Einzelbild herunterladen
 

Nr. 216 44. Jahrg. Ausgabe A nr. 110

Bezugspreis:

Wöchentlich 70 Pfennig, monatlich 3, Reichsmart voraus zahlbar. Unter Rreusband für Deutschland  , Danzig  , Saar- und Memelgebiet, Defterreich, Litauen  , Luxemburg 4,50 Reichsmart, für das übrige Ausland 5,50 Reichsmark pro Monat.

Der Borwärts" mit der illuftrier. ten Sonntagsbeilage Bolt und Zeit" sowie den Beilagen Unterhaltung und Wissen", Aus der Filmwelt", Frauenstimme", Der Rinder. freund", Jugend- Borwärts", Blid in die Bücherwelt" und Kultur. arbeit" erscheint wochentäglich zwei­mal, Sonntags und Montags einmal.

-

Telegramm- Adresse:

,, Sozialdemokrat Berlin"

Sonntagsausgabe

Vorwärts

Berliner Volksblatt

15 Pfennig

Anzeigenpreise:

Die einspaltige Nonpareille­zeile 80 Pfennig. Reklamezeile

5, Reichsmart. Kleine Anzeigen" das fettgedruckte Wort 25 Pfennig ( zulässig zwei fettgedruckte Worte), jedes weitere Wort 12 Pfennig. Stellengesuche das erste Wort 15 Pfennig, jedes weitere Wort 10 Pfennig. Worte über 15 Buch­staben zählen für zwei Worte. Arbeitsmarkt 8eile 60 Pfennig. Familienanzeigen für Abonnenten Beile 40 Pfennig.

Anzeigen für die näch ft e Nummer müssen bis 4% Uhr nachmittags im Hauptgeschäft, Berlin   SW 68, Linden. straße 3, abgegeben werden. Geöffnet von Uhr früh bis 5 Uhr nachm.

Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands  

Redaktion und Verlag: Berlin   SW. 68, Lindenstraße 3 Fernsprecher: Dönhoff 292-297.

Sonntag, den 8. Mai 1927

Die Russen in Genf  .

noch Privateigentum

|

Sokolnikoff als Wirtschaftler, Ossinski als Agitator. Genf  , 7. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) In einer auf französisch gehaltenen, sehr interessiert angehörten und beifällig aufgenommenen Rede jagte Sokolnikoff Rußland weiter, in die landwirtschaft liche Produktion feien 1925/26 rund 1% Milliarden Rubel und im laufenden Jahre 1926/27 annähernd 1,4 milliarden Rubel hinein. gestedt worden. Die gesamten industriellen Anlagen des Wirt chaftsjahres 1925/26 beliefen sich auf 2,2 Milliarden Rubel und 1926/27 auf 3,12 Milliarden Rubel. Weiter führte Sokolnikoff aus, Daß das Kleinbauerntum besige und voraussichtlich noch lange Zeit befizen werde. Auf allen Gebieten der russischen Wirtschaft gelte als oberstes Ziel eine mög­lichst rationelle und rasche Berbefferung der Produktion. Als Grund­Tage dazu diene in erster Linie ein Arbeitsprogramm, mit dem fämt­liche Wirtschaftszweige miteinander in Beziehung und leberein­ftimmung gesetzt werden. Die Hauptelemente dieses Arbeits­programms feien das Budget, der Wirtschaftsplan, der Ein- und Ausfuhrplan, der Plan für Getreideauffäufe, der Kreditplan und ein Gesamtwirtschaftsplan für die nächsten fünf Jahre. Durch diese Pläne folle neben einer Garantie der Produktionssteigerung auch ein direfter Ausgleich zwischen den verschiedenen Regionen und Wirtschaftszweigen und Bevölkerungsschichten herbeigeführt werden. Andererseits werde der Arbeiterschaft di Gelegenheit gegeben zu fatträftiger Kritit der gemachten Erfahrungen in den Wirtschafts­betrichen oder der Verwaltung, sei es in periodischen Konferenzen oder Bersammlungen usw.

