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Der Abbau der Krisenfürsorge. Verteidigungsversuch des Reichsarbeitsministers.

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Die Germania " veröffentlicht eine Unterredung mit dem Reichsarbeitsminister Dr. Brauns über den Arbeitsmarkt und die Erwerbslosenfürsorge. Der Reichsarbeitsminister weist zunächst auf die Besserung in der Arbeitsmarktlage hin, die ja von niemand bestritten worden ist. Dann führt der Reichsarbeitsminister aus: Die Reichsregierung hat in der Feststellung der Unter­stügungsdauer gefeßlich einen gewissen Spielraum; sie hat seit jeher nach Bedarf von der Ermächtigung Gebrauch gemacht, die Unterſtüßungsdauer zu verlängern, wenn eine Verschlechterung des Arbeitsmarktes es erforderte, und es entspricht auch nur diesem Berfahren, wenn sie jetzt die Unterstüßungsdauer herabsegt für solche Berufsgruppen, für die es angesichts der Beffe­rung des Arbeitsmarktes gerechtfertigt ist. Die Regierung geht dabei aber mit der gebotenen Zurückhaltung zu Werte. Sie hat es beispielsweise bisher abgelehnt, die Unterstützungsdauer für das Baugewerbe herabzusetzen, obgleich alle Aussichten dafür sprechen, daß das Gewerbe einer günstigen Konjunktur ent­gegengeht. Da sich diese Aussicht aber bisher auf dem Arbeits­markt noch nicht voll ausgewirkt hat, hat die Regierung an der Unterstützungshöchstdauer der Bauarbeiter bisher noch nichts geändert. Dagegen ist die Zahl der Arbeitslosen im Spinn. stoffgewerbe, im Vervielfältigungsgewerbe und in der Gärtnerei allerdings so start zurückgegangen, daß die Reichsregierung es verantworten fonnte, die Unterstügungsbauer um 13 Wochen zu verkürzen. Für diese Berufe beträgt die Höchstdauer immerhin noch 39 Wochen."

Auf die Frage, was die Reichsregierung hinsichtlich der Rrifenfürsorge für Abfichten habe, erwiderte der Reichs. arbeitsminister:.

preffe um 10 Bros. und find ebenfalls gewillt, an der Forderung festzuhalten. Bei der Firma Bergmann Seestraße verlangen die Dreher eine 6prozentige Attordpreiserhöhung. Hier liegen die Verdienste zwischen 85 und 95 Pf. pro Stunde. Hinzu kommen noch eine Anzahl kleinerer Betriebe, die ebenfalls in Lohnbewegungen stehen.

Wenn auch die Zahl der erwerbslosen Eisen- und Revolver­dreher noch verhältnismäßig hoch ist, so ist doch ein Konjunkturaufs schwung in der Metallindustrie unverkennbar. Während zu Ende des Jahres 1926 rund 6000 Dreher in Berlin arbeitslos waren, ist diese 3ahl bis zum 2. April auf 3978 und bis zum 30. April auf 3636 zurückgegangen. Die beginnende Konjunktur muß von den Branchenangehörigen genau so ausgenutzt werden, wie sie in der Krisenzeit in umgekehrten Sinne von den Unternehmern ausgenußt worden ist. Es müssen in der nächsten Zeit alle Kräfte eingesetzt werden, um nicht nur den Lohnabbau des Borjahres wieder wettzu­machen, sondern darüber hinaus die Löhne und Attordpreise zu er­höhen.

In der Diskussion wurde von allen Rednern eindeutig zum Ausdrud gebracht, daß die Dreher in allen Betrieben vom An­griffsgeift befeelt sind und der Aufforderung der Branchenleitung und der Organisation nachkommen werden.

