buschrift gegen die Amsterdamer zu sichern. Was da alles im Namen der Gewerffchaftseinheit", von lints an Beschimpfung der Gewertschaften geleistet wurde, geht auf teine Kuhhaut. Ein Zeichen für die Stärte der Gewerkschaften, die auch solche Freundschaft" ertragen kann.
Kommunisten und Schupo.
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Rekordtag am Kaiserdamm. Reichsbanner- Stiläufer in der Wochenendausstellung. Die Winterfportabteilung des Reichsbanners zeigte am Sonnabend im Schneepalast ihr Können. Die größte Zahl ber Kameraden hatte bisher nur durch Trodenturfe Stilaufen" erlernt. Trogdem wurden ausgezeichnete Uebungen geboten. Die Bährend die gewaltige Beranstaltung bant der mustergültigen einzelnen Borführungen fanden reichen Beifall. In der„ Schule des Stilaufs" wurden die einzelnen Vorübungen zur Erlernung des Disziplin ber Massen ohne besondere Zwischenfälle verlief, tam es gegen 3 Uhr nachmittags in Neukölln zu einem Zusammenstoß Stilaufs gezeigt. An den Bergabhängen der fünstlichen Schneezwischen zurüdmarschierenden fommunistischen Versammlungsanlage wurden die verschiedenen Schriftarten zur Ersteigung eines teilnehmern und einem Polizeibeamten. An der Ede Reuter- fteilen fchneebedeckten Geländes gezeigt. Nach einer Reihe von Ge und Beferstraße wollte der Polizeioberwachtmeifter H. vom schicklichkeitsübungen schloß ein Wettanziehen die Vorführungen. In 214. Polizeirevier zur Freimachung der Straßenkreuzung für den etwa vierzehn Tagen wird die Wintersportabteilung noch einmal Durchgangsverkehr einen Demonstrationszug teilen. Sechs bis Borführungen zeigen. fieben Berfonen, die auf dem Bürgerstelg gingen, ariffen den Beamten ohne ersichtlichen Grund plöklich an und verfekten ihm mehrere Schläge in das Geficht und auf den Kopf. Durch das Eingreifen mehrerer Bolizeibeamter fonnte 5. aus seiner bedrängten Lege befreit werden. Ein Arzt ftellte eine Gehirnerschütte rung und Bluterguß in der Nafe fest. wei der Angreifer wurden festoenommen und der Abteilung Ia im Polizeipräsidium zugeführt. Außerdem wurden sechs Versammlungsteilnehmer wegen Stod tragens, Nichtbefolgung polizeilicher Anordnungen, Beleidigung des Reichspräfibenten und der Polizeibeamten verhaftet.
Die Ausstellung„ Das Wochenende auf dem Ausstellungsgelände cm Kaiserdamm hatte am gestrigen Sonntag abermals einen ihrer großen Rekordtage zu verzeichnen. An der Besucherziffer gemessen, ist dieser Tag troß der Teilnahme von Hunderttausenden Don Berlinern an die zahlreichen Maifeiern, der stärkste der bisherigen der jetzigen Beranstaltung gewesen. Der heutige Montag ist abermals Boltstag, an dem bekanntlich der Eintrittspreis generell nur 1 m. für Erwachsene und 30 Pf. für Jugendliche bis zu 18 Jahren beträgt.
Begner burch einen rechten Saten auf bas Sinn für die Zeit zu bereits in der zweiten Runde ein Ende, in der Wagener seinen Boden bradyte. Der zweite Schwergewichtstampf zwischen 5 ag= mann und dem belgischen Schwergewichtsmeister Bierre Charles wurde unentschieden gegeben. Heefer II, der an Stelle Rüßgens gegen Alonzo fämpfte, bolte gegen den Franzosen ein Unentschieden heraus. Der deutsche Leichtgewichtsmeister Enfel und Mohr.Düffetdorf fämpften ebenfalls unentschieden. Drehkopf schlug Dertinger nach Punkten.
Rennen zu Hoppegarlen am Sonntag, dem 1. Mai. 1. Rennen. 1. Wachholder( 2. Barga ), 2. Cafanova( Haynes). 3. Ludwig Thoma ( Bachmeier). Toto: 11:10. Blag: 10, 13:10. Ferner lief: Geldnastein.
2. Rennen. 1. Franconia( Haynes), 2. Balbmeister( 2. Barga ), liefen: Süd- Cap, Stahled, Arfis, Goldalma, Detava, Rakete. 3. Jugannath( Strüger). Toto: 93: 10. Plat: 21, 14, 17: 10. Ferner 3. Rennen. 1. Dran( H. Blume), 2. Schneewittchen( D. Schmidt) 8. Eneelönig( Sahnes). Zoto: 44: 10. Play: 15, 11:10. Berner lief Dürer . 4. Rennen. 1. Dleander( 2. Barga ), 2. Rosenwange( O. Schmidt). Toto: 11:10. 2 liefen. 5. Rennen 1. Graleritter(. Ebert), 2. Battister( B. Ludwig), 3. Eleazar( Bachmeier). Toto: 547: 10. Blat: 104, 82, 78: 10. Ferner liefen: Saturn. Etolzenfels, Caprivi, Prospero, Ompressionist, Balamedes, Nicotin, Bonibourg, Maiahrt.
6. Hennen. 1. Madame Bompadour( 2. Barga ), 2. Feentonigin ( incenz), 3. Perfephone( D. Schmidt). Toto: 43: 10. Blas: 15, 17, 15:10. Ferner liefen: Orgel, Lufitania, Phantasie, Ad hoc, ganna, Cin tracht, Hochachtungsvoll.
7. Rennen.
ftapler( Strüger). Toto: 42:10. Blat: 18, 26, 36: 10. Ferner liefen: Boruffia, Kasbet, Cherry Brands, Gelbulf, Senow, Dalberg, Sturmnacht, Morgenstern, Besel, Kronpring, Magharin
1. Nita( D. Emibt), 2. Dfiris( R. Zorte), 3. Soche