Schaffung einer europäischen Zollunion sei noch nicht möglich, sondern höchstens ein schrittweiser Abbau der Zölle, wozu die Konferenz die Bereinheitlichung der Warenverzeichnisse und eine größere Dauer der Handelsverträge und Bolltarife empfehlen fönne. Für die Industrie durch Abschluß von internationalen Kartellen. Dabei müßten jedoch empfiehlt Loucheur eine vermehrte Rationalisierung die erforderlichen Kontrollmaßnahmen zum Schuße der Arbeiterschaft und Konsumenten vorgesehen werden. Die Schaffung einer ständigen Zentralauskunftsstelle gemäß dem Antrage der Arbeitervertreter möchte er unterſtüken, jedoch über ihre Form dem Völkerbundsrat die Entscheidung laffen. Zur Bolemit Offinsfis erklärte Loucheur, er wolle die russische   Delegation nicht zu befehren versuchen, das befte jet für die Konferenz und für Rußland  , daß die Ruffen ge tommen sind und nun wolle er mit ihnen praktisch zu arbeiten versuchen.

--

Am Nachmittag sprachen ein Südslawe und ein Tscheche sowie ber russische Delegationschef Disinfti. Er fritisierte den Privat fapitalismus, die Berteilung der Nationalvermögen, die Arbeits­einlommen, die Rauftraft der Arbeiter usw. Dann sprach er Dom Kempf des Kapitalismus der verschiedenen Länder unter sich und Du jeinem Bontott gegen die Sowjetrepublik. Der Weltkrieg fei Die gewaltfame Lösung der in pierzig Jahren angehäuften Bider­fprüche gemejen, unter dem kapitalistischen   System treibe die Welt einem neuen Striege zu, wenn sie nicht zum sozialistischen Wirtschafts­fyftem übergehe. Die Vorschläge Loucheurs in feiner Berliner   Rede bezeichnete Dffinjti als imaginär, wobei er unseren Genossen Jouhaur verhöhnte, der den Vorschlägen Loucheurs eine demo­fratische Fassade geben wolle.

Offinfti verteidigt die Zölle

als Ausgleichsmittel zwischen den Wirtschaften der verschiedenen Länder. Zum Schluß legte er eine Reihe von Thejen vor: Annullierung aller Kriegsschulden, allgemeine Lohnerhöhung zur Hebung der Kaufkraft, Wiederherstellung des Achtstundentages und der vollen gewertschaftlichen Freiheit, Unterstützung der Arbeitslosen, Kampf gegen die Preissteigerung der Kartelle, Abschaffung aller Arten von Protektoraten und Mandaten, Rückzug der Kolonial truppen und Beendigung aller Feindseligkeiten gegen China  , Ein­stellung jedes wirtschaftlichen und politischen Bontotts gegen und Gewährung von Krediten an Sowjetrußland sowie vollständige Ab­rüstung. Die Rede Offinstis wurde als eine start pointierte Pro­pagandarebe empfunden im Gegensatz zu derjenigen Sokolnikoffs, die Den Eindruck einer sehr geschickten Annäherungsrede gemacht hatte. Loucheur faßte die allgemeine Aussprache zusammen und zog daraus gewiffe Schlußfolgerungen für die Arbeit in den Kommissio nen: Für die Beseitigung der Ein- und Ausfuhrbeschränkungen und Berbote sei auf den November eine Staatenfonferenz einberufen, die

Die Besatzungsstärke.

Stresemann läßt mit Rücktritt drohen. Paris  , 7. mai.( Eigener Drahtbericht.) Der.deutsche   Geschäfts­träger Dr. Rieth hatte am Freitag mit Außenminister Briand  eine neue Aussprache. Der Presse wurden über den Zweck dieses Besuches Mitteilungen nicht gemacht, doch soll Dr. Rieth teinen Zweifet darüber gelaffen haben, daß eine Ablehnung der weiteren Herabsetzung der Besatzungstruppenftärke in Deutschland   eine rise hervorrufen und insbesondere die Stellung des Außen­ministers Stresemann gefährden könnte.