Tarifabschluß in der Lederindustrie. Wiederherstellung des Achtstundentags und Lohnerhöhung. Hamburg . 4. April. ( Eigener Drahtbericht.) In der Leder industrie( Gerbereien) Norddeutschlands, wo für Groß- Hamburg, Schleswig- Holstein , beide Mecklenburg und Unterelbe( Regierungs­ bezirk Stade ) ein Bezirkstarif besteht, ist es nunmehr nach langen hartnädigen Berhandlungen zu einem Neuabschluß des Ver trages gefommen. Nachdem von Arbeiterseite der Vertrag zum 31. März 1927 gefündigt war, fanden am 8. März die ersten Ver­ Auch hier ist in feiner Weise an einen allgemeinen handlungen statt, wobei aber die Unternehmer jegliches Zugeständ­Abbau gedacht. Die Krisenfürsorge ist, wie schon ihr Name sagt, nis ablehnten. Bom Reichsarbeitsministerium ernannt, fällte dann eine Maßnahme für außergewöhnliche Notzeiten. Es nach zweitägiger Berhandlung der Schlichter in Lübed gegen die scheint also nicht gerechtfertigt, daß für Berufsgruppen, für Stimmen der beiderseitigen Beisitzer am 27. März einen Schieds­welche die Erwerbslosenfürsorge in ihren Möglichkeiten nicht voll spruch, der von den Unternehmern angenommen, von den ausgeschöpft wird, die Krisenfürsorge eintritt. Es ist daher nur Arbeitern aber abgelehnt wurde. Letztere lehnten insbesondere eine logische Konsequenz, wenn für die genannten Berufsgruppen deswegen den Schiedsspruch ab, weil die darin ausgesprochene die Krisenfürsorge eingestellt wird. Die zahlenmäßige Be­deutung einer derartigen Maßnahme ist übrigens nicht so groß." Lohnerhöhung ungenügend war. Nach dem Schiedsspruch sollten die Löhne ab 1. April 1927 um 6 Broz., ab 1. Oftober 1927 Daraus ist zu entnehmen, daß nach dem Beschluß des sozial- um weitere 2 Broz. erhöht werden, was für Groß- Hamburg 5 Bf. politischen Ausschusses der Reichsarbeitsminister von seiner ursprüng­lichen Absicht, nicht nur für gewisse Berufe, sondern auch für gewisse und 2 Pf., für Schleswig- Holstein 4 Pf. und 2 Pf., für Unterelbe Mecklenburg 4 Bf. und 1 Pf. bedeutete. Der Deutsche Leder­Bezirke die Krisenfürsorge abzubauen, zurüdgetommenarbeiterverband erklärte unter der Voraussetzung den Schiedsspruch ist. Er will sich jetzt damit begnügen, für solche Berufe, wo die Arbeitsmarktlage eine günstige ist, die Krisenfürsorge auf- anzunehmen, wenn die sich für Groß- Hamburg ergebenden Säge zuheben. Wenn auch der Reichsarbeitsminister in dem Gespräch von 5 und 2 Pf. auch in den übrigen drei Wirtschaftsgebieten zu­zur Unterstützung seines Vorgehens darauf hinweist, daß ein großer gelegt würden. Die Unternehmer lehnten dies ab und beantragten Teil der Krisenunterstützten wegen Minderung ihrer Erwerbstätig. Die Verbindlichkeitserklärung beim Reichsarbeitsministerium. Nach feit Renten bezieht und deshalb faum noch Beschäftigung findet, einer Verhandlung am 20. April wurde die Verbindlichkeitserklä­also eigentlich in die Wohlfahrtspflege gehöre, so übergeht der rung abgelehnt. Reichsarbeitsminister stillschweigend die ausgesteuerten Erwerbslosen , die im Vollbesiz ihrer Arbeitstraft sind, feinerlei Renten beziehen und trotzdem feine Arbeit finden können. Gerade diese langfristigen Arbeitslosen bedürfen im besonderen Maße der Erwerbslosenunterstützung. Soll ihre Arbeitskraft nicht weiter ver­mindert werden, so müssen sie ausreichend unterstützt werden. Ihre Ueberweisung an die Wohlfahrtspflege bedeutet nicht nur eine Abwälzung der Lasten auf die Gemeinden, gleichzeitig auch eine Minderung der ohnehin unzureichenden Unterstügung.

Aus beiden Gründen muß deshalb gegen die Maßnahme des Reichsarbeitsministeriums aufs schärfste protestiert werden. Der Reichsarbeitsminister hat fein einziges Argument anzuführen ge. mußt, das die Entziehung der Erwerbslosenunterstützung irgendwie rechtfertigen könnte. Die Maßnahme des Reichsarbeitsministers ist also nichts anderes als eine Maßnahme gegen die Arbeiterschaft und ein Liebesdienst für die reaktionären Unternehmer.

Lohnbewegung der Eisendreher.

Nach dem Lohndruck der Krisenzeit.

Die im Metallarbeiterverband organisierten Eisen- und Re­rolverdreher beschäftigten sich in ihrer Branchenversammlung am Freitag in den Musikerfälen mit ihren unhaltbaren Lohn nerhältnissen.