Polen   dankt Hergt.

Für seine Korridor- Aufrichtigkeit. Graudenz  , 7. Mai  .( TU.) Außenminister 3alesti erklärte in einer Preffeunterredung zur Rede Hergts, daß Polen   um teinen Preis auch nur einen Fuß breit pommerellischen oder schlesischen Landes abtrete, das feit ewigen Zeiten polnisch sei, das die lebermacht Polen   entriffen und der Sieg des Rechtes und der Gerechtigkeit Polen   wiedergegeben habe. Jeder Bole wisse, wie teuer Polen   Pommerellen   und Schlesien   seien, daß sie es nicht weniger seien, als das übrige polnische Land, daß Bolen ohne sie geradezu nicht bestehen könne, daß Polen   untergehen würde, falls man ihm den freien Zugang zum Meere nehmen würde. Jeder Bale mürbe teinen Augenblick zögern, die größten Opfer auch des eigenen Blutes zum Schuße dieser Länder zu bringen. Sergt habe durch seine Beuthener Rebe der polnischen Regierung einen riefigen Dienst erwiesen, zumal er hierbei die auf. richtigen Eroberungs- und Rachegelüfte enthült habe. Hergt habe in befter Art den Besten über die tatsächlichen Biele ber beutschen Regierungspolitik überzeugt, deren friebliche

Alawitter Danzig   umschrieb die

besonders schwierige Lage der freien Stadt Danzig  und sprach die Hoffnung aus, daß ihre Bedürfnisse als Schutz­befohlene des Bölkerbundes auf der Wirtschaftskonferenz eine ange­messene Würdigung finden werden.

internationalen Kartelle und gegen eine zu weitgehende wirtschaft Bellami Italien erflärte sich gegen gewisse Formen der liche Freiheit, sowie als Anhänger eines geschlossenen nationalen Wirtschaftssystems nach den neuen faschistischen Prinzipien.

Bei start gelichtetem Saal sprachen noch ein Rumäne und der Sefretär einer ,, chriftlichen Gewerkschaftsinternationale" Serra rent. Damit war die allgemeine Aussprache beendet, und am Montag beginnt die Arbeit der Kommissionen. Gewählt wurden zu Bräsidenten der Kominissionen: Handelskommission Collin Holland, Industriekommission Horat. Tschechoslowakei  , Landwirt fchaftstrmmission Frangesch Südslawien. Bizepräsidenten find: Loucheur, Siemens Deutschland  , Frau Freundlich. Wien  , ein Brasilianer, ein Engländer, ein Däne, ein Nordamerikaner, ein Italiener, ein Japaner, ein Bole und der Russe Oſſinfti fowie Genosse Dudegeest als Vertreter der Arbeitergruppe.

#

=

Jouhaux gegen Ossinski.

Nach der Rede Dffinftis hat Genosse Jouhaug auf Anfrage verschiedener Journalisten folgende Erklärung abgegeben: Er habe es vermieden, dem Russen in der Konferenz zu antworten, weil er nicht in voller Oeffentlichkeit den Eindruck machen wollte, daß die beiden Richiungen des Sozialismus in der Wirtschaftskonferenz einen Kampf gegeneinander führen. Ferner habe er nicht öffentlich fest­stellen wollen, daß in den beiden Reden der russischen Delegierten, von denen die am Vormittag eine Annäherungsrede, die vom Nach mittag eine Propagandarede war,

Berzicht auf die Weltrevolution

enthalten sei. Bon den Bunkten, welche die Russen der Konferenz vorgelegt haben, stellte Jouhaux fest, daß sie sämtlich im Pro gramm des Internationalen Gewerkschafts= bundes von 1919 in Bern   bei der Wiederherstellung des Inter­nationalen Gemertschaftsbundes enthalten seien. Er, Jouhaug, sehe somit davon ab, festzustellen, daß die russischen Genossen nach acht Jahren sich zu diesen Programm bekennen und damit zugeben, daß sie sich seit 1919 geirrt haben.