Bon der Branchenfommission wurde zunächst darauf hingewiesen, daß zu Ende des Jahres 1925 die Löhne in der Branche zwischen 1,15 und 1,68 m. lagen, was, gemessen an anderen Branchen und Berufen, ein verhältnismäßig guter Berdienst mar. Durch die an­haltende Krise sind jedoch die Löhne stark gedrückt worden. In einem Teil der Betriebe haben die Belegschaften leider frei. willig" einen Lohnabbau bis zu 15 Proz. hingenommen, um nicht aufs Straßenpflaster geworfen zu werden. Zurzeit gibt es in der Branche Stundenlöhne zwischen 54 Pi. und 1,68 m. Der größte Teil der Eisen- und Revolverdreher arbeitet jedoch mit Stunden­verdiensten von 80 Pf. bis 1,35 m. Entsprechend der Aufforderung der Organisation und aus eigenem Antrieb find jetzt in einer Anzahl von Betrieben Lohnbewegungen eingeleitet worden. In der Knorrbremse fordern die Dreher eine 15prozentige Aufbefferung ihrer Aktordpreise. Die Betriebsleitung hat sich bereit erklärt, den Drehern, die weniger als 1,11 m. pro Stunde ver= dienen, 3 Bf. pro Stunde zuzulegen. Da die Firma eine Berhand lung mit dem Metallarbeiterverband und dem BBMI. über die Lohnforderungen abgelehnt hat und die Dreher auf ihrer Forderung beſtehen, ist damit zu rechnen, daß es zu ernsten Differenzen tommt. In der Ba mag haben die Dreher ebenfalls eine 15pro. zentige Erhöhung der Affordpreise verlangt, doch hat auch hier die Firma die Forderung abgelehnt und erklärt, daß es den Drehern noch möglich sei, bei den bestehenden Affordpreisen mehr zu ver­dienen. Die sehr gut organisierten Dreher der Bamag, die im Höchst falle Verdienste bis zu 1,20 m. erzielen, find entschloffen, ihre Forderung mit allen gewerkschaftlichen Mitteln durchzusetzen. Die Dreher der EG. Turbinenfabrit, deren Verdienste zwischen 1,15 und 1,45 m. liegen, fordern eine Erhöhung der Atford

Dörffler

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Am 29. April traten die Parteien in freier Verhandlung wieder zusammen und trafen nunmehr folgende Vereinbarung: Die Spigen löhne werden in allen vier Wirtschaftsgebieten erhöht ab 1. April um 6 Pf., ab 1. Oftober 1927 bis 31. März 1928 um.3 Pf. In Prozenten macht dieses eine Gesamterhöhung für Groß- Hamburg von 11,3 Broz., Schleswig- Holstein 12,7 Broz., Unterelbe 13,2 Broz. und Mecklenburg 14 Broz.

bisherige Bertrag enthielt betreffend Arbeitszeit eine Bestim Auch der Mantelvertrag erfuhr einige Verbesserungen. Der mung folgenden Wortlauts: Eine Ausdehnung um täglich eine Stunde fann aus besonderen wirtschaftlichen Gründen nach Rück­[ prache mit der gefeßlichen Betriebsvertretung vorgenommen wer den." Diesen Passus gelang es ganz verschwinden zu lassen, obwohl die Unternehmer beantragt hatten, statt eine Stunde zwei Stunden zu setzen. Nach der jetzigen Fassung besteht also

wieder der reine Achtstundentag.

Weiter war es zum ersten Male möglich, eine tarifliche Rege­lung der Löhne für unter 18 Jahre alte Arbeitnehmer zu ver­einbaren.

Der Kampf der Kraftdroschkenfahrer.

Die Großverdiener wollen noch mehr verdienen. In den Innungsbetrieben des Berliner Kraft droschtengewerbes ist überall, nachdem die Aktion zur Wiedereinführung der Nummernsperre fläglich verpufft ist, die Arbeit zu den Bedingungen des neuen Schiedsspruches wieder aufgenommen worden.

Der Konflitt ist aber noch nicht beigelegt im Schebera Konzern, der am Freitag voriger Woche zwar seine Betriebe öffnete und einen Teil der Belegschaft zur Arbeitsaufnahme auf­forderte, von ihnen aber die Erfüllung zweier Bedin­gungen verlangte. Die Fahrer sollten sich unterschriftlich ver­pflichten, pro gefahrenen Kilometer 31 Pf. Bruttoeinnahme zu er­zielen, daß bedeutet praktisch, daß keine Leerfilometer gefahren werden dürfen. Den Fahrern war bisher die Zahl der Leerkilo­meter nicht vorgeschrieben. Nach den eigenen Angaben der Unter nehmer wurde bisher pro gefahrenen Kilometer eine Bruttoein­nahme von 22 bis 23 Bf. erzielt. Trotzdem die Mehrbelastung der Unternehmen durch den verbindlich erklärten Schiedsspruch pro Kilometer höchstens 2 Pf. ausmacht, wollen die Unternehmer jetzt 9 Pf. aus den Fahrern herausschlagen! Sie wollen mithin aus der Lohnbewegung der Kraftdroschtenfahrer eine Lohnbewegung für sich machen.

Sie begründen diese Maßnahmen damit, daß sie wegen der ihnen aufgezwungenen Lohnerhöhung und der Zahlung eines Ga­rantiefohnes gezwungen seien, ihre Betriebe rationeller als bisher zu leiten. Diese Erkenntnis fommt bei ihnen reichlich spät. Es hätten sich diese Verhältnisse im Berliner Kraftdroschtengewerbe erst gar nicht entwickeln fönnen, wenn man schon früher plan­mäßiger gewirtschaftet hätte. Statt deffen hat man aber vom Landesarbeitsamt zum Kraftdroschtenführerberuf ungeschulte Erwerbslose genommen und fie mit einer Droschte in den Verkehr geschickt, ohne fich um den notwendigen Berdienst diefer Leute zu jorgen.

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Wenn man schon planmäßiger wirtschaften will, foll man aber nicht von einem Extrem ins andre fallen, denn diese Regelung ist auf die Dauer einfach unhaltbar. Wenn sich auch ein Teil der Fahrer mit den Bedingungen einverstanden erklärt hat, so ist damit der Konflikt in den Großbetrieben wohl aufgeschoben, aber nicht aufgehoben worden.

Bei der Panzer- 2.- G. ist bis heute die Arbeit noch nicht wieder aufgenommen worden. Die Belegschaft hat die Unterschrift dieses Reverses verweigert, weil sie die Bedingungen einfach für undurchführbar hält. Die Arbeit ist aber auch aus dem Grunde nicht aufgenommen worden, weil die Betriebsleitung teinen einzigen der Betriebsräte zur Arbeitsauf­nahme aufgefordert hat, sie also maßregeln will. Solange die Firma diese Absicht nicht aufgibt, ist die gesamte Belegschaft ent­schlossen, im Streit zu verharren.

Abwehr der Eisenbahner im Saargebiet.

Urabstimmung über Streik.

Saarbrüden, 4. Mai .( mtb.) Die drei Eisenbahnertarif­gewerkschaften des Saargebietes veranstalteten im Saalbau zu Saarbrüden eine gemeinsame von etwa 1600 Teilnehmern besuchte Bersammlung, in der auf das schärffte gegen den beabsichtigten Cohn­abbau der Regierungskommiffion ab 15. Mai um 34 Cenfimes pro Stunde protestiert wurde. In einer Entschließung heißt es, daß die Lage der Eisenbahner heute vor dem Cohnabbau bereits fata­ffrophal sei. Der Arbeiterschaft wird empfohlen, bei einer im Laufe der Woche ffatifindenden Urabstimmung fich restlos für Aufnahme eines Streifs zu entscheiden. Sollte es zu feiner Einigung tommen, fo ist infolgedeffen mit einer Stillegung der Eisenbahnen zu rechnen.

Verbesserte Betriebseinrichtung.

Abbau alter Arbeiter.

Maschinist M. und Kohlenarbeiter R. waren im Maschinenraum eines Warenhauses beschäftigt. Sie wurden entlassen, weil te ch= nische Verbesserungen der Maschinen zwei Arbeiter über­flüssig machen. Die beiden Arbeiter klagten beim Gewerbegericht, weil sie ihre Entlassung für eine unbillige Härte halten. W. berief sich darauf, daß ihm bei seiner Einstellung im Jahre 1917 eine Dauerstellung versprochen sei. Der Herr, welcher ihm dies Versprechen gab, sei zwar inzwischen gestorben, aber das Versprechen sollte doch für die Firma bindend sein. Er sei jetzt 64 Jahre alt und deshalb würde es ihm sehr schwer fallen, wieder Arbeit zu finden.