Tendenz Hergt unzweideutig in 3 weifel stellte. Seine Aus führungen schloß 3alesti mit den Worten: Aufrichtige, wahrheits­liebende Feinde sind des öfteren die besten Freunde.

Einigung in Nicaragua  .

Frieden unter dem Protektorat Nordamerikas  . Washington  , 7. Mai  .( WTB.) Das Staatsdepartement ver­öffentlicht einen Bericht der Vertreters des Präsidenten Coolidge   in Nicaragua  , Stimson  , der folgendes Abkommen enthält: Boll­ständige Entwaffnung auf beiden Seiten, sofortiger Frieden, der es ermöglicht, die Anpflanzungen für die neue Ernte im Juni vorzunehmen, allgemeine 2m neft ie für alle strafrechtlich Verfolge ten in Nicaragua   oder in der Verbannung, Rüd gabe alles in Be­fiz genommenen oder beschlagnahmten Eigentums an die ursprüng­lichen Eigentümer, Teilnahme der Liberalen am Rabi nett Diaz, Organisation der Polizei auf unparteiifcher Grundlage unter dem Befehl nordameritanischer Offiziere, amerikanische Ueberwachung der nächstjährigen Wahlen und Beibehaltung der gegenwärtigen amerikanischen   Streitkräfte bis zur Organisation einer eigenen Polizei.

Zusammenstoß am Görlitzer Bahnhof.

Die Schuhpolizei schießt. Gestern spät abends kam es am

-

Mehrere Verlegte.

ehita Bahnhof zu Zu­fammensfößen zwischen Stahlhelmleuten und Publikum. Die Schuh polizei griff ein und machte von der Schußwaffe Gebrauch, mobel mehrere Personen verlegt wurden.

#

Vorwärts- Verlag G.m.b.H., Berlin   SW. 68, Lindenstr.3

Bottichedtonto: Berlin   37 536- Bankkonto: Bank der Arbeiter, Angeftelten und Beamten, Wallstr. 65; Diskonto- Gesellschaft, Depofitentaffe Lindenstr. 3.

Die Not der Ostprovinzen.

Reise- Eindrücke.

Bon Albert Grzesinsti, Preußischer Minister des Innern.

Durch die neue Grengführung, die Folge des ver­lorenen Krieges und der Friedensverträge ist, wurde der sten Preußens im besonderen Maße be­troffen. Oberschlesiens   und Ostpreußens   Not ist in der deutschen   Deffentlichkeit ein allgemein anerkannter Begriff Provinzen Niederschlesien  , Grenzmart( Posen­geworden. Weitaus weniger bekannt aber ist, daß auch die Westpreußen  ) und Brandenburg   schwer durch die neue Grenzziehung in Mitleidenschaft gezogen sind. Ich habe auf meinen legten Reisen in diese Provinzen die Nöte und Leiden der Grenzgebiete an Ort und Stelle fennengelernt und möchte durch meine Ausführungen erreichen, daß die deutsche Deffentlichkeit die Not des gesamten Ostens als aus einer Ursache entsprungen betrachten und verstehen lernt. Wie der Westen Deutschlands   schwere Lasten für die Allgemein­heit zu tragen hatte und noch tragen muß, so leiden auch die östlichen Gebiete unter Nöten, die nur mit tatkräftiger Unter­ftügung des gesamten deutschen   Boltes, von Reich und Staat abzustellen sind. Die vorhandenen Mittel find begrenzt, fie müssen verteilt werden nach Maßgabe der noch Osten zugunsten des anderen benachteiligt werden dürfen. Gerechtigkeit und des Ausgleiches, wobei weder Westen Hierfür zu sorgen ist vornehmste Pflicht der Zentral­behörden sowohl des Reiches wie des Staates.