Der Kläger R., ein Mann in den Fünfzigern, mar neun Jahre bei der Firma beschäftigt. Er bemerkte unter anderem, daß er, als bei Bertheim beschäftigte Maurer streikten, die Tätigkeit eines Bau­arbeiters verrichtete und deshalb beinahe Reile von den Streifenden bekommen hätte. Er habe sich doch als zuverlässig" erwiesen.

Trozdem werde er entlassen.

Der Vertreter der Firma verwies darauf, daß maschinelle Ber­befferungen die Entlassung begründeten und daß man die beiden Kläger als die am wenigsten Leistungsfähigen entlassen habe. Bei K. sei noch mitbestimmend gewesen, daß er gelegentlich über den Durst trinte und W. werde durch die Entlassung nicht so schwer wie andere getroffen, denn er habe ein Häuschen in Buch. Den Hinweis der Kläger auf ihre langjährige Tätigkeit und ihr hohes Alter tat der Bertreter der Firma mit der Bemerkung ab: Die Firma sei doch keine Altersversorgungsanstalt.

Kinder zu versorgen hat, veranlaßte das Gericht zu der Annahme, Der Umstand, daß der Kläger B. ein Häuschen besitzt und feine daß ihn die Entlassung nicht besonders schwer treffe und feine Klage deshalb aussichtslos sei. Das Gericht schlug vor, den Kläger W. im Bergleichswege mit 200 m. abzufinden. Hinsichtlich des Klägers K. kam das Gericht zu der Auffassung, daß ihn, da er zwei Kinder zu verforgen hat, die Entlaffung schwer treffe, daß es der Firma aber möglich sein würde, ihn, wenn auch an einer anderen Stelle, weiter zu beschäftigen. Das wiederholte dringende Anraten des Vorfizzen­den und der Arbeitgeberbeisiger, den Kläger R. mit 400 m. abzu­finden, lehnte der Vertreter der Firma ab. Er forderte ein Urteil. Das erging dann dahin, daß K. wieder einzustellen oder ihm eine Entschädigung von 1038 m. zu zahlen ist. Hinsichtlich des Klägers W. wurde der Bergleich auf 200 m. Entschädigung ange

nommen.

Deutscher Baugewerksbund, Fachgruppe der Töpfer. Donnerstag, abends 6 Uhr, im großen Gaal des Gewertschaftshauses, Sireitversammlung. Tages ordnung: Bericht über den Stand des Streiks. Mitgliedsbuch legitimiert. Reftloses Erscheinen aller Kollegen erwartet die Streilleitung.

Aus der Partei.

,, Arbeiterwohlfahrt".

Die neueste Nummer der Arbeiterwohlfahrt" bringt einen Leit­artifel über das vielbesprochene Thema Die Ausbildung zu sozialen Berufen" vom Genossen Ministerialrat Dr. Hans Maier- Dresden . Genosse Stadtrat Binder- Bielefeld gibt eine Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der Kleinrentnerfürsorge- Klein­rentnerversorgung", der in der nächsten Nummer eine kritische Beur­teilung der Möglichkeiten der Kleinrentnerversorgung vom sozia­ listischen Standpunkt aus folgen soll. Genosse Stadtrat Dr. Fried­länder- Berlin schildert den Jugendschutz im Strafgesezentwurf". In der Umschau" gibt Genossin Ammon- Nürnberg, Mitglied des Bayerischen Landtages , eine Darstellung der Regelung der Prüfung und Anerkennung von Wohlfahrtspflegerinnen in Bayern ", und Ge­nofsin Ministerialrat Hirschfeld- Berlin der Darlehnsgewährung als Mittel der Fürsorge". Den Kinderhort der Arbeiterwohlfahrt Köln", der hauptsächlich schwer erziehbare Kinder aufnimmt, schildert im Abschnitt Aus der Arbeiterwohlfahrt" die Leiterin des Hortes, Suje Hirschberg- Köln. Mitteilungen für die Organisation und eine Bücherschau folgen.

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Berantwortlich für Politik: Bietor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Entors: Feuilleton: K. S. Discher: Lofales Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruceret und Constiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glade; fämtlich in Berlin und Berlagsanstalt Vaul Singer u Co., Berlin G 68, Lindenstraße 3.

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