Hat die neue Grenze in Oberschlesien   bevölkerte In­dustriegebiete willkürlich und sinnlos geteilt und zerschnitten, so läuft die neue Grenze in den Gebieten Niederschlesiens  , der Grenzmark und den Grenzgebieten Brandenburgs   haupt­sächlich durch Gebiete, die landwirtschaftlich be­siedelt und mit fleinen Städten durchsetzt sind, in denen handwerk und Gewerbe gediehen. In Nieder­ schlesien   sind die Grenzkreise Groß- Wartenberg, Namslau, Buhrau und Militsch von ihren früheren natürlichen Abiazgebieten abgeschnitten. Eisenbahnlinien und Chauffeen sind durch die neue Grenze unterbrochen, ein Grenzverfehr durch Zölle und Paßschwierigkeiten fast völlig unterbunden. So liegt Handel und Gewerbe in den Grenzstädten Niederschlesiens   völlig tot oder absterbend darnieder. Darüber ist die ganze Provinz Niederschlesien  mit ihrem einst starken Handelsverkehr und blühender Land­wirtschaft in ihren Grundfesten durch die Abschneidung von den einstigen Absatzgebieten des damaligen deutschen   Östens start erschüttert. Von den Verkehrsmittelpunkten und Häfen um einige hundert Kilometer weiter als andere deutsche Industriegebiete entfernt, ist es der niederschlesischen Wirt­schaft durch die dadurch entstehende Mehr belastung an Frachtfosten ungeheuer erschwert, als Ersatz für die gebiete zu erlangen. Die politischen Grenzen sind von den verloren gegangenen östlichen Absatzgebiete neue Absatz­Nachbarländern Polen   und der Tschechoslowakei   zu wirt­ich aftlich fast unübersteigbaren Mauern ge= macht worden. Diese Notlage der Wirtschaft bewirkt auch die jammerpolle Entlohnung der schlesischen Industriearbeiter, die zu den niedrigftbezahlten Arbeitern Deutschlands   zählen. Es gibt schlesische Städte, in denen Familien, deren Ernährer Arbeit und Lohn hat, 3u­fchüsse aus Wohlfahrtsfonds gezahlt werden müssen, damit diese nicht ganz im Elend versinken. Daß die Gemeinden dabei nicht in der Lage sind, für fulturelle 3mede, für Jugend- und Gesundheitspflege Mittel bereitzustellen, liegt auf der Hand.

Wie Niederschlesien   so ist auch die Proving Grenz mart Posen- Westpreußen durch die neue Grenzziehung in schwerste Bedrängnis geraten. Diese Provinz vereinigt die Reste der ehemaligen Provinzen Posen und Westpreußen   in fich. Sie hat fast alle Anstalten sanitären und humanitären Charatters, Taubstummen, Turn-, Blinden, Erziehungsanstalten, Tuberkulose- und Krüppel­heime, alle großen Krankenhäuser, alle Bauten der Wirt­schaftskammern, Universität, Technische Hochschule  , Maschinen­ bau  -, Kunst- und Gewerbeschulen und dergl. mehr an Bolen perloren. Ihre gesamten Verkehrswege find fast ohne Ausnahme von der Grenze durchschnitten. Viel ist bereits im Wiederaufbau provinzieller Anstalten unter vorbildlicher Leitung der Provinzialverwaltung aus eigener Kraft geleistet worden. Wie es der Provinz im Großen, so Kraft geleistet worden. Wie es der Provinz im großen, so not infolge der Zerreißung des Verkehrsnezes, das früher auf die Querverbindung von Westen nach Osten eingestellt war und nun auf die Längsverbindungen von Norden nach Süden umzustellen ist, überall Mangel an fast allen tul­turellen Einrichtungen. Hinzu kommen eine außer­gewöhnliche Wohnungsnot infolge des Zustromes von Flüchtlingen und Optanten, ferner Schäden, die aus der Vernachlässigung der Wasserwirtschaft und afferregulierung herrühren.

Bleiches gilt eigentlich für den östlichen Teil der Proving Brandenburg, die was viel zu wenig befannt ist-